riesaer 9. Dezember Hallo zusammen, bin ein Anfänger in Anleihen: hatte bisher nur deutsche Staatsanleihen und Bank IHS und freue mich auf Eure Hilfe. Also: Ein Teil meines Vermögens soll (bzw. ist bereits) in Anleihen angelegt werden. Weil das meine Altersrücklage ist, soll der Betrag halbwegs sicher angelegt werden und zwar so, dass die Rendite höher ist als der gegenwärtige Zinssatz von 2 %. Konkret interess ich mich für den iShares iBonds Dec 2028 Term Corp UCITS ETF (IE000264WWY0), ausschüttend. Ich meine, ich hätte das Produkt auch halbwegs verstanden: bei Ablauf der Laufzeit erhalte ich (im Optimalfall) mein Kapital zurück und vorher erhalte ich quartalsweise meine Rendite-Ausschüttungen. Mir ist nur das folgende nicht klar: 1. Wann kaufe ich am besten in Bezug auf die Ausschüttungstermine, oder ist das egal? 2. Der aktuelle Kurs: Welche Renditeerwartung habe ich pro laufendes Jahr, wenn ich erst jetzt in 12/2025 einsteige. Das gesamte Vermögen ist aufgeteilt in Assets. Hier geht es definitiv nur um den Anleihenteil, also die halbwegs „Nummer-Sicher-Anlage“. – Ich schicke das voraus, weil ich mir nicht sicher bin, ob das mit den iBonds wirklich das optimale und nicht nur das einfachste für mich ist. Und beim Querlesen durch das Forum, ist mir aufgefallen, wie viele User offensichtlich langlaufende US-(Staats-)Anleihen im Portfolio haben trotz der Risiken von wegen Fiat-Währungen insgesamt und Zinsrisiko insbesondere. Für Anregungen bin ich dankbar, wenn der Sicherheitsaspekt berücksichtigt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
moonraker 9. Dezember vor 23 Minuten von riesaer: Mir ist nur das folgende nicht klar: 1. Wann kaufe ich am besten in Bezug auf die Ausschüttungstermine, oder ist das egal? 2. Der aktuelle Kurs: Welche Renditeerwartung habe ich pro laufendes Jahr, wenn ich erst jetzt in 12/2025 einsteige. Kaufzeitpunkt ist egal, Ausschüttungen oder aufgelaufene Zinsen werden tagtäglich verrechnet. Die aktuelle Renditeerwartung steht auf der iShares-Seite, am 5.12. waren es 2,65% p.a. https://www.ishares.com/de/professionelle-anleger/de/produkte/331717/ishares-ibonds-dec-2028-term-corp-ucits-etf?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Amnesty 9. Dezember Falls Du das Geld tatsächlich erst nach DEC 2028 brauchst: Für Festgeld in einem AAA Land gibt es gerade 3,01%. Ohne Spread, Brokergebühren, Ausfallrisiko einzelner Anleihen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlumich 9. Dezember Schau mal hier: vor 2 Stunden von Amnesty: Falls Du das Geld tatsächlich erst nach DEC 2028 brauchst: Für Festgeld in einem AAA Land gibt es gerade 3,01%. Ohne Spread, Brokergebühren, Ausfallrisiko einzelner Anleihen... Genau! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
riesaer 9. Dezember Hallo und vielen Dank erst mal. Den Wert für die Effektivverzinzung den hatte ich gesucht! Danke! – Okay 2,65 % sind nicht der Hammer. Und dafür nimmt hat man ein Vorteile und Nachteile. Die Laufzeit-ETF im Bedarfsfall zu verkaufen zu können, ist natürlich ein gutes Gefühl. Aber der Benefit gegenüber Tagesgeldzinsen ist nicht so dolle, vor allem dann nicht, sollten tatsächlich Anleihen aus dem iBonds-Portfolio ausfallen. Zu der Idee mit raisin.com. Ich bin mit "Weltsparen" nie warm geworden, weil die Anzahl negativer Bewertungen doch recht hoch ist und das über die Jahre auch nicht besser geworden ist. Hinzu kommt, dass Festgelder bei Banken bereits vorhanden sind und ich befürchte, dass es mit den 100.000 € Absicherung nicht so weit her ist, sollte es einmal zu ernsthaften Problemen kommen und es nicht nur eine, sondern mehrere Banken treffen. Ich möchte das Risiko streuen und mich deshalb vorsichtig im Industrieanleihenbereich positionieren. Wenn es mit den iBonds nicht mit zufriedenstellender Rendite funktioert, was kann ich bei überschaubarem Risiko dann tun? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 9. Dezember · bearbeitet 9. Dezember von stagflation Du könntest Dich ein wenig einarbeiten. Das Wichtigste, was Du kennen musst, ist die deutsche Zinskurve: Quelle: Finanzagentur Sie zeigt an, welche Rendite man für welche Restlaufzeit bei Bundesanleihen bekommt. Wenn man 3 Jahre anlegen will, gibt es zurzeit 2,2% Rendite. Genauere Daten bekommst Du hier: Tagesaktuelle Laufzeiten, Kurse und Renditen der Bundeswertpapiere (PDF) Warum sind die Bundesanleihen wichtig? Alle anderen deutschen Anleihen orientieren sich an den Bundesanleihen, insbesondere alle deutschen Anleihen im Investmentgrade-Bereich. Da die meisten anderen Anleihen Nachteile gegenüber Bundesanleihen haben (geringere Liquidität, höheres Ausfallrisiko, Sonderkündigungsrechte, Nachrang), kann man dort etwas mehr erwartete Rendite bekommen. Mit der Betonung auf "etwas". Wenn man im risikoarmen Bereich Geld in Anleihen anlegen will, überlegt man zuerst die Restlaufzeit. Dann sucht man sich die passende Bundesanleihe - als Referenz. Dann überlegt man, welche Nachteile und Risiken man in Kauf nehmen will (z.B. schlechtere Liquidität, keine vorzeitige Rückzahlmöglichkeit, höheres Ausfallrisiko, usw.) und sucht sich dann die passende Anleihe (z.B. EU-Anleihe, Hypothekenpfandbrief, Unternehmensanleihe, Anleihen-ETF) oder Tages- oder Festgeld. Nach "Schnäppchen" zu suchen bringt nicht viel. Weil im IG-Bereich wegen Arbitrage alle Anlageprodukte im Gleichgewicht stehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Amnesty 9. Dezember Ich finde insbesondere die kürzer laufenden iBonds auch nicht attraktiv genug. Von der Effektivverzinsung müssen ja noch der Spread und die TER abgezogen werden. Ich fürchte, es gibt in diesem Bereich keine Geheimtipps (außer Festgeld innerhalb einer guten Einlagensicherung). Nimmt man andere Unternehmensanleihen ETFs als die iBonds hat man zusätzlich zu den gleichen Kosten- und Ausfallrisikothemen noch das Zinsänserungsrisiko bei gleichbleibender Duration. Wenn Raisin zu riskant ist oder man im Notfall verkaufen möchte, blieben noch Bundesanleihen. Die gab’s heute mit vergleichbarer Laufzeit für fast 2,3% Rendite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlumich 9. Dezember Ein paar Gedanken dazu: Je kürzer die Laufzeit des iBonds umso unsinniger ist mMn ein Investment darin, weil die iBonds grob gesprochen so funktionieren, dass auslaufende Anleieh (es laufen nicht alle Anleihen bis zum Stichtag/Ende des iBonds) in Kurzläufer oder geldmarktnahe Produkte überführt werden. D.h. Du landest, je kürzer die Laufzeit ist, immer mehr bei der Rendite des Geldmarktes. Hinzu kommt der Spread und die TER. Weiterhin: Wenn es zu Ausfällen kommt, passiert das bei Anleihen verstärkt zum Laufzeitende. Wenn Du das Geld definitiv nicht brauchst, Festgeld mit hoher/höchster Bonität. Wenn Du das Geld ggf. vorher brauchst, ein Geldmarktfonds. Wenn Du ein höheres Risiko gehen willst, Unternehmensanleihen (dann aber €-notiert). Hier aber aufpassen, dass das Rating/Risiko für Dich noch passt. Gute Stelle zum Suchen ist die Börse Stuttgart mit dem Anleihenfinder Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
radler2 9. Dezember vor 7 Stunden von riesaer: Und beim Querlesen durch das Forum, ist mir aufgefallen, wie viele User offensichtlich langlaufende US-(Staats-)Anleihen im Portfolio haben trotz der Risiken von wegen Fiat-Währungen insgesamt und Zinsrisiko insbesondere. Da ist nicht zuletzt das Wechselkursrisiko. Der eine oder andere hält vielleicht US-Bonds um in Zeiten von Börsenkrisen eine Liquiditätsreserve zu haben - Motto: Für US-Bonds findet man gerade in solchen Krisensituationen immer Käufer, was nicht für alle Anleihen gilt. So jedenfalls argumentieren professionelle Fondmanager. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
riesaer 10. Dezember Danke für die Infos! Dann grüble ich mal weiter. Mal schaun, was ich mache. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neverdo Samstag um 15:33 Am 9.12.2025 um 17:02 von stagflation: Du könntest Dich ein wenig einarbeiten. Das Wichtigste, was Du kennen musst, ist die deutsche Zinskurve: Quelle: Finanzagentur Sie zeigt an, welche Rendite man für welche Restlaufzeit bei Bundesanleihen bekommt. Wenn man 3 Jahre anlegen will, gibt es zurzeit 2,2% Rendite. Genauere Daten bekommst Du hier: Tagesaktuelle Laufzeiten, Kurse und Renditen der Bundeswertpapiere (PDF) Warum sind die Bundesanleihen wichtig? Alle anderen deutschen Anleihen orientieren sich an den Bundesanleihen, insbesondere alle deutschen Anleihen im Investmentgrade-Bereich. Da die meisten anderen Anleihen Nachteile gegenüber Bundesanleihen haben (geringere Liquidität, höheres Ausfallrisiko, Sonderkündigungsrechte, Nachrang), kann man dort etwas mehr erwartete Rendite bekommen. Mit der Betonung auf "etwas". Wenn man im risikoarmen Bereich Geld in Anleihen anlegen will, überlegt man zuerst die Restlaufzeit. Dann sucht man sich die passende Bundesanleihe - als Referenz. Dann überlegt man, welche Nachteile und Risiken man in Kauf nehmen will (z.B. schlechtere Liquidität, keine vorzeitige Rückzahlmöglichkeit, höheres Ausfallrisiko, usw.) und sucht sich dann die passende Anleihe (z.B. EU-Anleihe, Hypothekenpfandbrief, Unternehmensanleihe, Anleihen-ETF) oder Tages- oder Festgeld. Nach "Schnäppchen" zu suchen bringt nicht viel. Weil im IG-Bereich wegen Arbitrage alle Anlageprodukte im Gleichgewicht stehen. das ist gut Stagfla, da könnte der Laie glauben der Renditeanstieg sei positiv zu sehen...die Wahrheit ist entgegen fast allen Long Anleihen anderer Emittenten fällt bei uns der Kurs, weil niemand oder viele unsere Bonds nicht mehr wollen, das jetzt näher auszuführen wäre wieder mal Politik, es juckt mich, aber ich lasse es, hier kennt man gewiss die Hintergründe. Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass momentan wieder die Bauzkreditzinsen steigen...warum, wir wollen doch bauen,,, warum jetzt? Na ja, die Erklärung ist einfach, man orientiert sich an den 10 Jährigen und da reagieren die Banken sofort...wer hat so etwas Kontraproduktives eigentlich geschaffen...vermutlich war man sich nicht so ganz im Klaren, was da angerichtet wird, na gut, wir bauen eh kaum... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Samstag um 18:27 vor 2 Stunden von Neverdo: ...die Wahrheit ist entgegen fast allen Long Anleihen anderer Emittenten fällt bei uns der Kurs, weil niemand oder viele unsere Bonds nicht mehr wollen Machen wir mal die Probe aufs Exempel zu diese Aussage: Wer ist "bei uns" und wer ist "anderer Emittent"? (beides sind "Long Anleihen" bei gutem Rating) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Sonntag um 00:18 · bearbeitet Sonntag um 00:21 von stagflation vor 8 Stunden von Neverdo: das ist gut Stagfla, da könnte der Laie glauben der Renditeanstieg sei positiv zu sehen...die Wahrheit ist entgegen fast allen Long Anleihen anderer Emittenten fällt bei uns der Kurs, weil niemand oder viele unsere Bonds nicht mehr wollen, das jetzt näher auszuführen wäre wieder mal Politik, es juckt mich, aber ich lasse es, hier kennt man gewiss die Hintergründe. Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass momentan wieder die Bauzkreditzinsen steigen...warum, wir wollen doch bauen,,, warum jetzt? Na ja, die Erklärung ist einfach, man orientiert sich an den 10 Jährigen und da reagieren die Banken sofort...wer hat so etwas Kontraproduktives eigentlich geschaffen...vermutlich war man sich nicht so ganz im Klaren, was da angerichtet wird, na gut, wir bauen eh kaum... Es gibt einen Zusammenhang zwischen Zinsen für Bundesanleihen und Immobilienzinsen - aber er ist etwas anders, als Du andeutest. Wenn eine kleine Bank eine IHS oder Festgeld anbietet, dann "orientiert" sie sich tatsächlich an der Zinskurve. Sie muss einen Aufschlag anbieten. Ist er zu niedrig, kaufen die Anleger lieber Bundesanleihen. Ist er zu hoch, hat die Bank zu hohe Kosten. Insofern wird jede Bank genau überlegen, welchen Aufschlag sie anbieten muss. Bei Immobilienkrediten ist es etwas anders. Der Immobilienkreditmarkt ist ein großer eigenständiger Markt mit eigenen Zinsen, den auch alle Banker in diesem Bereich kennen. Natürlich gibt es einen engen Zusammenhang mit Bundesanleihen und anderen Anlagemöglichkeiten. Jeder Kreditgeber hat die Wahl, entweder in Bundesanleihen, in Immobilienkredite oder in andere Anlageprodukte zu investieren. Daher sind die Renditen eng gekoppelt. Sie beeinflussen sich auch gegenseitig. Richtig ist, dass die Bauzinsen gestiegen sind. Und es hängt vermutlich auch mit den deutschen Staatsschulden zusammen, die dieses Jahr beschlossen wurden. Ich habe allerdings noch niemanden getroffen, der sagen würde, dass er Angst um die Rückzahlung der Bundesanleihen hat. Deutschland hat auch noch AAA-Rating. Von daher kann der Zinsanstieg nicht damit zusammenhängen, dass keiner mehr Bundesanleihen haben will oder dass es neuerdings einen Aufschlag wegen höherem Risiko gibt. Ich vermute einen ganz anderer Effekt. Die Märkte gehen davon aus, dass zwar Deutsche Bundesanleihen auch in Zukunft zurückgezahlt werden, nicht aber die Staatsschulden. Dies wird dadurch erreicht, dass kurz vor Fälligkeit von Bundesanleihen neue Bundesanleihen verkauft und werden. Mit den Erlösen werden dann die alten Bundesanleihen zurückzahlt. Das kann man machen - aber es ist nichts anderes, als eine Ausweitung der Geldmenge. In Filmen sieht man an dieser Stelle immer die Druckmaschinen, die loslaufen. Nun weiß aber Jeder, dass man nicht ungestraft Geld in beliebiger Höhe drucken kann. Irgend jemand muss dafür bezahlen. Ich glaube, dass die Märkte eine dauerhaft höhere Inflation erwarten - und dass deshalb die Zinsen gestiegen sind. Was bedeutet das nun für Bauherren? Wenn man einen sicheren Job hat, muss Inflation nicht schlecht sein - denn es sind Lohnsteigerungen zu erwarteten. Man könnte also überlegen, ob für jemanden mit einem guten Job nicht folgende Fälle äquivalent sind: Niedrige Bauzinsen von 2%, niedrige Inflation von 1% Hohe Bauzinsen von 4%, hohe Inflation von 3% Wenn man es so sieht, braucht man sich als Bauherr nicht unbedingt über hohe Bauzinsen zu ärgern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shylock Sonntag um 07:48 7 hours ago, stagflation said: Ich vermute einen ganz anderer Effekt. Die Märkte gehen davon aus, dass zwar Deutsche Bundesanleihen auch in Zukunft zurückgezahlt werden, nicht aber die Staatsschulden. Dies wird dadurch erreicht, dass kurz vor Fälligkeit von Bundesanleihen neue Bundesanleihen verkauft und werden. Mit den Erlösen werden dann die alten Bundesanleihen zurückzahlt. Das kann man machen - aber es ist nichts anderes, als eine Ausweitung der Geldmenge. In Filmen sieht man an dieser Stelle immer die Druckmaschinen, die loslaufen. Seit Bestehen der BRD sind die Schulden praktisch nie in absoluten Zahlen gesunken – nur im Verhältnis zum BIP. Auch in den 2010er Jahren wurden nur marginal Schulden tatsächlich getilgt und ob das eine gute Idee war ist sehr fraglich. Das trifft letztlich auf alle westlichen Länder zu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neverdo Sonntag um 09:59 · bearbeitet Sonntag um 10:01 von Neverdo vor 9 Stunden von stagflation: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Zinsen für Bundesanleihen und Immobilienzinsen - aber er ist etwas anders, als Du andeutest. Wenn eine kleine Bank eine IHS oder Festgeld anbietet, dann "orientiert" sie sich tatsächlich an der Zinskurve. Sie muss einen Aufschlag anbieten. Ist er zu niedrig, kaufen die Anleger lieber Bundesanleihen. Ist er zu hoch, hat die Bank zu hohe Kosten. Insofern wird jede Bank genau überlegen, welchen Aufschlag sie anbieten muss. Bei Immobilienkrediten ist es etwas anders. Der Immobilienkreditmarkt ist ein großer eigenständiger Markt mit eigenen Zinsen, den auch alle Banker in diesem Bereich kennen. Natürlich gibt es einen engen Zusammenhang mit Bundesanleihen und anderen Anlagemöglichkeiten. Jeder Kreditgeber hat die Wahl, entweder in Bundesanleihen, in Immobilienkredite oder in andere Anlageprodukte zu investieren. Daher sind die Renditen eng gekoppelt. Sie beeinflussen sich auch gegenseitig. Richtig ist, dass die Bauzinsen gestiegen sind. Und es hängt vermutlich auch mit den deutschen Staatsschulden zusammen, die dieses Jahr beschlossen wurden. Ich habe allerdings noch niemanden getroffen, der sagen würde, dass er Angst um die Rückzahlung der Bundesanleihen hat. Deutschland hat auch noch AAA-Rating. Von daher kann der Zinsanstieg nicht damit zusammenhängen, dass keiner mehr Bundesanleihen haben will oder dass es neuerdings einen Aufschlag wegen höherem Risiko gibt. Ich vermute einen ganz anderer Effekt. Die Märkte gehen davon aus, dass zwar Deutsche Bundesanleihen auch in Zukunft zurückgezahlt werden, nicht aber die Staatsschulden. Dies wird dadurch erreicht, dass kurz vor Fälligkeit von Bundesanleihen neue Bundesanleihen verkauft und werden. Mit den Erlösen werden dann die alten Bundesanleihen zurückzahlt. Das kann man machen - aber es ist nichts anderes, als eine Ausweitung der Geldmenge. In Filmen sieht man an dieser Stelle immer die Druckmaschinen, die loslaufen. Nun weiß aber Jeder, dass man nicht ungestraft Geld in beliebiger Höhe drucken kann. Irgend jemand muss dafür bezahlen. Ich glaube, dass die Märkte eine dauerhaft höhere Inflation erwarten - und dass deshalb die Zinsen gestiegen sind. Was bedeutet das nun für Bauherren? Wenn man einen sicheren Job hat, muss Inflation nicht schlecht sein - denn es sind Lohnsteigerungen zu erwarteten. Man könnte also überlegen, ob für jemanden mit einem guten Job nicht folgende Fälle äquivalent sind: Niedrige Bauzinsen von 2%, niedrige Inflation von 1% Hohe Bauzinsen von 4%, hohe Inflation von 3% Wenn man es so sieht, braucht man sich als Bauherr nicht unbedingt über hohe Bauzinsen zu ärgern. Na ja, die Ankündigung des Schuldenpaketes 1 Bio hat natürlich zu Reaktionen geführt, die Tatsache, dass Deutschland in kürze hunderte Milliarden mehr an Anleihen rausgeben wird ließ doch die Kurse einbrechen und die Renditen sprunghaft ansteigen. Die Renditen sind im März 2025 um 0,4% an nur einem Tag gestiegen, seit mehr als 30 Jahren habe ich so etwas nicht mehr beobachten können und warum das alles ? Es muss ein enomes Paket am Markt untergebracht werden und der Bund muss entsprecehende Konditionen anbieten, die werden nicht unter den aktuellen liegen, wie hat Lindner mal angegeben ein Prozent mehr bedeutetXXX Mehrbelastung an Schulden, der Eiertanz kommt doch erst noch... Die EZB spielt überhaupt keine Rolle mehr, oder so gut wie keine, die werden stillhalten, wer da glaubt, wenn die Zinsen senken, dann werden Kredite preiswerter, der irrt, diese Entwicklung muss man gesondert sehen. Deutsche Bundesanleihen werden unter ganz anderen Bewertungskriterien gekauft oder nicht gekauft. Ich muss ganz offen sagen, solche Renditen interessieren mich nicht, wenn ich Tripple A unbedingt haben will, na gut EZB begibt ja auch Fremdwährungen mit ganz anderen Zinsen, MXN oder ZAR oder... Ich investiere allerdings auch sehr viel in Fremdwährungen direkt, weil ich die Entwicklung Europas nicht positiv einschätze, man sieht nicht immer nur am USD/Euro, wie dieses Land bewertet wird, dazu gehören auch andere Währungen und alles nennt man Währungsparität, also immer auch "Gleichheit". Momentan sieht man an Süfadrika m.E. am besten wohin die Reise geht, die EMs in Gänze und es sind ja immer mehr, die sich da zusammenschließen unter inzwischen völlig veränderten Poli.Gegebenheiten, die werden Entwicklung in Richtung Zukunft zeigen, wir sind viel zu sehr betroffen von dem, was seit Jahrzehnten bekannt ist , von Überalterung Versorgungsmarathon der Beamten, Sozialen Verwerfungen, die ich jetzt nicht ausführen werde, mein Euroanteil der Anlagen liegt noch etwa bei 40% und ich mache das nicht ohne Grund. Und da kann man an Charts der zuvor genannten natürlich sehen wie sich alles entwickelt hat, der Trend ist aufwärts, in Mexico, bei den Treasuries und auch in dem gesamten Bereich unserer neu aufgetauchten Ostflanke überall zeigt der Chart bei long nur in eine Richtung. So etwas braucht einen anderen Thread, wenn man es diskutieren will, aber was du da zur Inflation und dem Bauen schreibst, na ja, scheinbar überzeugend, aber ist es das wirklich ? Wir haben Baukreditfinanzierungszinden von etwa 8% gehabt, da könnte heute niemand mehr auch nur einen Augenblick ans Bauen denken, wie kann und konnte das funktionieren vor etwa 30 bis 40 Jahren ? Es hat funktioniert, es darzulegen führt zu weit, es hat funktioniert auch mit Hilfe des Staates durch Abchreibungn und Billigdarlehen durch Grundsteuerbefreiungen und Familienförderungen, alles vorbei, kommt auch nie wieder in der Form. Vielleicht als Letztes noch der Hinweis, selbst Reihenhäuser haben heute die Grenze der Baukosten von 500.000,- Euro längst überschritten, da zählt dann bei der Finanzierung jeder Prozentpunkt ob mit oder ohne Inflation, die müssen es ersteinmal stemmen können, die sich danach sehnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
migieger Sonntag um 15:29 · bearbeitet Sonntag um 16:09 von migieger vor 8 Stunden von Shylock: Seit Bestehen der BRD sind die Schulden praktisch nie in absoluten Zahlen gesunken – nur im Verhältnis zum BIP. Auch in den 2010er Jahren wurden nur marginal Schulden tatsächlich getilgt und ob das eine gute Idee war ist sehr fraglich. Das trifft letztlich auf alle westlichen Länder zu. Leider werden die (westlichen) Länder Schulden nur tilgen, wenn der Schuldendienst untragbar wird bzw. keiner mehr den Ländern Geld leihen möchte, egal zu welchen Zinsen. Deshalb ist Deine Formulierung "ob das (Schulden nur marginal zu tilgen) eine gute Idee war, ist sehr fraglich" sehr milde ausgedrückt. Das war IMHO von den Ländern ziemlich dämlich... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shylock Sonntag um 16:07 36 minutes ago, migieger said: Leider werden die (westlichen) Länder Schulden nur tilgen, wenn der Schuldendienst untragbar wird bzw. keiner mehr den Ländern Geld leihen möchte, egal zu welchen Zinsen. Deshalb ist Deine Formulierung "ob das (Schulden nur marginal zu tilgen) eine gute Idee war, ist sehr fraglich" sehr milde ausgedrückt. Das war IMHO ziemlich dämlich... Ich hab das eigentlich genau anders herum gemeint: War es eine gute Idee die z.B. Infrastruktur verkommen zu lassen? Am Ende wird es jetzt teurer als wenn man es durchgehend richtig finanziert hätte ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
migieger Sonntag um 16:11 Sorry mißverstanden, natürlich war es keine gute Idee die Infrastruktur verkommen zu lassen. Aber u.a. dafür ständig neue Schulden zu machen, ist m.E. unverantwortlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar Sonntag um 16:14 · bearbeitet Sonntag um 16:25 von satgar vor 17 Minuten von Shylock: Ich hab das eigentlich genau anders herum gemeint: War es eine gute Idee die z.B. Infrastruktur verkommen zu lassen? Am Ende wird es jetzt teurer als wenn man es durchgehend richtig finanziert hätte ... So ist es. Am Ende ist doch beides eine „Schuld“. Entweder in Form von Staatsschulden in der Währung EUR, oder in Form von mangelhaften Strukturen, die den nachfolgenden Generationen auch die Möglichkeit auf Wertschöpfung nehmen. Meiner Meinung nach, war das ein Fehler. Der Blick auf „die schwarze null“, ausgeglichene Haushalte, bloß keine Schulden machen. Alles sei böse böse böse… und das zu damaligen Zeiten, wo sich Deutschland zu günstigsten Zinsen hätte infrastrukturell ganz neu und billigst aufstellen hätte können. Die Bahn ist das absolut allerbeste Beispiel dafür. Wenn ich mit der japanischen Bahn tauschen könnte, und deren Staats-Verschuldung von über 200% des BIP, ich würde es tun. vor 13 Minuten von migieger: Aber u.a. dafür ständig neue Schulden zu machen, ist m.E. unverantwortlich. Am Ende ist doch ein 1x1 des Geldes eines, was immer wieder aus dem Blick gerät: Schulden des einen sind Vermögen des anderen. Wenn wir 2,5 Billionen Staatsschulden haben, muss irgendjemand anderes auch 2,5 Billionen Vermögen haben. Es geht in unserem System gar nicht anders. Dabei ist deshalb auch eines klar: Würde man Schulden tatsächlich abzahlen wollen, also real tilgen wollen, muss man aus dem Geldsystem das Vermögen verkleinern. Man muss also die Frage beantworten, wem man das Geld für die Entschuldung weg nehmen will. Zahlen wir 500 mrd EUR Schulden zurück, müssen auf der Vermögensseite 500 Mrd abgegeben werden. Bilanz halt. Und was mir auch noch keiner beantworten konnte: Sagen wir, der deutsche Staat nimmt keine neuen Schulden mehr auf und tilgt alte Anleihen brav. Dann gibt er ja auch keine neuen Staatsanleihen mehr aus. Aber viele Kapitalsammelstellen wie Versicherungen, Pensionskassen und andere Einrichtungen brauchen diese Art von Anlagen für ihre Bücher. Wenn sowas Deutschland nicht mehr neu emittierte, was dann? Da du viel Kenne hast @stagflation, würde mich deine Meinung dazu interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlumich Sonntag um 21:44 Hat das noch irgend etwas zu tun mit der Frage des TO zu den (eigentlich nutzlosen) iBonds? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neverdo Montag um 13:20 Am 13.12.2025 um 19:27 von vanity: Machen wir mal die Probe aufs Exempel zu diese Aussage: Wer ist "bei uns" und wer ist "anderer Emittent"? (beides sind "Long Anleihen" bei gutem Rating) Hi Vany...bevor hier nichts mehr kommt, Franzosen sind es wohl nicht, hatte ich zuerst vermutet, aber die fallen dann doch noch nicht am Ende, Italiener könte passen...löst du auf ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros Montag um 14:06 · bearbeitet Montag um 14:12 von Lazaros vor 51 Minuten von Neverdo: Franzosen sind es wohl nicht, hatte ich zuerst vermutet, aber die fallen dann doch noch nicht am Ende, Doch -> https://kunde.comdirect.de/inf/anleihen/detail/chart.html?ID_INSTRUMENT=179007793&timeSpan=1Y&ID_NOTATION=300503110& -> https://www.comdirect.de/inf/anleihen/detail/chart.html?ID_INSTRUMENT=106628370&timeSpan=1Y&ID_NOTATION=164878163& vor 51 Minuten von Neverdo: Italiener könte passen Nö -> https://kunde.comdirect.de/inf/anleihen/detail/chart.html?ID_INSTRUMENT=169888297&timeSpan=1Y&ID_NOTATION=419343669& Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neverdo Montag um 15:34 vor einer Stunde von Lazaros: Doch -> https://kunde.comdirect.de/inf/anleihen/detail/chart.html?ID_INSTRUMENT=179007793&timeSpan=1Y&ID_NOTATION=300503110& -> https://www.comdirect.de/inf/anleihen/detail/chart.html?ID_INSTRUMENT=106628370&timeSpan=1Y&ID_NOTATION=164878163& Nö -> https://kunde.comdirect.de/inf/anleihen/detail/chart.html?ID_INSTRUMENT=169888297&timeSpan=1Y&ID_NOTATION=419343669& Also doch, habe ich wohl nicht richtig hingeschaut, letztlich aber auch nicht verwunderlich, die gante Welt tickt anders und Vany zeigt uns so etwas Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag