Amnesty 30. August vor 1 Stunde von Anke Del: in meinen Augen eine sehr US-amerikanische Sichtweise ist. Wenn in Deutschland Anleger in 33% MSCI Germany + 67% MSCI ACWI ex Germany investieren , dann würden viele das wohl als zu hohen Home Bias bezeichnen. Der Anspruch des Papers ist schon, das es auch für andere entwickelte Märkte gilt. „Domestic“ ist allerdings irreführend. Gemeint wäre für einen deutschen Anleger ein ETF auf Euro-Aktien. Die 33% wären gegenüber einem FTSE-ALL World allerdings eher ein Nice-to-Have. Irgendwo gibt es einen Graphen, in dem der Performance Vorteil des Domestic Anteils aufgezeigt wird. Sobald mehr als 10% enthalten sind, sind die Unterschiede vernachlässigbar. In einem Interview sagt Cederburg auch, dass dieser Punkt nicht so stark ins Gewicht fällt. Am besten fahre man mit einer 90:10 Global diversifizierte Aktien:Anleihen Allokation. Hier im Forum wurde die Studie schon in diversen Threads diskutiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 30. August · bearbeitet 2. September von stagflation Am 30.8.2025 um 18:58 von Anke Del: Schwere Kost, aber sehr interessant: Wobei „...that the optimal fixed-weight allocation policy with 33% allocated to domestic stocks, 67% to international stocks, and 0% to bonds and bills provides nearly equivalent utility to the optimal age-based allocation policy“ in meinen Augen eine sehr US-amerikanische Sichtweise ist. Wenn in Deutschland Anleger in 33% MSCI Germany + 67% MSCI ACWI ex Germany investieren , dann würden viele das wohl als zu hohen Home Bias bezeichnen. Amerikanische Anleger legen - wie wir - nach Portfolio-Theorie und nach risikoreich:risikoarm-Modell an. Die Theorie ist sehr ähnlich. Aber die Sicht auf die Welt und die Anlageklassen sind in den USA anders als bei uns. Vor 20 Jahren wurde in den USA das Aktien-Universum unterteilt in "stocks" und "foreign stocks". Mit "stocks" war im Wesentlichen der S&P 500 gemeint. Wenn ein Amerikaner in diesen Index investiert war, war er schon gut diversifiziert. Er konnte noch etwas besser werden, wenn er "foreign stocks" hinzunahm (der Rest der Welt). Aber das war kein Muss. Für uns in Deutschland passt das nicht. Wenn wir in den S&P 500 investieren, sind wir nicht gut diversifiziert, weil 1) die USA nicht unser Heimatland ist und 2) der Dollar nicht unsere Heimatwährung ist. Wir können aber auch nicht "Deutsche Aktien (DAX)" oder "Europäische Aktien (Euro STOXX 500)" als Ersatz für den S&P500 nehmen, weil weder Deutschland, noch Europa eine Weltmacht sind und der Euro keine Leitwährung ist. Wenn wir amerikanische Literatur lesen und wenn es um Anlageklassen und Anlageprodukte geht, müssen wir überlegen, was gemeint ist - und das dann auf unsere Verhältnisse übertragen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cepha 2. September · bearbeitet 2. September von Cepha Am 29.8.2025 um 23:23 von Lazaros: Warum? Weil man nichts mitnehmen kann. Ich würde dieselbe Frage stellen: Braucht es überhaupt die potentielle (nicht sichere!) Rendite von 95% Aktien? Was gibt es zu gewinnen? Was zu verlieren? Falls die Rendite nicht nötig ist: Warum überhaupt das Risiko eingehen? If you have won the game, stop playing. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker 2. September vor 4 Minuten von Cepha: Ich würde dieselbe Frage stellen: Braucht es überhaupt die potentielle (nicht sichere!) Rendite von 95% Aktien?... Ja! Am 30.8.2025 um 18:58 von Anke Del: "Hauptsache möglichst viel" ist mein Ziel . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Puppi 2. September · bearbeitet 2. September von Puppi vor 2 Stunden von Cepha: Falls die Rendite nicht nötig ist: Warum überhaupt das Risiko eingehen? If you have won the game, stop playing. Argument dagegen: Man weiß manchmal nicht sicher, ob das Spiel schon gewonnen ist, weil die Zukunft wie hier schon erwähnt unbekannt ist. Aufgrund dieser unbekannten Zukunft, kann man aber auch in die andere Richtung argumentieren. Risiko bedeutet, dass es anders kommen kann als erhofft/erwartet/benötigt. Das trifft auch auf die Rendite von Aktien zu. Es ist eben nicht gesichert, ob eine hohe Aktienquote zu mehr Reichtum in 30 Jahren führt. Gründe kann es verschiedene dafür geben von mauer Renditeentwicklung (Crash, lange Baisse etc), aber auch, falls die Asset Allocation mental nicht ausgehalten werden kann, weil man sich überschätzt hat in Sachen Risikotoleranz. Das scheint hier laut Angabe der TO nicht der Fall zu sein...SCHEINT (!!)...ich betone das deshalb, weil der letzte große "Test" mittlerweile sehr lange her ist (2009) und wir alle hier damals deutlich kleinere Depots hatten. Zeigen wird es sich erst, wenn es passiert. Ein "kann ich locker aushalten" habe ich 1999 und 2007 zu oft gehört samt dann teils katastrophalem psychischen Einknicken und schlaflosen Nächten...kein Scheiß! Nicht jeder ist so, keine Frage, aber auch nicht jeder hält 95% Aktienquote durch, obwohl er es vermutet. Manchmal reicht irgendeine Stressphase im.Leben aus (Gesundheit, Familienprobleme etc) und die mentale Belastbarkeit ändert sich schlagartig. Das nur so als Denkanstoß. Natürlich ist auch der andere Part ein Risiko, sprich, ob einem die Inflation so weh tut, dass das Geld am Ende nicht reicht etc. Aber auch das scheint hier eher nicht das Problem zu sein laut Angaben der TO, weil das Depot sozusagen "Bonus" ist. Es ist wie immer ein persönliches Abwägen dieser beiden Risiko-Szenarien. Was halte ich für wahrscheinlicher? Dass mir das Geld ausgeht und ich sozusagen auf der Straße lande/meinen Lebensstandard runterschrauben muss (dann gibt es eben nur eine Kugel Eis statt drei) aufgrund zu niedriger Aktienquote oder dass sich das Risiko von einer hohen Aktienquote verwirklicht bzw. ich es nicht durchhalte? Ich kann keinen Rat geben in die eine oder andere Richtung, möchte aber betonen, dass ich es immer ziemlich krass finde hier im WPF, wie oft einige sehr komfortable, finanzielle Ausgangslagen als "könnte vielleicht doch nicht reichen" eingeschätzt werden. Außerdem: Viel Geld kann auch nicht alle Probleme lösen. Manchmal sollte man einfach auch ein bisschen Vertrauen haben, dass es reicht und checken, dass man besser da steht als 90% der Menschen im Lande. Wenn es nämlich dann nicht reicht, dann möchte ich mal wissen, was die besagten 90% machen. PS: Was das Schreckmonster Inflation angeht: Die persönliche Inflation kann teils massiv beeinflusst werden und zwar auch nach unten. Wer nicht in Miete wohnt und z.B. recht unabhängig von Energie ist, entspricht zu großem Teil nicht mehr der offiziellen Rate (die eh sehr zweifelhaft ist...sehe es ja an unseren Ausgaben über zig Jahre). Selbst die letzten Jahre massiver Inflation haben wir kaum gespürt. Es liegt also auch viel an einem selbst...also wie viel Eis man isst, wo und ob überhaupt . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FlintheartG. 2. September Im Prinzip sehe ich das genauso wie Du Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker 3. September vor 17 Stunden von Puppi: ...Ein "kann ich locker aushalten" habe ich 1999 und 2007 zu oft gehört samt dann teils katastrophalem psychischen Einknicken und schlaflosen Nächten...kein Scheiß! Wenn Du genaueres über derartige Einzelfälle weist, warum magst Du darüber nicht einmal in einem gesonderten Thread schreiben? Ich finde das immer ganz spannend. Man hört darüber ja immer recht wenig. Erzählt werden ja regelmäßig nur die Erfolgsstorys. vor 17 Stunden von Puppi: Viel Geld kann auch nicht alle Probleme lösen.... Ach, jetzt hör aber auf... vor 17 Stunden von Puppi: ...Selbst die letzten Jahre massiver Inflation haben wir kaum gespürt. Es liegt also auch viel an einem selbst...also wie viel Eis man isst, wo und ob überhaupt . Tja, wenn Du weniger Eis isst, dann hast Du die Inflation ja gerade doch gespürt. Versuche doch mal, gar nichts zu essen. Vielleicht spürst Du dann etwas. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag