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Rotenstein

Die Berufsunfähigkeitsversicherung: Notwendig oder überflüssig?

Umfrage zur Berufsunfähigkeitsversicherung  

215 Stimmen

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Nostradamus
· bearbeitet von Nostradamus
vor 4 Stunden von Rotenstein:

Meine Einstellungen zu jeglichen Versicherungen ist äusserst kritisch. Gerade die Berufsunfähigkeitsversicherung weist mehrere Problemfelder auf. 

Autsch, wie der Großteil meiner Vorredner kann ich den meisten Punkten nicht zustimmen:

Zitat
  • Die meisten BU-Fälle dürften im fortgeschrittenen Alter eintreten, also jenseits der 55 oder sogar 60. Bis dahin kann man aber auch genug angespart haben, um das selbst zu regeln

Ich will auch mit 55 bis 60 so viel angespart haben, dass ich keine BU-Versicherung mehr bräuchte. Aber das ist nicht der Hauptgrund für meine BU-Versicherung, sondern ich will das Risiko absichern, dass ich ab morgen bis zur Rente berufsunfähig bin.

Zitat
  • Die meisten BU-Fälle erfolgen aufgrund psychischer Modeerkrankungen. Das hat man dann eben doch teilweise selbst in der Hand bzw. kann sich selbst einschätzen. Will man wirklich seine Prämien dafür bezahlen, dass andere sich ihren "Burn-out" finanzieren lassen?

Vorurteile zum Thema Burn-Out finde ich jetzt nicht so angebracht. Ich stimme zu, dass man selbst und auch der Arbeitgeber(!) in gewisser Weise vorbeugen und Risiken minimieren kann. Das gilt für viele Erkrankungen; es heißt, 70 % aller Schlaganfälle seien vermeidbar.

Zitat
  • Gerade bei einer Krebserkrankung ist man in der Regel schon relativ früh wieder arbeitsfähig, und wenn dies nicht der Fall ist, dann hat man ohnehin Pech und die Erkrankung endet sehr wahrscheinlich mit einem frühen Tod. In beiden Fällen kann man den Sinn einer BU hinterfragen

Es kann schon zu langen Nachbehandlungen, Rehas etc. kommen. Das kann man so nicht vereinfachen.

Zitat
  • Auch wenn man in seinem gegenwärtigen Beruf eingeschränkt ist, kann man ja in einem anderen Beruf weiterarbeiten. Wie müsste sich denn eine Situation darstellen, dass man nicht einmal mehr Teilzeit in einem Bürojob von zu Hause aus arbeiten kann? Wie krank muss man sein, wie wenig Lebensqualität muss man haben? Was nützt einem in einer solchen Situation das Geld?

Ich würde mich in so einem Fall gerne voll auf die Genesung konzentrieren, anstatt darauf angewiesen zu sein, irgendwie in Teilzeit die Stunden runterreißen zu müssen. Man hat dann vielleicht auch andere Sorgen, als sich noch auf einen Teilzeitjob konzentrieren zu können.

Zitat

Man kann mir natürlich vorwerfen, dass ich aus der Rückschau urteile, denn ich habe nie eine BU abgeschlossen und brauche sie jetzt auch nicht mehr. 

Ich habe eine BU abgeschlossen und habe nicht vor, sie jemals zu benutzen. Falls ich sie auch später in der Rückschau nicht gebraucht habe, bin ich recht sicher, dass ich den Abschluss dennoch nicht als Fehler betrachten werde.

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Chips
· bearbeitet von Chips
Am 13.9.2025 um 08:31 von odensee:

Was viele übersehen und was der (von mir) sehr geschätzte @polydeikes immer wieder betont hat: eine BU-Versicherung ist eine Statusabsicherung. Es geht nicht um irgendeine Mindestversorgung.

@Rotenstein und @Chips Autismus als Modekrankheit? Erkundigt euch mal, was das wirklich bedeutet. 

Hallo, hier der Vater eines mit Autismus diagnostizierten Kindes. Das hast du womöglich missverstanden. Ich meinte, dass die diagnostizierten Fälle sich vervielfacht haben, aber eben nicht die Fälle ansich. Man hat es früher eben nicht diagnostiziert. Da war eben ein Kind eben etwas "anders". Heute stürzen sich diverse Interessensgruppen drauf und wollen helfen. Und es hilft dem Berufsfeld es Diagnostizierers eben auch wenig, wenn man immer nur negativ feststellt. (übrigens besteht die sehr aufwändige Diagnose primär darin, dass Eltern so fragen beantworten wie "hat Ihr Kind öfter Wutanfälle" oder "ist Ihr Kind öfter geistig abwesend"? Und bei Burnout hat das eben andere Ursachen als dass die Arbeit zu hart ist. Eher ist die Arbeit nicht hart genug und man hat den Kopf frei für neue, andere Probleme. 

 

Aber nun schon sehr offtopic. Das mit Statusabsicherung sehe ich auch so und hab ich in dem Thread hier auch schon mal erwähnt.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

tl;dr: Eine BU ist nur dann sinnvoll, wenn man berufsunfaehig wird. Ansonsten hat man gezahlt ohne eine Leistung zu bekommen. Genauso wie bei der Brandversicherung, der KfZ-Vollkasko oder der Rentenversicherung wenn man vor der Rente stirbt ;) 

 

@Rotenstein irrt aber, wenn er denkt, dass man seine eigene psychische Gesundheit voraussagen kann. Selbst wenn man sich fuer stabil haelt, heisst das nicht, dass man es auch ist. Viele psychische Kranke haben genau gar keine Einsicht und beteuern "gesund" zu sein. Die Zunahme der psychischen Krankheiten in der heutigen Zeit liegt IMHO an 1) mehr und genaueren Diagnosen, 2) an der Gesellschaft an sich, denn frueher war mit Familie und Nachbarn alles viel weniger anonym, es gab ein soziales Netz, weniger Einsamkeit und weniger "extreme" Auswuechse und 3) an den sozialen Medien (staendiges Vergleichen mit dem Leben auf Instagram/Influencern macht nachweislich ungluecklich).

Und selbst ein an sich psychisch stabiler Mensch kann von heute auf morgen grosse psychische Probleme bis zur BU bekommen, es gibt auch externe Faktoren wie zB eine Trennung/Scheidung, PTSD (Ersthelfer bei einem Unfall) oder Tod von Freunden/Angehoerigen, die einen von heute auf morgen aus der Bahn werfen koennen.

Am 11.9.2025 um 08:02 von Chips:

Wenn ich zb. während der Studienzeit eine nicht attestierte Depression hatte, weiß das die Alte Leipziger eben nicht und wird es auch nie wissen. Wenn ich mich bei Vertragsabschluss grad innerlich leer fühle und keine Lust auf irgendwas hab, gibt's im Vertrag kein Feld, in dem ich das angeben muss und selbst wenn, das wird mir niemand nachweisen können. 

Die gleiche Argumentation ist: Wenn ich mein Haus gegen Brand versichere, muss ich auch nicht ankreuzen, ob ich am Weihnachtsbaum echte Kerzen nutze, ob ich im Bett rauche oder ob ich ein Schweissgeraet zuhause habe. Wenn das alles drei nicht mache und damit ein geringeres Brandrisiko als der Durchschnitt habe (Weihnachtszeit hat +50% mehr Wohnungsbraende), brauche ich dann auch keine Brandversicherung? Schliesslich ist mein Erwartungswert ja niedriger als die Versicherungspraemie - also ist es ein "Draufzahlgeschaeft"?


Wenn ich immer genau das Tempolimit fahre, nie aufs Handy schaue und viel Sicherheitsabstand einhalte, brauche ich dann keine KfZ-Vollkasko? Immerhin bin ich ja ein guter Autofahrer und viel besser als der Durchschnitt.

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odensee

@Chips danke für deine Offenheit. Ich "kenne" Autismus eher in einer deutlich ausgeprägten Form (zum Glück nicht im persönlichen Umfeld). Ich wohne in der Nachbarschaft einer Wohneinrichtung für Menschen die an der Autismusstörung leiden. Teilweise können die nicht einmal das Gelände ohne Begleitung verlassen. Diese Menschen sind nicht nur ein "bisschen anders". Das Thema "Berufsunfähigkeit" spielt da keine Rolle...

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DarkBasti

Manche Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben.

Z.b. die Haftpflichtversicherung beim PKW. Vollkasko kann aber Sinn machen, denn selbst bei vorsichtiger Fahrweise kann einem ein Wildtier vor das Auto laufen, oder es kann gestohlen werden, Marderschaden usw.

 

Gebäudeversicherung ist ebenfalls ein Muss. Vielleicht weil sich der Staat nicht um nunmer Obdachlose kümmern möchte?

Jedenfalls versuchen Versicherungen Zahlungen zu vermeiden.

Meines Erachtens ist daraus dann auch mal diese Pflicht für Feuermelder entstanden.

Und vielleicht auch andere Vorgaben.

 

Bei der BU bin ich mir nucht sicher.

Denn die Versicherungen kann immer sagen, das man noch arbeiten kann.

Also muss dann ein Arzt das feststellen und was ist wenn man zu einem anderen Arzt geht?

Also ich kenne Leute, bei denen ich eine BU durchaus sinnvoll erachte aber auch Leute die eigentlich arbeiten könnten, wenn sie wollten.

Körperlich scheint es schwieriger eine Bescheinigung als bei geistigen Leiden zu bekommen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 16 Minuten von DarkBasti:

Vollkasko kann aber Sinn machen, denn selbst bei vorsichtiger Fahrweise kann einem ein Wildtier vor das Auto laufen, oder es kann gestohlen werden, Marderschaden usw.

VollkaskoBerufsunfaehigkeit kann aber Sinn machen, denn selbst bei vorsichtiger FahrweiseBuerojob und guter Psyche kann einem ein Wildtier vor das Auto laufen, oder es kann gestohlen werden, Marderschaden usw.die verschleppte Erkaeltung zum Pflegefall machen, der Schlaganfall einen halbseitig laehmen, oder der Verlust des Kindes einen in die Depression stuerzen usw.

vor 16 Minuten von DarkBasti:

Denn die Versicherungen kann immer sagen, das man noch arbeiten kann.

Also muss dann ein Arzt das feststellen und was ist wenn man zu einem anderen Arzt geht?

Deswegen sollte man die Versicherungsbedingungen und -klauseln genau lesen, dort wird das naemlich geregelt. Ein Beispiel-Stichwort fuer Google: "abstrakte Verweisung".

vor 16 Minuten von DarkBasti:

Gebäudeversicherung ist ebenfalls ein Muss.

Off-Topic: Aktuell ist die kein Muss. Es wird aber immer mal wieder diskutiert, weil sonst wieder nach staatlichen Hilfen geschrieen wird, wenn das dank Klimawandel mittlerweile alljaehrliche Jahrhunderthochwasser irgendwo in Deutschland mal wieder ein Tal ueberflutet hat und 90% der Hausbesitzer keine Versicherung haben, weil die ja entweder mit Haus am Fluss viel zu teuer war oder aber man die oben am Hang weit weg vom Fluss solange nicht braucht, bis der Fluss dann dank Starkregen doch durch den eigenen Keller floss...

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satgar
vor 1 Stunde von DarkBasti:

Vollkasko kann aber Sinn machen, denn selbst bei vorsichtiger Fahrweise kann einem ein Wildtier vor das Auto laufen, oder es kann gestohlen werden, Marderschaden usw.

Eigentlich ist das ja ziemlich witzig, weil du nur Beispiele nennst, die die Teilkasko schon macht^^

 

Vollkasko erweitert nur um "selbst verschuldete Unfälle" oder Vandalismus. Deine Beispiele sind alle Teilkasko. ;-)

vor 1 Stunde von DarkBasti:

Gebäudeversicherung ist ebenfalls ein Muss.

Auch falsch. Es gibt in Deutschland KEINE Pflicht sein Haus zu versichern. Viele Banken wollen bei finanzierten Häusern mindestens eine Brandversicherung sehen. Sturm/Hagel, Leitungswasser oder Elementarschäden sind auch denen egal. Aber das ist halt eine vertragliche Geschichte. Eine gesetzliche Pflicht, Gebäude zu versichern, gibt es nicht.

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Chips
vor 3 Stunden von odensee:

@Chips danke für deine Offenheit. Ich "kenne" Autismus eher in einer deutlich ausgeprägten Form (zum Glück nicht im persönlichen Umfeld). Ich wohne in der Nachbarschaft einer Wohneinrichtung für Menschen die an der Autismusstörung leiden. Teilweise können die nicht einmal das Gelände ohne Begleitung verlassen. Diese Menschen sind nicht nur ein "bisschen anders". Das Thema "Berufsunfähigkeit" spielt da keine Rolle...

Ja frühkindlicher Autismus (wie man es früher nannte, jetzt gibt es nur noch das "Autismusspektrumsstörung") ist natürlich etwas anderes wie das nun so häufig diagnositierte Asperger (milde Form), die nun so häufig diagnostiziert wird. Mein Sohn ist nun 16 und hat 9 Schuljahre eine Integrationskraft und ist seit diesem Schuljahr ohne Assistenz auf einer technischen Schule (toitoitoi). Ob die ganzen Hilfen unterm Strich geholfen oder eher geschadet haben, ist uns als Eltern nicht so klar. Um etwas in die Richtung des Threads wieder zu lenken: Burnout ist eine Syndrom mit bezahlten Krankheitstage und Fürsorge etwas, was sich eine Gesellschaft auch leisten können muss (und offenbar tut). Und ich bin davon überzeugt, wenn gar keine Hilfe in Aussicht steht (bzw. nur, wenn man selber bezahlt), dann würde es auch weniger Fälle geben. Oder man müsste(!) die Berufe mit höherem Risiko entsprechend höher entlohnen (primär soziale Berufe). Ich meine damit nicht, dass man sich den Burnout nun aktiv aussucht, um sich vor der Arbeit zu drücken. Ein Burnout kommt mit sehr großen Nachteilen (der Ist-Zustand aber offenbar auch), aber wenn es Hilfen gibt bzw. man eine BU hat, werden die Nachteile verringert, so dass es womöglich zu der besten Alternative für die Person wird. 

vor 3 Stunden von slowandsteady:

Die gleiche Argumentation ist: Wenn ich mein Haus gegen Brand versichere, muss ich auch nicht ankreuzen, ob ich am Weihnachtsbaum echte Kerzen nutze, ob ich im Bett rauche oder ob ich ein Schweissgeraet zuhause habe. Wenn das alles drei nicht mache und damit ein geringeres Brandrisiko als der Durchschnitt habe (Weihnachtszeit hat +50% mehr Wohnungsbraende), brauche ich dann auch keine Brandversicherung? Schliesslich ist mein Erwartungswert ja niedriger als die Versicherungspraemie - also ist es ein "Draufzahlgeschaeft"?


Wenn ich immer genau das Tempolimit fahre, nie aufs Handy schaue und viel Sicherheitsabstand einhalte, brauche ich dann keine KfZ-Vollkasko? Immerhin bin ich ja ein guter Autofahrer und viel besser als der Durchschnitt.

hab ich ja geschrieben, dass man in solchen Fällen schlichtweg eine eigentlich zu hohe Prämie bezahlt, aber es bleibt einem nix anderes übrig als diese zu bezahlen, wenn man den Schutz will. Oder man entscheidet sich eben gegen den Versicherungsschutz. Ich kenn jetzt auch nicht so arg viele, denen das Haus komplett abgebrannt ist. Da müsste man eben in diesen sauren Apfel beißen und überlegen, was das für einen bedeuten würde. 

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Nostradamus
vor 59 Minuten von Chips:

Und ich bin davon überzeugt, wenn gar keine Hilfe in Aussicht steht (bzw. nur, wenn man selber bezahlt), dann würde es auch weniger Fälle geben.

Ist das nicht bei jeder Erkrankung so?

vor einer Stunde von Chips:

Ein Burnout kommt mit sehr großen Nachteilen (der Ist-Zustand aber offenbar auch), aber wenn es Hilfen gibt bzw. man eine BU hat, werden die Nachteile verringert, so dass es womöglich zu der besten Alternative für die Person wird. 

Nun ist die Frage, ob es zum einen für die betroffene Person, aber auch für den Arbeitgeber wirklich besser wäre, wenn vom Burnout betroffene Personen einfach weiterarbeiten würden...

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MatthiasHelberg

An dieser Stelle einmal besten Dank an @Rotenstein für die Umfrage. Deren Ergebnisse sind aufschlussreich. Was man von der anschließenden Diskussion nicht unbedingt behaupten kann. B-)

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DarkBasti

Eine gesetzliche Pflicht für eine Gebäudeversicherung gibt es in Deutschland nicht mehr, seit der Gesetzgeber diese 1994 abgeschafft hat. 

Da waren wohl meine Infos etwas veraltet.

Pendant zur Kasko ist die eben gesetzlich vorgeschriebenne Haftpflicht. Dabei ist es irrelevant ob Voll oder Teil.

 

Warum nun offtopic? 

Thema ist eben sehr schwammig.

Also Berufsunfähigkeitsversicherung für was soll sie überflüssig sein?

Berufsunfähigkeitsversicherung für was soll sie notwendig sein?

 

Gesetzlich nötig ist sie nicht. Es gibt eine EU Rente, die jeder AN bekommt.

Die EU Rente ist nicht unbedingt sehr hoch. 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 12 Stunden von DarkBasti:

Gesetzlich nötig ist sie nicht. Es gibt eine EU Rente, die jeder AN bekommt.

Die EU Rente ist nicht unbedingt sehr hoch.

Ich verweise mal auf meinen Beitrag hier, weil der hier jetzt gut passt 


Und ergänze dabei noch….was bereits jemand sagte: die BU sichert den bisherigen Lebensstandard ab. Da die EM Rente, wenn man sie denn bekommt, deutlich niedriger ist, ist diese zwar besser als Grundsicherung, aber eben weniger gut als eine BU.

 

Sprich: will ich meinen Lebensstandard absichern so wie er jetzt ist, gesund, oder nicht.

 

Was man an voller EM Rente brutto zu erwarten hat, kann ja jeder auf seiner Renteninformation nachlesen. Da ist dann noch der Abschlag abzuziehen (10,8%), sowie Sozialabgaben und eventuelle Steuern. Und das daraus resultierende Netto kann man dann mit seinem vorherigen Netto vergleichen. Wenn einem das in seiner Lebenssituation (Single, alleinerziehend, paar, Familie mit Kindern) in der haushaltsplanung reicht, gibts auch keine Notwendigkeit, noch mehr zu versichern. Mal so ganz plakativ gesprochen.

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chirlu
vor 2 Stunden von satgar:

Was man an voller EM Rente brutto zu erwarten hat, kann ja jeder auf seiner Renteninformation nachlesen. Da ist dann noch der Abschlag abzuziehen (10,8%)

 

Nein, der Abschlag ist in der Renteninformation bereits berücksichtigt.

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satgar
vor 9 Stunden von chirlu:

 

Nein, der Abschlag ist in der Renteninformation bereits berücksichtigt.

Ah, ok. Sorry!

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 15 Stunden von chirlu:

 

Nein, der Abschlag ist in der Renteninformation bereits berücksichtigt.

Du bist doch auch immer so ein PRO in diesen Dingen. 

 

Den Abschlag bei der EM von 10,8% gibt es ja für alle, die die EM Rente vor dem 65 Lebensjahr beziehen. Ich lehne mich mal stark aus dem Fenster und sage, dass das fast alle sein werden.

 

Warum hat man dann überhaupt noch eine Rechnung mit Abschlag gemacht, wenn den am Ende eh jeder hat? Wieso noch "mit Abschlag"? Versteh ich nicht.

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chirlu
vor 10 Minuten von satgar:

Den Abschlag bei der EM von 10,8% gibt es ja für alle, die die EM Rente vor dem 65 Lebensjahr beziehen.

 

Nja, es sind nicht immer 10,8%, sondern 0,3% pro Monat, um den die Rente früher beginnt, begrenzt auf 36 Monate. Wenn also jemand beispielsweise mit 63 Jahren und 8 Monaten eine Erwerbsminderungsrente bekommt, beträgt der Abschlag nur 16*0,3% = 4,8%.

 

vor 28 Minuten von satgar:

Ich lehne mich mal stark aus dem Fenster und sage, dass das fast alle sein werden.

 

Ja, etwa 95% der Erwerbsminderungsrenten haben einen Abschlag; aber nicht alle in Höhe von 10,8%. Die restlichen etwa 5% der Renten haben spät begonnen (grundsätzlich mit 65 oder 66; es gibt hier auch Sonderfälle).

 

vor 31 Minuten von satgar:

Warum hat man dann überhaupt noch eine Rechnung mit Abschlag gemacht, wenn den am Ende eh jeder hat? Wieso noch "mit Abschlag"? Versteh ich nicht.

 

Es geht um die Konkurrenz zur vorgezogenen Altersrente (Rente für langjährig Versicherte, ab 63 möglich), die ja ebenfalls Abschläge mit sich bringt. Die Höhe einer möglichen Altersrente und die einer möglichen Erwerbsminderungsrente nähern sich immer mehr an, je älter jemand wird, weil es in der Erwerbsminderungsrente immer weniger Ausgleich für verpasste künftige Verdienstmöglichkeiten gibt. Wenn es nun keine Abschläge in der Erwerbsminderungsrente gäbe, wäre die für einen 63jährigen, der in erster Linie keine Lust mehr auf Weiterarbeiten hat, sehr viel attraktiver. Er wäre also geneigt, vorhandene altersübliche Zipperlein zu einer Erwerbsminderung aufzublasen. Das würde viel zusätzlichen Verwaltungsaufwand erzeugen.

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satgar
vor 23 Minuten von chirlu:

 

Nja, es sind nicht immer 10,8%, sondern 0,3% pro Monat, um den die Rente früher beginnt, begrenzt auf 36 Monate. Wenn also jemand beispielsweise mit 63 Jahren und 8 Monaten eine Erwerbsminderungsrente bekommt, beträgt der Abschlag nur 16*0,3% = 4,8%.

 

 

Ja, etwa 95% der Erwerbsminderungsrenten haben einen Abschlag; aber nicht alle in Höhe von 10,8%. Die restlichen etwa 5% der Renten haben spät begonnen (grundsätzlich mit 65 oder 66; es gibt hier auch Sonderfälle).

 

 

Es geht um die Konkurrenz zur vorgezogenen Altersrente (Rente für langjährig Versicherte, ab 63 möglich), die ja ebenfalls Abschläge mit sich bringt. Die Höhe einer möglichen Altersrente und die einer möglichen Erwerbsminderungsrente nähern sich immer mehr an, je älter jemand wird, weil es in der Erwerbsminderungsrente immer weniger Ausgleich für verpasste künftige Verdienstmöglichkeiten gibt. Wenn es nun keine Abschläge in der Erwerbsminderungsrente gäbe, wäre die für einen 63jährigen, der in erster Linie keine Lust mehr auf Weiterarbeiten hat, sehr viel attraktiver. Er wäre also geneigt, vorhandene altersübliche Zipperlein zu einer Erwerbsminderung aufzublasen. Das würde viel zusätzlichen Verwaltungsaufwand erzeugen.

Ahhhh, ok. Alles klar! 

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst

Ich würde das Thema Erwerbsminderungsrente gerne besser beleuchtet sehen als denkbare Alternative. Als Büroarbeiter, der in erster Linie seinen Kopf braucht, um seinen Beruf auszuüben, sehe ich wenige Fälle, in denen zwar eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen würde, aber keine Erwerbsminderung vorliegt.

 

Die Höhe der Erwerbsminderungsrente ist nicht unerheblich, sobald man seine Ausbildungszeiten berücksichtigt und stets gearbeitet hat. Mir würde sie ausreichen.

 

Das könnte auf viele gutverdienende Angestellte mit Bürojob zutreffen, oder nicht?

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Snoop90

Bürojob in unserer Firma passiert: Technischer Einkäufer, kann aber eigentlich alles, absolut top in Theorie und Praxis. Bekommt Hirnschlag mit Folgebeeinträchtigungen. Jetzt macht er simpelste "Abschreibetätigkeiten" oder nur nach strengen Vorgaben, ohne viele eigene Gedanken. Ergebnis wird öfter von anderen gegengeprüft. Das kann er 35h machen, aber Gehaltserhöhungen oder Boni wegen guter Leistung kannste vergessen.

Würde er in anderen Firmen anfangen, ist das wie Hilfstätigkeiten anzusehen.

Deutlich niedrigeres Gehalt, keine Erwerbsminderungsrente.

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ohnePeil

Dann ist Dein Arbeitgeber noch sehr sozial. Im Prinzip könnte er eine Änderungskündigung durchdrücken, wenn die eigentliche Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann. Oder gleich ganz kündigen.

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
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Die Deutsche Rentenversicherung schreibt [1]:

 

Quote

Diese Tätigkeit muss Ihrem Leistungsvermögen und Ihren Fähigkeiten entsprechen und

Ihnen im Hinblick auf Ihre Ausbildung, den bisherigen beruflichen Werdegang und die erlangte soziale Stellung zumutbar sein,

Daraus lese ich, dass „simpelste Abschreibetätigkeiten“, die als „Hilfstätigkeiten“ anzusehen sind, da gar nicht zu passen:

 

1 hour ago, Snoop90 said:

Technischer Einkäufer, kann aber eigentlich alles, absolut top in Theorie und Praxis. Bekommt Hirnschlag mit Folgebeeinträchtigungen. Jetzt macht er simpelste "Abschreibetätigkeiten" oder nur nach strengen Vorgaben, ohne viele eigene Gedanken. Ergebnis wird öfter von anderen gegengeprüft. Das kann er 35h machen, aber Gehaltserhöhungen oder Boni wegen guter Leistung kannste vergessen.

Würde er in anderen Firmen anfangen, ist das wie Hilfstätigkeiten anzusehen.

Deutlich niedrigeres Gehalt, keine Erwerbsminderungsrente

Oder mal anders gefragt: Hätte er denn eine BU erhalten, wenn er auf dem Papier 35 Stunden arbeiten kann bei gleichem Job/Gehalt in seiner Firma?

 

[1] https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Rentenarten-und-Leistungen/Erwerbsminderungsrente/erwerbsminderungsrente_node.html

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PEOPLES
vor 1 Stunde von Snoop90:

Würde er in anderen Firmen anfangen, ist das wie Hilfstätigkeiten anzusehen.

Deutlich niedrigeres Gehalt, keine Erwerbsminderungsrente.

Wurde das denn versucht?

 

Bin ja auch nur Laie, aber klingt schon wie BU. Jetzt hat er nen deutlich niedrigeres Gehalt und "schleppt sich durch die 35h Woche". Klar kann man sagen, er ist irgendwie anwesend, aber ob man das als "Arbeitsfähig" bezeichnen kann. 

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chirlu
vor 12 Minuten von Der Horst:

Die Deutsche Rentenversicherung schreibt

 

… sicherlich (du gibst ja keinen Link an) im Zusammenhang mit Altfällen, die noch BU-Schutz haben.

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
5 minutes ago, chirlu said:

 

… sicherlich (du gibst ja keinen Link an) im Zusammenhang mit Altfällen, die noch BU-Schutz haben.

Das wäre spannend! Sorry ich hatte den Link vergessen und nun im Post ergänzt - von Einschränkungen auf Altfälle sehe ich da nichts. Jahrgänge bis 1961 steht dort, das war mir neu.

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PEOPLES

Da steht, das die Regelung bis BJ 1961 gilt. Die erreichen ja aber bald die Regelsaltersgrenze. 

 

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