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Anja Terchova

Niedriglohn (ausgegliedert)

Empfohlene Beiträge

rotten.demin
· bearbeitet von rotten.demin
vor 38 Minuten von satgar:

Ich arbeite auch außerhalb des Tarifs (das Beispiel mit dem Makler war nicht ohne Grund gewählt). Und in München gäbe es auch sicher Stellen bei Versicherern mit Tarifbindung. Aber ich kann hier mein Gehalt und alle seine Bestandteile selbst verhandeln. Dabei muss ich aber auch (Unternehmen unter 10 Personen) deutlich weniger Kündigungsschutz in Kauf nehmen. 
 

Alles hat seine vor und Nachteile. Aber für normale Bürger wäre es vielfach besser, sie würden nach Tarif bezahlt. Dann gäbe es schrittweise immer wieder mehr Gehalt und bessere Eingruppierungen, ohne das die Leute sich selber drum kümmern müssten.

Das sehe ich auch so. Es gibt sicherlich Fälle, in denen eine Tarifbindung mehr Nachteile als Vorteile hat. Oder der Tarifvertrag spielt keine Rolle mehr, weil jemand eine so hohe Qualifikationsstufe hat, dass das Gehalt ohnehin über den Tariftabellen liegt. Für den durchschnittlichen Arbeitnehmer ist das jedoch in der Regel nicht der Fall. Nimm zum Beispiel die oben mehrfach genannten Kassierer im Einzelhandel. Für diese Berufsgruppe wird eine Tarifbindung in den allermeisten Fällen wohl mehr Vor- als Nachteile haben.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 12 Minuten von rotten.demin:

Nimm zum Beispiel die oben mehrfach genannten Kassierer im Einzelhandel. Für diese Berufsgruppe wird eine Tarifbindung in den allermeisten Fällen wohl mehr Vor- als Nachteile haben

Ja so isses. Für den 08/15 Bürger wäre tarifbindung von Vorteil. 
 

Von meinen Eltern kann ich das aus einer bayerischen Klinik erzählen. 
 

- Verwaltung in eine Holding ausgegliedert, um schlechtere Konditionen nutzen zu können

- reinigungspersonal: subunternehmer

- Klinik-Essen: subunternehmer liefert an (Glaube Apetito war das)

 

Früher war das doch mal so: alle für einen, einer für alle. Man war, alle zusammen, gemeinsam in der Klinik beschäftigt. Idealerweise auch nach Tarif (tvöd, tvl, was auch immer).

 

Und heute: entweder wird fremd eingekauft, ausgegliedert und verschlankt. Kostenoptimierung und Steigerung der Produktivität quasi. Schau ich mir dann so eine Klinik an, frag ich mich ernsthaft: ist es da für irgendjemanden besser geworden? Den Patienten? Die kernbelegschaft wie Ärzte? Die ausgegliederten Leute? Die Kassen, die das bezahlen? Irgendjemanden? Nicht so wirklich.

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Schwachzocker
vor 29 Minuten von satgar:

 

Und heute: entweder wird fremd eingekauft, ausgegliedert und verschlankt. Kostenoptimierung und Steigerung der Produktivität quasi. Schau ich mir dann so eine Klinik an, frag ich mich ernsthaft: ist es da für irgendjemanden besser geworden? Den Patienten? Die kernbelegschaft wie Ärzte? Die ausgegliederten Leute? Die Kassen, die das bezahlen? Irgendjemanden? Nicht so wirklich.

Man macht das ja auch nicht, damit es besser wird, sondern um zu verhindern, dass es dramatisch schlechter wird.

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satgar
vor 1 Minute von Schwachzocker:

Man macht das ja auch nicht, damit es besser wird, sondern um zu verhindern, dass es dramatisch schlechter wird.

Wenn die Erhaltung von Gewinnen aber nur dadurch möglich wird, die Mitarbeiter bluten zu lassen, hab ich da ein Problem mit. Weil das die typische Herangehensweise ist. 
 

Es wird immer wieder irgendwas reformiert. Jetzt zuletzt gab es ja schon eine Krankenhausreform. Und natürlich wird vollmundig angekündigt, dass es damit besser wird. Diese Erwartungshaltung habe ich als Bürger auch. Ist dem nicht so, muss die ganze Reform infrage gestellt werden.

 

Wir beide haben da aber ohnehin grundlegend andere Ansichten. Von daher bringt das leider wenig im Austausch, zumindest über derlei Forumsplattform wie hier.

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Sapine
vor 10 Minuten von Schwachzocker:

Man macht das ja auch nicht, damit es besser wird, sondern um zu verhindern, dass es dramatisch schlechter wird.

lol 

Das Essen wird dramatisch schlechter mit den Lösungen, wo in externen Küchen produziert und danach über Stunden warm gehalten wird. An Vitamine muss man da nicht mehr denken. Nicht umsonst kommen neuere Untersuchungen zum Ergebnis, dass man vom Krankenhausessen krank wird. Das betrifft die Mitarbeiter vermutlich mehr als die Patienten, die üblicherweise nach wenigen Tagen diese Versorgung verlassen können.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von satgar:

Wenn die Erhaltung von Gewinnen aber nur dadurch möglich wird, die Mitarbeiter bluten zu lassen, hab ich da ein Problem mit. Weil das die typische Herangehensweise ist. 

Wenn Du mit typischen Herangehensweisen ein Problem hast, dann hast Du aber noch eine schwierige Restlebenszeit vor Dir.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von Sapine:

lol 

Das Essen wird dramatisch schlechter mit den Lösungen, wo in externen Küchen produziert und danach über Stunden warm gehalten wird. An Vitamine muss man da nicht mehr denken. Nicht umsonst kommen neuere Untersuchungen zum Ergebnis, dass man vom Krankenhausessen krank wird. Das betrifft die Mitarbeiter vermutlich mehr als die Patienten, die üblicherweise nach wenigen Tagen diese Versorgung verlassen können.

Du erwartest aber, dass es mit weniger Geld, weniger Personal und mehr Kranken besser wird?

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Sapine

Meinst du, es ist sparsamer mit schlechtem Essen? Von dem Essen wird man wirklich krank. Auf Dauer bekommst Du auch beim Personal Mangelerscheinungen. Es werden Centbeträge gespart auf Kosten von Personal und Patienten. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass manch einer bereit ist, freiwillig 5 Euro mehr zu zahlen pro Tag für etwas mehr Qualität. 

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Nostradamus
vor 2 Stunden von Sapine:

Das Essen wird dramatisch schlechter mit den Lösungen, wo in externen Küchen produziert und danach über Stunden warm gehalten wird. An Vitamine muss man da nicht mehr denken.

Früher habe ich mal kurzzeitig Essen ausgefahren. Es wurde nachts gekocht, kam dann im Transporter aus einer anderen Stadt angefahren und dann habe ich es mit dem Auto ausgeliefert. Im Auto hatte ich einen Ofen (im LKW waren glaube ich auch welche), so dass das Essen beim letzten Kunden um 12 Uhr mittags dann so um die 7 h permanent warm gehalten worden war... die Mitarbeiter dort meinten, die Salate kann man ganz gut essen. Vitamine kochen so bestimmt raus und ich hätte auch bedenken, dass man durchaus mehr Alu aufnimmt, denn das warme Essen wurde ja in Aluschalen ausgeliefert.

vor 3 Stunden von rotten.demin:

Oder der Tarifvertrag spielt keine Rolle mehr, weil jemand eine so hohe Qualifikationsstufe hat, dass das Gehalt ohnehin über den Tariftabellen liegt.

Der Tarifvertrag kann auch für außertariflich Angestellte eine Rolle spielen, sofern es ein Abstandsgebot gibt (z. B., dass AT-Verträge min. 10 % über der höchsten tariflichen Stufe liegen müssen).

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 5 Stunden von satgar:

 

 

Und heute: entweder wird fremd eingekauft, ausgegliedert und verschlankt. Kostenoptimierung und Steigerung der Produktivität quasi. Schau ich mir dann so eine Klinik an, frag ich mich ernsthaft: ist es da für irgendjemanden besser geworden? Den Patienten? Die kernbelegschaft wie Ärzte? Die ausgegliederten Leute? Die Kassen, die das bezahlen? Irgendjemanden? Nicht so wirklich.

Die BWL-Manager, die sich das Lohndumping-System ausgedacht haben verdienen sicherlich sehr gut.

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Anja Terchova
vor 8 Stunden von Caveman8:

Da wäre dann allerdings die nächste Frage: Warum, außer aufgrund Unwissenheit, sollte man Konditionen unterhalb des Tarifniveaus akzeptieren? Es sind bei den Großen genügend Stellen ausgeschrieben und die Einstiegshürden sind sehr gering. 

Was man aber so hört sollen bei Aldi und Lidl die Arbeitsbedingungen noch immer nicht so rosig sein, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wie damals beim "Lidl-Skandal 2008" https://www.stern.de/wirtschaft/news/ueberwachungsskandal-lidl-muss-millionen-strafe-zahlen-3762026.html

 

Und es gibt eben auch eine grössere Anzahl von Leuten bei denen das Einkommen garnicht mehr wichtig ist.

Einerseits natürlich Leute die schon durch eine Rente oder einem gut verdienden Partner eine solide Absicherungen haben.

Andererseits aber auch Leute die zum Beispiel unterhaltsplichtig sind oder mal eine Straftat begangen haben und daraus noch soviele Schulden haben das sie es eh nicht zeitnah schaffen würden da rauszukommen.

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