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Bolanger

Welche Anlageformen könnten Aktien-ETF auf lange Zeit schlagen?

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Bolanger
Posted
vor 50 Minuten von Jennerwein:

höhere Langfristrenditen sind vom ETF zu erwarten.

Diese Aussage regt mich immer wieder zum Nachdenken an. Hier im Forum schint ein Konsenz darin zu bestehen, dass ein breit gefächertes Aktien-Portfolio langfristig besser performt als andere Anlageklassen. Das wird dann als Ausgleich für Volatilität und als Risikoprämie bezeichnet. Es scheint den Konsens zu geben, dass folgende Anlageklassen schlechtere Renditeerwartungen haben: Anlage in Geldwerte, Immobilien, Rohstoffe.

 

Nun mache ich eine Grenzwertbetrachtung. Wenn ich den Zeithorizont gegen unendlich laufen lasse, dann spielen Volatilität und Risiko keine Rolle mehr. Es gibt ja immernoch genügend Zeit nach Rücksetzern, um diese wieder auszugleichen. Der Wert von Aktieninvestments übersteigt den Wert der anderen Anlageformen beliebig. Und genau dies kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Rohstoffe, welche nunmal nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen vgl. mit Aktien quasi wertlos werden. Selbiges mit Immobilien und prinizpiell auch Staatsanleihen, die nämlich zu Rückzahlung Zugriff auf die Aktienunternehmen des Emittenten haben. 

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CorMaguire
Posted · Edited by CorMaguire
vor 8 Minuten von Bolanger:

..Wenn ich den Zeithorizont gegen unendlich laufen lasse, ....

Wer auf unendliches Leben spekuliert sollte erst recht auf Kirchensteuerfreiheit setzen :)

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Bolanger
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vor 18 Minuten von CorMaguire:

Wer auf unendliches Leben spekuliert sollte erst recht auf Kirchensteuerfreiheit setzen :)

Ich glaube Stiftungen mit dem Ziel des Vermögenserhaltes bzw -mehrung zahlen keine Kirchensteuer. Mag mich da aber auch täuschen.

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Jennerwein
Posted · Edited by Jennerwein
vor 2 Stunden von Bolanger:

Wenn ich den Zeithorizont gegen unendlich laufen lasse.......

Mensch, bedenke, das du sterblich bist. 

Wir tragen zwar ein Langlebigkeitsrisiko ;-) aber Unendlich ist mein Zeithorizont mit Sicherheit nicht. 

 

 

 

 

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stagflation
Posted · Edited by stagflation
vor 3 Stunden von Bolanger:

Diese Aussage regt mich immer wieder zum Nachdenken an. Hier im Forum schint ein Konsenz darin zu bestehen, dass ein breit gefächertes Aktien-Portfolio langfristig besser performt als andere Anlageklassen. Das wird dann als Ausgleich für Volatilität und als Risikoprämie bezeichnet. Es scheint den Konsens zu geben, dass folgende Anlageklassen schlechtere Renditeerwartungen haben: Anlage in Geldwerte, Immobilien, Rohstoffe.

 

Nun mache ich eine Grenzwertbetrachtung. Wenn ich den Zeithorizont gegen unendlich laufen lasse, dann spielen Volatilität und Risiko keine Rolle mehr. Es gibt ja immernoch genügend Zeit nach Rücksetzern, um diese wieder auszugleichen. Der Wert von Aktieninvestments übersteigt den Wert der anderen Anlageformen beliebig. Und genau dies kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Rohstoffe, welche nunmal nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen vgl. mit Aktien quasi wertlos werden. Selbiges mit Immobilien und prinizpiell auch Staatsanleihen, die nämlich zu Rückzahlung Zugriff auf die Aktienunternehmen des Emittenten haben. 

 

Das sind interessante und wichtige Gedanken. Warum funktioniert das mit den Aktien überhaupt? Meines Erachtens sprechen wir viel zu wenig darüber.

 

Mach doch einen eigenen Thread dazu auf. Dann können wir diskutieren.

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Theobuy
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Am 5.5.2025 um 16:19 von Bolanger:

Nun mache ich eine Grenzwertbetrachtung.

Meinem Verständnis nach sind die langfristigen Renditen auf den maximal vorliegenden Zeiträumen beruhend, insofern stellst du dieselbe Überlegung an, auf denen die historische Erfahrung beruhen. Schau dir das Global Investment Returns Yearbook für Details an.

 

Da eine Unternehmensbeteiligung das höchste Risiko trägt (Stichwort: Cash-Flow-Kaskade), muss sie auch die höchste Wahrscheinlichkeit für das beste Ergebnis haben. Andernfalls würde sich auch Unternehmertum nicht lohnen. Das hat sich historisch bisher so dargestellt und führt im Schnitt (der in der Praxis selten in einem Jahr erreicht wird; die Volatilität ist viel höher, sowohl in die eine als auch die andere Richtung) zu den 5-7% nach Inflation.

 

Wenn man spekulative Investments ausschließt, dann haben Unternehmensbeteiligungen im Durchschnitt die höchste Renditeerwartung, die sie bisher auch langfristig erzielt haben - wenn man die Marktrendite anschaut. Das mit Investments in Einzelaktien das Risiko vergrößert wird ist auch mehrfach nachgewiesen, weshalb es Sinn macht, nur das systematische Risiko der Anlageklasse allgemeine durch breite Diversifizierung ins Portfolio zu nehmen (oder eben unsystematisches Risiko einzugehen, was ggf. ein teuers Hobby oder einfach nur teuer sein kann).

 

Von daher gibt es keine Anlageform, die Unternehmensbeteiligung schlagen können. Und Aktien-ETFs, die gemäß einem breit gestreuten Index zusammengestellt sind, sind die einfachste und kostengünstigste Form, sich dieses Risiko und die Renditewahrscheinlichkeit ins Portfolio zu holen. Besseres gibt es nicht.

 

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Bolanger
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Dann lasst uns doch mal die Wertentwicklung von Unternehmensbeteiligungen bzw. Unternehmertum um 2000 Jahre nach vorne blicken. Ich denke mal dynastisch über Familien, die es schon seit Jahrhunderten gibt. 2000 Jahre rückblickend würde ich sagen, dass andere Anlageformen wie z.B. Grund und Boden oder Gold immernoch in diesen Familien vorhanden sind, während man die Anzahl der Unternehmen, die diese Zeit überlebt haben, mit etwas Recherche wohl an zwei Händen wird abzählen können. Aus der Rückschau kann ich aktuell nicht erkennen, warum über lange Zeithorizonte Unternehmertum Anlagen in Grund und Boden oder Gold hätte schlagen können.  

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oktavian
Posted
Am 5.5.2025 um 13:19 von Bolanger:

Und genau dies kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Rohstoffe, welche nunmal nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen vgl. mit Aktien quasi wertlos werden. Selbiges mit Immobilien und prinizpiell auch Staatsanleihen, die nämlich zu Rückzahlung Zugriff auf die Aktienunternehmen des Emittenten haben. 

Rohstoffe: ist gibt technischen Fortschritt und damit potentielle Substitute (z.B. Öl/Gas durch Strom) . Zudem gibt es Recycling. Es gibt viele Kostenkurven (Recycling, diverse Minen). Nach oben wird es daher oft limitiert sein. Im Ernstfall (z.B. Lebensmittelknappheit) werden die Rohstoffe einfach enteignet z.B. durch Krieg / Anti-Wucher Gesetze etc. Du denkst wie ein Mensch der Metallzeit (Bronzeit/Eisenzeit), der an seinen Werkzeugen hängt, welche nun aber im Informationszeitalter im Wert relativ gefallen sind. Sicherlich sind Bronze und Eisen nicht wertlos, aber...

