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Peter90

Immobilienkauf als Geldanlage – Erste Überlegungen & Feedback erbeten

Empfohlene Beiträge

Peter90
· bearbeitet von Peter90

Hallo zusammen,

 

ich (34 Jahre, Single) lebe aktuell zur Miete und habe in den letzten Jahren konsequent an meiner finanziellen Unabhängigkeit gearbeitet. Mein aktueller Stand:

 

  • 92.000 € in einem Welt-ETF angespart
  • 5.000 € Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto
  • 1.600 € Gesamtkosten pro Monat (Fix- und Variabel)
  • Keine Schulden oder sonstige Verpflichtungen
  • Versicherungen (GKV, BU etc.) alle geprüft und optimiert
  • Unbefristete Anstellung mit 3.900 € netto pro Monat

 

Ich habe so ziemlich alle Artikel von Finanztip gelesen und fühle mich finanziell auf einem guten Niveau.

 

Warum jetzt Immobilien?

Eigentlich war ich bisher ein großer Fan der Einfachheit von ETFs. In letzter Zeit hat mich jedoch das Thema Immobilien stärker interessiert – vor allem der Fremdkapitalhebel scheint mir spannend. Aktuell überlege ich, ob ein Einstieg sinnvoll für mich wäre.

 

Erste Ideen zur Umsetzung

Folgendes Szenario schwebt mir vor:

  • Kleine Eigentumswohnung (z.B. im Plattenbau, ca. 50 qm, Kaufpreis rund 150.000 €)
  • Vorteil: Hausverwaltung vorhanden, Instandhaltungsrücklagen und größere Reparaturen werden auf viele Parteien verteilt, dadurch vermutlich geringes individuelles Risiko und überschaubarer Aufwand
  • Als “Einsteigerobjekt” scheint so eine Wohnung attraktiv, weil ich nur einen kleinen Gebäudeanteil halte und nicht direkt für alles selbst verantwortlich bin

 

Ich würde bei Interesse einen klassischen Weg gehen: Verschiedene Objekte anschauen, durchrechnen, bewerten und mir bei Unsicherheiten mit meinem Bekanntenkreis (einige arbeiten im Immobilienbereich) Hilfe holen. Am Ende zählt für mich, ob die Rendite ausreicht, um Kredit und Rücklagen nachhaltig zu bedienen.

 

Meine Fragen an euch

Wie schätzt ihr meine finanzielle Ausgangsposition ein?

Welche Punkte sollte ich aus eurer Sicht (als Einsteiger) besonders im Blick haben – sowohl charakterlich (welche Eigenschaften/Kompetenzen sind nützlich?) als auch fachlich (worauf achten beim Wohnungskauf)?

Gibt es aus eurer Sicht Schwächen oder Denkfehler in meinem Ansatz?

Ich freue mich über jede Form von Feedback: motivierend, kritisch, ermutigend oder warnend – alles ist willkommen!

Danke euch!

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slowandsteady
vor 2 Minuten von Peter90:

Wie schätzt ihr meine finanzielle Ausgangsposition ein?

Ein 50m2 Loch im Plattenbau bekommst du schon finanziert. Vermutlich sogar mehrere.

vor 2 Minuten von Peter90:

fachlich (worauf achten beim Wohnungskauf)?

Alles was teuer wird: Das sind vor allem Zustand der Elektrik und Wasserleitungen, nicht nur in der Wohnung, sondern auch die Strangleitungen. Ob der Fußboden jetzt Parkett ist, die Türen Macken haben oder frisch gestrichen ist, wäre mir ziemlich egal. 

Zudem wäre für mich die Selbstnutzer-Quote interessant: Ich will keine vermietete Wohnung haben, wenn die andern alle Eigentümer sind und alles "unnötig schön" haben wollen, dann darf ich den neuen Treppenhausanstrich mitzahlen, habe aber nichts davon. Andersherum will ich nicht als einziger Eigennutzer zwischen Renditehaien wohnen, die meinen "Die Heizung tut schon noch 2 Jahre und 18 Grad reichen doch im Winter".

vor 3 Minuten von Peter90:

charakterlich (welche Eigenschaften/Kompetenzen sind nützlich?)

Stelle dir die Frage: Willst du dir das antun? Vermieter haben kaum Rechte in Deutschland und auch wenn der Fremdkapital-Hebel und ggf. steuerliche Aspekte sinnvoll sein können, habe ich für mich Vermietung ausgeschlossen, keine Lust am Ende als Depp dazustehen. Wenn du alle Aufgaben fremd vergibst, wirst du auch eine schlechtere Rendite haben als zB Vonovia mit eigenen Angestellten. Rendite kommt bei Privatvermietern nur durch Eigenleistung == Arbeit oder durch Spekulation auf (steuerfreie) Wertsteigerung (hat die letzten 10 Jahre sehr gut funktioniert, keine Garantie, dass es weiter so bleibt).

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OttoKleinanleger
vor 10 Minuten von Peter90:

Wie schätzt ihr meine finanzielle Ausgangsposition ein?

Beneidenswert! :)
 

vor 10 Minuten von Peter90:

Kleine Eigentumswohnung (z.B. im Plattenbau, ca. 50 qm, Kaufpreis rund 150.000 €

Zur Selbstnutzung oder zur Vermietung? Selbstnutzung macht die immobiel, Vermietung macht Arbeit, gerade bei kleinen Wohnungen, wo die Fluktuation größer ist. Paß auf, dass du da nicht die Mieterbrille auf hast, du brauchst da die Vermieterbrille. Hausverwaltungen machen nur das notwendigste, es wird auch Arbeit bei dir hängen bleiben. Über folgende Horrorstories wie aus Göttingen wollen wir gar nicht reden. Besitzer von 4 Wohnungen soll Kosten für 432 Parteien tragen!.

Ansonsten Diversifikation macht schon Sinn. Selbst bin ich aber kein großer Immo-Freund, eben weil es Arbeit macht und eine Immo sich schlecht stückeln läßt. Es kann aber auch für handwerklich geschickte Leute eine lohnede Freizeitbeschäftigung sein und ich rate mal, dass es hier in D viel mehr Leute gibt, die durch den Immo-Boom der letzten Jahre ein großes Vermögen aufgebaut haben, als durch Investieren an der Börse. Hast du schon mal über Vonovia und Co nachgedacht?

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Caveman8

Ich bin gerade dabei zwei Wohnungen zu je 50qm zu kaufen. 
1x DG Ausbau aus 2010, 1x 1.OG aus 1997. 

 

Preis: 1x 110.000€, 1x 145.000€ (inklusive TG, Küche und 5k Rücklage). Miete jeweils 500€ kalt, 600€ realistisch möglich. 
 

Grob sieht die Rechnung so aus:

Einnahmen jeweils 500€ zzgl. 100€ Steuervorteil. 
Ausgaben 1x 450€ für Zins und 1% Tilgung, 1x 600€. Jeweils zusätzlich 50€ nicht umlagefähige Kosten + 50€ Rücklage. 
 

Heißt ich lege derzeit 200€ mtl. drauf für 200€ monatliche Tilgung. 
 

Das ganze lohnt also nur, wenn ich ordentliche Mietsteigerungen und/oder deutliche Verkaufserlöse bekomme. Insgesamt daher aus Investmentsicht wohl eher nicht zu empfehlen. 
 

Aus dieser Erfahrung würde ich sagen: maximaler Kaufpreis die 20 fache Jahresmiete und auch nur in Gegenden in denen Mietsteigerungen und Verkaufsgewinne wahrscheinlich sind. 

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Schwachzocker
vor 37 Minuten von Caveman8:

Das ganze lohnt also nur, wenn ich ordentliche Mietsteigerungen und/oder deutliche Verkaufserlöse bekomme.

Nur interessehalber:

Auf welche Weise sollte es sich sonst lohnen?

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Barqu
54 minutes ago, Caveman8 said:

maximaler Kaufpreis die 20 fache Jahresmiete und auch nur in Gegenden in denen Mietsteigerungen und Verkaufsgewinne wahrscheinlich sind. 

Wo findet man so etwas?

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hilflos
vor 14 Minuten von Barqu:

Wo findet man so etwas?

5% Mietrendite ist and er Grenze zu Problem Immobilien

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Fondsanleger1966
vor 9 Minuten von Barqu:

Wo findet man so etwas?

So fern diese Frage nicht rhetorisch gemeint ist: Der Postbank Wohnatlas bietet einen Überblick, welche Regionen dem Ziel des Vervielfältigers von 20 möglicht nahe kommen. https://www.postbank.de/unternehmen/medien/meldungen/2025/juni/regionale-investitionschancen-eigentumswohnungen-aus-bestand.html

 

Und dann braucht es halt einiges an Glück, noch einmal deutlich günstiger zum Zuge zu kommen.

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Caveman8
vor 31 Minuten von Barqu:

Wo findet man so etwas?

Bei mir: Rhein/Main/Neckar-Region. Für die beiden Wohnungen habe ich etwa 50 Kontaktaufnahmen und 20 Besichtigungen getätigt. Inseriert waren beide Wohnungen etwa 15-20% höher. 

vor 49 Minuten von Schwachzocker:

Nur interessehalber:

Auf welche Weise sollte es sich sonst lohnen?

Bei einer Mietrendite >6% ggf. auch aus dem monatlichen Cashflow. 

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Fondsanleger1966
vor 1 Stunde von Peter90:

Warum jetzt Immobilien?

Eigentlich war ich bisher ein großer Fan der Einfachheit von ETFs. In letzter Zeit hat mich jedoch das Thema Immobilien stärker interessiert – vor allem der Fremdkapitalhebel scheint mir spannend. Aktuell überlege ich, ob ein Einstieg sinnvoll für mich wäre.

Hast Du das hier 

schon gelesen und nachvollzogen?

 

Eine 80%-Finanzierung über 30 Jahre kostet derzeit gut 4% p.a. an Zinsen (siehe Link in dem verlinkten Posting). Plus im Schnitt ca. 0,9% p.a. Instandhaltungsrücklage (und nicht umlagefähige Betriebskosten) macht das zusammen ungefähr 5% Kosten im Jahr. Das ergibt als Kehrwert dann den Vervielfältiger von 20, den @Caveman8 in #4 als Maximum empfohlen hat, damit sich Kosten und Mieteinnahmen zumindest kalkulatorisch ungefähr ausgleichen, sofern es keinen Leerstand und (fast) keine Fluktuation gibt. Die Tilgung erfolgt dann aus dem Eigenkapital.

 

Die Rendite würde/müsste dann aus Miet- und Wertsteigerungen entstehen, wie @Caveman8 schon schrieb. Nur dass es im Durchschnitt des deutschen ETW-Marktes z.B. von 1975 bis 2008 keine realen Wertsteigerungen gab, sondern reale Wertverluste (siehe mein Beitrag oben). 

 

Im Spiegel gab es vor ein paar Tagen einen schönen Artikel über die ernüchternden Geschichten kleiner und mittlerer Privatvermieter: https://www.spiegel.de/wirtschaft/wohnungsmarkt-warum-das-miethai-klischee-oft-nicht-zutrifft-a-55ed0bb2-bac5-4857-8bf7-f3211891f542 . Am besten liest Du die erst einmal, bevor Du selbst investiert. Das Geld für den Artikel könnte die beste Anlage Deines Lebens werden. ;-)

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Rubberduck
vor 37 Minuten von Fondsanleger1966:

Eine 80%-Finanzierung über 30 Jahre kostet derzeit gut 4% p.a. an Zinsen (siehe Link in dem verlinkten Posting).

 

Warum sollte man eine Zinsbindung von 30 Jahren wählen? (Okay, man könnte mehr Steuern sparen. ;))

vor 40 Minuten von Fondsanleger1966:

Im Spiegel gab es vor ein paar Tagen einen schönen Artikel über die ernüchternden Geschichten kleiner und mittlerer Privatvermieter: https://www.spiegel.de/wirtschaft/wohnungsmarkt-warum-das-miethai-klischee-oft-nicht-zutrifft-a-55ed0bb2-bac5-4857-8bf7-f3211891f542 . Am besten liest Du die erst einmal, bevor Du selbst investiert. Das Geld für den Artikel könnte die beste Anlage Deines Lebens werden. ;-)

 

Der Artikel ist hinter einer Bezahlschranke. Ich ahne aber was drin steht.

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smarttrader

Deine monatliche Miete sollte mindestens Zins und Tilgung bedienen und die nicht umlagefähigen Kosten. Ist das nicht der Fall abhaken.

 

Wir sind eigentlich immer bei 6-7%, sprich Mietkauffaktor von 14.

 

Und dann heißt es eiskalt, gemein und gewinnorientiert handeln. Mieterhöhungen so schnell wie geht durchboxen. Kaufpreis verhandeln. Und alles ohne Emotionen. Meine einzige Emotion ist ein Lächeln bei der Betrachtung der positiven Zahlungsströme.

 

Reich wirst du nicht. Vielleicht mit viel Glück ein Fuffi im Monat für deine Arbeit.

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck
vor 3 Stunden von Peter90:

Folgendes Szenario schwebt mir vor:

  • Kleine Eigentumswohnung (z.B. im Plattenbau, ca. 50 qm, Kaufpreis rund 150.000 €)
  • Vorteil: Hausverwaltung vorhanden, Instandhaltungsrücklagen und größere Reparaturen werden auf viele Parteien verteilt, dadurch vermutlich geringes individuelles Risiko und überschaubarer Aufwand
  • Als “Einsteigerobjekt” scheint so eine Wohnung attraktiv, weil ich nur einen kleinen Gebäudeanteil halte und nicht direkt für alles selbst verantwortlich bin

 

 

 

Um Gottes Willen.

 

Wer will denn freiwillig da wohnen? Mieter sind dann sozial Schwache und Studenten. Das will schon mal keiner.

Eine Verwaltung, die nur kostet und mich als Bittsteller abtut, will ich auch nicht.

Und gerade in solchen Plattenbauten steckt oft extremer Sanierungsstau.

Zum Teil auch Wirtschaftseinheiten mit anderen Wohntürmern. Im Krisenfall müssen dann mehrere Dutzende Eigentümer koordiniert werden.

 

Finger weg.

vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Nur interessehalber:

Auf welche Weise sollte es sich sonst lohnen?

 

Kreative Steuererklärungen. :P

 

Muss nicht notwendigerweise kriminell sein.

 

vor 58 Minuten von Fondsanleger1966:

Plus im Schnitt ca. 0,9% p.a. Instandhaltungsrücklage ....

 

Kommt aufs Objekt an. Der Wert ist aber eine gute Orientierung.

Wobei das ja Investitionen sind, die bei Verbrauch steuerlich geltend gemacht werden.

Die Rechnung ist also komplexer.

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Rubberduck
vor 17 Minuten von smarttrader:

Und dann heißt es eiskalt, gemein und gewinnorientiert handeln. Mieterhöhungen so schnell wie geht durchboxen. Kaufpreis verhandeln. Und alles ohne Emotionen. Meine einzige Emotion ist ein Lächeln bei der Betrachtung der positiven Zahlungsströme.

 

Vor allem keine Sozialprojekte anfangen. Nur Selbstzahler (kein Amt, keine Familie, kein Arbeitgeber).

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Barqu
1 hour ago, Fondsanleger1966 said:

So fern diese Frage nicht rhetorisch gemeint ist: Der Postbank Wohnatlas bietet einen Überblick, welche Regionen dem Ziel des Vervielfältigers von 20 möglicht nahe kommen. https://www.postbank.de/unternehmen/medien/meldungen/2025/juni/regionale-investitionschancen-eigentumswohnungen-aus-bestand.html

 

Und dann braucht es halt einiges an Glück, noch einmal deutlich günstiger zum Zuge zu kommen.

Interessante Übersicht, danke dir. Hätte nicht erwartet, dass es v. a. in Speckgürteln so niedrige Faktoren gibt. 

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Kunibert65
· bearbeitet von Kunibert65
vor 3 Stunden von Peter90:

Hallo zusammen,

 

ich (34 Jahre, Single) lebe aktuell zur Miete und habe in den letzten Jahren konsequent an meiner finanziellen Unabhängigkeit gearbeitet.

Ich glaube du hast alles richtig gemacht und jetzt läuft es zu perfekt und zu langweilig. 
Deshalb hast du jetzt das Bedürfnis wieder aktiv zu werden. Mach den Fehler nicht. Zieh mit dem größten Anteil weiter so durch läuft doch gut. 
Wenn es dir zu Langweilig ist vertreib dir die Zeit mit kleinem Geld und anderen Sachen (Krypto, Einzel Aktien, Rohstoffe usw. ). 
Und mach dir erst wieder Gedanken über ne kleine Wohnung als Diversifizierung wenn du bei ner halben Million stehst. 
Sollte ja in ca. 10 Jahr soweit sein wenn du weiter so durchziehst :thumbsup:
 

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Fondsanleger1966
vor 1 Stunde von Rubberduck:

Warum sollte man eine Zinsbindung von 30 Jahren wählen? (Okay, man könnte mehr Steuern sparen. ;))

Weil das für @Peter90 ökonomisch aktuell am sinnvollsten wäre, sofern er die Idee überhaupt weiterverfolgen will (ggf. modifiziert).

 

Er ist 34 Jahre alt, könnte also grundsätzlich eine 30-Jahres-Finanzierung bekommen.

 

Die 30jährige Zinsbindung ist aktuell kaum teurer als die 20jährige, weil die Zinsstrukturkurve in diesem Bereich lange Zeit ziemlich flach war (siehe Link 4a in meiner Sammlung) und erst seit kurzem steiler wird, was aber noch kaum in den Hypothekenzinsen eingepreist ist. Deshalb nimmt man in einer solchen Situation die 30jährige. 

 

Hypotheken sind nach 10 Jahren kündbar, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt (§ 489 BGB). Bei einer 30jährigen besteht diese Option, die bei gesunkenen Zinsen sehr attraktiv sein kann, doppelt so lange wie bei einer 20jährigen Zinsbindung. Der Wert der Option ist dadurch wesentlich höher.

 

Außerdem ist bei einer 30jährigen Zinsbindung eine deutlich niedrigere anfängliche Tilgungsrate möglich als bei einer 20jährigen (ca. 1,7% vs. ca. 3,2%). Dadurch ist in der ersten Zeit sehr viel weniger Eigenkapital gebunden, denn die Tilgung in dem von mir genannten Modell erfolgt aus dem Eigenkapital. Die Verzinsung des Eigenkapitals besteht während des Tilgungszeitraumes aus den durch die Tilgung eingesparten Zinsen, also ca. 4% p.a. Deshalb kann es sinnvoll sein, lieber weniger EK in die Immofinanzierung zu stecken und lieber mehr in Anlagen mit einer höheren Renditechance, da besonders bei noch 20-30 Jahren Anlagedauer Aktien-ETFs eine interessante Anlagealternative sein können.

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Rubberduck
vor 3 Minuten von Fondsanleger1966:

...

Das ist doch Unfug. Sorry.

 

Also erstmal viel zahlen, damit man in 10 Jahren immer noch weniger zahlen kann?

Mit 10 jähriger Laufzeit wäre er ca. 0,5% drunter.

 

Der Abschnitt mit der Tilgungsrate ist ein Gag für Insider, oder?

Das Ergebnis der Rechnung ist doch trivial. Es kommt nicht auf relative Ersparnisse an.

 

 

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Moneycruncher
vor 3 Stunden von Kunibert65:

Und mach dir erst wieder Gedanken über ne kleine Wohnung als Diversifizierung wenn du bei ner halben Million stehst. 

Oder über eine größere Wohnung zur Selbstnutzung, wenn das Depot bei einer ganzen Million steht:

Die wichtigsten Stellhebel, die für eine vermietete Wohnung sprechen (können), sind hauptsächlich der Hebeleffekt und die Steuervorteile. Wenn man sich dazu entschließt, sollte man in der Tat früh anfangen und die Perle (?) langfristig wieder verkaufen.

@Peter90 könnte aber auch seine aktuelle erfolgreiche Strategie einfach weiterführen und in 10-20 Jahren eine wertige Immobilie zur Eigennutzung kaufen - dann mit möglichst viel EK. Hier hat man selbst einen direkten Nutzen (tendenziell höhere Wohnqualität) sowie einen Diversifikationseffekt. Hebeleffekt und Steuervorteile gibt es dann allerdings nicht.

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Fondsanleger1966
vor einer Stunde von Rubberduck:

Mit 10 jähriger Laufzeit wäre er ca. 0,5% drunter.

Um in 10 Jahren vollständig zu tilgen, muss die anfängliche Tilgungsrate bei ungefähr 8% p.a. liegen. Das ist eine ordentliche Hausnummer.

 

Und wenn man niedriger tilgt, hat man das Risiko der Anschlussfinanzierung. Durch die eingesparten 0,5% Zinsen kommt man in den 10 Jahren vielleicht 6%pkt niedriger bei der Restschuld. Dafür kann der Anschlusszinssatz dann aber auch sehr viel höher liegen. Wir haben in der Bundesrepublik schon Sprünge von mehr als 4% nach oben erlebt. Das entspräche vom heutigen Stand aus gerechnet fast einer Verdopplung der absoluten Zinslast. Für die Rentabilität der Immobilie wäre das ein Desaster.

 

Parallel zu einem solchen Zinsanstieg kann es zu einem Rückgang des Immobilienwertes kommen. Entsprechend würde auch der Beleihungswert sinken und der Beleihungsauslauf steigen - mit der Folge von Zinsaufschlägen und ggf. einer Forderung der Bank nach dem Einbringen weiterer Sicherheiten.

 

Man sollte sich sehr gut überlegen, ob man zu den zahlreichen Risiken einer Immobilienanlage auch noch die Risiken einer Zinsspekulation eingehen will.

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Nostradamus
vor 6 Stunden von Kunibert65:

Und mach dir erst wieder Gedanken über ne kleine Wohnung als Diversifizierung wenn du bei ner halben Million stehst. 
Sollte ja in ca. 10 Jahr soweit sein wenn du weiter so durchziehst :thumbsup:

Man darf sich auch mal Gedanken machen, wieviel Mehrrendite zur ETF-Alternative man sich so erwartet. Für mich persönlich müsste da schon eine ganz gehörige erwartete Mehrrendite stehen, um Zeitaufwand, Energie und Risiko zu rechtfertigen.

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smarttrader
vor 9 Stunden von Fondsanleger1966:

Um in 10 Jahren vollständig zu tilgen, muss die anfängliche Tilgungsrate bei ungefähr 8% p.a. liegen. Das ist eine ordentliche Hausnummer.

 

Und wenn man niedriger tilgt, hat man das Risiko der Anschlussfinanzierung. Durch die eingesparten 0,5% Zinsen kommt man in den 10 Jahren vielleicht 6%pkt niedriger bei der Restschuld. Dafür kann der Anschlusszinssatz dann aber auch sehr viel höher liegen. Wir haben in der Bundesrepublik schon Sprünge von mehr als 4% nach oben erlebt. Das entspräche vom heutigen Stand aus gerechnet fast einer Verdopplung der absoluten Zinslast. Für die Rentabilität der Immobilie wäre das ein Desaster.

 

Parallel zu einem solchen Zinsanstieg kann es zu einem Rückgang des Immobilienwertes kommen. Entsprechend würde auch der Beleihungswert sinken und der Beleihungsauslauf steigen - mit der Folge von Zinsaufschlägen und ggf. einer Forderung der Bank nach dem Einbringen weiterer Sicherheiten.

 

Man sollte sich sehr gut überlegen, ob man zu den zahlreichen Risiken einer Immobilienanlage auch noch die Risiken einer Zinsspekulation eingehen will.

30 Jahre ist Blödsinn. 10 Jahre sind einfach ideal. Nach 10 Jahren ist der Verkauf steuerfrei und falls nach 10 Jahren weiterfinanziert werden soll, und genau dann ein Zinsboom vorliegt entweder variabel weiter finanzieren oder kurze Zinsbindung wie 5 Jahre wählen.

 

Es wird auch keiner 8% tilgen. Sondern idealerweise so wenig wie möglich damit der Steuerhebel schön funktioniert.

 

Ich selbst habe bei uns 2% gewählt, das machen eigentlich alle Banken mit.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 19 Stunden von Peter90:

Warum jetzt Immobilien?

Eigentlich war ich bisher ein großer Fan der Einfachheit von ETFs. In letzter Zeit hat mich jedoch das Thema Immobilien stärker interessiert – vor allem der Fremdkapitalhebel scheint mir spannend. Aktuell überlege ich, ob ein Einstieg sinnvoll für mich wäre.

Ich frage mich wirklich, warum private Kleinanleger so etwas machen? Was ist der Aufwand? Wie hoch ist das Risiko? Was ist die realistische Gewinnmöglichkeit?

Der Fremdkapitalhebel ist sicherlich spannend, ja! Aber was ist das für eine Begründung?!

Es geht dann deutlich mehr als Dein jetziges Vermögen in ein einzelnes Wohnobjekt. Und andere beklagen sich über ein Klumpenrisiko im MSCI World.:unsure:

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ZfT
vor 17 Stunden von smarttrader:

Reich wirst du nicht. Vielleicht mit viel Glück ein Fuffi im Monat für deine Arbeit.

und selbst mit dem Fuffi wirds kanpp, wenn auf das Haus dann noch eine vergoldete PV-Anlage kommt :D

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Rubberduck
vor 12 Stunden von Fondsanleger1966:

Um in 10 Jahren vollständig zu tilgen, muss die anfängliche Tilgungsrate bei ungefähr 8% p.a. liegen. Das ist eine ordentliche Hausnummer.

 

Man sollte sich sehr gut überlegen, ob man zu den zahlreichen Risiken einer Immobilienanlage auch noch die Risiken einer Zinsspekulation eingehen will.

 

Kein Mensch muss das in 10 Jahren komplett tilgen. Das ist wieder eine Idee von Dir.

Die Zinsspekulation hast Du doch angefangen. Zusätzlich noch parallele Anlage in Wertpapiere eingebracht.

Freiwillig 0,5% Aufschlag zahlen, ist schon ein Wort. 

 

Bei dem überschaubaren Betrag von 150k für die ETW würde ich 2% Tilgung nehmen. Dann ist schon deutlich was abbezahlt.

Irgendwelche Einbrüche sind jetzt auch in der Hochzinsphase nicht passiert

 

Das größte Risiko liegt in irgendwelchen Sanierungen die anstehen könnten.

Umrüstung von Wohntürmen/"Platte" auf irgendwas anderes als Fernwärme halte ich für schwierig. 

(Aus der Praxis für die Praxis: Die Wärmepumpe hat eine Zwangsabschaltung. Damit man in Berlin einen roten Knopf drücken kann, wenn der Strom ausgeht. Jedoch: Das kann dazu führen dass die elektrische Anlage und die Schaltschränke mit erneuert werden müssen. Kein Bestandsschutz mehr. So etwas will man alles nicht an der Backe haben.)

 

 

 

vor 42 Minuten von Schwachzocker:

Ich frage mich wirklich, warum private Kleinanleger so etwas machen? Was ist der Aufwand? Wie hoch ist das Risiko? Was ist die realistische Gewinnmöglichkeit?

Der Fremdkapitalhebel ist sicherlich spannend, ja! Aber was ist das für eine Begründung?!

Es geht dann deutlich mehr als Dein jetziges Vermögen in ein einzelnes Wohnobjekt. Und andere beklagen sich über ein Klumpenrisiko im MSCI World.:unsure:

 

In der Vergangenheit sind einige Leute damit SEHR gut gefahren. Die steuerlichen Möglichkeiten waren besser.

 

Es ist ein völlig irres Klumpenrisiko. Ich habe meine ETW zur Vermietung nur gekauft, weil ich die seit über 15 Jahren kannte. Ich habe mal selbst drin gewohnt. Das kann man auch nicht durch Besichtigungen wett machen. Ich wohne im selben Mehrfamilienhaus und bin damit direkt vor Ort. Es gibt dadurch auch andere Vorteile. 

 

Einfach irgendwo eine Wohnung in einer "Platte" kaufen, halte ich für irre. Darüber kann man youtuben und tiktoken. Aber das macht hoffentlich keiner nach.

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