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Aktiencrash

Deutsche Börse ändert Regeln für die Dax-Aufnahme

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Aktiencrash

Deutsche Börse ändert Regeln für die Dax-Aufnahme

 

 

23. März 2004 Die Deutsche Börse hat die Regeln für Auf- und Abstieg im Deutschen Aktienindex geändert. Künftig sind allein der nach Streubesitz gewichtete Marktwert und der Börsenumsatz maßgeblich. Die Branchenzugehörigkeit und andere "weiche Kriterien" spielen keine Rolle mehr bei der Entscheidung über die Zusammensetzung des Dax.

 

Die ab September gültigen neuen Regeln, die keinen Ermessensspielraum lassen, werden ausschließlich auf den Dax angewendet. Über die Zusammensetzung von M-Dax, S-Dax und Tec-Dax entscheidet der von der Börse berufene Arbeitskreis Indizes weiterhin auch nach "weichen Kriterien".

 

Das erhöht die Transparenz

 

Nach Darstellung der Börse ist die automatische Anpassung beim Dax möglich, weil nach der Umstellung auf Streubesitzgewichtung Börsenumsatz und Marktkapitalsierung stark korrelieren. Deshalb könne nun die Marktkapitalisierung als Hauptkriterium verwendet werden. Ein Ermessensspielraum sei nicht mehr notwendig. Eine zu starke Fluktuation der Dax-Werte will die Börse mit einer neuen Regel für die Ermittlung der Marktwerte und Umsatzzahlen verhindern. Maßgeblich ist nicht mehr der Schlußkurs am Stichtag, sondern der Durchschnittspreis der vorangehenden 20 Handelstage.

 

In der deutschen Fondsbranche wurde die Regeländerung einhellig begrüßt. "Das erhöht die Transparenz. Entscheidungen über die Index-Zusammensetzung können von den Investoren besser nachvollzogen werden", sagte Tim Albrecht, der bei der DWS, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, ein Fondsvolumen von 180 Millionen Euro mitverantwortet. Auch Martin Köhler von der Dekabank begrüßt "die bessere Planbarkeit". Er ist beim Fondsanbieter der Sparkassen für die Anlage von gut 5 Milliarden Euro verantwortlich.

 

Außenwirkung wichtig

 

Änderungen im Index seien nun früher absehbar. Deshalb könnten die notwendigen Käufe und Verkäufe auf einen längeren Zeitraum verteilt werden. Sein Fonds verwende als Maßstab allerdings ohnehin nicht mehr den Dax, sondern den breiteren H-Dax. Diesen Index gibt es seit einem Jahr. Er setzt sich aus Dax, M-Dax und Tec-Dax zusammen.

 

Köhler vermutet, daß mehr als die Hälfte der Fonds, die sich auf den deutschen Aktienmarkt spezialisiert haben, inzwischen auf den H-Dax oder den C-Dax umgestiegen sind. Der Dax spiele gleichwohl auch für diese Fonds in der Außenwirkung immer noch eine große Rolle. Die meisten Kunden orientierten sich bei ihren Renditeerwartungen weiterhin am Dax.

 

Zusammensetzung des Dow Jones wird von einem zweiköpfigen Komitee bestimmt

 

Die Börse begründet die Regeländerung auch mit den Gepflogenheiten im Rest Europas. Auch der führende europäische Indexanbieter Stoxx, an dem die Deutsche Börse ein Drittel der Anteile hält, verwende quantifizierbare Faktoren wie Börsenumsatz und Marktwert bei der Auswahl der Index-Aufsteiger. In Amerika sind allerdings andere Methoden üblich.

 

Die Zusammensetzung des beliebtesten Aktienindex der Amerikaner, des Dow Jones, wird von einem zweiköpfigen Komitee gänzlich ohne harte Kriterien bestimmt. Beim S&P-500 gelten für die Vorauswahl ähnliche Kriterien wie bei der Deutschen Börse. Sie sind aber so gewählt, daß es mehr Aufstiegskandidaten als freie Plätze gibt. Welche Kandidaten aufrücken, entscheidet sich auch nach der Branchenzugehörigkeit.

 

 

Quelle:

 

http://www.faz.net/s/Rub42AFB371C83147B795...n~Scontent.html

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