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Woodward-Buch sorgt für Aufregung im Weißen Haus

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Der Segen im Weißen Haus hängt derzeit nach einem Bericht der "New York Times" schief. Nach der Veröffentlichung des Buches "Plan of Attack" (Angriffsplan) des US-Starjournalisten Bob Woodward gerät Außenminister Colin Powell offenbar zunehmend in die Kritik. Der Chef-Diplomat wird in der "New York Times" beschuldigt, Woodward anonym Einblicke in die Vorbereitungen der US-Regierung zu dem Irak-Krieg gegeben zu haben.

 

Stimmung vergiftet

Die Zeitung zitiert einen nicht namentlich genannten Regierungsmitarbeiter, der zum Kreis der Kriegsbefürworter gehört. Dieser wirft dem zu den Kriegsgegnern gezählten Powell vor, sich angesichts der Lage im Irak auf Kosten von US-Präsident Georges W. Bush als weitsichtiger Analytiker profilieren zu wollen. "Viele von uns sind überrascht, in welchem Ausmaß Powell dieses Buch nutzt, um seine Positionen deutlich zu machen."

 

 

Das Buch vergifte die Stimmung im Weißen Haus und sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt alles andere als hilfreich. Ein anderer Kritiker wird mit den Worten zitiert, Powell distanziere sich gerne nachträglich von einer politischen Strategie, wenn sich diese nicht als erfolgreich erweise.

 

Powell versus Cheney

Woodward, der seit 1974 nach der Enthüllung des Watergate-Skandals zu den angesehensten US-Journalisten gehört, berichtet in dem Buch von erheblichen Spannungen zwischen US-Vizepräsident Dick Cheney und Powell wegen der Irak-Frage. Powell habe sich gegen eine "unselige Fixierung" auf den Irak gewandt. Cheney sei aus Powells Sicht in eine Art "Fieber" wegen des Irak-Kriegs gefallen, schreibt Woodward. Der US-Außenminister sei bis zuletzt skeptisch bezüglich der Vorwürfe gegen den irakischen Diktator Saddam Hussein gewesen und habe dies Bush gegenüber auch sehr deutlich gemacht.

 

Das Buch "Plan of Attack" sorgt für Unruhe

 

Das Buch, dessen englischsprachige Version seit Anfang dieser Woche im Handel ist, beleuchtet die Kriegs-Vorbereitungen der Bush-Regierung. Woodward interviewte neben Bush und Cheney sowie US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld auch mehr als 70 weitere Mitarbeiter der Regierung - Powell taucht aber nicht namentlich als Gesprächspartner auf. Trotzdem wird seine Haltung in "Plan of Attack" überaus detailliert dargestellt. Darin sehen die Kriegsbefürworter den Beweis, dass Powell doch mit Woodward sprach.

 

Bush wollte nicht als Kriegstreiber darstehen

Der Journalist berichtet in dem Buch, die Planungen für den Waffengang seien schon im November 2001 angelaufen. Trotzdem wurde zumindest offiziell noch nach diplomatischen Lösungen der Krise gesucht. Im Hintergrund liefen laut Woodward aber bereits die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren. In "Plan of Attack" wird Bush mit den Worten zitiert: "Ich wusste was passieren würde, sollten die Leute glauben, wir würden einen Angriffsplan für den Irak entwickeln. (...) Es hätte ausgesehen, als wäre ich bestrebt, einen Krieg zu führen."

 

"Sagen sie es besser Colin"

 

Woodward hat die Watergate-Affäre mit aufgedeckt und ist Träger des Pulitzerpreises

 

Woodwards Recherchen zufolge liefen die Planungen in einem ausgewählten Kreis - der US-Außenminister gehörte demnach nicht dazu. Erst im Januar 2003, als die Kriegsentscheidung Woodward zufolge definitiv fiel, soll bei einer Besprechung zwischen Bush, Cheney, Rumsfeld und Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice aufgefallen sein, dass Powell bislang nicht informiert war. Rice soll daraufhin gesagt haben: "Holen sie besser Colin und sagen Sie es ihm." Selbst der saudische Botschafter in Washington, Prinz Bandar bin Sultan, wurde laut Woodward früher in Kenntnis gesetzt als Powell.

 

Powell widerspricht Woodward

Powell widersprach in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP einigen Darstellungen Woodwards. So sei es unzutreffend, dass Bush bereits am 11. Januar 2003 den Krieg beschlossen habe. Powell betonte, die endgültige Entscheidung sei erst im März gefallen - "und ich war detailliert vertraut mit dem Plan und mir war bekannt, dass Prinz Bandar über den Plan informiert wurde". Zur Darstellung Woodwards, Cheney und er sprächen kaum ein Wort miteinander, sagte Powell, sein Verhältnis mit dem US-Vizepräsidenten sei hervorragend.

 

Quelle:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...EF1_BAB,00.html

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Ölpreis-Sturz durch Saudis und Bush?

19.04.2004

 

Saudi-Arabien will die Wiederwahl von US-Präsident George W. Bush sichern, das behauptet der amerikanische Journalist und Entdecker des " Watergate" -Skandals Bob Woodward. Dazu wollten die Saudis den Ölhahn bald massiv aufdrehen.

 

 

Der Journalist äußerte sich gestern im US-Fernsehsender CBS, als er sein neuestes Buch " Plan of Attack" vorstellte. Danach habe der Botschafter von Saudi-Arabien in den USA, Prinz Bandar bin Sultan, US-Präsident Bush versprochen, rechzeitig vor der Präsidentschaftswahl im November, den Ölpreis zu drücken. Die Saudis könnte ihre Produktion kurzfristig um mehrere Millionen Barrel (159 Liter) am Tag steigern, mutmaßt Woodward.

 

Die hohen Ölpreise sind in den vergangenen Woche zu einem Politikum in den USA geworden. Die Verbraucher stöhnen über rekordhohe Benzinpreise. Bush-Herausforderer John Kerry hat sich des Themas längst bemächtigt, das über den Ausgang der Wahl mitentscheiden könnte.

 

Fraglich ist allerdings, ob die Saudis für einen kurzfristig niedrigeren Ölpreis überhaupt gebraucht werden. Denn die US-Regierung könnte für einen niedrigeren Ölpreis auch einen Teil der stattlichen Ölreserven, die eigentlich für extreme Notfälle gedacht sind, auf den Weltmarkt werfen. Die Strategische Ölreserve (Strategic Petroleum Reserve) umfasst zur Zeit rund 650 Millionen Barrel (159 Liter). Bereits in der Vergangenheit hatten die USA diese Ölbestände mehrmals dazu genutzt, den Ölpreis kurzfristig zu drücken.

 

Ölpreis lässt sich nicht beirren

Derzeit ist der Ölpreis allerdings weiter auf dem Weg nach oben. Ein neues Jahreshoch ist in Reichweite. Damit schlägt sich Öl wesentlich besser als einige andere Rohstoffe, die in der vergangenen Woche erheblich unter Druck geraten waren. So war Silberpreis in der Spitze fast 20 Prozent ohne neue Nachrichten abgestürzt, auch Palladium war zeitweise um rund zehn Prozent gefallen. Rohstoffe bergen also durchaus beachtliche Risiken für Anleger.

 

 

Quelle: ARD

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