Holgerli 15. September Am 13.9.2025 um 09:58 von Cepha: Ich tendiere deshalb dazu, nicht mehr auf meine persönlich ursprüngliche FIRE Zielstellung von ~800k in heutiger Kaufkraft im Depot und ~45 Rentenpunkte zügig in Vollzeit hinzuarbeiten, sondern meine aktuell ~400k im Depot erstmal machen zu lassen und mir die Freizeit über Teilzeit schon jetzt in den 40ern zu gönnen. Persönlich kann ich mit dauerhaft 26 Stunden (und defakto 3-Tage-Woche mit Freitag & Montag frei) sagen, wie super angenehm das ist und wie viel höher die Belastung von 5x 8 bis 10 Stunden im Vgl. ist. Da ich jetzt, nach 15 Monaten mit 26 bis 30 Stunden pro Woche gefragt wurde für wenige Monate wieder 5 Tage mit effektiv 9 Stunden pro Tag zu arbeiten, empfinde ich die Mehrbelastung subjektiv deutlich stärker als die rein rechnerischen 55 bis 75%. Rein Subjektiv fühle ich eher 125% oder mehr Mehrbelastung. Zwei zusätzliche Tage bringen einfach Abstand. Wo Arbeitskollegen aufgrund von Problemen im Projekt hochbelastet ins Wochenende gehen, prallt das bei mir deutlich einfacher ab. Wo Arbeitskollegen einfach Aufgaben von ihren Vorgesetzten aufs Auge gedrückt bekommen, weil die Vorgesetzten nicht wollen oder fachlich nicht können und Arbeitskollegen einen noch höheren Workload haben und sichtbar über ihrem Limit arbeiten, werde ich in Ruhe gelassen, weil jeder weiss: 3 Tage-Woche und an 4 Tagen kümmert sich dann keiner darum. Für mich ist klar: Der Grenznutzen einer 4-Tage-Woche ist schon deutlich höher als der monetäre Verlust durch ein paar Stunden Arbeit weniger. Aber eine 3-Tage Woche setzt nochmal deutlich einen drauf und ich möchte diese nicht mehr missen. Deswegen nehme ich mental gerade auch Abschied von dem Gedanken nochmal Vollzeit zu arbeiten und dafür vor 2030 aus dem Hamsterrad zu sein. Stattdessen wird immer wahrscheinlicher, dass es in die 2030er hineingeht mit weiter arbeiten aber dafür dann deutlich entspannter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Turmalin 15. September vor einer Stunde von chirlu: Tatsächlich sinkt ungefähr dort die Grenzbelastung erheblich, weil die Beitragsbemessungsgrenze für KV/PV erreicht wird. Das ist aber in der Grafik nicht zu sehen. Danke, das meinte ich. vor einer Stunde von chirlu: Der Satz lässt mich zweifeln, ob du den Inhalt der Grafik verstanden hast. Nein, bei genauerer Betrachtung habe ich da etwas herausgelesen, was nicht drin steht. Ich hatte eine andere Fragestellung im Kopf, das habe ich jetzt gemerkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus 15. September vor einer Stunde von Holgerli: Zwei zusätzliche Tage bringen einfach Abstand. Wo Arbeitskollegen aufgrund von Problemen im Projekt hochbelastet ins Wochenende gehen, prallt das bei mir deutlich einfacher ab. Wo Arbeitskollegen einfach Aufgaben von ihren Vorgesetzten aufs Auge gedrückt bekommen, weil die Vorgesetzten nicht wollen oder fachlich nicht können und Arbeitskollegen einen noch höheren Workload haben und sichtbar über ihrem Limit arbeiten, werde ich in Ruhe gelassen Das ist schön, wenn es wirklich so funktioniert. Ich kann mich noch gut an die Klagen mehrerer Kollegen zum Ende der Kurzarbeit während Corona erinnern: Sie meinten, sie würden gerade in drei Tagen pro Woche die Arbeit von fünf Tagen erledigen müssen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PKW 15. September vor 5 Minuten von Nostradamus: Ich kann mich noch gut an die Klagen mehrerer Kollegen zum Ende der Kurzarbeit während Corona erinnern: Sie meinten, sie würden gerade in drei Tagen pro Woche die Arbeit von fünf Tagen erledigen müssen... Da haben ja alle von 5 auf 3 Tage reduziert. Wenn aber nur einer von 5 auf 3 Tage reduziert, dann ist das etwas ganz anderes. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 15. September vor 1 Stunde von Nostradamus: Das ist schön, wenn es wirklich so funktioniert. Ich kann mich noch gut an die Klagen mehrerer Kollegen zum Ende der Kurzarbeit während Corona erinnern: Sie meinten, sie würden gerade in drei Tagen pro Woche die Arbeit von fünf Tagen erledigen müssen... Wir haben einen starken Betriebsrat, der sich kümmert. Ich habe auch schon vor der Situation gestanden wo man mir sagte: "Nach 9:59 Stunden ausstempeln und weiterarbeiten. Sonst macht der Betriebsrat Ärger!". Auf meine Aussage hin "Wenn ich ausstemple gehe ich auch!" kam nichts mehr. Ich bin jetzt aktuell noch in der komfortablen Situation, dass man mich nicht kündigen kann, weil bei einer AG-Kündigung die Stelle nicht nachbesetzt werden wird und dann bricht das ganze, fragile Kartenhaus komplett zusammen. Das mag sich mittelfristig ändern aber jetzt gerade funktioniert es. Und ja, es gibt auch Kollegen die 70 Stunden die Woche arbeiten und das auch öfters mal sagen. Aber es gibt halt auch Kolleginnen, die Teilzeit arbeiten und das bis auf ganz wenige Crunchtimes durchziehen. Und ja, es ist wirklich so Kollegen (männlich) arbeiten 70 Stunden. Kolleginnen (weiblich) mit Verweis auf die Kinder definitiv nicht. Und mein Beitrag zur Emanzipation ist meinen Kolleginnen den Rücken zu stärken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 15. September Am 14.9.2025 um 15:08 von Holgerli: Wertneutrale Feststellungen: - Nur auf Seite 1 hat der O-Poster noch etwas (bis auf den O-Post) geschrieben. Seither ist Funkstille. - Seitdem diskutieren (bis auf wenige Ausnahme) nur noch "die üblichen Verdächtigen". - Die Diskussion dreht sich wegen "die üblichen Verdächtigen" um im Forum allseits bekannte Meinungen/Aussagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 15. September vor 23 Stunden von chirlu: Das ist eine Definitionsfrage, aber die übliche Definition ist 5%. Falls ich falsch liege, sorry, kann ja passieren. Aber google-KI sagt, daß Bengen keine MC-Simulation genutzt hat. Habe aber nicht gefunden, wie er es berechnet hat, wahrscheinlich sequenziell. Die auf Bengen aufbauende Trinity-Studie hat Wahrscheinlichkeiten genutzt und kam bei der 4%- Bengen Regel eben auf eine 5% Pleitewahrscheinlichkeit. Daher kommen auch die 5%, die indirekt, aber eben nicht direkt mit Bengen zu tun haben. Daher kann man auch Bengen (zumindest seine erste Studie dazu) nicht mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen einer Monte-Carlo Simulation vergleichen. Die späteren von ihm hab ich nicht gelesen. Im Internet wird daraus oft eine SWR mit 95% Erfolgswahrscheinlichkeit beschrieben. Bei earlyretirement kommt man (ersten 2 Blogbeiträge) bei einer 3,5% SWR und 30 Jahren auf 100% Sicherheit. https://earlyretirementnow.com/2016/12/14/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-2-capital-preservation-vs-capital-depletion Der Threadersteller sollte da natürlich 3% oder 3,25% nehmen bei seinen 50 Jahren laufzeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 15. September · bearbeitet 15. September von stagflation Wie wäre es denn, wenn jemand von Euch mal dieses Diagramm erstellen und posten würde? vor 23 Stunden von stagflation: Du kannst Dir ja mal ein Aktienportfolio durchrechnen lassen und die SWR für 20%, 10%, 5%, 2%, 1% und für 0% Pleitewahrscheinlichkeit berechnen. Dann sieht Du selbst, wie stark die SWR am Ende runtergeht - und dass es irgendwann sogar besser wäre, in nicht-volatile Staatsanleihen zu investieren. Da könnte man wirklich etwas draus lernen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 15. September · bearbeitet 15. September von stagflation Nehmen wir an, jemand habe 1 Mio. €. Er plant ein Entnahmedepot, das 35 Jahre reichen soll. Er möchte die anfängliche Entnahmerate berechnen. Seine Entnahmen sollen jedes Jahr um 2% steigen. Er könnte sein Geld anlegen in sicheren Anleihen. Nehmen wir, dass diese 2,0% Rendite erbringen. Das würde ihm eine anfängliche Entnahmerate von 2,88% ermöglichen. Die Pleitewahrscheinlichkeit wäre 0%. Nach 35 Jahren wäre das Depot leer. Nehmen wir als nächstes an, dass er sein Geld nicht in Anleihen, sondern in einen Aktien-ETF investieren möchte. Nehmen wir folgende Parameter an: Erwartete Rendite: 6% Volatilität: 12% Wir hoch darf jetzt die anfängliche Entnahmerate sein? Die anfängliche Entnahmerate ist stark abhängig von der zugelassenen Pleitewahrscheinlichkeit. Folgende Diagramme zeigen den Zusammenhang. Das zweite Diagramm entspricht dem ersten, nur dass die Y-Achse logarithmisch ist, damit man den Zusammenhang bei kleinen Pleitewahrscheinlichkeiten besser erkennen kann: Man sieht, wie stark die anfängliche Entnahmerate von der zugelassenen Pleitewahrscheinlichkeit abhängig ist. Die Angabe einer anfänglichen Entnahmerate ohne Angabe der Pleitewahrscheinlichkeit ergibt also keinen Sinn. Beide Zahlen müssen immer zusammen angegeben und betrachtet werden. Der besondere Gag ist aber, dass wir mit der Anleihen-Variante eine sichere Anlagemethode haben, die 0% Pleitewahrscheinlichkeit hat und eine anfängliche Entnahmerate von 2,88% (blaue Linie) ermöglicht. Wenn man kleine Pleitewahrscheinlichkeiten haben möchte (z.B. 5% oder 2%), kann es sein, dass man - je nach Parametern des Entnahmedepots - mit einem Anleihen-Depot besser fährt, weil es eine höhere anfängliche Entnahmerate ermöglicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 15. September · bearbeitet 15. September von Fondsanleger1966 vor einer Stunde von stagflation: [...] Sehr schöner Beitrag! Weil hier die jährliche Steigerung der Entnahmerate um 2% exakt der jährlichen Rendite von 2% entspricht, lässt sich die anfängliche Entnahmerate für das Anleihendepot annähernd durch die Formel 1/[geplante Entnahmedauer] errechnen (z.B. 1/35=2,86% p.a.). Bei 30 Jahren wären es also ungefähr 1/33=3,33% p.a. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 16. September vor 7 Stunden von stagflation: Man sieht, wie stark die anfängliche Entnahmerate von der zugelassenen Pleitewahrscheinlichkeit abhängig ist. Die Angabe einer anfänglichen Entnahmerate ohne Angabe der Pleitewahrscheinlichkeit ergibt also keinen Sinn. Beide Zahlen müssen immer zusammen angegeben und betrachtet werden. Und von der Restlaufzeit, d.h. der Dauer der geplanten Entnahmen. Das kann man auch selber sich ansehen über https://predict-fi.com. Dort einfach nur Anleihen DE nehmen (unter Asset Allokation), dazu Inflation DE und Währung DE (unter Einstellungen) und oben im Reiter verschiedene Laufzeiten. Dann in der Mitte die berechneten Entnahmen ansehen bei der entsprechenden Pleitewahrscheinlichkeit. So hat man reale Verläufe über 100 Jahre kalkuliert. Das ganze kann man dann ebenso mit Aktien machen. Wer möchte, kann die Werte dann schnell in Excel kopieren und hat einen Verlauf. Ähnlich simuliere ich mir öfter die Entnahmeraten bei "meiner" Pleitewahrscheinlichkeit und einem passenden Depot von Aktien, Anleihen usw. So bekommt man bei einem festen Entnahmebetrag und der passenden (S)WR das benötigte Depotvermögen, das man zum Start benötigt. vor 5 Stunden von Fondsanleger1966: Weil hier die jährliche Steigerung der Entnahmerate um 2% exakt der jährlichen Rendite von 2% entspricht, lässt sich die anfängliche Entnahmerate für das Anleihendepot annähernd durch die Formel 1/[geplante Entnahmedauer] errechnen (z.B. 1/35=2,86% p.a.). Bei 30 Jahren wären es also ungefähr 1/33=3,33% p.a. Korrekt, eine Realrendite von 0% ergibt 3,33% auf 30 Jahre. Auch hier leicht zu sehen https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fetz 16. September · bearbeitet 16. September von Fetz Schöne Aufbereitung., wirklich sehr anschaulich. Ergänzung für alle die neu in das Thema SWR einsteigen: @stagflation arbeitet hier mit einfachen, klaren Zahlen. In der Realität liegen diese aber näher auf der nominalen als auf der realen Seite. Also die Zahlen nicht praktisch verwenden: Eine Realrendite von 2% für IG Anleihen ist zwar laut der DMS-Datenbank (Global Investment Returns Yearbook 2024) langfristig möglich, auf lange Zeitläufe würde ich darauf nicht bauen. 2022 lässt grüßen. vor 9 Stunden von stagflation: Er könnte sein Geld anlegen in sicheren Anleihen. Nehmen wir, dass diese 2,0% Rendite erbringen. Das würde ihm eine anfängliche Entnahmerate von 2,88% ermöglichen. Die Pleitewahrscheinlichkeit wäre 0%. Nach 35 Jahren wäre das Depot leer. Korrekt, wenn man es ohne Volatilität "linear" rechnet. Zur Deckung des Bedarfs sind aber bei episodenhaft auftretenden gesteigerten Inflationsphasen auch höhere Entnahmen nötig. Und dann braucht man ein Loch mehr im Gürtel vor 9 Stunden von stagflation: Nehmen wir als nächstes an, dass er sein Geld nicht in Anleihen, sondern in einen Aktien-ETF investieren möchte. Nehmen wir folgende Parameter an: Erwartete Rendite: 6% Volatilität: 12% Vielleicht magst Du das nochmal mit 4% auswerfen? (Shiller-Cape lässt grüßen, und von der nominalen Rendite muss Inflation + Steuerbelastung (!) abgezogen werden). Und höherer Vola? (Seit 1950 lag die annualisierte Volatilität für den S+P500 nach meiner Erinnerung meist zwischen 15%–20%.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rubberduck 16. September vor 23 Stunden von s1lv3r: Jetzt Zeit investieren um Geld zu bekommen und dieses dann mit 42%+ zu versteuern und dann anzulegen um den Tausch dann später umzudrehen zu können und das Geld wieder in Freizeit zu tauschen ist halt nicht unbedingt ein effizienter Tausch (im blödesten Fall zahlt man - was ja viele voraussehen - dann ggf. auch noch auf auf beiden Seiten Sozialabgaben ...). Das ist natürlich grundsätzlich richtig. Verkennt aber völlig dass sich Lebenssituationen in kürzester Zeit dramatisch ändern können. Ich denke: "Was man hat, das hat man." Wenn die Umstände erlauben als gesunder Single Geld zu akkumulieren, dann sollte man das auch tun. Spätestens nach der Familiengründung kommt das auf den Prüfstand, weil einfach nicht mehr zu leisten. Wenn man etwas älter ist, dann sieht man auch Schicksale wo Gesundheit und Arbeitsplatz von jetzt auf gleich verschwunden waren. Von Problemen mit Kindern gar nicht mal zu reden. Wenn man so extrem plant (FIRE), dann sind eigentlich Kindern und Partner das größte Risiko. Eine Frühgeburt oder ein neurodivergentes Kind schmeißt alles über den Haufen. Irgendwie fehlt mir bei diesen Diskussionen auch eine gewisse Demut. Wenn man soviel Gnade erfahren hat, sollte man der Gesellschaft auch was zurückgeben. Da sind 42% Steuern und Sozialabgaben vielleicht auch gerecht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 16. September vor 1 Stunde von Fetz: Ergänzung für alle die neu in das Thema SWR einsteigen: @stagflation arbeitet hier mit einfachen, klaren Zahlen. In der Realität liegen diese aber näher auf der nominalen als auf der realen Seite. Also die Zahlen nicht praktisch verwenden: Eine Realrendite von 2% für IG Anleihen ist zwar laut der DMS-Datenbank (Global Investment Returns Yearbook 2024) langfristig möglich, auf lange Zeitläufe würde ich darauf nicht bauen. 2022 lässt grüßen. So wie ich @stagflation verstanden habe, rechnet er hier mit *nominalen* 2% auf Anleihen, was derzeit durchaus gegeben ist. Gleichzeitig erhöht er die Entnahmen um 2% p.a., also entsprechend des Inflationsziels der EZB. Von einem dynamischen Inflationsausgleich 1:1 zur Entwicklung der gemessenen allgemeinen Inflation schreibt er nichts. Ich sehe daher keinen Grund, die errechneten Zahlen nicht in der Praxis zu verwenden, wenn ausreichend gut verstanden wurde, was hier errechnet wurde, und ausreichend gut geklärt wurde, ob dies auch zur eigenen Lebenssituation und den eigenen Erwartungen passt. 2022 würde ich als sehr positives Jahr für künftige Anleiheinvestments ansehen, weil es seitdem wieder eine positive Realrendite auf deutsche Staatsanleihen gibt. Bei den inflationsindexierten liegt sie aktuell - je nach Laufzeit - real zwischen 0,6% und 1,3% p.a. (siehe Link 5 in meiner Sammlung). Das ist natürlich vor Steuern, aber das sind die anderen Werte, die hier zuletzt genannt worden, auch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 16. September vor 13 Stunden von stagflation: Der besondere Gag ist aber, dass wir mit der Anleihen-Variante eine sichere Anlagemethode haben, die 0% Pleitewahrscheinlichkeit hat und eine anfängliche Entnahmerate von 2,88% (blaue Linie) ermöglicht. Wenn man kleine Pleitewahrscheinlichkeiten haben möchte (z.B. 5% oder 2%), kann es sein, dass man - je nach Parametern des Entnahmedepots - mit einem Anleihen-Depot besser fährt, weil es eine höhere anfängliche Entnahmerate ermöglicht. Der Fairness halber muss man aber zugeben, dass ein paar Parameter hier in hoffnungsvollen Annahmen gesetzt wurden. Eine Steigerung von 2 % p.a. kann leicht zu wenig sein in den nächsten 35 Jahren. Ebenfalls alles andere als sicher sind zukünftige Rentenrenditen. Mangels 35 jähriger Anleihen, dürfte man irgendwann zwischen drin neu anlegen müssen. Zu welcher Rendite kann man heute ehrlicherweise nicht vorhersagen. Auch wenn das SORR bei Anleihen nicht ganz so ausgeprägt ist, darf man es denke ich nicht komplett ausblenden. Und schließlich haben wir noch ein Problem mit Steuern und vielleicht auch Sozialversicherung. Die Abgaben könnten zukünftig deutlich höher sein als in dem Modell angenommen. Das sind dann die Momente wo ich froh bin, wenn mein Depot durch eine höhere Rendite besondere Reserven bietet. Langer Rede kurzer Sinn - von 0 % Risiko sind wir mit der Lösung weit entfernt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 16. September vor 1 Stunde von Sapine: Langer Rede kurzer Sinn - von 0 % Risiko sind wir mit der Lösung weit entfernt. Wenn ich der einfach halber wie oben beschrieben reale Anleihenverläufe nehme im Simulator: Kommt das bei 30 Jahren raus: Also eine CWR (ähnlich SWR) von 0,01%. Mache ich einen Gedankenfehler oder sind die Annahmen einer Realrendite von 0% bei sicheren Anleihen zu optimistisch? In der Niedrigzinsphase vor Corona war die Realrendite teilweise negativ bei langlaufenden Staatsanleihen (unten DE30Y) Wenn ich sicher mit Anleihen eine Realrendite von Null der kommenden 30 Jahre bekommen könnte, wäre das schön und man hätte den perfekten Entnahmeplan. Leider kennt keiner kommende Inflationshöhen, nominale Anleihenrenditen muss ich aber vorher annehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 16. September · bearbeitet 16. September von Fondsanleger1966 vor 9 Stunden von Der Heini: Leider kennt keiner kommende Inflationshöhen Genau deshalb gibt es inflationsindexierte Anleihen. Siehe mein Posting inkl. Linkangabe, genau zwei Postings vor Deinem. Eine praktische Umsetzung von @finisher : und sein Link zur technischen Anleitung eines Umgangs mit zeitlichen Tips-Lücken: https://www.bogleheads.org/forum/viewtopic.php?p=7874886#p7874886 vor 9 Stunden von Der Heini: Wenn ich der einfach halber wie oben beschrieben reale Anleihenverläufe nehme im Simulator: Kommt das bei 30 Jahren raus: Also eine CWR (ähnlich SWR) von 0,01%. Mache ich einen Gedankenfehler oder sind die Annahmen einer Realrendite von 0% bei sicheren Anleihen zu optimistisch? Wenn Du mit Daten ab 1870 rechnest, hast Du mehrere Währungsreformen im Datensatz. Erwartest Du in den nächsten 30 Jahren eine Währungsreform in Deutschland? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 17. September · bearbeitet 17. September von Fondsanleger1966 vor 13 Stunden von Sapine: Und schließlich haben wir noch ein Problem mit Steuern und vielleicht auch Sozialversicherung. Die Abgaben könnten zukünftig deutlich höher sein als in dem Modell angenommen. Nach meinem Verständnis sind die Ergebnisse der Musterrechnung von @stagflation in #134 jeweils *vor* Steuern und Sozialabgaben. Daher können die Abgaben nicht höher werden, als im Modell angenommen, weil das Modell dazu keine Annahmen trifft. vor 13 Stunden von Sapine: Das sind dann die Momente wo ich froh bin, wenn mein Depot durch eine höhere Rendite besondere Reserven bietet. Ob ein Aktiendepot überhaupt besondere Reserven bietet, hängt stark vom Zeitpunkt des Starts in den (vorgezogenen) Ruhestand ab. Als mein Vater diesen Schritt im Jahr 2000 ging, hatte der Bund gerade eine 30jährige Anleihe mit einem festen Coupon von 6,25% p.a. emittiert. Ein Aktiendepot mit der Wertentwicklung des MSCI World kam seitdem nur auf 5,7% p.a. vor Kosten - unter sehr viel höheren Wertschwankungen und mit sehr viel stärkerem SoRR. Du hast in die Planung Deiner Entnahmestrategie für den (vorgezogenen) Ruhestand sehr viel Arbeit hineingesteckt. Es sollte allerdings auch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass Du neben dieser eigenen Anstrengung und Leistung auch sehr viel Glück beim Timing des Starts Mitte 2014 hattest. Ob das diejenigen, die heute in den (vorgezogenen) Ruhestand starten, auch haben werden, wage ich angesichts der aktuellen Marktbewertung besonders in den USA und des immer noch hohen USD zu bezweifeln. Unter diesen Umständen auch lebensnotwendige Ausgaben über - meist zu hoch kalkulierte - Entnahmen aus einem Aktiendepot bestreiten zu wollen, weil es keine sicheren Einnahmen gibt, halte ich für überdenkenswert. Sichere Einnahmen dort, wo Sicherheit sinnvoll und entlastend ist. Risiko dort, wo man Risiken guten Gewissens und mit gutem Schlaf eingehen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Turmalin 17. September Ganz so einfach ist es mit inflationsindexierten Anleihen ja nun auch nicht. In Deutschland gibt es nur noch welche mit Ablauf 2030, 2033 und 2046. In den USA gibt es sie zwar jährlich neu mit Laufzeit 30 Jahre, aber hier hat der deutsche Anleger Fremdwährungsrisiko und ggf. eine andere Inflationsrate. Man müsste dann also auf andere Länder des Euroraums ausweichen wie Frankreich. Da sieht aber die Bonität wieder deutlich schlechter aus als in Deutschland. I Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 17. September vor 2 Stunden von Turmalin: Ganz so einfach ist es mit inflationsindexierten Anleihen ja nun auch nicht. In Deutschland gibt es nur noch welche mit Ablauf 2030, 2033 und 2046. In den USA gibt es sie zwar jährlich neu mit Laufzeit 30 Jahre, aber hier hat der deutsche Anleger Fremdwährungsrisiko und ggf. eine andere Inflationsrate. Man müsste dann also auf andere Länder des Euroraums ausweichen wie Frankreich. Da sieht aber die Bonität wieder deutlich schlechter aus als in Deutschland. Hatte ich auch schon in dem anderen Thread geschrieben. Da ist eine große Lücke und wenn ich die zwischenzeitlich verkaufen muss, kann ich in dem Anleihenwert hohe Verluste haben, das ist dann ähnlich dem SoRR. vor 5 Stunden von Fondsanleger1966: Als mein Vater diesen Schritt im Jahr 2000 ging, hatte der Bund gerade eine 30jährige Anleihe mit einem festen Coupon von 6,25% p.a. emittiert. Ein Aktiendepot mit der Wertentwicklung des MSCI World kam seitdem nur auf 5,7% p.a. vor Kosten - unter sehr viel höheren Wertschwankungen und mit sehr viel stärkerem SoRR. Das ist ein Jahr von vielen, in dem es mal anders kam. Das war aber nicht nur wegen des Crashs 2000, sondern, weil direkt nach der Erholung 2007 der Finanzcrash kam. Starte mal 1996 und nimm die Übertreibungen vor 2000 mit und es sieht anders aus. Das ist ja das Problem, wenn man sich den passenden Zeitpunkt wählt, ist immer irgendeine Form im Vorteil. Meistens sind es aber Aktien und seltener Anleihen. Zudem braucht es nicht eine Anleihe, sondern eine Anleihenleiter. Eine einzelne 30Y Anleihe kann ich nicht zwischendurch verkaufen, wenn diese im Wert fällt bzw. die Inflation höher steigt als der Coupon ist. Jetzt liegt der Coupon derzeit bei 2,9%, vor 2 Jahren (2023) war die Inflation höher. Das ist weniger als die 3%, die ein 70/30 Portfolio inflationsbereinigt bringt (3%). Natürlich ist das Risiko bei Aktien etwas höher, dafür aber auch eben die Rendite und die Erfolgswahrscheinlichkeit abseits des SoRR. Aktien-ETF - SoRR, Anleihenleiter -> Inflationsrisiko. Ich kann beides nicht komplett vermeiden. Würde ich mit einer AAA-Anleihenleiter, sicher eine Realrendite von 1 oder 1,5% über 30-40 Jahre erzielen können, wäre das eine feine Sache. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 17. September vor 7 Stunden von Fondsanleger1966: Nach meinem Verständnis sind die Ergebnisse der Musterrechnung von @stagflation in #134 jeweils *vor* Steuern und Sozialabgaben. Daher können die Abgaben nicht höher werden, als im Modell angenommen, weil das Modell dazu keine Annahmen trifft. Das ist zwar korrekt, aber für die Beurteilung ob die Entnahme für Anlegerzwecke ausreichend ist, machen sie einen wichtigen Unterschied. Zitat Du hast in die Planung Deiner Entnahmestrategie für den (vorgezogenen) Ruhestand sehr viel Arbeit hineingesteckt. Es sollte allerdings auch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass Du neben dieser eigenen Anstrengung und Leistung auch sehr viel Glück beim Timing des Starts Mitte 2014 hattest. Viel Glück finde ich eine Übertreibung und stimmt nur in dem Sinn, dass ich keinen besonders schlechten Start hatte mit starken Korrekturen zu Beginn. Der Kursverlauf zu Beginn meines Ruhestands war keineswegs überdurchschnittlich. Von den ersten fünf Jahren waren zwei im Minus, 2018 sogar zweistellig. Die fetten Jahre kamen erst später. Ich behaupte mal, dass es eine eher typische Entwicklung eines Aktiendepots ist, sofern man es nicht mit hohen Entnahmen belastet. Dein Vater hat mit dem Jahr 2000 tatsächlich ein Glücksjahr für Anleihen erwischt. Die Aktienentwicklung ab 2000 damit zu vergleichen ist ein typischer Fall von verzerrtem Ergebnis durch idealen Anfangszeitpunkt. Im Jahr 2000 lag das Shiller KGV bei über 40. Heutzutage weiß man ziemlich gut, dass ein hohes Shiller KGV mit schlechteren Renditen in der Folgezeit einhergeht. Auch deshalb mahne ich in letzter Zeit immer wieder, dass man bei den aktuellen Werten von knapp unter 40 für den S&P 500 keinesfalls mit zukünftigen Renditen von 7+ % p.a. rechnen sollte. Ich selbst bin bei rund 25 gestartet. Immer noch über dem Durchschnitt aber nicht im Bereich des Maximums. Zitat Sichere Einnahmen dort, wo Sicherheit sinnvoll und entlastend ist. Risiko dort, wo man Risiken guten Gewissens und mit gutem Schlaf eingehen kann. Nur leider sind Entnahmen aus Anleihen nicht sicher im Sinn von "wird mir reichen". Nicht bei der aktuellen Zinslage in Kombi mit der drohenden Inflation angesichts hoher Überschuldung der Staaten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fetz 17. September vor 7 Stunden von Fondsanleger1966: Als mein Vater diesen Schritt im Jahr 2000 ging, hatte der Bund gerade eine 30jährige Anleihe mit einem festen Coupon von 6,25% p.a. emittiert. Ja, aber die Umlaufrendite lag damals bei 5,x. vor 4 Minuten von Sapine: Dein Vater hat mit dem Jahr 2000 tatsächlich ein Glücksjahr für Anleihen erwischt. Die Aktienentwicklung ab 2000 damit zu vergleichen ist ein typischer Fall von verzerrtem Ergebnis durch idealen Anfangszeitpunkt. +1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kariya_ANA 20. September · bearbeitet 20. September von kariya_ANA Wow … vielen Dank für die vielen Inputs und eure Teilnahme an dem Thread. Besonders wertvoll finde ich die Diskussion und Beiträge zu Entnahmestrategien. Ich war die letzten Woche beruflich sehr stark eingespannt und muss mich hier erst in Ruhe einlesen bevor ich mit in die Diskussion einsteige. Auf interessante Einzelbeiträge werde ich noch separat antworten und eingehen. Zunächst möchte ich etwas meine Sicht zu 2-3 verschiedenen übergeordneten Diskussionen geben: Sind 1 Mio. EUR Depotvermögen bzw. 30k bis 40k EUR p.a. genug? Viele Beiträge drehen sich um diese Frage. Ich schätze die verschiedenen Sichtweisen sehr, kann für mich aber nur sagen, dass das eine rein subjektive Betrachtung und Antwort sein kann. Im Grundsatz schätze ich meine persönliche Freiheit jederzeit über jedweden Konsum und Materialismus. Was letzteres angeht, fehlt es mir an nichts - ich kann meinen sämtlichen Hobbys und Interessen nachgehen. Zunächst ist mein Ziel darauf ausgerichtet, genug “F*** You”-Money zu haben. Ob ich dann direkt komplett den Job hinwerfe oder noch auf “Sparflamme” 1-2 Jahre weitermache, als “Testphase” in der ich nur von den Depoterträgen lebe und sämtlichen Verdienst weiter aufs Depot packe bzw. meine “Cash”-Puffer fülle, werden wir sehen. Da bin ich flexibel. Und wie einige auch angesprochen haben: gewisse "Teilzeitprojekte" sind möglich und sowohl in meinem Berufsfeld als auch außerhalb davon machbar. Aber ich möchte dies nicht "Müssen". Auch gehe ich davon aus, dass ich mein Verdienst in den nächsten 5 Jahren mindestens verdoppeln werde, wenn meine Karriere so weiterläuft, wie bisher. Daher gehe ich davon aus, dass mein Einstandspreis im Depot in den nächsten 7 Jahren wesentlich höher sein wird, als die Kalkulation aus dem ersten Post. Für diejenigen mit “Kinder, Haus und Hof” kann ich die Strategie von Teilzeit für mehr freie Zeit im Hier und Jetzt sehr gut verstehen und würde ich in dem Fall genauso tun. Mein Leben ist dort nur anders aufgestellt - aus Gründen -, so dass dies keine Frage für mich ist oder jemals sein wird. 10% sind zu viel durchschnittliche Rendite? Ja, mag langfristig in irgendwelchen Charts so sein. Vielleicht auch nicht. Wer weiß es so genau? Ich jedenfalls nicht. Warum also dann die 10%? Weil das der abgerundete IZF auf mein aktuelles Eigenkapital darstellt. Wie andere schon angemerkt haben, bin ich hier auch nicht steif fixiert, sondern werde meine Berechnung und Weg agil und flexibel anpassen, je nachdem wie es kommt. Hier werde ich langfristig auch anders rechnen, sobald es in die “Renten-“/“Entnahmephase” gehe und würde sicherlich den ein oder anderen Wert im Depot umschichten (bspw. denke ich darüber nach den NASDAQ-100 (ACC) bei erreichen des Ziels mehr in “risikoärmere” Titel umzuschichten. Immer noch sicherlich Aktien/Equity, da ich mit Anleihen/Renten nicht viel Anfang kann (muss aber dazu sagen, dass ich mich damit noch nicht so beschäftigt habe; in jedem Fall gefällt mir der grundsätzliche Gedanke besser, “Eigentümer” zu sein). Zum Depot Das erste Update kommt Ende des Monats. In der Zwischenzeit wurden die Sparpläne, wie geplant, am Anfang des Monats ausgeführt. Zusätzlich wurden 252 EUR in den EQQQ aus Dividendenerträgen investiert, um den insbesondere Einstiegspreis auf ziemlich genau 27k EUR zu stellen (OCD much? :D) Was steht bei mir demnächst an? Ich werde mich mit folgenden Themen beschäftigen: Rahmenbedingung DRV besser verstehen, was Leben im Ausland angeht. Was brauch ich, um von der KVdR zu profitieren? Einarbeitung in internationales Steuerrecht für “Privatleute” Weitere Informationen über mögliche, interessante Zielländer und Reiseplanung dort hin in den nächsten 5 Jahren für jeweils ca. 2-3 Monate. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kariya_ANA 20. September · bearbeitet 20. September von kariya_ANA On 9/7/2025 at 7:01 PM, Rotenstein said: @kariya_ANA Zunächst einmal finde ich es gut, dass du dir ambitionierte Ziele setzt und finanziell frei werden möchtest. Ich werde das sicher gerne verfolgen, wenn du dies längerfristig hier dokumentierst. Wie schon von anderen erwähnt, hätte ich allerdings auch ein paar Punkte, die du bedenken kannst: 1. Die Rendite scheint mit 10% p.a. etwas optimistisch geschätzt. Ausgeschlossen ist es nicht, aber mit den gegenwärtigen Bewertungen gerade in den USA rechne ich persönlich mit deutlich weniger Rendite in den nächsten fünf bis zehn Jahren. 2. Du unterschätzt möglicherweise auch die Volatilität - und zwar sowohl der Börse als auch deines eigenen Lebens. Es kann auch sein, dass die Kurse in fünf oder zehn Jahren niedriger als heute stehen. Die Zinseszinsrechner malen ein schönes Bild von einer berechenbaren Welt, das aber leider nicht der Realität entspricht. 3. Du bist sehr auf USA fokussiert. Ich bin ein grosser Bewunderer der USA und ihrer Wirtschaft, trotzdem solltest du diversifizieren. Wenn ich es recht verstanden habe, wirst du ja bei Zeiten auf einen Welt-ETF umstellen. 4. Eine Million hört sich nach viel an, ist es aber gar nicht. Ich fühle mich selbst mit einem Vermögen von über zwei Millionen nicht gänzlich finanziell frei. Richtig frei bei hohem Lebensstandard ist man wohl erst mit vier oder fünf Millionen ("fat fire"), und reich im eigentlichen Sinne des Wortes mit zehn Millionen, was mein eigenes Ziel für die nächsten zehn bis 15 Jahre ist. 5. Über all dem Sparen sollte man dennoch das Leben nicht vergessen. Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe ebenfalls dein Beitrag zum Portfolio entdeckt, welches ich gerne verfolge. Verfolge gerne deine Argumentation zu Bitcoin, wobei ich die Anlageklasse für mich persönlich nicht wirklich sehe (Um es mit Charlie Munger's Worten zu sagen: "Rattengift" ;); bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Perspektive von dir dazu sehr spannend, gerade mit Blick auf die Bitcoinzyklen). Zu deinen Punkten: Ad 1: Wie im vorherigen Post gesagt, nehme ich hier meinen abgerundeten IZF als Grundlage und werde adjustieren, wenn nötig. Ad 2: Vielleicht. Wobei die Volatilität im Leben schon recht stark zugeschlagen hat und mich da soviel nicht mehr schocken wird. Wenn es an der Börse kracht, dann mache ich halt ein paar Jahre länger und erreiche das Vermögensziel dennoch. Ad 3: Absolut fairer Punkt. Ich starte gerade die stärkere Diversifikation mit dem Vanguard FTSE All-World High Div. Bin gerade am überlegen, ob ich ab ca. 50k EUR im SPDR S&P 500, statt den geplanten 100k EUR Einstiegspreis, auf den Vanguard Dev World + High Div. umsteige. Dies würde die (geographische) Diversifikation beschleunigen. Bin mir noch nicht sicher, und würde ich wohl final zum Jahreswechsel entscheiden. Ad 4: Aktuell gehe ich davon aus, dass ich bei meinem jetzigen Lebensstil damit vom Grundsatz sehr gut klar käme. Mal schauen, wie es sein wird, wenn ich soweit wie du mit deinem Gesamtvermögen bin. Wie gesagt, kann ich bei meinem Beruf durchaus flexibel ab dem Zeitpunkt sein und selbst wenn ich 1-2 Jahre weiterarbeiten sollte, dürfte dies in 7 Jahren ein Nettokapitalzufluss p.a. von min. 100k EUR sein. Ad 5: Mag vielleicht so rüber kommen, aber ich bin mehrmals im Jahr im Urlaub, und kann meinen sämtlichen Hobbys und Interessen nachgehen. Ich bin im Sommer fast jedes Wochenende in den Alpen "Kurven fahren". Dabei entstehen mir dank "Loyalty" Programmen für Flug, Hotel, Bahn, etc. so gut wie keine monetären Kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kariya_ANA 20. September · bearbeitet 20. September von kariya_ANA On 9/8/2025 at 12:40 PM, ramirez_asdf said: Erstmal super, dass du Ziele hast und Zahlen-Implikationen zu Papier bringst. Das Risiko sehe ich bei Deiner Planung bei den großen "Unbekannten des Lebens", die jede nüchterne 10% Rechnung in den Schatten stellt. Du bist noch weit weg vom aktuellen Rententalter 67+, wie sicher bist du was in 5-10 Jahren ist? Stichpunkt Lebensrealität? - Hast du Kinder geplant? Kinder sind ein gigantischer Parameter in der Gleichung. Es macht auch finanziell sehr großen Unterschied, in welchem Land man mit Kindern lebt (Schule, Betreuung, Sicherheit, Gesundheit) - Neue Freunde zu finden in neuem Ort, ist nicht einfach wenn man von Null anfängt. Kinder helfen hier, aber siehe Punkt 1. - Hast du Eltern, die ggf. pflegebedürftig werden und kurze Deutschland Distanzen von Vorteil sind? - Bist du Dir sicher, dass Du als Privatier im Ausland glücklich wirst? Hast du etwas außerhalb der Arbeit, was dich erfüllt? - Man unterschätzt das Humankapital in jungen Jahren bis zur Rente. Bei 1M EUR wirst du bei deiner Lebenserwartung frugal leben müssen. . - Australien/Süd-West EU. Die Winter sind weniger dunkel und die Mentalität der Leute ist deutlich weniger dystopisch und negativ. Kannst du dich aber gut integrieren, die Sprache sprechen und suchst aktiv Kontakt mit Einheimischen? Kennst du die Mentalitäten mit den Vor -und Nachteilen? Urlaub ist etwas anders als dort zu leben. Ich war 3 Monate in Australien, es war schön, aber dann auch irgendwann langweilig. Mir hat Deutschland gefehlt was Geschichte, Kultur, Bildung und Diversität angeht. - Die Klimakatastrophen (Wasserknappheit, Dürre und Überschwemmungen) nehmen dort proportional mehr zu als in Deutschland. Das kann bei einer gekauften Immobilie sehr schlecht laufen. Sind Versicherungen finanzierbar? Wie hoch ist das Risiko eines finanziellen Ruins? Hast du persönlichen Bekanntenkreis, auf den du Dich vor Ort verlassen kannst? - Gesundheitsversorgung, du hast anscheinend schlechte Erfahrungen gemacht, aber verglichen mit anderen Orten Welt leben wir hier noch in einem Paradies. Sorry, wenn ich Dir mit den eher persönlichen Fragen zu nahe trete, will auch keine Antwort in einem Forum. Will eher einen Denkanstoß geben, Geld ist wichtig für Unabhängigkeit, aber lebe auch im Hier und Jetzt. Kinder sind nicht geplant und werden definitiv nicht kommen. Im erweiterten Familienkreis gibt es jedoch genug davon. Pflegebedürftigkeit der Eltern kann durchaus ein Thema werden. Dazu: Zunächst würde ich mit meinem Gehalt dann sofort Deutschland in die Schweiz verlassen. Bei meinem Arbeitgeber kein Problem. Ich werde in keinem Fall dabei meine Eltern "im Stich lassen", nur sehe ich es nicht ein, den raffgierigen, maximal ineffizienten und uferlosen Sozialstaat weiter zu füttern. Als kinderlose Person zahle ich sowieso schon einen höheren Pflegebeitrag aktuell. In diesem Kontext des Sozialstaats und unserer aktuellen Politik der letzten 25 Jahre sehe ich für Deutschland leider keinerlei Hoffnung. Das Ding wird mit voller Wucht gegen die Wand gefahren. Mag für manche "asozial" sein, aber ich glaube jeder hat die Pflicht seine Steuer- und Abgabenlast soweit es geht mit legalen Mittel zu minimieren. Und bei der Pflege mit Heranziehung von 100k+ Einkommen ist für mich eine rote Linie überschritten, was die solidarität angeht. In den Ländern, die mir vorschweben bin ich genauso Glücklich, oder sogar noch mehr, als in Deutschland. Ich habe mehrere Jahre am Stück in Australien gelebt und studiert. Habe mehrere Monate in verschiedenen Ländern in Europa verbracht, genauso wie in den USA. Ich bin beruflich auf der gesamten Welt unterwegs, wenn dann teilweise auch eher "kürzer", aber man lernt dabei sehr viele Menschen, Kulturen und Sichtweisen, wenn auch nur im Ansatz, kennen. So kann ich z.B. sagen, dass Asien als Lebensmittelpunkt grundsätzlich nichts für mich ist. Deutschland hat sehr viele Vorteile, die mir auch immer wieder da bewusst werden, wenn ich im Ausland bin. Aber genauso gibt es genauso viele Nachteile, Stichwort Infrastruktur oder teilweise sogar die Mentalität und Kultur "der Deutschen" in gewissen Bereichen (dauernde Neidkultur, Moral, Arbeitskultur, etc.) Mit dem Humankapital hast du natürlich absolut recht. Nur ist mir dies nicht wichtig. Ich stelle mir dabei die Frage: "Wann hast du genug, um allen "F*** You" zu sagen und dennoch tun und lassen zu können was ich möchte. Wie im Post vorher gesagt, steht meine persönliche Freiheit für mich über allem. Zu dem Punkt Gesundheitsversorgung: Das kann ich so nicht bestätigen bzw. nur teilweise. Ja, es geht uns in Deutschland nicht schlecht, was die grundsätzliche Versorgung für die Gesundheit aller angeht und solange es sich um "Standarderkältungen" oder "Krebs" handelt. Hast du andere gesundheitliche Probleme, gerade in jüngerem Alter, "good luck". Und setze ich dies noch in das Verhältnis, was ich monatlich in das Gesundheitssystem einzahle (AG- und AN-Anteil), ist es subjektiv eine Katastrophe. Ich bin auf Emfpehlung meiner deutschen Ärztin zur Behandlung und etwas längeren Reha in ein Privatkrankenhaus nach Ungarn gegangen (Einzelzimmer, persönlicher Speiseplan, top Versorgung von einem internationalen Ärzte-Team mit neuster Technologie "ohne Wartezeiten"). In Deutschland hätte ich alleine auf die erste spezielle MRT Untersuchung und Folgeuntersuchung ca. 5 Monate warten sollen, damit man verifizieren kann, was ich überhaupt habe. "Fuck you". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag