Rotenstein 3. Juni vor 22 Stunden von Sapine: Welchen Grund hast Du anzunehmen, dass viele ETF-Käufer nicht genau den gleichen Fehler begehen? Nach meinem Eindruck ist es ein sehr häufiges Problem, dass Anleger mit zeitlicher Verzögerung und nicht genug investieren. Natürlich kann auch ein ETF-Anleger Market-Timing betreiben. Allerdings ist es für ihn wesentlich einfacher, mit seiner vollständigen dafür vorgesehenen Allokation die ganze Zeit über exponiert zu sein und von Market-Timing abzusehen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn man nur einen einzigen ETF bespart. Alles Geld kann dann unverzüglich bei Verfügbarkeit investiert werden, ohne Abwägungen und Entscheidungen. Ein Einzelaktienanleger muss dagegen beständig prüfen, ob ggf. eine Aktie abgestossen werden und durch eine andere ersetzt werden sollte. Und manchmal sind diese Zeitpunkte eben nicht die gleichen, d.h., man steigt aus einer Position aus, kann aber noch nicht in die nächste einsteigen. Und so liegt dann eben sehr viel Bargeld herum, weil man keine zwingenden Kaufchancen sieht. Das geht ja offenbar selbst grossen Anlegern wie Warren Buffett so. Erschwert wird das noch, wenn man sein Depot ausgewogen gestalten möchte, was Weltregionen und Branchen angeht, da reduzieren sich die in Frage kommenden Aktien noch einmal deutlich. Und wenn man sie momentan als überbewertet sieht, wird man halt nicht investieren und stattdessen zuwarten. Möglicherweise ist man dann aber an den für die Rendite entscheidenden wenigen Tagen nicht so investiert, wie man es sein könnte. vor 22 Stunden von Schwachzocker: Hast Du keine Dividenden bekommen? Die benötigst Du, wenn Du gut schlafen möchtest. Du glaubst gar nicht, was es für eine Arbeit war, sich die Quellensteuer aus allen möglichen Ländern - Frankreich, Dänemark, Norwegen etc. etc. - zurückzuholen. Dazu kam noch, dass ich nach Umzug in die Schweiz die Dividenden auch noch manuell für die Steuererklärung erfassen musste. Vielleicht meint man aber auch genau das mit dem guten Schlaf: Man ist so müde von der ganzen Arbeit nach Feierabend und am Wochenende, dass man nur noch erschöpft ins Bett fällt und die Augen schliesst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker 3. Juni vor einer Stunde von Rotenstein: Vielleicht meint man aber auch genau das mit dem guten Schlaf: Man ist so müde von der ganzen Arbeit nach Feierabend und am Wochenende, dass man nur noch erschöpft ins Bett fällt und die Augen schliesst. So habe ich das noch nicht betrachtet. Das mag so sein. Alternativ könnte man aber auch bei Kälte und Regen den ganzen Tag Möbelstücke schleppen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 3. Juni · bearbeitet 3. Juni von stagflation Noch ein Nachtrag zu der Anzahl der Aktien, die man braucht. Angeregt durch den Link von @finisher, der Zusammenfassung von @Sapine und einigen anderen guten Beiträgen in diesem Thread. Wenn man einen Index mit N Aktien in einem homogenen Markt hat, sollten ein Sampling mit wurzel( N ) Aktien ausreichen, sofern man diese gut auswählt. Dieses Sampling wird zwar nicht übermäßig gut - aber es könnte ausreichend sein. Den S&P 500 sollte man also mit wurzel( 500 ) = 25 Aktien einigermaßen nachbilden können. Was aber ist, wenn man den (hypothetischen) S&P 1000 nachbilden will? Wenn man davon ausgeht, dass sich die zusätzlichen 500 Aktien genauso verhalten, wie die Aktien des S&P 500, bräuchte man wurzel( 1000 ) = 32 Aktien - also nicht viel mehr. Wenn man aber die zusätzlichen 500 Aktien möchte, weil man annimmt, dass sie sich anders verhalten - und weil man dadurch