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rennrad007

Fondsgebundene Rentenversicherung kündigen?

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rennrad007

Liebes Forum,

mich beschäftigt aktuell die Frage, ob ich meine fondsgebundene Rentenversicherung kündigen soll. Hintergrund ist, dass ich die Versicherung nach Abschluss 02/2016 bereits 05/2019 beitragsfrei gestellt habe. Bei dem Produkt handelt es sich um eine "Fondsgebundene Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung (Doppel-Invest) (NFR2770VSK1)" der Nürnberger Versicherung. Ich muss gestehen, dass ich mich damals nicht wirklich mit den Konditionen beschäftigt habe und nun zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich das Geld lieber eigenständig anlegen würde. 


Bei dem Fondteil handelt es sich um den HSBC Global Emerging Markets Protect (A1C8PZ), der in den letzten Jahren wirklich miserabel performt hat und mit knapp 3 % jährlichen Kosten auch ordentlich zu Buche schlägt. Aktuell sind in dem Fondteil jedoch nur knapp 1.000 Euro angelegt, der restliche Teil (knapp 5.000 Euro) ist unter der Position "in sonstigem Vermögen angelegter Wert" aufgeführt. 

 

Nun stellt sich mir die Frage: Welche Kosten kommen bei einem Rückkauf auf mich zu (25 % Kapitalertragssteuer und was noch?) Kommen zusätzlich auch noch andere Steuern auf mich zu, da mein Arbeitgeber das Ganze damals als betriebliche Altersversorgung hat laufen lassen? Gibt es sonst noch etwas, was ich übersehen habe? 

 

Viele Grüße

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 58 Minuten von rennrad007:

knapp 3 % jährlichen Kosten auch ordentlich zu Buche schlägt.

 

Da muss ich erstmal schlucken.

 

Ganz so schlimm ist es dann wohl doch nicht. Der Fonds "HSBC GLOBAL EMERGING MARKETS PROTECT 80 DYNAMIC", WKN A1C8PZ, ISIN FR0010949172 hat einen Ausgabeaufschlag von 3% und jährliche Kosten von 1,25%.

 

Das ist immer noch teuer - aber zumindest sind es keine 3% p.a. Es sei denn, dass noch Kosten durch die Versicherung dazukommen.

 

Die Wertentwicklung des Fonds ist tatsächlich schlecht. Hier ein Vergleich mit einem Emerging Markets Index bei Onvista:

 

image.png.e06414ffdccbb7b6d5e2f3f6b7c5e6ce.png

 

Ich finde den Fonds merkwürdig. Auf der einen Seite investiert er in Schwellenländer-Aktien. Gleichzeitig versucht er, das Risiko zu begrenzen. Und er betreibt aktives Umschichten auf Euro-Geldmarkt Anlagen, wenn der Fonds-Manager annimmt, dass sich die Aktien schlecht entwickeln werden?

 

Zitat

Fondsstrategie zu HSBC GLOBAL EMERGING MARKETS PROTECT 80 DYNAMIC - EUR ACC

 

Der FCP ist für Anleger bestimmt, die von einer Hausse der Aktienmärkte der Schwellenländer profitieren und bei einer Baisse dieser Märkte nur ein begrenztes Risiko eingehen möchten. Er hat zum Ziel: Das investierte Nettokapital teilweise - zu 80 % des letzten NIW des Vormonats - zu schützen, wie im Absatz 'Teilweiser Kapitalschutz' näher beschrieben. Eine dynamische Allokation zwischen risikobehafteten Anlagen und risikolosen Anlagen (ohne Absicherung des Wechselkursrisikos) vorzunehmen und damit in der jeweils veränderlichen Höhe dieser Anlagen, die sich insbesondere nach den Marktbedingungen richtet, teilweise an der Wertentwicklung der Aktienmärkte der Schwellenmärkte und des Geldmarktes zu partizipieren. Das Portfolio bei einer ungünstigen Entwicklung der Märkte konsequent auf den Euro-Geldmarkt auszurichten, um den Kapitalschutz sicherstellen zu können.

 

Jemand, der die Markteffizienzhypothese kennt und für größtenteils zutreffend hält, kann da nur den Kopf schütteln!

 

Abgesehen davon halte ich einen "Schwellenländer"-Fonds auch für zu wenig diversifiziert. Besser wäre ein World- oder All-World Fonds.

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rennrad007
vor 17 Minuten von stagflation:

Ganz so schlimm ist es dann wohl doch nicht. Der Fonds "HSBC GLOBAL EMERGING MARKETS PROTECT 80 DYNAMIC", WKN A1C8PZ, ISIN FR0010949172 hat einen Ausgabeaufschlag von 3% und jährliche Kosten von 1,25%.

Oh, dann habe ich wohl falsch gerechnet, hätte einfach die laufenden Kosten von 1,59 % und die Total Expense Ratio von 1,29 % zusammengerechnet. 

vor 18 Minuten von stagflation:

Jemand, der die Markteffizienzhypothese kennt und für größtenteils zutreffend hält, kann da nur den Kopf schütteln!

Was wäre denn Dein Vorgehen, auch Rückkauf und eigenständig anlegen?

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satgar

Es war eine Betriebsrente. Die ist nicht immer kündbar. Erst mit der Nürnberger klären.

 

Anstelle von Kapitalertragsteuer (die übrigens Gewinn der Police bedarf), kann eher Einkommensteuer und Sozialabgaben fällig werden, wenn die Betriebsrente damals Steuern und Sozialabgaben bei der Einzahlung eingespart hatte.

 

Frag beides bei der Nürnberger nach. Wegen der Betriebsrentenkonstruktion hast du auch eine endfällige 100% Garantie aller eingezahlten Beiträge. Deswegen heißt das Doppel-Invest. Ein Teil liegt in Zinsen für die Garantie (der große Anteil bei dir), der andere in Fonds. Selbst wenn der Fonds gut gelaufen wäre, wäre die ganze Police nur mittelmäßig gewesen. Wegen der Provisionskosten zu Beginn, und dem hohen Zinsanteil und den niedrigen Zinsen der Nürnberger Lebensversicherung.

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stagflation

Wie alt bist Du? In welchem Jahr wirst Du in Rente gehen?

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rennrad007
· bearbeitet von rennrad007
vor 50 Minuten von satgar:

Es war eine Betriebsrente. Die ist nicht immer kündbar. Erst mit der Nürnberger klären.

 

Laut Aussage der Nürnberger ist die Versicherung monatlich kündbar. Dabei erscheint der Rückkaufswert exakt die Summe aus Fondanteil + "in sonstigem Vermögen angelegter Wert" zu sein. 

 

vor 50 Minuten von satgar:

Anstelle von Kapitalertragsteuer (die übrigens Gewinn der Police bedarf), kann eher Einkommensteuer und Sozialabgaben fällig werden, wenn die Betriebsrente damals Steuern und Sozialabgaben bei der Einzahlung eingespart hatte.

Ok, das werde ich in Erfahrung bringen, wie hoch der Anteil da ist. 

 

vor 50 Minuten von stagflation:

Wie alt bist Du? In welchem Jahr wirst Du in Rente gehen?

Ich bin 36, also Renteneintritt 2056.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

30 Jahre sind eine lange Zeit... Willst Du den Vertrag 30 Jahre bis zur Rente und darüber hinaus mit Dir rumschleppen? Und Dich jedes Jahr ärgern, wenn die Wertmitteilung und der Kostenausweis kommt?

 

Mache am besten das, was @satgar empfohlen hat, mit der Tendenz zur Beendigung des Vertrags. Manchmal ist es besser aufzuhören und neu aufzufangen - z.B. mit einem ETF-Depot bei einem preiswerten Broker.

 

Falls Du den Vertrag doch behalten willst, würde ich empfehlen, das gesamte Kapital in einen World oder All-World ETF/Fonds umzuschichten und das dann laufen zu lassen.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 8 Minuten von stagflation:

mit der Tendenz zur Beendigung des Vertrags

Seh ich auch so. Wahrscheinlich wird nach Abzug von Steuern und/oder Sozialabgaben wahrscheinlich weniger rauskommen, als eingezahlt wurde. Wahrscheinlich liegt ohnehin schon (brutto) weniger Rückkaufswert vor, als eingezahlt wurde. 
 

Verlust als Lehrgeld abhaken, Krone richten, selber weiter machen. 

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