Attila 11. August Liebe Experten, ich schleppe die Entscheidung GKV oder PKV seit einiger Zeit mit mir herum. Ich bin männlich 45 Jahre (1980), verheiratet, 2 Kinder (7+5 Jahre). Angestellter seit 18 Jahren, seit 2007. Davor 7 Jahre studiert und 1 Jahr Zivildienst. aktuelles Gehalt: 105.000€ brutto zzgl. 10% Bonus. Ich war von Q4/2014 bis Q1/2019 in der PKV (Deutscher Ring). Damals musste ich wegen der Elternzeit zurück in die GKV weil ich kurzzeitig unter die Beitragsbemessungsgrenze fiel. Anwartschaften oder ähnliches hatte ich verschwitzt. Ich war in 2014 in die PKV gewechselt weil ich einen bessere Gesundheitsschutz wollte und dieser damals auch nicht teurer war als die GKV, also sozusagen ein NO-Brainer. Nun bin ich 45 und habe zumindest auf dem Papier noch 22 Jahre bis zur Rente. Um das Thema GKV bzw. PKV zu beantworten, muss ich also neben der Frage, will ich bestmöglich abgesichert sein auch die Frage: "Was ist am günstigsten für mich" beantworten und hierbei auch die Kosten in der Rente berücksichtigen. Meine Frau (43) ist auch angestellt und verdient ca. 70.000€ brutto, sie ist GKV versichert und will dies auch bleiben. Die beiden Kids sind familienversichert. In der Rente werde ich folgende Einnahmen haben (meine Frau jeweils ca. 25% weniger): *gesetzliche Rente (bisher 33 Punkte): - bisher erreichte Rentenanwartschaft: 1300€ - wenn bis 67 Einkünfte wie die letzten 5 Jahre, dann 3000€ *Betriebsrente, mit 67: - basierend auf bisherigen Einzahlungen: 700€ - wenn ich bis 67 weiter einzahle: 1800€ *gemeinsames Depotvolumen: heute 200.000€ (u.a. in MSCI world angelegt) *gemeinsame Immobilie: wir wohnen zur Miete, ich spiele aber mit dem Gedanken für 200k€ eine Kapitalanlage durchzuführen, wären heute dann ca. 600€/Miete Mal unabhängig von den Leistungen und bestmöglicher Krankenabsicherung, nur aufs Finanzielle gerichtet. Wahrscheinlich macht pflichtversichert in der KVdR oder PKV am meisten Sinn. Klar, man weiß ja nicht wie in 20 Jahren die Gesetzeslage ist. Sprich, wenn ich in die PKV wechseln sollte, dann bis zum bitteren Ende ;-) In der PKV hätte ich auch nur noch knapp 20 Jahre Zeit um Pufferbonus / Abfederung 10% Rückstellung/ Bausteine etc. zu sammeln. On top würde ich heute bei einem Wechsel in die PKV auch nicht günstiger als in der GKV fahren, weil ich ja die Kids auch noch mitversichern müsste. Ich war der PKV immer recht aufgeschlossen. Ich wollte immer bestmöglich abgesichert sein, für den Fall dass mal was schlimmes passiert. Zugriff auf beste Ärzte, beste Medikamente, beste Vorsorge etc. Dazugesagt sei noch, dass ich wahrscheinlich 10-15% Zuschlag bei der PKV zahlen müsste, weil ich vor 5 Jahren einen Hörsturz hatte. Außerdem habe ich einige Zahnprothesen (alles gut behandelt, aber gewisse Anbieter fallen damit auch schonmal weg). Und irgendwie bin ich aber auch nicht motiviert bis 65 oder 67 Jahren im Konzern weiterzumachen. Ggf. wechsele ich irgendwann in 10 Jahren in ein Umfeld das spannender ist/mehr Spaß macht aber halt auch weniger Gehalt mit sich bringt. Wie seht ihr meine GKV/PKV Entscheidung, insbesondere aus finanzieller Sicht. Vielen Dank. Attila Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 11. August Klingt nach einem Fall für eine Zusatzversicherung. Sofern es mit dem Gesundheitszustand noch klappt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 11. August Zitat Ich wollte immer bestmöglich abgesichert sein, für den Fall dass mal was schlimmes passiert. Zugriff auf beste Ärzte, beste Medikamente, beste Vorsorge etc. Dann führt wohl kein Weg am Super-Luxus-PKV-Tarif vorbei, auch wenn das sehr teuer für Dich wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
slowandsteady 11. August Schliesse mich @chirlu an. Schliesse eine Zusatzversicherung ab wenn du der GKV nicht vertraust. Eine Luxus PKV mit 45 wird extrem teuer werden, auch ohne Risikozuschlag. Aus Spass mal in der Allianz eingegeben: Natuerlich kannst du Leistungen weglassen, aber wenn Leistung das wichtigste ist, musst du mit dieser Groessenordnung rechnen. PS: Es ist keine Empfehlung fuer oder gegen diesen Tarif, das ist nur mal so als Groessenordnung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein 11. August Das wundert mich (Pflegeversicherung). Ich zahle bei Signal Iduna 1150 € (vor Rabatt) bzw 350 € (nach Altersrückstellungsrabatt). Aber schon 125 € für die Pflegeversicherung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev 11. August Eventuell "darfst" du beide Kinder auch PKV versichern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 11. August @Ramstein: Du bist ein wenig älter als der TE. Die natürliche Prämie in der Pflegeversicherung steigt mit dem Alter stark an. Alterungsrückstellungen gibt es dort nicht so viele, auch weil es mehrfach Leistungsausweitungen gegeben hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Caveman8 11. August Es sprechen doch fast alle Argumente gegen die PKV: - 2 Kinder die zu versichern sind - Risikozuschlag - zu später Eintritt zwecks Rückstellung - ggf. Gehaltsreduktion in X Jahren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 11. August Für mein Gefühl spricht da auch mehr für GKV + Zusatzversicherungen. Aber du kannst dich ja mal bei einem Versicherungsmakler beraten lassen (wohl wissend, dass die Tendenz hier naheliegend pro PKV ausfallen dürfte). vor 2 Stunden von Attila: Dazugesagt sei noch, dass ich wahrscheinlich 10-15% Zuschlag bei der PKV zahlen müsste, weil ich vor 5 Jahren einen Hörsturz hatte. Außerdem habe ich einige Zahnprothesen (alles gut behandelt, aber gewisse Anbieter fallen damit auch schonmal weg). Um den Kids bei einem möglichen späteren Wechsel in die PKV Probleme zu ersparen, kann man auch jetzt schon einen Optionstarif für sie abschließen, so dass sie dann ohne erneute Gesundheitsprüfung in die PKV wechseln könnten (guter aktueller Gesundheitszustand vorausgesetzt), z. B. hier: https://www.barmenia.de/deu/bde_privat/bde_produkte_privat/bde_gesundheit/zusatzversicherungen/option/uebersicht.xhtml Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fgk 11. August · bearbeitet 11. August von fgk Vielleicht wäre das Kostenerstattungsprinzip + Zusatzversicherung (optional) etwas? Damit wird man beim Arzt zum Privatpatient, kann aber jährlich wieder umstellen auf das Sachleistungsprinzip, falls das notwendig werden sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mkoll 11. August vor 6 Stunden von Attila: beste Vorsorge etc. Sehr gerne wird dann da auch zuviel Vorsorge gemacht da die Ärzte alles bezahlt bekommen. Sehe ich hier im Umfeld immer wieder, dass man den Leuten da etwas Angst mach und zig Untersuchungen mit zweifelhaften Sinn gemacht wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
oktavian 12. August Im Zweifel musst du auch bei der PKV experimentelle Medikamente selbst zahlen. Die Finanznot der GKV wird dazu führen, dass mehr und mehr teure Medikamente gar nicht in Deutschland zugelassen werden. Die Krankenhausversorgung im Notfall ist bisher nicht besser mit PKV. Auch Triage ist unabhängig von Versicherung. Auf Planbare Behandlungen hat man mit PKV mehr Einfluss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe 12. August Die Mehrheit aller Behandlungen sind planbar. Und Notfälle sind erstmal Notfälle, aber gehen dann meist in reguläre Behandlungen über. Was "experimentelle" Medikamente sein sollen ist mir auch nicht klar, aber meine persönliche Erfahrung aus mehreren Jahren GKV und PKV (Debeka) ist: die PKV zahlt halt eben doch Dinge, die man in der GKV einfach nicht kriegt oder eben selbst zahlen muss. Und Triage ist insofern nicht unabhängig von der Versicherung, als dass man bei der PKV im Zweifel die Möglichkeit hat, sich in ganz anderen Kliniken behandeln zu lassen (z.B. Privatkliniken oder sogar im Ausland). Die PKV hat diverse Nachteile und ich würde sie in der Situation des OP nicht empfehlen, aber man kann sich auch alles schlecht reden, wenn man es drauf anlegt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 12. August vor 18 Stunden von fgk: Kostenerstattungsprinzip + Zusatzversicherung (optional) Bei Kostenerstattung auf eine Versicherung zu verzichten, die die Restkosten abdeckt, würde ich absolut nicht empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
investorfonds 12. August vor 14 Stunden von Okabe: Die Mehrheit aller Behandlungen sind planbar. Und Notfälle sind erstmal Notfälle, aber gehen dann meist in reguläre Behandlungen über. Was "experimentelle" Medikamente sein sollen ist mir auch nicht klar, aber meine persönliche Erfahrung aus mehreren Jahren GKV und PKV (Debeka) ist: die PKV zahlt halt eben doch Dinge, die man in der GKV einfach nicht kriegt oder eben selbst zahlen muss. Und Triage ist insofern nicht unabhängig von der Versicherung, als dass man bei der PKV im Zweifel die Möglichkeit hat, sich in ganz anderen Kliniken behandeln zu lassen (z.B. Privatkliniken oder sogar im Ausland). Die PKV hat diverse Nachteile und ich würde sie in der Situation des OP nicht empfehlen, aber man kann sich auch alles schlecht reden, wenn man es drauf anlegt... Aktuelles Beispiel von mir selbst zu dem Thema. Hatte ein dringendes MRT benötigt: Bin GKV und mir wurde von 10 Radiologie Praxen Termine in 3 bis 6 Monaten angeboten. PKV wäre bei 9 Praxen in 2 Tagen ein Termin möglich gewesen und 1mal in 5 Tagen. Hätte ich das MRT in Höhe von 1.000 Eur selbst bezahlt als GKV Patient, wäre ich auch in 2 Tagen dran gekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 12. August vor 1 Stunde von investorfonds: Hätte ich das MRT in Höhe von 1.000 Eur selbst bezahlt als GKV Patient, wäre ich auch in 2 Tagen dran gekommen. Ja, solche Diagnostik kann man im Bedarfsfall gut selbst bezahlen, weil man die Kosten auch im voraus ziemlich genau abschätzen kann. Gerade Radiologen machen für Selbstzahler auch mal Sonderangebote (Faktor nur 1,0 oder 1,2 oder so). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Okabe 13. August @chirlu Was hälst du eigentlich von einer "europäischen Krankenversicherung" anstelle einer Zusatzversicherung zur GKV? Kenne mich da nicht so aus, aber die haben doch auch recht günstige Tarife, sofern man es auf Europa beschränkt und niedrige Limits (z.B. 1Mio pro Jahr) abschließt. Könnte das eine Alternative sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 13. August Das ist ja dann eine Zusatzversicherung, wie andere auch. Ob das geeignet ist, kommt auf die persönlichen Wünsche an und auf den Tarif. Man muss sich natürlich im Klaren darüber sein, dass man sich die Versicherung im Alter wahrscheinlich nicht mehr leisten kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chrischni 13. August vor 10 Stunden von investorfonds: Aktuelles Beispiel von mir selbst zu dem Thema. Hatte ein dringendes MRT benötigt: Bin GKV und mir wurde von 10 Radiologie Praxen Termine in 3 bis 6 Monaten angeboten. PKV wäre bei 9 Praxen in 2 Tagen ein Termin möglich gewesen und 1mal in 5 Tagen. Hätte ich das MRT in Höhe von 1.000 Eur selbst bezahlt als GKV Patient, wäre ich auch in 2 Tagen dran gekommen. Das hat dein Hausarzt anscheinend nicht als dringend genug angesehen, sonst hättest du den Termin viel früher bekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 13. August · bearbeitet 13. August von Nostradamus vor einer Stunde von Chrischni: Das hat dein Hausarzt anscheinend nicht als dringend genug angesehen, sonst hättest du den Termin viel früher bekommen. So ähnliche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht: Ein Anruf oder eine Dringlichkeitsbescheinigung vom Hausarzt kann die Dinge enorm beschleunigen. Es gibt auch die Terminservicestellen der kassenärztlichen Vereinigung; hier habe ich aber keine Erfahrung, ob das die Sache wirklich schneller macht. Aber dass es bei der Terminfindung Vorteile hat, in der PKV zu sein, ist wohl jedem klar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chrischni 13. August · bearbeitet 13. August von Chrischni Ohne den Dringlichkeitscode wird die Terminservicestelle auch nicht helfen können. Mit dem Code aber kann auch ein Normalsterblicher gesetzlich Krankenkassenversicherter einen MRT-Termin je nach Dringlichkeit innerhalb von 48 Stunden bzw. einer Woche bekommen. Klar, in der PKV ist vieles leichter (wenn auch nicht immer sinnvoller, Ärzte sind auch nur Menschen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Castrock 13. August · bearbeitet 13. August von Castrock Ergänzt: ohne Dringlichkeitscode Zumindest in einigen Ballungsgebieten ist der Unterschied zwischen Anruf der freundlichen Arzthelferin (sofort bis 36 Stunden) und Eigeninitiative (ohne Dringlichkeitscode, 2 Tage bis 1 Woche) gar nicht mehr so groß. Über Doctolib und Jameda kann man Termine buchen oder die Praxis(Kette) hat ein eigenes Buchungssystem. Es dauert dann zwar 1-2 Stunden bis man was gefunden hat, und man fährt im Zweifelsfall 1 Stunde (solange der Grund der Untersuchung das zulässt). Aber da geht wirklich viel von Ruhrgebiet über Rheinland bis köln/Bonn Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PeterS 13. August vor 22 Stunden von investorfonds: Aktuelles Beispiel von mir selbst zu dem Thema. Hatte ein dringendes MRT benötigt: Bin GKV und mir wurde von 10 Radiologie Praxen Termine in 3 bis 6 Monaten angeboten. PKV wäre bei 9 Praxen in 2 Tagen ein Termin möglich gewesen und 1mal in 5 Tagen. Hätte ich das MRT in Höhe von 1.000 Eur selbst bezahlt als GKV Patient, wäre ich auch in 2 Tagen dran gekommen. Hätte auch Gegenbeispiele als GKVler und Eil-Überweisung vom Arzt mit Wartezeit von 2-4 Tagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Roderick1985 13. August · bearbeitet 13. August von Roderick1985 Die PKV würde ich überdenken. Du bist mittlerweile zu "alt", denke ich mal, da ja noch Altersrückstellungen aufgebaut werden müssen, daher wäre der Betrag wahrscheinlich recht hoch. Für eine genaue Analyse eine anonyme Risikovoranfrage bei einem Makler durchführen. Alternativ wäre folgendes eine Idee: https://www.versicherung-online.net/DKV-KAMP-ambulante-Zusatzversicherung-686/ für dich und die Kinder hier hast du eine Kostenübernahme von 85% ohne Vorleistung der GKV, mit 100% Dazu eine Zahnzusatzversicherung, für dich mit Altersrückstellung, da bietet sich z.B: https://www.zahnzusatzversicherung-experten.de/continentale-ceze.html an Für die Kinder eine andere, da die eventuell später eine Zahnspange oder so benötigen. Das ist in deinem Alter eher unwahrscheinlich. https://www.zahnzusatzversicherung-experten.de/concordia-zahn-sorglos.html Für das Krankenhaus als Zusatzversicherung: https://www.krankenhauszusatzversicherung-direkt.de/barmenia-krankenhauszusatzversicherung/barmenia-mehr-komfort-1-bett.html dazu noch eine Krankentagegeldversicherung, als Absicherung und fertig hast du eine PKV selbständig gebastelt. Eine weitere Möglichkeit als direkte Komplettlösung wäre das hier, etwas "besseres" ist mir nicht bekannt, im Bereich Kostenerstattungsprinzp https://www.versicherung-online.net/dkv-bmg-zusatzversicherung-915/ hier hast du eine Kostenübernahme von 100%, auch ohne Vorleistung der GKV hat aber die Schwäche im Bereich Zahn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser 13. August · bearbeitet 13. August von yuser vor 37 Minuten von Roderick1985: hat aber die Schwäche im Bereich Zahn. Eher mal das Preis- und Leistungsverzeichnis anschauen… das würde mich eher stören…bzw. dass es eins gibt… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag