satgar 6. Juni vor 28 Minuten von market anomaly: Ganz ehrlich, das Depot wird irgendwann so gross sein, wie es eben geht (für dir meisten ohne Erbe vermutlich ein mittlerer sechstelliger Bereich, ist nett aber nicht reich). Dann kommt hoffentlich GRV dazu und anschließend muss man eben schauen, was man sich gönnen möchte. Wär mir jetzt persönlich zu heiß, und ich denke den meisten anderen auch. So mit 75 bereits ohne Guthaben im Depot dazustehen, weil es direkt per 60…63 Lebensjahr massiv runter geht ab der Börse, also das würden die meisten wohl nicht verkraften wollen. Man kann sich immer zu der Aussage hinreißen lassen „dann gibt’s halt nur noch die GRV Rente“… oder noch krasser.. „dann gibts halt nur noch Bürgergeld, Wohnung wird bezahlt, anderswo auf der Welt ists weit schlimmer“. Aber man darf wohl nicht übersehen, von welchem Niveau man kommt, an Lebensstandard. Vor der Rente, mit allem was dazu gehört. Auch dem sozialen Umfeld. Und das bricht dann massiv ein und es macht einem nichts (mehr) aus? Das kann ich nicht glauben. Wer vorher gutes Geld verdiente und 1 Millionen auf seinem Depot hatte, und dann letztlich vielleicht nur noch mit 2000€ netto GRV „dasteht“, findet sich auf einmal in einem ganz anderen Leben wieder als zuvor. AUCH WENN das immer noch weit besser ist als viele vergleichbare Bürger, den Vergleich mit „der Welt“ nicht mal bemüht. Aber es geht eben um das persönliche Leben, und nicht das von anderen. Und insbesondere PKV und Vermieter zeigen sich da nicht so gnädig. vor 1 Minute von Sapine: Die Wahrheit dürfte in der Regel irgendwo zwischen Existenzsicherung und Luxusversorgung sein. Im ersten Fall wird man das Risiko gehen müssen und kann nur wenig einsparen auf die Gefahr, am Ende in der Grundsicherung zu landen. Im zweiten Fall wird man meist mit gesundem Menschenverstand auch ohne perfekte Optimierung gut durchkommen. Bei den Rechnungen geht es nur zum Teil darum, wie man am Ende tatsächlich entnimmt. Man muss ja einen Plan haben, wie viel Kapital man für seine Wünsche braucht und was davon machbar ist. Sprich man will wissen, wann man sich den Schritt leisten kann. Einfach blind rein zu stolpern dürfte oft zu enttäuschten Erwartungen führen. Und dann kommt der Tag X und manch einer fängt an zu zweifeln, ob man nicht lieber doch weniger entnimmt oder umgekehrt, dass man all die aufgeschobenen Wünsche nachholen will. Das kann in beide Richtungen schief gehen. Wenn man sich vorher Gedanken und einen ungefähren Plan zur Entnahme gemacht hat, hat man eine Orientierung. Der ängstliche kann mehr ausgeben, weil er weiß, dass er auf der sicheren Seite ist und der verschwenderische zügelt sich stärker und das Geld reicht zumindest fast. Schön beschrieben. Bin ich absolut bei dir. Und wo dieser grad zwischen Existenzminimum und Luxusversorgung liegt, Genau das muss jeder individuell ermitteln. Was ist (bzw könnte sein) mein Bedarf an Vermögen in der rentenphase? Muss ich Miete zahlen, oder lebe ich im abgezahlten Eigenheim (muss aber noch Instandhaltung organisieren)… bin in der GKV oder PKV (Krankheitskosten spielen eine nicht unerhebliche Rolle). Man kann auf Kultur irgendwie verzichten, auf Essen gehen, auf Urlaub, auch viel neue Kleidung.. ganz generell „Konsum“…. Man hat vielfach „ja einfach auch schon alles“. Aber was brauche ich für die notwendigen Dinge, die mich bis zum Lebensende begleiten und die bitte nicht diskutabel sind, wie der zwingend notwendige Wechsel seiner Bleibe oder das abrutschen in der PKV in einen , im schlimmsten Fall, Notlagentarif. Hier ist schon Planung nötig. Es mal auf sich zukommen lassen, kann mE keine Option sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
market anomaly 6. Juni Ich denke, wenn man sein Lebenlang sparsam ist und investiert lässt sich das nicht einfach abschütteln. Ausgaben und Lebensstil nehmen meiner Meinung nach eher ab im Alter, sehe ich als Millenial an der Generation vor mir. Selbst wer 3-4% als Regel entnimmt weil der Plan es so vorsieht, schafft es womöglich gar nicht alles auszugeben, das wurde hier soweit auch noch gar nicht erwähnt. In vielen Fällen wächst das Vermögen fleissig weiter und man sitzt unfit und müde zu Hause. dann lieber früher in Teilzeit Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geldvermehrer 6. Juni vor 13 Stunden von geldvermehrer: Sehr interessant, was meinst du mit Flöhen? Ich habe sowohl mit der Commerzbank bei mir vor Ort als auch mit der Volksbank Ulm-Biberach gesprochen, günstiger ist die Commerzbank, sehr erfahren und maßgeschneidert die Volksbank in Ulm. Bei der Tochter werde ich wohl erstmal die Commerzbank nehmen, die Tage bekomme ich Rückruf. In der Nießbrauch-Vereinbarung steht dort, der Besteller (Tochter) kann ALLEINE über das Deot verfügen, also Wertpapiere verkaufen, Überweisungen tätigen, Vollmachten ausstellen etc., das möchte ich nicht. Bei der Volksbank steht es genauso wie ich es möchte, nur Besteller und Bestellter können gemeinsam Anweisungen abgeben. Die Commerzbank verweist auf eine ratsame vertragliche Regelung innerhalb der Parteien, vermutlich Schenkungsvertrag. Gegenüber der Bank ist aber nur der Besteller, also meine Tochter, maßgebend. Bitte an die "Flöhe" denken (Exkurs: Abschließend, Rückruf Commerzbank bezüglich Nießbrauchdepot soeben erhalten, tatsächlich gibt es bei der Commerzbank nur die Möglichkeit, dass der Besteller, hier Tochter, alleine gegenüber der Commerzbank als Kunde auftritt und das Depot jederzeit egal wohin übertragen kann etc. In einem am besten mit Anwalt ausgearbeiteten Nießbrauchvertrag kann das zwar ausgeschlossen werden, hat aber keinen Einfluss auf die Bank, diese interessiert der Vertrag nicht und wird auch nicht hinterlegt etc. Ich werde aber zügig ein Nießbrauchdepot bei der Commerzbank einrichten und bei weiterem Immobilienverkauf noch ein weiteres in Ulm, schadet nicht das Kreditinstitut zu splitten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher 6. Juni · bearbeitet 6. Juni von finisher vor 21 Stunden von dev: Langfristige Inflation liegt bei 3-4%, Gesundheitskosten steigen stärker und ab und zu fällt eine Aktie raus, wenn man Glück hat schafft man den Absprung vor dem schwarzen Schwan, meist nicht. Fazit langfristig 8% p.a. sollten es schon sein, das reduziert auch die Auswahl ungemein. 8% p.a. Gewinnwachstum und 4% Dividende ist schon sportlich. Das sind dann keine langweiligen BlueChip Aktien mehr. Und eine reduzierte Auswahl siehst du als Vorteil. Oje, solche Ratschläge sind in dem Kontext Entnahmephase, bzw. "Reich bleiben"-Phase wirklich brandgefährlich. Da verschlägt es mir echt die Sprache und ich muss mir die KI zur Hilfe nehmen, die viel besser wie ich, auf die Gefahren und Problematik deiner Behauptungen hinweisen kann. Zitat Googles KI sagt: Die Kombination aus hohem Wachstum und hoher Dividendenrendite ist selten nachhaltig und birgt eigene Risiken. Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen, haben oft weniger Kapital für Reinvestitionen in Wachstum, und ein hohes Gewinnwachstum ist schwer über längere Zeiträume aufrechtzuerhalten. Der "Sicherheitspuffer" durch Aktien mit hoher Dividendenrendite bei gleichzeitig hohem Gewinnwachstum ist daher trügerisch, da er von der kontinuierlichen Erfüllung dieser anspruchsvollen Kriterien abhängt. In Wirklichkeit erhöht ein Einzelaktienanleger, der auf breite Diversifikation verzichtet, das SORR (das Risiko schlechter Marktrenditen zu Beginn des Ruhestands) und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Portfolioerschöpfung erheblich. Dies gilt unabhängig von ihrer wahrgenommenen „Kontrolle“ über einzelne Bestände. Die „Kontrolle“, die