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Puppi

Gefühle bei der Geldanlage (Guter Schlaf vs. mehr Rendite)

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Puppi
vor 5 Minuten von Nachdenklich:

Gerade bei Deinen Beiträgen meine ich aber häufig das Wort "gierig" oder "Gier" gelesen zu haben.

Dabei waren das vielleicht nur optimistische Menschen mit einem hoffnungsfrohen Vertrauen in die Zukunft?

Kann sein, ja.

Ich habe dagegen bei einigen Beiträgen hier gegenüber Anlegern mit geringer Aktienquote das Wort "Angststörung" gelesen. Dabei waren das vielleicht nur Menschen, die ihre geringe Aktienquote auch aus vernünftigen Gründen entschieden haben?

 

So gesehen können wir das hier alle vielleicht nutzen, um unsere Vorurteile wegzuschaffen, die wohl manchmal einfach auf Gefühlswelt beruht.

:prost:

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Puppi
· bearbeitet von Puppi

@Nachdenklich

Schau mal hier, was ich über 100% Aktienquoten-Anleger geschrieben habe:

Am 5.4.2025 um 15:33 von Puppi:

...oder hat das Glück, ein wirklich "harter Brocken" zu sein. Dann herzlichen Glückwünsch! Im Forum sind mir maximal eine Handvoll User bekannt, die knallhart 100% Aktien durchziehen ohne Wenn und Aber und auch komplett ohne großes Market Timing. An der Stelle Respekt an Euch! 

@Rotensteinist glaube ich einer dieser 100%er, die ich schätze und bewundere für diese "Kraft"/mentale Stärke.

 

Falls ich das Wort "gierig" benutzt habe, dann vermutlich im Zusammenhang mit pauschalem "Warnen vor zu niedrigeren Aktienquoten", z.B. mit dem Argument der Inflation...die aber eben nicht pauschal jeden gleich hart tangiert.

In erster Linie benutze ich das Wort wohl, wenn Risiken eingegangen werden, die aufgrund schon sehr komfortabler, finanzieller Situation eigentlich oder sehr wahrscheinlich nicht mehr nötig sind. 

Da bin ich aber nicht der einzige (sogar Experten/Buchautoren sehen das ähnlich).

Ich versuche trotzdem, dies ab jetzt sein zu lassen. 

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Nachdenklich
vor 5 Minuten von Puppi:

...  können wir das hier alle vielleicht nutzen, um unsere Vorurteile wegzuschaffen, ....

Nunja, ich mag ja das Vorurteil haben, daß diejenigen, die nach Garantien suchen und auf Sicherheit hoffen sich in einer Scheinwelt aufhalten.

Garantien sind oft nutzlos, wenn es dem Garantiegeber so gefällt (oder er sie einfach nicht erfüllen kann) und Sicherheit ist ohnehin eine Schimäre.

Unabhängigkeit gibt es auch immer nur in einem relativen Ausmaß. Wir sind alle immer in irgendwelchen Abhängigkeiten.

Die meisten Menschen in unserer Welt sind von dem finanziellen Ertrag ihrer Arbeitskraft (Humankapital) abhängig. Manche glauben durch eine BU diese Abhängigkeit zu entschärfen.

Daneben gibt es für viele Menschen Abhängigkeiten - und damit eine gefühlte Absicherung - von ausreichendem Sozialtransfer (Ergänzungen/Ersatz eigenen Einkommens durch staatliche Leistungen {Sozialversicherungen eingeschlossen}).

Diese oben genannten Abhängigkeiten kann man verringern, indem man eine intakte Familie hat und in dem man in dieser Familie ein ansehnliches Vermögen aufbaut. Damit entsteht aber die neue Abhängigkeit davon, daß die Familie intakt bleibt und daß das Vermögen nicht verloren geht.

Mein Gefühl sagt mir: Es gibt weder wirkliche Sicherheit, noch wirkliche Unabhängigkeit noch wirkliche Garantien. Unsere Existenz ist grundsätzlich unsicher. Die krampfhafte Suche nach Sicherheit verbraucht oft zuviel Energie, Kraft (oder Rendite).

Dennoch lebe ich nach dem Motto:

Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

 

In dem Sinne: :prost:

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 6 Minuten von Nachdenklich:

Nunja, ich mag ja das Vorurteil haben, daß diejenigen, die nach Garantien suchen und auf Sicherheit hoffen sich in einer Scheinwelt aufhalten

Ist doch ok und deine Sicht.

Es gibt hier alle möglichen Sichtweisen oder Vermutungen, z.B., dass die gesetzliche Rente das unsicherste ist, was es gibt/ null Wert ist. Der Meinung bin ich z.B. überhaupt nicht.

Fakten vs. Gefühle...ist nicht immer so leicht. Gefühle beruhen eben oft auf persönlichen Erfahrungen.

Wer 2009 alles verloren hat, fühlt vermutlich seither anders als der, der durch die Finanzkrise Millionär wurde.

 

Und klar...wirkliche 100% Garantien gibt es so gut wie gar nicht, aber das behauptet glaube ich auch keiner.

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Sapine
vor 2 Stunden von Puppi:

Ich glaube, dass die Frage, ob Anleger A finanziell unabhängig ist, also von der Asset Allocation abhängt oder etwa nicht?

Wenn Anleger A seine Asset Allocation so einstellt, dass er gar nicht erst in die Gefahr kommt, mit 50% seines Vermögens ins Minus zu rutschen, sondern z.B. nur 10 oder 20%, dann kann es sein, dass er eben schon finanziell unabhängig ist. Er muss eben so justieren, dass er im Worst Case eben immer noch über dem von mir genannten "Kipppunkt" bleibt, also selbst bei einem Crash am Aktienmarkt oder bei sonstigen Verlusten seiner Assets immer noch in seiner...ich nenne es mal "finanziellen Komfortzone" bleibt (passt vielleicht besser als "finanzielle Unabhängigkeit"). 

Jetzt bist Du im falschen Faden, wenn Du versuchst Deine eigene Anlagementalität logisch zu begründen. Glaub mir es sind nur die Gefühle die Dich leiten (und meiner Meinung nach die falschen, aber das tut nichts zur Sache). 

 

Mal Dir doch mal das Szenario einer hohen Inflation aus. Müssen ja nicht gleich die zwanziger Jahre sein, aber die Türkei wäre schlimm genug für Dein vermeintlich sicheres Nest. Währungsreformen wären noch tragischer. Es gibt nicht nur am Aktienmarkt Risiko. Kannst Du mir sagen wie hoch Dein Vermögen sein muss, damit Du diese Szenarien überlebst? Sozusagen Dein Worst Case. 

vor 2 Stunden von Puppi:

Wenn die finanzielle Unabhängigkeit eines ausreichend/sehr Vermögenden nicht von der AA abhängt, dann kann ja niemand wirklich finanziell unabhängig sein, weil selbst beim Milliardär die Möglichkeit besteht, dass er seine AA so doof aufstellt, dass er alles wieder verlieren könnnte (da reicht es z.B. aus, zu 100% in Kryptos zu gehen oder in Schiffscontainer).

Kürzlich gab es ein gemeinsames Video von Kommer und Beck zur Frage, was aus Vermögen innerhalb von zwei Generationen wird und das Ergebnis war verheerend. Selbst für wirklich hohe Vermögen.

vor 1 Stunde von Puppi:

Ich weiß nicht, ob es bei dem Thema (Inflation) z.B. sinnvoll ist, mit Worst-Case-Szenarien zu rechnen oder eher etwas optimistischer zu schätzen mit den langfristigen Durchschnittsdaten (die teils eben sogar "beweisen", dass es langfristig nicht nötig war, hohe Aktienquoten fahren zu müssen, um die Inflation nach Steuern zu übertreffen oder zumindest in Schach zu halten).

Klingt nach einem gefühlsgesteuerten Bias. Bei Aktien rechnest Du doch auch mit dem Worst-Case.

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Der Heini
vor 2 Stunden von Sapine:

Auch nicht unterschätzen sollte man die Bedeutung der Anlageziele für die Gefühlswelt und damit die Entscheidungen. Wer "die with zero" anstrebt, wird andere Entscheidungen treffen bei Finanzanlage und Ausgaben als ein Anleger mit einem Mindset von Familienoffice, das auf langjährigen Wertzuwachs ausgerichtet ist. 

:thumbsup: Ist so.

 

vor einer Stunde von Nachdenklich:

Und in Deutschland legen so viele Menschen ihr Geld viel zu risikoscheu an, weil die Angst vor Verlusten gepflegt wird und der Optimismus auf eine schon irgendwie gelingende Zukunft nicht aufkommen kann.

Die Angst wird aber in Deutschland unter anderem von der Versicherungslobby gerne hochgehalten. Da verdient man sehr gut daran.

Vor allem die Angst, daß es nach einem Crash nie wieder aufwärts geht, denn dieses Mal ist alles anders. War in der Finanzkrise, Neuer Markt so und bei Corona auch. War alles neu. Auch wenn es ein paar Jahre dauert, wenn nicht mehrere Krisen hintereinander folgen, erholen sich die Kurse nach 5-6 Jahren wieder.

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oktavian
vor einer Stunde von Puppi:

Außerdem muss man unterscheiden zwischen "das eigene Scheitern einreden"  und "Fehler analysieren".

Das Erstere tun wir in dieser Diskussion hier ja nicht.

Manchmal kommt evtl. das Problem der Entscheidungsparalyse, weil der ETF evtl noch 0,01% weniger TER haben könnte. Ich verstehe immer nicht, wieso der Sparplan nicht einfach schon läuft. Sieht man ja oft in den threads.

 

Ich gebe offen zu, ex-post nicht aggressiv genug gewesen zu sein, aber über 100% net long ist selbst mir etwas viel. Außerdem hatte ich auch mal 30% in einer Aktie, obwohl ich extrem Risikoaversion bin.  Hatte auch mal einen 30er Bagger durch Nachkauf mit Bezugsrechten, nachdem es vorher 95% runter ging. Dann natürlich nicht zusätzlich über Börse nach gekauft aus Angst das Geld zu verlieren, weil ich emotional nicht mit einer Aktie so viel verlieren können wollte (mental accounting). Obwohl die alten Verluste der Minusposition hätten egal sein müssen. Worst case Hartz IV beruhigt meine Psyche und damit könnte ich auch leben. 

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Schwachzocker
vor 1 Minute von Der Heini:

...Auch wenn es ein paar Jahre dauert, wenn nicht mehrere Krisen hintereinander folgen, erholen sich die Kurse nach 5-6 Jahren wieder.

Oder nach 13 Jahren, wie nach der Dotcom-Zeit bzw. 9/11. Da hatte ich dann eben schlechte Gefühle. Das ist dann eben so. Ich wüsste nicht, warum die Gefühle besser werden sollten, wenn man verkauft.

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Der Heini
vor 5 Minuten von Schwachzocker:

Oder nach 13 Jahren, wie nach der Dotcom-Zeit bzw. 9/11. Da hatte ich dann eben schlechte Gefühle. Das ist dann eben so. Ich wüsste nicht, warum die Gefühle besser werden sollten, wenn man verkauft.

Aber bedenke, daß da 2008 mit hineingespielt hat. Ansonsten wären die 13 Jahre deutlich weniger gewesen. Es sind meist mehrere Krisen hintereinander oder kurz vor der kompletten Erholung die nächste.

Genauso 1929, kurz vor der Erholung kam der WWII, danach erst ging es (zumindest in den USA) aufwärts.

Das gleiche Spiel 1973 mit der ersten Ölkrise, 1979 kam dann die nächste und damit 2-mal weltweite Rezession in wenigen Jahren.

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von Der Heini:

Aber bedenke, daß da 2008 mit hineingespielt hat....

Da haben noch diverse kleinere Kursrückgänge mit hineingespielt. Es ist auch sonst immer so, dass viele Dinge hineinspielen.

Keine Angst, ich bedenke das.

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Sapine
vor 28 Minuten von Schwachzocker:

Oder nach 13 Jahren, wie nach der Dotcom-Zeit bzw. 9/11. Da hatte ich dann eben schlechte Gefühle. Das ist dann eben so. Ich wüsste nicht, warum die Gefühle besser werden sollten, wenn man verkauft.

Hängt halt immer davon ab, was man im Depot drin hat. 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 13 Minuten von Sapine:

Hängt halt immer davon ab, was man im Depot drin hat. 


Du meinst, das ist Dein Gefühl?

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Sapine
vor 23 Minuten von Schwachzocker:

Du meinst, das ist Dein Gefühl?

Ich bezog mich auf diesen Kommentar von Dir. 

vor einer Stunde von Schwachzocker:

Oder nach 13 Jahren, wie nach der Dotcom-Zeit bzw. 9/11. Da hatte ich dann eben schlechte Gefühle. Das ist dann eben so. Ich wüsste nicht, warum die Gefühle besser werden sollten, wenn man verkauft.

Mein Depot hat noch nicht mal 5 Jahre benötigt, sich zu erholen. Meine Gefühle waren 2008/2009 ziemlich schlecht aber aus ganz persönlichen Gründen und nicht wegen der Börse. Saure-Gurken-Zeiten gehören an der Börse dazu. Solche Situation können ihre Bedrohlichkeit verlieren, wenn man sich vorher intensiv mit dieser Möglichkeit beschäftigt hat. Zumindest für manche Anleger gilt das.

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Neverdo
vor 17 Minuten von Sapine:

Ich bezog mich auf diesen Kommentar von Dir. 

Mein Depot hat noch nicht mal 5 Jahre benötigt, sich zu erholen. Meine Gefühle waren 2008/2009 ziemlich schlecht aber aus ganz persönlichen Gründen und nicht wegen der Börse. Saure-Gurken-Zeiten gehören an der Börse dazu. Solche Situation können ihre Bedrohlichkeit verlieren, wenn man sich vorher intensiv mit dieser Möglichkeit beschäftigt hat. Zumindest für manche Anleger gilt das.

Das war nicht ungewöhnlich, ungewöhnlich war die Erholung an sich, die Tatsache, dass es so schnell ging, aber die Erholung der Depots war sehr kurzfristig, wer unten nachgekauft hatte, war noch früher fertig.

Was ich damals geschrieben hatte, hat diesen Karl Napf wüten lassen, ich habe meine Anleihen, die ich bis zur Endfälligkeit zu halten beabsichtigte alle Pari gerechnet, also zu 100%...obwohl sie natürlich auch gelitten hatten.

Für mich waren das Buchverluste, die ich vernachlässigte und es war dann ja auch so, eingelöst wurden sie alle zu 100%.

Auch so ein Grund, der mich bestärkte den Aktienanteil entsprechend zu handhaben.

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Nachdenklich
vor 1 Stunde von Sapine:

Kürzlich gab es ein gemeinsames Video von Kommer und Beck zur Frage, was aus Vermögen innerhalb von zwei Generationen wird und das Ergebnis war verheerend. Selbst für wirklich hohe Vermögen.

 

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odensee
vor 14 Minuten von Neverdo:

Was ich damals geschrieben hatte, hat diesen Karl Napf wüten lassen,

Wann war denn "damals"? Du bist doch erst seit November 2022 dabei.

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Puppi

Noch ein guter Link von Jason Zweig:

https://jasonzweig.com/so-you-think-youre-a-risk-taker/

vor 2 Minuten von odensee:

 Du bist doch erst seit November 2022 dabei.

Tipp:

Bin ich erst seit Nov 2024 dabei?,:D

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Schwachzocker
vor 23 Minuten von Neverdo:

Für mich waren das Buchverluste, die ich vernachlässigte...

:rolleyes:

 

vor 49 Minuten von Sapine:

Ich bezog mich auf diesen Kommentar von Dir. 

Ja, es ist eben einfach nur eine unsinnige Trivialität. Natürlich hängt es davon ab, was man im Depot hat. Es hängt auch davon ab, ob man überhaupt ein Depot hat oder nur Spareinlagen.

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odensee
vor 10 Minuten von Puppi:

Tipp:

Unterschied: du hast es publik gemacht. Wäre doch mal interessant, was genau @Neverdo damals gepostet hat und was @Karl Napf darauf antwortete.

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Neverdo
vor 12 Minuten von odensee:

Wann war denn "damals"? Du bist doch erst seit November 2022 dabei.

Damals war die Zeit als Karl noch Karl war, irgendwann war er ja wohl Readonly, damals war die Zeit als wir die Dollaranleihen gekauft haben, denn damals war er um 1,40 bis 1,50...vergessen hier auch manche...damals war ;):D..siehe Puppi...

vor 2 Minuten von odensee:

Unterschied: du hast es publik gemacht. Wäre doch mal interessant, was genau @Neverdo damals gepostet hat und was @Karl Napf darauf antwortete.

Karl war damals einer, den ich sehr geschätzt habe, war mit Biss der Junge,nur Nullen haben keine Kanten ;), war nicht ganz einfach, wir haben uns auch per mail ausgetauscht, was uns wichtig erschien, der war ja so etwas von gut...ihm gilt immer noch mein Respekt...

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OttoKleinanleger
· bearbeitet von OttoKleinanleger
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Oder nach 13 Jahren, wie nach der Dotcom-Zeit bzw. 9/11. Da hatte ich dann eben schlechte Gefühle. Das ist dann eben so. Ich wüsste nicht, warum die Gefühle besser werden sollten, wenn man verkauft.

Es kann aber durchaus von der Situation abhängen, in der man ist. Ich für meine Teil war 2002/2003 kurz davor mein ausgebombtes Depot glatt zu stellen, einfach um den Schmerz zu beenden. Es waren meine einzigen Rücklagen und die junge Firma lief auch nicht so doll. Irgendwann donnerten die Kanonen und der Rest ist Geschichte. Das war ein klarer Fall von falscher AA für die Situation. Gelernt hat man natürlich nichts draus und so habe ich dann 2008, nahe dem Tiefpunkt, einen merklichen Teil meines Depots verkaufen müssen. Nicht wegen fehlender mentalen Stärke, sondern ganz einfach, weil die allgemeine wirtschaftliche Situation sich auch auf die eigene Firma ausgewirkt hatte und man die dran gegeben hat. Was machste dann, stur sagen ich verkaufe nichts? Irgendwoher müssen Miete und Krankenkasse bezahlt werden. Ergo verkauft man einen Teil vom Depot, auch wenn da der Verkauf mehr schmerzt, als die pulverisierten Kurse.


 

vor 4 Stunden von Jennerwein:

Am besten lernt man das in jungen Jahren, wenn man mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz und einem langen Anlagehorizont startet. So kann man seine Erkenntnisse langfristig nutzen und sein Mindset stärken. Es ist auf jeden Fall kontraproduktiv, ständig Angstgefühle oder Zweifel zu diskutieren – das schwächt nur die eigene Durchhaltefähigkeit.

 

Da bin ich voll bei dir. Ohne Skin in the Game fällt einem die Anlage schwer, wenn man dann mal so ein "einmal im Leben"-Geldzufluß hat. Ich beneide die Leute hier nicht um deren Gefühlswelten, wenn sie das erste mal das Schwanken von Kursen erleben und eigentlich schon All-In sind. Da hilft es enorm, wenn man seine ersten Erfahrungen früh mit kleinem Geld gemacht hat.

 

 
 

vor 4 Stunden von Puppi:

Ich glaube, es hängt sehr mit der eigenen Prägung und dem Charakter zusammen. Wer aus einer Familie kommt, in der Einnahmen und Ausgaben aufgrund Selbstständigkeit zum Beispiel immer sehr geschwankt haben oder auch das komplette Vermögen je nach Konjunktur oder Zyklus mal besser oder schlechter war, wird dies leichter erlernen können, als jemand  der zum Beispiel aus einer Beamtenfamilie kommt, in der noch nie Aktien angefasst wurden bzw sich das Vermögen stetig gleichmäßig ohne massiven Rückgang vermehrt hat 

 

Vielleicht ist es aber genau umgekehrt. Vielleicht hat jemand aus der Unternehmerfamilie von Kindesbeinen miterlebt, wie ständig das Damoklesschwert der Pleite über dem Haushalt schwebt und die Person hat deshalb ein übertriebenes Sicherheitsbedürfnis, wohingegen das Kind aus der Beamtenfamilie die Sache unbedarft angehen kann, weil sie nie erfahren hat, welchen Streß der Kampf um die schwarze Null verursachen kann.

 

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Puppi
Am 1.6.2025 um 16:06 von LongtermInvestor:

Und ja, ich stimme dir völlig zu: Es gibt keinen rationalen Grund, warum jeder maximal ins Risiko gehen sollte – besonders nicht, wenn das Risiko für ihn persönlich keinen zusätzlichen Nutzen mehr bringt.

Zufällig gefunden den Post. Ich stehe also nicht alleine da mit meiner Überlegung von oben, ob es rational ist, Risiken einzugehen, obwohl es nicht mehr nötig ist.

 

Ab wann "genug genug ist", ist die große Frage :unsure:.

Das hängt wohl eben auch sehr vom Gefühl ab.

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Sapine
vor 5 Minuten von Puppi:

Ab wann "genug genug ist", ist die große Frage :unsure:.

Das hängt wohl eben auch sehr vom Gefühl ab.

Das sollte in erster Linie vom Anlageziel abhängen (was natürlich emotional motiviert ist). Wenn "genug" überwiegend von Gefühlen abhängig ist, dann bist Du haarscharf am Bias. 

 

@OttoKleinanlegerDas ist wirklich sehr ernüchternd, dass es so gelaufen ist bei Dir. Wir sagen ja oft gerade bei Selbständigen, dass der risikoarme Teil größer sein muss als bei Leuten mit einem sicheren Job oder gar einem Beamten. Aber sehr eindrücklich das konkrete Beispiel zu lesen. 

 

vor 55 Minuten von Schwachzocker:

Ja, es ist eben einfach nur eine unsinnige Trivialität. Natürlich hängt es davon ab, was man im Depot hat. Es hängt auch davon ab, ob man überhaupt ein Depot hat oder nur Spareinlagen.

nun - wie üblich hohes Aktienexposure und dennoch ... 

Aber lass stecken

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Der Heini
vor einer Stunde von Sapine:

@OttoKleinanlegerDas ist wirklich sehr ernüchternd, dass es so gelaufen ist bei Dir. Wir sagen ja oft gerade bei Selbständigen, dass der risikoarme Teil größer sein muss als bei Leuten mit einem sicheren Job oder gar einem Beamten. Aber sehr eindrücklich das konkrete Beispiel zu lesen. 

Geht aber leider nicht so einfach, da man die Rendite für die Altersvorsorge braucht. Als Selbstständiger ist das immer ein Ritt auf der Rasierklinge, außer diejenigen die viel Erben (große Firma, vermögen usw.).

 

vor 1 Stunde von OttoKleinanleger:

Vielleicht hat jemand aus der Unternehmerfamilie von Kindesbeinen miterlebt, wie ständig das Damoklesschwert der Pleite über dem Haushalt schwebt und die Person hat deshalb ein übertriebenes Sicherheitsbedürfnis, wohingegen das Kind aus der Beamtenfamilie die Sache unbedarft angehen kann, weil sie nie erfahren hat, welchen Streß der Kampf um die schwarze Null verursachen kann.

Da denke ich wiederum genau andersherum. Als Selbstständiger ist man das Risiko von Kindesbeinen an gewöhnt und hat keine andere Wahl als auch beim Depot ein höheres Risiko zu gehen, da eben der Geldeingang schnell mal wegfallen kann. Natürlich ist es ärgerlich, wenn es schiefgeht, da bin ich ganz bei dir und kann deine Situation in 2002 und 2008 sehr gut verstehen.

Der Beamte muss das Risiko nicht unbedingt eingehen, da er laufende Einkünfte hat und eine verlässliche, relativ hohe Pension, die für das Überleben im Alter reicht.

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Nostradamus
vor 5 Stunden von Puppi:

@Rotensteinist glaube ich einer dieser 100%er, die ich schätze und bewundere für diese "Kraft"/mentale Stärke.

Ich will ja gar nicht groß widersprechen, nur kommt bei ihm auch beständig eine gehörige Menge dazu. Oder anders gesagt: Wenn mein Depot bei 1 Mio € steht, ich diese aber innerhalb weniger Jahre wieder zusammengespart habe, gehört zwar noch immer eine Risikobereitschaft dazu, aber super-crazy finde ich es dann eigentlich nicht, in diesem Fall eine sehr hohe Aktienquote zu fahren. Wenn deutlich weniger Geld hinzukommen würde, das schon vorhandene Geld schon fest z. B. für die Rente verplant wäre und man auch gar nicht mehr viele Jahre im Berufsleben stehen würde, hätten wir wohl eine andere Ausgangslage.

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