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membersound

ETF-Depot, Rentenpunkte oder RV zur Aufstockung der Frührente?

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membersound
· bearbeitet von membersound

Hallo allerseits,

 

ich versuche aktuell herauszubekommen, welche Kapitalanlage für mich mit dem Ziel Frührente am besten eignen wäre.

Das heißt nicht, dass ich in jedem Fall mit 63J in Rente gehen will, aber ich würde mir gerne die Freiheit aufbauen mich problemlos dafür entscheiden zu können (genug Rentenjahre habe ich bis dahin).
Ich brauche keine einmalige Auszahlung zu Rentenbeginn, mir geht es nur um die Aufstockung der monatlichen Rente bis zum <Lebensende>.

 

Situation:
40J, verheiratet, 2 Kids
Geplanter Renteneintritt: 63J
Jahreseingekommen 60k (normaler Angestellter)
Notgroschen etc alles vorhanden.

 

Kapitalbestand:
1) 1-ETF MSCI World von 40k thesaurierend, Sparplan 500 € / Monat
2) Gesetzliche Rente
3) Abbezahlte Immobilie (geplant mit ca 55J) - sonstig keine Schulden


Nach Recherche ergeben sich für mich folgende Szenarien:
a) einfach weiterhin den ETF besparen und zu Rentenbeginn mit Entnahmeplan (ggf auch etwas eher beginnen)
b) DRV Rentenpunkte ab 50J jährlich kaufen (auch, indem ich zB Kapital aus dem ETF-Sparplan ziehe)

c) ETF-Rentenversicherung
c1) Rürup (wobei ich immer wieder lese, dass sich für normale Angestellte nicht eignet)
c2) ETF-Sparplan umschichten in fondsgebundene Rentenversicherung mit 100% ETF MSCI World, ohne Garantien Schicht III (die hab ich im Sparplan ja auch nicht)

 

Ich fühle mich mit meinem aktuellen ETF zwar nicht unwohl.

Dennoch ist ein ETF Depot natürlich irgendwann im Alter aufgebraucht, im Gegensatz zu gekauften Rentenpunkten oder einer Rentenversicherung.

 

Daher frage ich mich, welcher Ansatz zu meinem Vorhaben (bleiben wir mal bei den 63J Frührente) am besten passen?

Der flexible Sparplan-ETF, oder gesetzliche Rentenpunkte, oder doch eine ETF-RV?

 

Danke und LG

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Eine Möglichkeit wäre, so zu planen, dass laufende Fixkosten im Rentenalter (Miete, Instandhaltungskosten fürs Haus, Nebenkosten, Krankenkassenbeiträge, usw.) mit festen Einnahmen (Renten) bezahlt werden und alles Weitere (z.B. Reisen) aus einem Entnahmedepot zu finanzieren.

 

Hast Du schon ausgerechnet, wie viel Rente Du im Rentenalter bekommen wirst und wie hoch Dein Ausgaben sein werden?

 

Wichtig bei diesen Berechnungen ist, dass man die Inflation einrechnet. Entweder müssen Einnahmen und Ausgaben auf den heutigen Geldwert umgerechnet werden - oder man muss Einnahmen und Ausgaben auf einen Wert in der Zukunft umrechnen (z.B. ins Alter 70). Nur dann kann man vergleichen.

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membersound
· bearbeitet von membersound

Ja, darauf wird es hinauslaufen: dass die DRV-Rente die Fixkosten deckt.

 

Exakte Kalkulationen auf +23J zu machen ist halt auch ein großer Blick in die Glaskugel.

Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, dass ich mit meiner DRV-Rente die Fixkosten begleichen kann, wie du schreibst, Nebenkosten, Krankenkasse, Auto etc.

Ob sie jetzt bei 2k liegt mit 67J, oder 1,7k mit 63J, plusminus, in etwa wird das hinkommen.

 

Die ursprüngliche Frage bleibt aber für mich, mit welcher Anlageform ich die variablen Kosten im Alter wohl am besten abfedern kann.

Argumente gibt es für alle:

a) 1 ETF Sparplan ist maximal flexibel und einfach

b) DRV Rentenpunkte sind inflationsgeschützt und bieten lebenslange Rendite

c) ETF-Rentenversicherung lebenslange Rendite, geringe Besteuerung

 

Dankebar wäre natürlich auch den 1-ETF Sparplan ruhen zu lassen, um dort jährlich einfach nur die Ausschüttungen zwecks Steuerfreibetrag mitzunehmen.

Und alle zukünftigen Sparbeträge in eine ETF-RV zu stecken?

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Sapine
vor einer Stunde von membersound:

Kapitalbestand:
1) 1-ETF MSCI World von 40k thesaurierend, Sparplan 500 € / Monat
2) Gesetzliche Rente
3) Abbezahlte Immobilie (geplant mit ca 55J) - sonstig keine Schulden

Soweit sieht das doch alles schon ganz vernünftig aus. 

 

Bevor ich auf Deine Fragen unten eingehe, wie sieht es aus mit der Ausbildungszeiten? Falls Du da noch etwas nachzahlen möchtest, muss das bis 45 passieren. Wegen der zeitlichen Befristung wäre das für mich der erste Punkt, den Du angehen könntest. 

Zitat

Nach Recherche ergeben sich für mich folgende Szenarien:
a) einfach weiterhin den ETF besparen und zu Rentenbeginn mit Entnahmeplan (ggf auch etwas eher beginnen)
b) DRV Rentenpunkte ab 50J jährlich kaufen (auch, indem ich zB Kapital aus dem ETF-Sparplan ziehe)

c) ETF-Rentenversicherung
c1) Rürup (wobei ich immer wieder lese, dass sich für normale Angestellte nicht eignet)
c2) ETF-Sparplan umschichten in fondsgebundene Rentenversicherung mit 100% ETF MSCI World, ohne Garantien Schicht III (die hab ich im Sparplan ja auch nicht)

Das grundsätzliche Problem ists, dass keiner weiß, wie die Rentenversicherung in 23 Jahren aussehen wird. Insofern ist es eine ordentliche Portion Kaffeesatzleserei. 

a) wäre mein Favorit wegen der hohen Flexibilität. Ihr könnt mal mehr oder auch weniger reinstecken. Wenn am Haus eine größere Reparatur ansteht, könnt ihr auf das Geld zugreifen und wenn Du am Ende noch früher aufhören willst, kannst Du damit ein paar Jahre überbrücken. 

b) Die Entscheidung würde ich nicht heute treffen. Mach in zehn Jahren einen Termin beim Rentenberater und hör Dir an, wie die Situation dann aussieht. Ansonsten sehe ich das wie @stagflation: Die laufenden Kosten sollten möglichst über feste Zahlungen abgedeckt werden. 

c) wäre für mich keine Option. Deutlich unflexibler und selbst die Nettopolice ist mit Kosten belastet. Lass Dich nicht mit irgendwelchen steuerlichen Vorteilen ködern. 70 % dieser Verträge werden nicht durchgehalten und dann sind all die tollen Modellrechnungen für die Katz. 

c1) Bin kein Experte aber ich höre immer, nur für Leute geeignet, die deutlich überdurchschnittlich verdienen

c2) siehe c)

Zitat

Ich fühle mich mit meinem aktuellen ETF zwar nicht unwohl.

Dennoch ist ein ETF Depot natürlich irgendwann im Alter aufgebraucht, im Gegensatz zu gekauften Rentenpunkten oder einer Rentenversicherung.

Das Langlebigkeitsrisiko wird wohl am besten über die GRV abgesichert. Nur keiner weiß, ob das in 23 Jahren auch noch so sein wird. Sollten die Rahmenbedingungen in etwa halten, kann man das zumindest mit einem Teil des Geldes planen - aber mit Vorbehalt über die zukünftigen Bedingungen.

 

Bei Lebensversicherungen hast Du in aller Regel das Problem, dass die späteren Rentenzahlungen die Inflation nur unzureichend ausgleichen. Du bekommst zwar lebenslang eine Rente, aber die ist nicht nur niedrig sondern wird von Jahr zu Jahr weniger wert. Auch nicht ganz unwichtig ist ein gewisses Risiko, mit dem Du Dich an die Versicherungsgesellschaft bindest. Wie willst Du heute wissen, dass die Versicherung in 40 Jahren noch zahlungsfähig ist? 

 

Ein ETF Depot kann bei moderater Entnahme sehr lange wenn nicht gar ewig halten. Zudem sind die Entnahmen über die Zeit höher als bei einer LV. 

 

Ein weiterer Vorteil des ETF Sparplans ist, dass beide Partner vom Kapital profitieren. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung ist keineswegs sicher, dass der Partner über eine Witwen/Witwerrente von den gezahlten Rentenpunkten profitieren wird. Bei der LV gibt es häufig Rentengarantiezeiten, aber was ist danach? Beim angesparten Kapital hingegen kann man regelmäßig Geld entnehmen, ganz gleich ob noch einer oder beide leben. 

 

Was die Besteuerung im Alter angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man als Rentner über die Günstigerprüfung auch einen Teil der Kapitalertragssteuern und den kompletten Soli zurück bekommen kann. Das wird Dir der nette Berater von der Versicherung normalerweise nicht erzählen. ;) 

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membersound
· bearbeitet von membersound

Danke für deine Gedanken! Ja, der normale ETF-Sparplan ist natürlich maximal flexibel, daher war er eben bisher auch meine primäre Anlageform.

 

DRV 16. oder 17. Lebensjahr kann ich tatsächlich nachzahlen. Aber auch hier stellt sich die selbe Frage wie für nach 50J:

Lohnt es sich überhaupt RPs zu kaufen (ich gehe jetzt mal vom Maximalbetrag eines RP aus), statt das Kapital im ETF zu belassen.

Vielleicht würden sich RPs es sich umso mehr lohnen, je eher man seinen Renteneintritt plant?

 

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Bolanger

Der TE sollte sich gedanklich auch darauf vorbereiten, dass die Möglichkeit des Renteeintritts mit 63 in über 20 Jahren ggf. nicht mehr besteht.

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Apfelkomplott
vor 6 Stunden von membersound:

DRV 16. oder 17. Lebensjahr kann ich tatsächlich nachzahlen. Aber auch hier stellt sich die selbe Frage wie für nach 50J:

Lohnt es sich überhaupt RPs zu kaufen (ich gehe jetzt mal vom Maximalbetrag eines RP aus), statt das Kapital im ETF zu belassen.

Ich hatte mich vor ein paar Jahren damit beschäftigt. Damals kostete ein Rentenpunkt knapp 8.000€ und brachte ca. 450€ jährlich an Rente. Von den 8.000€ konnte ich mir noch 3.000 über die Steuererklärung zurückholen, da ich darauf Höchststeuersatz gezahlt habe, was ja bei dir auch der Fall ist. So kostete der RP also 5.000€.

Ganz schlicht vereinfacht entspricht das also einer Anlage mit ca. 9% Ausschüttung, die (hoffentlich) an die Inflation angepasst wird, aber an die man auch nicht mehr ran kommt.

Habe mich dann dafür entschieden und den Maximalbetrag für ca. 2 RP gezahlt. Insgesamt ist das bei mir aber nicht der Posten, der über Suppenküche VS Aida entscheiden wird. Und wie schon andere gesagt haben, was in 20 bis 30 Jahren so Sachlage ist weiß auch noch niemand.

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Caveman8
· bearbeitet von Caveman8
vor 53 Minuten von Bolanger:

Der TE sollte sich gedanklich auch darauf vorbereiten, dass die Möglichkeit des Renteeintritts mit 63 in über 20 Jahren ggf. nicht mehr besteht.

Mit relativer Sicherheit. Damit verbleibt als einzige Lösung die Variante ETF + kompletter Verzehr in der Zeit zwischen 63 + „X“. Einzahlung ist die DRV würde ich, sofern ich aktuell nicht kurz vor der Rente stehe, niemals machen. Dafür ist das System derzeit in der jetzigen Ausgestaltung völlig unvorhersehbar für die Zukunft. 
 

*Alternative: Netto Rentenversicherung z.B. bei der alten Leipziger. Dort dann ab 62 Jahren jährlich Summe X entnehmen und von der Teilfreistellung + Besteuerung mit persönlichem Steuersatz profitieren. Wenn dieser durch Kündigung des Jobs bis dahin gering ist, kann die Variante steuerlich günstiger sein. Insbesondere dann, wenn die Kapitalertragsteuer bis dahin mal kippen sollte. 

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PrivateBanker

Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Von daher: Streuen. streuen, streuen !

Mein Vorschlag:

ETF Netto Police

- du möchtest keine Kapitalzahlung , dann schlägt die Netto Police den normalen ETF Sparplan, denn

 

- Kapitalstock bei Rentenbeginn wird nicht besteuert

- Versteuerung der Rente mit Ertragsanteil

 -Umschichtugen steuerneutral

 

 

GesRV: Pflichtversicherung, mal sehen was die Zukunft bringt, aktiv eingreifen erst wenn Klarheit in der zukünftigen Ausgestaltung

Immobilie: Schuldenfrei und keine größeren Renovierungen bei Rentenbeginn

ETF Sparplan: weiter besparen, Risikomanagement zum Rentenbeginn hin aufsetzen, Flexibilität steht im Vordergrund, 

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satgar
vor 12 Minuten von PrivateBanker:

GesRV: Pflichtversicherung, mal sehen was die Zukunft bringt, aktiv eingreifen erst wenn Klarheit in der zukünftigen Ausgestaltung

Das seh ich ja bei der Nachzahlung der Zeit vom 16-17 Lebensjahr nicht so. Aber da ist halt Geschmacksache, ob man mindestbeitrag nur ein Jahr Zeit kaufen will, oder mit mehr Geld auch real mehr Rente.

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PrivateBanker
· bearbeitet von PrivateBanker
vor 9 Minuten von satgar:

Das seh ich ja bei der Nachzahlung der Zeit vom 16-17 Lebensjahr nicht so. Aber da ist halt Geschmacksache, ob man mindestbeitrag nur ein Jahr Zeit kaufen will, oder mit mehr Geld auch real mehr Rente.

Stimme dir zu, das "Rentenkonto" sollte geklärt sein für die Vergangenheit und die Möglichkeiten bzgl. Anwartschaften zu dem jetzigen gesetzl. Stand ausgenutzt sein. Gibt es da nicht eine Höchstdauer von 3 Jahren mit entsprechenden Bedingungen??

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odensee
vor 10 Minuten von satgar:

Das seh ich ja bei der Nachzahlung der Zeit vom 16-17 Lebensjahr nicht so.

Was ist da anders?  (Sorry @membersound für die Zwischenfrage...)

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market anomaly
· bearbeitet von market anomaly

Ich würde kein weiteres Geld in die GRV zahlen, die Zwangsbeiträge sind mir schon ein Dorn im Auge

- Politiker faseln von "Arbeiten bis 70", wer weiss ob man überhaupt noch mit Abschlägen frühzeitig in Rente gehen kann und wie diese aussehen

- Politiker fantasieren über eine Umverteilung innerhalb der GRV -> Zwangsabgabe "hoher" Renten in einen Fonds um ärmere Senioren zu unterstützen bzw einen geringeren Wert späterer Rentenpunkte ab einer gewissen Anzahl

 

Am liebsten würde ich nichts wie weg aus dem System, falls das nicht geht, auf KEINEN Fall zusätzlich einzahlen, die GRV steht gefühlt vor ihrem Ende und ist mir zu unzuverlässig. Die nächsten Jahre der Boomer Rentner werden es zeigen (bin in deinem Alter)

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satgar
vor 3 Minuten von odensee:

Was ist da anders?  (Sorry @membersound für die Zwischenfrage...)

Weil man dies nur bis zum 45 Lebensjahr entscheiden kann. Man kann also nicht warten, bis größere Klarheit über das „System“ herrscht. Aber als bei den Zahlungen, um Abschläge auszugleichen.

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Euronensammler

Anekdotisch: Meinem Vater (92) hat selbst der Berater der GRV vor 60 Jahren empfohlen, eine KLV abzuschließen. Das Vertrauen in die gesetzliche Rente war damals scheinbar gering. Heute wird selbst in einem WPF die gestzliche Rente als valide Alternative gesehen. Naturlich ist ein ETF Sparplan der letzte Sche.. und wird von Finanztest und allen echten Duchblickern als fast alternativlos verkauft. Mein Vater hat heute große Mühe, durch seine (recht einfachen) Geldanlagen duchzublicken. Da sehe ich, wie schierig es im Alter werden kann, seine Finanzen selbst zu verwalten. Nicht jeder kann loslassen und abgeben. 

Nicht Entweder - Oder, sondern sowohl als auch, und darauf achten, dass sich im Alter die Komplexität nach Möglichkeit reduziert. 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 9 Stunden von membersound:

 

Das heißt nicht, dass ich in jedem Fall mit 63J in Rente gehen will, aber ich würde mir gerne die Freiheit aufbauen mich problemlos dafür entscheiden zu können (genug Rentenjahre habe ich bis dahin)...

 

Situation:
40J, verheiratet, 2 Kids
Geplanter Renteneintritt: 63J

Du bist heute 40.

 

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die heutigen Rahmenbedingungen für die Rente auch nur die nächsten 10 Jahre überleben werden, geschweige denn 23 Jahre.

Die Diskussionen über den vollkommen aus dem Ruder laufenden Sozialausgaben beginnen doch gerade erst.

 

Der Haushaltsentwurf für 2029 sieht vor, 77% des Haushalts nur für Rente, Verteidigung und Zinsen auf die Bundesschuld auszugeben. Von den verbleibendne 23% ist der Großteil nicht mehr finanziert.

 

Noch weit vor Deiner Rente wirst Du und Deine Generation vom heute bestehenden System ohne massive Reformen finanziell erwürgt werden.

 

Spätestens wenn sich Leute millionenfach weigern werden (in Deutschland) weiter zu arbeiten, wenn man ihnen vom letzten Euro künftig 2/3 weg nimmt (und wenn Sozialabgaben auch auf Depots erhoben werden) wird die Regierung gezwungen sein, den Sozialstaat zu reformieren. Die Rente mit 63/65 hat einfach keine Zukunft.

Rechne mal für Dich mit Rente ab 70. (siehe Belgien oder Dänemark)

 

 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 10 Minuten von Cepha:

Rechne mal für Dich mit Rente ab 70. (siehe Belgien oder Dänemark)

Ich persönlich sehe das jetzt nicht ganz so schwarz wie du, könnte mir diese Anpassung aber durchweg vorstellen.

 

Und wenn ich mir da, zum Mindestbeitrag, jetzt 1 zusätzliches Jahr (Ausbildungszeit) einkaufen kann, dann wird das, egal bei welchem Rentenalter (63...65...67...oder 70) wahrscheinlich schon irgendwie helfen. Je mehr angesammelte Zeiten, um so besser. Das ist meine Meinung dazu. Deswegen würde ich auch nur den Mindestbeitrag von derzeit rund 1.200 EUR für das eine Jahr, bezahlen. Aber ich kann auch Leute verstehen, die das mit Rentenpunkt(en) voll ausschöpfen wollen.

 

Mir selbst, gehts nur um das Jahr an Zeit. Es ist halt ein Wetteinsatz.

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Theobuy

Ob nun die gesetzliche Rente sicher ist oder nicht - mein Ansatz wäre, die Fixkosten langfristig abzusichern und hierfür ggf. Rentenpunkte für vergangene Jahre günstig nachzukaufen hört sich für mich vernünftig an und die sonstigen Ausgaben über eigene Vorsorge mit einem ETF, ggf. einer risikoarmen Beimischung fürs Gemüt, zu erledigen. Dies ist eine Frage der finanziellen Disziplin, die du vermutlich aber hast, wenn du dir so früh Gedanken darüber machst und die Partnerin mitzieht. Wenn das Leben mit Midlife crisis z.B. nicht dazwischen kommt und die finanziellen Pläne alle über den Haufen wirft bis du auf einem sehr guten Weg.

 

Meine ergänzende Überlegung: Ansonsten gibt es bestimmt auch Mittelwege - Arbeitszeit ab 63 stark reduzieren oder Job wechseln, ggf. zum Ausgleich Rentenpunkte dann dazuzukaufen (falls dass dann geht) usw. 

 

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Apfelkomplott
vor 17 Minuten von Cepha:

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die heutigen Rahmenbedingungen für die Rente auch nur die nächsten 10 Jahre überleben werden, geschweige denn 23 Jahre.

Naja, mit irgendwelchen Rahmenbedingungen muss man halt rechnen. Dass sich nix ändert halte ich für ziemlich unwahrscheinlich, auf die Systemzusammenbruch-Unkenrufe würde ich aber auch nicht allzu viel geben.

 

Schon 1986 als Norbert Blüm die sicheren Renten verkündete wurde prophezeit, dass der Kollaps kurz bevor stünde. Das ist nun fast 40 Jahre her, die Welt oder zumindest die BRD ist aber trotz eifriger Beschwörungen noch nicht untergegangen.

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membersound
· bearbeitet von membersound

Nunja, schwarz gemalt wurde schon immer. Ich gehe fest davon aus, dass meine/unsere Rente noch für einen Großteil zumindest der Fixkosten reichen wird.

Natürlich - da habt ihr Recht - vielleicht darf ich bis dahin gar nicht mehr mit 63J in Rente gehen.

 

Bezüglich dem 1 RP ist es wahrscheinlich Geschmacksache, ob man Mindest- oder Höchstbetrag wählt. Für die anrechenbare Zeit lohnt es sich so oder so.


Die Frage ist also eher:

Setze ich fortan mein Kapital in eine ETF Nettopolice, womit ich mein Kapital binde. Habe dafür durch die geringe Besteuerung zur Rente Vorteile. Einzig: wenn ich diese zB auf 63J festsetze, aber dann doch nicht mit 63J in Rente gehe(n kann), wäre das wieder zum Nachteil, oder? Wenn ich das richtig sehe, profitiert man nur durch den niedrigen Rentensteuersatz von diesem Modell.

 

Oder bleibe ich im ETF-Sparplan, und hätte dann mit 50J relativ viel freies Kapital, mit dem ich RP nachkaufen könnte. 

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satgar
vor 2 Minuten von membersound:

ETF Nettopolice, womit ich mein Kapital binde.

Das ist nicht korrekt. Eine Nettopolice mit ETFs der dritten Altersvorsorgeschicht, also eine "flexible Privatrente", bindet kein Kapital. Dort kann man jederzeit Auszahlungen tätigen oder auch ganz kündigen. In so gut wie allen Fällen haben Nettopolicen auch keine Storno-Gebühren.

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Apfelkomplott

Einen Punkt den man vielleicht noch beachten sollte: Wie sicher schätzt du deinen Job ein?

 

Die gesetzliche Rente und m.M.n. auch Riester/Rürupp Konstrukte sind pfändungssicher im Fall von Hartz4/Bürgergeld. Ein privates ETF Depot darfst du dann erstmal aufknabbern.

 

Wäre für mich trotzdem kein Grund, all-in in solche Produkte zu gehen, aber doch evtl. ein Argument zur Diversifikation.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 7 Minuten von membersound:

Nunja, schwarz gemalt wurde schon immer. Ich gehe fest davon aus, dass meine/unsere Rente noch für einen Großteil zumindest der Fixkosten reichen wird.

Diese Kombi finde ich ja interessant:

 

vor 9 Stunden von membersound:

Geplanter Renteneintritt: 63J
Jahreseingekommen 60k (normaler Angestellter)

Für das Einkommen, und falls es das Renteneintrittsalter dann noch geben sollte, finde ich das eine gewagte These. Ich glaube daran nicht so wirklich. Ich glaube da noch nicht mal mit dem 67 Lebensjahr dran.

 

Ich bezweifle stark, das die gesetzliche Rente wirklich für die Fixkosten reicht, wenn man die GRV Netto nach Abzügen betrachtet und eine jährliche Inflation von 2% p.a. in der Rentenphase unterstellt. 

vor 1 Minute von Apfelkomplott:

Die gesetzliche Rente und m.M.n. auch Riester/Rürupp Konstrukte sind pfändungssicher im Fall von Hartz4/Bürgergeld

Gilt seit der Bürgergeld Reform übrigens jetzt auch für Privatrentenversicherungen. Vorher war das zwar auch möglich, aber da musste man mit seinem Versicherer einen "Verwertungsausschluss" vereinbaren. Das ist seit "Bürgergeld" nicht mehr nötig.

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Someone
vor 40 Minuten von market anomaly:

Ich hänge wie viele voll im System drin und komme nicht raus, es sei denn ich wechsel das Land meines Arbeitgebers

... und selbst dann würdest Du nach Deinem Reintenantrag vsl. für die bisher gesammelten Rentenpunkte ein Rente erhalten... Ich vermute, dass du auf Deinen Rentenantrag vezichten willst, dann bist Du wirklich draussen und die übrigen Beitragszahler profitieren sogar noch davon.:narr: 

 

Letztlich ist jede persönliche Situation anders und mehr als 20 Jahre bedeuten noch einige Änderungen in Politik, Gesetzgebung und Lebensumständen (demographische Herausforderungen für die Altersvorsorge gibt es in jedem Land).  

vor 4 Minuten von membersound:

Die Frage ist also eher:

Setze ich fortan mein Kapital in eine ETF Nettopolice, womit ich mein Kapital binde. Habe dafür durch die geringe Besteuerung zur Rente Vorteile.

Oder bleibe ich im ETF-Sparplan, und hätte dann mit 50J relativ viel freies Kapital, mit dem ich RP nachkaufen könnte. 

Ich persönlich würde Nachzahlungen für die Schulzeiten in größtmöglicher Höhe leisten, da ich für die schon gesammelten Rentenpunkte trotz der Unsicherheiten wie unser Rentensystem weiterentwickelt wird, einen "Bestandsschutz" erwarten würde (ausserdem ist die Summe letztlich überschaubar).

Für Einzahlungen für einen vorgezogenen Rentenbeginn ist ja noch mindestens 10+ Jahre Zeit, so dass ich dieses Geld jetzt erstmal in ETFs ansparen würde um mir Flexibilität zu erhalten und mich in der dann aktuellen Situation für eine Umschichtung in GRV über Vorauszahlungen oder fondsgebundene Rentenversicherung oder was es dann auch immer gibt an Altersvorsorgeprodukten oder einfach weitermachen oder von jedem etwas entscheiden zu können. 

Falls Du eine gewisse "Kapitalbindung" benötigst um dabei zu bleiben, halte ich eine Netto-Police für überlegenswert.

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