Bei Aktien: sky is the limit.

 

Staatsanleihen: Staat hat begrenzten Zugriff. Man sieht im Realwachstum der EU im Vergleich zu den USA der letzten Jahre, was Bürokratie an Wohlstand kostet. Keine Ahnung wie viel die Staaten wirklich nehmen können. Konzerne sind mobil. In Deutschland werden Stellen abgebaut und woanders günstiger produziert. Wir kaufen viel in China. Also den Kunden ist es egal wie produziert wurde und wie es da politisch aussieht. Preis entscheidet.

 

Immobilien: Verwaltungskosten und capex muss man beachten. Land steigt im Wert und kann z.B. gehebelt evtl. doch mit Aktien mithalten. Müsste man Studien raus suchen. Es gibt aber Grundsteuer etc. Dann gibt es wieder Gesetze wie Mitpreisbremsen usw. Denn Immobilien lassen sich nicht verlagern. Man kann nur den Neubau verweigern (siehe Deutschland bei Wohnimmobilien).

 

 

 

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Bolanger
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vor 2 Stunden von oktavian:

Du denkst wie ein Mensch der Metallzeit (Bronzeit/Eisenzeit), der an seinen Werkzeugen hängt, welche nun aber im Informationszeitalter im Wert relativ gefallen sind. Sicherlich sind Bronze und Eisen nicht wertlos, aber...

Hehe, diesen überragend schnell voranschreitenden technologischen Wandel gab es schon immer. Irgendwann konnte man das Feuer bändigen. Dann arbeitete man sich durch die Bronze- und Eisenzeit, war von den unendlchen Möglichkeiten durchn die Erfindung des Rades überwältigt. Irgendwann kam das Schießpulver, die Dampfmaschine,, der Computer. Jede technische Revolution war zu ihrer damaligen Zeit zu revolutionär wie IT heute.

 

Der Kern meiner vorangegangenen Postings bleibt aber: Warum erwartet man auf lange Zeit von Unternehmensbeteiligungen eine bessere Rendite als von anderen Anlageformen, wenn historisch gesehen nur wenige Unternehmen überhaupt mehrere Jahrhunderte überlebt haben? Unternehmertum gibt es seit tausenden von Jahren oder zumindest seit die Menschheit die Arbeitsteilung erlangt hat. Gleichwohl ist von den alten Unternehmen nichts mehr übrig, von Grund- und Boden-Besitz aber schon.    

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Nachdenklich
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vor 10 Minuten von Bolanger:

Gleichwohl ist von den alten Unternehmen nichts mehr übrig, von Grund- und Boden-Besitz aber schon.    

Die Annahme, daß die Beteiligung an Unternehmen die ertragreichste Art der Anlage von Vermögen sei, setzt ja wohl voraus, daß man nicht stur an einer konkreten Firma festhält. Statt dessen wird bei dieser Annahme wohl unterstellt, daß man mit seiner Anlage aus alten Industriezweigen jeweils in die neu aufkommenden Bereiche wechselt.

Indexfonds bieten einen einfachen Weg, um diesen ständigen Wechsel automatisiert mitzumachen.

Wenn ich immernoch darauf hoffen würde, daß mich die Aktien von Nordwolle reich machen würde, in die meine Eltern und Großeltern zwischen den Weltkriegen investiert waren, dann wäre das sicherlich eine vergebliche Hoffnung.

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Bolanger
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vor 11 Minuten von Nachdenklich:

Die Annahme, daß die Beteiligung an Unternehmen die ertragreichste Art der Anlage von Vermögen sei, setzt ja wohl voraus, daß man nicht stur an einer konkreten Firma festhält. Statt dessen wird bei dieser Annahme wohl unterstellt, daß man mit seiner Anlage aus alten Industriezweigen jeweils in die neu aufkommenden Bereiche wechselt.

Indexfonds bieten einen einfachen Weg, um diesen ständigen Wechsel automatisiert mitzumachen

Dieses Überleben durch Wechsel der Unternehmen klappt aber nur für diejenigen, die zufällig die neuen Trends erkennen und umsetzen. Im gleichen Zug wie neue Unternehmen aufkommen und an Wert gewinnen verlieren die Unternehmen, die ihren Zenith überschritten haben. Beides nimmt man mit einem Index mit

Die eigentliche Frage ist, ob der Wert aller Unternehmen über die Jahrhunderte hinweg vgl. zum Wert anderer Assets zugenommen haben. Diese Frage wird man aber wohl nicht beantworten können, zumindest nicht im Forum. 

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t.klebi
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vor 36 Minuten von Bolanger:

Warum erwartet man auf lange Zeit von Unternehmensbeteiligungen eine bessere Rendite als von anderen Anlageformen, wenn historisch gesehen nur wenige Unternehmen überhaupt mehrere Jahrhunderte überlebt haben? 

Du unterliegst mehreren Fehlschlüssen.

1. Besteht der Risiko-Renditevorteil von Unternehmen erst seit dem Übergang der Agrar- in die Industriegesellschaft, mithin also seit Mitte des 19. Jhr. mit der industriellen Revolution. 

2. Besteht der Risiko-Renditevorteil nicht in einem einzelnen Unternehmen (sonst wäre er längst wegarbitiert), sondern in der Summe der Anlageklasse Unternehmensbeteiligungen gegenüber alle anderen Anlageklassen. 

3. Die durchschnittliche Lebensdauer von S&P500-Unternehmen liegt aktuell wohl nur bei 15 Jahren. Trotzdem erwirtschaften diese Unternehmen innerhalb dieser kurzen Lebensdauer gigantische Renditen. Nach Ablauf der Lebensdauer fließt das Geld in andere Unternehmen und kann dort wieder Renditen erwirtschaften. 

 

vor 2 Minuten von Bolanger:

Die eigentliche Frage ist, ob der Wert aller Unternehmen über die Jahrhunderte hinweg vgl. zum Wert anderer Assets zugenommen haben. Diese Frage wird man aber wohl nicht beantworten können, zumindest nicht im Forum. 

Diese Frage kann man über Jahrhunderte hinweg beantworten und sie wird in hunderten Publikationen beantwortet.

Beispiele

1. Elroy Dimson, Paul Marsh & Mike Staunton Standardwerk: "Triumph of the Optimists: 101 Years of Global Investment Returns" (2002)

Beschreibung: Eine der umfassendsten Langzeitstudien zu Aktien-, Anleihen- und Inflationsdaten in 17 Ländern. Die Autoren analysieren über ein Jahrhundert Marktdaten.

Weitere Arbeiten: Die jährliche Veröffentlichung des Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook basiert auf dieser Forschung.

2. Jeremy Siegel Standardwerk: "Stocks for the Long Run" (1. Auflage 1994, fortlaufend aktualisiert)

Beschreibung: Siegel analysiert die langfristige Entwicklung von Aktien im Vergleich zu anderen Anlageklassen (z. B. Anleihen, Gold) in den USA über mehr als 200 Jahre.

Fokus: Historische US-Renditen, Inflationsanpassung, Bewertung langfristiger Strategien.

3. Robert J. Shiller Standardwerk: "Irrational Exuberance" (2000, überarbeitet 2005 & 2015)

Beschreibung: Neben Spekulationsblasen enthält das Werk auch langfristige Datenreihen zu US-Aktienrenditen, KGVs, Dividenden etc.

Bekannt für: Das Shiller-KGV (CAPE – cyclically adjusted price-to-earnings ratio)

4. Eugene Fama & Kenneth French Bekannt durch: Zahlreiche Fachartikel, insbesondere:

“The Cross-Section of Expected Stock Returns” (1992)

Beschreibung: Entwicklung des Fama-French-Drei-Faktoren-Modells; empirische Datenanalyse zu Renditen unter Berücksichtigung von Unternehmensgröße, Buch-Markt-Verhältnis etc.

5. Ibbotson Associates / Roger G. Ibbotson Standardwerk: "Stocks, Bonds, Bills, and Inflation (SBBI)" (jährliche Datenbände)

Beschreibung: Umfassende Datenreihen zu US-Finanzmärkten seit 1926. Grundlage vieler Analysen zur historischen Asset-Klassen-Performance.

6. William Goetzmann Forschungsschwerpunkt: Langfristige Performance und historische Kapitalmarktentwicklung (teilweise mit globalem Fokus)

Beispielarbeit: "Investor Expectations and the Stock Market, 1871–2000"

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dev
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An Unternehmen sollte man nur beteiligt sein, solange das Geschäftsmodell steigende Umsätze und Gewinne erwirtschaftet.

Das kann Jahre, Jahrzehnte und länger der Fall sein, muß aber nicht.

 

Grund- und Boden verursachen auch Zahlungsströme in Form von Steuern und Erhaltungskosten.

 

Die Rohstoffe orientieren sich neben Angebot und Nachfrage auch an den Kosten zur Verfügungsstellung.

 

Allerdings sehe ich auch bei Firmenbeteiligungen die höhere Chance.

Ein funktionierendes Geschäftsmodell kann man nach und nach in der Stadt, Land, Kontinent und weltweit ausrollen und so einige Zeit ein Wachstum bieten.

Nebenbei kann man weitere Geschäftsfelder erschließen und somit viele Jahre, Jahrzehnte und länger ein wachsendes Unternehmen bieten.

 

Aber wie bei allen Anlageformen kann es auch zu Katastrophen kommen.

- das Geschäftsmodell läuft aus (  Bsp. Kodak analoge vs. digitale Fotografie )

- das Meer schluckt den Boden usw.

- Erdbeben & Co. zerstören die Immobilien

- die Rohstoffquelle versiegt, Nachfrage bricht ein

 

Alle Anlageformen kann man kurzfristig zerstören, können aber auch langfristig eine Rendite liefern.

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oktavian
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vor 22 Minuten von t.klebi:

1. Besteht der Risiko-Renditevorteil von Unternehmen erst seit dem Übergang der Agrar- in die Industriegesellschaft, mithin also seit Mitte des 19. Jhr. mit der industriellen Revolution.

lese mal was zu den Fuggern https://de.wikipedia.org/wiki/Fugger_von_der_Lilie . 

Problem war damals die Enteignung/Rechtssicherheit/Willkür.

vor 26 Minuten von t.klebi:

2. Besteht der Risiko-Renditevorteil nicht in einem einzelnen Unternehmen (sonst wäre er längst wegarbitiert), sondern in der Summe der Anlageklasse Unternehmensbeteiligungen gegenüber alle anderen Anlageklassen. 

tatsächlicht outperformen wenige Unternehmen. Das kann schon an wenigen Unternehmen liegen. Das ist nicht das Problem. Man kennt diese Unternehmen nur ex-ante nicht.

vor 28 Minuten von t.klebi:

3. Die durchschnittliche Lebensdauer von S&P500-Unternehmen liegt aktuell wohl nur bei 15 Jahren.

das sind Holdings. Ist eben schwer zu sagen, ob eine Unternehmung aufhört zu existieren weil Firma A diese an Firma B verkauft. Oder A+B könnten fusionieren, aber irgendwie laufen die Geschäfte weiter. Selbst oben erwähnte Kodak hatte z.b. spin-offs und ist nicht auf Null gefallen.

