Frage zu Trailing stopp Loss

[Robgo]

Ich dachte, ich hätte es verstanden, bin nun aber nicht so sicher.
Ich habe eine Aktie im Depot, die bei 420 EUR stand.
Ich gab einen Trailing SL ein mit Auslösewert 405 EUR und einer Differenz von 15 EUR.
Ich dachte, die löst dann frühestens bei 405 aus und falls der Kurs steigt, steigt der Schwellenwert im Abstand von 15 EUR mit.
Nun wurde die Order kurz nach der Aufgabe ausgelöst und die Aktie mit 422,2 verkauft.
Was ist da schief gegangen?

Hier die Daten (warum bei Limit steht, ist mir nicht klar):

Transaktion: Verkauf
ISIN: US1271903049
Wertpapiername: CACI INTERNATIONAL INC.
Instrumentenart: Aktie
Menge: 15,000000 Stk.
Börse: MUNCT
Orderart: Trailing Stop Loss
Limit: 0,00000 EUR
Stop: 405,00000 EUR
Ausführungskurs: 422,20000 EUR
Status: ausgeführt

  

[stagflation]

Bei welchem Broker bist Du? Und wie heißt der gewählte Ordertyp genau? Trailing-Stop-Limit? Trailing-Stop-Loss? Da kann es durchaus Unterschiede geben.

 

Wann wurde die Order aufgegeben? Heute? Und wann wurde sie ausgeführt? Auch heute?

[SlowHand7]

Das ist doch alles richtig.

Die Aktie ist vorher auf 439 gestiegen und hat dein TSL nachgezogen. 

 

 

[Robgo]

vor 6 Minuten von SlowHand7:

Das ist doch alles richtig.

Die Aktie ist vorher auf 439 gestiegen und hat dein TSL nachgezogen. 

 

 

 

Oh, ok, so gut kenne ich mich offenbar nicht aus.

Hätte nie gedacht, dass da so wenig Bewegung ist.

Wäre es in dem Fall für mich vielleicht besser gewesen, einen US-Handelsplatz mit mehr Umsatz zu wählen, dann hätte es evt. nicht ausgelöst?

Bin bei der easybank in Ö, Order heißt Trailing Stopp-Loss. Gekauft vor ca. 1 Monat, TSL-Order und Verkauf heute.

Aber offenbar hat es ja seine Richtigkeit.

Danke dir!

[stagflation]

Ich empfehle, solche Ordertypen nicht zu verwenden. Der einzige Ordertyp, den man braucht, ist der Limit-Auftrag. Man sollte immer diesen Auftragstyp verwenden.

 

Erweiterte Auftragstypen wie "Trailing Stopp-Loss" geben Privatkunden das Gefühl, die Kontrolle zu haben. "Partizipieren Sie von Kursgewinnen und sichern sie sich gegen Verluste ab". Von Brokern werden diese Ordertypen im Privatkundengeschäft gerne angeboten, weil sie zum Handel motivieren. Und mit dem Handel verdienen die Broker ihr Geld.

 

Das Problem ist, dass man mit diesen Ordertypen keine Kontrolle erhält und auch kein besseres Anlageergebnis erzielt. Wenn das so wäre, würde alle Profis diese Ordertypen benutzen. Das machen sie aber nicht.

 

Falls man diese Ordertypen doch verwendet, sollte man sich über die Volatilität am gewünschten Handelsplatz informieren. Der Kurs von CACI hat bei gettex heute über 10% geschwankt. Wenn man eine Trailing-Stop-Loss-Schwelle von weniger als 10% auswählt, kann man fast sicher sein, dass der Auftrag recht bald ausgeführt wird - und zwar nicht zum Höchstkurs, sondern zu einem niedrigen Kurs. Mit diesem Vorgehen sichert man sich einen schlechten Kurs. Genau das Gegenteil von dem, was man will.

 

Eine Gegenmaßnahme wäre, mit deutlich liquideren Aktien zu handeln, deren Kurs weniger schwankt. Und auch nur an der Börse mit dem höchsten Umsatz. Den Abstand der Stop-Schwelle sollte man größer wählen als die täglichen Schwankungen.

 

Aber auch dann kann man auf die Schnauze fallen: wenn es einen Crash gibt und die Kurse stark fallen. Dann wird zum niedrigsten Kurs verkauft - und am nächsten Tag steigen die Kurse vielleicht schon wieder.

[Robgo]

Ja, da habe ich wieder was gelernt.

Empfohlen hat mir das niemand, ich dachte selbst, das ist doch eigentlich eine für mich perfekte Orderart, da ich nicht täglich nachschaue.

Aber mit diesen Effekten einer solchen Aktie und einem solchen Handelsplatz hatte ich nicht gerechnet.

Nun ja, war trotzdem eine gute Anlage und jetzt weiß ich das.