zusätzliche Diversifikation erzielen möchte - wären die zusätzlichen 7 Aktien zu wenig. Denn dann muss man beide Gruppen separat abbilden. Also 25 Aktien für den S&P 500 und nochmals 25 Aktien für die zusätzlichen 500 Aktien. Dann wäre man bei 50 Aktien. Ähnliches gilt, wenn man vom S&P500 zu einem weltweiten Index übergeht. Man macht das ja gerade deshalb, weil sich die nicht-amerikanischen Aktien anders verhalten als der S&P 500. Wenn man einen weltweiten Aktienindex wie den MSCI World mit 1500 Aktien nachbilden möchte, bräuchte man also mehr als wurzel( 1500 ) = 38 Aktien. Denn man muss US-Amerikanische Aktien (ca. 1000 Stück), japanische Aktien (ca. 100 Stück), europäische Aktien (ca. 200 Stück) und den Rest (ca. 200 Stück) separat abbilden. Man würde dann schon auf 80 oder mehr Aktien kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 3. Juni vor 10 Minuten von stagflation: Man würde dann schon auf 80 oder mehr Aktien kommen. Ich ergänze nur diesen mMn guten Artikel: https://www.investopedia.com/articles/stocks/11/illusion-of-diversification.asp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BlindesHuhn88 3. Juni · bearbeitet 3. Juni von BlindesHuhn88 vor 24 Minuten von stagflation: Wenn man einen weltweiten Aktienindex wie den MSCI World mit 1500 Aktien nachbilden möchte, bräuchte man also mehr als wurzel( 1500 ) = 38 Aktien. Denn man muss US-Amerikanische Aktien (ca. 1000 Stück), japanische Aktien (ca. 100 Stück), europäische Aktien (ca. 200 Stück) und den Rest (ca. 200 Stück) separat abbilden. Man würde dann schon auf 80 oder mehr Aktien kommen. Finde ich Recht gut zusammengefasst: Quelle https://www.bogleheads.org/wiki/Passively_managing_individual_stocks#Skewness (wurde oben gepostet, da geht es mit drei verschieden Theorien und Mathe an die Sache Ran) In general, the answer to "how many stocks are recommended?" is, of course, as many as practically possible. Holding fewer stocks increases unsystematic risk and the effect of skewness on final portfolio value. Holding stocks in equal weights can pick up some small-cap premium, but remember that this also increases volatility. There is no free lunch. As a rule, reducing the number of stocks held is always a negative when it comes to risk/reward ratio. Lower costs, from reduced expense ratios and increased tax savings, are the only guaranteed benefit. The trick is to figure out where the benefit balances out the increased risk. This is a personal decision. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sailermoon 3. Juni Ist der msci world denn auch der sweetspot für die Anzahl der Aktien? Die Sinnhaftigkeit der breiten Diversifikation ist ja irgendwann auch nahe 0, wenn das so bei 100, 200 oder sagen wir 300 Aktien schon so ist wieso dann ~1600? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marklam 3. Juni vor 2 Minuten von Sailermoon: Ist der msci world denn auch der sweetspot für die Anzahl der Aktien? Die Sinnhaftigkeit der breiten Diversifikation ist ja irgendwann auch nahe 0, wenn das so bei 100, 200 oder sagen wir 300 Aktien schon so ist wieso dann ~1600? Sweetspot für was? Beim MSCI World fehlen die die EMs komplett (hinsichtlich Diversifikation) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sailermoon 3. Juni Ja mir klar, ich habe aber auch Zweifel, dass man die Anzahl der Aktien im msci world wirklich braucht. Wie ich auch Zweifel hab dass man die 3000 oder 4000 Aktien im acwi braucht. Irgendwo müsste sich die Anzahl der Aktien zum diversifizieren ja ausmitteln bzw. Auch eine Schwelle sein wo das Plus an Aktien nichts mehr beiträgt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 3. Juni · bearbeitet 3. Juni von stagflation vor 1 Stunde von BlindesHuhn88: Finde ich Recht gut zusammengefasst: Quelle https://www.bogleheads.org/wiki/Passively_managing_individual_stocks#Skewness (wurde oben gepostet, da geht es mit drei verschieden Theorien und Mathe an die Sache Ran) Ja, die Schiefe (skewness) der Rendite-Verteilung und ein paar andere Effekte sorgen dafür, dass man doch deutlich mehr als 80 Aktien braucht... Vielleicht ein paar Hundert. vor 2 Stunden von Puppi: Ich ergänze nur diesen mMn guten Artikel: https://www.investopedia.com/articles/stocks/11/illusion-of-diversification.asp Ja, das ist eine gute Darstellung. vor einer Stunde von Sailermoon: Ja mir klar, ich habe aber auch Zweifel, dass man die Anzahl der Aktien im msci world wirklich braucht. Wie ich auch Zweifel hab dass man die 3000 oder 4000 Aktien im acwi braucht. Irgendwo müsste sich die Anzahl der Aktien zum diversifizieren ja ausmitteln bzw. Auch eine Schwelle sein wo das Plus an Aktien nichts mehr beiträgt Na ja, kommt darauf an. Wenn man weniger Aktien wählt als "alle", gibt es Nachteile: Man könnte sich auf die Large Caps beschränken und nur diese, aber alle davon nehmen. Dann bräuchte man deutlich weniger als 4.000 Aktien. Aber dann würde man feststellen, dass MidCaps und SmallCaps eine zusätzliche Möglichkeit zur Diversifikation bieten - und würde sie doch gerne dabei haben. Oder man nimmt LargeCaps, MidCaps und SmallCaps - und macht Sampling. Dann hat man aber die Aufgabe, die Aktien auszuwählen, die man aufnehmen will. Das ist nicht einfach. Mit einem solchen gesampelten Portfolio kann man, wenn man es gut macht, vielleicht eine gute (geringe) Tracking Difference erreichen - aber keinen guten Tracking Error! Letzterer ist schlechter als bei einem "Full Replication" ETF. Mit einem solchen Fonds hätte man also einen Nachteil. Der entscheidende Punkt ist aber folgende Feststellung von Harry Markowitz: "Das Einzige, was es bei der Kapitalanlage gratis gibt, ist die Diversifikation". Also, wenn es nicht kostet und nur Vorteile bringt: warum soll man es nicht maximal nutzen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher 3. Juni vor 3 Minuten von stagflation: Der entscheidende Punkt ist aber folgende Feststellung von Harry Markowitz: "Das Einzige, was es bei der Kapitalanlage gratis gibt, ist die Diversifikation". Also, wenn es nicht kostet und nur Vorteile bringt: warum soll man es nicht maximal nutzen? Weil es doch etwas kostet? Siehe #229. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 3. Juni · bearbeitet 3. Juni von stagflation Du kennst meine Meinung: viele Privatanleger sind, auch mit ETFs, 1 - 3 Prozentpunkte schlechter als der Marktdurchschnitt. Wegen der vielen Fehler, die sie machen. Da kümmern mich die 0,2% laufende Kosten eines ETFs relativ wenig. Ich kümmere mich darum, möglichst viele Fehler zu vermeiden, so dass ich so nah wie möglich (von unten) an den Marktdurchschnitt komme. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 4. Juni · bearbeitet 4. Juni von Puppi vor 7 Stunden von stagflation: Du kennst meine Meinung: viele Privatanleger sind, auch mit ETFs, 1 - 3 Prozentpunkte schlechter als der Marktdurchschnitt. Wegen der vielen Fehler, die sie machen. Da kümmern mich die 0,2% laufende Kosten eines ETFs relativ wenig. Ich kümmere mich darum, möglichst viele Fehler zu vermeiden, so dass ich so nah wie möglich (von unten) an den Marktdurchschnitt komme. Wahre Worte. Ich finde auch, dass besonders im WPF mittlerweile zu sehr an den Kosten herumoptimiert u. -gegrübelt wird (ich gehöre wohl auch dazu )....das betrifft glaube ich auch das Thema Steuer(über)optimierung. Dabei sind die höchsten "Kosten" bei vielen Anlegern das falsche Verhalten in Form von Herumspielen am Portfolio/behavioristische Fehler. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 4. Juni Am 3.6.2025 um 01:08 von wertomat: Dann wird halt die Ziel-Asset-Allocation geändert und der Sparplan entsprechend angepasst. Wenn ich Ziel-Asset-Allocation richtig verstehe, meinst du damit wie die Allokation zukünftig aussehen soll. Ich würde allerdings immer dazu raten, die Allokation, für die man sich entschieden hat, sofort umzusetzen oder qua Rebalancing herzustellen. Falls du mit Ziel-Asset-Allocation die Allokation meinst, die zum Ziel passt, bin ich d'accord. Meinen Investitionsrate* passe ich in der Tat an, wenn ich a) in der Hochrechnung sehe, dass die aktuelle Investitionsrate nicht ausreichen würde, um mein Ziel zu erreichen und b) erhöhe ich die Investitionsrate jeweils um die letztjährige Inflation. Vermutlich nur eine sehr grobe Annäherung, aber ich versuche hier Kaufkraft-neutral oder Kaufkraft ausgleichend zu investieren. Wenn ich also 2024 monatlich €100 investiert habe, würde ich aufgrund der Inflation 2024 von 2,2% in 2025 €102,20 monatlich investieren. Wenn sich sonst im Leben z.B. auf der Einkommensseite und die Ziele sich nicht groß geändert haben - warum etwas anpassen? Das charmante von automatischen Aktien-ETF-Sparplänen ist ja, das man sich halt gerade nicht ständig darum kümmern muss. Meiner - beschränkten - Beobachtung nach wird das wie die Mobilfunkrechnung genauso automatisch vom Konto abgebucht. Man könnte natürlich eine Umfrage machen, wer wie häufig seine Investitionsrate anpasst... *Ich bevorzuge den Terminus "Investitiosrate" gegenüber einer "Sparrate", weil es letztlich nicht darauf ankommt, wie viel habe ich gespart und mich persönlich eingeschränkt, auf etwas verzichtet, sondern wieviel verschiebe ich durch Investitionen an Kaufkraft in die Zukunft. Investieren klingt für mich somit positiver. Vermutlich kommt der Begriff "Sparrate" von "Sparbuch", was einerseits vertraut, andererseits auch nicht die beste Assoziation ist, weil als Instrument nur bedingt hilfreich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher 4. Juni · bearbeitet 4. Juni von finisher vor 9 Stunden von stagflation: Du kennst meine Meinung: viele Privatanleger sind, auch mit ETFs, 1 - 3 Prozentpunkte schlechter als der Marktdurchschnitt. Wegen der vielen Fehler, die sie machen. Da kümmern mich die 0,2% laufende Kosten eines ETFs relativ wenig. Es ging in dem Beispiel nicht nur um die laufenden Kosten eines ETFs, sondern dass bei den Dividenden nach Steuern weniger beim Anleger ankommt, als bei Einzelaktien. Es geht hier primär um die Entnahmephase, also jemand der vom Depot leben muss. vor 1 Stunde von Puppi: Dabei sind die höchsten "Kosten" bei vielen Anlegern das falsche Verhalten in Form von Herumspielen am Portfolio/behavioristische Fehler. Wobei Kosten das einzige ist, was man als Anleger kontrollieren kann. Die behavioristischen Fehler kann man kaum kontrollieren, bzw. viele schaffen es nicht. Nur weil das unvermeidliche viel höhere Kosten verursacht, soll man das andere vermeidbare gleich bleiben lassen? Nein, es wäre m.M. ziemlich dumm, genau das zu ignorieren, was man wirklich beeinflussen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 4. Juni Zitat Dabei sind die höchsten "Kosten" bei vielen Anlegern das falsche Verhalten in Form von Herumspielen am Portfolio/behavioristische Fehler. Die meisten behavioristischen Fehler kann man mit ETFs genauso machen. Im Gegensatz zu Dir bin ich nicht ganz so pessimistisch, dass man an seinen Fehlern nicht arbeiten könnte. Man muss sich als Anleger immer kritisch mit seinen Verhaltensweisen auseinandersetzen, wenn man aus seinen Fehlern lernen will, auch wenn man sie nie komplett eliminieren kann. Kosten oder Steuern zu ignorieren sind zwei der weit verbreiteten Fehler. Große steuerschädliche Umschichtungen sehe ich bei Passivanlegern eher noch häufiger inklusive dem Rat dazu. Einzelaktienanleger kämpfen teils mit anderen Fehlern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 4. Juni · bearbeitet 4. Juni von reko vor 11 Stunden von Sailermoon: Ja mir klar, ich habe aber auch Zweifel, dass man die Anzahl der Aktien im msci world wirklich braucht. Wie ich auch Zweifel hab dass man die 3000 oder 4000 Aktien im acwi braucht. Irgendwo müsste sich die Anzahl der Aktien zum diversifizieren ja ausmitteln bzw. Auch eine Schwelle sein wo das Plus an Aktien nichts mehr beiträgt Es macht keinen Sinn ein Risiko (zu wenig Diversifikation) weiter zu minimieren, wenn es andere sehr viel grössere Risiken gibt. Es ist wie beim Flaschenhalsprinzip, man optimiert immer die kritische Stelle. vor 15 Minuten von Sapine: Im Gegensatz zu Dir bin ich nicht ganz so pessimistisch, dass man an seinen Fehlern nicht arbeiten könnte. Dazu muss man sich mit seiner Anlage und seinen Fehlern beschäftigen. Wer die Zusammensetzung eines Index nicht verfolgt erkennt auch keine Risiken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev 4. Juni Den Flaschenhals kann man ignorieren, es sei denn man hat ein FOMO-Problem. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 4. Juni · bearbeitet 4. Juni von Puppi vor 18 Minuten von Sapine: Im Gegensatz zu Dir bin ich nicht ganz so pessimistisch, dass man an seinen Fehlern nicht arbeiten könnte Dann hast du meinen Beitrag leider nicht verstanden ...ich meinte gerade das, was du ja auch meinst...dass man eben mehr auf seine behavioristischen Fehler achten und diese in den Griff bekommen sollte, anstatt sich wie hier im Forum ständig auf drittrangige Dinge wie Tracking-Differenzen, minimale steuerliche Optimierungen oder ESG-Änderungen usw zu versteifen. Der Hebel im anderen Bereich wäre viel größer. Eine Sache könnte sein, nicht mehr so viel im Internet und auch hier im Forum zu lesen und sich damit in ständige Zweifel und Optimierungsversuche zu begeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 4. Juni vor 39 Minuten von finisher: Wobei Kosten das einzige ist, was man als Anleger kontrollieren kann. Die behavioristischen Fehler kann man kaum kontrollieren, bzw. viele schaffen es nicht. Nur weil das unvermeidliche viel höhere Kosten verursacht, soll man das andere vermeidbare gleich bleiben lassen? Nein, es wäre m.M. ziemlich dumm, genau das zu ignorieren, was man wirklich beeinflussen kann. Du weißt, dass ich vor allem auch deshalb oft zu MCAP ETFs rate wegen den geringen Kosten. Aber irgendwann muss auch mal gut sein mit der Optimierung. Ob nun 0,1 oder 0,2% p.a. - das macht das Kraut nicht fett. Man sieht aber doch regelmäßig, wie oft im WPF gegrübelt wird: - soll ich den Arero/den Vanguard Life doch selbst billiger nachbauen? - soll ich meinen Vanguard All World wechseln hin zum Invesco All World, um 0,1% p.a. zu sparen? - soll ich einen SPDR ACWI IMI mit Einzel-ETFs selbst bauen usw. Das ist Energieverschwendung und gleichzeitig auch ein behavioristischer Fehler, weil man nicht sieht, was wirklich wichtig ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 4. Juni vor 31 Minuten von Puppi: Dann hast du meinen Beitrag leider nicht verstanden ...ich meinte gerade das, was du ja auch meinst...dass man eben mehr auf seine behavioristischen Fehler achten und diese in den Griff bekommen sollte, anstatt sich wie hier im Forum ständig auf drittrangige Dinge wie Tracking-Differenzen, minimale steuerliche Optimierungen oder ESG-Änderungen usw zu versteifen. Der Hebel im anderen Bereich wäre viel größer. Eine Sache könnte sein, nicht mehr so viel im Internet und auch hier im Forum zu lesen und sich damit in ständige Zweifel und Optimierungsversuche zu begeben. Ich hatte finisher geantwortet und nicht Dir Wie man seine individuellen Fehler reduzieren kann, hängt stark vom Einzelfall ab. Bei manchen würde es helfen, wenn man einen Broker ohne App nimmt, die einen beständig zum Zocken verleitet. Anderen könnte eine Internetenthaltsamkeit gegen die Informationsflut helfen. Das wichtige ist, seine teuren Fehler zu identifizieren und gezielt dagegen vorzugehen. Leider organisiert man sich oft genug nicht nach der Wichtigkeit. Es ist aber kein Widerspruch zusätzlich dazu Optimierungen vorzunehmen, wenn es sinnvoll ist (Beispielsweise die Umstellung auf einen günstigeren ETF, die Realisierung von Verlusten für Steuerzwecke etc.). vor 21 Minuten von Puppi: - soll ich den Arero/den Vanguard Life doch selbst billiger nachbauen? Hier stellt sich für mich zunehmend die Frage, ob es vorteilhaft ist, bei Entnahmen immer alle Anteilsklassen des Mischfonds gleichzeitig zu verkaufen. Desto länger ich darüber nachdenke, desto schädlicher finde ich es. So bequem ein Mischfonds in der Ansparphase ist, kann der Eigenbau für erfahrene Anleger vorteilhaft sein. Zitat - soll ich meinen Vanguard All World wechseln hin zum Invesco All World, um 0,1% p.a. zu sparen? Was spricht dagegen, den Sparplan zu ändern? Verkauf und Neukauf dagegen wäre großer Käse. Zitat - soll ich einen SPDR ACWI IMI mit Einzel-ETFs selbst bauen Dazu müsste man wissen, warum derjenige das will. Manchmal gibt es gute Gründe. Zitat Das ist Energieverschwendung und gleichzeitig auch ein behavioristischer Fehler, weil man nicht sieht, was wirklich wichtig ist. Das darf man darüber hinaus nicht vernachlässigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher 4. Juni · bearbeitet 4. Juni von finisher vor 1 Stunde von Puppi: Du weißt, dass ich vor allem auch deshalb oft zu MCAP ETFs rate wegen den geringen Kosten. Aber irgendwann muss auch mal gut sein mit der Optimierung. Ob nun 0,1 oder 0,2% p.a. - das macht das Kraut nicht fett. Man sieht aber doch regelmäßig, wie oft im WPF gegrübelt wird: - soll ich den Arero/den Vanguard Life doch selbst billiger nachbauen? - soll ich meinen Vanguard All World wechseln hin zum Invesco All World, um 0,1% p.a. zu sparen? - soll ich einen SPDR ACWI IMI mit Einzel-ETFs selbst bauen usw. Das ist Energieverschwendung und gleichzeitig auch ein behavioristischer Fehler, weil man nicht sieht, was wirklich wichtig ist. Es geht hier primär um die Entnahmephase ab 45, also jemand der ausschließlich vom Depot leben will, mit einem 4 Mio € Depot und 4% Entnahmerate. Und es geht auch um Leute, die wollen aus verschiedensten Gründen keinen ACWI in der Entnahmephase haben und wollen sich Einzelaktien oder sowas mit OCF 0,42% ins Depot legen: https://www.fondsweb.com/de/IE00BZ56RN96 oder sowas mit OCF 0,33%: https://www.fondsweb.com/de/IE00B8GKDB10 Eine 4% Entnahmerate ist eh schon sportlich. Eine OCF von 0,42% und dann noch die nachteilige Besteuerung von ETFs in der Entnahmephase sind ein Gegenwind, welcher sogar darüber entscheiden kann, ob das Geld ausreicht oder nicht. Die Aktienmärkte kann man nicht beeinflussen, aber die Kosten und Steuern (Cost Matter Hypothesis). Viele haben gesagt, die hohe Entnahmerate ist zu riskant, dann kam der @dev und hat gesagt, mit langweiligen Dividendenaktien geht das locker. Darum geht es hier eigentlich. Natürlich ist ein ACWI das Nonplusultra. Aber bei einer hohen Entnahmerate eventl. nicht unbedingt. Ich habe ja schon mal oben angedeutet, dass man einen Index mit Einzelaktien nachbauen könnte. Wer 4% Entnahmerate will/braucht, will sich vielleicht den Aufwand antun. Also Einzelaktien ohne gleich aktiver Anleger zu werden. Das finde ich einen besseren Ansatz, als das was andere Einzelaktienbeführworter hier vorschlagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 4. Juni · bearbeitet 4. Juni von Puppi vor einer Stunde von Sapine: Ich hatte finisher geantwortet und nicht Dir Du hast oben Zeilen zitiert, die ich geschrieben habe im Post über finisher und dann mit "du" geantwortet.. Daher fühlte ich mich angesprochen, aber nicht so schlimm. vor 33 Minuten von finisher: Eine 4% Entnahmerate ist eh schon sportlich. Eine OCF von 0,42% und dann noch die nachteilige Besteuerung von ETFs in der Entnahmephase sind ein Gegenwind, welcher sogar darüber entscheiden kann, ob das Geld ausreicht oder nicht. Die Aktienmärkte kann man nicht beeinflussen, aber die Kosten und Steuern (Cost Matter Hypothesis). Da hast du Recht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 4. Juni vor 4 Minuten von Puppi: Du hast oben Zeilen zitiert, die ich geschrieben habe im Post über finisher und dann mit "du" geantwortet.. Stimmt ich hatte erst noch ein Zitat von Dir dabei, was ich aber unmittelbar nach dem Posten gelöscht habe. Du warst einfach zu schnell Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 4. Juni vor 43 Minuten von finisher: Natürlich ist ein ACWI das Nonplusultra. Aber bei einer hohen Entnahmerate eventl. nicht unbedingt. Ich habe ja schon mal oben angedeutet, dass man einen Index mit Einzelaktien nachbauen könnte. Wer 4% Entnahmerate will/braucht, will sich vielleicht den Aufwand antun. Wer glaubt, mit Einzelaktien die SWR bei 40 Jahre und mehr auf 4% hochsetzen zu können, hat das SoRR noch nicht richtig verstanden. Da ist völlig egal, ob ich Dividendenaktien nehme oder den langweiligen MSCI World. Natürlich kann das gutgehen, ist aber keine Safe WR, sondern mit höherem Risiko verbunden. Es gibt da weit wichtigere Stellschrauben, um die man sich kümmern sollte in der Entnahmephase als Einzelaktien. 1. Wie lange will/muss ich entnehmen, 2. sind die 4% wirklich das, was ich zum Leben inkl. KV benötige? Oder ist das eine Wunschrate 3. wie hoch darf die Pleitewahrscheinlichkeit sein (1%, 5% oder 10%). 4. wie viel Reserve will ich einplanen, falls mir die KV stärker als die Inflation wächst, zuletzt war es so. 5. Was mache ich, wenn alles schiefgeht? Man muss keine Panik schieben oder die SWR in den Boden rammen, aber sollte wissen, was möglich ist und dass es noch weitere, größere Unsicherheiten gibt als die reinen Kosten in der Entnahmephase. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher 4. Juni vor 26 Minuten von Der Heini: Natürlich kann das gutgehen, ist aber keine Safe WR, sondern mit höherem Risiko verbunden. Das ist die Kernfrage dieses Themas. Die Stockpicker sagen, das Risiko wird geringer, bzw. kontrollierbarer. Die Indexer sagen das Gegenteil. Schön, dass es jetzt wieder um das Thema geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag