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Sapine

Nachhaltigkeit bei Fonds - Leitlinie ESMA (European Securitiy and Market Authority)

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Sapine

Dieser Faden könnte zukünftig Informationen zum Thema Fonds und Nachhaltigkeit etc. sammeln. Sollte es den schon geben, gerne zusammenführen. 

 

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Heute bekam ich eine Brief meiner Bank mit einem 47seitigen Paket von Blackrock zum Thema Umsetzung der neuen Leitlinie der ESMA zur Verwendung von ESG- oder nachhaltigkeitsbezogenen Begriffen im Fondsnamen. Termin ist wohl der 21.5.2025, für die Neuauflage von Fonds galt die Regel schon vorher.

 

Wenn ich das richtig verstehe, müssen die bei allen Fonds die Bezeichnungen "sustainability (Nachhaltigkeit)", "environmental (Umwelt), "impact (Wirkung/Auswirkung) strengere Regeln erfüllen, sonst ist der Zusatz zu entfernen. Ähnliches gilt für "social (Soziales)", "governance (Unternehmensführung)" und "transition (Transformation/Übergang)". 

Hier ein Link zum Dokument der ESMA

https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/2024-08/ESMA34-1592494965-657_Guidelines_on_funds_names_using_ESG_or_sustainability_related_terms_DE.pdf

 

Wenn ich das Schreiben von BlackRock richtig verstehe, werden wir zukünftig eine Reihe von Fonds haben, die sich grundsätzlich Auflagen gemäß ESG geben, dies aber im Namen nicht mehr erkennbar ist, weil die Regeln möglicherweise nicht eingehalten werden. 

 

Für meinen Fonds Systemic sustainable Global Small Cap Fund scheint sich ebenso wie für andere teilweise auch der Anlageschwerpunkt zu ändern. Klingt für mich als ob man Ende nicht weiß, was man kauft, weil es nicht klar gekennzeichnet sein muss. Lediglich das Etikett ESG etc. verspricht eine entsprechende Restriktion. 

 

Vielleicht kann einer von Euch ja noch wissenswertes hinzufügen. 

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oktavian

der fixe maximale 20% Schwellenwerte könnte es etwas transparenter machen, was drin ist. Auf 20% werden begrenzt:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX:32020R1818

Zitat

Ausschlüsse im Zusammenhang mit Paris-abgestimmten EU-Referenzwerten

(1)   Die Administratoren von Paris-abgestimmten EU-Referenzwerten schließen alle folgenden Unternehmen von diesen Referenzwerten aus:

a)Unternehmen, die an Aktivitäten im Zusammenhang mit umstrittenen Waffen beteiligt sind;

b)Unternehmen, die am Anbau und der Produktion von Tabak beteiligt sind;

c)Unternehmen, die nach Ansicht der Referenzwert-Administratoren gegen die Grundsätze der Initiative „Global Compact“ der Vereinten Nationen (UNGC) oder die Leitsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für multinationale Unternehmen verstoßen;

d)Unternehmen, die 1 % oder mehr ihrer Einnahmen mit der Exploration, dem Abbau, der Förderung, dem Vertrieb oder der Veredelung von Stein- und Braunkohle erzielen;

e)Unternehmen, die 10 % oder mehr ihrer Einnahmen mit der Exploration, der Förderung, dem Vertrieb oder der Veredelung von Erdöl erzielen;

f)Unternehmen, die 50 % oder mehr ihrer Einnahmen mit der Exploration, der Förderung, der Herstellung oder dem Vertrieb von gasförmigen Brennstoffen erzielen;

g)Unternehmen, die 50 % oder mehr ihrer Einnahmen mit der Stromerzeugung mit einer THG-Emissionsintensität von mehr als 100 g CO2 e/kWh erzielen.

Zitat

*Für die Zwecke von Buchstabe a bezeichnet der Ausdruck „umstrittene Waffen“ die im Sinne der internationalen Verträge und Übereinkommen, der Grundsätze der Vereinten Nationen und, soweit anwendbar, der innerstaatlichen Rechtsvorschriften definierten umstrittenen Waffen.

--> Rheinmetall ist nachhaltig.

--> Einnahmen = Umsatz

 

Alkohol, Glücksspiel und Produktion von Wegwerfartikeln scheint ok zu sein.

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Schildkröte

Nachdem Atomkraft mittlerweile als grüne Energie gilt, sind nun auch Waffen nachhaltig:

Zitat

Die DWS öffnet ihre ESG-Fonds für Rüstungsaktien. Auch andere Fondshäuser gehen diesen Schritt. Wie es dazu kam – und was Anleger tun können.

Hier der vollständige WiWo-Artikel.

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west263
vor 2 Stunden von Schildkröte:

Hier der vollständige WiWo-Artikel.

gibt es den auch ohne Paywall oder zumindestens mal eine kleine Zusammenfassung

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor einer Stunde von west263:

gibt es den auch ohne Paywall oder zumindestens mal eine kleine Zusammenfassung

Wahrscheinlich ein ähnlicher Inhalt wie hier?

https://www.asscompact.de/nachrichten/dws-oeffnet-esg-fonds-fuer-investitionen-ruestung

Zitat

In der Mitteilung gegenüber Bloomberg schildert die DWS, dass sie nun die Dokumentation der Fonds anpasse, die den „DWS Basic Exclusions-Filter“ anwenden. Bis 21.05.2025 soll die Änderung in Kraft treten. Es werde dann ein Schwellenwert abgeschafft, der Fonds daran hindert, Unternehmen zu halten, die mehr als 10% ihres Umsatzes aus dem Verteidigungsbereich erzielen. Außerdem können die Fonds dann Aktien von Unternehmen erwerben, die mit Atomwaffen in Verbindung stehen.

 

Aufgrund der Anpassungen stehen den DWS-Fonds dann 34 Mitglieder des MSCI World zur Verfügung, die zuvor Beschränkungen im Verteidigungsbereich unterlagen. Weiterhin ausgeschlossen sind im Rahmen der „Controversial Weapons Policy“ der DWS Streumunition und andere kontroverse Waffen.

 

Oder hier der Bloomberg-Artikel selbst:

https://archive.ph/GnT4O

Zitat

Die Neuausrichtung hat auch dazu beigetragen, die Anlagerenditen zu steigern. So hat sich der Börsenwert von Rüstungsfirmen wie Rheinmetall allein in diesem Jahr mehr als verdoppelt.

Bissl spät vielleicht? :narr:

Zitat

Die Branchenregeln für Fonds, die sich selbst als ESG-Fonds (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) vermarkten, schlossen früher Waffenhersteller weitgehend aus, aber „das hat sich jetzt geändert“, so Hoops. Das liege auch an der finanziellen Performance des Rüstungssektors, sagte er.

In meinen Augen ein weiterer Beleg dafür, wie lächerlich diese ESG-Verkaufsstrategie ist.

 

Und hier eine kritische Stellungnahme:

https://www.fondsprofessionell.de/news/maerkte/headline/ein-nachhaltigkeitsstempel-fuer-ruestungsaktien-ist-bedenklich-241142/

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west263
vor 10 Minuten von hattifnatt:

Wahrscheinlich ein ähnlicher Inhalt wie hier?

Danke

 

Zitat

Hoops zufolge hätten sich die Branchenregeln für Fonds, die sich selbst als ESG-Fonds vermarkten, geändert – auch aufgrund der finanziellen Performance des Rüstungssektors. Früher wurden Waffenhersteller aufgrund dieser Regelungen ausgeschlossen. Doch mehrere „Standardsetzer für die deutsche Vermögensverwaltungsbranche“ hätten sich Ende letzten Jahres darauf geeinigt, eine Regel zu ändern, die als ESG-Zielmarktkonzept bekannt ist,

da haben sie sich alle auf diverse Standards geeinigt und nun wo so richtig Geld in diesen Sektor fließen wird, ist dieser Standard wieder nichtig.

Das ist doch alles Kunden Verarsche, zuerst grüner Atomstrom und nun sind auch Waffenhersteller nachhaltig. Zum Glück hat mich ESG und SRI nie getriggert, dass ich auf die Idee hätte kommen können, so zu investieren.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 10 Minuten von west263:

Das ist doch alles Kunden Verarsche, zuerst grüner Atomstrom und nun sind auch Waffenhersteller nachhaltig.

Ja, deswegen habe ich noch das Interview von FONDS professionell ONLINE hinzugefügt, wo Roland Kölsch, Hauptverantwortlicher für das FNG-Siegel, klipp und klar sagt:

Zitat

Erstens gibt es gar keinen Finanzierungsengpass bei börsennotierten Rüstungsfirmen. Und finanziert wird mit Aktien- oder Anleihenfonds im Übrigen ja sowieso nichts. Die Wirkungskette am Sekundärmarkt ist nicht so simpel und schon gar nicht so direkt wie oft unterstellt wird. Das gilt für Ausschlüsse wie auch für Investitionen: Es wird kein Panzer mehr gebaut, nur weil man die Aktien eines Rüstungskonzerns kauft. Ausschlüsse sind eher "Wohlfühl"-Faktoren: Man möchte einfach mit bestimmten Dingen kein Geld verdienen.

...

Aktuell wirbt ein ETF-Anbieter damit, dass seine Waffen-ETFs eine Brücke zwischen öffentlicher und privater Finanzierung schlagen und damit eine Schlüsselrolle bei der Lenkung von dringend benötigtem Kapital in Europas Sicherheitsprioritäten spielen. Anlegenden böte er die Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit Europas zu unterstützen. Bei allem Respekt vor verkaufsfördernden Maßnahmen, aber hier werden Anlegende für dumm verkauft.

 

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sapapet

habe bei Flatex EDR FD-EM.SOV.B-HGDEOD LU1897614068 Rentenfond infolge Fusion am 8.10.24 eingebucht bekommen.

möchte verkaufen aber bei Flatex nicht handelbar.

Wie kann ich das Problem lösen und den Fond verkaufen

 

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Ramstein
vor 34 Minuten von sapapet:

habe bei Flatex EDR FD-EM.SOV.B-HGDEOD LU1897614068 Rentenfond infolge Fusion am 8.10.24 eingebucht bekommen.

möchte verkaufen aber bei Flatex nicht handelbar.

Wie kann ich das Problem lösen und den Fond verkaufen

 

Übertragen. maxblue sagt z. B.:

Zitat

Kauf nicht möglich - fehlende Produktunterlagen

Das von Ihnen ausgewählte Wertpapier kann bei der Deutschen Bank derzeit wegen fehlender Produktunterlagen nicht online gekauft werden. Möglicherweise werden die Pflichtunterlagen vom Produktanbieter technisch nicht schnell genug zur Verfügung gestellt. Bitte versuchen Sie es in einigen Augenblicken erneut. Ein Verkauf ist jederzeit möglich.

 

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Euronensammler
vor einer Stunde von hattifnatt:

Aktuell wirbt ein ETF-Anbieter damit, dass seine Waffen-ETFs eine Brücke zwischen öffentlicher und privater Finanzierung schlagen und damit eine Schlüsselrolle bei der Lenkung von dringend benötigtem Kapital in Europas Sicherheitsprioritäten spielen. Anlegenden böte er die Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit Europas zu unterstützen. Bei allem Respekt vor verkaufsfördernden Maßnahmen, aber hier werden Anlegende für dumm verkauft.

Wenn nicht mehr von Anlegern (ggf. auch noch zusätzlich von Anlegerinnen akzeptiert) in der Werbung geschrieben steht, sondern von Anlegenden, gehöre ich eindeutig nicht zur Zielgruppe.

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Megatron
· bearbeitet von Megatron
Zitat

Erstens gibt es gar keinen Finanzierungsengpass bei börsennotierten Rüstungsfirmen. Und finanziert wird mit Aktien- oder Anleihenfonds im Übrigen ja sowieso nichts. Die Wirkungskette am Sekundärmarkt ist nicht so simpel und schon gar nicht so direkt wie oft unterstellt wird. Das gilt für Ausschlüsse wie auch für Investitionen: Es wird kein Panzer mehr gebaut, nur weil man die Aktien eines Rüstungskonzerns kauft. Ausschlüsse sind eher "Wohlfühl"-Faktoren: Man möchte einfach mit bestimmten Dingen kein Geld verdienen.

...

Aktuell wirbt ein ETF-Anbieter damit, dass seine Waffen-ETFs eine Brücke zwischen öffentlicher und privater Finanzierung schlagen und damit eine Schlüsselrolle bei der Lenkung von dringend benötigtem Kapital in Europas Sicherheitsprioritäten spielen. Anlegenden böte er die Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit Europas zu unterstützen. Bei allem Respekt vor verkaufsfördernden Maßnahmen, aber hier werden Anlegende für dumm verkauft.

Ich halte die ganze ESG Geschichte schon immer für eine "Dummverkauferei", sowohl von der Politik wie auch von den Emittenten. Da wird ja gerne der Eindruck vermittelt man würde was Gutes tun, Umwelt, Sozial usw.

Das ist auf Ebene Privatanleger natürlich vollkommener Humbug. Dadurch dass ich an der Börse eine Aktie von einem Rüstung-, Tabak-,  oder Ölunternehmen kaufe hat das Unternehmen ja keinen Vorteil. Man könnte so eine Argumentation nachvollziehen bei einem IPO,Kapitalerhöhung oder bei Anleihen am Primärmarkt. Ansonsten profitiert nur der Verkäufer aber nicht das Unternehmen. Meiner Meinung nach ist das nur modernen Ablasshandel, sonst nix. 

Spätestens wenn ein Fondsmanager AMD höher wichten muss als eine NVIDIA, weil im einem Fall eine Frau der CEO und im anderen Fall ein Mann, und die Frauenquote im Vorstand als Anlagekritierium ins ESG Rating eingeht, wird es aus Anlegersicht esoterisch.

 

Wenn ich mir die Debatten um Aktienrenten etc anschaue sind einige Politiker vermutlich wirklich der Meinung, wenn ich für 1000€ eine Rheinmetall kaufe, gehen die 1000€ an Rheinmetall.

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satgar
vor 4 Minuten von Megatron:

sind einige Politiker

Dafür sind keine Politiker nötig. Es reicht eine normale Straßen-Umfrage.

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