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Anja Terchova

Warum werden die Kosten für den Stromnetzausbau für KI Rechenzentren Privathaushalten und Kleinunternehmen aufgedrückt?

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Anja Terchova
· bearbeitet von Anja Terchova

Es gibt zwar schon den allgemeinen Strompreise Thread, aber würde gerne die Thematik unabhängig davon betrachtet.

Momentan betrifft es noch vorallem die USA, aber duchaus auch europäische Länder. Nämlich das für die immer mehr nötigen KI Rechenzentren die Stromnetze ausgebaut werden müssen, diese Kosten dann aber den Privathaushalten und Kleinunternehmen in deren Nachbarschaft in Form von Netzentgelten aufgedrückt werden.

n-tv hat speziell nur Situation in den USA berichtet: https://www.n-tv.de/wirtschaft/US-Strompreise-explodieren-Privathaushalte-zahlen-die-KI-Zeche-article26103539.html

 

Aber auch in Deutschland zeichnet sich so eine Entwicklung ab https://www.focus.de/finanzen/ki-treibt-strompreise-hoch-energiekrise-droht-in-deutschland_dd50a214-710c-4a14-9984-82e9dd23b123.html zumal auch gerade in München Nvidia und Telekom ein neues KI Rechenzentrum bauen wollen: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/rechenzentrum-in-muenchen-bayern-soll-ki-standort-werden,V0vQU5U
 

Früher ging das doch auch anders. Zwar gab es früher noch keine KI Rechenzentren, aber normale Rechenzentren und andere Grossverbraucher wie Industriebetriebe, vorallem Automobilindustie und Automobilzulieferer. Ich glaube mich da noch dunkel zu erinnern das da dann die Kosten für den nötigen Netzausbau eher vom Investor oder Staat getraten wurden, und es für die normalen Stromkunden, Privathaushalte wie Keinunternehmen dann tendenziell durch die höhere Netzkapazität eher günstiger wurde.

Warum kehrt man da nicht einfach zum alten System zurück, das Unternehmen die eine überdurchschnittlich starke Infrastruktur benötigen, deren Ausbau auch bezahlen?

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Snoop90

Hallo liebe Regierung, wir würden gerne ein KI Zentrum bauen. (austauschbar mit Chipfabrik, Batterie, grüne Stahlerzeugung, Wasserstoff, ...)

Bei euch ist es jedoch ziemlich teuer im Vergleich zum Ausland. Welche Vergünstigungen oder Darlehen würden wir bekommen, wenn wir zu euch kommen. Ansonsten schauen wir uns Mal nach anderen Ländern um, welche diesbezüglich offener sind.

 

Kannst jetzt drauf eingehen und auf eine positive Entwicklung des Geschäftsumfeldes und weiterer daranhängender Industrie hoffen, oder abwandern lassen, mit den darauffolgenden Kompetenzverlusten.

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Cai Shen
vor 24 Minuten von Anja Terchova:

Warum kehrt man da nicht einfach zum alten System zurück, das Unternehmen die eine überdurchschnittlich starke Infrastruktur benötigen, deren Ausbau auch bezahlen?

Wann gab es denn dieses Konzept jemals in der realen Welt?

Zuletzt waren die größten Verbraucher von der EEG Umlage ausgenommen, unsere konzernnahe Wirtschaftsministerin wird dein Begehren sicher erhören und ihren Fokus auf den Privatverbraucher richten. ;)

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stagflation

Es waren nicht die Unternehmen, die eine Umstellung auf grünen Strom wollten. Warum sollen sie jetzt die Kosten dafür bezahlen?

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Norica
vor 12 Stunden von Anja Terchova:

Warum kehrt man da nicht einfach zum alten System zurück, das Unternehmen die eine überdurchschnittlich starke Infrastruktur benötigen, deren Ausbau auch bezahlen?

Am Ende bezahlen es immer die Endkunden, Verbraucher, Kleinunternehmer, Privathaushalte... nimm was Du willst. Wusstest Du das nicht?

Aber eine andere Frage: Das System Kapitalismus hast Du schon verstanden oder?

 

 

SG

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Anja Terchova
vor 3 Stunden von Norica:

Am Ende bezahlen es immer die Endkunden, Verbraucher, Kleinunternehmer, Privathaushalte... nimm was Du willst. Wusstest Du das nicht?

Aber eine andere Frage: Das System Kapitalismus hast Du schon verstanden oder?

Natürlich müssen am Ende die Rechnung irgendwelche Menschen zahlen.

Aber es sollte eben erstmal das jeweilige Unternehmen der Zwischenschritt sein, so das am Ende die Menschen dafür zahlen, welche die Dienste oder Waren auch nutzen und vorallem intensiv nutzen. Das wäre Kapitalismus. Und nicht irgendwelche Menschen welche diese Dienste oder Waren kaum oder garnicht nutzen, sondern nur nur das Pech haben zufällig in der Nachbarschaft zu wohnen. Das ist Sozialimus.

Irgendwie betreibt die Wirtschaft da schon extremes Cherry-Picking. Die Gewinne werden kapitalistisch verwertet, aber die Kosten und Verluste eher sozialistisch verteilt. Das ist dann am Ende Ausbeutung der Normalbürger.
 

vor 15 Stunden von Cai Shen:

Zuletzt waren die größten Verbraucher von der EEG Umlage ausgenommen, unsere konzernnahe Wirtschaftsministerin wird dein Begehren sicher erhören und ihren Fokus auf den Privatverbraucher richten. ;)

Zumindest sollte es für Privatverbraucher aber noch so laufen das sich Arbeit noch lohnt. Und das verschwindet eben immer mehr, wenn die Löhne ziemlich stagnieren, aber neben der eigentlichen Inflation auch noch Abgaben immer höher wären.

Wenn selbst bei einem Vollzeitjob nur noch ein kleines zusätzliches Taschengeld gegenüber Transferleistungsempfänger bleiben, sind wir irgendwann an einem Punkt so sich immer mehr Menschen verweigern, oder zumindest halb verweigern, als zur zur Arbeit gehen aber sich null engagieren weil es ihnen egal ist wenn sie gefeuert werden oder sich sogar drüber freuen, weil sie auch ohne Job nicht viel verlieren.
 

Und das ist dann auch das Ende der Wirtschaft.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Ich hab im letzten Jahr 630kWh gebraucht trotz Klimaanlage, ebike und Anzucht von Gemüsepflanzen im Frühjahr unter Kunstlicht.

 

Der kWh Preis ist es mir nicht mal wert darüber groß nachzudenken.

 

Auf der anderen Seite zahle ich mittlerweile mehr als 1000€ im Monat für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung und die Kosten explodieren, ohne dass ich was dagegen tun könnte.

 

 

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Anja Terchova
vor 3 Stunden von Cepha:

Ich hab im letzten Jahr 630kWh gebraucht trotz Klimaanlage, ebike und Anzucht von Gemüsepflanzen im Frühjahr unter Kunstlicht.

Das finde ich aber schon extremst niedrig und nur unter besonderen Bedingungen erreichbar.

Es hängt natürlich sehr von den Lebensumständen und den Technischen Voraussetzungen (Durchlauferhitzer, Wärmepumpe, E-Auto) ab, aber als grobe Faustformel würde ich eher ansetzen: ca. 10 KWh pro m² Wohnfläche Grundverbrauch sowie ca. 700 KWh pro Bewohner (Kinder bis 4 Jahre, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre, Erwachsene) sowie ca. 400 KWh für Kinder von 5-11 Jahren. Für einen Single in einer 60m² Wohnung wären das etwa 1.300 KWh also gut das Doppelte deines Verbrauchs.

Einen so Niedrigen Verbrauch höchstens als Gutverdiener. Wenn man ca. 10 Wochen p.a. auf Dienstreisen ist und ca. 4 Wochen p.a. auf privaten Urlaub das schonmal 13 Wochen weniger als jemand der keinerlei Dienstreisen machen darf und sich nur 1 Woche privaten Urlaub leisten kann. Und je öfter man ins Restaurant geht desto weniger Strom braucht man fürs Kochen. Und wenn man sich einen Wäscheservice gönnt statt selbst du waschen, trocknen und zu bügeln verbraucht man natürlich auch weniger Strom.

 

vor 3 Stunden von Cepha:

Auf der anderen Seite zahle ich mittlerweile mehr als 1000€ im Monat für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung und die Kosten explodieren, ohne dass ich was dagegen tun könnte.

Einen vierstelligen Beitrag zur Krankenversicherung kann man zu schaffen, aber nur unter sehr besonderen Bedingungen, denn 1.000€ / 5.512,50€ Beitragsbemessungsgrenze = 18,14%

Das geht nur wenn man eine Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von mindestens 3,54% (bei 14,6% Basisbeitrag mit Krankengeldanspruch) oder gar mindestens 4,14% (bei 14,0% Basisbeitrag ohne Krankengeldanspruch). Solche teure Krankenkassen gibt es zwar, sind aber eher die Ausnahme.

Ansonsten ist man eher im Rahmen zwischen:

2.100€ * (14% + 2,4% bei Audi BKK ohne Krankengeldanspruch) = 344,40€
und
4.400€ * (14,6% + 3,78% bei KKH mit Krankengeldansurpuch) = 808,72€

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Bolanger

Als Single, der mittags in der Werkskantine isst und damit zu Hause nicht kocht, dazu gesundheitsbewusst täglich ins Fitnessstudio geht und dort auch den Hauptteil der Körperhygiene betreibt, in einer Wohnung wohnt, bei der kein Stromverbrauch für die Heizung, Pumpen etc anfallen geht das schon. 

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oktavian
Am 29.10.2025 um 20:49 von Anja Terchova:

Warum kehrt man da nicht einfach zum alten System zurück, das Unternehmen die eine überdurchschnittlich starke Infrastruktur benötigen, deren Ausbau auch bezahlen?

Das hatten wir nie. Z.B. gibt es Hersteller die viel Plastik ins Klopapier stecken und damit Anlagen verstopfen: bezahlen auch Kunden, die dies nicht nutzen. Windenergie hat man so gelöst, dass der Nachbar am meisten zahlte durch Netzentgelte. LKW Maut für die Nutzung der Autobahn ist auch nicht alt. Das deutsche Wirtschaftssystem hatte schon immer externalisierte Kosten. 

 

Der Rahmen muss passen, sonst laufen die Kosten für Unbeteiligte aus dem Ruder. Marktakteure haben keine Scham und keine Moral. Weiteres Beispiel sind die Anschlussbegehren der Batteriespeicher Bonanza. Der Gesetzgeber ist da gefragt.

 

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reko
· bearbeitet von reko

Warum werden die Kosten für den Stromnetzausbau für E-Autos und Wärmepumpen Privathaushalten und Kleinunternehmen aufgedrückt? Die Politik bzw die Lobby dahinter hat ein Interesse am Stromnetzausbau. Man holt sich das Geld dort wo man es am leichtesten herbekommt. Z.B. auch aus den allgemeinen Steuern bei der Finanzierung der EEG-Umlage. Würde man die Kosten verursachungskonform verteilen, dann gäbe es Widerstand.

So genau läßt sich der Ausbaubedarf auch nicht einzelnen Verbrauchern zuordnen. Aber die Berghütte ohne Stromanschluss braucht sicher keinen Stromnetzausbau und wer mit Holz heizt oder zu Fuß geht hat weniger Anteil als der mit Wärmepumpe heizt oder E-Auto fährt. Trotzdem zahlen alle unabhängig vom Stromverbrauch für die EEG Umlage. Jede Regulierung verschiebt Kosten, sonst würde man sie nicht brauchen.

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BWL0815

Ich bin der Meinung jeder sollte das selbe für Strom zahlen, vielleicht nicht bundesweit, aber alle innerhalb definierter Regionen, außer er produziert seinen Strom ausschließlich selbst. Bei Abwasser und Mühlabfuhr gibt es für den Endverbraucher ja auch keine unterschiedlichen Anbieter. Warum dann beim Strom? Es gibt nur ein Stromnetz, genauso wie es nur ein Abwassersystem gibt, hier braucht es keinen Markt.

 

Private Verbraucher treiben bei exzessivem Stromverbrauch rein theoretisch auch die Preise für alle.

 

 

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oktavian
vor 6 Stunden von BWL0815:

Private Verbraucher treiben bei exzessivem Stromverbrauch rein theoretisch auch die Preise für alle

Das ist keine Theorie, sondern Fakt. PV-Anlagenbetreiber mit PV auf dem eigenen Dach bekommen Subventionen (Geld anderer). Hinzu kommt das asoziale Verbrauchsprofil mit Nachfragehoch (exzessive Lastspitzen), wenn keine Sonne da ist zum Fixpreis. 

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Anja Terchova
Am 31.10.2025 um 09:29 von BWL0815:

Private Verbraucher treiben bei exzessivem Stromverbrauch rein theoretisch auch die Preise für alle.

Man könnte ja statt einen bislang einheitlichen Grundpreise gerne den Grundpreis nach Anschlussleistung und Verbrauch staffeln, z.B.

Grundpreis Teil A nach Anschlussleistung:
11KW (16A) 4,99€

17,3KW (25A) 5,99€
27,6KW (40A) 7,99€
43,5KW (63A) 10,99€

Grundpreis Teil B nach Jahresverbrauch:
bis 2.000 KWh 4,99€
bis 6.000 KWh 5,99€
bis 10.000 KWh 7,99€
bis 20.000 KWh 10,99€
 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Stunden von Anja Terchova:

Grundpreis nach Anschlussleistung und Verbrauch staffeln

Auch das wird die Nutzung des Stromnetzes Einzelnen zu Lasten der Allgemeinheit nicht verhindern. Die einzige Möglichkeit wäre verpflichtend für alle Stromerzeugung und Netznutzung sekundengenau nach lokalen Marktpreisen für jedes einzelne Leitungssegment zu verrechnen. Dazu müsste man aber erst mal die technischen Voraussetzungen schaffen und das macht den Strom auch wieder teurer.

Das Grundproblem des Stromnetzes ist, dass die Kosten ganz überwiegend nur von Fixkosten dominiert werden, die von der Worst-Case-Spitzenlast abhängen und der Verbrauch zu anderen Zeiten praktisch keine Rolle spielt. Andererseits ist die Gesellschaft bei uns so stark auf Strom angewiesen, dass man eine Mangelsituation nicht riskieren darf.

In Ländern in denen man sich auf einen durchgehenden Strombelieferung nicht verlassen kann muss sich jeder selbst um die Notstromversorgung kümmern. Dass führt dann dazu dass jeder der es sich leisten kann sein eigenes Notstromaggregat hat (meist mit Öl betrieben). Selbst wenn man eine sichere Stromversorgung hat, ist es bei dynamischen Preisen wirtschaftlich zu Spitzenzeiten die eigene Notstromversorgung zu nutzen. Das ist auch ein lukrativer, wahrscheinlich wachsender Markt.

Das beginnt bereits beim eigenen Hausakku. Der aber wegen der begrenzten Speicherkapazität den Worst-Case-Bedarf an öffentlicher Infrastruktur und damit die zu verteilenden Kosten kaum senkt. Für die netzdienliche Nutzung als Kurzzeitspeicher müsste der Netzbetreiber die volle Kontrolle über den Akku erhalten. Für halte das für eine deutliche Einschränkung meines eigenen Nutzens.

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migieger

Solcherart gestaffelte Energiepreise finde ich gut.
 

Wir haben in Ländern gelebt, wo elektrische Energie (Strom) mit dem Verbrauch immer teurer wurde (z.B. 5 ct für die ersten 1000 kWh, 15 ct für die nächsten 1000 kWh, 30 ct für die nachsten usw.).
Das hatte zwei Vorteile:
- für weniger Vermögende mit weniger elektrischen Verbrauchern war der Strom günstig
- die Vermögenderen mit vielen elektr. Verbrauchern haben trotzdem alles getan, um möglichst wenig von dem ziemlich teuren Strom zu beziehen.
Hier (in D), bekomme ich umso niedrigere Strom-Preise, je mehr ich verbrauche. Finde den Fehler...

Monatliche "Grundpreise" gehören m.M.n. abgeschafft. Sie verzerren die wahren Kosten einer kWh.
Früher gab's sogar hier Tarife ohne Grundpreis. Lang, lang ist's her...
 

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von migieger:

elektrische Energie (Strom) mit dem Verbrauch immer teurer

Das geht am Problem vorbei. Es gibt Zeiten in denen zusätzlicher Verbrauch netzdienlich ist - also die Netzkosten für die Allgemeinheit senken würde.

vor einer Stunde von migieger:

Monatliche "Grundpreise" gehören m.M.n. abgeschafft. Sie verzerren die wahren Kosten einer kWh.

Das ist falsch. Die heutige öffentliche Stromversorgung hat fast nur noch Fixkosten (Kapitalverzinsung und Abschreibung) - also Grundkosten unabhängig vom aufsummierten Verbrauch, die auch weiter bezahlt werden müssen wenn kein Strom mehr abgenommen wird. Würden morgen alle nur noch den halben Strom verbrauchen, müßte sich der Strompreis verdoppeln. Da der Verbrauch absehbar steigen wird, werden zusätzliche Investitionen gebraucht und der Strompreis sinkt deshalb leider dann auch nicht.

Jahresverbrauchsabhängige Strompreise waren im früheren System mit überwiegend Brennstoffkosten richtig.

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Vios
vor 51 Minuten von migieger:

Monatliche "Grundpreise" gehören m.M.n. abgeschafft. Sie verzerren die wahren Kosten einer kWh.

...und bestrafen niedrigen Verbrauch.

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Anja Terchova
vor 14 Stunden von reko:

Auch das wird die Nutzung des Stromnetzes Einzelnen zu Lasten der Allgemeinheit nicht verhindern.

Das muss es auch nicht, es müssen ja die Kosten nicht genua proportional umgelegt werden. Aber zumindest ganz grob sollte der Grundsatz gehen das die Kunden die das Stromnetz stärker belasten, mehr zu dessen Ausbau beisteuern müssen.

 

vor 14 Stunden von reko:

Die einzige Möglichkeit wäre verpflichtend für alle Stromerzeugung und Netznutzung sekundengenau nach lokalen Marktpreisen für jedes einzelne Leitungssegment zu verrechnen.

Das würde für Privat- und Kleingewerbekunden nicht funktionieren. Sondern das funktioniert allenfalls für echte Grosskunden, welche die Möglichkeit haben entweder den Strom in Akkus oder Pumpspeichekraftwerken zwischenzuspeichern.

 

Schon solche Modelle mit stündlichen Day-Ahead Preisen wie bei Tibber funktieren nicht. Erstmal haben normale Privatkunden und Kleingewerbetreibende nicht die Lust jeden Tag nach den Strompreisen für den nächsten Tag und die Ungefähr-Prognosen für die nächsten Tage zu schauen. Zweitens hätten sie bei teurer Dunkelflaute ohnehin keinen Möglichkeit auszuweichen.

Man kann ja nicht als Normalbürger der um 18:30 Uhr hungrig heimkommt bis 1 Uhr nacht mit dem Kochen warten weil dann die Strompreise billig werden. Und man kann auch nicht als Ladenbetreiber spontan und unangekündigt die Öffnungszeiten ändern.

Wenn dann funktioniert höchstens ein Preismodell mit zwei oder drei Tarifstuen, die zeitlich fest bleiben, damit sich die Kunden dran gewöhnen und drauf verlassen können, z.B.

Niedertarif (23:00-5:59 Uhr): 23,49 ct/KWh
Standardtarif (9:00-15:59 Uhr und 21:00-22:59 Uhr): 29,49 ct/KWh
Hochtarif (6:00-8:59 Uhr und 16:00-20:59 Uhr): 36,99 ct/KWh

Das wäre dann planbar und verlässlich, so das man eineseits seine Nutzung darauf ausrichten könnte und auch ein gewisser anreiz da wäre z.B. für das Aufbacken der Frühstücksbrötchen den Timer zu nutzen oder sein E-Auto nachts aufzuladen. Anderseits aber wäre der auch der Hochtarif noch so bezahlbar das man nicht hunger muss wenn man am Feierabend was kochen möchte oder sein E-Auto für eine Feierabendtour nachladen möchte.

 

vor 15 Stunden von reko:

In Ländern in denen man sich auf einen durchgehenden Strombelieferung nicht verlassen kann muss sich jeder selbst um die Notstromversorgung kümmern. Dass führt dann dazu dass jeder der es sich leisten kann sein eigenes Notstromaggregat hat (meist mit Öl betrieben). Selbst wenn man eine sichere Stromversorgung hat, ist es bei dynamischen Preisen wirtschaftlich zu Spitzenzeiten die eigene Notstromversorgung zu nutzen. Das ist auch ein lukrativer, wahrscheinlich wachsender Markt.

Das beginnt bereits beim eigenen Hausakku. Der aber wegen der begrenzten Speicherkapazität den Worst-Case-Bedarf an öffentlicher Infrastruktur und damit die zu verteilenden Kosten kaum senkt. Für die netzdienliche Nutzung als Kurzzeitspeicher müsste der Netzbetreiber die volle Kontrolle über den Akku erhalten. Für halte das für eine deutliche Einschränkung meines eigenen Nutzens.

Das wäre wäre Beides ökologisch betrachtet aber eine Vollkatastrophe. Vorallem Diesel-Notstromaggregate. Denn die sind ja erstens viel ineffizienter als Öl- oder Gaskraftwerke, und ausserdem kommt dann zusätzlich nach der Energieaufwand für die Raffinerie und den Transport hinzu, der auch viel grösser ist als bei Öl- un Gaskraftwerken.

Allein aus ökologischen Gründen ist es viel besser wenn der Ökostrom nicht reicht und man nicht genug aus dem Ausland importieren kann, ein paar einzelne Öl- und Gaskraftwerke hochzufahren, statt das zigtausende kleine Notstromaggegate anspringen.

Sogar bei Akkus ist es ähnlich, auch deren Herstellung kostet viel Energie. Deswegen macht keinen Sinn das sich Privatkunden und Kleingewerbetreibende überhaupt Akkus anschaffen. Sondern die sollte man am Besten bei den 20KV -> 400V Trafos positionieren. Denn innerhalb der einzelnen 400V Segmente auskumuliert, weil ja nicht alle leute gleichzeitig Feierabend haben, und z.B. einige PV Anlagen mit eher Westausrichtung noch gut Leistung liefern. Deswegen würde dann weniger Gesamtkapazitä benötigt als die einzelnen Haushalte benötigen würden. Und es würde sicher auch viel billiger weil man erstens weniger Steurungstechnik benötigt, und der ganze Gross- und Zwischenhandel sowie die Elektroinstallateure nicht mehr benötigt würden. Die Netzbetreiber könnten ja direkt bei den Herstellern kaufen und haben genug eigene, festangestellte Elektrofachkräfte welche die Trafostationen damit nachrüsten könnten.

 

vor 14 Stunden von migieger:

Wir haben in Ländern gelebt, wo elektrische Energie (Strom) mit dem Verbrauch immer teurer wurde (z.B. 5 ct für die ersten 1000 kWh, 15 ct für die nächsten 1000 kWh, 30 ct für die nachsten usw.).
Das hatte zwei Vorteile:
- für weniger Vermögende mit weniger elektrischen Verbrauchern war der Strom günstig
- die Vermögenderen mit vielen elektr. Verbrauchern haben trotzdem alles getan, um möglichst wenig von dem ziemlich teuren Strom zu beziehen.

Ich fürchte das wäre sehr unsozial, denn in der Realität haben eher sozial schwache Haushalte den höchsten Strombedar, denn:

- z.B. als Rentner, Arbeitsloser oder Alleinerziehe viel mehr zuhause ist als Haushalte wo tagsüber jeder in de Arbeit, Schule oder Uni ist und in der Kantine oder Mensa isst, braucht schon dadurch viel mehr Strom

- wer wenig Geld hat kann nur viel seltener in ein Restaurant gehen oder Freizeitaktiväten auswärts nachgehen sondern muss immer selbst kochen und spülen und verbraucht dadurch mehr Strom

- wer wenig Geld hat, der hat in der Regel deutlich ältere Geräte die viel mehr Strom brauchen als neue Geräte

- wer wenig Geld hat wohnt oft in maroden Wohnungen wo es z.B. keine zentrale Warmwasserversorgung gibt sondern Durchlauferhitzer im Bad und Niederdurckboiler in der Küche, und in wolchen Wohnungen fällt auch schon mal die Heizung für zwei, drei Wochen komplett aus, wo man sich dann z.B. zumindest für Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad mit Ölradiatoren behelfen muss um nicht zu frieren

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Stunden von Anja Terchova:

Das muss es auch nicht, es müssen ja die Kosten nicht genua proportional umgelegt werden. Aber zumindest ganz grob sollte der Grundsatz gehen das die Kunden die das Stromnetz stärker belasten, mehr zu dessen Ausbau beisteuern müssen.

Die Verteilung der Kosten sollte keine Fehlanreize erzeugen und dadurch die Gesamtkosten erhöhen. Alles andere ist nachrangig.

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