sie gewinnen, ist auf Mikroebene (Auswahl spezifischer Unternehmen), aber die für ein nachhaltiges Ruhestandseinkommen erforderliche Stabilität ist ein Merkmal des gesamten Portfolios auf Makroebene, das am besten durch Diversifikation erreicht wird. Die „Sicherheit“ von Entnahmeraten basiert auf Diversifikation, nicht auf konzentrierten Wetten. Dann noch kurz dazu: Am 20.5.2025 um 08:16 von dev: Und naja, die Kurse können einem an A vorbei gehen, solange diese Firmen diese langfristige Gewinnsteigerung erwirtschaften können, muß man die nicht verkaufen. Faszinierend, wie schlau die KI doch ist. Zitat Googles KI sagt: Viele Stockpicker verfolgen eine dividendenorientierte Strategie, bei der sie gezielt Aktien von Unternehmen auswählen, die regelmäßige und bestenfalls steigende Dividenden ausschütten. Der Reiz dieser Strategie liegt darin, dass Rentner potenziell von den Dividenden leben können, ohne den Kapitalstock angreifen zu müssen (oft als „die Eier essen, aber nicht das Huhn schlachten“ beschrieben). Dies kann ein erhebliches psychologisches Komfortgefühl vermitteln und den Stress reduzieren, Vermögenswerte während Marktabschwüngen verkaufen zu müssen. Das Argument, dass die Volatilität der Aktienkurse irrelevant sei, da man nur von Dividenden lebe, ist jedoch problematisch. Während der unmittelbare Fokus auf dem Einkommensstrom liegt, kann eine starke Kursvolatilität und ein signifikanter Wertverlust des Kapitals die langfristige Nachhaltigkeit der Dividendenstrategie beeinträchtigen. Wenn die Kurse stark fallen, kann dies ein Indikator für fundamentale Probleme im Unternehmen sein, die wiederum zu Dividendenkürzungen oder -streichungen führen können. Selbst wenn Dividenden stabil bleiben, kann ein stark reduzierter Kapitalstock die Flexibilität für unvorhergesehene Ausgaben oder die Fähigkeit, sich von Dividendenkürzungen zu erholen, einschränken. Diese Aussage von McScrooge wollte ich auch noch auf den Prüfstand stellen: Am 28.5.2025 um 13:52 von McScrooge: Gerade bei langjähriger Erfahrung ist das eben so. Natürlich kann man sich in diesen Schätzungen irren, das ist aber überall so. Dann kann man aber nachjustieren. Diese "nachjustieren" hat ja laut KI so einige Tücken und ist ein Symptom der Kontrollillussion. Die KI hat am Schluss eine viel bessere Idee. Zitat Googles KI sagt: Potenzial für „Nachjustierung“: Befürworter argumentieren, dass Einzelaktien eine schnellere Anpassung an neue Entwicklungen in Branchen oder Änderungen der unternehmensspezifischen Leistung ermöglichen, was schnelle Anpassungen des Portfolios erlaubt. Dies beinhaltet jedoch auch die Notwendigkeit, einzelne Aktien immer wieder auszutauschen, sei es aufgrund von Dividendenkürzungen, schlechter Unternehmensperformance oder der Suche nach besseren Gelegenheiten. Dieser Prozess des Austauschs birgt das Risiko von Fehlern bei der Aktienauswahl und dem Timing, was die Stabilität der Entnahmen beeinträchtigen kann. Im Gegensatz dazu ist beim Investieren der bessere Weg oft, Fehler zu vermeiden, indem man so wenig wie möglich handelt und auf breite Diversifikation setzt. Die Behauptung der Stockpicker, eine „Nachjustierung“ vornehmen zu können, ist ein Symptom der Kontrollillusion. Dieses Konzept der kontinuierlichen Anpassung und Optimierung durch die Auswahl einzelner Aktien stimmt direkt mit den dokumentierten Manifestationen der Kontrollillusion überein: übermäßigem Handel, der Fehlinterpretation vergangener Erfolge als Können statt als Glück und einem überhöhten Vertrauen in die eigenen Prognosen. Wenn Anleger wirklich glauben, ihre Entnahmestabilität durch „Nachjustierung“ verbessern zu können, überschätzen sie wahrscheinlich ihre tatsächliche Fähigkeit, Marktergebnisse vorherzusagen und zu beeinflussen, die von Natur aus zufällig und komplex sind. Diese wahrgenommene „Nachjustierung“ führt oft zu übermäßigem Handel, der sich empirisch als Ursache für höhere Transaktionskosten und folglich geringere Nettorenditen auf lange Sicht erwiesen hat, was das Ziel der langfristigen Stabilität im Ruhestand direkt untergräbt. Die von Stockpickern verwendete Sprache, wie „Nachjustierung“ oder die Behauptung, „Marktübertreibungen“ zu vermeiden, spricht effektiv einen tief verwurzelten menschlichen Wunsch nach Handlungsfähigkeit und Kontrolle an. Sie stellt jedoch die tatsächlichen Dynamiken des Marktinvestierens falsch dar. Eine echte und effektive „Nachjustierung“ in der Ruhestandsplanung, wie sie durch Finanzforschung gestützt wird, beinhaltet die Anpassung der Entnahmeraten an die vorherrschenden Marktbedingungen (d.h. dynamische Strategien) und die Aufrechterhaltung einer robusten Diversifikation, anstatt zu versuchen, absolute Kontrolle über die unvorhersehbaren Bewegungen einzelner Aktien auszuüben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev 6. Juni In der Entnahmephase hat jeder sein persönlichen Anforderungen und Vorraumsetzungen. Wie viele gut erkennen, ist das setzen auf ständige Kurssteigerungen ein Problem, vor allem wenn sie länger ausbleiben oder gar zu knapp kalkuliert sind. Ich persönlich habe zwar GRV-Ansprüche, aber keine riesigen und auch nicht vor, diese freiwillig zu erhöhen ( bin Selbstständig ). Für mich rechnet sich das nicht. Ich werde dann irgendwann aufhören, die Dividenden zu reinvestieren und auf ca. 88/12 setzen, denn auch Dividenden schwanken und dank unserer Regierung manchmal gegen Null ( Corona ). Das Dividenden langfristig oberhalb von 8% p.a. steigen können habe ich nicht nur mehrfach im realen Depot erlebt, sondern kann ich auch mehrfach bei anderen Werten sehen. Des weiteren hat man durch die Dividenden auch einen automatischen Anstieg in sehr guten Wirtschaftsphasen, welche durch höhere Dividenden, oberhalb des Durchschnitts, den Puffer überfüllen ( z.B. 84/16 ). Und nach jedem Boom kommt ein Crash, dann hat man eventuell sogar einen 4-5 Jahre Puffer. Mit Puffer und dem langfristigen Dividende-Anstieg, sollte es nur Probleme geben, wenn bei der jeweiligen Firma das Geschäftsmodell zerstört wird. Ich halte nix von KI ( Keine Intelligenz ) - die plappert nur das was im INet steht nach. Kannste mit einer Tabellenkalkulation umgehen? Dann kannste dir selbst ein Bild machen. Gewinnsteigerung um 8% p.a., vom Gewinn 40% ausschütten, Einkauf mit KGV 9 oder kleiner. Das ganze dann ewig halten bzw. bis das Geschäftsmodell zusammen bricht. ( Bsp: Kodak digital ersetzt analog ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 6. Juni vor 23 Stunden von satgar: Halte ich beides für arg übertrieben. Wie sind denn die Kennzahlen für Deutschland, rückblickend seit Einführung der DM bis heute oder für den längsten gemessenen Zeitraum? Das hatten wir hier schon einmal: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 6. Juni · bearbeitet 6. Juni von satgar vor 11 Minuten von Fondsanleger1966: Das hatten wir hier schon einmal: Ah, Ja danke dir. Du sagst dort ja selbst 2,5%. Eher keine 3 und erst recht keine 4% langfristige, durchschnittliche p.a. Inflation. Wie sieht es denn mit meiner Argumentation in #448 dazu aus? Müsste die Tendenz nicht eher „leicht sinkend“ statistisch sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 6. Juni · bearbeitet 6. Juni von Fondsanleger1966 vor 26 Minuten von satgar: Ah, Ja danke dir. Du sagst dort ja selbst 2,5%. Eher keine 3 und erst recht keine 4% langfristige, durchschnittliche p.a. Inflation. 3,75% p.a. gab es durchaus als Durchschnitt über 20 Jahre: Am 29.2.2024 um 22:27 von Fondsanleger1966: Es gab aber auch Jahrzehnte mit deutlich stärker Inflation, z.B. die 1960er/70er mit durchschnittlich 3,75% p.a. über 2 Jahrzehnte. vor 26 Minuten von satgar: Wie sieht es denn mit meiner Argumentation in #448 dazu aus? Müsste die Tendenz nicht eher „leicht sinkend“ statistisch sein? Inflation kann grundsätzlich jederzeit wiederkommen. Siehe z.B. die vergangenen Jahre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev 6. Juni Bei 4% p.a. meine ich vor allem die KV-Kosten und hierbei besonders die PKV - wobei diese Kosten aktuell oberhalb von 4% p.a. liegen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 6. Juni · bearbeitet 6. Juni von stagflation vor 2 Stunden von satgar: Wie sieht es denn mit meiner Argumentation in #448 dazu aus? Volkwirtschaftliche Daten und Entwicklungen haben sicherlich Einfluss auf die Inflation. Ich kann Dir aber zurzeit nicht sagen, ob Deine Argumentation korrekt ist. Weiterhin gibt es die Zentralbanken, die die Inflation über die Zinsen und Anleihekaufprogramme beeinflussen können. Das derzeitige Ziel ist "2%" - nachdem es vor 20 Jahren "maximal 2 Prozent" war und zwischenzeitlich "2 Prozent, aber darunter". Es ist kein Geheimnis, dass einige Länder in der EU sich eine höhere Inflation wünschen. Das zukünftige Inflationsziel der EZB ist umstritten und kann sich ändern. Ein Problem ist die Staatsverschuldung der westlichen Staaten, die immer weiter steigt. Die Staaten haben ein Interesse an niedrigen Zinsen, was aber eine höhere Inflation nach sich ziehen kann. Die Staaten haben auch ein Interesse an höherer Inflation, weil dadurch die Schulden weginflationiert werden können. Staaten und Zentralbanken ziehen also nicht am gleichen Strang. Gelegentlich merkt man das auch. Beispielsweise, wenn Trump über Powell herzieht, der die Zinsen nicht wie von ihm gewünscht senkt. Es ist also schwierig, die zukünftige Inflation hervorzusagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 7. Juni Am 6.6.2025 um 09:57 von Jennerwein: Geht es wirklich so sehr um die anfängliche Entnahme? Ist nicht viel entscheidender, das man in der Krise möglichst wenig entnimmt? Zu späteren Zeitpunkten ist ggf. das Kapital weiter angewachsen, so dass man (selbst bei Ausgleich der Inflation; Aktien könnten ja mehr bringen als einen Inflationsausgleich) prozentual weniger entnimmt als am Anfang und zum zweiten ist auch die Restlebenszeit kürzer geworden. Regelmäßier Cashflow aus einem volatilen Vermögensstock ist so etwas wie die Quadratur des Kreises und aus den beiden genannten Gründen ist gerade der Übergang von Ansparen zu Entnehmen finanzmathematisch kritisch. Man kann daher - auf Dividenden abstellen (macht finanzmathematisch wenig Sinn, weil man besser das Gesamtvermögen betrachtet; danach war hier aber gefragt). Dividendenstrategien haben eher aus psychologischen Gründen eine Bedeutung. - man kann mit geringeren Entnahmeraten rechnen (2% anstelle von 4% z.B.), muss aber mehr Kapital ansparen, was entsparbar ist (Haus für 2 Mio. ist schwer entsparbar, damit man die Haustür separat nicht verkaufen kann) - man kann auf eine Kombination von staatlichen/privaten Rentenversicherungen, ggf. Versicherungen, mit regelmäßigem und eigener Kapitalanlage mit unregelmäßigem Cashflow setzen - man kann gegen die Mietinflation (Wohnen als großer Ausgabenposten sehr Cashflow relevant) auf eine eigene Immobilie setzen (unabhängig von der Lifestyle-Entscheidung "eigene Hütte" und den damit verbundenen Kosten sowie dem "Zwangsparen"-Argument in der Ansparphase à la "Good decision for the wrong reasons") - man kann seine Ausgaben temporär reduzieren, wenn das Depot im Minus oder nicht ausrechend gewachsen ist - man kann auf seine eigenen Kinder/Verwandten hoffen - sowohl im Finanztransfer-Sinne als auch durch Pflegeleistung und Aufnahme in den (Mehr-Generationen) Haushalt - man kann die oben genannten Mechanismen kombinieren. Die Kombination der oben genannten Mechanismen ist einerseits das, wo professioneller finanzieller Rat hilfreich sein kann, um das individuell optimale im Sinne einer Maximierung der Lebensqualität herauszuholen, und dürfte andererseits auch gelebter Realität entsprechen. Mal abgesehen davon, dass wer jahrzehntelang diszipliniert Geld spart und vernünftig investiert es möglicherweise schwer hat, Geld auszugeben, wenn auch nur der leiseste Hauch von einem Anschein am Horizont auftauchen könnte, dass es finanziell nicht reicht. Die Gefahr eines zu geringen Konsums Vermögender gibt es nämlich auch; die könnten sich ggf. deutlich mehr leisten, als sie können/wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
McScrooge 13. Juni · bearbeitet 13. Juni von McScrooge Am 6.6.2025 um 11:47 von finisher: Diese "nachjustieren" hat ja laut KI so einige Tücken und ist ein Symptom der Kontrollillussion. Klar hat es Tücken, da braucht es keine KI für, wer mehr als zwei Jahrzehnte im Markt ist, der weiß das Ich habe in meinem Investorenleben auch schon nachjustiert. Das stellt aber eine Ausnahme dar. Am 7.6.2025 um 12:21 von Theobuy: Die Gefahr eines zu geringen Konsums Vermögender gibt es nämlich auch; die könnten sich ggf. deutlich mehr leisten, als sie können/wollen. Da sagst du was… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich 13. Juni Am 7.6.2025 um 12:21 von Theobuy: Die Gefahr eines zu geringen Konsums Vermögender gibt es nämlich auch; die könnten sich ggf. deutlich mehr leisten, als sie können/wollen. Wobei ich mich darüber wundere, wenn es als Gefahr gesehen wird, wenn man nicht mehr konsumiert als man will. Konsum ist doch nicht Selbstzweck! (Außer man sieht es als sein Lebensziel an, sein geschaffenes Vermögen bis zur Beerdigung wieder zu verbrauchen, da bin ich dann aber nicht dabei.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PapaPecunia 13. Juni vor 1 Minute von Nachdenklich: Wobei ich mich darüber wundere, wenn es als Gefahr gesehen wird, wenn man nicht mehr konsumiert als man will. Das kann durchaus zur Gefahr werden, wenn nur billigste Lebensmittel konsumiert werden. Oder man weiter in der verschimmelten Wohnung bleibt. Man trotz vorhandener Gebrechen, Reparaturen und Dienstleistungen selber vornimmt. Dann habe ich ggf. mein Depot auf Kosten meiner Lebenserwartung erhöht. Und das sind jetzt eher negative Effekte, die vermieden werden. Zusätzlich kann man durch erhöhten Konsum ggf. die Lebenserwartung auch erhöhen (Nahrungsergänzungsmittel, Sauna, Massage). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 13. Juni · bearbeitet 14. Juni von Puppi Am 6.6.2025 um 11:47 von finisher: Da verschlägt es mir echt die Sprache und ich muss mir die KI zur Hilfe nehmen, die viel besser wie ich, auf die Gefahren und Problematik deiner Behauptungen hinweisen kann. Willst du ernsthaft behaupten, die KI liegt eher richtig als die geballte "Kompetenz" der WPF-Stockpicker? @dev Was ist eigentlich mit deinem Musterdepot los? Keinen Bock mehr oder wartest du nur solange, bis deine Rendite wieder mit dem breiten Markt mithalten kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 13. Juni vor 1 Stunde von Sapine: Nicht jeder Konsum ist lebensverlängernd Korrekt, oder mit mehr Konsum kommt einem das Leben kürzer vor, da lebenswerter. Ich weiß es aber nicht, die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 13. Juni vor 1 Stunde von Puppi: @dev Was ist eigentlich mit deinem Musterdepot los? Keinen Bock mehr oder wartest du nur solange, bis deine Rendite wieder mit dem breiten Markt mithalten kann? So schlecht sieht es doch gar nicht aus. Das Blog beginnt am 4.9.2018. Damals war der Sixt Vz Kurs: 70. Heute ist er 55. Wenn man die Dividenden mit einrechnet, dürfte die Rendite bei +/- 0 liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee 13. Juni · bearbeitet 13. Juni von odensee vor einer Stunde von stagflation: Damals war der Sixt Vz Kurs: 70. Heute ist er 55. Du hast da etwas völlig falsch verstanden. Kurse spielen keine Rolle. Damit liegt die Rendite (in Höhe der Dividendenzahlungen) sehr deutlich im Plus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker 13. Juni vor 8 Minuten von odensee: Du hast da etwas völlig falsch verstanden. Kurse spielen keine Rolle. Damit liegt die Rendite (in Höhe der Dividendenzahlungen) sehr deutlich im Plus. Ja, aber wie strukturiert man die Dividenden denn nun sinnvoll? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 14. Juni vor 14 Stunden von McScrooge: Immer wie mans nimmt. Weniger Konsum hier, macht das Leben auf jeden Fall lebenswerter Jetzt könnte man offtopic werden und diskutieren, wo Konsum anfängt. Wieder sehr individuell. Liegt bei uns wo anders als bei Shania und Davina. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 16. Juni Am 13.6.2025 um 17:29 von Nachdenklich: Wobei ich mich darüber wundere, wenn es als Gefahr gesehen wird, wenn man nicht mehr konsumiert als man will. Konsum ist doch nicht Selbstzweck! Auf einige Punkte hatte @PapaPecunia schon hingewiesen. Ich bin völlig einverstanden damit, dass Konsum kein Selbstzweck ist, Investieren aber auch nicht und sollte es meiner Ansicht nach auch nicht sein. Sich finanzielle Möglichkeiten zu erarbeiten und diese dann nicht nutzen zu können/zu wollen finde ich keinen gesunden Ansatz. Vermögen sollte einem schon zugute kommen. Von daher der Begriff "Gefahr"... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 16. Juni · bearbeitet 16. Juni von Puppi vor 7 Minuten von Theobuy: Sich finanzielle Möglichkeiten zu erarbeiten und diese dann nicht nutzen zu können/zu wollen finde ich keinen gesunden Ansatz. Vermögen sollte einem schon zugute kommen. Zitat "Wenn so viel Geld vorhanden ist, dass es keine Rolle mehr spielt, hat es auch letztlich keinen Wert mehr. ... Die Fixierung auf Geldvermehrung dreht schnell die Besitztumsverhältnisse um: Dann gehört das Vermögen nicht mehr Dir, sondern Du dem Vermögen." Nikolaus Braun https://wachstumstracker.de/geld-oder-leben/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jennerwein 3. Juli Am 16.6.2025 um 10:12 von Theobuy: Ich bin völlig einverstanden damit, dass Konsum kein Selbstzweck ist, Investieren aber auch nicht und sollte es meiner Ansicht nach auch nicht sein. Sich finanzielle Möglichkeiten zu erarbeiten und diese dann nicht nutzen zu können/zu wollen finde ich keinen gesunden Ansatz. Vermögen sollte einem schon zugute kommen. Von daher der Begriff "Gefahr". Viele Konsumgüter und Statussymbole verlieren vollkommen ihren Reiz, wenn du sie dir problemlos leisten kannst. Was soll ungesund daran sein, auch mit etwas mehr Vermögen oder Einkommen, im Konsum maßvoll zu bleiben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 6. Juli Am 3.7.2025 um 16:09 von Jennerwein: Viele Konsumgüter und Statussymbole verlieren vollkommen ihren Reiz, wenn du sie dir problemlos leisten kannst. Was soll ungesund daran sein, auch mit etwas mehr Vermögen oder Einkommen, im Konsum maßvoll zu bleiben? Gegen maßvollen Konsum spricht überhaupt nichts - ich denke eher, dass es ein sinnvoller Ansatz ist, weil hoffentlich gleichzeitig nach einer sinnstiftenden Tätigkeit gesucht wird oder einer solchen nachgegangen werden kann. Ich würde hier eher argumentieren, dass nicht mehr Vermögen oder Einkommen zwingend notwendig erzielt werden müsste, sich also die Frage stellt, ob man sich dafür aufreibt oder ob man auch hier "maßvoller" vorgehen könnte. Was mir nicht einleuchtet ist daher der Extremfall - ausgeprägtes Streben nach möglichst viel bei gleichzeitiger totaler Beschränkung. Beides macht keinen Sinn -wer extrem wenig braucht, warum sollte so jemand sich um extrem viel bemühen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag