Orfeo 27. Mai Hallo liebes Forum, ich hoffe der xte Beitrag zum Thema Depotstruktur/aufteilung ist hier an der richtigen Stelle und nicht allzu redundant. Ich bin Anfang 30 und investiere mit einem relativ langen Horizont, jedenfalls über 15 Jahre. Nach längerer Überlegungszeit habe ich mich vor ein paar Jahren für den risikobehafteten Teil meines Portfolios für folgende Aufteilung entschieden: - ca. 60% MSCI World - 20% Emerging Markets IMI - 10% MSCI Europe - 10% World Small Cap Der Gedanke dahinter war zum einen durch die Beimischung von Small Caps sowohl im Developed World als auch Emerging Markets Teil (IMI) die Diversifikation zu erhöhen und zum anderen durch die leichte Übergewichtung von Europa das USA Gewicht zu reduzieren (wobei ich diesbezüglich eigentlich agnostisch bin; derzeit reden alle über das USA Risiko, aber Tatsache ist nunmal, dass die "kollektive Weisheit" der globalen Börsen den USA 60-70% der Marktkapitalisierung zumessen). Was mich etwas stört ist, dass diese ganzen Aufteilungen letztlich willkürlich sind. Ich erhöhe zB den Europa-Anteil und untergewichte die USA etwas. Dafür führt meine Aufteilung auch zu einer Untergewichtung des asiatisch-pazifischen Raums. Ich habe jetzt ca. 130k so investiert. Da bald voraussichtlich ein größerer Mittelzufluss ansteht, möchte ich sicherstellen, möglichst überzeugt von meiner Aufteilung zu sein. Ich möchte nicht in Versuchung kommen, irgendwann große Änderungen vorzunehmen, die potentiell renditeschädlich sind. Meine Frage daher: Wäre es vernünftiger, nach Regionen vorzugehen (zB Nordamerika, Europa, Asia-Pacific, EM, Small Caps) oder kommt es auf solche Feinjustierungen letztlich nicht an, sodass ich bei meinem Ansatz bleiben und auch ein langfristig größer werdendes Portfolio so strukturieren kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 27. Mai · bearbeitet 27. Mai von satgar vor 4 Minuten von Orfeo: oder kommt es auf solche Feinjustierungen letztlich nicht an, sodass ich bei meinem Ansatz bleiben und auch ein langfristig größer werdendes Portfolio so strukturieren kann? +1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jennerwein 27. Mai vor 7 Minuten von Orfeo: oder kommt es auf solche Feinjustierungen letztlich nicht an, sodass ich bei meinem Ansatz bleiben und auch ein langfristig größer werdendes Portfolio so strukturieren kann? Zustimmung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geeman 27. Mai Ich finde Deine Aufteilung super. Ich fahre ein ähnliches Konzept ohne Small Caps: 50% MSCI World (Basis) 33% MSCI EM (Erweiterung) 17% MSCI Europe (Home Bias) Aktuell bin ich happy damit, es gab aber auch Zeiten des Zweifels, insbesondere bei den EM. Aber das ist der Sinn einer Diversifikation, der eine fällt, der andere nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 27. Mai vor 1 Minute von geeman: es gab aber auch Zeiten des Zweifels, insbesondere bei den EM. Die haben immer viele, die zb auch nach 70/30 von Finanzfluss arbeiten. Da muss man einfach durch. Vor 1-2 Jahrzehnten performten die EM alles aus, was ging. Das letzte Jahrzehnt war es halt US Tech. Da man es einfach nicht vorher weiß heißt es: breit aufstellen und gut is. Und macht der TO ja schon. Daher Daumen hoch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Belgien 27. Mai Niemand von uns hat eine Glaskugel, die es ermöglicht, in die Zukunft zu schauen. Letztlich sind alle "Strukturierungen" des eigenen Portfolios im risikobehafteten Teil mehr oder weniger gut begründete Versuche, besser als ein breit diversifiziertes Welt-Portfolio, das man auch mit einem einzigen ETF abbilden kann, abzuschneiden. Man versucht dabei, bestimmte Regionen (bei Dir: EM und Europa) und/oder Faktoren (bei Dir: Small Caps) im eigenen Portfolio höher zu gewichten als dies in einem einzigen Welt-ETF, der nach Marktkapitalisierung gewichtet, der Fall ist und erhofft sich von dieser "Umgewichtung" einen Renditevorteil oder eine Reduktion der Portfoliovarianz. Es wird sicherlich eine Umgewichtung geben, die auf einen Zeithorizont von 5, 10, 15 oder 20 Jahren besser abschneidet, doch ist unklar, ob es für jeden Zeithorizont dieselbe Gewichtung sein wird und leider auch, wie diese "Idealgewichtung" auszusehen hat. Wenn Du von Deiner Gewichtung überzeugt bist, dann "go for it". Du wirst leider erst in der Zukunft sehen, ob die Idee gut war oder nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster 27. Mai · bearbeitet 27. Mai von Bigwigster vor 2 Stunden von satgar: +1 vor 2 Stunden von Jennerwein: Zustimmung. +1 Zustimmung Und eine Randbemerkung: Subjektiv weichst du nicht wirklich stark von einem ACWI IMI, den es mit einer TER 0,17% p.a. gibt, ab. Du könntest auch einfach den nachkaufen und kommst langfristig aufs selbe raus. Oder halt ein Abwandlung mit ACWI IMI + EM IMI nach Bedarf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 27. Mai · bearbeitet 27. Mai von stagflation vor 5 Stunden von Orfeo: Der Gedanke dahinter war zum einen durch die Beimischung von Small Caps sowohl im Developed World als auch Emerging Markets Teil (IMI) die Diversifikation zu erhöhen und zum anderen durch die leichte Übergewichtung von Europa das USA Gewicht zu reduzieren (wobei ich diesbezüglich eigentlich agnostisch bin; derzeit reden alle über das USA Risiko, aber Tatsache ist nunmal, dass die "kollektive Weisheit" der globalen Börsen den USA 60-70% der Marktkapitalisierung zumessen). Diese Gedanken, wie man den risikoreichen Anlageteil realisiert, macht sich vermutlich jeder, der in das Thema einsteigt. Ich habe sie mir am Anfang auch gemacht. Es macht auch Spaß, mit den vielen Möglichkeiten, die ETFs bieten, zu experimentieren - und sich ein eigenes Portfolio zu bauen. Wenn man weiter fortschreitet, merkt man allerdings, dass diese Art von "Verbesserungen" nichts bringen - weil man an der falschen Stelle optimiert. Die Theorie sagt, dass es wichtig und entscheidend ist, bestmöglich zu diversifizieren. Das sollte die Leitlinie sein. Keine Wetten auf Regionen, Sektoren, Themen oder Einzelunternehmen. Die Frage ist nun: wie geht bestmögliche Diversifikation? Im CAPM Paralleluniversum wäre das optimale Portfolio das Marktportfolio. Ein Portfolio, das aus allen investierbaren Gütern besteht und in dem jedes Gut nach Marktkapitalisierung abgebildet wird. In unserem Universum wäre dieses Portfolio suboptimal. In viele Güter kann man nicht investieren (z.B. kann man kein Millionstel Anteil der Mona Lisa erwerben) - und ein paar Tonnen Öl oder Eisenerz (Rohstoffe) möchte auch niemand im Wohnzimmer haben. In unserem Universum haben auch nicht alle Anlageklassen die gleiche risikoadjustierte Rendite, so dass man durch Hinzunahme mancher Anlageklassen sein Portfolio nicht verbessert, sondern verschlechtert. Glücklicherweise scheint in unserem Universum ein breit diversifizierter Aktien-ETF dem optimalen Portfolio für den risikoreichen Anteil recht nahezukommen. Deshalb wird dieser empfohlen. Er ist nicht optimal, aber für die meisten Privatanleger gut genug. Die Frage ist, wie man die einzelnen Aktien innerhalb des breit diversifizierten Aktien-ETFs gewichten soll? Nach Marktkapitalisierung? Nach BIP? Alle gleich? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Viele empfehlen Marktkapitalisierung, manche eine Gewichtung nach Bruttoinlandsprodukt. Ich persönlich mag eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Meine Empfehlung wäre also, für den risikoreichen Anteile einen All-World ETF zu nehmen. Wenn man sich weiter verbessern will, sollte man über eine Aufnahme weiterer Anlageklassen nachdenken. Nur dadurch kann ein breit diversifizierter Aktien-ETF im Sinne der Portfolio-Theorie verbessert werden. Möglich sind IG-Anleihen mit einer mod. Duration um 5-8 Jahre oder Rohstoffe / Gold. Ob das Portfolio eines Privatanlegers dadurch besser wird, ist allerdings fraglich. Denn das Portfolio wird komplexer. Man macht dann mehr Fehler, die Rendite kosten können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 27. Mai vor 5 Stunden von Orfeo: investiere mit einem relativ langen Horizont, jedenfalls über 15 Jahre. Ich würde ggf. noch eine Schritt zurückgehen - wofür inverstierst du, verlagerst deinen Konsum in die Zukunft? Musst du so viel Risiko eingehen, wie du eingehst oder nicht? Da du hierzu nicht schreibst, kann man hierzu wenig sagen. Optimierung am Produktende setzt voraus, dass alle wichtigen Fragen vorher sauber beantwortet sind. Mit den vorherigen beantwortetn Fragen entfällt häufig dann die Frage nach wie viel Prozent hiervon oder davon. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geldvermehrer 27. Mai vor 6 Stunden von stagflation: Diese Gedanken, wie man den risikoreichen Anlageteil realisiert, macht sich vermutlich jeder, der in das Thema einsteigt. Ich habe sie mir am Anfang auch gemacht. Es macht auch Spaß, mit den vielen Möglichkeiten, die ETFs bieten, zu experimentieren - und sich ein eigenes Portfolio zu bauen. Wenn man weiter fortschreitet, merkt man allerdings, dass diese Art von "Verbesserungen" nichts bringen - weil man an der falschen Stelle optimiert. Die Theorie sagt, dass es wichtig und entscheidend ist, bestmöglich zu diversifizieren. Das sollte die Leitlinie sein. Keine Wetten auf Regionen, Sektoren, Themen oder Einzelunternehmen. Die Frage ist nun: wie geht bestmögliche Diversifikation? Im CAPM Paralleluniversum wäre das optimale Portfolio das Marktportfolio. Ein Portfolio, das aus allen investierbaren Gütern besteht und in dem jedes Gut nach Marktkapitalisierung abgebildet wird. In unserem Universum wäre dieses Portfolio suboptimal. In viele Güter kann man nicht investieren (z.B. kann man kein Millionstel Anteil der Mona Lisa erwerben) - und ein paar Tonnen Öl oder Eisenerz (Rohstoffe) möchte auch niemand im Wohnzimmer haben. In unserem Universum haben auch nicht alle Anlageklassen die gleiche risikoadjustierte Rendite, so dass man durch Hinzunahme mancher Anlageklassen sein Portfolio nicht verbessert, sondern verschlechtert. Glücklicherweise scheint in unserem Universum ein breit diversifizierter Aktien-ETF dem optimalen Portfolio für den risikoreichen Anteil recht nahezukommen. Deshalb wird dieser empfohlen. Er ist nicht optimal, aber für die meisten Privatanleger gut genug. Die Frage ist, wie man die einzelnen Aktien innerhalb des breit diversifizierten Aktien-ETFs gewichten soll? Nach Marktkapitalisierung? Nach BIP? Alle gleich? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Viele empfehlen Marktkapitalisierung, manche eine Gewichtung nach Bruttoinlandsprodukt. Ich persönlich mag eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Meine Empfehlung wäre also, für den risikoreichen Anteile einen All-World ETF zu nehmen. Wenn man sich weiter verbessern will, sollte man über eine Aufnahme weiterer Anlageklassen nachdenken. Nur dadurch kann ein breit diversifizierter Aktien-ETF im Sinne der Portfolio-Theorie verbessert werden. Möglich sind IG-Anleihen mit einer mod. Duration um 5-8 Jahre oder Rohstoffe / Gold. Ob das Portfolio eines Privatanlegers dadurch besser wird, ist allerdings fraglich. Denn das Portfolio wird komplexer. Man macht dann mehr Fehler, die Rendite kosten können. Eine Frage hätte ich. Was wäre deine Empfehlung für den risikobehafteten Teil, wenn jemand Dividenden möchte (nicht aus finanzieller Not, sondern Stichwort Nießbrauch)? All-World ETF Distributed vermutlich oder gibt es in diesem Fall etwas zu berücksichtigen? Oder Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 27. Mai · bearbeitet 27. Mai von stagflation Ja, meine erste Überlegung wäre ein ausschüttender All-World ETF. Die Ausschüttungsrendite liegt knapp unter 2%. Mit All-World meine ich übrigens auch MSCI ACWI ETFs. Wenn Du eine höhere Ausschüttungsrendite möchtest, könntest Du Dir einen All-World High Dividend Yield ETF ansehen wie den Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF Dist, ISIN IE00B8GKDB10, WKN A1T8FV. Hier liegt die Ausschüttungsrendite bei 3,5%. Hier kannst Du die beiden Fonds vergleichen: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B3RBWM25,IE00B8GKDB10. In den letzten 5 Jahren hatten sie eine ähnliche Wertentwicklung. Auf 10 Jahre gesehen war der High Dividend Yield ETF schlechter - ich weiß zurzeit allerdings nicht warum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Milch_Mädchen 27. Mai vor 10 Stunden von stagflation: Möglich sind IG-Anleihen mit einer mod. Duration um 5-8 Jahre […] Was würdest Du von solchen Anleihen mit langer Duration von 20+ Jahren halten, die diese Diversifikation mit größerem Hebel verwirklichen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 28. Mai vor 7 Stunden von stagflation: Ja, meine erste Überlegung wäre ein ausschüttender All-World ETF. Die Ausschüttungsrendite liegt knapp unter 2%. Mit All-World meine ich übrigens auch MSCI ACWI ETFs. Mir ist kein ausschüttender MSCI ACWI bekannt - welchen kennst Du? Den SPDR MSCI ACWI IMI Dist gibt es erst relativ kurz, da sind die Ausschüttungen bisher deutlich unterhalb der Vorabpauschale. Beim Vanguard FTSE All World wird es dieses Jahr ziemlich knapp, dass man oberhalb der Vorabpauschale ausschüttet (die Schätzung bei ExtraETF für 2025 liegt bei 1,62 %). Mit normalen Fonds erreichst Du die 2 % eher nicht. 1,7 % -1,8 % mag ein erreichbarer Wert sein. Zitat Wenn Du eine höhere Ausschüttungsrendite möchtest, könntest Du Dir einen All-World High Dividend Yield ETF ansehen wie den Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF Dist, ISIN IE00B8GKDB10, WKN A1T8FV. Hier liegt die Ausschüttungsrendite bei 3,5%. Hier kannst Du die beiden Fonds vergleichen: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B3RBWM25,IE00B8GKDB10. In den letzten 5 Jahren hatten sie eine ähnliche Wertentwicklung. Auf 10 Jahre gesehen war der High Dividend Yield ETF schlechter - ich weiß zurzeit allerdings nicht warum. Auch der Rafi bietet eine höhere Ausschüttung (ca. 2,5 %), aber so richtig prickelnd ist seine Entwicklung nicht. Dennoch mit seinem vergleichsweise niedrigen US Anteil und deutlich niedrigeren Techlastigkeit eine interessante Beimischung. Bei Dividendenfonds würde ich eher den von Morningstar mit einbeziehen als den von Vanguard. Gerade bei der Aktienauswahl von Dividendenaktien kann man leicht in die Falle tappen (Unternehmen auf dem absteigenden Ast mit noch hohen Ausschüttungen beispielsweise). Habe die beiden ETFs zu Deinem Vergleich hinzugefügt https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B23LNQ02,IE00B3RBWM25,IE00B8GKDB10,NL0011683594 Dennoch sollten wir nicht wieder einen Faden mit dem Thema Dividenden kapern. Das ist für den TO überhaupt nicht die Frage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von finisher vor 9 Stunden von stagflation: Hier kannst Du die beiden Fonds vergleichen: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B3RBWM25,IE00B8GKDB10. In den letzten 5 Jahren hatten sie eine ähnliche Wertentwicklung. Auf 10 Jahre gesehen war der High Dividend Yield ETF schlechter - ich weiß zurzeit allerdings nicht warum. Ist das ernst gemeint, dass du nicht weißt warum? In den letzten 5 Jahren gab es die Zinswende zwischen 2022 bis 2023. Höhere Zinsen sind schlecht für Growth-Aktien, hier performte Value und somit auch Dividendenaktien besser. Beim FTSE All World High Dividend Yield gefällt mir die Index-Methodik nicht nicht. Während Corona wurden Dividenden gekürzt und auch staatlich angeordnet. Dann musste der Index die betroffenen Aktien zu schlechten Kursen verkaufen. Nach Corona, nachdem die Kurse wieder gestiegen sind, hat er die Aktien wieder gekauft. Bei Dividenden-Aristokraten-Indicies ist das Problem ähnlich, nur dass die Aktien dann nie wieder im Index landen. https://web.archive.org/web/20230322165757/https://www.etfstream.com/articles/etf-insight-dividend-cuts-pose-index-construction-questions-for-providers Wenn ich Ausschüttungen wollte, dann würde ich keine Dividendenfonds nehmen, sondern eher Value und dann so günstig wie möglich. Leider gibt keine sehr breit gestreuten Value-ETFs, nur den RAFI. Beim RAFI ist die OCF 0,42% (!). Ich schätze die Gebühren fressen mindestens 10% von der Dividende weg. Laut dem Factsheet von Russel ist die Dividendenrendite bei 3,21%. Dann noch die fondsinterne Quellensteuer und man ist bei 2,5%. Wenn ich möglichst hohe Ausschüttungen wollte, dann würde ich keine Dividenden-ETFs nehmen, sondern eher Value-ETFs mit einem Quality Filter und dann so günstig wie möglich: https://www.justetf.com/de/how-to/invest-in-value-etfs.html Bei Value-ETFs gibt es auch nicht die Problematik mit den Verkauf der Aktien zu Tiefstkursen bei Dividendenkürzungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Orfeo 28. Mai 20 hours ago, stagflation said: Ich persönlich mag eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Meine Empfehlung wäre also, für den risikoreichen Anteile einen All-World ETF zu nehmen. Wenn man sich weiter verbessern will, sollte man über eine Aufnahme weiterer Anlageklassen nachdenken. Nur dadurch kann ein breit diversifizierter Aktien-ETF im Sinne der Portfolio-Theorie verbessert werden. Möglich sind IG-Anleihen mit einer mod. Duration um 5-8 Jahre oder Rohstoffe / Gold. Ob das Portfolio eines Privatanlegers dadurch besser wird, ist allerdings fraglich. Denn das Portfolio wird komplexer. Man macht dann mehr Fehler, die Rendite kosten können. Sehr interessant, danke. Beim Lesen ist mir eingefallen, dass ich mich u.a. (und eben nicht nur wegen der Möglichkeit über- und unterzugewichten) mich damals gegen den ACWI IMI entschieden hatte, da ich bei Andreas Beck irgendetwas zu Ultrastabilität gelesen hatte und dass man dadurch das Risiko senken würde. Ich meine das ging in die Richtung: ACWI ist sehr gut, aber die konkreten Fonds enthalten gar nicht 8.000-9.000 Unternehmen, sondern sind immer nur eine vereinfachte Abbildung des ACWI IMI mit um die 3.000 Unternehmen. Durch meine Aufteilung komme ich aber auf ca. doppelt so viele Unternehmen, weil zB der Emerging Markets IMI sehr viele Anteile hält. Ich frage mich allerdings auch, ob es noch einen Unterschied macht, in 3.000 oder 6.000 Unternehmen zu investieren. Das dürfte ja in beiden Fällen sehr diversifiziert sein. Bzgl. anderer Anlageklassen: ich werde irgendwann ein paar Immobilien von der Familie erhalten. In diesem Zusammenhang weiß ich nicht wirklich, wie man das Gesamtvermögen (das aktuelle, das erwartete. inkl. Humankapital etc.) wirklich "ganzheitlich" betrachten und strukturieren soll. Finde das sehr kompliziert. Letztlich bin ich aber ohnehin in einer sehr privilegierten Situation, und ich möchte einfach einen Großteil meiner liquiden Mittel am Kapitalmarkt investieren. Ich gehe dabei einfach so vor, dass ich mir einen Börsen-Downturn von 50% vorstelle und überlege, wie stark dann die Mittel abrutschen. Nur was sich noch ok anfühlt, investiere ich in Aktien, den Rest halte ich derzeit in Cash (und sollte mich daher auch mal mit Anleihen beschäftigen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xaoz 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von xaoz vor 33 Minuten von Orfeo: Ich meine das ging in die Richtung: ACWI ist sehr gut, aber die konkreten Fonds enthalten gar nicht 8.000-9.000 Unternehmen, sondern sind immer nur eine vereinfachte Abbildung des ACWI IMI mit um die 3.000 Unternehmen. Wenn die restlichen 6000 Unternehmen zusammen unter 1% ausmachen, dann kann man sich selbst überlegen, ob das einen großen Unterschied macht... Edit: Ich habs grad mal nachgerechnet. Auf https://www.ssga.com/de/de/intermediary/etfs/spdr-msci-all-country-world-investable-market-ucits-etf-acc-spyi-gy gibts die aktuellen Holdings zum dl. Auf Zeile 3776 ist das letzte enthaltene Wertpapier mit 0,000003% Anteil am Fonds angegeben. Es fehlen also ca. 5300 Papiere => 5300 * 0,000003%=> der Rest macht höchstens 0,016% vom Fonsvolumen aus... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster 28. Mai @xaoz Deine Rechnung ergibt leider nur bedingt Sinn, da beim optimierten Sampling des Fonds nicht die 3.776 größten Unternehmen gekauft werden, sondern die 3.776 Unternehmen, mit denen sich die Indexperformance am besten erreichen lässt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar vor 2 Stunden von Orfeo: Ich frage mich allerdings auch, ob es noch einen Unterschied macht, in 3.000 oder 6.000 Unternehmen zu investieren. Das dürfte ja in beiden Fällen sehr diversifiziert sein. Den Begriff den du suchst nennt sich „Marktabdeckung“. Vom weltweiten Aktienmarkt decken ab: MSCI World: 75% ACWI: 85% FTSE All World: 95% ACWI IMI: 99% Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xaoz 28. Mai vor 16 Minuten von Bigwigster: @xaoz Deine Rechnung ergibt leider nur bedingt Sinn, da beim optimierten Sampling des Fonds nicht die 3.776 größten Unternehmen gekauft werden, sondern die 3.776 Unternehmen, mit denen sich die Indexperformance am besten erreichen lässt. Hmm, ok, da hast du wahrscheinlich recht. Aber welche Kriterien außer der Marktkapitalisierung werden denn da gezogen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bigwigster 28. Mai Primär Trackingerror gegenüber dem Index minimieren und dann eben Transaktionskosten senken und auf die Liquidität der Titel achten. Sicherlich stimmt der Grundsatz dass eher größere Titel leichter abzubilden sind und eher im Small Cap Teil gespart wird, aber man kann nicht pauschal davon ausgehen, dass nur die kleinsten Titel gestrichen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sailermoon 28. Mai Die Frage finde ich auch interessant. Ich meine der MSCI World von ishares erfährt einmal im Quartal ein Rebalancing. Was genau ist da nun der Unterschied zu einem ACWI der mehr Aktien enthält (in diesem Fall die entwickelten Märkte)? Beide priorisieren doch mit dem Verhalten die Gewinner und bestrafen die Verlierer. Wieso also ist es wichtig das der ETF viele Aktien enthält? Diese Wichtigkeit wäre ja nur gegeben, wenn ein Crash oder Gewinn innerhalb eines Quartals stattfindet. Ansonsten würde er sich ja wieder automatisch anpassen, oder seh ich hier was falsch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von satgar vor 3 Minuten von Sailermoon: Die Frage finde ich auch interessant. Ich meine der MSCI World von ishares erfährt einmal im Quartal ein Rebalancing. Was genau ist da nun der Unterschied zu einem ACWI der mehr Aktien enthält (in diesem Fall die entwickelten Märkte)? Beide priorisieren doch mit dem Verhalten die Gewinner und bestrafen die Verlierer. Wieso also ist es wichtig das der ETF viele Aktien enthält? Diese Wichtigkeit wäre ja nur gegeben, wenn ein Crash oder Gewinn innerhalb eines Quartals stattfindet. Ansonsten würde er sich ja wieder automatisch anpassen, oder seh ich hier was falsch? Die Frage ist doch leicht zu beantworten, wenn man googelt. Welche Bereiche fehlen denn im normalen World, die im ACWI enthalten sind? Und was kommt dann z.b. im IMI dazu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 28. Mai · bearbeitet 28. Mai von stagflation vor 23 Stunden von Milch_Mädchen: Was würdest Du von solchen Anleihen mit langer Duration von 20+ Jahren halten, die diese Diversifikation mit größerem Hebel verwirklichen? Anleihen mit extra langer mod. Duration sind sehr speziell. Wenn das Zinsniveau um 2 Prozentpunkt steigt, fällt der Kurs fast um die Hälfte. Das muss man aushalten können. Mein Eindruck ist, dass viele Privatanleger damit überfordert sind. Es kommt darauf an, wie man diese Anleihen einsetzt. Für den Einsatzzweck "Portfolio nach Portfolio-Theorie, anlagenklassenübergreifende Diversifikation" möchte ich keine Anleihe-ETFs mit einer mod. Duration > 10 Jahre. Und selbst Global Aggregate Anleihe-ETFs mit einer mod. Duration von um die 8 Jahren habe ich lieber in Form von Mischfonds (wie LifeStrategy ETFs oder ARERO). Bei Einzelanleihen, die ich bis zur Fälligkeit halten möchte, könnte ich mir vorstellen, auch etwas längere Laufzeiten zu wählen. Profis kennen noch andere Einsatzzwecke für Anleihen mit sehr langen Restlaufzeiten: für Verbindlichkeiten, die erst in 30 Jahren fällig werden, für Duration-Matching, als Absicherung von Zinsniveausenkungen, als Teil einer Hantel-Strategie, usw. Weshalb interessieren Dich Anleihen mit langer Duration von 20+ Jahren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Milch_Mädchen 29. Mai vor 21 Stunden von stagflation: Weshalb interessieren Dich Anleihen mit langer Duration von 20+ Jahren? Zur Diversifikation des Portfolios. Nach den Daten, die ich bislang gesehen habe, haben solche Anleihen-ETFs mit eine der geringsten Korrelationen mit Aktien-ETFs. Das finde ich ausgesprochen interessant. Und die lange Duration, die (wie Du schreibst: zwei Prozent steigen, fällt um die Hälfte) zu so starken Pendelausschlägen führt, macht das doch zu einem mächtigen, kraftvollen Instrument, das bereits mit überschaubarer Beimischung starke Effekte zeigt … denke bspw. an 85 Prozent Aktien-ETF, 10 Prozent Gold, 5 Prozent Langläufer-ETF. Was meinst Du zu solchen Gedanken? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag