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membersound

ETF-Depot, Rentenpunkte oder RV zur Aufstockung der Frührente?

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s1lv3r
vor 2 Stunden von Apfelkomplott:

Ich hatte mich vor ein paar Jahren damit beschäftigt. Damals kostete ein Rentenpunkt knapp 8.000€ und brachte ca. 450€ jährlich an Rente. Von den 8.000€ konnte ich mir noch 3.000 über die Steuererklärung zurückholen, da ich darauf Höchststeuersatz gezahlt habe, was ja bei dir auch der Fall ist. So kostete der RP also 5.000€.

Ganz schlicht vereinfacht entspricht das also einer Anlage mit ca. 9% Ausschüttung, [...]

 

Da vereinfachst du aber meiner Meinung nach ein bisschen zu viel. Denn so stellst du es ja so da, als wenn der Steuervorteil "geschenkt" wäre, aber bei Einzahlungen in die DRV (genauso Rürup und Riester) handelt es sich ja einfach nur um nachgelagerte Besteuerung, d.h. du verschiebst die Steuerlast nur von der Einzahl- in die Rentenphase. Ob sich das überhaupt rechnet, hängt davon ab welchen persönlichen Steuersatz man im Rentenalter hat, ob man ggf. noch Sozialabgaben auf die Auszahlungen zahlen muss, etc.

 

vor 9 Minuten von membersound:

Setze ich fortan mein Kapital in eine ETF Nettopolice, womit ich mein Kapital binde. Habe dafür durch die geringe Besteuerung zur Rente Vorteile.

 

Der Vorteil einer ETF Nettopolice (der Einwurf von satgar bzgl. der Flexibilität ist natürlich korrekt) sehe ich hauptsächlich darin, dass du zum Renteneintritt zwei Optionen hast: 1.) auszahlen lassen und selber anlegen, 2.) steueroptimiert in eine konventionelle Rentenversicherung überführen, falls du entscheiden solltest, dass es dir in diesem Moment sicherer ist eine feste monatliche Rente zu erhalten.

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Bolanger

Warum hat denn noch keiner die Ziel-Allokation des Vermögensaufbaus angesprochen? Wenn ich auf einem Wertpapier-depot von mehretren Millionen säße und dazu noch Immobilienmogul wäre, dann würde ich so viel in die GRV einzahlen wie nur möglich. Wenn ich keinerlei Ersparnisse hätte, dann würde ich die GRV links liegen lassen und ein verfügbares Vermögen aufbauen. Ich möchte dem TE nahelegen, sich wie so oft hier empfohlen, Gedanken zu machen, in welche Risikoklassen sein vermögen haben soll, dann das vorhandene Vermögen analysieren und darauf die Entscheidung aufbauen.   

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Apfelkomplott

Natürlich war diese Rechnung stark vereinfacht. Als Hausnummer taugt sie aber allemal. Und versteuern muss ich auch die Erträge, die ich irgendwann mal aus meinem ETF Depot entnehme, von daher...

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dimido
vor 37 Minuten von membersound:

Bezüglich dem 1 RP ist es wahrscheinlich Geschmacksache, ob man Mindest- oder Höchstbetrag wählt. Für die anrechenbare Zeit lohnt es sich so oder so.

Was meinst Du mit anrechenbarer Zeit?

Geht es Dir nur um die Wartezeit die erfüllt sein muss für z.B. die Rente mit Abschlägen für langjährig Versicherte? (35 Jahre bzw. 420 Monate)

Wenn bei Dir die Zeit eh schon als beitragsfreie Zeit im Versicherungverlauf (Schulausbildung) drinsteht wird sie bereits berücksichtigt.

So zeigt es zumindest meine Rentenauskunft.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 29 Minuten von dimido:

Wenn bei Dir die Zeit eh schon als beitragsfreie Zeit im Versicherungverlauf (Schulausbildung) drinsteht wird sie bereits berücksichtigt.

So zeigt es zumindest meine Rentenauskunft.

Da ist halt bei jedem anders und individuell, wie der Lebensverlauf halt war. Bei mir zählt die Zeit vom 16 bis zum 17 Lebensjahr derzeit noch nicht mit rein. Ich müsste dort also mit freiwilligem Beitrag ran. https://www.finanztip.de/gesetzliche-rentenversicherung/rentenbeitetraege-nachzahlen/


Das Thema muss hier übrigens nicht vertieft werden. Es wird und wurde nachfolgend, schon rauf und runter diskutiert:

 

 

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Sapine
vor 2 Stunden von membersound:

Bezüglich dem 1 RP ist es wahrscheinlich Geschmacksache, ob man Mindest- oder Höchstbetrag wählt. Für die anrechenbare Zeit lohnt es sich so oder so.

:thumbsup:

Sollte das aktuelle Modell der Rente mit 63 beispielsweise auf 65 oder 67 angehoben werden und gleichzeitig die Zahl der erforderlichen Beitragsjahre beispielsweise auf 40 erhöht werden, kann das gut investiertes Geld sein. Schlimmstenfalls sind es später ein paar Euro mehr an Rente und falls Du Dich für einen höheren Beitrag entscheidest bis zu 160 Euro brutto mehr pro Monat.

Zitat

Die Frage ist also eher:

Setze ich fortan mein Kapital in eine ETF Nettopolice, womit ich mein Kapital binde. Habe dafür durch die geringe Besteuerung zur Rente Vorteile. Einzig: wenn ich diese zB auf 63J festsetze, aber dann doch nicht mit 63J in Rente gehe(n kann), wäre das wieder zum Nachteil, oder? Wenn ich das richtig sehe, profitiert man nur durch den niedrigen Rentensteuersatz von diesem Modell.

Welche Informationsquellen zur Nettopolice hast Du bereits genutzt? Hier zwei Videos von Prof. Walz zu dem Thema. 

https://www.youtube.com/watch?v=pDNSRWiOPrQ

 

EDIT: Das Video zu den Indexpolicen gelöscht, da hier OT

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satgar
vor 5 Minuten von Sapine:

:thumbsup:

Sollte das aktuelle Modell der Rente mit 63 beispielsweise auf 65 oder 67 angehoben werden und gleichzeitig die Zahl der erforderlichen Beitragsjahre beispielsweise auf 40 erhöht werden, kann das gut investiertes Geld sein. Schlimmstenfalls sind es später ein paar Euro mehr an Rente und falls Du Dich für einen höheren Beitrag entscheidest bis zu 160 Euro brutto mehr pro Monat.

Welche Informationsquellen zur Nettopolice hast Du bereits genutzt? Hier zwei Videos von Prof. Walz zu dem Thema. 

https://www.youtube.com/watch?v=pDNSRWiOPrQ

 

zu Indexpolicen? Aber das hat mit ETF Policen doch gar nichts zu tun. Das ist eine gänzlich andere Produktgattung.

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Fondsanleger1966
vor einer Stunde von s1lv3r:

Der Vorteil einer ETF Nettopolice (der Einwurf von satgar bzgl. der Flexibilität ist natürlich korrekt) sehe ich hauptsächlich darin, dass du zum Renteneintritt zwei Optionen hast: 1.) auszahlen lassen und selber anlegen, 2.) steueroptimiert in eine konventionelle Rentenversicherung überführen, falls du entscheiden solltest, dass es dir in diesem Moment sicherer ist eine feste monatliche Rente zu erhalten.

ad 2.) eine gesonderte Überführung ist i.d.R. gar nicht nötig, weil meistens ohnehin eine klassische Verrentung bei der FRV vorgesehen ist

3.) ab 62 Jahren steuerbegünstigte Teilentnahmen aus den ETFs vornehmen und die klassische Rente erst spät starten, um die Langlebigkeit abzusichern

4.) Mischformen nutzen aus klassischer Rente und Fondsrente, sofern im Produkt vorgesehen

5.) im Todesfall Restwert einkommenssteuerfrei an Ehefrau/Kinder übertragen (im Rahmen der üblichen Erbschaftssteuerfreibeträge) 

 

Bei allen Punkten gibt es einiges zu beachten. Man sollte sich frühzeitig gut informieren und kräftig in sich und die eigene Finanzbildung investieren.

 

Ein wichtiges Thema dabei ist GKV vs. PKV (freiwillige GKV-Mitgliedschaft im vorgezogenen Ruhestand vor Beginn der gesetzlichen Rente sowie evtl. künftige Belastung der Privatrentenauszahlungen/-entnahmen mit Sozialabgaben).

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Sapine
vor 41 Minuten von satgar:

zu Indexpolicen? Aber das hat mit ETF Policen doch gar nichts zu tun. Das ist eine gänzlich andere Produktgattung.

Hmm - so ganz verstehe ich Deinen Einwand nicht. Magst Du das etwas erläutern? Das andere Video ist allerdings schon relevant. 

 

Jetzt verstanden - das eine Video ging um Indexpolicen und nicht um ETF/Fondspolicen. 

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 21 Minuten von Sapine:

Hmm - so ganz verstehe ich Deinen Einwand nicht. Magst Du das etwas erläutern?

KI:

Eine Indexpolice ist eine Form der privaten Altersvorsorge, die Elemente einer Lebensversicherung mit der Möglichkeit von Aktienindexbeteiligungen kombiniert. Sie bietet eine gewisse Sicherheit durch garantierte Beiträge und die Chance auf zusätzliche Rendite durch die Beteiligung an der Wertentwicklung eines Aktienindex. Allerdings sind die Renditechancen oft begrenzt und die Produkte oft intransparent und teuer. 

Funktionsweise:

  • Eine Indexpolice kombiniert Elemente einer klassischen Rentenversicherung mit einer Beteiligung an einem Aktienindex, wie dem DAX oder MSCI World. 
  • Sie bietet in der Regel eine Kapitalgarantie, d.h., dass am Ende der Laufzeit mindestens die eingezahlten Beiträge zurückgezahlt werden, unabhängig von der Wertentwicklung des Index. 
  • Die Gewinne werden durch sogenannte Lock-In-Effekte gesichert, was bedeutet, dass einmal erreichte Gewinne nicht mehr verloren gehen können, auch wenn der Index anschließend fällt. 
  • Allerdings sind die Renditechancen oft durch sogenannte Cap-Limits (Obergrenzen) begrenzt, was bedeutet, dass die Gewinne nicht unbegrenzt am Indexwachstum teilhaben können. 
  • Zusätzlich können hohe Verwaltungskosten die Rendite schmälern, und in einigen Fällen werden in bestimmten Zeiträumen überhaupt keine Gewinne gutgeschrieben. 

Kritik und Alternativen:

  • Indexpolicen werden oft als intransparent und teuer kritisiert, da die hohen Verwaltungskosten die Rendite schmälern können. 
  • Stiftung Warentest hat in Tests oft gezeigt, dass Indexpolicen hinter den Erwartungen zurückbleiben und fondsgebundene Rentenversicherungen oft eine bessere Alternative darstellen. 
  • Alternativen zur Indexpolice sind fondsgebundene Rentenversicherungen, ETF-Sparpläne oder provisionsfreie Netto-Policen. 

Fazit:

Indexpolicen können eine Möglichkeit der Altersvorsorge sein, die Sicherheit mit der Chance auf Rendite verbindet. Allerdings ist es wichtig, sich über die hohen Kosten und die begrenzten Renditechancen im Klaren zu sein und gegebenenfalls andere Vorsorgeprodukte zu prüfen. Es empfiehlt sich, eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen, um die beste Lösung für die individuelle Situation zu finden. 

-----

Und ETF-Police: einfach nur ein (oder mehrere ETF) innerhalb eines "VersicherungsMantel". Keine Garantie, kein "Lock-In", keine klassische RV

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satgar
vor 44 Minuten von Sapine:

Hmm - so ganz verstehe ich Deinen Einwand nicht. Magst Du das etwas erläutern?

Odensee hat jetzt schon einiges gesagt.

 

Kurz gesprochen: Eine Indexpolice legt Geld im Sicherungsstock der Versicherung an und erwirtschaftet damit Zins. Mit diesem Zinsertrag eines jahres wird ein Optionsgeschäft auf einen Index aufgenommen, z.B. den Dax. Läuft es mit dem Dax gut, bekommt man die Wertentwicklung des DAX auf das Guthaben angewendet (reduziert um Quoten- oder CAPs). Läuft es im Dax schlecht, ist er nach einem Jahr also negativ, wird es genullt. Der Zinsertrag des einen Jahres ist dann als Wetteinsatz verfallen.

 

Auch wenn Index-Police nach Index-Fonds klingt, hat das mit richtiger Fondsanlage rein gar nicht, aber absolut gar nichts zu tun.

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Sapine

Hab das falsche Video oben schon gelöscht - war mir tatsächlich bis heute noch nicht bekannt, dass die Versicherungen noch eine Steigerung ihrer bisherigen Produkte zustande gebracht haben. Aber Indexpolice ist hier kein Thema. 

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satgar
vor 5 Minuten von Sapine:

Hab das falsche Video oben schon gelöscht - war mir tatsächlich bis heute noch nicht bekannt, dass die Versicherungen noch eine Steigerung ihrer bisherigen Produkte zustande gebracht haben. Aber Indexpolice ist hier kein Thema. 

Ja stimmt. Ich kann dazu aber die fundamental Kritik von Herrn Walz nicht nachvollziehen, und auch zu den Nettopolicen nicht. Selbst bei diesen tut er so, als seien diese das abgrundtief böse. Seine so stark zementierte, ablehnende Haltung, leuchtet mir nicht ein. Es gibt genug einsatzfälle, wo das Sinn machen kann.

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Chrischni
vor 3 Stunden von market anomaly:

- Politiker fantasieren über eine Umverteilung innerhalb der GRV -> Zwangsabgabe "hoher" Renten in einen Fonds um ärmere Senioren zu unterstützen bzw einen geringeren Wert späterer Rentenpunkte ab einer gewissen Anzahl

Kleine Korrektur.

Der Vorschlag kam vom Deutschen Institut der Wirtschaft, nicht aus der Politik: Alle Alterseinkünfte (von schätzungsweise 20% der Rentner und Pensionäre) zusammenfassen und ab einem Freibetrag mit einer Abgabe z.B.10%) belegen, so dass etwa 40% der Rentner mit geringem Einkommen mehr Rente erhalten.

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satgar
vor 9 Minuten von Chrischni:

Kleine Korrektur.

Der Vorschlag kam vom Deutschen Institut der Wirtschaft, nicht aus der Politik: Alle Alterseinkünfte (von schätzungsweise 20% der Rentner und Pensionäre) zusammenfassen und ab einem Freibetrag mit einer Abgabe z.B.10%) belegen, so dass etwa 40% der Rentner mit geringem Einkommen mehr Rente erhalten.

Richtige Korrektur. Aber schnell sind es „die Politiker“.

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Sapine
vor 56 Minuten von satgar:

Ja stimmt. Ich kann dazu aber die fundamental Kritik von Herrn Walz nicht nachvollziehen, und auch zu den Nettopolicen nicht. Selbst bei diesen tut er so, als seien diese das abgrundtief böse. Seine so stark zementierte, ablehnende Haltung, leuchtet mir nicht ein. Es gibt genug einsatzfälle, wo das Sinn machen kann.

Skizziere doch mal solche Fälle, vielleicht hilft das dem TO bei seiner Entscheidung. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich habe gestern einen solchen Fall skizziert: hier

 

Die Betonung liegt auf "weiß genau was er braucht und will". Wenn das gegeben ist, kann eine Nettopolice durchaus sinnvoll sein. Problematisch wird es, wenn solche Versicherungen an Leute verkauft werden, die noch nicht genau wissen, was sie brauchen. Dann ist das Ergebnis häufig suboptimal.

 

Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb Prof. Walz vor Versicherungen warnt. Er sieht, wie viele Versicherungen an seine Studenten verkauft werden. Studis können noch nicht wissen, was sie brauchen, weil sie noch viel zu jung sind. Ihnen fehlt die Erfahrung. Außerdem ist der Weg bis zur Rente ist noch viel zu lang, um vernünftig planen zu können.

 

Beim Themeneröffner? Der ist vermutlich auch noch ein paar Jahre zu jung. Er könnte das ausgleichen, indem er anfängt, sich in das Thema einzuarbeiten und zu rechnen, was er aber offenbar nicht will.

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asche
· bearbeitet von asche
vor 5 Stunden von Euronensammler:

Anekdotisch: Meinem Vater (92) [...}

Mein Vater hat heute große Mühe, durch seine (recht einfachen) Geldanlagen duchzublicken. Da sehe ich, wie schierig es im Alter werden kann, seine Finanzen selbst zu verwalten. Nicht jeder kann loslassen und abgeben. 

Nicht Entweder - Oder, sondern sowohl als auch, und darauf achten, dass sich im Alter die Komplexität nach Möglichkeit reduziert. 

Das möchte ich nochmal hervorheben.  Auch bei meinem Vater habe ich ab 70+ und zunehmenden gesundheitlichen Problemen feststellen müssen, dass er "nicht mehr der alte ist" -- Krankheit, Krebs und allgemeine Alterserscheinungen kosten viel Kraft und Energie, so dass komplexe / neue Sachverhalte und Entscheidungen schwierig waren.  Das verträgt sich nicht mit einer aktiven Steuerung eigener Investments.

 

In der Mitte des (Anleger-)lebens überschätzt man massiv seine Fähigkeiten (mindestens) im Alter, weiterhin komplexe Finanzentscheidungen zu treffen.  Ab Rente sollte das reguläre Leben durch fixe Renten-/Pensions-/Versicherungszahlungen gedeckt sein, damit man ruhig schläft. Viele kämpfen ja mit dem "Entsparen" und wollen ihren Kapitalstock nicht angreifen - genau das muss man aber in der Entsparphase. Selbst Sapine (mit sehr durchdachtem Konzept) "verbraucht" ja eher die Ausschüttungen aus dem (hinreichend üppigen) Kapitalstock als merklich zu entsparen.

 

Zudem bietet eine ETF Nettopolice uU vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten (s. satgar), die man mit Mitte 60 noch gut nutzen kann, und die Möglichkeit, das später (ab 75, 80, 85...) in "normale" Rentenzahlungen (oder Teilentnahmen) umzuwandeln. Als ein Baustein von vielen kann das also mE sinnvoll sein; ggfs. mit kleinem monatlichen Beitrag (senkt das Risiko des Storno) und dann Sonderzahlungen nach Lust und Laune.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von Sapine:

Skizziere doch mal solche Fälle, vielleicht hilft das dem TO bei seiner Entscheidung. 

Stagflation kam mir jetzt schon zuvor. Fernab des Alters finde ich eine Rentenversicherung aber eben für alle Leistungen gut, die zwingend aufs Konto kommen sollten. Die Mischung aus GRV und anderen Rentenversicherungen ist für mich daher der Schlüssel dieser Fixkosten. Anders als der TO glaube ich nämlich nicht daran, dass man von der Nettorente der GRV das alles bedienen kann. Man kann jetzt vortrefflich darüber streiten, was jetzt alles „die Fixkosten“ sind. Aber an sich ist es genau das: lebenslange Rentenleistungen für ein auskömmliches Fixum, und dann kommt noch das Depot oben drauf. Für das neue Auto hier und da, die größeren Urlaube, die teureren Hobbys, oder oder oder.

 

Zum Fixum gehört für mich ganz persönlich auch sowas wie Kleinkonsum oder auch mal essen gehen. Das möchte ich mir auch sicher leisten können. Oder auch mal eine Woche günstig an den Gardasee. Irgendwann dreht das von diesen Leistungen, eventuell ohnehin zu Pflegekosten. Und dann kann ich’s dafür hernehmen.
 

Ob man dafür jetzt eine Nettopolice als Privatrente einsetzt, oder Rürup, oder Riester, oder Betriebsrente, das steht nochmal auf einem ganz ganz anderen Blatt.

 

Man kann sich auch an der 50/30/20 Regel von Finanztip orientieren und sagen: GRV und Rentenversicherungen sollen den 50er Teil abdecken:

 

50% Deines Nettoeinkommens solltest Du – wenn es geht – für den Lebensunterhalt ausgeben. Also für Dinge, um die Du nicht herumkommst, wie zum Beispiel:

Warmmiete bzw. Kreditrate fürs Haus

Lebensmittel und Haushalt

Internet- und Handyvertrag

Versicherungen wie Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung

Kosten für Deinen Arbeitsweg 


30 % Deines Nettoeinkommens sind dann für Freizeit und Spaß gedacht. Da fällt logischerweise sowas drunter wie Streaming-Abos, Wochenendausflüge oder das nächste Spiel für die Konsole. Aber auch das, was Du für den Urlaub ansparst.“

 

Das wär mir allerdings zu streng. Für mich/uns in München ist es mit dem Wert der 50% aber alleine mit dem Wohnen schon schwierig :D Das muss also jeder selber entscheiden und ausklabüstern.

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chirlu
vor 4 Stunden von dimido:

Wenn bei Dir die Zeit eh schon als beitragsfreie Zeit im Versicherungverlauf (Schulausbildung) drinsteht wird sie bereits berücksichtigt.

 

Nein, das 17. Lebensjahr wird, wenn man darin zur Schule gegangen ist, nicht für die Wartezeiten berücksichtigt.

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membersound
· bearbeitet von membersound
vor 1 Stunde von stagflation:

Beim Themeneröffner? Der ist vermutlich auch noch ein paar Jahre zu jung. Er könnte das ausgleichen, indem er anfängt, sich in das Thema einzuarbeiten und zu rechnen, was er aber offenbar nicht will.

Das stimmt nicht! Ich finde nur meinen Fehler nicht, denn nach meiner Überschlagsrechnung wäre die Entscheidung relativ eindeutig:

 

Annahme:

Sparrate: 500 € / Monat
Beginn: 40J
Ende: 63J
-> Gesamtinvestition: 138.000 €

 

Nettopolice:
Nehmen wir mal eine ETF Rendite von 6%, und eine Police die 0,5% Kosten verursacht.
Kapital mit 63J: 280.000 €
"Entnahme" durch lebenlange Rente (Rentenfaktor 30) -> 777 € Brutto / Monat
Abzüglich Steuern -> ca. 750 € Netto / Monat

 

ETF Sparplan mit 6% p.a.:
Kapital mit 63J: 300.000 €
Entnahme ab 63J: 1050 € brutto / Monat
Abzüglich Steuern bleiben: 750 € Netto / Monat
-> solange der ETF nicht maßgeblich einbricht, könnte ich hier ein Lebenlang nur die Rendite entnehmen, ohne das Depot aufzubrauchen.

 

GRV Rentenpunkte:
Mit 138.000 € könnte ich, nehmen wir mal an die Kosten für einen RP steigen jedes Jahr um 2% -> ca 19 Rentenpunkte erwerben, einberechnet 30% Ekst Erstattung.
Mag ein Rentenpunkt in 23J dann 65 € Wert sein (natürlich weiß man das nicht, ich habe konservativ 2% Wertsteigerung p.a. angenommen)
Lebenslange Rente: 1235 € Brutto / Monat.
Abzüglich Steuern dann ca.: 1000 € Netto / Monat. edit: KV/PV vergessen, damit dann ca: 950 € Netto / Monat (150 € Ekst + 150 € KVPV).

 

Frage: wo liegt mein Denkfehler? Demnach wäre es ja wesentlich sinnvoller Rentenpunkte zu kaufen, statt mit ETFs (egal ob Sparplan oder RV vorzusorgen).
Welche Annahme habe ich falsch getroffen?

 

Und zum Sparplan: abgesehen von der *garantierten* monatlichen Rente, warum ist eine Nettopolice einem Sparplan im Vorteil?
Wenn ich das so berechne, könnte ich ja ein Lebenlang nur die Rendite des ETF-Sparplans entnehmen, und würde das Depot nicht mal verringern.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 9 Minuten von membersound:

"Entnahme" durch lebenlange Rente (Rentenfaktor 30) -> 777 € Brutto / Monat
Abzüglich Steuern -> ca. 750 € Netto / Monat

Wie hast du hier gerechnet? Der Ertragsanteil wären mit 63 genau 20%. Diese 20% von 777 EUR Brutto sind mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Hast du 15% Steuersatz angesetzt? Könnte vielleicht etwas knapp sein. Realistischer ist eventuell 20%, oder 25%. Je nachdem, was so alles zusammen kommt. Es macht aber, ich weiß, nicht Unmengen an Veränderung aus. Ich wollte nur drauf hinweisen. Zudem sei darauf hingewiesen, dass diese Rente ja nicht statisch ist. Der Versicherer legt während der Rentenphase das Geld in Anlagen an und erwirtschaftet damit Zinsertrag. Daran bist du beteiligt. Auf deine berechne Rente gibt es also noch Überschüsse oben drauf. Gerade weil so eine Police mit Rentenfaktor 30 nur einen Garantiezins von 1% hat (mit dem die Rentenphase kalkuliert ist), wird es hier ziemlich sicher immer eine Art von Überschuss geben. Denn selbst zu Negativ-Zins-Zeiten, erlösten die Versicherer mit deren Anlagen noch immer im Durchschnitt 2% p.a.

vor 9 Minuten von membersound:

GRV Rentenpunkte:
Mit 138.000 € könnte ich, nehmen wir mal der RP steigt jedes Jahr um 2% -> ca 19 Rentenpunkte erwerben.
Mag ein Rentenpunkt in 23J dann 65 € Wert sein (natürlich weiß man das nicht, ich habe konservativ 2% Wertsteigerung angenommen)
Lebenslange Rente: 1235 € Brutto / Monat.
Abzüglich Steuern dann vielleicht: ca. 1000 € Netto / Monat.

Du hast bei der gesetzlichen Rente die Kranken- und Pflegeversicherung vergessen, die es bei der Privatrente und dem ETF Sparplan für Normalmenschen nicht gibt. Manch einer würde 2% übrigens nicht als Konservativ ansehen, wenn im Rentenbescheid eine Steigerung von 1% oder 2% hochgerechnet wird. Finanztip nimmt z.B. 1,5% an. Ich selber setze auch 2% an, weil ich gleichsam davon ausgehe, dass die Inflation 2% betragen wird. Somit gleicht sich die Rentensteigerung mit dem Kaufkraftverlust 1zu1 aus. Es ist natürlich vereinfacht. Daher rechne ich im folgenden Verlauf immer mit dem Wert aus der Renteninformation, der oben steht (wenn sie jetzt weiter einzahlen wie die letzten 5 Jahre ...bla bla) Ich unterstelle, dass das dann Kaufkraft bereinigt ist. Es ist natürlich trotzdem Brutto ohne Steuerabzug und noch ohne Sozialabgabenabzug.

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membersound
· bearbeitet von membersound
vor 14 Minuten von satgar:

Wie hast du hier gerechnet? Der Ertragsanteil wären mit 63 genau 20%. Diese 20% von 777 EUR Brutto sind mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Hast du 15% Steuersatz angesetzt? Könnte vielleicht etwas knapp sein. Realistischer ist eventuell 20%, oder 25%. Je nachdem, was so alles zusammen kommt. Es macht aber, ich weiß, nicht Unmengen an Veränderung aus. Ich wollte nur drauf hinweisen.

Du hast bei der gesetzlichen Rente die Kranken- und Pflegeversicherung vergessen, die es bei der Privatrente und dem ETF Sparplan für Normalmenschen nicht gibt.

Bzgl ETF Police: ja, ich habe 20% Ertragsanteil genommen, und davon 15%. Ob jetzt +- 15€ durch höhere Steuern macht die Rechnung nicht viel anders.

 

Bzgl GRV: danke, du hast recht. Ich habe KV/PV nicht einberechnet. Dann bleiben hier wahrscheinlich so 710-720 € Netto von den GRV Rentenpunkten.

Also *in etwa* das selbe Niveau wie mit ETF-Ansätzen. Demnach wäre der Ansatz fast egal, und unterscheidet sich nur im Bezug auf Flexibilität (ETF jederzeit Entnahme möglich) vs. Sicherheit (lebenslanger Bezug)?

Vielleicht abgesehen davon, dass ich aus dem ETF-Sparplan erheblich größere Summen im Monat entnehmen könnte, wenn ich ihn komplett aufbrauchen wollen würde.

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chirlu
vor 7 Minuten von membersound:

Ich habe KV/PV nicht einberechnet. Dann bleiben hier wahrscheinlich so 710-720 € Netto von den GRV Rentenpunkte.

 

Gehst du jetzt von 65% Beitragssatz aus oder wie? :blink:

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satgar
vor 8 Minuten von membersound:

ETF-Sparplan auch größere Summen entnehmen könnte, wenn ich ihn aufbrauchen wollen würde.

Wie ich schon schrieb: das kann die Police auch. 

 

Nur die GRV kann das nicht. Da heißt es: ist das Geld eingezahlt, ist es drin und weg. Und bleibt auch dort.

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