BWL0815 1. Juni Da das Thema im Tesla Thread immer wieder auftaucht, aber viele Unternehmen an Robotertaxis arbeiten, mal meine Gedanken dazu, erstmal mit dem Blick auf Deutschland: In Großstädten würden Robo Taxis mit dem ÖPNV konkurrieren und müssten entsprechend günstig sein, dort wo es einen sehr gut ausgebauten ÖPNV gibt braucht es Robo Taxis eigentlich nicht. Carsharing speziell in den Großstädten hat nicht zu weniger privaten PKW geführt, sondern dazu, dass auch Menschen ohne eigenen PKW jetzt Auto fahren. Robo Taxis könnten erstmal zu einem höheren Verkehrsaufkommen führen solange sie entsprechend billig sind, dazu Leerfahrten, in der Stadt aber vermutlich weniger ausgeprägt wie auf dem Land. Die meisten Menschen leben allerdings nicht in Großstädten, allgemein gelten Ansiedlungen ab 5000 Einwohner als Städte, ich benutze Land für alles was nicht Großsstadt ist, das kommt der Realität recht nahe. Also Land = alles was nicht Großstadt ist, auf dem Land braucht man ein eigenes Auto, Taxis sind horrend teuer und eigentlich Luxus, ein neuer Kompaktwagen kostet alle anfallenden Kosten einberechnet 50 Cent pro Km oder weniger laut ADAC (teurer geht natürlich auch), aber das ist denke ich ein fairer Wert den das Robo Taxi unterbieten muss, gerade wer ein hochpreisiges Auto fährt wird sich das dann auch eher nicht nehmen lassen. Damit die Menschen auf dem Land freiwillig auf ein Auto verzichten müsste ein Robo Taxi findestens den selben Nutzen zum selben Preis wie ein eigener PKW, oder einen höheren Nutzen zu einem höheren Preis bieten. Höherer Nutzen Robo Taxi: Parkplatzsuche entfällt und man kann sich volltrunken fahren lassen, ansonsten ist das eigene Auto vor der Haustür in Sachen Komfort schwer zu toppen. Wenn das Robo Taxi pro Km billiger ist als der eigene PKW, trotzdem keine längeren Wartezeiten als meinetwegen 5 Minuten anfallen wird eine große Flotte nötig sein und zumindesten auf dem Land viele Leerfahrten anfallen, die zwangsläufig vielen Leerfahrten könnten das Verkehrsaufkommen erhöhen, idealerweise würde das Robo Taxi als Sammeltaxi fungieren, was aber wiederum entsprechend große Fahrzeuge erfordert (ich denke größenmäßig in Richtung V Klasse als 6-Sitzer), aber auch hier würden Leerfahrten anfallen und beim Sammeltaxi Umwege je mehr Passagiere an Bord sind, was wiederum den Komfort im Vergleich zum eigenen PKW mindert. Nimmt man kleinere Autos hat man noch mehr Leerfahrten und mehr Verkehrsaufkommen, je nach Gegend vermutlich mehr als heute. Wobei auf dem Land ein Robo Sammeltaxi vll. nachhaltiger wäre als der typische leere Linienbus der alle Stunde fährt, die Kosten könnten hier die Landkreise oder Länder tragen, vll. liegt hier der wahre Nutzen, als Ersatz zum ÖPNV auf dem Land, jede Gemeinde könnte sich ein Robo Sammeltaxi für die Senioren im Ort anschaffen und zum Selbstkostenpreis betreiben. Wie soll das Ganze für einen Taxi Betreiber wirtschaftlich darstellbar sein? Die Fahrzeuge müssten in der Anschaffung entsprechend billig sein, was wiederum auf die Marge des Herstellers drückt, das eigene Auto lassen sich die Menschen viel kosten, aber an ein Taxi in dem man nur Passagier ist, hat man wohl kaum große Ansprüche, ist ja auch kein persönliches Statussymbol mehr. Wenn die Hersteller das Taxi Geschäft selbst betreiben ändert das auch nichts an der Grundproblematik und sie verlieren das PKW Geschäft wenn es nur noch Robo Taxis gäbe. Ich denke was für Deutschland gilt, gilt für weite Teile Europas und Nordamerika, in weniger entwickelten Ländern wo menschliche Arbeit billiger ist, hat das Robo Taxi noch schwierigere Vorraussetzungen, bleiben noch sehr wohlhabende, sehr dicht besiedelte Regionen, aber damit bleibt es global ein Nischenmarkt, wie soll das Börsenwerte wie von Tesla rechtfertigen, es wird sicher konkurrierende Anbieter von Robo Taxis geben. Ich sehe jetzt global auch keine relevante politische Bewegung die den privaten PKW wirklich abschaffen will, auch die Wirtschaft in Gänze wird kaum ein Interesse daran haben, das hieße das Robo Taxi würde auf eine Alternative zu normalen Taxis und klassischem ÖPNV beschränkt bleiben und den normalen PKW nicht ersetzen. Wie denkt das Forum darüber, mache ich irgendwo Denkfehler? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 1. Juni 15 minutes ago, BWL0815 said: mache ich irgendwo Denkfehler? Ja, hier: Quote ein neuer Kompaktwagen kostet alle anfallenden Kosten einberechnet 50 Cent pro Km oder weniger laut ADAC (teurer geht natürlich auch), aber das ist denke ich ein fairer Wert den das Robo Taxi unterbieten muss Nach der Logik duerfte es Taxis gar nicht geben. Es macht einen grossen Unterschied, dass (Robo-)Taxis keine 20...50k Investkosten brauchen um damit fahren zu können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 1. Juni In Deutschland gibt es etwa 50.000 Taxis von 50 Mio. Autos, im Jahr werden etwa 3 Mio. Neuwagen zugelassen, ginge es nur darum normale Taxis zu ersetzen wäre das kein großer Markt. Das Robo Taxi soll schon auch den privaten PKW ersetzen. Etwa ab Mitte des Artikels: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/mobilitaet-e-auto-turbokapsel-oder-robotertaxi-wie-sieht-unsere-mobilitaet-der-zukunft-aus-id67544476.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von reko vor einer Stunde von BWL0815: Parkplatzsuche entfällt Das ist in der Großstadt ein Argument, aber nicht auf dem Land. vor einer Stunde von BWL0815: keine längeren Wartezeiten als meinetwegen 5 Minuten Dazu müsste im Umkreis von 3 km immer ein freies Robotaxi warten. Da ein Taxi gerade unterwegs sein kann, braucht man mindestens 2 Robotaxis in diesen Umkreis. Auf den Land glaube ich nicht, dass dann die Robotaxis vernünftig ausgelastet sind. Dann kann man sie aber nicht günstig anbieten. vor einer Stunde von BWL0815: Ich denke was für Deutschland gilt, gilt für weite Teile Europas und Nordamerika Wegen der dichten Besiedlung ist Deutschland (234 Einwohner/km2) für Robotaxis noch eher geeignet. Im Wayoming (2,3 Einwohner/km2) kann ich es mir noch viel weniger vorstellen. Alaska hat 0,4 Einwohner/km2. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 1. Juni Ich finde Land etwas großzügig definiert. Ich sehe schon Unterschiede zwischen Gemeinden die noch Ärzte, Apotheker, Einzelhändler, Discounter, Dorgeriemarkt haben und denen die nichts mehr davon haben. Die Jahresfahrleistung von 15 Tkm wird afaik gar nicht mehr erreicht. Auf dem Land kriegst Du auch jetzt kein Taxi innerhalb von 5 Minuten. 30 Minuten hier mindestens, im Berufsverkehr 1-2 Stunden. Abgesehen davon sind Menschen ja auch Gewohnheitstiere. Ich denke viele Fahrten sind ja planbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von reko vor 12 Minuten von CorMaguire: Ich denke viele Fahrten sind ja planbar. Es ist aber unbequem seinen Tagesablauf nach verfügbaren Taxis zu planen und sich nicht kurzfristig umentscheiden zu können. Da kann ich dann gleich den Bus nehmen. Jede Wartezeit ist verlorene Zeit. Eine halbe Stunde warten wäre mir zu viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vios 1. Juni Es wäre schon eine tolle Sache, wenn autonome Taxis flächendeckend und vergleichsweise günstig kommen würden. Auf die Vorteilliste gehört auch noch, eine autofreie Garage, die man dann anders nutzen kann, bez. die Mietkosten dazu sparen kann, oder gar die Baukosten dafür. Gleiches für Stellplätze. Ein Punkt ist auch der Zeitaufwand für Inspektionen, Reparatur, Hauptuntersuchung, den man spart. Ich glaube nur nicht, dass ich das erleben werde. Die km Kosten, die für Pkw so genannt werden, habe ich auch noch nie gebraucht. Es müsste schon sehr günstig werden, damit ich auf einen eigenen Wagen verzichte. Vermutlich wird eher die Politik es schaffen. Privatverkehr wird ja schon jetzt aus Städten vergrault, Tendenz stark steigend. Gleichzeitig wird über die Verödung der Innenstädte lamentiert. Witzig bis traurig. Wie werden die ausfallenden Einnahmen von Radarfallen und Parksündern kompensiert? Das wird sich keine Kommune nehmen lassen. Eine Taxisteuer muss her. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von reko Robotaxis müssten in den ÖPNV integriert und wie dieser subventioniert werden. Es gibt ja bereits Rufbusse. Dieser Dienst wird z.T. auch von Taxis übernommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire 1. Juni vor 3 Minuten von reko: Es ist aber unbequem seinen Tagesablauf nach verfügbaren Taxis zu planen und sich nicht kurzfristig umentscheiden zu können. ... Da müssen die Anbieter halt kreativ sein: Pendler-Abo oder sowas. Ganz freie Wahl kostet extra. Aber etwas Komfortverlust wirds immer geben, wenn das "Taxi" in der Garage steht. vor 3 Minuten von reko: Da kann ich dann gleich den Bus nehmen. Nur wenn der Bus/Bahn so schnell ist wie der Pkw. Bei mir steht da 25 Min gegen 45 Min. Und Fussweg kommt noch dazu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 1. Juni 38 minutes ago, reko said: Das ist in der Großstadt ein Argument, aber nicht auf dem Land. Manchmal muss man aber in die Großstadt und manchmal ist auch auf dem Land alles zugeparkt. Ist halt einer der wenigen Punkte die aus Verbrauchersicht für ein Robo Taxi sprechen solange es nicht teurer als der eigene PKW ist. Wäre das Robo Taxi teurer als der eigene PKW aber billiger als Bus und Bahn könnte man für Fahrten in die Stadt das Robo Taxi nehmen statt dem eigenen Auto (oder Bus&Bahn) und das wäre genau das, was verkehrspolitisch eigentlich nicht gewollt sein kann. 19 minutes ago, CorMaguire said: Auf dem Land kriegst Du auch jetzt kein Taxi innerhalb von 5 Minuten. 30 Minuten hier mindestens, im Berufsverkehr 1-2 Stunden. Dafür hat man das eigene Auto vor der Tür und wer kein Auto hat ist übel dran. Die Prämisse ist ja, dass das Robo Taxi den eigenen PKW ohne nennenswerte Komfortverlust ersetzen soll, natürlich reine Phantasie, aber aus solchen Phantasien resultiert ja u.A. der Börsenwert von Tesla. Quote Ich finde Land etwas großzügig definiert. Ich sehe schon Unterschiede zwischen Gemeinden die noch Ärzte, Apotheker, Einzelhändler, Discounter, Dorgeriemarkt haben und denen die nichts mehr davon haben. Und wenn man das alles im eigenen Dorf hat, muss man sein Dorf nie mehr verlassen oder wie? In echten Metropolen mag man so leben können und wollen, aber deswegen muss man unterscheiden zwischen Metropole und Nicht-Metropole (der Einfachheit halber eben "Land). Es gibt Kreisstädte die sind mehr Dorf als Stadt, Tirschenreuth in der Oberpfalz zum Beispiel, die Unterscheidung Stadt/Land haut so eben nicht hin. Knapp 80% der Deutschen leben in Städten, aber Städte ist eben fast alles ab 5.000 Einwohner, Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hattifnatt 1. Juni vor 2 Stunden von BWL0815: Höherer Nutzen Robo Taxi: Parkplatzsuche entfällt und man kann sich volltrunken fahren lassen, ansonsten ist das eigene Auto vor der Haustür in Sachen Komfort schwer zu toppen. Man könnte beim Fahren Filme gucken, Handy daddeln etc. - eigentlich ist Autofahren doch ziemlich langweilig und stressig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 1. Juni 38 minutes ago, BWL0815 said: In Deutschland gibt es etwa 50.000 Taxis von 50 Mio. Autos, im Jahr werden etwa 3 Mio. Neuwagen zugelassen, ginge es nur darum normale Taxis zu ersetzen wäre das kein großer Markt. Das Robo Taxi soll schon auch den privaten PKW ersetzen. Etwa ab Mitte des Artikels: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/mobilitaet-e-auto-turbokapsel-oder-robotertaxi-wie-sieht-unsere-mobilitaet-der-zukunft-aus-id67544476.html Das sehe ich auch so. Und trotzdem passt deine Rechnung nicht. CAPEX kannst du nicht vernachlässigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HalloAktie 1. Juni Vielleicht läuft es auch wie bei den Lieferdiensten oder eRollern, dass die Wirtschaftlichkeit die ersten 5 bis 10 Jahre gar keine Rolle spielt, weil die Risikokapitalgeber/innen drauf pfeifen. Erst Verdrängung bzw. Übernahmen, dann Preissteigerungen, dann irgendwann Wirtschaftlichkeit und regionale Konzentration. Ein Nachteil von Robo-Taxis: Beim eigenen Auto kann man sich bzgl. der Kosten in die Tasche lügen, bei der Rechnung des Anbieters viel weniger (evtl. mit Abo-Modellen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 1. Juni vor 43 Minuten von hattifnatt: Man könnte beim Fahren Filme gucken, Handy daddeln etc. - eigentlich ist Autofahren doch ziemlich langweilig und stressig. Ist auch die Frage, ob (oder eher: wann) das eigene Autos sowieso von Haus aus ganz autonom fährt, die Funktionen also die gleichen wie beim Robotaxi sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von reko vor einer Stunde von BWL0815: Manchmal muss man aber in die Großstadt Das ist dann aber kein Argument dass man auf dem Land kein eigenes Auto braucht. Hat man ein eigenes Auto, dann muss das Robotaxi billiger als die variablen Kosten des eigenen Autos sein. vor einer Stunde von BWL0815: unterscheiden zwischen Metropole und Nicht-Metropole Ich unterscheide Oberzentren. Erst dort findet man alles was man braucht. Zitat besondere Warenhäuser Spezialgeschäfte Fachkliniken Theater Museen Fachhoch- und Hochschulen Regionalbehörden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 1. Juni vor 2 Stunden von reko: Alaska hat 0,4 Einwohner/km2. Dort gibt es gar keine Straßen. Für Alaska wären eher Robo-Flugzeuge relevant. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xyz01 1. Juni vor 2 Stunden von BWL0815: In Deutschland gibt es etwa 50.000 Taxis von 50 Mio. Autos, im Jahr werden etwa 3 Mio. Neuwagen zugelassen, ginge es nur darum normale Taxis zu ersetzen wäre das kein großer Markt. Das Robo Taxi soll schon auch den privaten PKW ersetzen. Etwa ab Mitte des Artikels: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/mobilitaet-e-auto-turbokapsel-oder-robotertaxi-wie-sieht-unsere-mobilitaet-der-zukunft-aus-id67544476.html Deutschland/Mitteleuropa ist wohl eher nicht der Zielmarkt. Auch Länder in denen menschliche Arbeitskraft billig ist eher nicht. Der primäre Markt sind amerikanische Großstädte, in denen der öffentliche Verkehr oft noch sehr schlecht ausgebaut ist und normale Taxis vergleichsweise sehr teuer sind... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 1. Juni vor 4 Stunden von BWL0815: In Großstädten würden Robo Taxis mit dem ÖPNV konkurrieren und müssten entsprechend günstig sein, dort wo es einen sehr gut ausgebauten ÖPNV gibt braucht es Robo Taxis eigentlich nicht. Nicht alle die in einer Großstadt/Metropole Auto fahren, wohnen auch dort. Der Vergleich von Fahrzeiten ÖPNV/Auto ist erheblich. Je nach Wohnort Faktor 2-5 würde ich vermuten. Oft genug würdest Du nach der Arbeit gar nicht mehr nach Hause kommen ohne Auto. Zudem sind sehr viele ÖPNV schlecht strukturiert. Oft findest Du eine sternförmige Topografie, womit Du aus der Peripherie sehr häufig komplett in die Innenstadt fahren musst und anschließend wieder nach draußen. Statt wie mit dem Auto in 15 Minuten ans Ziel zu kommen, können daraus schnell Fahrtzeiten von 1-2 Stunden werden. Das kann man im Einzelfall mal machen aber für den täglichen Arbeitsweg würde ich das nicht akzeptieren wollen. Zitat Carsharing speziell in den Großstädten hat nicht zu weniger privaten PKW geführt, sondern dazu, dass auch Menschen ohne eigenen PKW jetzt Auto fahren. Die Hoffnung sollte umgekehrt sein, dass Menschen auf private PKWs verzichten und nur noch gelegentlich mit Carsharing/Robotaxis/Taxis unterwegs sind. Keine Ahnung ob das aktuell gelungen ist. Bei mir in einer typischen Kleinstadt hat sich Carsharing als Flop erwiesen, da ich ein Taxi bräuchte um zum Carsharing Auto zu fahren. Taxis sind aber sehr schwer zeitlich kalkulierbar, oft wartet man länger bis eines kommt. Zitat Robo Taxis könnten erstmal zu einem höheren Verkehrsaufkommen führen solange sie entsprechend billig sind, dazu Leerfahrten, in der Stadt aber vermutlich weniger ausgeprägt wie auf dem Land. Entscheidend für die Akzeptanz ist denke ich eine sehr schnelle Abrufbarkeit der Leistung. Auf dem Land dürfte das die Sache deutlich erschweren, wenn morgens die Massen in die Arbeit wollen und die Robotaxis dann fast alle nicht mehr verfügbar sind für lokale Fahrten. Abends das gleiche Problem, alle wollen nach Hause und dann gammeln die Robos über Nacht in den Schlafstädten. Es sind nicht nur viele Leerfahrten ein Problem sondern auch die mangelnde Verfügbarkeit zu jeder Zeit an jedem Ort. Keine Ahnung wie man solche Probleme lösen kann. Zitat Damit die Menschen auf dem Land freiwillig auf ein Auto verzichten müsste ein Robo Taxi findestens den selben Nutzen zum selben Preis wie ein eigener PKW, oder einen höheren Nutzen zu einem höheren Preis bieten. Höherer Nutzen Robo Taxi: Parkplatzsuche entfällt und man kann sich volltrunken fahren lassen, ansonsten ist das eigene Auto vor der Haustür in Sachen Komfort schwer zu toppen. Für mich wäre es essentiell, dass ich eine ähnliche Mobilität habe wie mit dem eigenen Auto. D.h. von Tür zu Tür fahren und Einkäufe direkt zu Hause ausladen können. Sammelpunkte wie mit dem Sammeltaxi hier üblich wären nicht machbar. Unterm Strich sollte es nicht viel teurer sein als ein eigenes Auto. Ich brauche aber auch noch eine Lösung für die Urlaubsreise und nicht nur für das Tagesgeschäft. Zu hoffen, dass damit der Verkehr weniger wird, könnte in Metropolen funktionieren, wo stärker auf die Anschaffung von Autos verzichtet werden kann. Insbesondere die U-Bahn stellt ein sehr schnelles Beförderungsmittel dar mit attraktivem Fahrplan. Die Jahre, die ich München gelebt habe, habe ich das eigene Auto im wesentlichen nur für den Wocheneinkauf, Kurztrips und Urlaub genutzt. Da war die U-Bahn aber auch fußläufig in knapp zehn Minuten erreichbar. Die Parkplatzprobleme und der damit verbundene Parkplatzsuchverkehr sollte aber auch in Mittelstädten und selbst in Kleinstädten durch Robotaxis deutlich verringert werden können. Mittlerweile betreiben selbst Kleinstädte eine Art von Wettbewerb, wie man Parkplätze schnell und umfassend reduziert. Bei uns in der Stadt findet man mittlerweile ein halbes Dutzend von Straßencafés, wo nur selten Leute sitzen, aber jedes mal sind wieder 3-5 Parkplätze weg. Der Druck in die Randbezirke durch Dauerparker wird immer größer. Mal kurz in die Stadt für eine kleine Besorgung geht nur noch mit Parkhaus. Da muss man sich nicht wundern, wenn keiner mehr kommt. Wenn ich beispielsweise an meinen Lieblingsbäcker oder den Käseladen denke, würde ich sicher wieder häufiger dort einkaufen gehen, wenn es so ein Angebot gäbe und vor allem auch der Rückweg gesichert wäre. Aktuell ist so etwas mit Taxi nicht machbar, mal ganz davon abgesehen, dass die die Nase rümpfen würden, wenn ich derart kurze Strecken fahren will. Sammeltaxis wären nichts für mich. Eingeklemmt mit 4 weiteren Schniefnasen in einem Auto, wo man einen Hocker für den Einstieg braucht. Als Behinderter wäre das ein No-Go für mich. Zudem wäre man ohne Fahrer anderen Fahrgästen schutzlos ausgeliefert. Das alles Gedanken, wie ich die Relevanz für mich betrachte. PS: Filme schauen und surfen kann schwierig werden auf dem Land, wo die Übertragungsqualität oft schlecht ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wpf-leser 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von wpf-leser Interessantes Thema. In meiner Gedankenwelt ist es relativ wichtig, zwischen der Technologie zum autonomen Fahren auf der einen und den Fahrzeugen auf der anderen Seite zu unterscheiden. Zusätzlich gibt es offenbar eine wesentliche Annahme zur Disposition der Fahrzeuge. Ich würde sogar behaupten, dass vor deren Hintergrund das autonome Fahren als Technologie zunächst in den Hintergrund rückt. Insgesamt ist mir bislang etwas zu viel "ceteris paribus" (SCNR ) enthalten. Personenbeförderung des ÖPNV auf der Straße findet heute in der Masse ja üblicherweise mit großen Bussen statt; ÖPNV mit kleinen Fahrzeugen ist v.a. eine Domäne des (individuelleren) Taxibetriebs. Ich verstehe die Idee des TE nun so, dass autonomes Fahren im letzteren Bereich angenommen wird und mit dadurch sinkenden Kosten unter Beibehaltung der Leistung (höhere Individualität) die Attraktivität gesteigert wird. Zwei Gedanken dazu kurz umrissen: Im Grunde spricht nichts dagegen, auch Busse (oder andere Fahrzeuge) mit der Technologie auszustatten. Das autonome Fahren adressiert ausschließlich die Funktion, ein Fahrzeug zu führen. Dieser bedarf es unabhängig von der Fahrzeugklasse. In erster Linie kann man damit also Engpässe beseitigen und bestenfalls Kosten einsparen, die heute durch die Ressource "Mensch" bedingt sind. Die höhere Individualität, wie wir sie zunächst dem Taxi unterstellen, ist (folglich) kein Merkmal des autnomen Fahrens. Sie ist ein wesentliches Merkmal des Betriebs. Das Taxi wird bedarfsorientiert gesteuert - Anruf, Bestellung, kommt. Wartezeiten gehören für Taxifahrer regelmäßig dazu. Der Stadtbus (etc.) wird ressourcenorientiert gesteuert - es gibt einen Fahrplan, der auf Basis gewisser Annahmen in der Nachfrage und (vor allem) verfügbarer Ressourcen erstellt wird. (Wartezeiten liegen hier eher bei den Fahrgästen.) Wenn ich so darüber nachdenke, ist dem individuelleren Verkehr zum schmalen Taler in erster Linie wohl besser durch eine Flexibilisierung der Fahrpläne nachzukommen. Danach kann mit dem Einsatz autonomen Fahrens die Qualität der Leistung verbessert werden, indem ggf. mehr passende Ressourcen bereitgestellt werden. Ändere ich den Blickwinkel, so kann man umgekehrt natürlich auch mit autonomen Fahrzeugen das Dispositionsproblem vereinfachen. Es wird simpel, wenn man immer nur stupide "Anfangspunkt zu Endpunkt" fahren kann und keine Streckenverläufe mit x Haltepunkten und Zu-/Ausstieg planen braucht. Analog dazu hätte im Fahrplanbetrieb ggf. die Möglichkeit, Takte (auch auf dem Land) enger zu gestalten; der klassische ÖPNV könnte also auch von der Leistung her besser werden. Mit Effizienz hat der letztgenannte Blickwinkel aber vermutlich nur sehr eingeschränkt etwas zu tun. Ich würde daher den erstgenannten bevorzugen. Für mich am Ende neu daran ist die Erkenntnis, dass man dem häufig mit autonomem Fahren verknüpften Idealzustand wohl auch ohne autonomes Fahren sehr deutlich näher kommen könnte. Ob "Robotaxis" dann lukrativ wären? Da bin ich mir nicht sicher. Aber: Eine Goldgrube sehe ich darin (noch) nicht. Interessant wäre es, wenn der erste Anbieter der dafür notwendigen Technik für eine gewisse Zeit lang ein Monopol darauf hätte - wenn beispielsweise genau ein OEM die Zulassung erhalten, das nur in eigenen Fahrzeugen verbauen und fünf Jahre lang konkurrenzlos dastehen würde. Für mein (höchst) subjektives Gefühl bearbeiten dafür bislang jedoch zu viele Anbieter mit ganz ähnlich gelagerten Arbeitsfortschritten den Markt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 1. Juni vor 6 Stunden von Sapine: Entscheidend für die Akzeptanz ist denke ich eine sehr schnelle Abrufbarkeit der Leistung. Auf dem Land dürfte das die Sache deutlich erschweren, wenn morgens die Massen in die Arbeit wollen und die Robotaxis dann fast alle nicht mehr verfügbar sind für lokale Fahrten. Abends das gleiche Problem, alle wollen nach Hause und dann gammeln die Robos über Nacht in den Schlafstädten. Es sind nicht nur viele Leerfahrten ein Problem sondern auch die mangelnde Verfügbarkeit zu jeder Zeit an jedem Ort. Keine Ahnung wie man solche Probleme lösen kann. Mir fehlt die Phantasie dafür, dass in naher Zukunft auf dem (schlecht angeschlossenen) Land sich die Leute fast ausschließlich mit Robotaxis fortbewegen werden. Wenn man das Land besser anschließen will, wird man Bus- und Bahnlinien besser ausbauen bzw. häufiger fahren lassen. Und ansonsten wird man weiterhin sein privates "Robotaxi" vor der Tür stehen haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von BWL0815 9 hours ago, Nostradamus said: Ist auch die Frage, ob (oder eher: wann) das eigene Autos sowieso von Haus aus ganz autonom fährt, die Funktionen also die gleichen wie beim Robotaxi sind. Autonomes Fahren als optionales Feature ist nochmal ein anderes Thema als obligatorisches Autonomes Fahren, gibt ja Stimmen denen der Mensch als Fahrer ein Dorn im Auge ist, wenn man im eigenen PKW nur noch Passagier ist, macht es in meinen Augen keinen Sinn mehr, einen eigenen PKW zu besitzen. Autos in denen man nur noch Passagier ist, müsste man auch ganz anderes designen und von Grund auf neu denken. 4 hours ago, wpf-leser said: Ich verstehe die Idee des TE nun so, dass autonomes Fahren im letzteren Bereich angenommen wird und mit dadurch sinkenden Kosten unter Beibehaltung der Leistung (höhere Individualität) die Attraktivität gesteigert wird. Es ist nicht "meine Idee", sondern eine Reaktion auf die Phantasien Tesla würde durch Robo Taxis eine marktbeherrschende Stellung einnehmen und Stimmen die das Ende des eigenverantwortlichen, menschlichen Fahrens herbeireden. Selbst wenn das politisch und technisch möglich wäre, müsste es am Ende auch wirtschaftlich tragfähig sein (und die Hersteller bzw. Tesla dabei Unsummen verdienen um damit Teslas Börsenwert zu rechtfertigen). PS: Zur richtigen Einordnung, die Diskussion nahm etwa ab hier an Fahrt auf: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von Nostradamus vor 19 Minuten von BWL0815: wenn man im eigenen PKW nur noch Passagier ist, macht es in meinen Augen keinen Sinn mehr, einen eigenen PKW zu besitzen. Es macht keinen Sinn, nur weil man selbst nicht mehr Gas und Bremse bedient und am Lenkrad dreht? Schon klar, Fahrspaß ist ein Thema; abgesehen davon bleiben doch alle Vorteile eines eigenen Fahrzeugs erhalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 1. Juni Die sofortige Verfügbarkeit bliebe der einzige Vorteil, aber wozu noch ein leistungsstarkes, hochwertiges Fahrzeug wenn du keinerlei Kontrolle mehr darüber hast. Schnell fahren macht auch nur Spaß wenn du selber fährst, abgesehen davon, dass das autonome Fahrzeug dann nicht mehr fahren wird wie du es willst, sondern wie es vorgegeben wird. Wenn man nicht selbst fährt, ist auch die ganze Ergonomie nicht mehr so wichtig, in welchen Auto man sitzt ist dann auch egal so lange man nur genug Platz hat und das Auto hinreichend gut gefedert ist, autonomes Fahren wäre das Ende jeder automobilen Leidenschaft. Für längere Strecken gings dann einfach mit dem Robo Taxi zum nächsten Bahnhof oder Flughafen. Aber vielleicht ist meine Sichtweise hier zu speziell und einseitig und der überwiegende Rest denkt anders. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 1. Juni vor 5 Stunden von wpf-leser: Im Grunde spricht nichts dagegen, auch Busse (oder andere Fahrzeuge) mit der Technologie auszustatten. Was ja auch gemacht und gelegentlich sogar im Realbetrieb getestet wird, nur dass dann (bisher) immer noch eine Aufsicht mitfährt. vor 24 Minuten von Nostradamus: vor 43 Minuten von BWL0815: macht es in meinen Augen keinen Sinn mehr, einen eigenen PKW zu besitzen. Es macht keinen Sinn, nur weil man selbst nicht mehr Gas und Bremse bedient und am Lenkrad dreht? Für mich würde es ein Auto sogar etwas attraktiver machen, wenn ich es nicht fahren müsste. Was ich eher als Problem sehe: Autobesitzer haben oft unzählige Dinge irgendwo im Auto liegen, die sie „irgendwann mal brauchen könnten“. Wenn sie kein eigenes Auto mehr hätten, müssten sie daran denken, jeweils das mitzunehmen, was sie für die jeweilige Fahrt tatsächlich brauchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 1. Juni · bearbeitet 1. Juni von Nostradamus vor 18 Minuten von BWL0815: wozu noch ein leistungsstarkes, hochwertiges Fahrzeug wenn du keinerlei Kontrolle mehr darüber hast. Kommt ja drauf an, ob man wirklich keinerlei Kontrolle hat, oder dem Auto vielleicht sagen kann, wie sportlich es fahren soll. Aber ich glaube schon, dass man den Leuten (schon aus Eigeninteresse) den Fahrspaß nicht wegnehmen will. Der große Vorteil in dem beschriebenen Fall wäre, dass kein Führerschein nötig ist, um mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs zu sein. Auch ältere Leute, die nicht mehr fahren wollen oder können, blieben so mobil wie zuvor. Je nachdem will man vielleicht auch nicht ins öffentliche Robotaxi einsteigen, das zugemüllt, verdreckt und stinkig daherkommt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag