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Puppi

Gefühle bei der Geldanlage (Guter Schlaf vs. mehr Rendite)

Empfohlene Beiträge

Nachdenklich
vor 4 Stunden von Lazaros:

2008 warst Du damit noch ein echter Pionier.

AKtien-ETF, also nicht Index-Zertifikate, waren damals noch ein exotisches Produkt in Deutschland, wenngleich auch schon verfügbar. 

ETF gibt es natürlich noch nicht so lange, aber Indexfonds schon. Man mußte also keinesfalls Zertifikate nehmen.

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0069450319

 

Den bespare ich seit 1998 per Sparplan bis heute und er gehört neben Länderfonds auf asiatische Märkte zu den Kernbeständen in meinem Depot.  

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein

 

Am 2.7.2025 um 06:13 von Puppi:

 

@Rotensteinist glaube ich einer dieser 100%er, die ich schätze und bewundere für diese "Kraft"/mentale Stärke.

Am 2.7.2025 um 11:23 von Nostradamus:

Ich will ja gar nicht groß widersprechen, nur kommt bei ihm auch beständig eine gehörige Menge dazu. Oder anders gesagt: Wenn mein Depot bei 1 Mio € steht, ich diese aber innerhalb weniger Jahre wieder zusammengespart habe, gehört zwar noch immer eine Risikobereitschaft dazu, aber super-crazy finde ich es dann eigentlich nicht, in diesem Fall eine sehr hohe Aktienquote zu fahren. Wenn deutlich weniger Geld hinzukommen würde, das schon vorhandene Geld schon fest z. B. für die Rente verplant wäre und man auch gar nicht mehr viele Jahre im Berufsleben stehen würde, hätten wir wohl eine andere Ausgangslage.

 

Ich stimme zu, dass bei mir eine relativ grosse objektive Risikotragfähigkeit vorliegt und die subjektive Risikobereitschaft unter diesen Bedingungen nicht so aussergewöhnlich ist. In der Entnahmephase könnte sich dies in der Tat ändern, aber eigentlich ist mein Plan, dann soviel zur Verfügung zu haben, dass selbst ein Einbruch des Depots um die Hälfte nichts wesentliches verändert und ich das liquide Vermögen weiterhin quasi zu 100% risikoreich anlegen kann. 

 

Gefühle sind wichtig in vielerlei Hinsicht, aber es geht darum, sie rational einzuhegen. Sie können durchaus auch bei Entscheidungen eine Rolle spielen, aber eben in dem von der Ratio vorgegeben Rahmen. Im Börsenkrach zu verkaufen, liegt ausserhalb dieses Rahmens. Dann geht man halt zum Weinen in den Keller, verkauft aber bitte schön sein Depot nicht. Beim Bergsteigen hat man auch Angst, und manchmal kann diese Angst wegweisend für Entscheidungen und sogar lebensrettend sein, wenn die Angst rational begründet ist und Sinn ergibt. Davon zu unterscheiden sind Panikreaktionen, die ausserhalb des von der Ratio eingehegten Bereichs liegen und bei denen man besser die Zähne zusammenbeisst. 

 

Man kann im übrigen auch lernen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, sei das nun Höhenangst beim Bergsteigen oder Verlustangst und Gier an der Börse. Ich finde, diese emotionale Bildung sollte mit der intellektuellen Bildung einhergehen. Nichts kann hier natürlich eigene Erfahrung ersetzen. 

 

Traurig finde ich es jedenfalls, wenn junge Leute unter ihren Möglichkeiten bleiben und mit ihrem Geld Tagesgeldhopping betreiben oder zwielichtige Versicherungen abschliessen - statt, wie es bei langer Anlagedauer vernünftig wäre, breit diversifiziert und prognosefrei in Aktien zu investieren. Angst ist hierbei kein guter Ratgeber. 

 

 

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Nachdenklich
vor einer Stunde von Rotenstein:

Man kann im übrigen auch lernen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, sei das nun Höhenangst beim Bergsteigen oder Verlustangst und Gier an der Börse. Ich finde, diese emotionale Bildung sollte mit der intellektuellen Bildung einhergehen.

+1

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Schwachzocker
vor 9 Stunden von Rotenstein:

Man kann im übrigen auch lernen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen...

Ist das so? Gelegentlich hat man hier im WPF den Eindruck, man ist seinen Gefühlen hoffnungslos ausgeliefert und muss sofort danach handeln, wenn einen ein solches Gefühl ereilt.

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 40 Minuten von Schwachzocker:

Gelegentlich hat man hier im WPF den Eindruck, man ist seinen Gefühlen hoffnungslos ausgeliefert und muss sofort danach handeln, wenn einen ein solches Gefühl ereilt.

Könnte vielleicht auch manchmal am Marketing liegen.

Fiel mir nur so ein, weil ich heute zufällig das neue "Prospekt" des DWS Top Dividende angeklickt habe :).

 

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Also bitte Hand hoch - wer von den Dividenden-Fans hier arbeitet für die Marketing-Abteilung der DWS? :D

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OttoKleinanleger
vor 28 Minuten von Schwachzocker:

Ist das so? Gelegentlich hat man hier im WPF den Eindruck, man ist seinen Gefühlen hoffnungslos ausgeliefert und muss sofort danach handeln, wenn einen ein solches Gefühl ereilt.

Gegentheses: Man handelt strikt "rational", selbst GEGEN die eigene Gefühlswelt. Ist das die Lösung? Oder anders, man handelt in einer Gemeinschaft strikt rational gegen die eher emotional geprägte Meinung der anderen Mitglieder. Was machen dann die Emotionen jener mit dir, wenn es mal runter geht?

 

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Schwachzocker
vor 7 Minuten von OttoKleinanleger:

Gegentheses: Man handelt strikt "rational", selbst GEGEN die eigene Gefühlswelt. Ist das die Lösung?

Das kommt darauf an, was das Ziel ist. Wenn das Ziel eine möglichst gute Rendite ist, dann ist es die Lösung.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 11 Stunden von Rotenstein:

Man kann im übrigen auch lernen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, sei das nun Höhenangst beim Bergsteigen oder Verlustangst ...

 

Traurig finde ich es jedenfalls, wenn junge Leute unter ihren Möglichkeiten bleiben und mit ihrem Geld Tagesgeldhopping betreiben 

Wäre es da, rein rational betrachtet, für jemanden mit ausgeprägter Höhenangst nicht die klügere Entscheidung, von vornherein gar nicht mit dem Bergsteigen anzufangen?

 

Ein anderer Vergleich:

Wäre es da, rein rational betrachtet, für jemanden mit ausgeprägter Höhenangst nicht die klügere Entscheidung, von vornherein gar nicht in eine Turbo-Achterbahn zu steigen, bevor er während der Fahrt abspringt und sich dabei sicher sein Genick bricht?

Selbiges bei der Geldanlage:

Wäre es da, rein rational betrachtet, für jemanden mit ausgeprägter Verlustangst nicht die klügere Entscheidung, von vornherein gar nicht mit der Anlage in Aktien anzufangen, bevor er im Crash verkauft?

 

Mit dieser Sichtweise, komme ich auch nicht zum Schluss, dass es traurig ist, wenn "Leute unter ihren Möglichkeiten bleiben und mit ihrem Geld Tagesgeldhopping betreiben".

Nicht jeder muss den Everest erklimmen oder beim Versuch des Erklimmens sterben. Manche geben sich nun mal mit weniger zufrieden, z.B. wandern im Hügelland, das ist der Preis für ihren Seelenfrieden.

 

 

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Schwachzocker
vor 3 Minuten von Lazaros:

Wäre es da, rein rational betrachtet, für jemanden mit ausgeprägter Verlustangst nicht die klügere Entscheidung, von vornherein gar nicht mit der Anlage in Aktien anzufangen, bevor er im Crash verkauft?

Ja, aber das geht ja auch nicht, denn ohne Aktien hat man auch schlechte Gefühle.

Manche Leute haben eben mit Aktien schlechte Gefühle und ohne Aktien auch. Das führt mich zu der Vermutung, dass es gar nicht an der Geldanlage liegt.

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 53 Minuten von Schwachzocker:
vor einer Stunde von OttoKleinanleger:

Gegentheses: Man handelt strikt "rational", selbst GEGEN die eigene Gefühlswelt. Ist das die Lösung?

Das kommt darauf an, was das Ziel ist. Wenn das Ziel eine möglichst gute Rendite ist, dann ist es die Lösung.

Was ist denn der Effekt einer möglichst guten Rendite? Ich nehme an mehr Geld oder?

Jetzt frage ich mal ganz frech: Was bringt mir denn z.B. mehr Geld oder eine tolle Rendite, wenn ich mich in dieser Zeit scheiße fühle, ständig gestresst bin, schlecht gelaunt etc? :ermm:

 

Ich bleibe nach wie vor dabei: 

Rendite = mehr Geld ....ist bis zu einem gewissen Grad nötig (wenn z.B. die spätere Rente gesichert nicht reicht - dann muss ich wohl oder übel einen Kompromiss finden und Rendite erzeugen, auch wenn es mich nicht immer gut schlafen lässt).

Alles darüber hinaus (mehr Geld als dieses "NÖTIG"), welches in der Anlagezeit zu miesen Gefühlen führt oder sogar zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung (Stress etc) finde ich nicht besonders "RATIONAL". 

Wer sich diese "Quälerei" freiwillig antut, der hat glaube ich das große Ganze irgendwie nicht ganz verstanden, denn wie ich im Eröffnungspost auch andeutete: Geld, welches eigentlich nicht nötig ist (also dem puren, teils unnötigen Luxus dient oder einfach nur im Depot/Konto herumliegt), ist alles andere als RATIONAL - es ist einfach auch nur "GUTES GEFÜHL".

Anders herum kann ich aber Anleger total verstehen, die "unnötige Rendite" erzeugen, sofern es sie mental nicht belastet - dann liegen ja keine Schlaflosigkeit, Stress, schlechte Laune etc vor. Das ist dann sozusagen das "gelassene" Vermehren des Luxus. Das finde ich nachvollziehbar....vielleicht sogar rational.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 6 Minuten von Puppi:

Was ist denn der Effekt einer möglichst guten Rendite? Ich nehme an mehr Geld oder?

:unsure: Bist Du sicher?

 

vor 6 Minuten von Puppi:

Jetzt frage ich mal ganz frech: Was bringt mir denn z.B. mehr Geld oder eine tolle Rendite, wenn ich mich in dieser Zeit scheiße fühle, ständig gestresst bin, schlecht gelaunt etc? :ermm:

Das ist nicht frech.

Man kann die Geldanlage ganz einfach unterlassen und schon hat man die besten Gefühle. So einfach ist das!

 

Das Herumgeweine hier im Forum ist aber nicht die Lösung.

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 16 Minuten von Lazaros:

Wäre es da, rein rational betrachtet, für jemanden mit ausgeprägter Höhenangst nicht die klügere Entscheidung, von vornherein gar nicht mit dem Bergsteigen anzufangen?

Richtig mit der rationalen Begründung, dass Bergsteigen etwas ist, was nicht jeder benötigt.

vor 16 Minuten von Lazaros:

Mit dieser Sichtweise, komme ich auch nicht zum Schluss, dass es traurig ist, wenn "Leute unter ihren Möglichkeiten bleiben und mit ihrem Geld Tagesgeldhopping betreiben".

Nicht jeder muss den Everest erklimmen oder beim Versuch des Erklimmens sterben. Manche geben sich nun mal mit weniger zufrieden, z.B. wandern im Hügelland, das ist der Preis für ihren Seelenfrieden.

:thumbsup:

 

Glück und Zufriedenheit (auch beim Thema Geld) findet jeder auf unterschiedliche Weise und ja....es muss auch nicht jeder in Aktien anlegen, um sein Glück zu finden. Wäre es anders, würde es keine Menschen geben, die komplett ohne Aktien trotzdem absolut keine Geldprobleme haben und zufrieden sind.

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Jennerwein
· bearbeitet von Jennerwein
vor 12 Stunden von Rotenstein:

Gefühle sind wichtig in vielerlei Hinsicht, aber es geht darum, sie rational einzuhegen. Sie können durchaus auch bei Entscheidungen eine Rolle spielen, aber eben in dem von der Ratio vorgegeben Rahmen. Im Börsenkrach zu verkaufen, liegt ausserhalb dieses Rahmens. Dann geht man halt zum Weinen in den Keller, verkauft aber bitte schön sein Depot nicht. Beim Bergsteigen hat man auch Angst, und manchmal kann diese Angst wegweisend für Entscheidungen und sogar lebensrettend sein, wenn die Angst rational begründet ist und Sinn ergibt. Davon zu unterscheiden sind Panikreaktionen, die ausserhalb des von der Ratio eingehegten Bereichs liegen und bei denen man besser die Zähne zusammenbeisst. 

 

Man kann im übrigen auch lernen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, sei das nun Höhenangst beim Bergsteigen oder Verlustangst und Gier an der Börse. Ich finde, diese emotionale Bildung sollte mit der intellektuellen Bildung einhergehen. Nichts kann hier natürlich eigene Erfahrung ersetzen. 

 

Traurig finde ich es jedenfalls, wenn junge Leute unter ihren Möglichkeiten bleiben und mit ihrem Geld Tagesgeldhopping betreiben oder zwielichtige Versicherungen abschliessen - statt, wie es bei langer Anlagedauer vernünftig wäre, breit diversifiziert und prognosefrei in Aktien zu investieren. Angst ist hierbei kein guter Ratgeber. 

Volle Zustimmung.

 

Seit 25 Jahren bin ich investiert, mit steigendem Volumen. Natürlich habe auch ich in der Finanzkrise 2008/2009 hart gelitten. Mein Erwerbseinkommen brach weg, Mieteinnahmen blieben aus, gleichzeitig ist das Depotvermögen um einen 6 stelligen Wert von damaligen ATH abgesackt. Ich kenne den Schmerz. Meine Reaktion 2008/2009 war über Jahre hinweg kaum mehr ein Blick ins Depot. Blindflug zum Selbstschutz und zum Schutz des verbliebenen Depotvermögens.

Wenn morgen die Börsen um 50% einbrechen, dann verliere ich durch meine hohe Aktienquote (zumindest temporär) viel von dem Kapital, das ich ohne hohe Aktienquote nie erwirtschaftet hätte.  Daher bin ich mir nicht sicher, was langfristig riskanter ist: eine hohe oder eine niedrige Aktienquote. 

 

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etherial
Am 1.7.2025 um 11:12 von Puppi:

Wir wissen (fast) alle (in der Theorie):

Der rationale Investor handelt ohne Emotionen/Gefühle.

Er trifft Entscheidungen nicht aus Angst/Gier und auch nicht aufgrund Bauchgefühl oder Vermutungen.

Ich glaube nicht, dass Rational und Gefühle ein Gegensatz sind.

- Logisch/Analytisch funktioniert am besten bei einfachen und komplizierten Problemen, d.h. Problemen deren Lösung man im Lehrbuch nachschlagen kann

- Intuitiv (Bauchgefühl) funktioniert richtig gut bei Problemen, die komplex sind, für die es also auch keine Musterlösung geben kann

 

Vielleicht zur Abgrenzung:

- Angst und Gier würde ich eher als Trieb (Instinkt) als als Gefühl einordnen, das kommt zwar auch unwillkürlich aber ist nicht systematisch trainierbar

- Vermutungen hingegen sind ein Bauchgefühl, dem wir mehr bedeutung zumessen als einem "Gefühl" und es als "fast logisch" einordnen (obwohl es nur selten so ist)

 

Wie würden wir also das Problem "Maximale Rendite" einordnen? Ich würde sagen, dass es zunächst einmal eindeutig in den intuitiven Bereich gehört. Und es ist keineswegs so, dass es uns dort nichts nutzt.

 

Was ist denn alles Intuition in unseren Vorstellungen?

 

Die meisten von uns/euch nehmen an, dass die Märkte einen positiven Grund-Trend haben (den sog. Primärtrend). Dieser ist nicht wissenschaftlich bewiesen und hat aktuell bestenfalls den Status einer Hypothese. Er klingt aber (zumindest für die meisten) ziemlich plausibel, weil es bisher auch noch nichts gab, was grundsätzlich dagegen spricht.

Vielleicht etwas weniger nehmen an, dass der Privatanleger von einem effizienten Markt ausgehen kann. Auch das ist eine Hypothese, auch diese ist bei der Fülle von verfügbaren Informationen plausibel.

 

Weiterhin neigen viele von uns dazu handeln zu wollen, wenn die Prämisse unter der eine Entscheidung (z.B. ein Kauf) gefällt wurde sich als falsch herausstellt. Das ist auch nicht falsch. Wer gestern fest der Meinung war, dass Sixt eine todsichere Overperformer-Anlage ist, und in jüngerer Zeit belehrt wird, dass diese Annahme so nicht haltbar ist, sollte nicht als irrational abgestempelt werden weil er plötzlich in ein Weltportfolio umschwenkt. Umgekehrt ist es aber auch keineswegs irrational, wenn jemand inn 100% Weltportfolio investiert und bei der ersten Krise feststellt, dass er doch nicht mehr so sicher ist, dass es den o.g. Primärtrend gibt. Der könnte ja auch einmal seine 100% zu 50% machen.

 

Ein Problem ist unsere Intuition (bzw. unsere Gefühle) nur, wenn wir den selben Fehler immer wieder machen. Manche sollten dann ein Gefühl der Ohnmacht erleben und die Intuition wird ihnen dann auch sagen, dass sie erschreckend wenig am Markt kontrollieren/korrigieren können. Das Problem ist, dass einige dieses Ohnmachtsgefühl nicht erreicht, weil sie von ihrer Person derart berauscht sind, dass sie nicht mehr mit Intuition auf Ereignisse korrigieren können. Schlimmer noch: Manche Dogmatiker erreichen (zufällig) dann doch noch was sie wollen - und sehen es als Beweis das sie wirklich etwas kontrollieren/korrigieren können. Das läuft dann aber nicht unter Gefühl/Intuition, sondern kognitiver Verzerrung.

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Puppi
vor 2 Minuten von Schwachzocker:
vor 8 Minuten von Puppi:

Was ist denn der Effekt einer möglichst guten Rendite? Ich nehme an mehr Geld oder?

:unsure: Bist Du sicher?

Weiß ich nicht. Muss man hier vielleicht schon mal fragen.

Vielleicht ist der Effekt einer guten Rendite ja nicht nur mehr Geld, sondern einfach "gute Gefühle".;)

vor 3 Minuten von Schwachzocker:

Das Herumgeweine hier im Forum ist aber nicht die Lösung.

Wer weint denn? Kannst du Beispiele nennen?

vor 4 Minuten von etherial:

Ein Problem ist unsere Intuition (bzw. unsere Gefühle) nur, wenn wir den selben Fehler immer wieder machen. Manche sollten dann ein Gefühl der Ohnmacht erleben und die Intuition wird ihnen dann auch sagen, dass sie erschreckend wenig am Markt kontrollieren/korrigieren können. Das Problem ist, dass einige dieses Ohnmachtsgefühl nicht erreicht, weil sie von ihrer Person derart berauscht sind, dass sie nicht mehr mit Intuition auf Ereignisse korrigieren können. Schlimmer noch: Manche Dogmatiker erreichen (zufällig) dann doch noch was sie wollen - und sehen es als Beweis das sie wirklich etwas kontrollieren/korrigieren können. Das läuft dann aber nicht unter Gefühl/Intuition, sondern kognitiver Verzerrung.

Super formuliert :thumbsup:

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Fetz
vor 17 Minuten von Jennerwein:

Daher bin ich mir nicht sicher, was langfristig riskanter ist: eine hohe oder eine niedrige Aktienquote. 

Ich denke hier muss man überlegen: Risiko für die "Zahlen" oder für das Ziel meiner Kapitalanlage.

 

Solange letzteres nicht gefährdet ist sehe ich Schwankungen nicht mehr als Risiko.

Das Ziel ist ein sicheres, ausreichendes Auskommen (für unsere Verhältnisse) für den Rest des Lebens.

Nicht Milliardär zu werden.

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 59 Minuten von etherial:

Die meisten von uns/euch nehmen an, dass die Märkte einen positiven Grund-Trend haben (den sog. Primärtrend). Dieser ist nicht wissenschaftlich bewiesen und hat aktuell bestenfalls den Status einer Hypothese. Er klingt aber (zumindest für die meisten) ziemlich plausibel, weil es bisher auch noch nichts gab, was grundsätzlich dagegen spricht.

Vielleicht ist das so ein Punkt, der die Probleme aufwirft.

 

Wenn man es sozusagen als gesichert ansieht, dass die Aktienmärkte über längere Zeit (mehr als der sichere Zins) steigen und vielleicht auch davon ausgeht, dass das im individuellen Anlagezeitraum der Fall ist, dann ist für mich nachvollziehbar, warum dieser Anleger ein Risiko in geringen Aktienquoten sieht.

Man könnte diese Sichtweise oder Überzeugung vielleicht fast als eine Art (individuell überzeugter) "Free Lunch" bezeichnen, den man gesichert einsackt, sofern man eben nur die Schwankungen der Kurse aushält. Das ist dann glaube ich auch die Sichtweise, die Volatilität langfristig nicht als Risiko sieht.

 

Ein Anleger, der diese "gesicherte Annahme" jedoch nicht so sieht, denkt da natürlich anders.

Er sieht das Risiko genau darin, dass eben nicht gesichert ist, dass die Aktienmärkte im individuellen Anlagezeitraum mehr Rendite generieren als "sicherere" Anlagen...man also im blöden Fall am Ende schlechter dasteht als wenn man weniger/keine Aktien gehabt hätte.

Dieser Anleger begründet eben damit, dass es diese Mehrrendite ja gar nicht geben kann, wenn nicht Chance bestehen würde, dass es schief geht. Dieser Anleger definiert Volatilität glaube ich auch anders. @etherial...du hast da schon öfters etwas dazu geschrieben im Forum.

 

Beide Vorstellungen der Aktienmärkte führen natürlich auch zu unterschiedlichen Gefühlen und Emotionen bzw zu mehr oder weniger Vertrauen. Und wie schon gesagt spielen natürlich persönliche individuelle Erfahrungen des eigenen Lebens oder sogar der früheren Generationen zu unterschiedlichen Gefühlen und daher auch zu unterschiedlichen Ansichten, was denn Risiko ist.

 

Anleger A sieht das größte Risiko in einem massiven Kursrückgang bei einem Aktiencrash.

 

Anleger B sieht das größte Risiko in der (Hyper)Inflation oder im EURO an sich.

 

Anleger C sieht das größte Risiko in einer Enteignung des Vermögens.

 

Anleger D sieht das größte Risiko in der gesetzlichen Rente.

 

Usw usw....

 

Wer hat nun mehr Recht?

Wessen Risiko-Sicht ist mit Fakten, Statistiken und Wahrscheinlichkeiten am ehesten korrekt?

Wessen Risiko-Sicht beruht eher nur auf individuellen Gefühlen, Vermutungen, Erfahrungen?

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Schwachzocker
vor einer Stunde von Puppi:

...

Anleger A sieht das größte Risiko in einem massiven Kursrückgang bei einem Aktiencrash.

 

Anleger B sieht das größte Risiko in der (Hyper)Inflation oder im EURO an sich.

 

Anleger C sieht das größte Risiko in einer Enteignung des Vermögens.

 

Anleger D sieht das größte Risiko in der gesetzlichen Rente.

 

Usw usw....

 

Wer hat nun mehr Recht?

Wessen Risiko-Sicht ist mit Fakten, Statistiken und Wahrscheinlichkeiten am ehesten korrekt?

Wessen Risiko-Sicht beruht eher nur auf individuellen Gefühlen, Vermutungen, Erfahrungen?

Was sind denn die Fakten?

Für mich scheint das außer A eher die allgemeine Ungewissheit zu sein, da man nun einmal nie wissen kann was morgen ist. Den Umstand, dass im Leben etwas schlimmes passieren kann, als Risiko zu bezeichnen, ist einfach nur eine krude Ansicht, über die man nicht vernünftig diskutieren kann. Wenn man ihr folgt wird man sich total verzetteln und bei der Geldanlage keinen Erfolg haben.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von Jennerwein:

Wenn morgen die Börsen um 50% einbrechen, dann verliere ich durch meine hohe Aktienquote (zumindest temporär) viel von dem Kapital, das ich ohne hohe Aktienquote nie erwirtschaftet hätte. 

 

Ja, da ist etwas dran. Deshalb sollte man auch nicht kurz vor einem größeren Kurseinbruch investieren. Lieber ein paar Jahre vorher. Dann kann sich das Kapital vermehren. Wenn dann der Kurseinbruch kommt, verliert man nicht das eigene Kapital, sondern nur die Buchgewinne.

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Puppi
vor 6 Minuten von stagflation:

Ja, da ist etwas dran. Deshalb sollte man auch nicht kurz vor einem größeren Kurseinbruch investieren. Lieber ein paar Jahre vorher. Dann kann sich das Kapital vermehren. Wenn dann der Kurseinbruch kommt, verliert man nicht das eigene Kapital, sondern nur die Buchgewinne.

:lol::thumbsup:.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 21 Minuten von stagflation:

 

Ja, da ist etwas dran. Deshalb sollte man auch nicht kurz vor einem größeren Kurseinbruch investieren. Lieber ein paar Jahre vorher. Dann kann sich das Kapital vermehren. Wenn dann der Kurseinbruch kommt, verliert man nicht das eigene Kapital, sondern nur die Buchgewinne.

Es ist sogar noch besser. Das "eigene Kapital" (Buchgewinne fallen ja nicht darunter) habe ich ja auch irgendwann einmal im Leben erwirtschaftet. 

Am Beginn des Lebens hatte ich gar nichts. Man kann also nicht mehr verlieren als das, was man hatte, als man geboren wurde.

 

Es gibt also gar kein Risiko.

 

Was einen Gefühle nicht alles sagen können...

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Jennerwein
· bearbeitet von Jennerwein
vor 54 Minuten von stagflation:

Ja, da ist etwas dran. Deshalb sollte man auch nicht kurz vor einem größeren Kurseinbruch investieren. Lieber ein paar Jahre vorher. Dann kann sich das Kapital vermehren. Wenn dann der Kurseinbruch kommt, verliert man nicht das eigene Kapital, sondern nur die Buchgewinne.

Deswegen investiert man ja nicht nur einmal, sondern viele Jahre lang, immer wieder. Zwangsläufig investiert man dann auch vor dem großen Kurseinbruch und auch nach dem großen Kurseinbruch. Natürlich gab es in dieser Zeit auch Phasen, wo mein Depot massiv unter Wasser war, also auch Einlagekapital temporär verloren war. Ich fand das damals auch nicht lustig. Aber welches Geschäft ist schon immer lustig?

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Schwachzocker
vor 11 Minuten von Jennerwein:

Deswegen investiert man ja nicht nur einmal, sondern viele Jahre lang, immer wieder....

Macht man das so?:unsure:

 

vor 12 Minuten von Jennerwein:

Zwangsläufig investiert man dann auch vor dem großen Kurseinbruch und auch nach dem großen Kurseinbruch....

So ist es! Jeder investiert immer vor und nach einem Kurseinbruch. Anders geht es nicht.

Das ist so wie: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel."

 

vor 13 Minuten von Jennerwein:

...Ich fand das damals auch nicht lustig. Aber welches Geschäft ist schon immer lustig?

Es gibt einige Anleger, die stellen diesen Anspruch. Geldanlage soll gute Gefühle bereiten. Und darum klappt es bei diesen Leuten auch nicht so gut.

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Der Heini
vor 3 Stunden von Jennerwein:

Seit 25 Jahren bin ich investiert, mit steigendem Volumen. Natürlich habe auch ich in der Finanzkrise 2008/2009 hart gelitten. Mein Erwerbseinkommen brach weg, Mieteinnahmen blieben aus, gleichzeitig ist das Depotvermögen um einen 6 stelligen Wert von damaligen ATH abgesackt. Ich kenne den Schmerz. Meine Reaktion 2008/2009 war über Jahre hinweg kaum mehr ein Blick ins Depot. Blindflug zum Selbstschutz und zum Schutz des verbliebenen Depotvermögens.

Wenn morgen die Börsen um 50% einbrechen, dann verliere ich durch meine hohe Aktienquote (zumindest temporär) viel von dem Kapital, das ich ohne hohe Aktienquote nie erwirtschaftet hätte.  Daher bin ich mir nicht sicher, was langfristig riskanter ist: eine hohe oder eine niedrige Aktienquote. 

Aufgrund der Abgeltungssteuer bin ich 2008 All-In gegangen, habe bei der Bank meine Kredite nicht getilgt, sondern alles in ETFs gesteckt. Gab leider nicht so viele, daher waren auch einige dabei, die weniger gut gelaufen sind. Aber die Mehrheit hat Rendite gebracht und die habe ich immer noch.

Wenn jetzt die Aktien 50% einbrechen, hab ich sehr hohe Buchverluste. Ich glaube aber, daß ich das aussitzen werde, da ich mit nur 3-5 Jahren bis zur Erholung rechne. Angst habe ich nur vor einem sehr langen Bärenmarkt.

Wenn ich jetzt meine Aktienquote reduziere und es kommen ein paar Jahre Bullenmarkt verliere aufgrund der Opportunitätskosten auch Geld.

Kann natürlich auch schwer nach hinten losgehen, wer weiß das schon.

Ich rechne die Immobilie und LV dann dazu und dann ist mein RK3 Anteil schon viel geringer, so als Beruhigung. Keiner kennt die Zukunft.

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Schwachzocker

@Der Heini

Du hast es geschafft, dass mir vom Lesen schwindlig wird.

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