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stagflation

Shitstorm gegen den MSCI World

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Bt_1234
· bearbeitet von Bt_1234
vor 17 Stunden von t.klebi:

Fallen diese 10 einzelnen Werte, werden sie doch aus dem Index genommen und andere rücken nach.

Sie werden nicht gleich aus dem Index genommen und ersetzt. Sie verlieren ja nicht von heute auf morgen 99,99% ihres Wertes. Heißt erstmal fallen sie langsam, während andere (von denen man im Index relativ wenig Anteile hat) steigen.

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t.klebi
vor einer Stunde von Bt_1234:

Sie werden nicht gleich aus dem Index genommen

Alle drei Monate wird der Index neu kalibriert. 

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Bt_1234

Ja und? Die, die die höchsten 25% MK im World auf sich vereinen, werden nicht innerhalb von 3 Monaten aus dem Index fliegen.

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Nachdenklich
vor einer Stunde von t.klebi:

Alle drei Monate wird der Index neu kalibriert. 

"Fallen diese 10 einzelnen Werte, werden sie doch aus dem Index genommen und andere rücken nach."

 

Das haben anscheinend viele Investoren, die nach Marktkapitalisierung gewichten, nicht so richtig verstanden.

Wenn Werte mit hoher Marktkapitalisierung wieder zurück fallen, dann macht derjenige, der nach Marktkapitalisierung gewichtet hat, diesen Rückgang voll mit.

Die Werte verschwinden erst nach dem Verlust aus dem Index.

Das kann man hinnehmen. Man sollte sich nur nicht vormachen, daß man diesen Kursrückgang nicht mitmachen würde.

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t.klebi
vor 10 Minuten von Nachdenklich:

Man sollte sich nur nicht vormachen, daß man diesen Kursrückgang nicht mitmachen würde.

Selbstverständlich macht man einen Kursrückgang des Index mit. Es ging aber um das vermeintliche Klumpenrisiko. Und das ist imho relativ überschaubar. Wenn einzelne Werte stark fallen, fallen diese aus dem Index raus und andere Werte rücken nach. 

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 18 Minuten von t.klebi:

Selbstverständlich macht man einen Kursrückgang des Index mit. Es ging aber um das vermeintliche Klumpenrisiko. Und das ist imho relativ überschaubar. Wenn einzelne Werte stark fallen, fallen diese aus dem Index raus und andere Werte rücken nach. 

Ich verstehe eigentlich nicht, was Du Dir vorstellst. (Das mag aber an mir liegen?)

Das Klumpenrisiko besteht doch darin, daß Du zwar weltweit über alle Sektoren und Regionen gestreut anlegen willst, Du faktisch aber einen hohen Anteil Deines Anlagekapitals auf Werte aus einem Land und/oder einem Sektor konzentriert hast.

Das Klumpenrisiko besteht doch darin, daß dieses Land oder dieser Sektor möglicherweise im Hype zu hoch bewertet sein könnte und dann bei geänderter Marktstimmung drastisch zurückfällt.

@t.klebi  Sind wir uns soweit einig?

Diese hoch gewichteten Werte des einen Landes oder des einen Sektors, fallen bei Kursrückgängen für sehr lange Zeit eben nicht aus dem Index heraus. Sie ziehen den Index nach unten.

Der Anleger macht diesen Verlust mit und erst wenn die ehemaligen Hochflieger am Boden zerschellt sind, werden die Trümmer aus dem Index genommen.

Während des Absturzes verringert sich das Gewicht der ehemaligen Börsenlieblinge - ja, so ist es -  aber das geht auf Kosten Deines Depotwertes.

 

Ich sage nicht, daß man deshalb nicht in einen marktkapitalisierten Index investieren sollte. Aber man sollte sich nicht schönreden, daß abstürzende Werte ja aus dem Index genommen würden und man daher von solchen Abstürzen nicht oder nur gering betroffen sei.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor einer Stunde von Nachdenklich:

Diese hoch gewichteten Werte des einen Landes oder des einen Sektors, fallen bei Kursrückgängen für sehr lange Zeit eben nicht aus dem Index heraus. Sie ziehen den Index nach unten.

Der Anleger macht diesen Verlust mit und erst wenn die ehemaligen Hochflieger am Boden zerschellt sind, werden die Trümmer aus dem Index genommen.

Während des Absturzes verringert sich das Gewicht der ehemaligen Börsenlieblinge - ja, so ist es -  aber das geht auf Kosten Deines Depotwertes.

Also das Gegenteil von dem, was Anleger tun, die den Aktienanteil nach Regionen oder Sektoren oder sonst irgendwelchen Kriterien aufteilen und diese Aufteilung durch regelbasiertes Rebalancing wieder herstellen.

Es gibt also 3 Anlegertypen:

1. Der Anleger nach Marktkapitalisierun macht nichts, lässt den Markt machen und gewichtet damit gut laufende Aktien höher und schlecht laufende Aktien niedriger.

2. Der Anleger, der den Aktienanteil aufteilt, kauft aktiv beim Rebalancen schlecht laufende Aktien nach und verkauft gut laufende Aktien um die angedachte Gewichtung wieder herzustellen.

 

Ja und dann wäre noch eine dritte Möglichkeit, von der  man hier im Forum selten hört, welche aber ein echtes Anti-Rebalancing ist, nämlich:

3. Der Anleger, der den Aktienanteil aufteilt, und aktiv nach vorher bestimmten Regeln, die schlecht laufende Aktien verkauft und dafür die gut laufende Aktien nachkauft.

 

Welche der drei Anleger macht es richtig? 

 

PS Das sagt die Google-KI dazu

Zitat

Übersicht mit KI

 

Keiner der drei Anlegertypen macht es "richtig" oder "falsch" im Sinne einer allgemeingültigen Aussage. Es hängt von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und der Anlagestrategie des Anlegers ab. Der erste Anlegertyp, der nach Marktkapitalisierung investiert und nicht rebalanced, folgt einer passiven Strategie, die oft als effizient und kostengünstig gilt. Der zweite Anlegertyp, der rebalanced, versucht, systematisch von Marktschwankungen zu profitieren, was potenziell höhere Renditen, aber auch höhere Transaktionskosten mit sich bringen kann. Der dritte Anlegertyp, der aktiv gegen-rebalanced, verfolgt eine spekulative Strategie, die auf die Vorhersage von Markttrends setzt und mit hohen Risiken verbunden ist. 

Hier eine detailliertere Erklärung der drei Anlegertypen: 

1. Anleger nach Marktkapitalisierung (passiv):

Dieser Anleger hält sich an die ursprüngliche Gewichtung seiner Anlagen, ohne aktiv einzugreifen. Das bedeutet, dass er bei steigenden Kursen von bestimmten Aktien oder Anlageklassen mehr von diesen hält und bei fallenden Kursen weniger. Diese Strategie ist einfach, kostengünstig und wird oft als Markt-Beta-Strategie bezeichnet. Sie ist dann sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass der Markt effizient ist und langfristig eine positive Rendite erzielt.

2. Anleger mit Rebalancing (regelbasiert):

Dieser Anleger greift aktiv ein, um seine ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen, wenn sich die Kurse bestimmter Anlagen verändern. Wenn beispielsweise eine Aktie stark gestiegen ist, verkauft er einen Teil davon und kauft dafür Aktien, die im Wert gefallen sind. Das Ziel ist, das ursprüngliche Risikoprofil zu erhalten und von Marktschwankungen zu profitieren. Diese Strategie ist aufwändiger, da Transaktionskosten anfallen und eine klare Strategie und Disziplin erforderlich sind.

3. Anleger mit Anti-Rebalancing (spekulativ):

Dieser Anleger verkauft gut laufende Aktien und kauft schlecht laufende Aktien, um von einer möglichen Trendumkehr zu profitieren. Diese Strategie ist riskanter, da sie auf der Annahme basiert, dass sich die Marktperformance bestimmter Anlagen zukünftig ändern wird. Sie ist nur für Anleger geeignet, die ein hohes Risikobewusstsein haben und bereit sind, große Verluste in Kauf zu nehmen.

Fazit:

Keine dieser Strategien ist per se "richtig" oder "falsch". Die beste Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Anlegers ab. Die passive Strategie ist oft die einfachere und kostengünstigere Option, während die regelbasierte Rebalancing-Strategie potenziell höhere Renditen erzielen kann. Die spekulative Anti-Rebalancing-Strategie birgt die größten Risiken, kann aber auch die höchsten Gewinne bringen. 

 

 

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chirlu
vor 8 Minuten von Lazaros:

Ja und dann wäre noch eine dritte Möglichkeit, von der  man hier im Forum selten hört, welche aber ein echtes Anti-Rebalancing ist, nämlich:

3. Der Anleger, der den Aktienanteil aufteilt, und aktiv nach vorher bestimmten Regeln, die schlecht laufende Aktien verkauft und dafür die gut laufende Aktien nachkauft.

 

Klingt für mich sehr nach Momentum. Dass man davon selten hören würde, kann ich nicht bestätigen; z.B.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
Zitat

Fazit:

Keine dieser Strategien ist per se "richtig" oder "falsch". Die beste Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Anlegers ab. Die passive Strategie ist oft die einfachere und kostengünstigere Option, während die regelbasierte Rebalancing-Strategie potenziell höhere Renditen erzielen kann. Die spekulative Anti-Rebalancing-Strategie birgt die größten Risiken, kann aber auch die höchsten Gewinne bringen.

 

Die Antwort ist zwar richtig, aber eine absolute Null-Aussage.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 32 Minuten von chirlu:

Klingt für mich sehr nach Momentum. 

Danke - jetzt weiß ich auch, was Momentum bedeutet.

 

Wobei für faule und kostenbewusste Menschen, die Gewichtung nach Marktkapitalisierung wohl die ideale Wahl ist.

Zitat

1. Anleger nach Marktkapitalisierung (passiv):

Dieser Anleger hält sich an die ursprüngliche Gewichtung seiner Anlagen, ohne aktiv einzugreifen. Das bedeutet, dass er bei steigenden Kursen von bestimmten Aktien oder Anlageklassen mehr von diesen hält und bei fallenden Kursen weniger. Diese Strategie ist einfach, kostengünstig und wird oft als Markt-Beta-Strategie bezeichnet. Sie ist dann sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass der Markt effizient ist und langfristig eine positive Rendite erzielt.

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vor 9 Minuten von stagflation:
Zitat

Fazit:

Keine dieser Strategien ist per se "richtig" oder "falsch". Die beste Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Anlegers ab. Die passive Strategie ist oft die einfachere und kostengünstigere Option, während die regelbasierte Rebalancing-Strategie potenziell höhere Renditen erzielen kann. Die spekulative Anti-Rebalancing-Strategie birgt die größten Risiken, kann aber auch die höchsten Gewinne bringen.

Die Antwort ist zwar richtig, aber eine absolute Null-Aussage.

Weil wir hier im Forum ja voneinander lernen wollen (zumindest einige):

Vielleicht könnten wir aus der KI-Nullaussage miteinander eine werthaltigere Antwort erarbeiten, die manchem Anfänger weiterhelfen kann?

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stagflation

Ich finde Deine drei Anlegertypen sehr interessant und denke gerade darüber nach, was das mathematisch bedeutet...

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Herr Hoppenstedt

Wobei MarktCap aber nicht als eine Art "Momentum Light" verstanden werden sollte. Ersteres hält fallende Engel bis zum bitteren Ende (bzw. bis sie aus dem Index fliegen), zweiteres wirft sie schon raus, wenn X andere Werte über einen Zeitraum Y besser performten. MarktCap ist ein vollkommen anderes Konzept - und langfristig m.E. auch das mit der besten risikobereinigten Rendite. Aber Langfristchartvergleiche MSCI World versus bspw. Regionen gleichgewichtet zeigen auch auf, dass Outperformancephasen mit zunehmenden Konzentraten im Portfolio einhergingen, deren Auflösung dann aber wiederum von einem Rückfall auf den Chart des ausgewogeneren Portfolios gekennzeichnet war. Es geht also nicht automatisch auf hohem Niveau parallel zum ausgewogenen Portfolio weiter, eher ist das Gegenteil wahrscheinlich. Und der MSCI World ist momentan so konzentriert wie eigentlich noch nie zuvor. Wie weit soll dieser Sektor z.B. das physisch produzierende Gewerbe noch abhängen, ohne dass wir von einem Wasserkopf reden müssten? Wie gesagt, mit 25 und einem Sparplan, der noch viele Dekaden vor sich hat, würde ich einfach streng nach Marktkapitalisierung weitermachen. Langfristig regelt sich das Gefüge auf optimale Weise selbst. Mit 60 und einem größeren anzulegenden Einmalbetrag würde ich aber auch im Aktienteil besser diversifizieren. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 11 Minuten von Herr Hoppenstedt:

Mit 60 und einem größeren anzulegenden Einmalbetrag würde ich aber auch im Aktienteil besser diversifizieren. 

 

Wie kann man besser diversifizieren als nach MarketCap?

 

vor 11 Minuten von Herr Hoppenstedt:

 Es geht also nicht automatisch auf hohem Niveau parallel zum ausgewogenen Portfolio weiter, eher ist das Gegenteil wahrscheinlich.

 

Nehmen wir an, es wäre so. Anleger deinvestieren aus Tech-Werten. Dann werden sie vermutlich in andere Bereiche investieren. Welche werden das sein? Kann man das wissen?

 

Wenn man es nicht weiß, ist es doch vermutlich am besten, nach Marktkapitalisierung zu investieren? Wenn dann Anleger in großem Stil aus Tech deinvestieren und dafür in andere Bereiche investieren, sollte sich am MarketCap-Index nicht viel ändern, oder?

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 2 Stunden von Lazaros:

Weil wir hier im Forum ja voneinander lernen wollen (zumindest einige):

Vielleicht könnten wir aus der KI-Nullaussage miteinander eine werthaltigere Antwort erarbeiten, die manchem Anfänger weiterhelfen kann?

Dann versuche ich es einfach mal.

Was könnte man festhalten/lernen?

 

Dass die "KI-Nullaussage" gar nicht so eine Nullaussage ist, wie sie vielleicht für manche scheint.

 

Dass die Gewichtung nach Marktkapitalisierung die beste Annäherung an "DEN MARKT" ist.

 

Dass die Gewichtung nach Marktkapitalisierung die passivste Gewichtung ist, die es gibt.

 

Dass man die Gewichtung nach Marktkapitalisierung nur nimmt, wenn man an einen ausreichend effizienten Markt glaubt und sich nicht selbst für schlauer hält.

 

Dass die Gewichtung nach Marktkapitalisierung nicht "die Beste" Gewichtung ist, sondern einfach die Summe aller Gewichtung/Aktien-Portfolios fabriziert.

 

Dass die Gewichtung nach Marktkapitalisierung auf praxisnaher Produktebene die geringsten Kosten verursacht? (Hinweis: In den meisten Backtests werden echte Produktkosten nicht miteinbezogen!)

 

Dass die Gewichtung nach Marktkapitalisierung eigentlich das wahre Equal Weight ist, denn nur dort gebe ich jeder Firma im Verhältnis zu ihrer Größe und Markteinflussnahme exakt gleich viel (der Hebel bleibt dadurch gleich und wird nicht wie bei dem üblichen Equal Weight schief hin zu dickem Hebel bei Small Caps).

 

Dass jegliche andere (eigens zusammengestellte) Gewichtung mehr aktiven Einfluss hat und ex ante natürlich besser laufen kann (aber eben auch schlechter).

 

Dass jegliche andere Gewichtung zwar das (aktuelle) Klumpenrisiko von MCAP abmildern kann, durch dieser Veränderung aber woanders neue Risiken erzeugt werden, die oftmals nicht direkt sichtbar sind (das kann z.B. auch eine geringere Rendite sein über sehr lange Zeit oder ein höherer MaxDD aufgrund Size-Effect, denn kleinere Firmen haben eben ein höheres Risiko, pleite zu gehen als Big Player usw usw).

 

Dass keine Gewichtung gesichert ex ante die klar bessere ist...besser im Sinne von mehr Rendite bei gleichem Risiko bzw. weniger Risiko bei gleicher Rendite.

 

vor 25 Minuten von stagflation:

Nehmen wir an, es wäre so. Anleger deinvestieren aus Tech-Werten. Dann werden sie vermutlich in andere Bereiche investieren. Welche werden das sein? Kann man das wissen?

 

Wenn man es nicht weiß, ist es doch vermutlich am besten, nach Marktkapitalisierung zu investieren? Wenn dann Anleger in großem Stil aus Tech deinvestieren und dafür in andere Bereiche investieren, sollte sich am MarketCap-Index nicht viel ändern, oder?

Der Kern im Verständnis ist, dass die Marktkapitalisierung alles beinhaltet und damit auch die ganzen Meinungen, die aktuell eher davon abraten, nicht nach Marktkapitalisierung zu investieren :D. Nur so als Hinweise, weil das manchen glaube ich immer noch nicht ganz klar ist bzw. für viele eine bisschen eine Art Paradoxon ist.

Man sollte sich also einfach mal fragen:

Wenn aktuell überall davon abgeraten wird, nicht nach MCAP zu investieren (und das auch viele tun) - wieso bleibt der Klumpen dann trotzdem? Da muss es ja dann ein massives Gegengewicht geben, welches den Klumpen "hält". Sind die Anleger, die dieses Gegengewicht erzeugen, also alle total irre oder völlig verblödet oder hat es seinen Grund?

Und dann muss sich jeder hier einfach die Frage stellen: "Weiß ich mehr oder es besser als der Rest da draußen?" Wer glaubt, dass er es besser weiß, der soll natürlich nicht MCAP machen. Man muss eben davon überzeugt sein (und dann auch noch das Glück haben, dass man richtig liegt). Wer nicht denkt, dass er schlauer ist, der bleibt eben einfach beim MCAP und kriegt das auf Produktebene zusätzlich noch günstiger. Ende.

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Herr Hoppenstedt
vor 17 Minuten von stagflation:

Wenn dann Anleger in großem Stil aus Tech deinvestieren und dafür in andere Bereiche investieren, sollte sich am MarketCap-Index nicht viel ändern, oder?

Das ist ein guter Punkt, aber ist das so? Ernstgemeinte Frage, weil ich weiß es wirklich nicht: Wenn Millionen Anleger durch 10 Türen raus wollen und anschließend durch 1000 Türen reingehen, ist das Resultat dann +/- Null?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 29 Minuten von Herr Hoppenstedt:

Das ist ein guter Punkt, aber ist das so? Ernstgemeinte Frage, weil ich weiß es wirklich nicht: Wenn Millionen Anleger durch 10 Türen raus wollen und anschließend durch 1000 Türen reingehen, ist das Resultat dann +/- Null?

 

Ja, das ist eine sehr interessante Frage. Und eigentlich müssten wir mal genau darüber diskutieren. Leider kommen wir meistens nicht so weit, weil Diskussionen oft viel früher in erbitterten Stellvertreterkämpfen zur EMH enden...

 

Leider habe ich auch keine Antwort. Ich vermute, dass es im Wesentlichen funktioniert, aber dass es an dieser Stelle auch ein paar schmutzige Geheimnisse gibt... Beispielsweise habe ich letztes Jahr in einem Paper gelesen, dass ETF-Käufe die Kurse der enthaltenen Aktien anders beeinflussen, als man es erwarten würde.

 

Ähnlich ist übrigens die oben aufgetauchte Frage, was passiert, wenn Fonds Wertpapiere austauschen. Sie es bei Indexumstellungen bei Aktienfonds oder durch Käufe und Verkäufe bei Anleihefonds. Diese Operationen sollten neutral erfolgen, so dass an dieser Stelle keine Gewinne oder Verluste entstehen. Aber ist das auch so?

 

Mit dieser Frage habe ich mich länger beschäftigt. Ich habe gesehen, dass Indexe und ETFs so designed wurden, dass es möglichst keine Effekte gibt. Es steckt viel mehr Know-How in diesen Produkten, als nur das Sammeln und Verwahren bestimmter Wertpapiere. Beispielsweise wurde ein Vanguard Manager mal gefragt, wann bei den LifeStrategy ETFs rebalanced würde. Er antwortete, dass Vanguard das nicht veröffentlichen würde, um Frontrunning zu vermeiden. Hier kann es also Effekte geben, die man aktiv versucht zu vermeiden. Ein anderes Beispiel wären Anleihefonds, bei denen es regelmäßig Streit zwischen APs und Fondsgesellschaften geben soll, welche Wertpapiere im Creation/Redemption Prozess geliefert bzw. zurückgegeben werden.

 

An solchen Informationen sieht man, dass ETFs nicht automatisch und von sich aus so perfekt funktionieren, wie man sich das wünscht.

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Bt_1234
· bearbeitet von Bt_1234

 

vor 55 Minuten von Herr Hoppenstedt:

Das ist ein guter Punkt, aber ist das so? Ernstgemeinte Frage, weil ich weiß es wirklich nicht: Wenn Millionen Anleger durch 10 Türen raus wollen und anschließend durch 1000 Türen reingehen, ist das Resultat dann +/- Null?

Es kommt darauf an, in welche Bereiche sie investieren. Die Leute draußen verkaufen angenommen Tech (25% deines Portfolios sinken) und kaufen

 

a) Anleihen und Gold

oder

b) zu 100% Non-Tech innerhalb des MSCI World-Universums

oder

c) irgendwas dazwischen 

 

macht schon einen Unterschied.

 

Analog:

Du hast 2 Aktien NVIDIA und Bayer.
Wenn die Leute draußen NVIDIA verkaufen und u.a. Bayer verstärkt kaufen, sinkt auf der einen Seite (NVIDIA) und steigt auf der anderen (Bayer) der Kurs. Um wie viel, hängt von Angebot/Nachfrage ab.

 

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Megatron
vor einer Stunde von Herr Hoppenstedt:

Das ist ein guter Punkt, aber ist das so? Ernstgemeinte Frage, weil ich weiß es wirklich nicht: Wenn Millionen Anleger durch 10 Türen raus wollen und anschließend durch 1000 Türen reingehen, ist das Resultat dann +/- Null?

Wenn alle Türen im gleichen Gebäude sind, ja, dann ist es das gleiche.

Wenn ein Teil der Türen in einem Gebäude ist  auf dem MSCI World steht, ein Teil der Türen in einem Gebäude auf dem MSCI EM steht, und der dritte Teil in einem Gebäude mit MSCI SC, dann ist es nicht mehr das gleiche.

 

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rotten.demin
· bearbeitet von rotten.demin
vor einer Stunde von Herr Hoppenstedt:

Das ist ein guter Punkt, aber ist das so? Ernstgemeinte Frage, weil ich weiß es wirklich nicht: Wenn Millionen Anleger durch 10 Türen raus wollen und anschließend durch 1000 Türen reingehen, ist das Resultat dann +/- Null?

Es kann doch eigentlich gar nicht +/- Null sein. Zumindest nicht in einem sehr kurzen Zeitraum. Wenn eine große Zahl von Anlegern Tech-Aktien verkauft und Kapital abzieht, werden die Kurse stark einbrechen. Das bedeutet, dass nicht alle Anleger zu den Höchstständen verkaufen können – viele werden niedrigere Preise erzielen.

 

Selbst wenn anschließend alle Verkaufserlöse direkt wieder in andere Aktien aus dem MSCI World Universum investiert werden, fließt insgesamt weniger Geld in den Markt zurück. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der MSCI World seinen vorherigen Höchststand direkt wieder erreicht.

 

Außer es handelt sich vielleicht um eine ähnliche Anzahl von Aktien, deren Kurse dann genauso stark steigen wie die Kurse der Tech-Aktien gefallen sind.

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Herr Hoppenstedt
· bearbeitet von Herr Hoppenstedt
vor 35 Minuten von Megatron:

Wenn alle Türen im gleichen Gebäude sind, ja, dann ist es das gleiche.

Wenn ein Teil der Türen in einem Gebäude ist  auf dem MSCI World steht, ein Teil der Türen in einem Gebäude auf dem MSCI EM steht, und der dritte Teil in einem Gebäude mit MSCI SC, dann ist es nicht mehr das gleiche.

Nein, ich meine schon dasselbe Gebäude. Das war ja die Ausgangsthese von @stagflation. Ist das Ergebnis +/- Null, wenn ein Volumen X durch 10 Türen raus will und anschließend mit entsprechend viel geringerem Gedränge durch 1000 andere Türen wieder rein? Resp. gleicht der Faktor 100 den fehlenden Stau aus?

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Bt_1234
· bearbeitet von Bt_1234
vor einer Stunde von Herr Hoppenstedt:

Nein, ich meine schon dasselbe Gebäude. Das war ja die Ausgangsthese von @stagflation. Ist das Ergebnis +/- Null, wenn ein Volumen X durch 10 Türen raus will und anschließend mit entsprechend viel geringerem Gedränge durch 1000 andere Türen wieder rein? Resp. gleicht der Faktor 100 den fehlenden Stau aus?

Nein, warum sollte das Ergebnis einer 

Kapitalumschichtung zwangsläufig 0 sein?

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Bt_1234
· bearbeitet von Bt_1234
vor 20 Stunden von stagflation:

Wenn dann Anleger in großem Stil aus Tech deinvestieren und dafür in andere Bereiche investieren, sollte sich am MarketCap-Index nicht viel ändern, oder?

Doch, kann.

 

Angenommen es gibt nur zwei Aktien A und B mit 2 Mio Stück (A) und 1 Mio Stück (B); beide notieren bei 1€. Die Gesamt-mcap ist also 3 Mio €.

 

Nun wird A im großen Stil verkauft und B von dem freigewordenen Kapital gekauft.

Annahme: A fällt auf 0.9€, B steigt auf 1.1€.

Die neue Gesamt-mcap ist dann 1.8 Mio € (A) + 1.1 Mio € (B) = 2.9 Mio €.

 

Der Wert ist also gesunken, obwohl nur Kapital innerhalb des Index umgeschichtet worden ist. 

 

Damit er gleich bliebe, müsste B auf exakt 1.2€ steigen. Aktienkurse reagieren unterschiedlich auf Käufe und Verkäufe; Angebot und Nachfrage sorgen dafür, das Verhalten der Marktteilnehmer…

Einen Mechanismus, der zu Wertneutralität führt, halte ich für nicht wirklich realistisch.

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Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von Herr Hoppenstedt:

Nein, ich meine schon dasselbe Gebäude. Das war ja die Ausgangsthese von @stagflation. Ist das Ergebnis +/- Null, wenn ein Volumen X durch 10 Türen raus will und anschließend mit entsprechend viel geringerem Gedränge durch 1000 andere Türen wieder rein? Resp. gleicht der Faktor 100 den fehlenden Stau aus?

 

vor 2 Stunden von Bt_1234:

Nein, warum sollte das Ergebnis einer 

Kapitalumschichtung zwangsläufig 0 sein?

Genau.

 

1) Wenn eine Anlage 50% verliert, benötigt sie 100% Plus, um wieder den Ausgangswert zu erreichen.

 

2) Im Index treten im o.g. Szenario die Verluste bei hoch bewerteten und damit hochgewichteten Titeln auf, evtl. Gewinne aus Käufen bei niedriger bewerteten und damit niedrig gewichteten Aktien. Das belastet den Index.

 

3) Durch Verluste treten negative Vermögenseffekte auf. Der durchschnittliche Anleger ist ärmer und wird ggf. weniger investieren. Es wird also gar nicht dieselbe Menge Geld zurückkommen, weil sie sich durch den Kursrückgang zum Teil in Luft aufgelöst hat (erweiterter Geldbegriff inkl. liquidierbares Vermögen). 

 

4) Verluste führen zu einer deutlich steigenden Volatilität. Vola-sensible Anleger werden umschichten bzw. sich (zumindest zeitweise) vom Markt zurückziehen.

 

5) Momentum-Crashes verschrecken Momentum-Anleger und die Lemminge an den Aktienmärkte, die das kaufen, was zuletzt stark gestiegen ist.

 

6) Verluste können (jährliche) Risikobudgets von Wertsicherungsanlagen bzw. von institutionellen Investoren aufbrauchen und zu einem (zumindest zeitweisen) Rückzug dieser Anleger führen.

 

7) Im schlimmsten Fall kommt es zu sich selbst verstärkenden Effekten wie 2000-2003 beim Dax, als jede Abwärtsbewegung eine neue Verkaufswelle bei den deutschen Versicherern auslöste, die von ihrer Rechnungslegung her gezwungen waren, bei weiteren Verlusten zu verkaufen. Das wurde erst bei einem MDD von -70% durch eine massive Änderung der Vorschriften für die Rechnungslegung geändert, die eine Unterdeckung ("stille Lasten") der Leistungsansprüche gegen die Versicherung erlaubte (also letztendlich eine Art Überschuldung). Ansonsten hätte das auch zu einem Wertverlust von z.B. -90% führen können. Die deutschen Versicherer sind seitdem nicht mehr im vorherigen Maß an den Aktienmarkt zurückgekommen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 56 Minuten von Bt_1234:

Nun wird A im großen Stil verkauft und B von dem freigewordenen Kapital gekauft.

vor 20 Minuten von Fondsanleger1966:

Verluste führen zu einer deutlich steigenden Volatilität. Vola-sensible Anleger werden umschichten bzw. sich (zumindest zeitweise) vom Markt zurückziehen.

 

Na ja, fangen wir mal klein an, so wie es Leibniz und Newton machen würden.

 

Nehmen wir an, dass nur ein paar Anleger A (möglicherweise NVidia oder Apple oder Microsoft) verkaufen und in andere Aktien umschichten, so dass der Kurs von A nur ein klein wenig zurückgeht. Es gibt dann keine Panikreaktion und keine Vola-sensible Anleger, die ihr Geld in andere Märkte umschichten.

 

Was würde das im Mittel für den MarketCap-Index bedeuten? Würden die Kursgewinne bei den anderen Aktien nicht die Kursverluste bei A ungefähr ausgleichen? Und was würde es für die Anlegertypen 2 und 3 von @Lazaros bedeuten?

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Bt_1234
· bearbeitet von Bt_1234

Das „im großen Stil“ kam ja von dir.

Aber auch „im kleinen Stil“ ändert sich an meinem Beispiel oben im Grunde nichts, außer dass die Kursreaktionen kleiner ausfallen.

 

Zu Typ 2 und 3: Imo überwiegend Glücksspiel. Was sind schlecht und gut laufende Aktien bzw. wie lange hält der Verlauf (noch) an und wann geht‘s in die andere Richtung…? Wenn die Erwartungen noch übertroffen werden, kann‘s auch bei gut laufenden Aktien noch weiter hochgehen. Genauso sind Aktien mit fallenden Kursen noch lange keine Garantie für irgendeine künftige Umkehr.
Dinge, für die man am besten eine Glaskugel hat (oder Insiderwissen).

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