 

vor einer Stunde von Bolanger:

Gleichwohl ist von den alten Unternehmen nichts mehr übrig, von Grund- und Boden-Besitz aber schon.

sehe ich anders. Entscheidend ist doch, ob das Eigentum bleibt. Nebenbei haben Unternehmen auch Grund und Boden. (siehe Fuggerstiftung als Beispiel). Der springende Punkt ist doch, dass Grund und Boden ebenso enteignet werden kann. Habeck hat ja nicht mit allem Unrecht, man kann tatsächlich aufhören zu produzieren ohne in die Insolvenz zu gehen. Also eine Firma kann Überrenditen erzielen und sich anschließend liquidieren, wenn das Geschäftsmodell absehbar nicht mehr funktioniert.

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Sapine
Posted

Neben den Fuggern, die zumindest als Großgrundbesitzer, mit ihrer Stiftung und einigen weiteren Aktivitäten wirtschaftlich überlebt haben, fällt mir der Vorgänger der Post ein: Thurn und Taxis. Grundsätzlich gab es vor tausend oder mehr Jahren keine Konzerne wie wir sie heute kennen. Grund und Boden war der "normale" Reichtum und solche waren stets gefährdet, wenn sich Herrschaftsbereiche verschoben. Die Fugger waren ja beispielsweise keine schlechten Kaufleute sondern die spanischen Könige haben sie in den fast Ruin getrieben. Handelsunternehmen oder die Post sind seltene Beispiele für Großunternehmen früherer Jahrhunderte. Die allermeisten Unternehmer waren Landbesitzer oder eher kleine Gewerbetreibende wie Mühlen, Weingüter oder Brauereien. Handelsunternehmen hatten eine gewisse Sonderstellung aber langfristig konnten sich nur Unternehmen halten, die nicht durch politische Ereignisse geschädigt wurden (Vertreibung, Kriege, Enteignung etc.). In gewisser Weise stellt auch die katholische Kirche ein Unternehmen mit langer Historie dar. 

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Lazaros
Posted · Edited by Lazaros
vor 3 Stunden von Bolanger:

Der Kern meiner vorangegangenen Postings bleibt aber: Warum erwartet man auf lange Zeit von Unternehmensbeteiligungen eine bessere Rendite als von anderen Anlageformen, wenn historisch gesehen nur wenige Unternehmen überhaupt mehrere Jahrhunderte überlebt haben? Unternehmertum gibt es seit tausenden von Jahren oder zumindest seit die Menschheit die Arbeitsteilung erlangt hat. Gleichwohl ist von den alten Unternehmen nichts mehr übrig, von Grund- und Boden-Besitz aber schon.    

Hier

Zitat

https://www.diepresse.com/4997899/fuer-immer-reich-einmal-medici-immer-medici 

Für immer reich - einmal Medici, immer Medici

Sozialer Status formiert sich alle drei Generationen neu? Von wegen! Daten aus dem mittelalterlichen Florenz zeigen: Den reichsten Familien von heute ging es schon damals sehr gut.

könnte man ansetzen und weitere Feldforschungen anstellen.

 

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vor 33 Minuten von Sapine:

Neben den Fuggern, die zumindest als Großgrundbesitzer, mit ihrer Stiftung und einigen weiteren Aktivitäten wirtschaftlich überlebt haben, fällt mir der Vorgänger der Post ein: Thurn und Taxis. Grundsätzlich gab es vor tausend oder mehr Jahren keine Konzerne wie wir sie heute kennen. 

Danke fürs posten, wobei mit den Fuggern und den Thurn und Taxis lediglich ein halbes Jahrtausend Familiengeschichte abgedeckt wird, wobei 500 Jahre oder ca. 20 Generationen auch nicht so wenig ist.

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Cornwallis
Posted · Edited by Cornwallis

Hallo,

vor 3 Stunden von t.klebi:

Diese Frage kann man über Jahrhunderte hinweg beantworten und sie wird in hunderten Publikationen beantwortet.

Beispiele

ein weiteres Beispiel von der Bank of England:

Eight centuries of global real interest rates

 

Bin mir gerade gar nicht sicher, ob ich die Literaturempfehlung nicht sogar irgendwie, irgendwo, irgendwann aus diesem Forum mitgenommen habe.

Und ich muss gestehen, dass ich das Dokument auch nicht durchgearbeitet habe.

 

Zu bedenken gebe ich aber, dass die Ausfallraten deutlich höher waren, als heute. Wenn ein spanischer König also Anfang des 16. Jahrhunderts sechs Jahre lang 20 % p. a.  Zinszahlungen leistet und im verflixten siebten Jahr dann das Nominal leugnet, bleibt nicht mehr viel von 20 % p. a.

 

Ferner fällt es mir schwer, überhaupt Erkenntnisse aus der Grenzwertbetrachtung hinsichtlich unendlicher Laufzeiten für exponentielle Funktionen zu ziehen oder gar zu interpretieren.

 

Ich hatte auch mal einen Gedanken zur Unternehmensbewertung (natürlich nie zu Ende gedacht), welcher nicht von der Gegenwart ausgeht und dann die Zukunft abzinst (inkl. anschließender ewiger Rente bzw. mit einem Gewinnwachstum welches irgendwann mit einem BIP Wachstum gleichsetzt werden muss, wie geläufige Bewertungsmodelle es tun), sondern vom Ende zu denken, da ich davon ausgehe, dass (nahezu) jedes Unternehmen eines Tages keine Gewinne mehr erwirtschaftet. Keine Ahnung, wie man das weiter denken könnte, bzw. wie man hier einer 'Laufzeit' näher kommt, die eben nicht 'ewig' ist. Dennoch dürften sich wohl auch aus einer derartigen Betrachtung keine allzu belastbaren Erkenntnisse für die Gesamtheit aller gegenwärtigen (und zukünftigen) Unternehmen(sgewinne) ergeben.

 

Gruß

 


Nachtrag 1: Ob der spanische König die o. g. 20 % zahlte, weiß ich nicht, es sollte nur veranschaulichen, was ich meine. Historisches Beispiel war allerdings Phillip II. von Spanien, der innerhalb von 40 Jahren sage und schreibe drei Staatsbankrotte erklärte!

 

Nachtrag 2: Als unglaublich lange Dynastie mit immer noch erheblichem Vermögen könnte man sich die Wittelsbacher anschauen: "1913 wurde das Vermögen der Familie auf 359 Millionen Mark geschätzt. [..] Zum Privatvermögen des Hauses Wittelsbach gehören die Schlösser Tegernsee, Wildenwart, Leutstetten und Kaltenberg sowie Land- und Forstwirtschaft mit einer Fläche von 12.500 ha, Immobilien und Industrieanteile." Hierzu passend und vielleicht auch dienlich um lange "Dynastien" zu identifizieren könnten dieser Artikel und dieser Artikel (hier Bezahlschranke..) sein.

 

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etf-friese
Posted
vor 6 Minuten von Cornwallis:

ein weiteres Beispiel von der Bank of England:

Eight centuries of global real interest rates

grafik.thumb.png.daaf16efc3b7e8ce0437e861ff5c8e7c.png

Das ist ja gruselig ;-)

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Yerg
Posted
vor 6 Stunden von Bolanger:

Warum erwartet man auf lange Zeit von Unternehmensbeteiligungen eine bessere Rendite als von anderen Anlageformen, wenn historisch gesehen nur wenige Unternehmen überhaupt mehrere Jahrhunderte überlebt haben?

Du vermischt in deiner Frage den Gegenstand (Land, Unternehmen) mit der Tätigkeit (Landwirtschaft, Unternehmertum). Auch wenn konkrete Unternehmen nicht über mehrere Generationen hinweg überleben ist es trotzdem möglich, dass unternehmerische Tätigket in jeder Generation wertschöpfender ist als reiner Landbesitz.

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