Gefühle bei der Geldanlage (Guter Schlaf vs. mehr Rendite)

[OttoKleinanleger]

@Sapine, @Der Heini Na ja, 2002 war ich ja nur fast weich gekocht, die Erholung 2003 kam doch noch. 2008 war meine AA auch desewegen so bescheiden, weil man vor Einführung der Abgeltungssteuer die alte Regelung sichern wollte. Merke, überteibe es nicht mit der Steueroptimierung.  Es war auch nur ein Glattstellen von 25% des Depots, aber die Allgemeinsituation fühlte sich trotzdem bescheiden an. Alles persönliches Pech, man hat es überlegt und schmunzelt heute über die Beträge um die es damals ging. Die einzige Erkenntnis, die der Mitleser vielleicht mitnehmen sollte ist die Lehre, dass die Kriese nicht nur im Depot, sondern auch ausserhalb Auswirkungen haben kann.

[oktavian]

vor 16 Stunden von OttoKleinanleger:

2008 war meine AA auch desewegen so bescheiden, weil man vor Einführung der Abgeltungssteuer die alte Regelung sichern wollte. Merke, überteibe es nicht mit der Steueroptimierung

Ende 2008 alles in Aktien war doch super. Hätte noch Kredit aufnehmen sollen.

[Puppi]

vor 33 Minuten von oktavian:

Ende 2008 alles in Aktien war doch super. Hätte noch Kredit aufnehmen sollen.

In der Tat hätte man Ende 2008 (sozusagen am letzten Handelstag im Dezember) zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wenn man da "All IN" gegangen wäre in Aktien(fonds). 

Man hätte den steuerlichen Bonus noch mitgenommen und gleichzeitig wäre man fast noch am Tief der Finanzkrise eingestiegen .

Wieso waren wir damals alle nur so dumm und haben das nicht erkannt?  Blöde Gefühle!!!

Ich bin damals zumindest im November eingestiegen, aber leider nicht in das richtige Produkt (=> Carmignac Patrimoine ). Außerdem war ein großer Teil des Geldes schon in der eigens genutzten Immobilie "eingemauert".

 

[sparfux]

vor 1 Stunde von Puppi:

Wieso waren wir damals alle nur so dumm und haben das nicht erkannt?

Also ich habe ganau das damals gemacht - inkl. kleinem Kredit bis die Jahreszahlung kam. Es gab bei mir sogar 3 Fliegen mit einer Klappe: Ich hatte etliche ETF-Anlagen, die noch unter einem Jahr alt waren und (situationsgemäß) hohe Verluste hatten. Ich konnte durch Umschichtung in ähnliche ETF die Verluste speichern und als Vorträge später Schritt für Schritt verbrauchen. 

 

Das war mal eine wirklich gute Entscheidung. ... ok, ich hatte in meinem Anlegerleben aber auch schlechte getroffen. Man ist also nicht immer auf der guten Seite ...

[t.klebi]

vor 10 Minuten von sparfux:

ok, ich hatte in meinem Anlegerleben aber auch schlechte getroffen. Man ist also nicht immer auf der guten Seite ...

Tja so läuft das beim Roulette halt. Man tätigt eine Platzierung und hofft auf deren Eintreffen. 

 

[Puppi]

vor 25 Minuten von sparfux:

Also ich habe ganau das damals gemacht

Du bist halt ein Fuchs .

[OttoKleinanleger]

vor 2 Stunden von oktavian:

Ende 2008 alles in Aktien war doch super. Hätte noch Kredit aufnehmen sollen.

Ja geile Nummer, einfach mal die eigene Schmerztolleranz maximal austesten. Wer braucht schon in jungen Jahren eine Krankenversicherung und überhaupt, bis so eine Räumungsklage durch ist, das dauert. Was zu Futtern gibts im Supermarkt, da kann man sich auch durchs Lager raus schleichen.

Mein Schufa-Score von damals hätte mich mal interessiert.

Es war einfach eine spannende Zeit.

[Puppi]

vor 15 Minuten von OttoKleinanleger:

Es war einfach eine spannende Zeit.

"Spannend" ist gut gesagt .

Glück dem, der damals nicht auch außerhalb der Börse betroffen war.

Einer (!) von vielen Berichten:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vier-schicksale-die-krise-ganz-persoenlich-1731489.html

 

Man kann auch mal im Forum ein bisschen "graben", wenn man Zeit hat, was damals hier teils los war .

Scharf auf so einen "Crash" sollte keiner hier sein finde ich .

Nicht umsonst werden manchmal die Worte benutzt: "Gegen die Finanzkrise war der Corona Crash ein Kindergeburtstag!".

[Schwachzocker]

vor 2 Stunden von sparfux:

Also ich habe ganau das damals gemacht...

Und ich dachte schon, damals gab es niemanden mehr, der Aktien gekauft hat.

[Neverdo]

Ja, wenn ich daran zurückdenke...wenn das Depot von Stunde zu Stunde in einigen Positionen schmilzt, man sieht es und sitzt vor dem Schirm...wohl dem, der damals schon ein stark differenziertes Depot hatte.

Ach ja, Krise...meint ihr nicht, dass euer Anlageverhalten sich bereits jetzt auf Veränderungen einstellen sollte ?

Ich sehe so einiges und nachdem ich nun auch noch Rückläufer unterbringen muss, sehe ich es umso mehr.

[Schwachzocker]

vor 13 Minuten von Neverdo:

Ich sehe so einiges und nachdem ich nun auch noch Rückläufer unterbringen muss, sehe ich es umso mehr.

Was siehst Du denn so?

[stagflation]

vor 7 Stunden von oktavian:

Ende 2008 alles in Aktien war doch super. Hätte noch Kredit aufnehmen sollen.

 

Da ich ein "alter Sack" bin, war ich Ende 2008 dabei. Ich habe damals die "einmalige Chance" gesehen und kräftig eingekauft. Glücklicherweise nicht auf Kredit.

 

Da gab es beispielsweise preiswerte Deutsche Bank und Commerzbank Aktien. "Solide Aktien", sagte man, "gehören in jedes Depot". Ich habe zugegriffen. Das Ergebnis waren 80% Verlust bei der Deutschen Bank und über 90% bei der Commerzbank. Ich habe noch weitere Aktien gekauft, deren Entwicklung zwar nicht ganz so schlimm, aber ähnlich war. Von den Offenen Immobilienfonds ganz zu schweigen.

 

Das Einzige, was mich gerettet hat, war, dass ich damals auch 2 ETFs gekauft habe. Ohne zu wissen, was sie sind und wofür man sie gebrauchen kann. In der Folgezeit fielen meine Aktien und die ETFs stiegen - auf geradezu unheimliche Weise. 10 Jahre später habe ich alles verkauft. Ich bin ich 0 auf 0 rausgekommen - aber nur Dank der ETFs. Meine Einzelaktien-Investments haben Verlust gemacht.

[Puppi]

vor 6 Minuten von stagflation:

Da gab es zum Beispiel preiswerte Deutsche Bank Aktien und Commerzbank Aktien. "Solide Aktien", sagte man, "gehören in jedes Depot". Ich habe zugegriffen. Das Ergebnis waren 80% Verlust bei der Deutschen Bank und 90% bei der Commerzbank. Es gab noch weitere Aktien, deren Entwicklung zwar nicht ganz so schlimm, ähnlich gelaufen ist.

"GEFÜHLT solide Aktien" vermutlich .

Kann mich auch noch an diese Zeiten erinnern mit den Tipps zu "soliden Aktien" und "gehört (GEFÜHLT) in jedes Depot!" .

[Schwachzocker]

vor 10 Minuten von stagflation:

Da gab es zum Beispiel preiswerte Deutsche Bank Aktien und Commerzbank Aktien. "Solide Aktien", sagte man, "gehören in jedes Depot". Ich habe zugegriffen. Das Ergebnis waren 80% Verlust bei der Deutschen Bank und 90% bei der Commerzbank. Es gab noch weitere Aktien, deren Entwicklung zwar nicht ganz so schlimm, ähnlich gelaufen ist. Von den Offenen Immobilienfonds ganz zu schweigen.

Und? Wie waren die Gefühle? Wie waren die Nächte? Hat es sich lebensverlängernd ausgewirkt, wie ja immer behauptet wird?

[Puppi]

vor 1 Minute von Schwachzocker:

Hat es sich lebensverlängernd ausgewirkt, wie ja immer behauptet wird?

Er lebt doch noch 

[sparfux]

vor 1 Stunde von Schwachzocker:

Und ich dachte schon, damals gab es niemanden mehr, der Aktien gekauft hat.

Aktien-ETF natürlich

[Schwachzocker]

vor einer Stunde von Puppi:

"GEFÜHLT solide Aktien" vermutlich .

Kann mich auch noch an diese Zeiten erinnern mit den Tipps zu "soliden Aktien" und "gehört (GEFÜHLT) in jedes Depot!" .

Dass das bei Dir die Durchhaltefähigkeit gesteigert hat, wie immer behauptet wird, lässt sich aber auch nicht feststellen oder?

[Lazaros]

vor 50 Minuten von sparfux:

Aktien-ETF natürlich

Gratulation 

2008 warst Du damit noch ein echter Pionier.

AKtien-ETF, also nicht Index-Zertifikate, waren damals noch ein exotisches Produkt in Deutschland, wenngleich auch schon verfügbar. 

https://extraetf.com/de/wissen/entstehung-von-etfs 

 

[odensee]

vor 2 Stunden von stagflation:

"Solide Aktien", sagte man, "gehören in jedes Depot".

Hättest du mal Geschäftsberichte gelesen...

[Puppi]

vor 55 Minuten von Schwachzocker:

Dass das bei Dir die Durchhaltefähigkeit gesteigert hat, wie immer behauptet wird, lässt sich aber auch nicht feststellen oder?

Nein. Es hat dazu beigetragen, dass ich das "Durchhalten, (GEFÜHLT) davon überzeugt zu sein, ein guter Stock Picker zu sein" irgendwann nicht mehr geschafft habe .

[Sapine]

vor 3 Minuten von Puppi:

Nein. Es hat dazu beigetragen, dass ich das "Durchhalten, (GEFÜHLT) davon überzeugt zu sein, ein guter Stock Picker zu sein" irgendwann nicht mehr geschafft habe .

Man muss kein guter Stock Picker sein. Ausreichend gut genügt. 

[sparfux]

vor einer Stunde von Lazaros:

Gratulation 

2008 warst Du damit noch ein echter Pionier.

AKtien-ETF, also nicht Index-Zertifikate, waren damals noch ein exotisches Produkt in Deutschland, wenngleich auch schon verfügbar. 

https://extraetf.com/de/wissen/entstehung-von-etfs 

Ja ich war da recht früh dabei. Habe gerade mal in meinen Unterlagen nachgeschaut. Die ersten ETF habe ich 2006 bei Nordnet gekauft. Damals hatte ich aber auch noch Indexzertifikate und Indexfonds, da es ja noch nicht so viele ETF gab. 

[Fondsinvestor]

@sparfux
Ich hab auch grad geguckt. Meinen ersten ETF hab ich im Juli 2007 gekauft, war ein DWS-Fonds namens Dow Jones Euro Stoxx50 EX, WKN 593395. Hab ihn damals als Indexfonds eingestuft. Den gibt es immer noch, als iShares-Fonds, und ich hab ihn auch noch immer. Im August kam dann mein erster ETF auf den S&P500 (WKN 264388, gibt es ebenfalls noch, hab ich aber nimmer). Ansonsten war ich damals in aktive Aktienfonds investiert wie den Fidelity Europe, den Magellan-Schwellenländerfonds und den von Kaldemorgen gemangten DWS-Vermögensbildungsfonds.

Ende 2008 hab ich dann verstärkt investiert (in Aktienfonds). Trotz der damals desaströsen Stimmung und wegen der Abgeltungssteuer, die für Anlagen ab 1. Januar 2009 galt. Dadurch stieg meine Aktienquote von 40 auf auf 56% (von Anfang November bis Ende 2008). War zwar beileibe nicht "all in", aber doch ein mutiger Schritt und nachträglich gesehen ein Glücksgriff. Die Abgeltungssteuer hat paradoxerweise viel für den Erfolg der Aktien in Deutschland getan, denke ich. 

[Sapine]

War das jetzt FOMO 2008? War für mich jedenfalls auch eine starke Triebfeder. Insbesondere im November und Dezember hat mich das mächtig motiviert. Wobei wenn ich drüber nachdenke war es auch das Sicherheitsbedürfnis, denn Banken waren ja mächtig am Schwanken und die Gefahr eines Dominoeffekts durchaus real. 

[oktavian]

vor 10 Stunden von Puppi:

Man hätte den steuerlichen Bonus noch mitgenommen und gleichzeitig wäre man fast noch am Tief der Finanzkrise eingestiegen .

Wieso waren wir damals alle nur so dumm und haben das nicht erkannt?  Blöde Gefühle!!!

 Allerdings war ich so dumm und habe damals Liquidität in indexnahe Aktienfonds und nicht ETFs gesteckt, weil ich dachte Einzelaktien können übernommen werden usw. und dann wäre Altbestand weg. ETFs waren mir nicht so bekannt. Ab 2009 wieder fast alles in Einzelaktien reinvestiert. Inzwischen die Aktienfonds verkauft bzw. wurden fusioniert/eingestellt und vorher x-mal umbenannt.

 

Meine Meinung von deutschen Banken ist bekannt. Da waren wir underweighted. Hatten paar ING seit den 90ern und die waren auch nicht so dolle (PP gibt 6,6% IZF bis heute), aber zum Glück kleiner Posten.