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Ziel: Finanzielle Freiheit mit 45 – wie sinnvoll DIVIDENDEN strukturieren?

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 17 Minuten von Sapine:

Wenn Du bei einer Aktienquote von 30 - 40 % regelmäßig 3 % entnimmst, wird Dein Depot zwar nie aufhören zu existieren, aber deine Entnahmen und Dein Depot werden real von Jahr zu Jahr kleiner.

Angezweifelt, aber probier es aus mit 3% inflationsangepasster Entnahme, 50 Jahren Laufzeit und mit 35% Aktien, 60% Anleihen, 5% Barvermögen

-> https://www.bvi.de/service/rechner/entnahmerechner/

 

PS Das Geheimnis bei einer Nur-3%-Entnahme mit geringer Pleitewahrscheinlichkeit ist eine Aktienquote von mindestens 30% bis max. 40%.

Inflationsbereinigter Kapitalerhalt ist dabei realistisch.

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Sapine

Vielleicht hast Du ja Glück und die Anleihenrenditen 1987-2022 kehren zurück - ich würde nicht darauf wetten. Und selbst dann bekomme ich nur eine Wahrscheinlichkeit von 65 % dass es 50 Jahre reicht. Bei der Grundeinstellung scheint die Steuer ausgeschaltet zu sein. (Steuer auf 26 % gestellt und Kosten auf 0,3 %).

 

Ob die wohl Steuern auf Kursgewinne berücksichtigt haben? Ich habe meine Zweifel. 

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stagflation
Zitat

 

Wenn Du bei einer Aktienquote von 30 - 40 % regelmäßig 3 % entnimmst, wird Dein Depot zwar nie aufhören zu existieren, aber deine Entnahmen und Dein Depot werden real von Jahr zu Jahr kleiner.

 

Selbst für ein Arero Depot wird es knapp werden. Die letzten zehn Jahre hat der 4,78 % p.a. gebracht. Die Inflation in dem Zeitraum dürfte höher gewesen sein als 1,78 % oder? 

 

Mir ist die umgekehrte Situation deutlich lieber. 6 % p.a. Rendite, 3 % Entnahme und es bleiben 3 % für den Inflationsausgleich.

 

 

Warum weigert Ihr Euch so sehr, die Volatilität zu betrachten? Sie ist der entscheidende Parameter! Wenn Ihr die Volatilität in Euren Berechnungen weglasst, kommt Ihr auf falsche Ergebnisse! Sobald Volatilität ins Spiel kommt, kann man nicht mehr rechnen: 4,78 - 3 oder 6 - 3.

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Sapine
vor 2 Minuten von stagflation:

 

Warum weigert Ihr Euch so sehr, die Volatilität zu betrachten? Sie ist der entscheidende Parameter! Wenn Ihr die Volatilität in Euren Berechnungen weglasst, kommt Ihr auf falsche Ergebnisse! Sobald Volatilität ins Spiel kommt, kann man nicht mehr rechnen: 4,78 - 3 oder 6 - 3.

Das war nicht als finale Rechnung gedacht, sondern als Abschätzung. Mir ist die Volatilität sehr wohl bewusst. Da kann es dann noch viel düsterer aussehen. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Okay! :prost: Es hätte mich auch gewundert, wenn Du in das Lager derjenigen übergelaufen wärst, die die Volatilität nicht beachten.

 

Kommen wir zu @Lazaros Antwort:

vor 29 Minuten von Lazaros:

Angezweifelt, aber probier es aus mit 3% inflationsangepasster Entnahme, 50 Jahren Laufzeit und mit 35% Aktien, 60% Anleihen, 5% Barvermögen

-> https://www.bvi.de/service/rechner/entnahmerechner/

 

PS Das Geheimnis bei einer Nur-3%-Entnahme mit geringer Pleitewahrscheinlichkeit ist eine Aktienquote von mindestens 30% bis max. 40%.

Inflationsbereinigter Kapitalerhalt ist dabei realistisch.

 

Das würde ich mir gerne näher anschauen, zumal es je auch in Richtung meiner These geht, dass das Rendite/Risiko-Verhältnis wichtiger ist als die reine Rendite. Ich verstehe aber Deine Aufgabenstellung noch nicht.

Zitat

Wenn Du bei einer Aktienquote von 30 - 40 % regelmäßig 3 % entnimmst, wird Dein Depot zwar nie aufhören zu existieren, aber deine Entnahmen und Dein Depot werden real von Jahr zu Jahr kleiner.

Wie genau ist das gemeint? Entnimmst man jedes Jahr 3% des aktuellen Depotwerts? Oder ist die Erstentnahme 3%? Und steigt die Erstentnahme dann? Oder bleibt sie gleich? Und wie hoch setzt Du die Inflationsrate an? 2%?

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Sapine

Ich hatte es als voll variable Entnahme verstanden. Aber nicht sicher, dass der BVI Rechner es auch so gerechnet hat, ich vermute eher nein. Überhaupt sieht mir das Ergebnis nicht richtig aus. Allzu viel schreiben sie nicht dazu. 

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 22 Minuten von stagflation:

Das würde ich mir gerne näher anschauen, zumal es je auch in Richtung meiner These geht, dass das Rendite/Risiko-Verhältnis wichtiger ist als die reine Rendite. Ich verstehe aber Deine Aufgabenstellung noch nicht.

Wie genau ist das gemeint? Entnimmst man jedes Jahr 3% des aktuellen Depotwerts? Oder ist die Erstentnahme 3%? Und steigt die Erstentnahme dann? Oder bleibt sie gleich? Und wie hoch setzt Du die Inflationsrate an? 2%?

"Entnimmst man jedes Jahr 3% des aktuellen Depotwerts" Das wäre meine Vorgehensweise bei einer Stiftung, weil doe bekommen halt das, was sie bekommen (z.B. zur Rettung des transkaukasischen Pillendrehers). Wichtig wäre, dass das Kapital zur Entnahme langfristig inflationsangepasst erhalten bleibt.

 

"Oder ist die Erstentnahme 3%? Und steigt die Erstentnahme dann" um die Inflationsrate?  Das ist das, was man mit dem BVI Rechner simulieren kann und was allgemein bei den SWR-Berechnungen angenommen wird.

 

=> beides wäre interresant

vor 13 Minuten von Sapine:

Ich hatte es als voll variable Entnahme verstanden. Aber nicht sicher, dass der BVI Rechner es auch so gerechnet hat, ich vermute eher nein. Allzu viel schreiben sie nicht dazu. 

->

Zitat

 

Sie können Ihr Startkapital auf die Anlageklassen Aktien, Anleihen und Barvermögen verteilen. Dabei verwenden wir historische Daten der folgenden Indizes

Anlageschwerpunkt

DeutschlandGlobal

AktienDAX Performance-Index (1987-2022)MSCI World NR EUR (1987-2022)

AnleihenREX-P (1987-2022)Barclays Global Aggregate Bond Index TR EUR (1991-2022)

BarvermögenEURIBOR Dreimonatsgeld (1999-2022)EURIBOR Dreimonatsgeld (1999-2022)

Sämtliche Werte sind inflationsbereinigt, das heißt in heutiger Kaufkraft gerechnet. Damit ist der Wert von Geldbeträgen heute und in der Zukunft direkt miteinander vergleichbar. Für die Bereinigung nutzen wir die historische Verbraucherpreisinflation in Deutschland (1987-2022).

Datenquellen: Morningstar, Deutsche Bundesbank

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Also jedes Jahr 3% des Depotwerts. Das kann man mit dem BVI Rechner simulieren, zumindest ohne Inflation, indem man 0 Euro Entnahme und 3% Kosten eingibt:

 

image.thumb.png.5270546e2b284c6343f4875b8ad0dc53.png

 

 

Heraus kommt folgender Verlauf:

 

image.png.6a800e34d91b584596b080b21c2408a6.png

 

Sieht eigentlich ganz gut aus - wobei man im Kopf haben sollte, dass man mit einer Wahrscheinlichkeit von 12,5% unterhalb der untersten Linie liegen wird.

 

Aber Du sprachst ja von realen Werten. Wir könnten also die Kosten auf 5% erhöhen und die zusätzlichen 2% nutzen, um die Inflation auszugleichen. Wegen Steuern und Kosten wird das nicht ganz reichen - aber es vermittelt einen ersten Eindruck:

 

image.png.29391b09262d7a6fd8c94896ce996c90.png

 

Das sieht dann schon nicht mehr so gut aus - und mit einer Wahrscheinlichkeit von 40% trifft das von Dir prognostizierte Ergebnis ein, dass das Kapital real langsam abnimmt.

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Sapine

Die Beschreibung hatte ich schon gelesen, aber kombinieren sie auch die zugehörigen Werte im Sinn Inflation und Renditen vom gleichen Jahr oder machen sie jeweils einen Zufallsgriff bei jedem Topf? Das kann einen mächtigen Unterschied im Ergebnis machen. 

 

Ich habe für mich immer mit 2,5 % Inflation kalkuliert, aber da kommen wir an die Grenzen des Simulators. 

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stagflation
vor 4 Minuten von Sapine:

Ich habe für mich immer mit 2,5 % Inflation kalkuliert, aber da kommen wir an die Grenzen des Simulators. 

 

Mit diesem Wert rechne ich meistens auch. :thumbsup:

 

Ich vermute, dass die schwarze Linie dann bereits leicht nach unten zeigt. Insofern würde ich Deiner Aussage "Dein Depot [wird] zwar nie aufhören zu existieren, aber deine Entnahmen und Dein Depot werden real von Jahr zu Jahr kleiner" größtenteils zustimmen. Vielleicht mit der Anmerkung, dass es durchaus Fälle geben kann, in denen Kapital und Entnahmen trotzdem real steigen. Genauso, wie es Fälle geben kann, in denen Kapital und Entnahmen nicht langsam fallen, sondern ziemlich schnell.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 24 Minuten von Sapine:

Die Beschreibung hatte ich schon gelesen, aber kombinieren sie auch die zugehörigen Werte im Sinn Inflation und Renditen vom gleichen Jahr oder machen sie jeweils einen Zufallsgriff bei jedem Topf? Das kann einen mächtigen Unterschied im Ergebnis machen. 

 

Ich habe für mich immer mit 2,5 % Inflation kalkuliert, aber da kommen wir an die Grenzen des Simulators. 

Da muss ich Mangels Wissen und Können leider passen.

 

Da ich aber als Privatier noch ein paar Jahre nur von meinem Depot leben muss (sobald die Rentenzahlungen anfangen schaut es anders aus), hab ich auch einiges zum Thema gelesen und für mich festgehalten.

1. Rechne mit dem Unerwarteten

2. Diversifiziere

3. Halte einen Batzen (bis zu 20%) Cashpuffer für das Unerwartete 

4. Hab so viel Vermögen, dass du nicht mehr als 3% entnehmen musst.

5. Hör auf die alten Hasen (wie Harry Browne und Ray Dalio) und begrenze den Aktienanteil auf 1/3.

6. Hab einen Plan B.

 

Vor allem aber: Rechne nicht so viel und traue dich einfach, weil die Zeit wartet auf niemanden.

 

===========================================

vor 13 Minuten von stagflation:

Ich vermute, dass die schwarze Linie dann bereits leicht nach unten zeigt. Insofern würde ich Deiner Aussage "Dein Depot [wird] zwar nie aufhören zu existieren, aber deine Entnahmen und Dein Depot werden real von Jahr zu Jahr kleiner" größtenteils zustimmen. 

Frage: Würde es mit einer höheren Aktienquote (statt 35% Aktien Erhöhung auf 60% und 80% Aktien) bei einer inflationsangepassten 3% Start-Entnahmerate (also das was man so üblich berechnet) besser ausschauen?

Und um welchen Preis, also der Zunahme des Scheiterns?

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Sapine

Bei 80 % dreht die Entwicklung, weil dann die schlechten Börsenjahre stärker reinhauen . Leider kann man in dem Rechner keine defensiven Aktien "beimischen". Bei 60 % sollte das Ergebnis besser sein. als bei 35 %. Was der Rechner vermutlich auch nicht berücksichtigt ist, dass Du in Krisenzeiten aus den risikoarmen Assets entnehmen wirst. Das sollte das Ergebnis auch noch mal verbessern. 

 

Die Frage ist aber auch, ob Du Dein Vermögen vererben willst, sonst spricht ja auch nichts gegen einen Verzehr. 

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 10 Minuten von Sapine:

Die Frage ist aber auch, ob Du Dein Vermögen vererben willst, 

Definitiv nicht, was aber nicht heißt, dass ich deine Mischung aus Spenden jetzt und einer Stiftung nach deinem Ableben nicht wertschätze.

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geldvermehrer
vor 6 Stunden von Sapine:

Klingt vernünftig für ein Niessbrauch Depot. Hast Du schon einen Broker dafür (gerne per PN)? 

10 % Vanguard FTSE All World High Dividend (mit Flöhen) (ca. 3,4 % Ausschüttung)

 

Sehr interessant, was meinst du mit Flöhen?

Ich habe sowohl mit der Commerzbank bei mir vor Ort als auch mit der Volksbank Ulm-Biberach gesprochen, günstiger ist die Commerzbank, sehr erfahren und maßgeschneidert die Volksbank in Ulm. Bei der Tochter werde ich wohl erstmal die Commerzbank nehmen, die Tage bekomme ich Rückruf. In der Nießbrauch-Vereinbarung steht dort, der Besteller (Tochter) kann ALLEINE über das Deot verfügen, also Wertpapiere verkaufen, Überweisungen tätigen, Vollmachten ausstellen etc., das möchte ich nicht. Bei der Volksbank steht es genauso wie ich es möchte, nur Besteller und Bestellter können gemeinsam Anweisungen abgeben. Die Commerzbank verweist auf eine ratsame vertragliche Regelung innerhalb der Parteien, vermutlich Schenkungsvertrag. Gegenüber der Bank ist aber nur der Besteller, also meine Tochter, maßgebend.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 11 Stunden von Der Heini:

Kann man das so einfach festlegen? Man muss, denke ich neben der Volatilität aber auch die Rendite betrachten.

Wenn ich mich nur auf die Vola konzentriere, dann wären ja, wie du erwähnt hast, festverzinsliche Wertpapiere der richtige Weg. Leider fällt dann aber auch die Rendite weg und man kommt dann wieder an sehr geringe Entnahmeraten.

Da aber Volatilität in der Entnahmephase das SoRR, also das Risiko, erhöhen und bekanntlich einfach gesagt Rendite mit Risiko zusammenhängt, muss ich Volatilität eingehen.

 

Bekanntermaßen sind die ersten Jahre bzgl. Volatilität (SoRR) am gefährlichsten, daher kommen einige ja auf das bond-tent, also quasi den Glidepath https://www.kitces.com/blog/managing-portfolio-size-effect-with-bond-tent-in-retirement-red-zone/.
Damit würde man das SoRR reduzieren und gleichzeitig Rendite behalten. Wobei ich Cashpuffer als eine ähnliche Strategie ansehe, wie ein Bond-Tent aus kurzlaufenden Staatsanleihen in Heimatwährung.

Soweit ich das in den letzten Jahren gelesen habe, ist das neben der kleinen Anpassung mittels dynamischer Entnahmerate das derzeit empfohlene Szenario.

 

Andererseits könnte man Min-Vola-ETFs nutzen, dafür muss man aber entweder ein hohes Vermögen besitzen (wiederum geringere SWR), oder aber den Aktienanteil erhöhen, was erhöhte Vola bzgl. des Gesamtdepots bedeutet.

 

Deine Meinung dazu?

 

Ich finde das Zusammenspiel zwischen folgenden vier Parametern interessant:

  1. Erwartete Rendite
  2. Risiko / Volatilität
  3. Entnahmerate
  4. Wahrscheinlichkeit des Scheiterns

Wenn man eine kleine Wahrscheinlichkeit für das Scheitern haben will, wird nach meinen Berechnungen die Volatilität sehr wichtig. Wenn man eine Wahrscheinlichkeit des Scheiterns von 50% akzeptiert, ist sie weniger wichtig.

 

Betrachten wir das im Detail. Starten wir wieder mit meinem Beispiel-Entnahmedepot auf #401: Startalter 60, Endalter 98, Startkapital 500.000 €, Verzinsung fest 6% (keine Volatilität), Entnahme im ersten Jahr: 25.000 €, die Entnahme soll jedes Jahr um 2% steigen.
 

Dann ergibt sich folgender Kapitalverlauf:

 

image.png.0a2c95471fcf97160042292fcd780f77.png

 

Wegen Volatilität=0 kommt bei allen Simulationsläufen immer exakt dieser Verlauf heraus. D.h. man ist in 100% der Fälle erfolgreich.

 

Wenn wir jetzt ein klein wenig Volatilität zulassen (vielleicht 0,01%) und verschiedene Verläufe simulieren, dann ergeben sich Kurven, die fast wie die obige Kurve aussehen - aber ein klein wenig früher oder später durch die Nulllinie gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Entnahmedepot in dem Sinne erfolgreich ist, dass es bis 98 reicht, sinkt von 100% auf ungefähr 50%. Denn ungefähr 50% der Kurven gehen vor dem Alter 98 durch die Nulllinie. Allerdings nur sehr knapp davor. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass das Depot bis zum Alter 98 funktioniert, könnte man die anfängliche Entnahmerate minimal erniedrigen - und schon käme man wieder auf Erfolgsquoten von 98% oder mehr.

 

Wenn wir die Volatilität weiter erhöhen - von 0,01% über 0,1%, 1% bis hin zu 12%, dann werden die Kurven für einzelne simulierte Verläufe immer stärker von der oben gezeigten Linie abweichen. Zwei mögliche Kurven habe ich in #401 gezeigt. Um trotzdem auf hohe Erfolgswahrscheinlichkeiten (>90%) zu kommen, muss man die anfängliche Entnahmerate immer weiter absenken. Bei einer Volatilität von 12% muss sie schon deutlich geringer sein als die obigen 5%. Ein Nebeneffekt des Absenkens der Entnahmerate ist, dass in den Fällen, in denen das Depot bis 98 reicht, immer mehr Geld zum Vererben übrig bleibt. Wenn man stattdessen hohe Wahrscheinlichkeiten des Scheiterns akzeptiert, kann man die anfängliche Entnahmerate auch bei steigender Volatilität bei ungefähr 5% belassen.

 

Man kann also sagen: je höher die Volatilität bei einer gegebenen erwarteten Rendite, desto ...

  • breiter wird die Verteilung
  • weiter muss man mit der anfänglichen Entnahmerate runtergehen, wenn man eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit haben will

Oder anders ausgedrückt: wenn man eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit will und an der Rendite nichts ändern kann, sollte man alles tun, um die Volatilität zu senken.

 

Man kann alternativ versuchen, die erwartete Rendite zu steigern.

 

Was bedeutet das für die Entnahmerate?

  1. Wenn man die erwartete Rendite steigern kann, ohne dass die Volatilität steigt, sollte man es tun. Die anfängliche Entnahmerate kann entsprechend steigen.
     
  2. Wenn man eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Scheitern zulässt (50% oder mehr), bringt eine Steigerung der erwarteten Rendite auch dann etwas, wenn dabei die Volatilität steigt. Auch hier kann die anfängliche Entnahmerate entsprechend steigen.
     
  3. Wenn man nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für das Scheitern zulassen will, bringt einem eine Steigerung der erwarteten Rendite weniger als gewünscht, wenn dabei auch die Volatilität steigt. Denn es kommt auf die linken 5 oder 10% der Verteilung an - und die ändert sich sich nur wenig, wenn erwartete Rendite und Volatilität gleichzeitig steigen. Siehe auch hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/65216-erwartete-lebenslänge-und-auswirkungen-auf-das-entnahmedepot/?do=findComment&comment=1616242
     
vor 2 Stunden von Lazaros:

2. Diversifiziere

Das ist sehr gut, weil man damit das Rendite/Risiko-Verhältnis verbesserst :thumbsup:

 

vor 2 Stunden von Lazaros:

Vor allem aber: Rechne nicht so viel

Das ist eine weit verbreitete Meinung (Mathe ist doof!). Aber schade. Das Ziel von Rechnungen ist nicht, irgendwelche Zahlen zu berechnen, die dann doch nicht so stimmen, weil alles anders kommt. Das Ziel ist, Zusammenhänge verstehen. Die Erkenntnis, dass man ein Entnahmedepot ganz unterschiedlich planen muss, je nachdem wie hoch die gewünschte Wahrscheinlichkeit des Scheiterns sein soll, finde ich interessant. Ohne meine MC-Simulationen wäre ich nicht darauf gekommen.

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Sapine
vor 25 Minuten von stagflation:

Ich finde das Zusammenspiel zwischen folgenden vier Parametern interessant:

  1. Erwartete Rendite
  2. Risiko / Volatilität
  3. Entnahmerate
  4. Wahrscheinlichkeit des Scheiterns

Hier fehlt meiner Meinung nach unbedingt noch die Dynamik in der Entnahmerate, die nicht nur das SORR weiter entschärft sondern auch zu höheren Entnahmen führen kann.  

 

Der Rest ist schön auf den Punkt gebracht. 

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Der Heini
vor 7 Stunden von stagflation:

Wenn man nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für das Scheitern zulassen will, bringt einem eine Steigerung der erwarteten Rendite weniger als gewünscht, wenn dabei auch die Volatilität steigt. Denn es kommt auf die linken 5 oder 10% der Verteilung an - und die ändert sich sich nur wenig, wenn erwartete Rendite und Volatilität gleichzeitig steigen. Siehe auch hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/65216-erwartete-lebenslänge-und-auswirkungen-auf-das-entnahmedepot/?do=findComment&comment=1616242

Sorry, wenn ich nachhake, aber mit der "Wahrscheinlichkeit für das Scheitern" verstehe ich nicht so ganz. Wenn ich im Internet bei MC-Simulationen eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 95% habe, dann sollten die 5% Pleitewahrscheinlichkeit doch deiner Wahrscheinlichkeit für das Scheitern entsprechen, oder?

Simuliere ich da mit 30 Jahre und SWR von 3,5% komme ich bei einem 80/20 Portfolio in etwa hin (je nach Simulationsart und Parametern) mit 95% Erfolg. Klar ist, je länger mein Horizont wird, desto niedriger wird meine statische SWR. 

Noch eine Frage: Gehts du in deinem Modell von einer gleichbleibenden statischen Volatilität aus? Wenn ich mir den Vix so ansehe, schwankt dieser doch stark und eventuell (ich weiß es nicht) könnte da auch eine Korrelation zu Börsenkursen vorherrschen. Wenn man es eben mathematisch genau machen möchte, sind die Einflussfaktoren doch recht hoch. Das erklärt auch teilweise die vielen Blogbeiträge bei ERN (neben Geldverdienen).

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Jennerwein
vor 8 Stunden von stagflation:

Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass das Depot bis zum Alter 98 funktioniert, könnte man die anfängliche Entnahmerate minimal erniedrigen - und schon käme man wieder auf Erfolgsquoten von 98% oder mehr.

Geht es wirklich so sehr um die anfängliche Entnahme? Ist nicht viel entscheidender, das man in der Krise möglichst wenig entnimmt?

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Lazaros
vor 10 Minuten von Jennerwein:

Ist nicht viel entscheidender, das man in der Krise möglichst wenig entnimmt?

-> https://gerd-kommer.de/kapitalverzehr-vermeiden/

Zitat

Die marktbedingten, unvermeidbaren Kursschwankungen eines solchen Depots werden in vielen einzelnen Jahren zu nennenswerten Kursverlusten führen. Wenn in den ersten Jahren starke Kursschwankungen nach unten auftreten, dann kommt es auch in einem Nur-von-den-Ausschüttungen-leben-Szenario zum Verzehr des Startkapitals. Wiederum würde vorrübergehender Verzicht auf Entnahmen daran nichts Fundamentales ändern.

 

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Sapine

Nicht alles was Kommer schreibt stimmt auch. Gerade in Bezug auf die Entnahme sehe ich bei ihm keine besondere Expertise sondern eher das was man gemeinhin so sagt. Es gibt genügend Quellen, die beschreiben, dass eine Reduzierung der Ausgaben in Krisenzeiten die Erfolgsquote der Entnahme erhöht. Fast egal mit welcher Methode.

 

Seine Formulierung "vorübergehender Verzicht" könnte man auch so verstehen, dass man die Entnahmen später nachholen will. Das wäre natürlich nicht gut. Man muss in solchen Zeiten wirklich die Ausgaben reduzieren, was innerhalb gewisser Grenzen problemlos machbar sein sollte. 

 

Völlig klar dagegen ist, dass auch Entnahme über Ausschüttung zu einem Kapitalverzehr führt. Dies gilt umso mehr, wenn man mit hohen Ausschüttungen arbeitet. 

 

Zitat

Die Anlagestrategie soll dann so gestaltet sein, dass es bei einer gegebenen Entnahmehöhe pro Monat oder pro Jahr im Prinzip nie dazu kommt, dass das Kapital unter den Startbetrag sinkt.

Eine solche Forderung ist weder einzuhalten noch sinnvoll. 

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satgar
· bearbeitet von satgar

Da ist man übrigens wieder im anderen Thread zur erwarteten Lebenslänge.

 

Wenn das Entnahmedepot zur Finanzierung von Urlauben und anderen Nettigkeiten dient, ist ein Verzicht über Monate oder gar Jahre kein Problem. Dient es aber dem Aufrechterhalten des ursprünglichen Lebensstandards (bis zur Rente), oder deckt gar Fixkosten wie Immobilie, Miete oder Krankenversicherung ab, ist es mit einer Absenkung nicht weit hin. 
 

Das Depot dürfte nur ein Zubrot über das Normalmaß hinaus sein, es aber für das existenzielle über der GRV bis zum persönlich üblichen Lebensstandard, so aber nicht geplant werden.

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Schwachzocker
vor 31 Minuten von Sapine:

Nicht alles was Kommer schreibt stimmt auch. Gerade in Bezug auf die Entnahme sehe ich bei ihm keine besondere Expertise sondern eher das was man gemeinhin so sagt. Es gibt genügend Quellen, die beschreiben, dass eine Reduzierung der Ausgaben in Krisenzeiten die Erfolgsquote der Entnahme erhöht...

Ist das wirklich wahr? Das haut mich um.

Ich kenne Quellen, die beschrieben, dass die Erfolgsquote weiter erhöht wird, wenn man gar nichts entnimmt.

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market anomaly
· bearbeitet von market anomaly
vor 12 Stunden von Lazaros:

 

 

Vor allem aber: Rechne nicht so viel und traue dich einfach, 


+1!!

 

hab ich bei den abstrakten Diskussionen hier zur „ewigen Entnahme“ (wer lebt schon ewig??) häufiger gedacht.

“Trau dich einfach“, „mach einfach“, vor dieser Entscheidung stand man doch etliche male im Leben und Et hätt noch emmer joot jejange.
Kommt mir immer wie typische German Angst und ziemlich Weicheimässig vor… Frage mich dann immer, wie die Probanden in der realen Welt bisher überlebt haben :lol:

 

Ganz ehrlich, das Depot wird irgendwann so gross sein, wie es eben geht (für dir meisten ohne Erbe vermutlich ein mittlerer sechstelliger Bereich, ist nett aber nicht reich). Dann kommt hoffentlich GRV dazu und anschließend muss man eben schauen, was man sich gönnen möchte.

Entnahme 2-4%, für 1-5 Jahre Cashpolster (deine 20% passen also ganz gut) um eben nicht im Crash verkaufen zu müssen (Modell von Beck) und dann wird das schon sehr sehr lange gut gehen.

 

Ich strebe sogar ein vollständiges Aufbrauchen des Depots an, wozu brauche ich mit 90 noch viel Geld? Die meisten Menschen die mit 70 noch halbwegs klar denken können sind froh auf der Couch einen Tee zu trinken und täglich einen grossen Spaziergang zu machen.

Zeit für Tauchurlaube, Safaris oder 14 Stunden Flug ist vielleicht in den „fitten 60igern“ wenn man Glück und Energie hat. Später reichen die Nordsee/Kanaren mit einem guten Buch…

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Schwachzocker
vor 18 Minuten von market anomaly:

Kommt mir immer wie typische German Angst und ziemlich Weicheimässig vor… Frage mich dann immer, wie die Probanden in der realen Welt bisher überlebt haben :lol:

Bisher hat noch niemand dauerhaft überlebt.

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Sapine
vor 21 Minuten von satgar:

Wenn das Entnahmedepot zur Finanzierung von Urlauben und anderen Nettigkeiten dient, ist ein Verzicht über Monate oder gar Jahre kein Problem. Dient es aber dem Aufrechterhalten des ursprünglichen Lebensstandards (bis zur Rente), oder deckt gar Fixkosten wie Immobilie, Miete oder Krankenversicherung ab, ist es mit einer Absenkung nicht weit hin. 
 

Das Depot dürfte nur ein Zubrot über das Normalmaß hinaus sein, es aber für das existenzielle über der GRV bis zum persönlich üblichen Lebensstandard, so aber nicht geplant werden.

Die Wahrheit dürfte in der Regel irgendwo zwischen Existenzsicherung und Luxusversorgung sein. Im ersten Fall wird man das Risiko gehen müssen und kann nur wenig einsparen auf die Gefahr, am Ende in der Grundsicherung zu landen. Im zweiten Fall wird man meist mit gesundem Menschenverstand auch ohne perfekte Optimierung gut durchkommen.

 

Bei den Rechnungen geht es nur zum Teil darum, wie man am Ende tatsächlich entnimmt. Man muss ja einen Plan haben, wie viel Kapital man für seine Wünsche braucht und was davon machbar ist. Sprich man will wissen, wann man sich den Schritt leisten kann. Einfach blind rein zu stolpern dürfte oft zu enttäuschten Erwartungen führen. 

 

Und dann kommt der Tag X und manch einer fängt an zu zweifeln, ob man nicht lieber doch weniger entnimmt oder umgekehrt, dass man all die aufgeschobenen Wünsche nachholen will. Das kann in beide Richtungen schief gehen. Wenn man sich vorher Gedanken und einen ungefähren Plan zur Entnahme gemacht hat, hat man eine Orientierung. Der ängstliche kann mehr ausgeben, weil er weiß, dass er auf der sicheren Seite ist und der verschwenderische zügelt sich stärker und das Geld reicht zumindest fast. 

 

Ob man vererben/verschenken will oder lieber alles verjubelt sind individuelle Entscheidungen, die jeder anders treffen wird. 

 

Im Beispiel von Kommer sind die Vorgaben einfach Quatsch und man kann praktisch nur scheitern. 3,6 % anfängliche Entnahmerate inflationsangepasst für 25 Jahre gepaart mit dem Wunsch das Kapital zu erhalten mit einem 70/30 Depot. Ein typisches Beispiel dafür, dass man vorher nicht gerechnet hat und mit falschen Voraussetzungen startet. Ein oder zwei Jahre länger arbeiten und man hätte vielleicht mit 3 % starten können. Nicht dass das Ziel damit garantiert wäre, aber man hätte in Kombi mit einer (teil)dynamischen Entnahme eine gute Chance. 

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