Skydome 30. September Hallo, mal eine allgemeine Frage zu Mischfonds und ETFs. Wie ist deren Lebenszyklus und wie unterscheiden sich diese? Nach meinem laienhaften Kleinanlegerverständnis werden diese aufgesetzt, also mit einem Start-Portfolio oder einem Inizes der nachgebildet wird zum Handel freigegeben. Dann kommen die Anleger, welche da "Geld hineinstecken" sodass die Fonds weiter zukaufen und wachsen... Jetzt interessiert mich das Ende. Irgendwann ist doch sicher Schluss mit Wachstum. Wie ist das geregelt und welche Mechanismen spielen da eine Rolle? Geht da ein Chef-Manager in Pernsion und die Performance wird schlagartig schlecht oder wie kann man sich das vorstellen? Falls jemand Quellen kennt, wo man sich als Kleinanleger schlau machen kann oder auch direkte Antworten wäre ich sehr dankbar über das Teilen derer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
s1lv3r 30. September · bearbeitet 30. September von s1lv3r vor 1 Stunde von Skydome: Jetzt interessiert mich das Ende. Irgendwann ist doch sicher Schluss mit Wachstum. Wie ist das geregelt und welche Mechanismen spielen da eine Rolle? Geht da ein Chef-Manager in Pernsion und die Performance wird schlagartig schlecht oder wie kann man sich das vorstellen? Im Prinzip ist hier auch nur ein marktwirtschaftlicher Mechanismus im Gang: Die Anleger legen Geld im Fonds an, einen kleinen Teil dieser Gelder kriegt die Fondsgesellschaft als Verwaltungsgebühr, d.h. solange genug Geld im Fonds angelegt ist, hat die Fondsgesellschaft ein wirtschaftliches Interesse daran den Fonds weiter zu führen, um weiter Gebühren einnehmen zu können. Umgekehrt ist es so, dass wenn das Interesse der Anlager an dem Fonds schwindet (sei es auf Grund schlechter Performance auf Grund von aktiven Entscheidungen des Managements, zu hohen Kosten oder einfach nur weil die Investmentidee des Fonds nicht mehr gefragt/modern ist), schwindet auch das Interesse der Fondsgesellschaft daran den Fonds weiter zu führen. Irgendwann liquidiert sie den Fonds dann ggf. oder fusioniert ihn einfach mit einem ihrer anderen Fonds. Das ist natürlich blöd für uns langfristige Anleger, da die aufgelaufenen Gewinne dadurch ggf. schlagartig versteuert werden müssen. Die entscheidende Konsequenz für uns als Kleinanleger ist daher schon bei der Auswahl der Fonds: Wir möchten Fonds finden, die möglichst langfristig bestehen (am besten "unendlich") wir sollten also darauf achten, dass wir in Fonds investieren, die möglichst groß sind und möglichst nicht "aus der Mode kommen", also wenn möglich keine Nischenthemen abdecken, für die sich in 10 Jahren niemand mehr interessiert ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
monstermania 30. September vor einer Stunde von Skydome: Irgendwann ist doch sicher Schluss mit Wachstum. Selbst wenn Schluss ist mit Wachstum, reicht es völlig aus wenn das Fondsvolumen konstant bleibt bzw. nicht extrem sinkt, damit die Fondsgesellschaft weiter Geld verdient. Es ist ja bereits heute so, dass Vermögenswerte zusehends vererbt werden. Die angenommene Logik, dass alle Vermögenswerte zu einem Stichtag 'verbraucht' werden, dürfte wohl eher die absolute Ausnahme darstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 30. September · bearbeitet 30. September von stagflation vor 3 Stunden von Skydome: Geht da ein Chef-Manager in Pernsion und die Performance wird schlagartig schlecht oder wie kann man sich das vorstellen? Bei klassischen Fonds, die stark auf einem Fonds-Manager ausgerichtet sind, kann das passieren. Bei Freestyle ETFs wie dem ARK Innovation ETF auch. Bei ETFs oder Fonds, die einen Index tracken und die voll replizieren, sollte es keinen Unterschied spielen, ob sie von Manager A oder von Manager B betreut werden. Ganz im Gegenteil: weil es den Index als Vergleichsmaßstab gibt, kann jeder die Performance des ETFs zeitnah kontrollieren. Wenn ein Fonds-Manager seine Fonds auch nur ein klein wenig schlechter führen würde, würde das sofort in der Tracking Difference auffallen. Das kann sich kein Manager und kein Fondsanbieter leisten. vor 2 Stunden von monstermania: Die angenommene Logik, dass alle Vermögenswerte zu einem Stichtag 'verbraucht' werden, dürfte wohl eher die absolute Ausnahme darstellen. Bei CEFs und ähnlichen Produkten wird teilweise mehr ausgeschüttet, als erwirtschaftet wird. Dann schmilzt das Fondsvermögen und es gibt tatsächlich einen Endpunkt. Ähnliches gilt für Offene Immobilienfonds, die geschlossen und abgewickelt werden. Aber das sind, wie Du schreibst, Ausnahmen. Bei den großen marktbreiten Aktien-ETFs erwarte ich das nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skydome 30. September Danke für Eure Antworten. Klingt plausibel... Aus Sicht einer Fondsgesellschaft ist es also zweckmäßig dafür zu sorgen, dass ein Fond zunächst preiswert gehandelt werden kann und regen Zulauf erfährt, nach dieser Aufbauphase dann jedoch nur schlecht bzw. teuer handelbar ist, sodass das Volumen möglichst lange konstant bleibt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 30. September · bearbeitet 30. September von stagflation vor 7 Minuten von Skydome: Aus Sicht einer Fondsgesellschaft ist es also zweckmäßig dafür zu sorgen, dass ein Fond zunächst preiswert gehandelt werden kann und regen Zulauf erfährt, nach dieser Aufbauphase dann jedoch nur schlecht bzw. teuer handelbar ist, sodass das Volumen möglichst lange konstant bleibt? Warum sollte eine Fondsgesellschaft ihren Ruf ruinieren? Bei breit diversifizierten ETFs herrscht Wettbewerb. Die Produkte sind austauschbar. Wenn also Vanguard (oder eine andere Fondsgesellschaft) die Verwaltungsgebühren deutlich erhöhen würde oder die Handelbarkeit erschweren oder einschränken würde, wären die Kunden sehr schnell weg. Nö, das Ziel ist eher, das Volumen zu erhöhen oder zumindest zu erhalten. Wenn man einen Fonds mit einem Volumen von 300 Mrd. US-$ hat und jährlich Gebühren von 0,1% erhebt, kann man sehr gut davon leben! Eine Henne, die Gold-Eier legt, macht man sich doch nicht kaputt! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
monstermania 30. September · bearbeitet 30. September von monstermania vor 1 Stunde von Skydome: Aus Sicht einer Fondsgesellschaft ist es also zweckmäßig dafür zu sorgen, dass ein Fond zunächst preiswert gehandelt werden kann und regen Zulauf erfährt, nach dieser Aufbauphase dann jedoch nur schlecht bzw. teuer handelbar ist, sodass das Volumen möglichst lange konstant bleibt? Du sieht es viel zu sehr aus Sicht des Endkundenanlegers. Das Gros der Gelder in sehr vielen Fonds/ETF kommt durch institutionelle Investoren in die Fonds (z.B. Pensionsfonds, Versicherungen, usw.). Gerade ETF wurden ja geschaffen damit große institutionelle Investoren schnell und einfach große Summen investieren können. Da herrscht ein knallharter Wettbewerb zwischen den Anbietern. Schließlich kann der Kunde ganz schnell seine Milliarden in einen anderen ETF/zu einem anderen Anbieter umschichten. Das führt dann sogar eher dazu, dass die Kosten gesenkt werden. So hat z.B. gerade Vanguard die Kosten für Ihr 'Flagschiff' FTSE All World leicht gesenkt. Und so etwas hier ist dann reines Marketing der Emittenten: Scalable Capital bietet auch gerade einen ETF zu 0% an. Aber die 0% gelten nur für das 1. Jahr. Anschließend kostet der ETF dann 0,15% p.a. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skydome 14. Oktober Gut - ETFs sind damit erklärt. Schauen wir zu einem konkreten Beispiel eines aktiv gemanageten Mischfond, Volumen 6 Mrd. EUR, Alter 10 Jahre, TER 1.5%, Wachstum so im Schnitt um die 8...12 % p.a. welcher die Jahre zuvor an zahlreichen Handelsplätzen gut handelbar war (kleine Spreads), im letzten Jahr jedoch a) sich nur noch horizontal bewegt und zeitgleich b) kaum noch bzw. mit sehr hohen Spreads gehandelt werden kann. Wie ist das einzuordnen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 14. Oktober vor 19 Minuten von Skydome: Schauen wir zu einem konkreten Beispiel eines aktiv gemanagten Mischfonds Hast Du den Namen des Mischfonds mit geheimer Tinte geschrieben oder einfach nur vergessen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Apfelkomplott 14. Oktober Am Ende ist es halt, wie bei jedem Produkt eines Unternehmens, eine Wirtschaftlichkeitsrechnung. Was sind die laufenden Kosten, was spült es dafür rein. Bei deinem Beispiel mit 6 Mrd. Volumen und 1,5% Gebühren wären das 90 Mio. Euro jährlicher Bruttoumsatz. Davon kann man schon einige Fondsmanager, Vertriebler, Marketing,... bezahlen. Akute Angst vor Schließung hätte ich da erstmal nicht. Bei ETFs gab es mal die Faustregel, dass 50 Mio. Volumen zumindest mal zur Kostendeckung reichen. Ab 500 Mio. wird es für den Betreiber interessant, dann ist eine Schließung/Verschmelzung wenig wahrscheinlich. Wie oben schon gesagt ist das Risiko bei breiten, günstigen Brot & Butter Index-ETFs deutlich geringer als bei modischen Nischenkonstrukten, die nach kurzer Zeit evtl. schon wieder out sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 14. Oktober vor 24 Minuten von Apfelkomplott: Bei ETFs gab es mal die Faustregel, dass 50 Mio. Volumen zumindest mal zur Kostendeckung reichen. Ab 500 Mio. wird es für den Betreiber interessant, dsind. Wo findet man solche Infos? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Apfelkomplott 14. Oktober Verbindlich wird es wohl niemand sagen können, der nicht der Fondsgesellschaft in die Bücher gucken kann. Aber diese Zahlen geistern hier seit geraumer Zeit immer mal rum, ebenso wie in den Kommentarspalten von Finanzblogs. Und auch justETF teilt Fondsgröße in diese drei Kategorien ein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber 15. Oktober Ich verdoppele mal von 50 Mio auf 100 Mio https://www.finanzfluss.de/etf-handbuch/fondsvolumen/ https://www.justetf.com/de/news/etf/etfs-und-fondsvolumen.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 16. Oktober · bearbeitet 16. Oktober von stagflation vor 4 Stunden von Geldhaber: Ich verdoppele mal von 50 Mio auf 100 Mio Das könnte hinkommen. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass eine TER von 0,1% oder 0,2% auch bei 100 Millionen € nur 100.000 € oder 200.000 € pro Jahr sind. Davon kann man wahrscheinlich keinen großen Publikums-Fonds managen. Der Trick ist die Umbrella-Struktur, bei der es einen Hauptfonds und viele Teilfonds gibt. Anmeldung, Prüfungen und Abschlüsse sind nur für den Hauptfonds erforderlich. Teilfonds können relativ preiswert hinzugefügt werden. Ich vermute auch, dass es Querfinanzierungen gibt. State Street Global, Blackrock und Vanguard haben einen oder mehrere große ETFs, die sehr gut laufen und mit denen sie Geld verdienen. Deshalb können sie auch ETFs in Nischen oder in erwarteten zukünftigen Wachstumsmärkten anbieten, mit denen sie zurzeit nur wenig oder kein Geld verdienen. Ein Beispiel wäre der LifeStrategy 20, dessen Fondsvolumen unter 100 Mio. € liegt. Alle vier LifeStrategy ETFs zusammen haben jedoch ein Volumen von fast 2 Mrd. €. Es gilt: "size matters": Ein großer ETF-Anbieter wie Blackrock kann relativ einfach neue ETFs auflegen und Nischen besetzen, weil er wegen seiner Bekanntheit schnell große Fondsvolumina erreichen kann. Es gibt Skalierungseffekte. Wenn ein ETF auf die 10-fache Größe wächst, steigen die Kosten wesentlich weniger stark. Größe ist also ein Vorteil. Kleinere Anbieter müssen sich überlegen, welche ETFs sie anbieten. Ihnen bleiben eigentlich nur Nischen. Einerseits müssen diese attraktiv sein, damit sie genügend Investoren finden - andererseits darf es noch nicht zu viel Konkurrenz geben. Langfristig ist der ETF-Markt ein typischer "winner takes it all" Markt, der Monopole ermöglicht und begünstigt. Ähnlich wie der Markt für Standard-Software (Microsoft). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skydome 16. Oktober Am 14.10.2025 um 12:21 von west263: Hast Du den Namen des Mischfonds mit geheimer Tinte geschrieben oder einfach nur vergessen? A0X754 Am 14.10.2025 um 12:59 von Apfelkomplott: Bei deinem Beispiel mit 6 Mrd. Volumen und 1,5% Gebühren wären das 90 Mio. Euro jährlicher Bruttoumsatz. Davon kann man schon einige Fondsmanager, Vertriebler, Marketing,... bezahlen. Akute Angst vor Schließung hätte ich da erstmal nicht. Habe den eine Weile verfolgt. Ob eine Schließung im Raum steht, weiss ich natürlich nicht - nur blöd wenn andere fleißig weiter arbeiten, dieser jedoch stagniert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tenno 16. Oktober Am 14.10.2025 um 12:01 von Skydome: Gut - ETFs sind damit erklärt. Schauen wir zu einem konkreten Beispiel eines aktiv gemanageten Mischfond, Volumen 6 Mrd. EUR, Alter 10 Jahre, TER 1.5%, Wachstum so im Schnitt um die 8...12 % p.a. welcher die Jahre zuvor an zahlreichen Handelsplätzen gut handelbar war (kleine Spreads), im letzten Jahr jedoch a) sich nur noch horizontal bewegt und zeitgleich b) kaum noch bzw. mit sehr hohen Spreads gehandelt werden kann. Wie ist das einzuordnen? Vielleicht so, dass die ursprünglichen Fondsmanager einen eigenen Fonds gegründet haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldhaber 16. Oktober vor 1 Stunde von Skydome: A0X754 Das ist der ACATIS Value Event Fonds A vor einer Stunde von Tenno: Vielleicht so, dass die ursprünglichen Fondsmanager einen eigenen Fonds gegründet haben. ... nämlich den GANÉ Value Event Fund - D A3ERNQ Mehr zu beiden Fonds in diesem Faden: Hier noch ein Vergleich: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE000A0X7541,DE000A3ERNQ7 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag