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Blutige Hand

Situation der Bauwirtschaft zu Geld machen

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Blutige Hand

Hallo ihr Experten,

da dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist, das ich auch erst gestern entdeckt habe, seid bitte nachsichtig falls ich es in das falsche Topic reingeschoben haben sollte.

 

Ich bin beruflich in der Bauwirtschaft tätig und man bekommt da derzeit die Situation recht gut mit, wenn man ein bisschen Augen und Ohren offenhält.

Hier ist die Situation folgende: Seit den 90ern musste unsere Branche durch ein nicht enden wollendes Tal gehen und jede Woche wurde die Situation schlimmer. Etliche der wirklich großen Player in Deutschland sanken auf den Grund der Ozeane. Walter, Holzmann und weitere große Unternehmen. Noch schlimmer wurde die Situation im Mittelstand.

Vor etwa einem Jahr kam dann der große Umschwung: Alles wurde auf den Kopf gedreht (was für mich genau richtig kam und ich direkt von der Uni einen Job als Bauingenieur fand). Die Leerstandsrate wird seitdem immer kleiner, überall wird gebaut und die Auftragbücher sind übervoll (leider fehlen aber noch die Gewinne, da sich die Preise noch nicht recht umgestellt haben).

Die vielen schlechten Jahre haben aber den Markt an Anbietern für Bauleistungen immens schrumpfen lassen. Daher kann der Bau die Nachfrage schon jetzt nicht mehr bewältigen. Es mangelt an allem. Beim Personal sowohl die Fachkräfte, aber vor allem die Ingenieure. Beim Baumaterial werden überall die Engpässe deutlicher: Stahl ist eh schon sehr teuer geworden (siehe China), aber auch Dämmmaterial, Holz usw. benötigen immer längere Wartezeiten. Am schlimmsten ist es vll. bei den Hilfsmitteln: Die Bagger der deutschen Bauindustrie lagern zu 90% auf irgendwelchen Schrottplätzen, an Gerüste ist kaum ranzukommen und die Kräne werden sonstwo genutzt...

 

Auf kurz oder lang vermute ich einen recht hohen Wohnungs- und vor allem Gewerbeimmobilienmangel, da nicht gebaut werden kann was eventuell bald nachgefragt wird.

 

Jetzt meine Frage: Wie kann man diese Situation am besten zu Geld machen?

 

Über die Aktien von Bilfinger oder Hochtief sehe ich wenig Möglichkeiten. Die sind zum einen schon sehr hoch bewertet und zudem machen beide 80% des Umsatzes im Ausland, wodurch der Mangel hier nicht so stark ins Gewicht fallen sollte (zudem fehlen wie gesagt die Gewinne noch).

 

Aber vll. über Zulieferer von Maschienen (Baggerhersteller...), von Material (Betontransportunternehmen, Gerüsthersteller...), Personal (Zeitarbeitsfirmen), oder irgendwie über Immobilienfonds (wer profitiert von hohen Büroauslastungen?).

Mir fehlt da leider das wirtschaftliche BWler Wissen um hier selber abschätzen zu können, wo die größten Profiteure dieser Situation zu finden sind.

 

Wer kann mir da welche nennen und sagen, auf welchen Wege man die Situation zu Geld machen könnte.

 

Vielen Dank für eure Hilfe

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cubanpete

Wenn Du glaubst dass Wohnraum knapp wird kauf Dir welchen!

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Pablo Escobar
· bearbeitet von Pablo Escobar

...

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Morbo

hier werden Haeuser abgerissen. Das reguliert auch die Leerstandsrate... wir bauen auf und reissen nieder... oder wie ging das?

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RED-BARON

wir kommen aus der gleichen Gegend.

Sehr viel Abriss, auch Blöcke die noch

keine 20 Jahre stehen!

 

Schlechte Zeiten für Hausbesetzer !

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Teletrabbi

Die Bauer AG stellt Baumaschinen her, WKN 516810. Die Auftragsbücher sind voll, das Unternehmen arbeitet an der Kapazitätsgrenze. Da die Firma recht neu an der Börse ist kann ich die Bewertung der Aktie allerdings schlecht einschätzen. KGV 07 laut Onvista bei 18. Das ginge noch.

 

Dann gibt es noch Kampa (WKN 626910), da ist das Potenzial wohl weitgehend ausgereizt. Bien-Zenker ist ein Fertighaus-Produzent. Ich glaube nicht, dass die bei steigenden Materialkosten großartig profitieren. WKN 522810.

Die MDB AG scheint auch nicht das wahre zu sein. WKN 658310. Hohe Materialkosten und nicht zufriedenstellende Auslastung.

Interessant ist vielleicht die Design Bau AG. Da kann ich auf den ersten Blick eher positive Dinge erkennen. WKN 620833.

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eurofetischist

palfinger, CAT und MAN sind meine favoriten zu diesem thema. ich habe beruflich mit diesen geräten zu tun. die qualität von palfinger und cat, die marktdominanz von MAN ist in der erdbau- und transportbranche augenscheinlich.

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RED-BARON

und es dürfte egal sein ob Material zur Baustelle oder von der Abrissstelle geschafft wird :lol:

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Blutige Hand

Na das sind doch mal interessante Aussagen. Also setzt ihr vormehmlich auf die Baumaschinenindustrie.

 

Dass derzeit viel abgerissen wird ist klar. Das leigt m.E. aber eher weniger daran, dass die Gebäude nicht vermietet werden können, sondern vielmahr daran, dass in den letzten 15 Jahre kaum Instandsetzungsinvestitionen getätigt worden sind. Hier wurde an allen Enden gespart und zudem versucht die Nutzungsdauer möglichst lang zu strecken. Da ist jetzt aber das Ende der Fahnenstange erreicht. Problem ist nur, dass der öffentliche Hand einfach die Mittel für größere Investitionen fehlen und daher unsere Schulen Verwaltungsgebäude und insbesondere das Kanalnetz derzeit dringend Investitionen gebrauchen könnten (der letzte Punkt ist sehr Baumaschinenintensiv). Und auch hier ist zumindest durch die Public Private Partnership Initiative eine Lösung gefunden, die Projekte zu finanzieren. Aber die Skepsis dem gegenüber ist noch da.

 

Ich schau mir die von Euch vorgeschlagenen Werte mal ganz genau an. Ich bin gespannt auf weitere Ideen.

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Die Preisfrage ist immer was noch nicht eingepreist ist. Also überlegt dir wo du wirklich einen Informationsvorsprung hast gegenüber irgendeinem Betriebs/Volkswirt der bei ner Bank sitzt und die Baukonjunktur analysiert.

 

Was wenn der Informationsteil "hohe Nachfrage" schon eingepreist, aber der "trotzdem keine hohen Gewinnmargen, immernoch Preiswettbewerb" Teil nicht ? ( nur ein Beispiel keine Meinung von mir ).

 

Abrisse im Osten werden übrigens subventioniert.

 

Und auch hier ist zumindest durch die Public Private Partnership Initiative eine Lösung gefunden, die Projekte zu finanzieren

 

Die einen nennen es Public Private Partnership, die anderen nennen es Bilanzfälschung. Der Staat hat ungeheuer niedrige Kreditkosten, es gibt für ihn keinen Grund für kreative Lösungen, damit können sich Firmen mit schlechten Ratings beschäftigen. Entweder man ist bereit das Geld auszugeben oder eben nicht. Das ist alles. Die Details der Kreditaufnahme sind da egal.

 

Vielleicht noch was: Wer auf die Branche wettet in der er arbeitet hat zwar auf der einen Seite bessere Chancen erfolg zu haben, aber er fährt auch ein doppeltes Risiko - berufliche Aussichten und Anlageerfolg entwickeln sich dann gleich.

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