ramirez_asdf Montag um 12:34 · bearbeitet Montag um 12:45 von ramirez_asdf Guten Tag, ich verfolge ein BIP basiertes ETF Portfolio. Alle 3 Jahre führe ich eine Analyse durch, Vergleiche das Welt BIP mit meinem Portfolio Anteil, größtenteils MSCI Indizes, die einen starken bias auf Marktkapitalisierung haben. Das Ergebnis und größte Differenzen: - Starke Untergewichtung von China von (~4%) - Taiwan Übergewichtung von ~6%, ebenso Übergewichtung von Indien und Südkorea - Leichte Untergewichtung von Deutschland und USA Für ein BIP bezogenes rebalancing ist das Ergebnis: - IST: MSCI China mit 5% (LU0514695690), MSCI EM 33%, MSCI World 38%, Europe Stoxx 19%, MSCI Pacific 5% - SOLL: MSCI China 8%, MSCI 29% EM, MSCI World 39%, Europe Stoxx 19%, MSCI Pacific 5% Der signifikante Schwenk ist Richtung MSCI, +3% bzw. +66%. Was mich skeptisch macht ist der Protektionismus in China und auch die geringere Aktienmarkt Transparenz. Daher die Frage an Euch: Wie geht ihr mit China Anteilen im Portfolio um? Geht ihr stringent den BIP Weg oder macht ihr bei China eine Ausnahme? Und eine allgemeinere Frage: Da sich die politische Lage zunehmend zuspitzt in der Welt (v.a. USA und China), nehmt ihr diesen Faktor ins Portfolio rein? Nehmt ihr neben BIP ein home-bias über Europa ins Portfolio? Es gibt aktuell zu viele Irre auf der Welt, die gegen das eigene Land, Putin als Parade Beispiel, absehbar auch bei Trump. Danke Euch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein Montag um 13:05 · bearbeitet Montag um 13:09 von Rotenstein vor 31 Minuten von ramirez_asdf: Wie geht ihr mit China Anteilen im Portfolio um? Geht ihr stringent den BIP Weg oder macht ihr bei China eine Ausnahme? Und eine allgemeinere Frage: Da sich die politische Lage zunehmend zuspitzt in der Welt (v.a. USA und China), nehmt ihr diesen Faktor ins Portfolio rein? Nehmt ihr neben BIP ein home-bias über Europa ins Portfolio? Wenn man ein BIP-gewichtetes Portfolio hat und selbst zwischen den Regionen-ETFs rebalancieren muss, provoziert man das Aufkommen von Zweifeln aufgrund aktueller politischer und wirtschaftlicher Nachrichten. Da man wegen des Rebalancierens ohnehin handeln muss, kommen Fragen auf, ob man, statt stupiden Regeln zu folgen, nicht auch weitergehende Überlegungen berücksichtigen sollte. Da ich eine Ein-ETF-Lösung basierend auf der Marktkapitalisierung verfolge, habe ich diese Zweifel nicht. China nimmt derzeit (30.11.2025) 3,3% und Taiwan 2,2% ein, und die Schwellenländer insgesamt 10,0%. Und die USA eben 63,1%. Und nun? Wird China Taiwan angreifen? Sind die gegenwärtigen Beschränkungen im Export seltener Erden und von Silber sowie die Goldkäufe durch die Zentralbank als Kriegsvorbereitungen zu sehen? Wie wird sich solch ein Krieg auf chinesische und taiwanesische Aktien auswirken, die ja mehr als die Hälfte in Schwellenländer-ETFs ausmachen? Sind die USA mit Trump dem Untergang geweiht, oder werden sie stattdessen die Welt noch mehr dominieren, nicht zuletzt durch den KI-Boom und die grossen Tech-Firmen in den USA? Ich weiss das alles nicht und bin froh, dass mein Investment nicht auf Prognosen angewiesen ist. Wer die Zukunft kennt, muss natürlich anders anlegen und wird dadurch um einiges besser abschneiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy Montag um 16:58 vor 3 Stunden von ramirez_asdf: Für ein BIP bezogenes rebalancing ist das Ergebnis: - IST: MSCI China mit 5% (LU0514695690), MSCI EM 33%, MSCI World 38%, Europe Stoxx 19%, MSCI Pacific 5% - SOLL: MSCI China 8%, MSCI 29% EM, MSCI World 39%, Europe Stoxx 19%, MSCI Pacific 5% Erstmal finde ich es gut, dass du Rebalancing machst und BIP ist ja als Ansatz nachvollziehbar - insofern alles gut. Ich würde mich - unabhängig ob du etwas von EM in China umschichtest, was letztlich nur zwei Transaktionen, also nicht so aufwändig wäre - für eine etwas striktere Rebalancing Regel entscheiden und diese fixieren - das hilft dann beim nächsten Mal. 1) Alle drei Jahre ist definiert und verständlich. Vielleicht wäre etwas häufigeres Rebalancing allerdings besser. Seltener als einmal pro Jahr habe ich bei Portfolios nach Marktkapitalisierung nicht wirklich gelesen, vermutlich hast du aber gute Gründe, warum alle drei Jahre? 2) Ab welcher Abweichung von der IST- zur SOLL-Größe einer Position ein Rebalancing zum Stichtag notwendig ist. Man kann mit absoluten %-Zahlen agieren (MSCI Pacific ist 6% anstelle von 5%) oder auch mit relativen (MSCI Pacific ist +10%, also bei 5,5% im Portfolio). Letztlich egal, ich würde es aber klar definieren, damit zumindest technisch die Frage geklärt ist. 3) Wenn dir das Risiko nicht mehr passend erscheint, könntest du natürlich etwas ändern. Ich würde dann den Heimatmarkt etwas höher gewichten, da es gute Gründe für einen home-bias-Ansatz gibt. Aber nicht außer acht lassen - es wird jeden Tag in den Nachrichten eine Katastrophe geben und neben dem Ukraine-Krieg gibt es noch viele weitere Kriege und gewalttätige Konflikte in der Welt. Ich würde mich davon nicht verrückt machen lassen. Ich selbst bin mit meiner 3-ETF-Aufteilung etwas weg von MCap hin zu BIP und rebalance mit Zukäufen. Dabei orientiere ich mich an meiner Zielallokation und nicht an politischen Ereignissen, die kann ich nämlich nicht beeinflussen. Meinen Plan zu möglichst geringen Kosten durchziehen - darauf geht mein Fokus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ramirez_asdf Montag um 18:20 vor einer Stunde von Theobuy: vermutlich hast du aber gute Gründe, warum alle drei Jahre? Aufwandsgründe und weil ich dachte, dass sich das Verhältnis aus BIP und Marktkapitalisierung träger verschiebt. Ich war überrascht, dass sich in den 3 Jahren doch mehr getan hat. Ich werde daher vermutlich auf 2 oder 1-jährig verkürzen. vor einer Stunde von Theobuy: Ab welcher Abweichung von der IST- zur SOLL-Größe einer Position ein Rebalancing zum Stichtag notwendig ist Ich war hier immer pragmatisch, wenn Länderbiases in der Summe viele Schwankungen hatten (unter 1%, über 1%), habe ich die SOLL Werte angepasst. Danach über Zukäufe im Laufe des Jahres ein Rebalancing erzielt. vor einer Stunde von Theobuy: Aber nicht außer acht lassen - es wird jeden Tag in den Nachrichten eine Katastrophe geben ... Ist mir bewusst, Konflikte wird es immer geben. Es geht eher um eine Risikoreduzierung. Wenn Sachen eskalieren, werden Kapitalströme protektionistisch reguliert werden und Auslandsinvestoren Schaden nehmen. Ich werde daher über einen home-bias (Europa) noch stärker gewichten. Danke. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger Montag um 18:49 Woher holt Ihr Euch eigentlich die Infos zu BIP-Gewichtung? Ich habe es mir bisher einfach gemacht und mir bei extraetf die Ziel-Aufteilung des Areros angesehen. Diese versuche ich dann über DM, EM und EU nachzubauen. Ein Rebalancing im klassischen Sinn brauche ich noch nicht, da ich in der Ansparphase bin und schlicht die Sparraten in den ETf schiebe, der gerade untergewichtet ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast Montag um 19:43 vor 52 Minuten von Bolanger: Woher holt Ihr Euch eigentlich die Infos zu BIP-Gewichtung? Z.B. hier: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ramirez_asdf Montag um 21:15 · bearbeitet Montag um 21:19 von ramirez_asdf Hier die direkte Quelle: https://www.imf.org/external/datamapper/NGDPD@WEO/OEMDC/ADVEC/WEOWORLD . Wenn man sich für Politik und Geografie interessiert auch unabhängig von der eigenen Finanzplanung sehr interessant in den Zahlen zu stöbern. Was viele vergessen in der Allgemeinstimmung: Deutschland an der Grenze zu Rezession und Aussichten sind nicht gut, aber immer noch die drittstärkste Volkswirtschaft der Welt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
No.Skill Montag um 22:05 So Geil läuft es in China ja auch nicht, oder? Zumindest gib Christian W. Röhl im Video einen kleinen Einblick. Hier die China Zusammenfassung via KI. Kurze Zusammenfassung der Hauptthemen: China — Trotz Erfolgen in KI (z. B. DeepSeek-Modell), Handel und Tech-Aktien (starker Index-Anstieg) bröckelt die heimische Wirtschaft: Schwache Nachfrage, Überkapazitäten, sinkende Investitionen und Immobilienkrise. Wachstum ist supply-getrieben, was langfristig keine hohen Renditen für Aktionäre bringt. Grüße No.Skill Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein vor 20 Stunden vor 17 Stunden von Theobuy: Ich selbst bin mit meiner 3-ETF-Aufteilung etwas weg von MCap hin zu BIP und rebalance mit Zukäufen. Dabei orientiere ich mich an meiner Zielallokation und nicht an politischen Ereignissen, die kann ich nämlich nicht beeinflussen. Meinen Plan zu möglichst geringen Kosten durchziehen - darauf geht mein Fokus. Aus Interesse, da du hier ja auch zu den Nutzern mit einiger Erfahrung gehörst und dein Depot sicher durchdacht hast - hast du je darüber nachgedacht, die Allokation der Regionen fix zu lassen und sie nicht mit dem BIP zu ändern? Wie wichtig ist es, das BIP zu berücksichtigen, wenn es einem um Optimierung von Rendite und Risiko geht, und nicht unbedingt um eine präzise Abbildung der Weltwirtschaft (was ohnehin nur schwer möglich ist)? Bekommt man die Rebalancierungsvorteile nicht auch schon durch eine fixe Regionenallokation, die regelhaft wiederhergestellt wird? Ich bin da kein Experte, aber ändert sich das nominale BIP beispielsweise nicht häufig aufgrund von Währungsschwankungen, und ist dies nicht häufig auch ein Mitgrund für die Änderungen im Wert eines regionalen oder Länderaktienmarktes? Wäre es dann nicht besser, diese zu ignorieren, um Über- und Untertreibungen gerade nicht mitzumachen? Es geht ein wenig in die Richtung, wie auch viele Foristen noch investieren ("70/30"), was ja ursprünglich auf dem BIP-Anteil der Schwellenländer beruhte, aber von vielen trotz des inzwischen stark gestiegenen Anteils nie korrigiert wurde. Man könnte ja einfach 40/30/20/10 (Nordamerika/Schwellenländer/Europa/Japan+Pazifik) aufteilen und fertig. Auf der anderen Seite sehe ich das Risiko, dass das fix nach Regionen aufgestellte Depot unter diesen Umständen sehr langfristig immer weiter von der Abbildung der künftigen Weltwirtschaft nach BIP abdriftet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Theobuy vor 19 Stunden vor 20 Minuten von Rotenstein: Aus Interesse, da du hier ja auch zu den Nutzern mit einiger Erfahrung gehörst und dein Depot sicher durchdacht hast - hast du je darüber nachgedacht, die Allokation der Regionen fix zu lassen und sie nicht mit dem BIP zu ändern? Meine 70-20-10-Aufteilung (DM, EM, SC) ist in sich fix und stellt faktisch eine gewisse Abkehr von der Marktkapitalisierung dar, bei der EM etwa 10 % Anteil haben und nicht 20 %. Ich bin ursprünglich mit 85-15-5 gestartet, aber das Argument, dass 5 % nur geringe Auswirkungen auf das Gesamtdepot haben, fand ich überzeugender. Zudem machen SC rund 10 % der Marktkapitalisierung aus, was ich anfangs übersehen hatte. Die Aufteilung 70-20-10 ist daher eine Abweichung in Richtung EM, die auch deshalb möglich wurde, weil ich die Welt inklusive SC so TER-günstig wie möglich abdecken wollte. Da ich beruflich viel mit EM zu tun habe, könnte das ebenfalls eine Rolle gespielt haben. 1-ETF-MCap-Lösungen waren alle teurer, sodass ich ohnehin selbst zusammenstellen wollte – inklusive SC, die für mich zur Welt dazugehören und die trotz höherer TER investierbar sind. Ich fand die Zahlen ganz banal einfach runder und schöner. Es ging also gar nicht um eine tiefere theoretische Berücksichtigung des BIP. Ich wollte in den Markt, habe nach zwei Jahren etwas verschoben, und seitdem passt es für mich. Details siehe auch in meinem Faden. Grundsätzlich halte ich alle Aufteilungen zwischen Marktkapitalisierung und BIP, die ich als begrenzende Leitplanken verstehen würde, für gut begründbar. Soweit ich es sehe, ist dies in meinem Fall aktuell erfüllt; sollte sich das mal ändern (EM z.B. nach MCap und BIP 40%), müsste ich ggf. was ändern. Die Marktkapitalisierung hat allerdings den Vorteil, dass es aus Produktsicht mehr und kostengünstigere Möglichkeiten gibt, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. vor 46 Minuten von Rotenstein: Wie wichtig ist es, das ... Hier hast du mit allem vermutlich recht – alles wichtige Punkte. Das sind grundlegende Fragen, auf die es unterschiedliche Antworten gibt. Ich habe mir darüber weniger Gedanken gemacht, als ich hätte machen können. Ich wollte in den Markt und war nach rund drei Monaten intensiver Befassung mit dem Thema sicher, dass ich mit einer sechsstelligen Summe einsteige. Die kleine Korrektur kam später. Ich versuche an meinem Ende, hier nicht zu viel Energie hineinzustecken, weil ich die Zukunft nicht kenne und diese Art von Optimierungen und Überlegungen meinem Verständnis nach letztlich keinen kausalen, sondern nur einen zufälligen Mehrwert bringen. Den Fokus auf die Dinge zu legen, die ich beeinflussen kann – Investitionsquote, Rebalancing zurück zur Ausgangsposition, Gehalt steigern, Business entwickeln – erscheint mir sinnvoller, als mein Depot anhand von Faktoren, einer Reduktion der USA oder BIP- bzw. MCap-Gewichtungen zu optimieren. Das führt regelmäßig zu steigenden Produktkosten, und der Rest ist ungewiss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger vor 18 Stunden vor 2 Stunden von Rotenstein: Ich bin da kein Experte, aber ändert sich das nominale BIP beispielsweise nicht häufig aufgrund von Währungsschwankungen, tut es das tasächlich in signifikantem Maße? Meist gibt es doch nicht nur simple Wechselkursschwankungen, sondern diesen folgt dann auch die Inflationsrate, Uentralbankzinsen etc., was einen Ausgleich bedeuten sollte. Interessant finde ich diese Frage im Zusammenhang mit einem Rückgang der Globalisierung. In einem Hochlohnland wird ein Auto gefertigt und für viel geld verkauft. das selbe Flitzer wird auch in einem Billiglohnland gebaut und für entsprechend weniger verkauft. Hat das Billiglohnland dann ein geringeres BIP, wenn es genau so viele Autos produziert wie das Hochlohnland? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein vor 16 Stunden vor 2 Stunden von Theobuy: Die Aufteilung 70-20-10 ist daher eine Abweichung in Richtung EM, die auch deshalb möglich wurde, weil ich die Welt inklusive SC so TER-günstig wie möglich abdecken wollte. Da ich beruflich viel mit EM zu tun habe, könnte das ebenfalls eine Rolle gespielt haben. 1-ETF-MCap-Lösungen waren alle teurer, sodass ich ohnehin selbst zusammenstellen wollte – inklusive SC, die für mich zur Welt dazugehören und die trotz höherer TER investierbar sind. Ich fand die Zahlen ganz banal einfach runder und schöner. Es ging also gar nicht um eine tiefere theoretische Berücksichtigung des BIP. Ich wollte in den Markt, habe nach zwei Jahren etwas verschoben, und seitdem passt es für mich. Details siehe auch in meinem Faden. Danke für die Einblicke! Hatte auch gerade in deinem Faden gelesen und freue mich auf das Jahresupdate, das es ja hoffentlich geben wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Megatron vor 14 Stunden Am 29.12.2025 um 13:34 von ramirez_asdf: Und eine allgemeinere Frage: Da sich die politische Lage zunehmend zuspitzt in der Welt (v.a. USA und China), nehmt ihr diesen Faktor ins Portfolio rein? Nehmt ihr neben BIP ein home-bias über Europa ins Portfolio? Es gibt aktuell zu viele Irre auf der Welt, die gegen das eigene Land, Putin als Parade Beispiel, absehbar auch bei Trump. Danke Euch. Ich schaue dass ich den EM Anteil in Zukunft aufsplitte, MSCI EM ex China + MSCI China. Erhöht den Handlungsspielraum ein wenig. Aktuelle Depotaufteilung im BIP Depot (Zielvorstellung) 60% DM 43% USA 43% ex USA 14% Small Cap 40% EM 78% ex China 22% China Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Quasan vor 1 Stunde · bearbeitet vor 1 Stunde von Quasan Am 29.12.2025 um 14:05 von Rotenstein: Wenn man ein BIP-gewichtetes Portfolio hat und selbst zwischen den Regionen-ETFs rebalancieren muss, provoziert man das Aufkommen von Zweifeln aufgrund aktueller politischer und wirtschaftlicher Nachrichten. Da man wegen des Rebalancierens ohnehin handeln muss, kommen Fragen auf, ob man, statt stupiden Regeln zu folgen, nicht auch weitergehende Überlegungen berücksichtigen sollte. Genau das ist die ganz große Schwierigkeit. Da spielt ganz viel Psychologie mit rein. Wenn ich mit meiner Ein-ETF-Lösung ein jährliches Rebalancing mache (zwischen risikoarmen und risikobehafteten Anteil) ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich einen Gedanken daran verschwende, ob es gut ist, jetzt gerade den einen oder anderen Teil aufzustocken. Wenn ich dieses Rebalancing auch noch innerhalb des risikobehafteten Teils machen müsste, würde ich das vermutlich nicht durchziehen können, weil mich dann die aktuellen (und damit meine ich nicht tagesaktuell) weltpolitischen Entwicklungen zu sehr beeinflussen würden. Ich glaube, dass ich es nicht packen würde, da strikt meine Strategie zu verfolgen. Oder anders gesagt: ich würde meine Strategie verfolgen, sie aber ständig anpassen. Ich finde eine (stärkere) Gewichtung nach BIP gut/sinnvoll, aber erst dann, wenn ein ETF das für mich übernimmt. Der Kommer-ETF geht diesbezüglich in die Richtung, bringt aber z.B. durch Factor investing für mich zu viele weitere Eigenschaften mit sich, die ich nicht brauche/haben will. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger vor 11 Minuten Ganz ohne eigene Entscheidungen und vollständig und ausschließlich regelbasiert sollte man aber auch nicht anlegen, da man ansonsten nicht auf geänderte Umstände reagieren darf. Im Extremfall würde das ausschließlich regelbasierte Anlegen bedeuten, dass man bei der ersten Sparrate des Lebens einen vollständigen Plan für jedes erdenkliche Lebensszenario erstellt und diesen Plan bis zum Ende stoisch und regelbasiert verfolgt. Alleine die Tatsache, dass wir unseren Todestag nicht kennen macht diesen Gedanken schon undurchführbar. Es ist daher absolut sinnvoll, die aktuelle Anlagestrategie zu hinterfragen und ggf. nachzujustieren. Nicht, dass der vermeintlich eingefleischte Jet-Set-Single-Businessman sich doch unsterblich verliebt und entgegen jeder ursprünglichen Planung die Gründung einer eigenen Familie samt Eigenheim ansteht. Auch innerhalb der Anlageklasse "Aktien" kann es geänderte Rahmenbedingungen geben, die man berücksichtigen sollte. Wer weiß schon, ob wir in einigen jahrzehnten nich doch Handelsbeschränkungen von nicht EU-Börsen ausgesetzt sind, die ein Invest in bzw. einen Handel von nicht-europäischen Aktien quasi verbietet? Oder würde man heute noch jemandem, der nach BIP oder MCAP investieren möchte noch empfehlen, den russischen Anteil möglichst exakt im Portfolio zu haben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag