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GuyInborito

Gründe für zugekaufte Rentenpunkte

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GuyInborito

Ich habe mich mit dem Blechmann aus dem Intranetz unterhalten und ein für und wieder bezgl zugekaufter Rentenpunkte besprochen. Das Ergebnis war dass es sich verglichen mit einem selbstverwalteten Depot nicht lohnt. Sehr deutlich nicht lohnt. Da der Blechmann aber häufig Blödsinn erzählt bzw nicht alle Blickwinkel auf dem Schirm hat wollte ich aber trotzdem mal noch in die Runde fragen was ihr noch als Gründe sehen würdet trotzdem Rentenpunkte zu kaufen.

 

Ausgangspunkt: Anfang 40, Depot 550k, Sparrate 40k pa, selbstgenutztes 2-Familienhaus ohne Mieteinnahmen aktuell künftig vlt eine Wohnung vermieten. Rentenanspruch aktuell 225€ + irgend so n Allianzding das damals meine Mutter für mich abgeschlossen, hat auch mit bisserl Rente und BU enthalten sind aber nur paar Euro, keine Schulden, bescheidener Lebensstil.

 

Der einzige Grund den ich eigentlich sehen würde Rentenpunkte zu kaufen wäre in einer finanziellen Notlage des Staates wo dann allerlei Notabgaben und Sondersteuern aus dem Hut gezaubert würden. In so einer Situation würden wohl Rentenpunkte wohlwollender betrachtet werden als das Depot eines "Reichen" der sich nicht an der Solidargemeinschaft beteiligt hat. Dafür aber eine grob drei- bis vierfach besserer Wertentwicklung zu opfern kommt mir nicht sonderlich sinnvoll vor und im Zweifel müßte man wohl eher auswandern als jetzt auf Rendite zu verzichten.

 

Weitere Denkanstöße wären sehr willkommen damit ich wirklich alles auf dem Schirm habe bevor ich mich entscheide.

 

Gruß Guy 

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
vor 46 Minuten von GuyInborito:

Ich habe mich mit dem Blechmann aus dem Intranetz unterhalten und ein für und wieder bezgl zugekaufter Rentenpunkte besprochen. Das Ergebnis war dass es sich verglichen mit einem selbstverwalteten Depot nicht lohnt. Sehr deutlich nicht lohnt. Da der Blechmann aber häufig Blödsinn erzählt bzw nicht alle Blickwinkel auf dem Schirm hat wollte ich aber trotzdem mal noch in die Runde fragen was ihr noch als Gründe sehen würdet trotzdem Rentenpunkte zu kaufen.

 

Ausgangspunkt: Anfang 40, Depot 550k, Sparrate 40k pa, selbstgenutztes 2-Familienhaus ohne Mieteinnahmen aktuell künftig vlt eine Wohnung vermieten. Rentenanspruch aktuell 225€ + irgend so n Allianzding das damals meine Mutter für mich abgeschlossen, hat auch mit bisserl Rente und BU enthalten sind aber nur paar Euro, keine Schulden, bescheidener Lebensstil.

 

Der einzige Grund den ich eigentlich sehen würde Rentenpunkte zu kaufen wäre in einer finanziellen Notlage des Staates wo dann allerlei Notabgaben und Sondersteuern aus dem Hut gezaubert würden. In so einer Situation würden wohl Rentenpunkte wohlwollender betrachtet werden als das Depot eines "Reichen" der sich nicht an der Solidargemeinschaft beteiligt hat. Dafür aber eine grob drei- bis vierfach besserer Wertentwicklung zu opfern kommt mir nicht sonderlich sinnvoll vor und im Zweifel müßte man wohl eher auswandern als jetzt auf Rendite zu verzichten.

 

Weitere Denkanstöße wären sehr willkommen damit ich wirklich alles auf dem Schirm habe bevor ich mich entscheide.

 

Gruß Guy 

Hast du denn überhaupt schon GRV-Ansprüche?

Habe das + übersehen. :blushing:

Das "Allianz-Ding" hat damit nichts zu tun.

 

Rentenpunkte kaufen kann man afaik ab 50 und man muss eine Chance haben auf 35? Beitragsjahre zu kommen.

Was Du bis 45 machen kannst bzw. musst wenn Du willst: Schul- Studienzeiten nachzahlen -->  https://www.finanztip.de/gesetzliche-rentenversicherung/rentenbeitetraege-nachzahlen/

Also vielleicht erstmal mit der Kontenklärung

--> https://www.finanztip.de/gesetzliche-rentenversicherung/beitragsjahre-und-kontenklaerung/

anfangen.

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Someone

Bei 225 EUR Rentenanspruch aktuell: Wie viele Jahre GRV Rentenansprüche hast Du bereits gesammelt? Du solltest mindestens 5 zusammen bekommen, um überhaupt eine GRV-Rente zu erhalten. 

 

Ich werte meine (freiwilligen) Zahlungen in die GRV als Investment mit geringem Risiko (und daher nicht vergleichbar mit einem Aktien-ETF-Portfolio), das mir feste monatliche Zahlungen liefern soll, wenn ich in Rente bin. Für mich ist es damit ein Element zur Diversifizierung meines Portfolios - auf der Seite der "sicheren Anlagen", wissend, dass hier nichts zum "Vererben" übrig bleibt, ausser ggf. einer Witwenrente.

 

Dein Argument pro GRV Einzahlung kann ich persönlich nicht nachvollziehen, da schon jetzt der Staat viele Taschenspielertricks anwendet, die die GRV belasten (z.B. über den zu geringen Ausgleich von "Zusatz"leistungen durch Steuergelder, die die GRV erbringen muss, die aber nicht durch die regulären GRV Beiträge gedeckt sind). Warum sollte das in einer finanziellen Notlage des Staates nicht mehr werden?

 

Dennoch halte ich persönlich die GRV für einen wichtigen (unverzichtbaren) Baustein in der Altersvorsorge in Deutschland (der mir persönlich, wenn ich Dein Portfolio sehe. bei 225 EUR p.M. viel zu klein wäre).

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migieger

 


Für/gegen den Erwerb von Rentenpunkten (ab Alter 50, vorher geht's m.W. nicht):

+ Schuldner ist der Staat (die Rente ist sicher)
+ Du kommst an das Geld erst im Rentenalter dran (das diszipliniert)

+ Langlebigkeitsrisiko (Rente zahlt auch mit 100)

- Schuldner ist der Staat (hat unser Staat die Kraft für notwendige Rentenreformen)
- Du kommst an das Geld erst im Rentenalter dran (Notlagen)
- Der Staat geht lausig mit anderer Leute Geld um (z.B. versicherungsfremde Leistungen)
- Demographie (das Rentensystem wird "krachen", das wissen wir alle - sogar die Politik)
- Verzinzung ggü. breiten ETFs
- Theoretisch kannst Du bei ETFs alles verlieren

Außerdem brauchst Du, um die heutigen 9392 EUR für einen Rentenpunkt nominal zurück zu bekommen über 19 Jahre - dummerweise lebst Du nach 67 keine 19 Jahre mehr (lt. Kohortensterbetafeln wirst Du 83). Und das ohne Berücksichtigung irgendeiner Verzinsung, die die heutigen 9392 EUR vervielfachen würden...
Ich habe mich seinerzeit gg. den Erwerb zusätzlicher Rentenpunkte entschieden und denke nach wie vor, daß die Entscheidung richtig war.
 

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Schlumich

Ich habe diese Diskussion vor ein paar Jahren sehr intensiv mit mir selbst geführt und habe dann für meine Frau und mich im GRV-Shop eingekauft.

 

Die Überlegungen und Gründe dabei:

  • Der Preis für einen Rentenpunkt war damals wegen Corona stark gesunken. 
  • Wir hatten eine Sonderzahlung "rumliegen", die irgendwohin investiert werden wollte.
  • Steuerlich war der Kauf für uns damals sehr positiv.
  • Ich wollte gerne das Verhältnis unseres AlterscashFlows mehr in Richtung 50/50 (Rente & rentenähnliche Konstrukte / Zinsen, Dividenden, Ausschüttungen) schieben.
  • Das Ziel, dass wir unseren Minimal-Lebensunterhalt aus Rente & rentenähnlichen Konstrukten bestreiten können. Der CashFlow aus dem Kapitalmarkt ist dann für den "höheren" Lebensstandart und den Luxus gedacht.
  • Ich hoffe darauf, dass die GRV Rente auch in Zukunft einen Inflationsausgleich haben wird (was der CashFlow durch Dividenden&Co nicht hat)
  • Die Hoffnung, dass Nobi Blüm Recht behält ("die Renten sind sicher").

 

Ich habe mich seinerzeit für den Erwerb zusätzlicher Rentenpunkte entschieden und denke nach wie vor, daß die Entscheidung richtig war :)

 

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Der Heini
vor einer Stunde von GuyInborito:

Der einzige Grund den ich eigentlich sehen würde Rentenpunkte zu kaufen wäre in einer finanziellen Notlage des Staates wo dann allerlei Notabgaben und Sondersteuern aus dem Hut gezaubert würden. In so einer Situation würden wohl Rentenpunkte wohlwollender betrachtet werden als das Depot eines "Reichen" der sich nicht an der Solidargemeinschaft beteiligt hat.

Das ist aber keine wissenschaftliche Sichtweise, sondern Spekulation. Wäre für mich kein Argument, das Rentensystem wurde in solchen Notlagen schon oft überarbeitet. In solchen Fällen ist gar nichts sicher, da keiner den Grund für die Notlage kennt.

Habe mich in jungen Jahren, da ich die Möglichkeit hatte, komplett gegen die GRV entschieden. Ob das richtig war oder nicht, kann ich selbst nach 30 Jahren nicht wissenschaftlich wirklich beantworten, da die Zukunft ungewiss ist.

Ob die GRV wirklich so sicher ist, wie die Befürworter meinen, weiß keiner.

Ich denke, die Entscheidung hängt wesentlich von deinem Sicherheitsbedürfnis ab und ob du Katastrophen eher herankommen siehst oder der Meinung bist, dass es so weiter läuft wie die letzten 30 Jahre.

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moonraker
· bearbeitet von moonraker
vor einer Stunde von CorMaguire:

Rentenpunkte kaufen kann man afaik ab 50 und man muss eine Chance haben auf 35? Beitragsjahre zu kommen.

Als Selbstständiger kann man sich freiwillig in der GRV versichern und dann monatlich einen beliebigen Beitrag (zwischen Mindest- und Maximalbeitrag) einzahlen.

Zusätzliche Zahlungen gehen aber auch nur vor 45 (Schulzeiten) und nach 50 (Ausgleich Abschläge).

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 1 Stunde von GuyInborito:

Das Ergebnis war dass es sich verglichen mit einem selbstverwalteten Depot nicht lohnt. Sehr deutlich nicht lohnt.

 

Der Vergleich mit einem ETF-Depot ist halt in diesem Sinne ziemlich "unfair", da man eben zwei komplett verschiedene Risikoklassen miteinander vergleicht. Auch wenn die Rentensteigerungen auf Jahrzehnte unbekannt ist, sind direkte Rentenkürzungen nicht möglich (Schutzklausel nach SGB § 68a). Ein ETF-Depot ist hingegen eine komplette Wundertüte. Was da rauskommt, weiß heute tatsächlich niemand. Es ist also definitiv ein RK1 vs RK3 Vergleich.

 

(Einmal abgesehen davon, dass Extremszenarien wie der Niedergang des Kapitalismus oder andere extreme gesamtgesellschaftliche Verwerfungen natürlich für jede Form der Altersvorsorge Unsicherheiten bergen.)

 

vor 39 Minuten von Schlumich:
  • Das Ziel, dass wir unseren Minimal-Lebensunterhalt aus Rente & rentenähnlichen Konstrukten bestreiten können. Der CashFlow aus dem Kapitalmarkt ist dann für den "höheren" Lebensstandart und den Luxus gedacht.

 

Das halte ich tatsächlich für eine sehr schlaue Vorgehensweise, die ich mir ebenso als Grundstein meiner Altersvorsorge-Planung zu eigen gemacht habe. Manch einer wird das vielleicht zu konservativ finden, aber hier macht es natürlich auch noch einen Unterschied, ob man nur für sich selber plant, oder auch noch Angehörige hat.

 

Blöd an der GRV ist der politische Faktor (glaubt man daran, dass die aktuelle und folgende Regierungen, die GRV an die Wand fahren, oder tatsächlich notwendige Reformen in einer fairen Weise umsetzen können?), der hier Unsicherheit in ein System herein bringt, welches eigentlich ein Sicherheitsbaustein sein sollte. Eine Alternative können hier private Rentenversicherungen sein, aber die sind natürlich mit ihrer ganz eigenen Unsicherheit behaftet (kein Umlagesystem, man braucht Vertrauen in die langfristige finanzielle Leistungsfähigkeit von privaten Unternehmen ...)

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Bolanger

Der Vergleich mit einem selbstverwalteten Depot hinkt. Das eine ist eine Versicherung, das andere eine Geldanlage. Bei ersterem lagert man ein Risiko, nämlich das Langlebigkeitsrisiko aus. Bei zweiterem trägt man dieses Risiko selbst.

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Big Harry
· bearbeitet von Big Harry
vor 3 Stunden von CorMaguire:

Rentenpunkte kaufen kann man afaik ab 50 und man muss eine Chance haben auf 35? Beitragsjahre zu kommen.

Was Du bis 45 machen kannst bzw. musst wenn Du willst: Schul- Studienzeiten nachzahlen -->  https://www.finanztip.de/gesetzliche-rentenversicherung/rentenbeitetraege-nachzahlen/

Also vielleicht erstmal mit der Kontenklärung

--> https://www.finanztip.de/gesetzliche-rentenversicherung/beitragsjahre-und-kontenklaerung/

anfangen.

Die Kontenklärung sollte man meines Erachtens nach auf jeden Fall machen, einfach um abzuklären, ob alle Daten bei der GRV vollständig sind.

 

Ich hatte mich im Vergangenen Jahr mit dem Nachkauf von Rentenpunkten für Schul- und Studienzeiten beschäftigt, hier aber eine endgültige Entscheidung aufgeschoben, da ich noch etwas zeit bis zur magischen 45-Jahre-Grenze habe, bis zu der man eine Nachzahlung beantragen kann. Wenn ich mich recht entsinne, kauft man die Rentenpunkte für die Schulzeit zu den Preisen der entsprechenden Schuljahre, bekommt also die Punkte für weniger Geld. Das würde den Kauf etwas attraktiver machen.

 

Diese Seite fand ich bei den Überlegungen sehr hilfreich:

https://www.rentenfuchs.info/nachzahlen-fuer-schulzeiten/

 

EDIT: vielen Dank an @chirluund @fgk für die Richtigstellung

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chirlu
vor 23 Minuten von Big Harry:

Wenn ich mich recht entsinne

 

Nein.

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fgk
vor 21 Minuten von Big Harry:

Wenn ich mich recht entsinne, kauft man die Rentenpunkte für die Schulzeit zu den Preisen der entsprechenden Schuljahre, bekommt also die Punkte für weniger Geld

Nein, man kauft immer zum aktuellen „Kurs“. Wenn der Rentenwert von vor 20 Jahren heute gälte, wäre das wohl ein fast unschlagbares Angebot, deshalb ist das nicht der Fall.

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GuyInborito
· bearbeitet von GuyInborito
vor 2 Stunden von migieger:

Außerdem brauchst Du, um die heutigen 9392 EUR für einen Rentenpunkt nominal zurück zu bekommen über 19 Jahre - dummerweise lebst Du nach 67 keine 19 Jahre mehr (lt. Kohortensterbetafeln wirst Du 83). Und das ohne Berücksichtigung irgendeiner Verzinsung,

Das ist ein sehr interessanter Punkt. Wenn man das berücksichtigt kann man ja genausogut das Geld was man in die Rente investieren würde in einen Geldmarktfond legen der die Inflation vlt knapp ausgleicht. Dann hätte ich, wenn ich "standard alt" werde ja mehr davon. Es geht also im Grunde nur und ausschließlich darum den Fall abzudecken dass man sehr überdurchschnittlich alt wird. 

 

Mir hat jemand empfohlen zur Rentenberatung zu gehen, die seien da sehr kompetent und würden zum Guten des Kunden beraten. Ich denke ich werde mich dort mal informieren. Stand jetzt bin ich aber sehr geneigt mein Glück in die eigenen Hände zu nehmen. Die letzte Zeit wurden meine Ansichten in ihrem Pessimismus zwar etwas gedämpft aber ich bin dennoch nicht sonderlich überzeugt davon wie unser zusammenleben aktuell aussieht, um es mal vorsichtig auszudrücken. Mein Drang in gemeinschaftliche Systeme einzuzahlen hält sich da sehr in Grenzen. 

 

Mein persönlicher Sicherheitsbaustein wäre noch dass wir einen richtigen Keller haben mit Wasser und Heizung und ich im Zweifel mir eine "Studentenbude" im Keller einrichten könnte und dann beide Wohnungen im Haus vermieten. Dann hätte ich 2x Mieteinnahmen + 225€ staatl. Rente + bisserl was vom Allianz Ding + 3% SWR aus hoffentlich mehreren Mio bis dahin. Sollte eigentlich gut reichen.

 

Nachtrag: Allianzding sind 220€ pro Monat lebenslang. Es hat eine Dynamik mit 5% sollte also inflationsbereinigt noch etwas steigen, wenn ich die eben überflogenen Vertragsdaten richtig verstanden habe zumindest.

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Sapine

Auf künstliche Intelligenz würde ich mich bei dem Thema auf keinen Fall verlassen. Es geht hier auch nicht um den Vergleich, wo ich mehr Rendite rausbekomme sondern mehr um so Fragen, wie ausgewogen Du Dich im Alter aufstellen willst. 

 

Wenn Du mit hohem Risiko gut zurecht kommst, spricht viel für Aktien(ETFs). Wenn Du in jedem Fall auch defensive Anteile nutzen willst, ist die GRV durchaus eine Überlegung wert als Ergänzung. Dabei ist deine vorhandene Immobilie eher im mittleren Risiko anzusiedeln. Wenn es um die Wahl geht, Rentenpunkte kaufen oder Geldmarktfonds, würde ich mich für die Rentenpunkte entscheiden. 

 

Was die politische Einschätzung angeht, betrachte ich Vermögen als mehr gefährdet im Vergleich zu Rentenanwartschaften. Gerade mit einer kleinen Rente wirst Du da kaum Kürzungen befürchten müssen. Wenn Du eine voraussichtliche Rente von 2000+ aufstocken möchtest, würde ich das Risiko anders bewerten. Denn wenn das Äquivalenzprinzip aufgeweicht wird, wären hohe Renten deutlich stärker gefährdet als kleine. 

 

Dann gibt es die Frage, ob die steuerliche Absetzbarkeit der Investition sich für Dich rechnet. Möglicherweise auch nicht völlig irrelevant ist vielleicht die Sicherheit bei Insolvenz. Und schließlich die Absicherung der Langlebigkeit. Das sind Faktoren, die man mit Deinen Angaben nicht beurteilen kann.

 

Ich für mich hatte auch ein paar wenige Rentenpunkte aufgestockt, damit meine Altersrente einen auskömmlichen Lebensstandard bei freiem Wohnen gewährleistet. Das würde ich auch wieder so entscheiden. Die paar Euros, die da weg gingen spüre ich im Depot überhaupt nicht aber den regelmäßigen Geldeingang zum Monatsende sehr wohl. Aus dem Depot muss ich dann nur noch den Luxuskonsum aufstocken. 

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stolper
vor 3 Stunden von Schlumich:

Ich habe diese Diskussion vor ein paar Jahren sehr intensiv mit mir selbst geführt und habe dann für meine Frau und mich im GRV-Shop eingekauft.

 

Die Überlegungen und Gründe dabei:

  • Der Preis für einen Rentenpunkt war damals wegen Corona stark gesunken. 
  • Wir hatten eine Sonderzahlung "rumliegen", die irgendwohin investiert werden wollte.
  • Steuerlich war der Kauf für uns damals sehr positiv.
  • Ich wollte gerne das Verhältnis unseres AlterscashFlows mehr in Richtung 50/50 (Rente & rentenähnliche Konstrukte / Zinsen, Dividenden, Ausschüttungen) schieben.
  • Das Ziel, dass wir unseren Minimal-Lebensunterhalt aus Rente & rentenähnlichen Konstrukten bestreiten können. Der CashFlow aus dem Kapitalmarkt ist dann für den "höheren" Lebensstandart und den Luxus gedacht.
  • Ich hoffe darauf, dass die GRV Rente auch in Zukunft einen Inflationsausgleich haben wird (was der CashFlow durch Dividenden&Co nicht hat)
  • Die Hoffnung, dass Nobi Blüm Recht behält ("die Renten sind sicher").

 

Ich habe mich seinerzeit für den Erwerb zusätzlicher Rentenpunkte entschieden und denke nach wie vor, daß die Entscheidung richtig war :)

 

...ich möchte dir gerne vollumfänglich zustimmen :)

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Gabriele

 

PRO: Die Zahlungen der GRV sind bis zum Pfändungsfreibetrag vor einer Pfändung geschützt. Dein Depot jedoch kann vollständig gepfändet werden, sodass Du im sehr ungünstigem Fall vollständig mittellos bist.

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LongtermInvestor

Rentenzahlungen decken das Langlebigkeitsrisiko gut ab. Wenn Du vorher den Geist aufgibst ist der Barwert negativ.

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PEOPLES
vor 6 Stunden von GuyInborito:

Ich habe mich mit dem Blechmann aus dem Intranetz unterhalten und ein für und wieder bezgl zugekaufter Rentenpunkte besprochen.

Blechmann = ChatGPT? 

Da wäre ich (sehr) vorsichtig, die KI luegt bei manchen Themen regelrecht, verkauft dir das aber als Fakten. 

 

GRV ist einer Versicherung und sichert ab. Auch wenn du pleite gehst, oder Krank wirst, oder oder oder. Dein Depot ist ein Investment, sowas kann dir auch genommen werden. Zudem ist die GRV relativ sicher, immerhin bürgt die drittgrösste Volkswirtschaft und im Zweifel muss man mit Steuergelder nachschiessen. Das ist für den Rentenempfänger schon recht relaxed. 
Das Langlebigkeitsrisiko gibts, klar, das Risiko mit vollem Depot zu sterben ist wohl statistisch höher. Weis nur keiner vorher. 

 

Unterm Strich macht es dann eben schon Sinn, die Altersvorsorge in einen recht sicheren Teil, dafür geringe Rendite, und einen risikoreicheren Teil, der aber (hoffentlich) mehr Rendite bringt, aufzuteilen. Ein recht gängiger Ansatz ist dann eben, dass man die eigene Grundversorgung (in etwa) über Versicherungen (GRV, BAV, private Versicherer) abdeckt (von mir aus auch Haus/Wohnung, wobei ich das auch risikobehaftet sehe), den "Fun-Part" (Auto, Urlaube, Essen-gehen, Konsum, etc. also variable Kosten).

In welchem Bereich man nun den einen oder anderen Teil halten will, muss man selbst entscheiden. Du kannst dich aber sicherlich mal selbst fragen, wie dein Leben weitergeht, wenn du morgen vom Rad fällst (oder angefahren wirst) und halbseitig gelähmt bist. Funktioniert dein Leben dann noch? Musst du dein Depot ueber einer sicheren Entnahmerate entsparen? Geht dein Ruhestandkonzept nur auf, wenn du noch mind. xxxk ansparen kannst?

 

Ich bin auch Anfang 40 und fand die GRV auch immer doof, nachdem ich mich damit aber naeher beschaeftigt hatte dann nicht mehr. Eine gute Mischung macht es eigentlich. Nur Versicherungen bringen nicht genug Rendite, das ist mir dann einfach zu wenig, nur Vermögenswerte sind mir zu risikoreich, und zwar nicht nur wegen möglicher niedriger Renditen, sondern weil das einem (wie auch immer) genommen werden kann.

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Turmalin

Ich sehe freiwillige Zahlungen aus den diversen genannten Gründen auch positiv.

Vorsicht, bei der einfachen Rechnung „Kaufpreis geteilt durch Monatsrente ergibt mehr Monate, als die durchschnittliche Lebenserwartung“ sind Rentenerhöhungen nicht eingerechnet. Selbst wenn die Renten in Zukunft nicht mehr an die Nettolohnerhöhungen gekoppelt werden - was eine mögliche Änderung wäre-, wird es meines Erachtens weiterhin einen Inflationsausgleich geben. Sonst würde in Kürze auch der Mittelstand verarmen, das kann sich keine Regierung leisten.
Aber da im Moment bzgl. der Rente so viel im Umbruch ist und alle bisherigen Regelungen zur Diskussion stehen, würde ich mit der Entscheidung vielleicht noch etwas warten, bis absehbar ist, wohin die Reise geht. Der Haken ist natürlich, das der Preis pro Rentenpunkt steigt…

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GuyInborito

ja ChatGPT. Ich weiß, man darf nichts glauben was da kommt und muß alles gegenprüfen aber als initiale grobe Richtung finde ich es gut.

 

Dann könnte ich zB von meinen 40k die nächsten 20 Jahre jedes Jahr einen Punkt kaufen dann hätte ich gesamt 25,5 was wohl in heutigem Geld so 1000€ wäre, dazu die Allianz Versicherung mit um 300€ dann wäre das nicht verhungern schon mal garantiert. Dazu 1 oder 2 mal Miete dann könnte ich zumindest überleben selbst wenn das komplette Depot verschwinden sollte. Wobei ich nicht sehe was da passieren soll. Ich habe keine Schulden, mein Geschäft nur sehr geringe Ausgaben, viele kleine Aufträge ( und nicht wenige große die schief laufen könnten) und habe private und geschäftliche Haftpflicht. Es wäre höchstens was illegales denkbar aber da Teile meines Depots physisch gehalten werden und andere bei verschieden Banken / Brokern und selbst meinen all world wechsel ich all 100k auf ein anderes Fondsprodukt. Vlt eröffne ich noch ein zweites Konto bei einem anderen Broker für weitere Ersparnisse. Ein 100% Verlust meiner liquiden mittel halte ich für ausgeschlossen und wenn dann in einem Szenario wo es eh egal ist wie Zombies / Putin / Asteroid etc 

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Sir Zock-a-lot

Für mich hat sich diese Frage noch nie gestellt. Ich bin ehrlich gesagt dankbar für jeden €, den ich nicht in dieses - meiner Meinung nach - dysfunktionale Rentensystem einzahlen muss. Auch in dem Wissen, dass ich mit meinem überschüssigen Kapital besser als staatliche Institutionen wirtschaften kann. Da trage ich gerne das vermeintlich höhere Risiko einer privaten Altersvorsorge...

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Der Heini
vor 28 Minuten von GuyInborito:

Es wäre höchstens was illegales denkbar aber da Teile meines Depots physisch gehalten werden und andere bei verschieden Banken / Brokern und selbst meinen all world wechsel ich all 100k auf ein anderes Fondsprodukt. Vlt eröffne ich noch ein zweites Konto bei einem anderen Broker für weitere Ersparnisse. Ein 100% Verlust meiner liquiden mittel halte ich für ausgeschlossen und wenn dann in einem Szenario wo es eh egal ist wie Zombies / Putin / Asteroid etc 

Glaubt hier wirklich jemand, daß Vanguard, Blackrock und Co Pleite gehen werden? Eher geht der Staat Pleite oder muss Renten kürzen oder Zusatzsteuern erheben. Ob eher Steuern auf Kapital erhoben wird oder Renten hängt von der jeweiligen Regierung ab. SPD wird Kapital besteuern, CDU und FDP wohl eher nicht. Weiß keiner, was passieren wird, reine Spekulation.

Das einzige Risiko bei ETFs ist eben das SoRR und das Langlebigkeitsrisiko. ETFs sind in der Entnahmephase etwas komplizierter als GRV, das spricht eindeutig für die GRV.

Das Ganze ist sehr individuell und von Forum zu Forum wirst du gegenteilige Meinungen bekommen. Hier im Forum wird die GRV eher positiv gesehen, in anderen eher Negativ.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Wenn man in Deutschland bleiben will und NICHT plant, von der Grundsicherung zu leben, ist es vermutlich sinnvoll, bei Renteneintritt (mindestens) eine durchschnittliche Anzahl von Rentenpunkten zu haben. Also vielleicht 35 oder 40 Rentenpunkte. 

 

Jedenfalls ist es mein Ziel, auf diesen Wert zu kommen. Deshalb zahle ich seit einigen Jahren freiwillig in die GRV ein.

 

vor 18 Minuten von Der Heini:

 Eher geht der Staat Pleite 

 

Genau das ist das Problem... Eine starke Inflation, möglicherweise eine Währungsreform...  Deshalb: nicht alle Eier in einen Korb.

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Schlumich

Liebe Leut', wenn das staatliche Rentensystem kollabiert ohne dass parallel ein adäquates "Zahlungssystem" aufgebaut wurde, haben wir ganz andere Probleme. Der Patient wird nicht sterben, er wird auf der Intensivstation am Leben erhalten.

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Der Heini
vor 27 Minuten von Schlumich:

Liebe Leut', wenn das staatliche Rentensystem kollabiert ohne dass parallel ein adäquates "Zahlungssystem" aufgebaut wurde, haben wir ganz andere Probleme. Der Patient wird nicht sterben, er wird auf der Intensivstation am Leben erhalten.

Ja, aber ist das gleiche, als wenn ich bei einem Entnahmeplan mit 1929 und folgenden Wirtschaftsjahren rechne. Genau das meine ich, man kann sich schnell auf große Katastrophen fokussieren, egal wie man es macht, ein Restrisiko bleibt immer.

ETFs: SoRR, Langlebigkeit

GRV: Staat hat viele Einflussmöglichkeiten und schon oft Änderungen vorgenommen.

Irgendwie wird es aber immer weiter gehen, Staat wird nicht so schnell Pleite gehen, Wirtschaft muss dazu aber am Leben erhalten werden, ohne Steuern keine Staatseinnahmen. Sterben Banken und die Wirtschaft, stirbt auch der Staat. Realistisch rechnen, aber die Worst-Case Katastrophen zwar kennen, aber nicht mit rechnen.

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