Sapine 31. Oktober Vermutlich vertrete ich eine Minderheitsmeinung. 1) Kurzlaufende Unternehmensanleihen sind mehrfach entbehrlich. Zum einen haben sie Ähnlichkeit mit Aktien und zum anderen hallt mir da immer noch ein beiläufig genanntes Argument von Andreas Beck im Ohr: Das Risiko von Unternehmensanleihen materialisiert sich kurz vor der Fälligkeit (oder so ähnlich). D.h. wenn eine Unternehmensanleihe platzt, können Unternehmen das oft lange verschleiern, aber kurz vor der Fälligkeit materialisieren sich die Risiken. Ich wüsste keinen Grund, warum ich das in meinem Depot haben wollte. 2) An Euro hedged Anleihen verdienen vor allem diejenigen, die den Hedge anbieten. Für mich ein schhlechtes Geschäft. Völlig ok wären dagegen in Euro aufgelegte Anleihen solider Schuldner. 3) Mit Blick auf die vermutlich in 15 Jahren beginnende Entnahmephase würde ich auch keine Kombiprodukte wählen, bei denen man später nur gemischte Anteile verkaufen kann. 4) Auch kleine Beimischungen können die Volatilität eines Depots beeinflussen. Auch wenn die Behauptung oft aufgestellt wird, dem wäre nicht so, stimmt es nicht. 5) Geldmarkt ist ein guter Baustein und reicht aus, wenn man insgesamt nur einen kleinen risikoarmen Teil im Depot haben will. 6) Ergänzungen aus dem Bereich von Anleihen mittlerer Laufzeit sind nicht wirklich risikoarm aber bei weitem nicht so riskant wie Aktien. Insofern why not? Von ihnen erhofft man sich eine leicht gegenläufige Wirkung in (Aktien)Krisenzeiten. Kann klappen, aber ohne Garantie. 7) Inflationsindexierte Anleihen fallen mir spontan noch ein, ich habe mich nicht tiefer damit beschäftigt, weil mein risikoarmer Teil im Depot sehr übersichtlich ist (Geldmarkt und Fixed Income One (I)). Mit etwas Glück bekommt man minimal mehr Zinsen als beim Geldmarkt und ist gegen Inflation abgesichert. Aber genau anschauen, bevor Du Dich dazu entscheidest. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geeman 3. November Am 31.10.2025 um 15:07 von Sapine: Vermutlich vertrete ich eine Minderheitsmeinung. 1) Kurzlaufende Unternehmensanleihen sind mehrfach entbehrlich. Zum einen haben sie Ähnlichkeit mit Aktien und zum anderen hallt mir da immer noch ein beiläufig genanntes Argument von Andreas Beck im Ohr: Das Risiko von Unternehmensanleihen materialisiert sich kurz vor der Fälligkeit (oder so ähnlich). D.h. wenn eine Unternehmensanleihe platzt, können Unternehmen das oft lange verschleiern, aber kurz vor der Fälligkeit materialisieren sich die Risiken. Ich wüsste keinen Grund, warum ich das in meinem Depot haben wollte. 2) An Euro hedged Anleihen verdienen vor allem diejenigen, die den Hedge anbieten. Für mich ein schhlechtes Geschäft. Völlig ok wären dagegen in Euro aufgelegte Anleihen solider Schuldner. 3) Mit Blick auf die vermutlich in 15 Jahren beginnende Entnahmephase würde ich auch keine Kombiprodukte wählen, bei denen man später nur gemischte Anteile verkaufen kann. 4) Auch kleine Beimischungen können die Volatilität eines Depots beeinflussen. Auch wenn die Behauptung oft aufgestellt wird, dem wäre nicht so, stimmt es nicht. 5) Geldmarkt ist ein guter Baustein und reicht aus, wenn man insgesamt nur einen kleinen risikoarmen Teil im Depot haben will. 6) Ergänzungen aus dem Bereich von Anleihen mittlerer Laufzeit sind nicht wirklich risikoarm aber bei weitem nicht so riskant wie Aktien. Insofern why not? Von ihnen erhofft man sich eine leicht gegenläufige Wirkung in (Aktien)Krisenzeiten. Kann klappen, aber ohne Garantie. 7) Inflationsindexierte Anleihen fallen mir spontan noch ein, ich habe mich nicht tiefer damit beschäftigt, weil mein risikoarmer Teil im Depot sehr übersichtlich ist (Geldmarkt und Fixed Income One (I)). Mit etwas Glück bekommt man minimal mehr Zinsen als beim Geldmarkt und ist gegen Inflation abgesichert. Aber genau anschauen, bevor Du Dich dazu entscheidest. 1) Zustimmung 2) Widerspruch. Es geht bei einem Global Aggregate eher um den weltweiten Anleihemarkt mit maximaler Diversifikation. Der Euro-Hedge sorgt für Zinsniveaus nahe der Eurozone (also Heimatwährung), weil die Absicherung eben Geld kostet. 3) Widerspruch: Auf Sicht von 15 Jahren sind auch Mischprodukte voraussichtlich weit im Plus. Wenn nicht, sind auch die Einzelprodukte gecrasht. Im Crash erfolgt Rebalancing. Ein Nicht-Rebalancing wäre ein Anleger-Fehler. LS und Arero übernehmen das steuerfreundlich und regelbasiert. 4) Zustimmung: Dann muss das Asset aber ordentlich Volatilität und Chaos mitbringen, wie Gold oder Bitcoin, sonst Widerspruch, denn 5% Anleihen mittl. Laufzeit bringen so gut wie nichts. 5) Zustimmung 6) Zustimmung 7) Ich verstehe das Produkt nicht, denke aber es macht Sinn, wenn man wirklich langfristig bestimmte Vermögensanteile "sichern" will und die Rendite absolut nachrangig ist. Aus Renditesicht würde ich eher auf GMF oder Staatsanleihen Euro 0-1 Jahr setzen. Die folgen auch der Inflation durch die Anpassungen der Zentralbanken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 3. November zu 2) würden mich andere Meinungen interessieren. Ich bin da keineswegs so sicher, dass mein Standpunkt stimmen muss. zu 3) Es geht mir bei Mischprodukten nicht um das Problem, ob sie genügend Wertzuwachs haben werden, sondern darum, dass ich sie in der Entnahmephase für tendenziell ungeeignet halte. Das Problem ist, dass man nach einem Börseneinbruch mehr Aktienanteile versilbert als bei getrennten Assets und in der Folge an der Erholung nur teilweise teilnimmt. Wer genug auf dem Konto hat, muss sich freilich nicht um solche Feinheiten kümmern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kaltesbuffet 8. November Am 30.10.2025 um 20:18 von Ramstein: Ein Vorteil des Arero ist, dass er wg. >50% Aktienanteil auch für Wertzuwächse und Ausschüttungen der Anleihen- und Rohstoffanteile die 30% Teilfreistellung bei der Steuer hat. Sehe ich es richtig, dass die Teilfreistellung auch etwa für den LS80 gilt? @all Momentan, und nach inzwischen schon reiflicher Überlegung, tendiere ich zum Vorschlag von @geeman, also 75% LS80 und 25% GMF. Hierfür müsste ich jetzt die begonnenen Investitionen in den risikoreichen Teil wieder zurücknehmen. Da ich vor hatte in 3 Tranchen zu investieren, liegen da bereits schon rund 100k. Unter Verlust wollte ich nicht verkaufen, insofern warte ich noch etwas. Da ich den LS80 auch wieder in 3 (oder sogar 6) äquidistante Tranchen innerhalb eines halben Jahres kaufe, wäre meine Aktienquote anfänglich eh nicht so hoch, so dass ich diese Investitionen (es handelt sich hierbei um durchweg vernünftige ETFs) dann auch guten Gewissens noch etwas liegen lassen kann. So jedenfalls der Plan... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rotten.demin 8. November vor 4 Minuten von kaltesbuffet: Unter Verlust wollte ich nicht verkaufen, insofern warte ich noch etwas. Kauf für die 100k doch direkt wieder neu, dann ist es doch egal, wie die Kurse gerade stehen. Ein Verkauf mit Verlust hätte sogar den Vorteil, dass du keine Steuern zahlen müsstest. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mrtn17 9. November vor 13 Stunden von kaltesbuffet: Sehe ich es richtig, dass die Teilfreistellung auch etwa für den LS80 gilt? ja, der LS80 hat 30% TFS Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag