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karstadt

passives Investieren (langfristig) und Stopp-Loss-Strategie ?

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karstadt

beißt sich das eigentlich irgendwie ? Es heißt ja häufig, Crashs soll man aussitzen, wenn man langfristig investiert. Wie sind da Euere Meinungen ?

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Wishmueller

Da ich noch keinen "Crash" erlebt habe, kann ich die Frage gar nicht beantworten. Das Problem ist doch auch, dass man erst geraume Zeit später weiß, ob's ein Crash oder doch nur eine Korrektur war.... :'(

 

Solange ich mit meinem Depot im Plus bin, werde ich da also nix dran drehen. Und wenn's ins Minus rutscht, rutschen die Weltbörsen mit ins Minus. Ich zeichne zwar nicht den MSCI World 1:1 nach, aber als Orientierungsgröße passt der schon. Sollte das demnächst also mal alles gepflegt den Bach runtergehen, werd' ich mir mal ein paar zusätzliche Gedanken machen müssen.... B)

 

Letztlich kommt es doch auch wirklich auf Deinen Horizont an.... also den zeitlichen.... wenn Du wirklich 20 Jahre und länger das Geld investieren willst UND dabei breit aufgestellt bist (also nicht nur EM oder sonstige Spezialitäten), würde ich an Stop-Loss keinen Gedanken verschwenden. Wenn Du kürzerfristig denkst, stehst Du irgendwann ggfls. vor dem gleichen Problem wie ich.... B)

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€-man
beißt sich das eigentlich irgendwie ? Es heißt ja häufig, Crashs soll man aussitzen, wenn man langfristig investiert. Wie sind da Euere Meinungen ?

 

Servus karstadt,

 

das ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Einstellung zu Geldanlagen. Für mich kann ich nur sagen, ohne SL geht nichts! Ohne Zweifel spielt auch das Alter eine Rolle. Nur, Kapitalerhalt hat noch keinem geschadet. Beim Einstieg sehe ich ohne SL ein großes Risiko. Es muss ja nicht eine SL-Order aufgegeben werden, normalerweise reicht ein gedanklicher SL. Ist man z.B. bei 10,-- eingestiegen und der Wert hat sich nach geraumer Zeit auf 250,-- entwickelt, kann man natürlich wesentlich gelassener einem Einbruch auf 150,-- zusehen. Aber mein Stil wär das nicht. Jetzt werden die Fundis sagen, ja aber wenn die Fundamentaldaten stimmen, kann man doch warten! Nur was ist, wenn Du bei 240,-- eingestiegen bist und bei 150,-- auch noch die Fundamentaldaten neagtiv werden?

 

Gruß

-man

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Wishmueller
Ist man z.B. bei 10,-- eingestiegen und der Wert hat sich nach geraumer Zeit auf 250,-- entwickelt, kann man natürlich wesentlich gelassener einem Einbruch auf 150,-- zusehen. Aber mein Stil wär das nicht. Jetzt werden die Fundis sagen, ja aber wenn die Fundamentaldaten stimmen, kann man doch warten! Nur was ist, wenn Du bei 240,-- eingestiegen bist und bei 150,-- auch noch die Fundamentaldaten neagtiv werden?

 

Anhand Deines konkreten und sehr extremen Beispiels redest Du jetzt aber wieder über Einzelwerte, oder? Das hat mit "passivem investieren" (+ langfristig) nach meinem Verständnis eher wenig zu.... zumindest glaube ich nicht (ernsthaft) daran, dass ich eine Steigerung meines Depot-Wertes um 2.500 % erleben werde.... B)

 

Glaube, da sollte man schon zwischen Einzelwerten und langfristigem Vermögensaufbau über Fonds/Zertifikate (ob aktiv oder passiv) etwas unterscheiden. Sollte ich jemals doch in Einzelaktien investieren (man soll niemals nie sagen), dann würde ich auch konsequent mit SL absichern, keine Frage. Beim passivem Investment-Ansatz ist das aber nicht so einfach, da spielen fundamentale Rahmendaten schon eine entscheidende Rolle, ob und wann man aussteigt .... oder eben nicht.

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€-man

Wishmueller,

 

sicher war damit ein Einzelwert gemeint und sollte auch nur ein Extrembeispiel sein. Aber nehmen wir einmal den Capital Invest Austria Stock. Es ist kein EM-Fonds und hat eine Performance von 315 % (5 Jahre). Auch da bist du in einem Bereich, bei dem mich meine SL-Anwendungen ruhiger schlafen lassen. Aber letztlich jeder nach seinem Gusto.

 

Gruß

-man

 

P.S. Wir reden nicht von Sparplänen!

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wolf

Um mal ein Extrembeispiel zu nehmen: Wer unmittelbar vor dem Einsetzen der Großen Depression im Oktober 1929 ein breit diversifiziertes Investment in den amerikanischen Aktienmarkt gemacht hat, musste 15 Jahre warten, bis er seinen Einsatz wieder zurück hatte (und zwar inflationsbereinigt, also nicht nur nominal, sondern real). Dieses Szenario erfasst 1. den ungünstigsten Zeitpunkt des Einstiegs und 2. den bisher größten GAU der Börsengeschichte der vergangenen 200 Jahre. Dass für mich in meinem kleinen Anlegerleben diese zwei ungünstigen Faktoren in so krasser Form zusammentreffen, halte ich für denkbar unwahrscheinlich und gehöre deswegen zu den Leuten, die beherzt Achterbahn fahren - auch wenn's mal nach unten rauscht.

Natürlich wäre ein perfektes Market Timing vorzuziehen, das Problem ist nur, dass es praktisch niemand hinbekommt. Den meisten fehlt der Mut, einzusteigen, wenn der Aktienmarkt am Boden ist. Und noch weniger treffen den richtigen Zeitpunkt, um auszusteigen, kurz bevor sich die Welle bricht. Es ist eben nicht risikolos, zu versuchen, die Baisse-Phasen auszulassen - auch weil die größten Gewinne eines guten Börsenjahrs an wenigen Tagen eingefahren werden. Und genau die zu verpassen hat man eine erstklassige Chance, wenn man häufig ein- und aussteigt. Mein Motto also: Augen zu und durch.

 

Gruß an die Gemeinde,

Wolf

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Wishmueller

@Wolf: volle Zustimmung :thumbsup: Zumal es mir im Fonds-Bereich doch um einiges schwieriger erscheint, ein "Market Timing" zu versuchen. Bei Einzelwerten macht das durchaus Sinn - aber auf Länder/Branchen bezogen den richtigen "Zeitpunkt" zu erwischen, nun ja .... :unsure:

 

Bin auch mal gespannt, ob und wie ich zu gegebener Zeit dann reagiere..... bestimmte Situationen muss man immer erst mal selbst erlebt haben, bevor man was dazu sagen kann... B)

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Onassis

Naja,

zu einer Stop-Loss Strategie gehört auch dann ein entsprechender Wiedereinsteig.

 

Nur ein SL zu setzen um sein Geld zu retten ist nicht der heilige Gral. :huh:

Aber eine Punkt zu haben an dem ich sage, jetzt steige ich wieder ein,

dann passt der Schuh! :thumbsup:

 

Damit kann man günstiger Einkaufen und seine Nerven in einer Baisse schonen.

 

Onassis

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wolf
Bin auch mal gespannt, ob und wie ich zu gegebener Zeit dann reagiere..... bestimmte Situationen muss man immer erst mal selbst erlebt haben, bevor man was dazu sagen kann... B)

 

@Wishmueller

Wenn's kracht (und es wird krachen, wenn du lange genug dabeibleibst) wünsche ich dir jedenfalls eine an der Börse weit unterschätzte Tugend: ein dickes Fell!

 

 

Grüße,

Wolf

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€-man

 

Interessant, was Hr. Otte schreibt. Wer z.B. DaimlerChrysler im Juli 2001 für 57,80 gekauft hat, der sitzt heute noch bei 45,97 und wartet auf bessere Zeiten. Wäre mal interessant, wie die fundamentale Bewertung zun Kaufzeitpunkt war. Und für die Fondsliebhaber bitte unter www.fondsweb.de - Fondssuche - Aktien allgemein - sortiert nach 5 Jahresperfomance, ab Seite 75 bis Seite 83 sind die Fonds, die noch heute im Minus sind. Zum Teil bis 40 %. Na dann fröhliches Hoffen!

 

Gruß

-man

 

@Onassis, Wiedereinstieg sollte natürlich eingeplant sein. :)

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juse

Was der Herr Prof. Otte schreibt ist Schwachflug. Statt Altria hätte er mal DTE als Beispiel nehmen sollen ...

Hätte man 2000 die Deutsche Telekom gekauft, die ja ein fundamentaler Top-Wert war, dann würde man noch heute auf 85% Verlust sitzen. Von 1000 investieren Euro wären noch 150 Euro (+ die paar Euro Dividenden) übrig. Dt. Telekom muss "nur" um 660% steigen, um den Verlust wieder reinzuholen ... wie wahrscheinlich das ist, kann sich jeder selbst ausrechnen.

 

Ein Stopp-Loss dient in erster Linie dem Kapitalerhalt und das ist ein entscheidender Faktor. Wenn ich einen Stopp-Loss konsequent umsetze, dann werde ich von 10 Aktien bei 7 "umsonst" ausgestoppt, aber bei den restlichen 3 Aktien werden dadurch massive Verluste vermieden. Der Stopp-Loss hilft den größten psychologischen Fehler an der Börse zu vermeiden ... das Hoffen auf Kurserholung bei Aktien mit starkem Verlust. Verluste werden gerne verdrängt bzw. nur ungern realisiert. Warum liegen wohl bei so vielen Leuten noch Neue Markt Leichen im Depot?

Ein fehlender Stopp-Loss hat 2001-2003 die Zukunftspläne/das Leben verdammt vieler Leute zerstört. Man muss nur die alten Threads aus dem W:O Forum lesen ...

 

MfG,

juse

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€-man
Was der Herr Prof. Otte schreibt ist Schwachflug. Statt Altria hätte er mal DTE als Beispiel nehmen sollen ...

Hätte man 2000 die Deutsche Telekom gekauft, die ja ein fundamentaler Top-Wert war, dann würde man noch heute auf 85% Verlust sitzen. Von 1000 investieren Euro wären noch 150 Euro (+ die paar Euro Dividenden) übrig. Dt. Telekom muss "nur" um 660% steigen, um den Verlust wieder reinzuholen ... wie wahrscheinlich das ist, kann sich jeder selbst ausrechnen.

 

Ein Stopp-Loss dient in erster Linie dem Kapitalerhalt und das ist ein entscheidender Faktor. Wenn ich einen Stopp-Loss konsequent umsetze, dann werde ich von 10 Aktien bei 7 "umsonst" ausgestoppt, aber bei den restlichen 3 Aktien werden dadurch massive Verluste vermieden. Der Stopp-Loss hilft den größten psychologischen Fehler an der Börse zu vermeiden ... das Hoffen auf Kurserholung bei Aktien mit starkem Verlust. Verluste werden gerne verdrängt bzw. nur ungern realisiert. Warum liegen wohl bei so vielen Leuten noch Neue Markt Leichen im Depot?

Ein fehlender Stopp-Loss hat 2001-2003 die Zukunftspläne/das Leben verdammt vieler Leute zerstört. Man muss nur die alten Threads aus dem W:O Forum lesen ...

 

MfG,

juse

 

Genau so! Und noch eins, ich war vor 2000 dabei und bin auch heute noch dabei - ohne abgesoffen zu sein. ;)

 

Gruß

-man

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juse
Genau so! Und noch eins, ich war vor 2000 dabei und bin auch heute noch dabei - ohne abgesoffen zu sein. ;)

 

Gruß

-man

Ich bin natürlich auch noch dabei ;) , obwohl ich 2001-2002 verdammt viele "Federn lassen" musste. Es hat halt erst großer Schmerzen bedurft, um zu erkennen, wie wichtig ein Stopp-Loss ist.

Mein Depot wäre heute sicher um ein hübsches Sümmchen größer, wenn ich damals konsequent gewesen wäre ...

 

MfG,

juse

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€-man
Ich bin natürlich auch noch dabei ;) , obwohl ich 2001-2002 verdammt viele "Federn lassen" musste. Es hat halt erst großer Schmerzen bedurft, um zu erkennen, wie wichtig ein Stopp-Loss ist.

Mein Depot wäre heute sicher um ein hübsches Sümmchen größer, wenn ich damals konsequent gewesen wäre ...

 

MfG,

juse

 

Hehe, ein paar Daunenfedern waren es bei mir auch. Solange aber keine Flugfedern betroffen sind, ist noch alles im grünen Bereich. :thumbsup:

 

Gruß

-man

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Wishmueller
@Wishmueller

Wenn's kracht (und es wird krachen, wenn du lange genug dabeibleibst) wünsche ich dir jedenfalls eine an der Börse weit unterschätzte Tugend: ein dickes Fell!

Grüße,

Wolf

 

jo, so ähnlich stand das schon in meinem "heiligen Gral".... werde versuchen, mich zu gegebener Zeit daran zu erinnern. B)

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