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Artur1338

Consorsbank verlangt trotz eID-Identifikation unzensierte Ausweiskopie – rechtlich notwendig?

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Artur1338

Hallo zusammen,

 

ich habe kürzlich ein Depot bei der Consorsbank eröffnet und mich dabei über die POSTIDENT-App mithilfe der eID-Funktion meines Personalausweises identifiziert. Für mich ist das aktuell einfach die sicherste Möglichkeit zur Identitätsfeststellung, da es medienbruchfrei erfolgt und die Anforderungen des § 12 Abs. 1 Nr. 1 GwG in Verbindung mit § 18 PAuswG erfüllt.

 

Umso überraschter war ich, als ich im weiteren Verlauf des POSTIDENT-Prozesses zusätzlich dazu aufgefordert wurde, ein Foto von Vorder- und Rückseite meines Ausweises aufzunehmen, obwohl die Identifizierung über die eID bereits erfolgreich abgeschlossen war. Aus meiner Sicht wird der Zweck der eID damit zumindest teilweise unterlaufen, denn sie soll ja gerade eine separate Bildübermittlung unnötig machen.

 

Dennoch bin ich dieser Anforderung nachgekommen, habe jedoch bei der Aufnahme sowohl das Lichtbild als auch die Ausweisnummer abgeklebt. Mir ist bewusst, dass Banken die Ausweisnummer zur Dokumentation benötigen, allerdings wurde diese bereits über die eID digital und in strukturierter Form übertragen. Eine zusätzliche Übermittlung per Foto halte ich daher aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht für notwendig. Das Gleiche gilt für das Foto auf dem Ausweis, sofern es nicht zur Identitätsprüfung verwendet wird (was durch die eID bereits geschehen ist), da ich sowie kein Foto von mir selbst zum Abgleich hochladen musste. Der einzige Grund für das Ausweisfoto aus meiner Sicht ist dann die Adresse bzw. die Unterschrift auf dem Ausweis, um ggf. Unterschriften auf Dokumenten, gegen die auf dem Ausweis prüfen zu können.

 

Heute erhielt ich nun eine E-Mail von der Consorsbank mit der Aufforderung, eine vollständig unzensierte Kopie meines Ausweises hochzuladen. Ich frage mich, worin der Mehrwert dieser zusätzlichen Kopie liegen soll, insbesondere da die eID alle gesetzlich geforderten Daten bereits geliefert hat.

 

Ich bin selbst in der IT tätig und achte daher sehr genau darauf, nur die Daten zu teilen, die wirklich erforderlich sind, und versuche immer so wenig wie nötig herauszugeben. Daher schwärze ich eigentlich immer, was geht, und hatte bis auf Nachfragen, die dann das geschwärzte Dokument dennoch akzeptiert haben, keine Probleme. Zumal man nach PAuswG Kopien als solche auch kennzeichnen muss und die Bundesnetzagentur sowie die Verbraucherschutzzentrale immer empfehlen, alle nicht benötigten Informationen, daher auch eigentlich immer das Lichtbild, zu schwärzen.

 

Andere Banken wie etwa Comdirect oder ING handhaben das nach meiner Erfahrung anders. Dort wird die eID als vollständiger Identitätsnachweis akzeptiert, ohne dass im Anschluss noch zusätzliche Dokumente nachgereicht werden müssen. Das erscheint mir auch im Sinne des Datenschutzes und der Datenminimierung gemäß Art. 5 DSGVO wesentlich angemessener.

 

Daher meine Frage in die Runde:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit der Consorsbank gemacht? Oder kennt jemand den konkreten rechtlichen Hintergrund, weshalb trotz eID und Vorlage einer geschwärzten Kopie noch eine vollständige, unzensierte Kopie erforderlich sein soll?

 

Ich freue mich über Rückmeldungen, auch aus rechtlicher oder praktischer Sicht.

 

Viele Grüße

Artur

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west263
vor 12 Minuten von Artur1338:

Ich frage mich, worin der Mehrwert dieser zusätzlichen Kopie liegen soll, insbesondere da die eID alle gesetzlich geforderten Daten bereits geliefert hat.

und was ist die Antwort der Consorsbank zu dieser Frage?

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Holgerli

Und was sagt der zuständige Datenschutzbeauftragte des Landes bzw. der Datenschutzbeauftragte der Consorsbank zu der Anforderung und Deiner Frage der Notwendigkeit?

Ich würde mich glaube ich eher an den Datenschutzbeauftragten der Consorsbank wenden, weil der die rechtlichen Hintergründe kennen sollte und nicht mit "das haben wir schon immer so gemacht" kommen dürfte.

BTW: Die eID hat vor 4 oder 5 Jahren bei Scalable Capital gereicht und es gab auch nie die bitte Ausweiskopien nachzureichen.

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Artur1338

@Holzgerli Der Tipp mit den Datenschutzbeauftragten der Consorsbank werde ich mir mal anschauen. Der Support hat mir lediglich geantwortet, dass dies für die Kontoeröffnung benötigt wird, ist aber nicht weiter darauf eingegangen. Ich habe nun eine Mail mit Verweis auf das GwG und PAuswG versendet und darum gebeten, mir transparent darzulegen, warum nach eID plus Ausweisfoto mit abgeklebtem Lichtbild sowie Ausweisnummer noch die komplett unzensierte Kopie erforderlich ist. Darauf habe ich bisher allerdings noch keine Antwort erhalten.

 

Wie gesagt, mir erschließt sich das nicht. Insbesondere da ich bei der Comdirect ebenfalls ein Depot habe, wo das Ganze per eID problemlos funktioniert hat, und mein Girokonto bei der ING ebenfalls ohne Probleme mit eID eröffnet wurde. Allein bei der Baaderbank wurde ich beim Depotübertrag nach eID aufgefordert, meinen Ausweis hochzuladen, damit die Unterschrift abgeglichen werden kann. Dort haben sie jedoch ohne Beanstandung die zensierte Kopie akzeptiert, die quasi nur Name, Geburtsdatum und Unterschrift zeigt.

 

Ggf. hat die Consorsbank intern andere Regelungen, denn warum sonst sollten sie diesen erweiterten Postident-eID-Prozess mit dem Foto fordern? Es stellt sich nur die Frage, ob dies aus internen Compliance-Gründen geschieht und wie dies mit der DSGVO in Einklang steht.

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Holgerli

Berichte mal bitte, was der Datenschutzbeauftragte gesagt hat.

Die nächste Eskalationsstufe wäre der Datenschutzbeauftragte des Landes (wenn überhaupt nötig). Den habe ich mal eingeschaltet, nachdem eine Auskunfts-Anfrage nach DSGVO von einem Unternehmen nicht beantwortet wurde. Danach hatte ich sehr schnell alle Auskünfte. ;) 

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Artur1338

@Holgerli Melde mich, sobald ich was höre.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 3 Stunden von Artur1338:

abgeklebtem Lichtbild

vielleicht liegt es daran? Hab noch nie gehört, dass man das abklebt. Dann ist ja letztlich die Person vom eID Verfahren nicht mit dem Ausweis abgleichbar? Vielleicht ist es das?! Wobei man ja nur bei Video-Ident jemanden sieht...keine Ahnung. Hatte noch nie das Problem, mich da nicht auch auf der Ausweiskopie zu zeigen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Die pragmatische Lösung ist: gib denen doch einfach die Ausweiskopie. Ich habe nicht den Eindruck, dass auf dem Personalausweis etwas steht, was die Bank nicht wissen sollte. 

 

Der viel wichtigere Schritt ist doch, sich zu überlegen, wem man überhaupt Daten gibt. Da würde ich ansetzen. Also kein Payback, keine Kundenkarten, möglichst wenig Kartenzahlungen, möglichst wenige Vertragspartner, kein Striptease bei Facebook, keine Microsoft/Google Account, usw. Aber wenn ich mit einer Bank Geschäfte mache, ist es durchaus legitim, dass die wissen wollen, wer ich bin.

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 5 Stunden von Artur1338:

Daher meine Frage in die Runde:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit der Consorsbank gemacht? Oder kennt jemand den konkreten rechtlichen Hintergrund, weshalb trotz eID und Vorlage einer geschwärzten Kopie noch eine vollständige, unzensierte Kopie erforderlich sein soll?

 

Ich freue mich über Rückmeldungen, auch aus rechtlicher oder praktischer Sicht.

Keine Erfahrungen mit der genannten Bank.

Bei anderen Stellen hake ich immer nach und verlange, die konkreten gesetzlichen Grundlagen genau zu benennen, auf Grund derer die Forderung gestellt wird.

Meist wird es dann interessant;)

 

Allerdings nicht vergessen, weder braucht die Bank "querulierende" Kunden, noch brauchst Du eine übergriffige Bank. Es ist halt ein Abwägen für beide Seiten.

Man könnte auch nachgeben und dann die Institution mit Datenauskunfts- und Löschungsbegehren nerven. Aber wer tut sich das an?

Letztlich würde ich persönlich von einer Geschäftsbeziehung Abstand nehmen.

 

 

vor 29 Minuten von stagflation:

Aber wenn ich mit einer Bank Geschäfte mache, ist es durchaus legitim, dass die wissen wollen, wer ich bin.

Das dürfen sie gerne. Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.

Eine Vollkopie von Ausweis oder Reisepass zählt nicht dazu und ist eine Kompetenzüberschreitung des Instituts.

 

 

SG

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 52 Minuten von Norica:

Eine Vollkopie von Ausweis oder Reisepass zählt nicht dazu und ist eine Kompetenzüberschreitung des Instituts.

 

Ist das ein Bauchgefühl? Oder kennst Du ein konkretes Dokument oder Gerichtsurteil, in dem klar definiert wird, was die Bank im Rahmen des KYC Prozesses benötigt? Und was sie vielleicht gar nicht abfragen darf?

 

Ich sehe es sogar als Vorteil, wenn die Bank eine Ausweiskopie mit Lichtbild hat. Wenn jemand unbefugt 10.000 € von meinem Konto in der Filiale abhebt und ich hinterher gegen die Bank klagen muss, könnte ich die Bank fragen: haben Sie bei der Abhebung einen Vergleich mit meiner Personalausweiskopie gemacht? Wenn die Bank dann antwortet: "hätten wir gerne, aber Sie haben das Lichtbild auf Ihrer Ausweiskopie geschwärzt", dann dürfte das im Gerichtssaal zu Gelächter führen.

 

Also, deswegen die pragmatische Lösung. Gib der Bank, was sie braucht. Meine Volksbank will auch alle 10 Jahre eine Ausweiskopie (wenn mein Ausweis erneuert wurde) - und ich gebe sie ihnen.

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 57 Minuten von stagflation:

Ist das ein Bauchgefühl? Oder kennst Du ein konkretes Dokument oder Gerichtsurteil, in dem klar definiert wird, was die Bank im Rahmen des KYC Prozesses benötigt? Und was sie vielleicht gar nicht abfragen darf?

Nein, kein Bauchgefühl. Die zuständigen Dokumente sind die bestehenden Gesetze. Auf welche sich die jeweilige Bank bezieht, who knows?

Die Bank darf alles abfragen, aber sie muss nicht zwangsläufig eine Antwort bekommen. Darum kann man dem TO auch erst dann etwas Genaueres sagen, wenn man weiß, worauf sich die Bank bezieht.

Wie gesagt wird es dann oft interessant. 

 

Die pragmatische Lösung wie von Dir vorgeschlagen gehen die meisten Leute. Meist passiert eher nichts.

Nur wenn man mal die fragt, die damit schlechte Erfahrungen gemacht haben, dann werden die einen Teufel tun statt eine Ausweiskopie rausrücken.

 

 

SG

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stagflation
vor 2 Minuten von Norica:

Die zuständigen Dokumente sind die bestehenden Gesetze. 

Dann nenne doch bitte mal die Quellen. Dann können wir uns das anschauen.

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limuc

Auch bei mir war Scalable vor. ca. 5 Jahren zufrieden mit der eID. Vielleicht sind sie bei Consors einfach nur übervorsichtig, ähnliches hört man von TR wenn es um grössere Beträge geht, die wohlweislich belegt sind, vielleicht fürchtet man bei Consors aber lediglich einen quengeligen (besserwisserischen) Kunden mehr zu haben.

 

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Norica
vor 7 Minuten von stagflation:

Dann nenne doch bitte mal die Quellen. Dann können wir uns das anschauen.

Gerne, wenn Du mir bitte sagst, auf welche genau sich die Bank des TO bezieht?:wallbash:

 

 

SG

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 5 Stunden von Norica:

Gerne

 

Ich glaube, dass Du das nicht schaffen wirst. Weil es dieses Dokument nicht gibt, in dem genau geregelt ist, welche Informationen eine Bank abfragen und speichern darf und muss - und welche nicht.

 

Es ist viel komplizierter.

 

Die Bafin will, dass die Banken ihren Kunden kennen. Wenn die Banken nicht kooperieren, senden einen Sonderbevollmächtigten ins Haus.

 

Die Finanzbehörden wollen, dass Banken Steuerflucht und Steuerhinterziehung unterbinden. Wenn sie nicht kooperieren, drohen empfindliche Strafen.

 

Strafverfolgungsbehörden wollen, dass Banken bei Strafverfahren kooperieren.

 

US-Behörden wollen internationalen Datenabgleich, auch wenn es nationalen Gesetzen widerspricht. Mit FATCA und dem US-Justizsystem sind sie sehr durchsetzungsstark.

 

Datenschützer wollen Datensparsamkeit.

 

Kunden wollen einerseits maximalen geschützt werden, andererseits aber auch maximalen Komfort.

 

Manche Menschen wünschen sich das Bankgeheimnis zurück.

 

Das sind widersprechende Interessen. Banken sind in der Zwickmühle. Speichern sie zu wenige Daten, machen sie sich angreifbar. Speichern sie zu viele Daten, dann auch.

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Norica
vor 40 Minuten von stagflation:

 

Ich glaube, dass Du das nicht schaffen wirst. Weil es dieses Dokument nicht gibt, in dem genau geregelt ist, welche Informationen eine Bank abfragen und speichern darf und muss - und welche nicht.

 

Es ist viel komplizierter.

 

Die Bafin will, dass die Banken ihren Kunden kennen. Wenn die Banken nicht kooperieren, senden einen Sonderbevollmächtigten ins Haus.

 

Die Finanzbehörden wollen, dass Banken Steuerflucht und Steuerhinterziehung unterbinden. Wenn sie nicht kooperieren, drohen empfindliche Strafen.

 

Strafverfolgungsbehörden wollen, dass Banken bei Strafverfahren kooperieren.

 

US-Behörden wollen internationalen Datenabgleich, auch wenn es nationalen Gesetzen widerspricht. Mit FATCA und dem US-Justizsystem sind sie sehr durchsetzungsstark.

 

Datenschützer wollen Datensparsamkeit.

 

Kunden wollen einerseits maximalen geschützt werden, andererseits aber auch maximalen Komfort.

 

Manche Menschen wünschen sich das Bankgeheimnis zurück.

 

Das sind widersprechende Interessen. Banken sind in der Zwickmühle. Speichern sie zu wenige Daten, machen sie ich angreifbar. Speichern sie zu viele Daten, dann auch.

Was Du glaubst ist nicht von Bedeutung.

Mit "Es ist viel komplizierter" fängt es immer an, komplizierter zu wirken.

 

Falls der TO noch die fehlenden Fakten liefert, werden wir sehen ob und was geht.

Derweil bin ich raus, denn ohne Fakten kann ich nichts weiter beitragen.

Selbst einen eventuell vorhandenen Irrtum meinerseits kann ich so nicht eingestehen.

 

Aber sollte der TO noch liefern, kannst Du sicherlich auch gleich selbst nachsehen, wenn das Interesse an der Sache so groß ist.

Demnach wars das, Wochenende kommt eh grad rein:prost:

 

 

SG

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Artur1338

So eine Diskussion wollte ich hier eigentlich gar nicht entfachen. Es ist nicht so, dass ich keinen Ausweis hochgeladen habe, sondern dass ich ein Bild hochgeladen habe, auf dem mein Gesicht und die Personalausweisnummer abgedeckt sind. Hätte ich die Möglichkeit gehabt ein einfaches Wasserzeichen über die Daten zu legen wäre das auch ok.

 

Was Banken dürfen und sollen, ist im Wesentlichen durch die DSGVO, das Geldwäschegesetz (GwG) sowie das Personalausweisgesetz (PAuswG) geregelt.

 

Laut § 10 GwG müssen bei der Identitätsfeststellung folgende Angaben erfasst werden: Name, Vorname, Geburtsdatum, Wohnanschrift sowie die Ausweisnummer oder ein anderes amtliches Identifikationsmerkmal. Durch die Nutzung der eID-Funktion des Personalausweises ist die Übertragung der Ausweisnummer nicht zwingend erforderlich. Die digitale Signatur der eID stellt in sich selbst ein vertrauenswürdiges Identitätsmerkmal bereit, das die gesetzlichen Anforderungen des GwG erfüllt. Dieses Vorgehen wird auch von der BaFin als geeignetes Verfahren zur Identitätsfeststellung anerkannt (BaFin Rundschreiben 09/2017, § 6 GwG, Link).

 

Entsprechend reicht bei Banken wie ING oder Comdirect das Auslesen des Ausweises allein aus, ohne dass ein zusätzliches Ausweisfoto oder die Nummer selbst übermittelt werden müssen.

 

Hinzu kommt, dass Ausweiskopien nach § 20 PAuswG stets zweckgebunden sind und wie z.B hier für die Identitätsprüfung verwendet werden dürfen bzw. sollen. Aus Sicht der DSGVO sollte zudem das Prinzip der Datenminimierung gelten, es dürfen nur so viele Daten erhoben werden, wie unbedingt nötig sind. Vor diesem Hintergrund wirkt die Anforderung eines Fotos meines Gesichts oder der Ausweisnummer widersprüchlich, da die Identitätsprüfung durch die eID bereits rechtssicher erfolgt.

 

Ich habe die Consorsbank zu diesem Thema direkt gefragt und werde das Ergebnis hier gerne posten. Grundsätzlich ist es ja möglich, Daten auch ohne Rechtsgrundlage zu teilen. Ich möchte jedoch den Umfang und die Art der Nutzung der Kopie erfahren und verstehen, was genau der Hintergrund dafür ist. Wenn es sich vermeiden lässt, hochsensible Bilder des Ausweises an Dritte weiterzugeben, ist das ein zusätzliches Plus. Meiner Meinung nach sind die meisten Menschen in diesem Thema einfach überhaupt nicht sensibilisiert und geben Daten direkt weiter, obwohl die Empfänger keinen Anspruch darauf haben. Man denke allein an die in Italien geleakten Personalausweiskopien von deutschen Touristen, weil Hotels die Dokumente nach der Verarbeitung einfach nicht gelöscht haben. Jetzt wird mit denen im Zweifelsfall Betrug begangen.

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mmusterm
· bearbeitet von mmusterm
5 hours ago, stagflation said:

Speichern sie zu wenige Daten, machen sie ich angreifbar. Speichern sie zu viele Daten, dann auch.

Die Consorsbank scheint mir generell "etwas übergriffig" zu sein. In der regelmäßig (bei jeder Bank) stattfindenden Stammdaten-Überprüfung fragen sich jetzt Einkommen und Vermögen (als Muss-Angabe) ab. Auch hier fehlt jede gesetzliche Grundlage oder eine Angabe, warum/wozu Consors das braucht  - Marketing-Maßnahmen seitens Consors lasse ich natürlich nicht gelten ;-)

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arbeitstier

Musste heute selbst für den Bundesanzeiger Ausweißkopien hochladen. Habe aber fettes Wasserzeichen drauf gemacht:

Wer diesen Ausweis zum Einkaufen nutzt ist Betrüger.

Ich würde an deiner Stelle einfach mal nach einer Erklärung fragen und ggf. abklären ob dies dann auch DSGVO konform.

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Turmalin
vor 7 Stunden von arbeitstier:

Musste heute selbst für den Bundesanzeiger Ausweißkopien hochladen. Habe aber fettes Wasserzeichen drauf gemacht:

Wer diesen Ausweis zum Einkaufen nutzt ist Betrüger.
 

Die Idee fand ich so gut, dass ich mal nachgesehen habe, wie das bei einem Foto funktioniert.
Leider habe ich dann auch sofort folgendes gefunden:

Wie bekomme ich ein Wasserzeichen weg? Wasserzeichen lassen sich am einfachsten mit einem spezialisierten Tool wie dem YouCam Online Editor entfernen. Du musst dein Bild nur hochladen, das Wasserzeichen mit dem Pinsel markieren und auf “Entfernen” klicken – die KI erledigt den Rest. (KI- Antwort). 

 

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Vios
vor 9 Stunden von mmusterm:

Die Consorsbank scheint mir generell "etwas übergriffig" zu sein.

Kann ich nicht bestätigen.  Bin dort seit ewig Kunde. Angemeldet mit Postident und nie etwas anderes verlangt . 

Einen Perso besitze ich gar nicht . 

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Artur1338
· bearbeitet von Artur1338
4 hours ago, Turmalin said:

Die Idee fand ich so gut, dass ich mal nachgesehen habe, wie das bei einem Foto funktioniert.
Leider habe ich dann auch sofort folgendes gefunden:

Wie bekomme ich ein Wasserzeichen weg? Wasserzeichen lassen sich am einfachsten mit einem spezialisierten Tool wie dem YouCam Online Editor entfernen. Du musst dein Bild nur hochladen, das Wasserzeichen mit dem Pinsel markieren und auf “Entfernen” klicken – die KI erledigt den Rest. (KI- Antwort). 

 

Das Thema Wasserzeichen und Schwärzen in Zeiten von AI ist sowieso etwas tricky. Ich habe mal damit experimentiert. Wenn man das Wasserzeichen auf markante Strukturen legt, können die Tools es nicht mehr zu 100 Prozent entfernen. Es ist zwar weg, aber der Bereich sieht dann immer etwas retuschiert und verfälscht aus.

 

Ich platziere deshalb über beide Diagonalen ein laufendes Wasserzeichen und schwärze nicht genutzte Bereiche. Früher habe ich das am PC gemacht, allerdings kam es manchmal zu Problemen, weil diese digital geschwärzten Bereiche von den Banken bemängelt wurden. Man könnte ja ein anderes Wasserzeichen überlagern. Sprich: Person A lädt etwas mit Wasserzeichen hoch, und Person B legt einfach ein zweites, deckendes Wasserzeichen darüber. Hier könnte die Bank dann nicht sicher sein. Daher immer transparente Wasserzeichen.

 

Entsprechend schwärze ich digital mit einem Verschmieren-Filter oder analog, zum Beispiel mit Post-its, auf denen ich dann die Referenznummer oder Ähnliches notiere, sodass niemand bezweifeln kann, dass ich es gemacht habe. Dafür eignet sich natürlich das Gesicht super, weil das so gut wie nie gebraucht wird und man viel Platz hat. Vor allem die analogen Postits lassen sich auch mit AI nicht komplett entfernen bzw. die darunter liegenden Bereiche wiederherstellen.

 

@Vios Beim Postident vor Ort wird der Reisepass bzw. Ausweis über OCR ausgelesen, jedoch auch als Fotokopie an die Bank übertragen. Entsprechend haben die dann schon alles. Bei der eID werden ja nur die Daten des Ausweises strukturiert übertragen, jedoch eben nicht alles. Entsprechend finde ich den Wunsch nach dem Ausweis an sich nicht problematisch, jedoch sollte man dann eben die bereits übermittelten Informationen schwärzen dürfen. Bei mir war halt wirklich nur das Gesicht mit einem Postit verdeckt und auch die Ausweisnummer. Entsprechend könnte man immer noch den Abgleich zwischen Ausweis und eID Daten durchführen.

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Rebentao
· bearbeitet von Rebentao

Ich denke die Bank hat einfach interne Complicance Richtlinien die es erfordern das ein kompletter Scan des Ausweisses vorliegt. Evtl. sind das Richtlinien der französichen Muttergesellschaft BNP Paribas.

 

 

 

 

 

 

 

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mmusterm
7 hours ago, Vios said:

Kann ich nicht bestätigen. 

@Vios: Es geht nicht um den Personalausweis. Die "Übergriffigkeit" bezog sich auf den Zwang, sein Einkommen und sein Vermögen angeben zu müssen. Und das bei einem absolut stinknormalen Vorgang: Der jährlichen Überprüfung, ob Adresse, Email, Telefonnummer etc. noch stimmen.

 

Das muss ich bei allen meinen Depotbanken ab und zu durchführen. Nur Consors fragt Einkommen/Vermögen ab, was sie IMHO nichts angeht.

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Vios
vor 2 Stunden von mmusterm:

@Vios: Es geht nicht um den Personalausweis. Die "Übergriffigkeit" bezog sich auf den Zwang, sein Einkommen und sein Vermögen angeben zu müssen. Und das bei einem absolut stinknormalen Vorgang: Der jährlichen Überprüfung, ob Adresse, Email, Telefonnummer etc. noch stimmen.

 

Das muss ich bei allen meinen Depotbanken ab und zu durchführen. Nur Consors fragt Einkommen/Vermögen ab, was sie IMHO nichts angeht.

Meine Antwort war: nie etwas anderes verlangt. Kein Einkommen, kein Vermögen, keine jährliche Überprüfung . 

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