Nostradamus 1. Mai · bearbeitet 1. Mai von Nostradamus Das dürfte eher ungewöhnlich sein, mit 85 Jahren aus der Kirche auszutreten: "Franz Müntefering ist aus der Kirche ausgetreten. Der SPD-Politiker nennt verlorenen Glauben und die Missbrauchsskandale als Gründe - aber auch einen Verantwortungsverlust der Kirche." "Irgendwann wird die Stunde kommen, wo die Nachspielzeit zu Ende ist. Da musst Du auf jeden Fall ehrlich bleiben", sagte Müntefering. Die Menschen müssten wissen, "was Du für einer warst und dazu gehört, dass ich denen sage, das mit den Kirchen, das funktioniert so nicht." Von hier: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/muentefering-austritt-katholische-kirche-100.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nasenwasser 10. Mai Am 19.3.2025 um 10:58 von Solara: Ich glaube das Stichwort lautet "Lebenssattheit". Ich kann mir einen solchen Fall vorstellen, wenn ich verwitwet und hochbetagt bin und mein einziges Kind ohne Nachkommen vor mir gegangen ist. Ich wüsste ehrlich nicht, was mich dann noch erfreuen könnte, zumal dann womöglich alleinstehend im Pflegeheim -bei welchem Standard dann auch immer- wohnend. Es gibt hier sogar einen deutsche Sterbehilfe - Linus - die das auf ihrer Webseite explizit erwähnt. Jede Geschichte ist anders. Ich habe beide Eltern und Schwiegereltern schon verloren und es war gemischt. Mein Vater hatte auch noch mit seinen 97 Jahren Hoffnung, als er ins Krankenhaus ging. Meine Mutter im Pflegeheim hat gegenüber Bekannten geäußert, dass sie nicht mehr will. Was interessant ist, denn sie dachte wohl, es würde mich belasten, weil ich immer das Bestmögliche für sie versucht habe. Ich hätte sie aber auch bei einem finalen Abschiedswunsch unterstützt. Ich halte viel von einem freien Willen, besonders bei schwerer Krankheit oder im hohen Alter. Mein Schwiegermutter wiederum war eine Kämpferin, sie hat sich noch ins Leben zurückgekämpft und ein paar schöne Jahre gehabt, als die Ärzte schon angedeutet haben, dass es keinen Sinn mehr macht. Das wiederum hat mich nachdenklich gemacht, denn ich hätte sie auch aufgegeben, sie lag im Koma, während meine Schwägerin gegen die Ärzte gekämpft hat. Wohlgemerkt, sie hatte danach noch einige schöne Jahre mit ihren geliebten Enkeln. Das Thema ist nicht einfach und kann nur individuell betrachtet werden. Ich weigere mich allerdings, dass mir ein Staat vorschreibt, wann und wie ich abzuleben habe. Zu dem Thema bin ich letztens auf diesen Artikel gestoßen, der einen sehr nachdenklich macht: Link Aus der eigenen Perspektive, mitten im Leben sich befindend, zunächst unvorstellbar. Insbesondere das Bewusstsein, gewisse ganz alltägliche Dinge zum allerletzten Mal im Leben zu machen, weil dann und dann der Termin ist. Aber halt auch nachvollziehbar und wünschenswert, selbstbestimmt gewisse Dinge entscheiden zu können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 10. Mai · bearbeitet 10. Mai von Lazaros vor 49 Minuten von Nasenwasser: Zu dem Thema bin ich letztens auf diesen Artikel gestoßen, der einen sehr nachdenklich macht: Link Aus deinem Link: Zitat Motiv: „Lebenssattheit“ Für den Grund, aus dem die Sonntags ihr Leben beenden wollen, hat die Wissenschaft ein Wort: Lebenssattheit. Es meint, dass jemand genug gesehen, gefühlt, erlebt hat. Ich glaube irgendwann kommt jeder mal an den Punkt (hoffentlich nur punktuell), wo er für sich sagt: mir langt's. Wozu noch weiter machen, weil eigentlich habe ich alles gesehen, es gibt nichts Neues mehr zu entdecken am Firmament, jeden Tag geht es mehr bergab. Wie sollte die Gesellschaft/der Staat damit umgehen? Das finde ich persönlich eine hoch interessante philosophische Frage. Diese Frage wurde auch schon mal in einer Star Trek Episode aufgegriffen, wobei die Star Trek Serie allgemein eine Fundgrube für philosophische Fragen ist, zugegeben nicht ganz so gut wie die Simpsons : Zitat https://www.startrek-index.de/tv/voyager/voy2_14.htm Bei der Erforschung eines Asteroiden befreit die Voyager einen Q, der den unbedingten Wunsch hat zu sterben, Er erklärt seine Gefangenschaft im Asteroiden damit, dass das Q-Kontinuum ihn einsperrte, weil er nach einer linearen Existenz strebte. Plötzlich taucht der von der Enterprise bekannte Q auf. Er will den anderen Q mitnehmen ins Kontinuum, der aber bittet bei Janeway um Asyl. Der Captain setzt eine Anhörung an, um die Argumente beider Seiten beurteilen zu können, bevor sie eine Entscheidung trifft, ob sie Q Asyl gewährt oder nicht. Nach einer langen Prozedur mit Besuch des Kontinuums entscheidet sich Janeway schließlich, dem Q Asyl zu gewähren in der Hoffnung, dass er sich auch für die Voyager als nützlich erweisen könnte. Doch ihre Hoffnung wird enttäuscht, als der Q sich schließlich umbringt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Solara 10. Mai vor 7 Stunden von Nasenwasser: Zu dem Thema bin ich letztens auf diesen Artikel gestoßen, der einen sehr nachdenklich macht: Link Ja, dieser Bericht gibt einem viel Stoff zum Nachdenken. Das alte Paar hinterließ eine ganze Familie samt Enkel, die sich vermutlich gekümmert hätten, wenn sie zu Pflegefällen geworden wären. Zudem verliert die Familie mit einem Schlag beide Elternteile. Besonders die jüngste Generation schien das besonders stark mitzunehmen, was aber logisch ist. Wenn die Enkel aufgrund ihrer Jugend noch keine Erfahrung mit Krankheit und körperlichen Abbau gemacht haben, ist das mit dem Einfühlungsvermögen natürlich besonders schwierig. Ich kann die ältere Generation verstehen, die ersten gesundheitlichen Einschläge waren schon da und besser wird es nie mehr werden. Die Betroffenheit der Kindern ist nachvollziehbar, aber auch die Furcht der älteren Generation den besten Zeitpunkt zum Gehen zu verpassen. Die Familie, die sie zurückgelassen haben, scheint stabil, alle haben ihren Weg gefunden, keine Katastrophen in Sicht. Darf man da nicht an sich denken? Wenn nicht jetzt, wann dann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 10. Mai · bearbeitet 10. Mai von Holgerli @Nasenwasser Danke für den Link zum Artikel. Wenn man den Artikel so liest, dann kann man den Schmerz der Angehörigen verstehen. Ich kann aber auch die Gedanken des Paares verstehen. Dass der Gedanke kein spontaner war, sieht man aber auch daran, dass die ersten Diskussionen vor (über) 3 Jahren losgingen. Die Tatsache, dass es beiden besser als vielen anderen 90-jährigen ging, heisst auch nicht, dass es sie nicht stark abgebaut haben. Die Aussage, dass die beiden das Haus vor dem Tod nicht mehr verlassen haben, weil sie nicht stürzen wollten, zeigt (mir), dass eben nicht mehr alles in Ordnung war. Auch das beide 1x die Woche in der Tagespflege waren, deutet darauf hin, dass das Leben allein eben nicht mehr gut ging. Bezüglich des Wortes "Lebenssattheit". Sagt man nicht immer "Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist!"? Eine Sache beschäftigt mich doch etwas: Wird selbstbestimmtes Sterben eine Sache, die sich nur halbwegs wohlhabende Menschen Leisten können? 4.000 Euro pro Person oder 6.000 Euro pro Paar, sind außerhalb des WPF eine ganze Stange Geld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 10. Mai vor 44 Minuten von Holgerli: Bezüglich des Wortes "Lebenssattheit". Sagt man nicht immer "Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist!"? Dazu gibt es eine kurze Erzählung vom Meister der "Lebenssattheit" , für den der "Lebensüberdruss" eine existentielle Bedeutung erlangte: https://de.wikipedia.org/wiki/Schnee_auf_dem_Kilimandscharo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PapaPecunia 10. Mai Vorweg, hochinteressanter Artikel, Danke dafür. vor 11 Stunden von Nasenwasser: Aus der eigenen Perspektive, mitten im Leben sich befindend, zunächst unvorstellbar. Insbesondere das Bewusstsein, gewisse ganz alltägliche Dinge zum allerletzten Mal im Leben zu machen, weil dann und dann der Termin ist. Unvorstellbar, aber diesen Termin haben wir alle. Im Gegensatz zum Ehepaar Sonntag kennen ihn nur 99% nicht. Zugegeben, in gewissen Altersbereichen schon sehr ungewöhnlich, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass von jetzt auf gleich aus gesundheitlichen Gründen oder durch einen Unfall aus dem Leben gerissen wird. Und trotzdem leben wir alle so wie die Sonntags und schauen uns noch eine allerletzte TV-Romanze (über den Teil im Artikel bin ich am meisten gestolpert) an, statt ein letztes Mal mit der Familie Eis essen zu gehen. Oder checken noch einmal unsere Aktienkurse. Oder führen eine sinnlose Diskussion im WPF Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 10. Mai vor 3 Minuten von PapaPecunia: Und trotzdem leben wir alle so wie die Sonntags und schauen uns noch eine allerletzte TV-Romanze (über den Teil im Artikel bin ich am meisten gestolpert) an, statt ein letztes Mal mit der Familie Eis essen zu gehen. Dass man das nicht macht, kann ich verstehen, aber: "Jede Jeck is anders". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PapaPecunia 10. Mai vor 8 Minuten von Lazaros: Dass man das nicht macht, kann ich verstehen, aber: "Jede Jeck is anders". Ich persönlich mag eigentlich auch keine Eisbecher etc..., aber denke damit sind wir beide in der Minderheit. Und natürlich sind auch nicht alle Familien gleich. War für mich nur ein Synonym für "etwas sinnvolles und schönes tun". Aber vielleicht war ja auch die TV-Romanze der Hammer, wer weiß. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 10. Mai vor 16 Minuten von PapaPecunia: War für mich nur ein Synonym für "etwas sinnvolles und schönes tun". Das kann ich zu 100% unterstreichen: Carpe diem. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 10. Mai · bearbeitet 10. Mai von Nostradamus vor 12 Stunden von Nasenwasser: Zu dem Thema bin ich letztens auf diesen Artikel gestoßen, der einen sehr nachdenklich macht: Link Ist wirklich interessant und ich habe mal etwas weiter nach akuellen Zahlen gesucht: "Etwa 1.000 Menschen haben sich im vergangenen Jahr in Deutschland mithilfe einer Sterbehilfeorganisation das Leben genommen. Tendenz steigend." Von hier: https://www.aekno.de/aerzte/rheinisches-aerzteblatt/ausgabe/artikel/2025/maerz-2025/suizidhilfe-gesetzliche-regelung-steht-weiterhin-aus vor 12 Stunden von Nasenwasser: Aus der eigenen Perspektive, mitten im Leben sich befindend, zunächst unvorstellbar. Insbesondere das Bewusstsein, gewisse ganz alltägliche Dinge zum allerletzten Mal im Leben zu machen, weil dann und dann der Termin ist. Genau, so kann man sich das schwer vorstellen, und ich vermute, das Ehepaar Sonntag aus dem Artikel hätte sich das vor ein paar Jahrzehnten, mitten im Leben stehend, auch kaum vorstellen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 11. Mai vor 15 Stunden von PapaPecunia: War für mich nur ein Synonym für "etwas sinnvolles und schönes tun". Aber vielleicht war ja auch die TV-Romanze der Hammer, wer weiß. Sehe ich etwas anders: Ich würde es mal aus folgender Perspektive sehen, und das meine ich wertneutral: Eltern, Kinder und Enkelkind(er) haben seit Jahrzehnten ihr eigenes Leben geführt und Kinder und Enkelkind(er) sind die in der Zeit mutmaßlich relativ selten auf die Idee gekommen an einem Abend statt zum TV-Film zum Eisessen abzuholen. Und jetzt wird von Kindern und Enkelkind(ern) versucht (gefühlt) verpasste Momente nachzuholen. Das so etwas nicht funktionieren kann ist (zumindest) mir klar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lowcut 11. Mai Am 10.5.2025 um 09:46 von Nasenwasser: Zu dem Thema bin ich letztens auf diesen Artikel gestoßen, der einen sehr nachdenklich macht: Link Vielen Dank für den Artikel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ecke908090 17. Mai ETF-Anleger und Stockpicker vereint durch das Thema "Tod" - dann hat er ja zumindest in dieser Hinsicht etwas Gutes. Am 8.3.2025 um 12:58 von h.sie: Und vielleicht ein Zitat von Thich Nhat Hanh, einem buddh. Mönch: "Nichts entsteht, nichts vergeht, nichts ist gleich und nichts ist verschieden, es gibt kein ewiges Selbst, es gibt keine Auflösung. Wir glauben das nur". Ich persönlich kann mit dem Zitat viel anfangen. Hin und wieder denke ich daran, dass die Menschheit und der Mensch, sprich das Individuum, sich selbst als als zu wichtig erachtet. Wohlmöglich kann alles ohne uns, nur wir wollen die Wahrheit nicht wahrhaben. Es mag makaber klingen und ich möchte auf keinen Fall despektierlich sein, aber in der Covid-Zeit hatte ich den Gedanken, dass wir die Pandemie und andere tödliche Krankheiten als negativ betrachten. Vielleicht sind wir aber auch der Parasit und das für uns erachtete Negative die Lösung. Hoffentlich habe ich noch ein paar Jahre vor mir und wenn mich der Youtube-Algorhytmus mal wieder fort zu Menschen trägt, die im Internet ihr tödliche Erkrankung kundtun, dann bin ich oft ebenfalls emotional ergriffen, aber es gibt für mich eben auch die beschriebene mögliche andere Facette unseres Daseins. Das Bewusstsein darüber wird nicht, aber könnte theoretisch eine bessere Akzeptanz des Zustands Tods und Endlichkeit erwirken. Am 8.3.2025 um 11:19 von morini: Zu Lebzeiten wird niemand die Gewissheit haben, ob mit dem Tod alles vorbei ist oder ob doch noch etwas kommt. Jedenfalls weiß das niemand. Warum sollten wir auch den Anspruch darauf haben, dass da noch etwas nach dem Tod ist? Können wir das Endliche nicht akzeptieren und dass rein gar nichts auf uns wartet? Ähnlich empfinde ich auch der oft hier erwähnte Umstand, was von uns bleibt. Hilft dieser Ansatz nicht wenn überhaupt den Lebenden und sicherlich nicht dem Verstorbenen selbst? Das alles wirkt auf mich auch ein Stück weit egoistisch. Am 8.3.2025 um 21:20 von geldvermehrer: Ich habe mir die letzten Jahre immer wieder durchgerechnet, wie viele Millionen meine beiden Kinder bekommen werden, wenn mein Depot/Immobilien weiter im Wert steigen. Mit 7% bei meinen weltweiten Aktien-ETFs, also grob (und falsch, aber egal) mit z.B. 500.000€ pro Kind heute, werden 1 Mio für jedes Kind in 10 Jahren, in 20 Jahren 2 Mio in 30 Jahren 4 Mio.... DAS war mein Antrieb, auch hier im Forum und natürlich ein bisserle besser zu sein als der Markt durch ein bisserle "Spielgeldzockerei". Ob es für die künftigen Generationen stets von Vorteil ist viel zu hinterlassen, ist denke ich ebenfalls fraglich. Ich bin Mitte 30 und habe keine Kinder, aber für mich persönlich wäre in erster Linie stets erstrebenswert, dem Nachwuchs Werte mit auf den Weg zu geben. Ein gutes Fundament in Form von Startkapital mag nicht schaden, aber was wenn doch... Am 10.5.2025 um 18:01 von Solara: Ja, dieser Bericht gibt einem viel Stoff zum Nachdenken. Das alte Paar hinterließ eine ganze Familie samt Enkel, die sich vermutlich gekümmert hätten, wenn sie zu Pflegefällen geworden wären. Zudem verliert die Familie mit einem Schlag beide Elternteile. Besonders die jüngste Generation schien das besonders stark mitzunehmen, was aber logisch ist. Wenn die Enkel aufgrund ihrer Jugend noch keine Erfahrung mit Krankheit und körperlichen Abbau gemacht haben, ist das mit dem Einfühlungsvermögen natürlich besonders schwierig. Ich kann die ältere Generation verstehen, die ersten gesundheitlichen Einschläge waren schon da und besser wird es nie mehr werden. Die Betroffenheit der Kindern ist nachvollziehbar, aber auch die Furcht der älteren Generation den besten Zeitpunkt zum Gehen zu verpassen. Die Familie, die sie zurückgelassen haben, scheint stabil, alle haben ihren Weg gefunden, keine Katastrophen in Sicht. Darf man da nicht an sich denken? Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich empfand den Artikel super spannend, vielen Dank dafür @Nasenwasser. Ehrlich gesagt war mir nicht bewusst, dass das in Deutschland möglich ist. Gerade aus der Distanz hat mir der Bericht jedoch kein Stoff zum Nachdenken gegeben, was sicherlich anders ausschauen würde, wäre ich selbst in die Situation involviert. Deshalb finde ich es ausgesprochen stark, dass der Sohn bei dem Prozess unterstützt hat und kann nachvollziehen, dass das Enkelkind bzgl. des Vorhabens kein Verständnis aufbringen kann. Für mich ist die Denke des Enkelkinds jedoch egoistisch und nicht der Wunsch der Großeltern - es ist ihr Leben und ihr Recht auf den Tod, niemand anderes hat meiner Ansicht nach darüber zu bestimmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 17. Mai 15 minutes ago, Ecke908090 said: in der Covid-Zeit hatte ich den Gedanken, dass wir die Pandemie und andere tödliche Krankheiten als negativ betrachten. Vielleicht sind wir aber auch der Parasit und das für uns erachtete Negative die Lösung. Es ist nicht "die Loesung." Es gibt kein Ziel und darum gibt es auch keine Loesung. Oder was siehst du als Ziel, und warum bist du qualifiziert das zu bestimmen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ecke908090 17. Mai @Barqu Im Gegensatz zu dir bestimme ich gar nichts und habe ganz bewusst nicht absolut formuliert. Mit meinen Gedanken möchte ich auch keine Hitze in die Diskussion bringen; ganz im Gegenteil, ich fand den Austausch sehr gut und vermutete, dass ich die Gedanken und Fragestellungen teilen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 17. Mai 5 minutes ago, Ecke908090 said: Mit meinen Gedanken möchte ich auch keine Hitze in die Diskussion bringen Ich auch nicht. Entschuldige bitte, falls das falsch rueber kam. Die Fragestellung nach dem Ziel bleibt jedoch: Du schreibst von einer Loesung, meine Frage ist: Eine Loesung fuer was? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ecke908090 17. Mai @Barqu Ich weiß deine Reaktion sehr zu schätzen, Entschuldigung angenommen. Wenn die Menschheit als negativ betrachtet wird und als etwas, was seine Umwelt belastet, dann würde wiederum etwas, was der Menschheit schadet, in diesem Zusammenhang als eine Lösung hierfür wahrgenommen werden. Ich möchte auch ehrlich gesagt nicht zu philosophisch werden, weil ich letztlich nicht die Kompetenzen dazu habe. Zuversichtlich bin ich, dass diejenigen, die die Kapazitäten haben, sich bereits ausreichend über den Umstand Gedanken gemacht haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 17. Mai vor 12 Minuten von Barqu: Eine Loesung fuer was? Ich kann ihn gut verstehen. Das Problem ist in meinen Augen, dass der Homo sapiens sapiens klug genug ist, um seine Welt komplett umzubauen, aber nicht klug genug, um sein eigenes Überleben sicherzustellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 17. Mai 9 minutes ago, Ecke908090 said: Ich weiß deine Reaktion sehr zu schätzen, Entschuldigung angenommen. Danke. 9 minutes ago, Ecke908090 said: Zuversichtlich bin ich, dass diejenigen, die die Kapazitäten haben, sich bereits ausreichend über den Umstand Gedanken gemacht haben. Die Zuversicht teile ich nur bedingt (und bin mir durchaus bewusst, dass mir ggf. die Kapazitaeten fehlen das zu beurteilen). Denn letztendlich - und darum auch meine urspruenglichen Fragen - laeuft das auf die Frage hinaus, was der Sinn des Lebens ist. Und ich bin ueberzeugt, dass es keinen Sinn gibt abseits dessen, dass DNA sich - als Selbstzweck - reproduzieren will. Und das betrifft nicht nur Homo Sapiens, sondern auch alles andere. (Das Thema, warum dann manche Menschen trotzdem keine Kinder haben wollen, lasse ich an dieser Stelle mal aus, ist aber durchaus kompatibel damit). Das ist schwer zu akzeptieren und vermutlich hat es gute Gruende, dass der Mensch einen hoeheren Sinn sucht, und darum u. a. diverse Religionen hervor gebracht hat. Ich verstehe es jedoch nicht. 17 minutes ago, hattifnatt said: Das Problem ist in meinen Augen, dass der Homo sapiens sapiens klug genug ist, um seine Welt komplett umzubauen, aber nicht klug genug, um sein eigenes Überleben sicherzustellen. Ob das wirklich so ist, daruber laesst sich streiten. Bisher ist der Homo Sapiens Sapiens jedenfalls noch da. Falls dem irgendwann mal nicht mehr so ist, dann ist das vornehmlich sein eigenes Problem und vermutlich werden andere Spezies noch mit ausgeloescht, das ist dann auch ein Problem fuer selbige. Der Plant wird aber weiterhin existieren und irgendeine DNA wird sich weiterhin reproduzieren. Die Ausgangsfrage war: Was ist das Ziel und was qualifiziert denjenigen, der das Ziel formuliert. Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe, wenn ich schlussfolgere, dass du "das Ueberleben des Homo Sapiens Sapiens zu sichern" als Ziel definierst? Ich verstehe den Gedanken, dass weniger Menschen ggf. hilfreich dafuer waeren dieses Ziel zu erreichen, kann man durchaus so sehen. Aus der Ferne betracht klingt das plausibel, im Detail landet man dann sehr schnell bei der Frage, dass jemand entscheiden muss, wessen DNA weiter existieren darf und wessen nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 17. Mai vor 6 Minuten von Barqu: Die Ausgangsfrage war: Was ist das Ziel und was qualifiziert denjenigen, der das Ziel formuliert. Nein, was das Ziel ist, weiß ich nicht. Aber wir hatten von "Lösung" gesprochen und das wird normalerweise als "Lösung für ein Problem" thematisiert, nicht "Lösung für ein Ziel". Ein solches Problem hatte ich beispielshaft angeführt. vor 7 Minuten von Barqu: Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe, wenn ich schlussfolgere, dass du "das Ueberleben des Homo Sapiens Sapiens zu sichern" als Ziel definierst? Für die meisten biologischen Arten ist das eigene Überleben tatsächlich ein Ziel Aber vielleicht sind wir ja auch gerade dabei, unsere eigenen Nachfolger in der Form von KI zu produzieren. Hier ein hübsch ausgearbeitetes Science-Fiction-Szenario dazu (auch wenn die Timeline vielleicht ein bisschen sehr (im Sinn des dystopischen Szenarios) pessimistisch ist): https://ai-2027.com/race (oder hier einer der Autoren in einem Podcast der NYT: https://archive.ph/qIwgh) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 17. Mai vor 4 Stunden von Ecke908090: Warum sollten wir auch den Anspruch darauf haben, dass da noch etwas nach dem Tod ist? Können wir das Endliche nicht akzeptieren und dass rein gar nichts auf uns wartet? Akzeptierst du die eigene Nichtexistenz denn so problemlos? Ich finde diesen Artikel aus dem Jahr 2008 über die Toten Hosen nicht ganz untypisch für die heutige Zeit: "Ich wurde katholisch erzogen und habe wirklich viel mitgemacht in der Kirche. Ich hatte aber auch das Glück, dort wirklich gute Leute zu treffen. Mit 16 oder 17 Jahren wurde mir das trotzdem zu eng. Die Erklärungsversuche und die ganze Symbolik da habe ich versucht, meine eigenen Erklärungen zu finden. Eine Sache bleibt trotzdem, an der wir alle zu knabbern haben: der Tod. Der ist für euch noch weit entfernt, für uns ist er schon ein bisschen näher. Da stellte ich mir irgendwann die Frage: Was bleibt von mir übrig, außer den paar Liedern, die wir gemacht haben? Und eine Antwort darauf ist der Glaube. Dafür brauche aber auch ich keine katholische oder evangelische Kirche, keinen Islam oder Hinduismus. Obwohl ich diese Kirchen respektiere." Von hier: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/tote-hosen-als-vertretungslehrer-hey-hier-kommt-jesus-a-591926.html Viele in Deutschland sind ja mit mehr oder weniger starkem Kontakt meist zur christlichen Religion aufgewachsen, merken dann aber, dass das doch nicht so ihr Ding ist. Spätestens mit den ersten Zahlungen der Kirchensteuer wird dann aus der Kirche ausgetreten und erstmal so sein Leben weitergelebt. Mit etwas fortgeschrittenerem Alter wird einem aber bewusst, dass man selbst ja tatsächlich auch mal sterben wird und dass das vielleicht nur noch ein paar Jahrzehnte dauert, vielleicht weniger. Und dass die Nichtexistenz einem gar nicht so sexy erscheint. Folglich wendet man sich dann doch wieder dem Glauben zu, aber nicht unbedingt dem "organisierten Glauben", sondern man macht sich halt seine eigenen Vorstellungen. Warum auch nicht, wenn es einem weiterhilft, ein sorgenfreie(re)s Leben zu führen. Die Alternative wäre, dass man sich mit der eigenen Nichtexistenz "anfreundet" oder sie zumindest akzeptiert. Dieser Ansatz interessiert mich gerade am meisten (auch wenn ich zurzeit nicht dazu komme, mich intensiv damit zu beschäftigen; ich will es aber definitiv noch vor meinem Ableben tun.) ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 17. Mai · bearbeitet 17. Mai von hattifnatt vor 44 Minuten von Nostradamus: Akzeptierst du die eigene Nichtexistenz denn so problemlos? Also, ich schon. Ich habe schon Milliarden von Jahre vor meiner Geburt nicht existiert und kann mich nicht erinnern, dass das irgendwie problematisch war. Ich erwarte nicht, dass die Milliarden Jahre nach meinem Tod anders sein werden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PKW 17. Mai vor 56 Minuten von Nostradamus: Akzeptierst du die eigene Nichtexistenz denn so problemlos? Warum überhaupt Nichtexistenz? Du lebst doch! Hoffentlich lebst du gut und lange. Und noch hoffentlicher erkennst du den Sinn des Lebens. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 20. Juni · bearbeitet 20. Juni von Nostradamus Am 17.5.2025 um 19:25 von hattifnatt: Ich habe schon Milliarden von Jahre vor meiner Geburt nicht existiert und kann mich nicht erinnern, dass das irgendwie problematisch war. Ich erwarte nicht, dass die Milliarden Jahre nach meinem Tod anders sein werden Das ist übrigens das "Symmetrie-Argument". Darauf wird auch in folgendem Vortrag eingegangen ab 25:06 (time stamp habe ich gesetzt). Ich finde den ganzen Vortrag sehenswert; er zeigt auch Ansätze, mit dem Thema umzugehen ("kosmische Bescheidenheit"), meint aber, dies steht in Rivalität mit dem Selbsterhalt / am Leben zu hängen, so lange man bei recht guter Vitalität ist. Der Ansatz gefällt mir eigentlich, dass die eigene Endlichkeit nicht einfach als Nichtigkeit wegargumentiert wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag