Bolanger 13. Juli Hallo, angeregt vom Thread Umgang mit dem eigenen Tod denke ich gerade darüber nach, wie man wohl sein Leben in der Phase davor organisiert. Vor dem Tod kommt ggf. noch der Pflegefall, und davor? Ich sehe in meinem Umfeld, dass bei zunehmendem Alter die Abweichungen vom Alltäglichen zu einer zunehmenden mentalen Belastung und auch Überforderung werden. Dinge, die vormals ab und an anstanden wie z.B. Handwerker fürs Haus zu organisieren oder sich etwas zur Geldanlage zu überlegen werden zu fast unüberwindbaren Hürden. Wenn der Heizungsbauer in Rente gegangen ist muss ein neuer für die Heizungswartung gefunden werden. Nicht zu reden von Handwerkern, die man fast nie braucht wie z.B. einen Fensterbauer, um ein defektes Fenster zu reparieren. In Finanzfragen gibt es ähnliche Herausforderungen. Fonds werden geschlossen, Banken überarbeiten ihr Gebührenmodell, Festgeld oder Anleihen laufen aus. Bei allem kommt man nicht umhin, sich mit dem Thema Vermögensverwaltung zu beschäftigen. Und wenn dann erstmal nichts mehr ohne KI auf der Smartwatch läuft, obwohl man doch erst vor 40 Jahren mit diesem Internet-Gehampel angefangen hat, ist die Überforderung absehbar. Dazu kommen dann noch Behördengänge, nur noch online oder in Zukunft noch ganz anders. Und bei den Öffis darf man kein Ticket mehr kaufen, sondern soll sich irgendwo registrieren und dann einfach in den Bus einsteigen, wenn man irgendwas elektronisches dabei hat, damit dann irgendwer irgendwas vom Konto abbucht? Abläufe entwickeln sich weiter und irgendwann kommen viele an den Punkt, an dem sie der Entwicklung nicht mehr folgen können oder wollen. Wobei das nicht mehr wollen meist eine Folge des beginnenden nicht mehr könnens zu sein scheint. Wie stellt Ihr es Euch vor, in den eigenen 4 Wänden alt zu werden, wenn die Immobilie noch bewirtschaftet werden muss? Und woher würdet Ihr Euch Hilfe in Finanzfragen holen bzw. wie stellt Ihr Eure Finanzen auf? Wenn man im Pflegeheim ist sollte man ohnehin schon sein Vermögen vererbt oder verbraucht haben und ab da fallen die oben skizierten Belastungen weg. Und in der Phase davor, in der ein eigenbestimmtes Leben durchaus zu bewältigen wäre, nur eben nicht mehr völlig auf sich selbst gestellt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
W.Heisenberg 13. Juli Bei meinen Eltern übernehme und werde ich immer mehr dieser Angelegenheiten übernehmen und bei mir hoffe ich, dass es meine zukünftige Kinder es übernehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 13. Juli Ich hoffe, möglichst lange fit zu bleiben :D. Kinder gibt’s keine und wirds auch keine geben. Beim Thema Altersvorsorge setze ich auch deswegen stärker auf Versicherungslösungen, die ohne ein externes Zutun Cashflow aufs Konto bringen werden. Damit sich da so gut es geht, keiner kümmern braucht. Auf das ganze Entnahme-Thema hab schon ich selbst keine Lust, da will auch ich es mir einfach machen. Immobilie gibts derzeit noch keine eigene, sondern Miete. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 13. Juli vor 4 Stunden von Bolanger: Wie stellt Ihr es Euch vor, Für mich sind die goldenen Regeln - Gelddinge so einfach wie möglich zu halten (für Nerds wie mich nicht immer einfach); - Frühzeitig mit der Dokumentation anzufangen, so dass Dritte sich orientieren können und alles finden (inkl. zusammenfassendem Dokument analog einem Investmentplan - steht bei mir auf der To-Do-Liste gerade); - Wenn es in der Familie kein Wissen gibt, weil keine vorhanden oder keines erworben werden will oder man niemandem vertraut wäre das ein Fall für einen guten externen finanziellen Begleiter (kann sich auch schon früher empfehlen, um einen intellektuellen Sparringspartner zu haben, der einem vor größeren Fehlern schützt und ggf. eine höhere Risikotragfähigkeit ermöglicht); - Ggf. mit Testament und/oder Betreuungsregelung die Dinge regeln, die zu regeln sind. Ansonsten - wenn ich das mit den Finanzen nicht mehr richtig verstehe, verstehe ich viele andere Dinge auch nicht und dürften mir daher auch egal sein. Insofern schiebe ich hier keine Panik und würde es auch niemand anderem raten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger 13. Juli vor 4 Stunden von W.Heisenberg: Bei meinen Eltern übernehme und werde ich immer mehr dieser Angelegenheiten übernehmen und bei mir hoffe ich, dass es meine zukünftige Kinder es übernehmen. Das ist natürlich die natürliche Lösung ;-) Wenn ich mich dann aber im bekanntenklreis umschaue, dann stelle ich fest, dass Kinder heutzutage in die Welt ziehen und zumindest geographisch weg sind. Diejenigen, die sich dann noch halb um die Eltern in der Ferne kümmern sind dadurch schon ziemlich belastet. Ich habe da auch kein Patentrezept, deshlab frage ich ja hier auch nach Ideen und Vorstellungen anderer. vor 3 Stunden von satgar: Beim Thema Altersvorsorge setze ich auch deswegen stärker auf Versicherungslösungen, die ohne ein externes Zutun Cashflow aufs Konto bringen werden. Sehe ich auch so und versuche ich auch so aufzubauen. Zumindest bei vielen der Foren-Teilnehmern gehe ich aber davon aus, dass sie zusätzlich zu Versicherungen auch noch anderes Vermögen haben, das eben verwaltet werden muss. vor 21 Minuten von Theobuy: wäre das ein Fall für einen guten externen finanziellen Begleiter (kann sich auch schon früher empfehlen, um einen intellektuellen Sparringspartner zu haben, der einem vor größeren Fehlern schützt und ggf. eine höhere Risikotragfähigkeit ermöglicht) Absult, nur woher nehmen, wenn nicht stehlen? Diese Person sollte deutlich jünger sein, damit die Chance besteht, dass sie noch fit ist, wenn man es selbst nicht mehr ist. Und aus der Umgebung kommen, damit die Anreise nicht so umständlich ist. Von professionellen Vermögensverwaltern habe ich bisher leider eher mäßiges gehört. Allerdings habe ich auch schon positives von Leuten gehört, die das Eigenheim von einem Immobilienverwalter managen lassen. Der erstellt dann zwar keine Jahresabrechnung, weil die weniger von Interesse ist, bietet aber eine Telefonnummer für alle Sorgen rund ums Thema wohnen. Diese Lösung finde ich gar nicht mal schlecht. vor 25 Minuten von Theobuy: wenn ich das mit den Finanzen nicht mehr richtig verstehe, verstehe ich viele andere Dinge auch nicht und dürften mir daher auch egal sein. Da sehe ich andere Beispiele. Es geht dann gar nicht ums Verstehen, sondern um die Bereitschaft, sich mit Themen auseinanderzusetzen. Man muss nämlich mental irgendwann den Absprung schaffen von der eigenen Vermögensverwaltung und diese einem Dritten überlassen. Der cut dabei dürfte schwer zu finden sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel 13. Juli vor 4 Stunden von Bolanger: z.B. Handwerker fürs Haus zu organisieren oder [...] werden zu fast unüberwindbaren Hürden. Wenn der Heizungsbauer in Rente gegangen ist muss ein neuer für die Heizungswartung gefunden werden. Nicht zu reden von Handwerkern, die man fast nie braucht wie z.B. einen Fensterbauer, um ein defektes Fenster zu reparieren. Ich dachte heute gerade in einem anderen Zusammenhang daran, daß man mit eigenem Haus viel mehr Arbeit hat als in einer (ggf. Eigentums-) Wohnung. Zum Thema Alter: Hier im Haus wohnen drei ältere Paare; diese haben sich frühzeitig als "junge Senioren" von ihren Häusern verabschiedet. Unterhaltung vor einiger Zeit, nach einem Schaden: "Sie brauchen sich ja jetzt nicht mehr um die Handwerker zu kümmern"; Antwort: "Ja, das ist zwar richtig; ich kann/darf es aber auch nicht, sondern muß warten, bis die Verwaltung in die Pötte kommt". Es hat also alles seine zwei Seiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy 13. Juli vor 8 Minuten von Bolanger: Absult, nur woher nehmen, wenn nicht stehlen? Ich denke, das wird sich finden. Ich bin da nicht so pessimistisch, sondern denke eher, dass sich hier in den nächsten Jahren einiges in der Finanzindustrie bewegen wird. Auch zum positiven. vor 9 Minuten von Bolanger: Da sehe ich andere Beispiele. Es geht dann gar nicht ums Verstehen, sondern um die Bereitschaft, sich mit Themen auseinanderzusetzen. Man muss nämlich mental irgendwann den Absprung schaffen von der eigenen Vermögensverwaltung und diese einem Dritten überlassen. Der cut dabei dürfte schwer zu finden sein. Ich befürchte, dass mein Vermögen nicht allzu kompliziert zu verwalten sein wird. Rentenversicherungen sind in der Auszahlungsphase, viele Finanzprodukte laufen ja nur bis zum Renteneintrittsalter (Kapitallebensversicherungen) oder auch kürzer (Bausparer). Dann bleibt ja eigentlich nur noch Cash-Flow aus dem eigenen Investment zu generieren: hier kann man sowohl auf ausschüttende Produkte umstellen, auf eine 1-ETF-Lösung mit automatischen Verkaufsplänen setzen (die wird es bis dahin überall geben), etc. Dazu noch Verwaltung einer Wohnung/eines Hauses. Wer das viele Jahrzehnte gemacht hat, der steigt da nicht einfach so aus. Ich bleibe da optimistisch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BWL0815 13. Juli Kann man eigentlich ein Testament verfassen, dass Verwandte begünstigt, die vielleicht noch garnicht geboren sind, z.B. die (ungeborenen) Ur-Enkel einer Cousine? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 13. Juli · bearbeitet 13. Juli von chirlu vor 2 Stunden von BWL0815: Kann man eigentlich ein Testament verfassen, dass Verwandte begünstigt, die vielleicht noch garnicht geboren sind, z.B. die (ungeborenen) Ur-Enkel einer Cousine? Ja, aber zum Zeitpunkt des Todes (= Erbfall) müssen die besagten Urenkel dann zumindest schon gezeugt sein. Sonst ist die Erbeinsetzung oder das Vermächtnis unwirksam. Es schadet aber nichts, wenn das Testament schon dreißig Jahre vor ihrer Zeugung geschrieben wurde. Eine Einsetzung als Nacherbe ist möglich, dann verschiebt sich der entscheidende Zeitpunkt auf den Nacherbfall (also wenn der Vorerbe stirbt). Unter Umständen kann eine Erbeinsetzung als Einsetzung eines Nacherben gedeutet werden (§ 2101 BGB). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 13. Juli Es gibt regional oft verschiedene Vereine, die auf Gegenseitigkeit funktionieren. Die Namen sind recht vielseitig. Wer sich da einbringt, kann später auf ein gutes Netzwerk bauen. Denke das kann sinnvoll sein ohne Nachwuchs oder auch wenn die Kinder zu weit weg oder ungeeignet sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 13. Juli vor einer Stunde von chirlu: Ja, aber zum Zeitpunkt des Todes (= Erbfall) müssen die besagten Urenkel dann zumindest schon gezeugt sein. Sonst ist die Erbeinsetzung oder das Vermächtnis unwirksam Interessant: Geht das auch mit eingefrorenen befruchteten Eizellen? Kann ich meinen Klon/meine Klone als Erben einsetzen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 13. Juli vor 19 Minuten von Lazaros: Geht das auch mit eingefrorenen befruchteten Eizellen? Dazu gibt es verschiedene Ansichten, aber manche Juristen meinen ja. vor 21 Minuten von Lazaros: Kann ich meinen Klon/meine Klone als Erben einsetzen? Klonen ist verboten (§ 6 Embryonenschutzgesetz). Wie es erbrechtlich zu behandeln wäre, wenn sich jemand darüber hinwegsetzt, ist ziemlich offen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger 14. Juli vor 8 Stunden von Sapine: Es gibt regional oft verschiedene Vereine, die auf Gegenseitigkeit funktionieren. Die Namen sind recht vielseitig. Wer sich da einbringt, kann später auf ein gutes Netzwerk bauen. Denke das kann sinnvoll sein ohne Nachwuchs oder auch wenn die Kinder zu weit weg oder ungeeignet sind. Hast Du ein Beispiel für das, was Du meinst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 14. Juli Leider habe ich mir keinen konkreten Link gemerkt. So etwas läuft unter so Begriffen wie Hilfe auf Gegenseitigkeit, Nachbarschaftshilfe oder Seniorengenossenschaft. https://www.th-nuernberg.de/fakultaeten/sw/forschung/abgeschlossene-forschungsprojekte/seniorengenossenschaften/ aus Stuttgart: https://www.hilfe-auf-gegenseitigkeit.de/ Ich würde im Zweifel den Seniorenbeirat der Gemeinde/Stadt kontaktieren. Die sollten funktionierende Gemeinschaften der Region nennen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
W.Heisenberg 14. Juli vor 13 Stunden von Bolanger: Das ist natürlich die natürliche Lösung ;-) Wenn ich mich dann aber im bekanntenklreis umschaue, dann stelle ich fest, dass Kinder heutzutage in die Welt ziehen und zumindest geographisch weg sind. Diejenigen, die sich dann noch halb um die Eltern in der Ferne kümmern sind dadurch schon ziemlich belastet. Ich habe da auch kein Patentrezept, deshlab frage ich ja hier auch nach Ideen und Vorstellungen anderer. Ich hätte da noch eine andere Lösung :-) Meine Partnerin ist 12 Jahre jünger, ich denke sie müsste es dann noch hinkriegen. (Natürlich kann im Leben bis dahin viel passieren) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Someone 14. Juli vor einer Stunde von W.Heisenberg: Ich hätte da noch eine andere Lösung :-) Meine Partnerin ist 12 Jahre jünger, ich denke sie müsste es dann noch hinkriegen. (Natürlich kann im Leben bis dahin viel passieren) Na dann hoffe ich für Dich, dass Deine Partnerin sich nicht frühzeitig um eine gleichartige "Lösung" kümmert und einen 12 Jahre jüngeren Partner als Ersatz sucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neverdo 14. Juli Um Gottes Willen nur keine Hife bei der Vermögensverwaltung, Kinder interessiert es meistens nicht und wenn eine dabei ist mit Sachverstand, werden die anderen misstrauisch ob da dann alles richtig läuft, ist es ein Bekannter...na gut, soll ja auch Leute geben, die Standhaft sind. Man kann doch sein Depot so bauen, dass es keine Arbeit macht, wenn du noch 10 Jahre sicher hast, nimm Anleihen, die erheblich darüber hinaus gehen, halte sie mit dieser Absicht auf Endfälligkeit, um die brauchst du dich dann doch nicht mehr zu kümmern. Wer alt ist und das Vermögen ohne Betreuung laufen lassen will muss m.E. long gehen, da wird nicht mehr hin und her geschoben, da ist Ruhe im Depot, das ist Phase vier im Anlegerleben, ist doch wunderbar, nur zu ernten und nicht mehr den Sack Flöhe zu hüten. Für Aktien gilt doch das ebenso, liegen lassen und nach Möglichkeit Dividenden kassieren, Performance kann doch dein Thema dann nicht mehr sein, sondern allenfalls Bewahrung und Ausschüttung, bis hin zur Entnahme, ja nachdem. Junge Partnerin ist nicht zu empfehlen, mein Nachbar hat eine die ist zwanzig Jahre jünger, der muss sich nicht nur um Geldprobleme kümmern, der hat dadurch noch ganz andere, nein, nein, mach das mal in Ruhe, long und kassieren... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 14. Juli vor 1 Stunde von Neverdo: Junge Partnerin ist nicht zu empfehlen, mein Nachbar hat eine die ist zwanzig Jahre jünger, der muss sich nicht nur um Geldprobleme kümmern, der hat dadurch noch ganz andere, nein, nein, mach das mal in Ruhe, long und kassieren... "Meine Frau hat mich zum Millionär gemacht. Davor war ich Multimillionär." Der Bedarf nach einer gewissen Betreuung (unabhängig von Pflege) wird wohl steigen. Fraglich, ob sich da mal seriöse Möglichkeiten etablieren werden. Ein Geschäftsmodell wäre es ja. Das Depot für die Nachwelt einigermaßen übersichtlich zu strukturieren und eine Art Anleitung mit dazuzulegen, ist wohl nicht verkehrt. Man muss aber sagen, dass Immobilien auch nicht unbedingt mit Anleitung vererbt werden. Wenn die Erben die Immobilie dann verkaufen wollen, müssen sie sich auch erstmal informieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag