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Andrea83

Umschichten trotz Steuern-macht das Sinn? Außerdem Frage zu Günstigerprüfung

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Andrea83
Posted · Edited by Andrea83

Guten Morgen,

 

Ich habe über die letzten Monate mein Portfolio etwas umgeschichtet, Kursgewinne erzielt und auch aus Sicherheitsgründen ein paar Kursgewinne mitgenommen. Dadurch habe ich mittlerweile auch einen kleinen Betrag Kapitalertragsteuer gezahlt. Der Pauschbetrag ist weg. 

Mein Problem ist jetzt, dass ich durch Gewinne und Umschichtung nicht mehr bei der von mir langfristig angestrebten Verteilung bin. 

Würdet ihr a) schlecht laufende Assets verkaufen (sind allerdings welche mit Potential, kein Ramsch), b) trotz der Steuer umschichten oder c) bis 2026 warten? 

 

Zusätzlich habe ich eine generelle Frage zur Steuer: ich bin bezüglich Einkommensteuer nicht so bewandert. Die Steuer App hat mir jetzt für 2024 ausgespuckt, dass ich durch Freibeträge und Pauschalen sozusagen mehr abziehen könnte, als ich überhaupt Einkommensteuer zahle (geringer Verdienst bei Behinderung). Gleichzeitig kam da der Tipp, eine Günstigerprüfung würde mir ggf. helfen. Wie verhält es sich da mit der gezahlten Kapitalertragsteuer? Wird die irgendwo berücksichtigt? 

Frage am Rande: Ich vermute mal, dass in meinem generell positiv wäre, wenn mein besserverdienender Partner und ich verheiratet wären? 

 

Ich bin auch einfach für Links zum Thema dankbar, Chat gpt usw. haben mich nicht wirklich weiter gebracht. 

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chirlu
Posted
vor 16 Minuten von Andrea83:

Wie verhält es sich da mit der gezahlten Kapitalertragsteuer? Wird die irgendwo berücksichtigt?

 

Hast du denn 2024 Kapitalertragssteuer bezahlt? Die könntest du u.U. durch Günstigerprüfung zurückbekommen. Was du dagegen

vor 17 Minuten von Andrea83:

über die letzten Monate

(also 2025) gemacht hast, ist für die Steuer 2024 irrelevant.

 

vor 18 Minuten von Andrea83:

Ich vermute mal, dass in meinem generell positiv wäre, wenn mein besserverdienender Partner und ich verheiratet wären?

 

Außer in speziellen Situationen ist es fast immer günstiger, gemeinsam veranlagt zu werden. Umso mehr, je größer der Verdienstunterschied ist.

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Andrea83
Posted

Ja, genau, auch 2024 habe ich schon Kapitalertragsteuer gezahlt und um diese Steuererklärung geht es zunächst. Da ich für 2025 aber vom Einkommen her gleich bleiben werde, stellt sich die Frage dann gleich nächstes Jahr wieder und ich muss jetzt dementsprechend entscheiden. 

Ich möchte einfach keine Entscheidungen treffen, die ich dann im Nachhinein bereue. Wegen des geringen Verdienstes habe ich keinen Steuerberater, lohnt sich nicht. Alle in meinem Umfeld lassen ihre Steuer machen und haben dementsprechend keine Ratschläge für mich. 

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Sapine
Posted

Du fügst bei Deiner Steuererklärung die Anlage KAP hinzu. Die Angaben was Du da eintragen sollst, entnimmst Du der Steuerbescheinigung Deiner Bank (ggf. mehrere Bescheinigungen). Wichtig ist es, die Günstigerprüfung zu wählen (vermutlich Zeile 4 eine 1 eintragen). Das wird nur funktionieren solange Du noch nicht verheiratet bist. 

 

Heiraten ja/nein. Steuerlich sicher vorteilhaft, dennoch sollten Steuern nicht der Hauptgrund für so eine Entscheidung sein. 

 

Falls Du dieses Jahr nicht mehr heiratest, würde ich ein Rebalancing planen. Dabei würde ich es vermeiden mehr Steuern durch Gewinne zu realisieren, als Du über die Steuererklärung rausbekommen kannst. 

 

Aktuell sparst Du nichts? Sonst könntest Du alternativ die Sparraten für das Rebalancing nutzen. 

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Andrea83
Posted

Nein, jedenfalls nicht laufend. Ich entspare eher, dadurch verlagert sich das Vermögen noch mehr Richtung Risiko. 

 

Danke für die hilfreichen Hinweise. 

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Schlumich
Posted
vor 3 Stunden von Andrea83:

 

Würdet ihr a) schlecht laufende Assets verkaufen (sind allerdings welche mit Potential, kein Ramsch), b) trotz der Steuer umschichten oder c) bis 2026 warten? 

 

 

Zum Steuerthema ist ja schon Einiges gesagt worden.

 

Was das Thema Umschichten anbelangt, kann man bei Deinen Angaben wenig bis gar nichts raten. Dazu müsstest Du schon ein wenig mehr Infos geben, wie deine Aufteilung aussieht, was Du planst und was genau da "kein Ramsch mit Potential" ist...

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slowandsteady
Posted
vor 3 Stunden von Andrea83:

Gleichzeitig kam da der Tipp, eine Günstigerprüfung würde mir ggf. helfen

Den Haken bei "Guenstigerpruefung" bei Kapitalertraegen kannst du pauschal immer rein machen. Wenn es nichts bringt, wird es dadurch nicht schlechter, wenn doch, kann es dir Geld ersparen.

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chirlu
Posted
vor 7 Minuten von slowandsteady:

Wenn es nichts bringt, wird es dadurch nicht schlechter

 

Macht aber unnötig Aufwand, weil man dann sämtliche Kapitalerträge angeben muss.

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Andrea83
Posted · Edited by Andrea83

Genaueres:

1. Depot:

Insgesamt 50k in Msci world etf und einem Sektor ETF (IT). Dazu etwas Rheinmetall von 2022, über das Depot 28% Gewinn. Hier habe ich auch zusätzlich 6k Gewinn realisiert in 2025. 

 

2. Depot (neu): 

15k, davon 

7500 in VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF, auch im Plus. Der Hintergedanke ist hier, mein aktuell sehr niedriges Einkommen etwas zu pushen durch Ausschüttungen. Steuerlich natürlich ungünstig.

4000 in Europa und emerging Markets Etf. 

Ca. 3000 Rest Einzelwerte, z.B. Airbus. Aktuell knapp im Minus, sehr volatil. 

 

3. Tagesgeld 10k. 

 

Das Tagesgeld ist mir aktuell zu wenig. Ich weiß nicht, wo man da am besten ansetzt. 

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Sapine
Posted
vor 4 Stunden von chirlu:

 

Macht aber unnötig Aufwand, weil man dann sämtliche Kapitalerträge angeben muss.

dauert ca. 10 Minuten ;)

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monstermania
Posted
vor 2 Stunden von Andrea83:

3. Tagesgeld 10k. 

 

Das Tagesgeld ist mir aktuell zu wenig. Ich weiß nicht, wo man da am besten ansetzt. 

Wertpapiere verkaufen und damit das Tagesgeld auf den Wunschbetrag auffüllen!? :rolleyes:

 

Mal eine blöde Frage. Wie hoch ist denn Dein steuerpflichtiges Jahreseinkommen? Weil die Günstigerprüfung sich ja nur bis ca. 20.000€ zu versteuerten Einkommen lohnt. Die Frage ob Günstigerprüfung ja/nein macht das Finanzamt ja i.d.R. eh automatisch.

Bei Aktien-ETF fällt ja auch schon mal die Teilfreistellung an, so dass nur ca. 19% der Gewinne/Ausschüttungen zu versteuern sind. Bei Dividenden von (deutschen) Aktien fallen dann wiederum 26,375% Steuern auf die Dividenden an.

Machst Du die Steuererklärung per Software (z.B. Wiso/Buhl) oder direkt per Elster?

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chirlu
Posted
vor 53 Minuten von monstermania:

Die Frage ob Günstigerprüfung ja/nein macht das Finanzamt ja i.d.R. eh automatisch.

 

Nein, die Günstigerprüfung wird nur auf Antrag durchgeführt.

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Kontron
Posted · Edited by Kontron
vor 2 Stunden von chirlu:

ist nicht für dich gedacht, Sorry;)

.

Die sogenannte Günstigerprüfung in der Steuererklärung bezieht sich immer nur auf ein einzelnes Jahr. Wenn man in der Anlage KAP ein Häkchen dafür setzt, prüft das Finanzamt, ob der persönliche Steuersatz unter 25 % liegt. Ist das der Fall, bekommt man einen Teil der bereits gezahlten Steuern auf Kapitalerträge zurück. Bei deinem niedrigen Einkommen lohnt sich eine Steuererklärung in der Regel nur wegen der Kapitalerträge. Andere Einkünfte spielen steuerlich kaum eine Rolle. Ich selbst habe einen Behinderungsgrad von 100 %. Dafür gibt es einen festen **Pauschbetrag**, der steuerlich berücksichtigt wird. Die Höhe richtet sich nur nach dem Grad der Behinderung – . Ich mache meine Steuererklärung mit dem kostenlosen Programm von Check24. Allerdings habe ich dort keine Möglichkeit dieses mal gefunden, die Günstigerprüfung einzustellen. Vielleicht ist sie nicht eingebaut oder einfach schwer zu finden.

Das Steuerprogramm rechnet dir, nach deinen Angaben aus was du zurück bekommst für 24, viel wird es nicht werden, vielleicht wenn überhaupt 1000€

Was ich auch nicht verstehe warum du sinnlos umschichten willst?

 

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Sapine
Posted
vor 4 Stunden von monstermania:

Weil die Günstigerprüfung sich ja nur bis ca. 20.000€ zu versteuerten Einkommen lohnt. Die Frage ob Günstigerprüfung ja/nein macht das Finanzamt ja i.d.R. eh automatisch.

Bei Aktien-ETF fällt ja auch schon mal die Teilfreistellung an, so dass nur ca. 19% der Gewinne/Ausschüttungen zu versteuern sind. Bei Dividenden von (deutschen) Aktien fallen dann wiederum 26,375% Steuern auf die Dividenden an.

Machst Du die Steuererklärung per Software (z.B. Wiso/Buhl) oder direkt per Elster?

So pauschal ist das ziemlich falsch. Alleine schon der gesparte Soli macht sogar Grenzfälle noch interessant. 

 

Es werden auch nicht 19 % der Gewinne versteuert sondern bei Teilfreistellung für Aktienfonds als Beispiel wären es 70 %. Vermutlich meintest Du, dass wegen der Teilfreistellung nur ca. 19 % Steuern anfallen im Fall, dass man nicht von der Günstigerprüfung profitiert. Aber das wird hier höchstwahrscheinlich der Fall sein, weshalb die Rechnung wenig Sinn macht. 

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Sapine
Posted
vor 1 Stunde von Kontron:

Die sogenannte Günstigerprüfung in der Steuererklärung bezieht sich immer nur auf ein einzelnes Jahr. Wenn man in der Anlage KAP ein Häkchen dafür setzt, prüft das Finanzamt, ob der persönliche Steuersatz unter 25 % liegt.

Meines Wissens macht das Finanzamt zwei Rechnungen. Einmal mit der Abschlagsteuer und einmal indem die Kapitaleinkünfte zum zu versteuernden Einkommen gezählt werden. Dann wird verglichen, was günstiger ist für den Steuerzahler. Die ominöse Grenze von 25 % beim persönlichen Steuersatz ist nicht entscheidend (auch wenn das öfter behauptet wird). Wichtiger ist der Grenzsteuersatz ohne Kapitaleinkünfte aber auch nur bei relativ niedrigen Kapitaleinkünften. Einfach das Finanzamt rechnen lassen bevor man Geld verschenkt.  

 

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