satgar 28. August · bearbeitet 28. August von satgar vor 20 Minuten von stagflation: Tja, wenn Du beurteilen kannst, ob die Versicherungsbedingungen wirklich besser sind, kannst und solltest Du wechseln. Meine Erfahrung ist, dass man das gar nicht so einfach beurteilen kann - und dass es häufig eher so ist, dass ein paar Klauseln besser und ein paar andere Klauseln schlechter sind. Man kann es auch so sehen: wenn Dein neues Angebot nach 8 Jahren Versicherungsdauer um knapp 2% günstiger ist (59 € statt 60 € Monatsbeitrag), dann muss es von der internen Schadenskalkulation des Versicherers um erheblich mehr 2% günstiger sein - vielleicht um 15%. Dann kann und sollte man sich schon mal fragen, ob es realistisch ist, dass ein Versicherer so viel günstiger ist als ein anderer - oder ob nicht vielleicht doch der Leistungsumfang der neuen Versicherung an der einen oder anderen Stelle schlechter ist - ja schlechter sein muss... Es hat unter anderem auch mit der Zerfaserung von Berufsgruppen zu tun, die sich über die Jahre breit gemacht hat. https://www.bu-portal24.de/blog-berufsgruppendifferenzierung.html Das bedeutet, dass sehr gute Risiken heute preislich besser eingestuft sind als früher noch. Weil früher sehr gute und gute Risiken zusammen lagen. Diese Zerfaserung und Zergliederung aller Menschen und Risiken so weit und individuell wie möglich, führt für sehr gute Risiken zu immer geringeren Beiträgen (den Ingenieur im Büro) im Vergleich zur Pflegehilfskraft, für die es immer unbezahlbarer wird. Das schlimme dabei noch: die sehr guten Risiken können sich günstig versichern und haben dazu auch noch ein tolles Gehalt, mit dem sich das auch leicht bezahlen lässt. Und die schlechten Risiken, die es besonders bräuchten, verdienen schlecht und können die höheren Prämien nicht leisten und werden rausgedrängt. Für sie bleibt BU Schutz damit quasi unerreichbar. Das war mal anders, und es wurde nicht sooooo extrem scharf unterschieden. Als Gegenbeispiel könnte man die Unfallversicherung sehen. Dort gibt es bei Erwachsenen nur A oder B, gefährliche und nicht -gefährliche Berufe. BU Versicherer haben das auf 10 und mehr Gruppen ausgedehnt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg 29. August Am 28.8.2025 um 17:09 von stagflation: Dann kann und sollte man sich schon mal fragen, ob es realistisch ist, dass ein Versicherer so viel günstiger ist als ein anderer Fragen kann man sich alles mögliche. Aber die großen Preisunterschiede können auch einfach dadurch zustandekommen, dass unterschiedliche Versicherer den gleichen Beruf unterschiedlichen Berufsgruppen zuordnen. Oder, weil neue Risikomerkmale berücksichtigt werden, wie z.B. der Raucherstatus (gab es früher in der BU nicht, inzwischen Standard). Oder weil sich in den Jahren der Garantiezins geändert hat (2017: 0,9%, 2025: 1,0%). Oder weil der Wettbewerb um umkämpfte Zielgruppen eine knappere Kalkulation erfordert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag