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FlintheartG.

Laufzeit ETFs - sinnvoll als flexible Festgeld-Alternative?

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FlintheartG.
· bearbeitet von FlintheartG.
vor 1 Stunde von stagflation:

 

Ich habe nicht gegen Dein Hoist-Argument. Ich versuche nur gerade, @FlintheartG. dazu zu bringen, zu verstehen, dass er die Rendite des iShares Renditerechners nicht 1:1 übernehmen darf.

 

 @FlintheartG.: nehmen wir an, dass der iShares Laufzeitfonds tatsächlich sicher 2,5% Rendite bringen würde. Dann würde doch niemand mehr in Bundesanleihen investieren. Alle würden den iShares Laufzeitfonds wählen. Dadurch würde beim iShares Laufzeitfonds die Rendite sinken und die Rendite bei den Bundesanleihen steigen. Diese Renditedifferenz besteht aber nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft. Die Bundesanleihen werden trotzdem massenweise gekauft.

 

Es muss also ein Risiko bei dem Laufzeitfonds sein. Und das sind mögliche Ausfälle und Abwertungen. Die erwartete Rendite ist deshalb niedriger. Um das genau auszurechnen, müsste man sich die enthaltenen Wertpapiere anschauen. Das ist kompliziert. Einfacher geht es mit meiner obigen Faustformel. Nimmer die Rendite der Bundesanleihe - und rechne ein paar Zehntel Prozentpunkte dazu. Dann landest Du bei vielleicht 2,3%.

 

Du hast also zur Auswahl:

  1. den Laufzeit-ETF mit einer erwarteten Rendite von ungefähr 2,3% p.a. Die tatsächliche Rendite kann etwas höher, aber auch etwas niedriger sein
  2. Bundesanleihe mit garantiert 1,92%
  3. Festgeld Grenke mit garantiert 2,7%
  4. Festgeld Hoist 5 Jahre, 2,81% (Tipp von Fondsinvestor)

Wenn das jetzt alles ähnlich klingt und Dir die Auswahl schwer fällt, dann liegt das an Arbitrage. In dem gesamten Bereich (risikoarme Anlagen) gibt es keine Schnäppchen, weil Ungleichheiten sofort durch den Markt ausgeglichen werden. Als "normaler" Privatanleger braucht man gar nicht danach zu suchen. Es gibt allerdings Angebote, die besser oder schlechter zum Anlageziel und zu den Randbedingungen passen. Das sollte das Hauptkriterium sein: suche etwas, das genau zu Deinem Anlageziel und zu Deinen Randbedingungen passt.

das verstehe ich durchaus, ich hatte ja auch geschrieben dass man die Einzelpositionen bewerten müsste, um zu verstehen wie groß die potentielle Exposure ist. Das tatsächliche Risiko sieht man ja wie immer erst hinterher (inkl. der Chancen natürlich).

 

Die Diskussion hat mir enorm weiter geholfen, dafür vielen Dank an Dich und die anderen Kollegen.

 

Spontan entschieden, wird es wohl eine Mischung aus 1,2 und mit einem Festgeld-Anteil, wobei der größte "Batzen" aus Bundesanleihen bestehen wird, weil jünger sind wir ja auch nicht geworden. Bei 4 hab ich so ein (reines Bauch-)Gefühl dass in 5 Jahren viel passieren kann, wodurch dies nicht mehr so attraktiv sein könnte. Deshalb denke ich momentan an einen "Festleg"-Horizont von 36 Monaten, wobei der Vorschlag von @Fondsanleger1966 mit dem iBonds 2031 sehr interessant klingt. Aber es liegt ja zumindest noch eine Nacht zwischen dem aktuellen Stand mit dem Geldspeicher und der Umsetzung der neuen Ideen...

 

 

 

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Moneycruncher
vor 10 Stunden von PrivateBanker:

Besagte Lösungen kommen für mich nur als buy and hold Lösung in Frage wegen:

1. Geld-Brief Spanne

2. Kosten beim Kauf und Verkauf

3. Kursrisiko bei steigenden Zinsen für das Restlaufzeit äquivalent oder verschieben der Zinsstrukturkurve nach obenfür die

1. und 2. sind der Preis für die Liquidität. 3. kann auch eine Chance sein und dieser Punkt ist nur bei vorzeitigem Verkauf relevant.

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Megatron
vor 9 Stunden von Malvolio:

Für die meisten Menschen dürfte das ziemlich belanglos sein ... ich wollte es nur erwähnt haben. Die Anleihen im Fonds haben halt immer ein gewisses Ausfallrisiko .... kommt halt darauf an, was für Anleihen. Aber für die meisten gängigen Laufzeitfonds dürfte das aus den genannten Gründen keine große Rolle spielen ... jedenfalls falls wir nicht gerade in eine große Finanzkrise schlittern sollten. 

Selbst in einem solchen Fall wäre mit der ETF lieber. Im Gegensatz zu den USA wo der Staat im Zweifel bei der Einlagensicherung einspringen muss, wird in der EU lediglich sichergestellt dass das Institut Mitglied in einem Einlagensicherungsfonds ist. Diese Fonds sind dafür ausgelegt die mögliche Ausfälle einzelner Institute abzufangen, haben aber auch nur eine begrenzte Einlage. Bei einer systemischen Krise, wenns sagen wir mal die Hälfte der Sparkassen oder VR Banken pleite geht, oder wenn die DB und die Commerzbank gleichzeitig zahlungsunfähig werden, ist da genauso Schicht im Schacht. Gut möglich dass dann der deutsche Staat einspringt, um zu verhindern dass das Regierungsviertel in Berlin platt gemacht wird, verpflichtet ist er aber, wie gesagt im Gegensatz zu den USA, nicht.

 

 

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 14 Stunden von Fondsanleger1966:

Bei meinen eigenen Käufen hat mich verwundert, wie stark sich der Preisaufschlag im ETF-Handel negativ auf die verbleibende Rendite für den Anleger auswirken kann. Man bekommt die ETFs ja meistens nicht für ihren fairen NAV wie es im Fondshandel ohne Ausgabeaufschlag und Verwässerungsgebühr üblich ist. Bei meinem Kauf des iBonds 2026 am 9.12.2024 hat dieser Faktor z.B. die Rendite über die gesamte Laufzeit des ETFs um 17 Basispunkte p.a. gemindert. Gebühren für den Broker sind dabei noch nicht einmal angefallen. 

 

Die Erwerbskosten aus dem ETF-Handel fallen je nach Marktlage unterschiedlich hoch aus. Je kürzer die Restlaufzeit des ETFs ist, um so stärker können sie die verbleibende Rendite verringern. 

Diese Erkenntnis (dass der Spread/Einkaufskostenaufschlag) die Rendite über die gesamte Laufzeit teils spürbar herunter zieht und das umso mehr, je kürzer die Laufzeit ist, ist eigentlich banal und schon rein mathematisch völlig logisch :rolleyes:. Das ist doch bei Aktienanlagen genauso. Je kürzer ich anlege, umso mehr fallen hohe Kaufkosten ins Gewicht (Klassiker: Der Ausgabeaufschlag bei Fonds).

Hätte jetzt nicht gedacht, dass gerade dich das als erfahrenen Anleger so verwundert hat.

 

Für Anfänger ist der Hinweis sehr wichtig. Der NAV-Preis, der oft benutzt wird zur Angabe der Rendite ist z.B. ziemlich für die Katz oder maximal ein grober Anhalt.

 

Man kann das aber alles ausrechnen, sofern man sich ein bisschen damit beschäftigt (und das sollte man halt tun bei solchen Produkten und nicht einfach blind auf "Kaufen" klicken). Auch die Berücksichtigung von Steuern ist wie schon erwähnt absolut sinnvoll, da letztendlich nur die (Mehr)Rendite nach Steuern zählt und nicht brutto bei solchen Zinsprodukt-Entscheidungen.

 

Andernfalls sollte man eben einfach wirklich besser bei Tagesgeld/Festgeld bleiben oder maximal bei Bundesanleihen (die so gut wie keinen spürbaren Spread haben).

 

vor 14 Stunden von Fondsanleger1966:

Mir würde das als Kompensation für das Risiko ausreichen, weil mich auch noch die potenziellen Kursgewinne bei sinkenden Zinsen (im Vergleich zu einem Geldmarktfonds oder -ETF) interessieren.

...oder potentielle Opportunitätskosten (=Verluste) aufgrund steigender Zinsen (auch mit iBonds hat man eben immer ein Zinsänderungsrisiko).

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 16 Stunden von Fondsanleger1966:

Da hier schon wieder von einem der üblichen Verdächtigen Falschinfos verbreitet werden: Bei diesen Laufzeitfonds wurden und werden den Anlegern keine Renditen "versprochen". Das ist gar nicht möglich und auch nicht erlaubt. Den meisten halbwegs informierten Anlegern ist das auch bekannt.

 

Jedoch informiert die Fondsgesellschaft über wesentliche Kennziffern der enthaltenen Papiere oder des abgebildeten Index. Bei den iBonds etwas besser, bei den Xtrackers etwas schlechter/oft nur erheblich zeitverzögert.

 

Allerdings sollten Anleger die Daten auch korrekt einordnen. Mit den iBonds 2025 war es im Dez 2024 nicht mehr möglich, sich 3% bis Dez 2025 zu sichern, wenn man die Forward-Kurve für den Geldmarkt als angemessene Schätzung angesehen hat. Die ausgewiesene Effektivverzinsung der enthaltenen Unternehmensanleihen gilt natürlich nur bis zur Fälligkeit dieser Papiere (deren durchschnittliche Restlaufzeit ist ebenfalls ausgewiesen und deutlich kürzer als die Laufzeit des Fonds, beim iBonds Dez. 2026 z.B. per gestern noch genau 1,00 Jahre, also gut 1/2 Jahr kürzer). Die Rendite der (Geldmarkt-)Anlagen, in die diese Rückzahlungen bis zur Auflösung des ETFs investiert werden, hängt vom dann aktuellen Zinsniveau ab. 

 

Per 20.6.2025 sind beim iBonds 2025 bereits knapp 30% des Fondsvermögens in einen Geldmarktfonds, 2 französische und 2 deutsche Staatsanleihen investiert worden, siehe https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/332478/ishares-ibonds-dec-2025-term-corp-ucits-etf

 

Ich habe für meine Leiter ETFs mit jeweils etwa 1/2-1 Jahr längerer Laufzeit gekauft, um mir den Festzins-Effekt möglichst wenig verwässern zu lassen.

Das ist ein guter Punkt. Ich hatte das im Dezember 24 nicht bedacht, dass der 25er iBond im letzten Jahr quasi nach und nach in Richtung Geldmarktfonds "verwässert". Ist jetzt auch kein Drama, da das Geld darin bis zu diesem Zeitpunkt eben in einem Geldmarktfonds lag. Wahrscheinlich liegt das Ergebnis dann am Ende etwas unter den angepeilten 3,0% p.a. .... aber vermutlich immer noch etwas besser, als wenn ich es im Geldmarktfonds gelassen hätte. Bin trotzdem mal gespannt, was am Ende rauskommt. :) 

 

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi

Vielleicht schon bekannt, aber ich poste den Artikel von Prof. W. zu diesen Produkten trotzdem (ohne eigene Wertung!):

https://hartmutwalz.de/ibonds-etfs/

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 50 Minuten von Puppi:

Vielleicht schon bekannt, aber ich poste den Artikel von Prof. W. zu diesen Produkten trotzdem (ohne eigene Wertung!):

https://hartmutwalz.de/ibonds-etfs/

Irgendwie mag Walz diese Fonds scheinbar nicht. ;)  Laufzeitfonds sind sicher nicht die Eierlegende-Wollmilchsau .... aber ich finde er übertreibt seine negative Bewertung etwas. Es gibt durchaus Fälle, in denen solche Fonds eine sinnvolle Alternative darstellen können ... nicht immer und für jeden .... und sie haben natürlich auch Nachteile (wie alle anderen Anlageformen auch) .... aber ich finde das zusätzliche Angebot grundsätzlich gut. Da fallen mir spontan viele andere "Finanzinnovationen" ein, auf die ich eher verzichten könnte. Muss halt jeder selber wissen, ob das etwas für einen ist oder nicht. Steht ja jedem frei, alternativ lieber Festgeld, Geldmarktfonds, Bundesanleihen oder was auch immer auszuwählen.

 

Wie gesagt .... ich sehe Laufzeit-ETFs in erster Linie als Alternative zu Festgeld oder Einzelanleihen bei einer Anlage mit einem bestimmten Zeithorizont. 

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Puppi
vor 22 Minuten von Malvolio:

Laufzeitfonds sind sicher nicht die Eierlegende-Wollmilchsau .... aber ich finde er übertreibt seine negative Bewertung etwas. Es gibt durchaus Fälle, in denen solche Fonds eine sinnvolle Alternative darstellen können ... nicht immer und für jeden .... und sie haben natürlich auch Nachteile (wie alle anderen Anlageformen auch) .... aber ich finde das zusätzliche Angebot grundsätzlich gut. Da fallen mir spontan viele andere "Finanzinnovationen" ein, auf die ich eher verzichten könnte. Muss halt jeder selber wissen, ob das etwas für einen ist oder nicht. Steht ja jedem frei, alternativ lieber Festgeld, Geldmarktfonds, Bundesanleihen oder was auch immer auszuwählen.

Sehe ich wie du.:thumbsup:

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Der Heini

Wenn ich jetzt dagegen einfach einen kurzlaufenden Government Bond nehme: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3FH7618,

den ich bei vielen Brokern (Ing, z.B.) kostenlos kaufen kann,

habe ich ein Zinsänderungsrisiko.

Könnte man das nicht reduzieren, indem man eine Stop-Loss Order hinzufügt?

 

Vorteil: momentan 3% Rendite, jederzeit handelbar, Risikoreduzierung durch SL-Order.

So als Tagesgeld Ersatz für einige Monate.

 

Gibt bestimmt Nachteile, da noch nicht erwähnt.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 14 Minuten von Der Heini:

Wenn ich jetzt dagegen einfach einen kurzlaufenden Government Bond nehme: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3FH7618,

...

Vorteil: momentan 3% Rendite, jederzeit handelbar, Risikoreduzierung durch SL-Order.

So als Tagesgeld Ersatz für einige Monate.

 

Gibt bestimmt Nachteile, da noch nicht erwähnt.

Spontan:

Wie würdest Du da den SL setzen?

Was machst Du mit dem Geld, sobald der SL-Verkauf ausgelöst wurde?

 

PS Noch so ein Gedanke:

Wie viel höher ist bei einem Euro Government Bond 0-1yr ETF das Zinsänderungsrisiko im Vergleich zu TG oder Geldmarktfonds?

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 33 Minuten von Der Heini:

Wenn ich jetzt dagegen einfach einen kurzlaufenden Government Bond nehme: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3FH7618,

den ich bei vielen Brokern (Ing, z.B.) kostenlos kaufen kann,

habe ich ein Zinsänderungsrisiko.

Könnte man das nicht reduzieren, indem man eine Stop-Loss Order hinzufügt?

 

Vorteil: momentan 3% Rendite, jederzeit handelbar, Risikoreduzierung durch SL-Order.

So als Tagesgeld Ersatz für einige Monate.

 

Gibt bestimmt Nachteile, da noch nicht erwähnt.

Kann man machen. Aber 3% war mal .... aktuell kannst Du etwa 1,9% p.a. erwarten. Das Zinsänderungsrisiko wird sich hier auch in Grenzen halten. Alternativ würde ich eben einen Geldmarktfonds nehmen. Man darf aber nicht vergessen, dass man bei manchen Brokern zwar kostenlos kaufen kann, aber der Verkauf dann eben kostet ... z.B. bei der ING. Stop Loss Order bei so einem Fonds fände ich etwas schräg. Wo würdest Du da ein SL-Limit setzten? Das müsste schon sehr dicht am aktuellen Kurs sein.

 

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/251741/ishares-euro-government-bond-01yr-ucits-etf

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Der Heini
vor 35 Minuten von Malvolio:

Kann man machen. Aber 3% war mal .... aktuell kannst Du etwa 1,9% p.a. erwarten.

Oh, hatte bei justetf und extraetf nachgesehen. Dann lohnt sich das nicht.

 

Dann vielleicht längere Laufzeit mit StopLoss.

Suche halt was Einfaches um Cash mit bisschen Zinsen zu haben, statt Tagesgeldhopping. Bleibt wohl nur Geldmarktfond. Kostet leider bei Ing. auch Gebühren.

Das Geld muss aber momentan noch jederzeit schnell verfügbar sein, da ich nicht weiß, ob ich das in 1 Monat oder erst in 9 Monaten brauche, oder ob überhaupt in den nächsten Jahren.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 14 Minuten von Der Heini:

Oh, hatte bei justetf und extraetf nachgesehen. Dann lohnt sich das nicht.

 

Dann vielleicht längere Laufzeit mit StopLoss.

Suche halt was Einfaches um Cash mit bisschen Zinsen zu haben, statt Tagesgeldhopping. Bleibt wohl nur Geldmarktfond. Kostet leider bei Ing. auch Gebühren.

Das Geld muss aber momentan noch jederzeit schnell verfügbar sein, da ich nicht weiß, ob ich das in 1 Monat oder erst in 9 Monaten brauche, oder ob überhaupt in den nächsten Jahren.

Das alte Lied. ;)  Wenn Du Kursrisiken vermeiden willst, bleibt Dir dann erstmal nur ein Geldmarktfonds. Aber da wirst du auch nicht viel mehr bekommen also bei dem o.g. Fonds, langfristig vermutlich sogar eher weniger. Oder du nimmst eben so einen Laufzeitfonds oder eine Bundesanleihe mit noch 2-3 Jahren Laufzeit .... da kannst Du auch jederzeit an dein Geld, hast aber ein gewisses Kursrisiko .... was allerdings mit der Zeit abnimmt. Viel mehr an Zinsen kannst Du da aber im Moment auch nicht erwarten. Bei sinkenden Zinsen stehst du dann damit etwas besser dar, bei steigenden Zinsen etwas schlechter. Kannst Du Dir aussuchen, was dir lieber ist. ;) 

 

Die bei JustETF usw. angegebenen Renditen sind übrigens Vergangenheitswerte .... also was der Fonds z.B. in den letzten 12 Monaten für eine Rendite erzielt hat. Das ist nicht die Rendite, die er in den nächsten 12 Monaten erzielen wird.

 

Bei einigen Brokern (z.B. Trade Republic oder Scalable) bekommst du aktuell noch ganz ordentliche Zinsen. Die geben den EZB Einlagensatz weiter. Das kann aber auch jederzeit sinken und bewegt sich naturgemäß auch im Bereich eines Geldmarktfonds. Mehr als 2% ist im Moment nicht drin ohne Sonderangebote oder höheres Risiko. 

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geeman
· bearbeitet von geeman

Vielleicht nochmal ein paar grundlegende Gedanken:

In den Laufzeitfonds stecken doch sicherlich nur Investment Grade Anleihen. Man kann einen Ausfall nicht ausschließen. Die Gefahr dürfte aber relativ gering sein, zumal ja nicht die Anleihen immer sofort komplett ausfallen, sondern manchmal nur Zinszahlungen ausfallen oder Teile der Anleihe. Man ist als Fremdkapitalgegner in solchen Fällen m.W. weit vorn beim Insolvenzverwalter.

 

Wer hier 5-jähriges schwedisches Festgeld mit 2028 iBonds vergleicht, vergleicht wirklich Äpfel und Birnen.

Viel Spaß auch bei der Auseinandersetzung mit dem schwedischen Einlagensicherungsfonds.

Die 0,2% bis 0,3% "Mehr"-Rendite wäre für mich zu wenig. In welchen Größenordnungen muss man da anlegen, dass sich das lohnt.

Hier ein damals aktueller Artikel zur Greensill-Bankenpleite:

https://www.finanzwesir.com/blog/weltsparen-greensill

Zitat aus dem Fazit, das ich mag:

Zitat

Man sammelt Mickerzinsen ein und ab und zu fliegt einem das um die Ohren. Dann muss man auf die Einlagensicherung hoffen. Damit sich das halbwegs lohnt, muss man große Summen bewegen. Doch bei großen Summen greift die Einlagensicherung nicht mehr. Also schiebt man Kleckerbeträge hin und her und versucht das Nicht-Optimierbare zu optimieren.
Der operative Aufwand (Bank auswählen, Geld überweisen, Freistellungsaufträge managen) und der emotionale Stress bei einer Bankenpleite werden nicht angemessen vergütet. Für mich ist das kein attraktives Rendite/Risiko-Verhältnis. Ich erhalte zweistellige Eurobeträge, muss aber um fünfstellige Eurobeträge zittern. Die Upside ist immer mickrig, die Downside ist selten, aber verheerend.

 

Also wer Laufzeitfonds mag, weil das Geld vielleicht zu bestimmten Zeitpunkten benötigt wird, hat hier gute Werkzeuge.

Für meinen Teil würde es vermutlich eher ein 1-3 jähriger Anleihe-ETF sein, für ein kleines Zinspremium gegenüber dem €STR-ETF.

Für Corporates, z.B. IE00BYZTVV78 iShares € Corp Bond 0-3Yr, der hat ca. 1300 Positionen.

 

Was ich eigentlich sagen will:

Festgeld bäh

passend gewählter Anleihe-ETF FTW

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 1 Stunde von Malvolio:

Das alte Lied. ;)

... und immer noch sehr aktuell, auch im WPF.:D

Die ewige Suche nach der Mehrrendite ohne ein Mehr an Risiko (besonders im risikoärmeren Bereich).

Der Kampf/Drang um jedes 0,1% p.a. samt Abwägung, ob es denn den Aufwand/das Risiko/das Nachsteuer-Ergebnis wert ist...oft mit der vorgehaltenen Hand, mögliche zusätzliche Risiken nicht sehen zu wollen.:unsure:

Ging mir auch lange so. Scheint schwer zu akzeptieren zu sein, dass das magische Dreieck der Geldanlage einfach nicht zu betrügen ist.

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Trader42

Ich find den Vergleich mit Geldmarktfond / Government Anleihen ETF mit ultrakurzer Laufzeit völlig unpassend.

 

Man kauft so Laufzeit ETFs ja, weil man sich einen bestimmten Zinssatz für eine gewisse Zeit sichern will. 

Als Bonus Gegenüber Festgeld bekommt die Option zwischendrin - mit Zinsänderungsrisiko und dadurch Kursschwankungen - doch noch zu verkaufen.

Man hat aber eben einen ungefähren Zinssatz für bspw 8 Jahre einigermaßen sicher.

Kaufe ich einen normalen Anleihen ETF mit langen Laufzeiten lebe ich mit dem Risiko, dass mir durch plötzlich ansteigende Zinsen am Ende der geplanten Anlagezeit eventuell die Gesamtrendite komplett versaut wird.

 

Ein Anleihen ETF mit fester Laufzeit ist am ehesten mit dem Kauf von vielen Einzelanleihen vergleichbar. 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 39 Minuten von geeman:

In den Laufzeitfonds stecken doch sicherlich nur Investment Grade Anleihen. Man kann einen Ausfall nicht ausschließen. Die Gefahr dürfte aber relativ gering sein,

Beurteile selbst bzw, recherchiere, wie riskant du es hältst, besonders im doch recht fetten "BBB"-Bereich der iBonds.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Ausfallrate bei BBB im Schnitt bei um die 2% liegen müsste.

Unterschätzen sollte man nicht, was es für negative Auswirkungen auf die Rendite hat, wenn 1-2% der Anleihen in den iBonds tatsächlich komplett ausfallen.

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Quelle: https://www.ishares.com/de/professionelle-anleger/de/produkte/331717/ishares-ibonds-dec-2028-term-corp-ucits-etf

 

vor 39 Minuten von geeman:

Viel Spaß auch bei der Auseinandersetzung mit dem schwedischen Einlagensicherungsfonds.

Die 0,2% bis 0,3% "Mehr"-Rendite wäre für mich zu wenig.

Sehe ich wie du :thumbsup:

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Puppi
vor 9 Minuten von Trader42:

Kaufe ich einen normalen Anleihen ETF mit langen Laufzeiten lebe ich mit dem Risiko, dass mir durch plötzlich ansteigende Zinsen am Ende der geplanten Anlagezeit eventuell die Gesamtrendite komplett versaut wird.

Nicht nur das.

Bei Unternehmensanleihen besteht sogar das zusätzliche Risiko, dass durch einen wirtschaftlichen Schock die Kurse einbrechen.

Das kann ebenso blöd enden, wenn man genau dann an das Geld muss. Im Corona Crash hat es da einige Anleihe-ETF Anleger bisschen ungünstig erwischt im Forum.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
vor 39 Minuten von Puppi:

Beurteile selbst bzw, recherchiere, wie riskant du es hältst, besonders im doch recht fetten "BBB"-Bereich der iBonds.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Ausfallrate bei BBB im Schnitt bei um die 2% liegen müsste.

Unterschätzen sollte man nicht, was es für negative Auswirkungen auf die Rendite hat, wenn 1-2% der Anleihen in den iBonds tatsächlich komplett ausfallen.

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Quelle: https://www.ishares.com/de/professionelle-anleger/de/produkte/331717/ishares-ibonds-dec-2028-term-corp-ucits-etf

 

Sehe ich wie du :thumbsup:

Der BBB-Anteil ist schon überraschend hoch, obwohl das ja technisch noch Investment Grade ist. Bei relativ kurzen Restlaufzeiten muss man das allerdings auch etwas relativieren.

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 4 Minuten von Malvolio:

Bei relativ kurzen Restlaufzeiten muss man das allerdings auch etwas relativieren.

Stimmt.

Man sollte sich nur bewusst sein, dass z.B 1% Ausfall bedeutet, dass die Gesamtrendite pro Jahr spürbar sinkt.

Da gab es im anderen Faden mal Berechnungen und Diskussionen dazu.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Es ghet nicht nur um Ausfälle. Ihr solltet auch noch einmal darüber nachdenken, was passiert, wenn eine BBB-Anleihe downgerated wird, z.B. auf BB oder B. Dabei fällt der Kurs. Was aber macht der Fonds mit dieser Anleihe? Behält der Fonds sie? Oder verkauft er sie - und realisiert dabei einen Kursverlust? Was bedeutet das für den Anleger und für seine Rendite?

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Malvolio
vor 1 Minute von stagflation:

Es ghet nicht nur um Ausfälle. Ihr solltet auch noch einmal darüber nachdenken, was passiert, wenn eine BBB-Anleihe downgerated wird, z.B. auf BB oder B. Dabei fällt der Kurs. Was aber macht der Fonds mit dieser Anleihe? Behält der Fonds sie? Oder verkauft er sie? Was bedeutet das für den Anleger?

Ich glaube ich schau mir im Dezember auch mal Bundesanleihen an, wenn mein iBond ausläuft. ;) 

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Du verstehst mich möglicherweise falsch: ich habe nichts gegen die Laufzeit-ETFs. Sie haben ihre Existenzberechtigung und ihre Vorteile. Aber sie sind viel komplexer, als sie aussehen. Ich möchte, dass Ihr sie versteht, bevor Ihr investiert. Und Euch nicht von vermeintlich deutlich höheren YTM-Renditen blenden lasst.

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Malvolio
vor 17 Stunden von stagflation:

Du verstehst mich möglicherweise falsch: ich habe nichts gegen die Laufzeit-ETFs. Sie haben ihre Existenzberechtigung und ihre Vorteile. Aber sie sind viel komplexer, als sie aussehen. Ich möchte, dass Ihr sie versteht, bevor Ihr investiert. Und Euch nicht von vermeintlich deutlich höheren YTM-Renditen blenden lasst.

Ich verstehe genau was du sagen willst und gebe dir Recht. Es ist alles nicht so einfach.

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Fondsinvestor
· bearbeitet von Fondsinvestor
vor 21 Stunden von geeman:

Wer hier 5-jähriges schwedisches Festgeld mit 2028 iBonds vergleicht, vergleicht wirklich Äpfel und Birnen.

Viel Spaß auch bei der Auseinandersetzung mit dem schwedischen Einlagensicherungsfonds.

Tja, ein gewisses Risiko gibt es natürlich auch bei Festgeld. Aber bei Festgeldanlagen im Bereich der EU (dazu gehört Schweden) muss man sich angeblich nicht mehr mit der ausländischen Einlagensicherung auseinandersetzen:

Zitat

"Die Abwicklung von Schadensfällen ist seit Anfang Juli 2015 deutlich vereinfacht. Sparer müssen sich bei einer Pleite nicht mehr mit der jeweiligen Entschädigungseinrichtung im Ausland auseinandersetzen. Entschädigungszahlungen laufen automatisch über das deutsche Einlagensicherungssystem im Auftrag der ausländischen Einrichtung. Auch die Zahlungsfrist hat sich verkürzt: Die Entschädigungseinrichtung muss spätestens nach zehn Tagen zahlen, ab 2024 verkürzt sich der Zeitraum auf sieben Tage (wie es schon jetzt in Deutschland der Fall ist). Zuvor hatte die Frist 20 Tage betragen."

Quelle: Finanztip

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