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Klausxx

Sehr interessanter Thread...

 

Zur Berechnung des FCF eine Frage:

 

In meinen Berechnungen gehe ich so vor, dass ich vom operativen Cash Flow die Investitionen ins materielle und immaterielle AV abziehe (CAPEX). Das Ergebnis stellt den freien Mittelfluss dar, den ich dann für andere Zwecke gebrauchen kann.

 

Was spricht dafür den ganzen Investitions-Cash Flow abzuziehen, und nicht nur die Capex?

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Reigning Lorelai

bitte konkretisiere deine Frage noch mal etwas, denn ich habe aktuell ein Verständnisproblem. Capex ist für mich nichts weiter als eine Abkürzung für "Capital Expenditure" und beschreibt in meinen Augen die Investitionen ins Anlagevermögen die auch immateriell sein können. Es ist in der BWL oft so, dass unterschiedliche Begriffe unterschiedlich genutzt werden.

 

Mancher versteht unter Capex glaub ich nur die langfristigen Investitionen. Davon halte ich eigentlich gar nichts. Ich würde alle Investitionen komplett vom operativen CF abziehen, da sonst wieder der Interpretation Tür und Tor geöffnet ist. Auf diese Weise eleminierst du diesen Manipulationsfaktor und so hätte für mein Verständnis der FCF am meisten Aussagekraft.

 

Gruß

Reigning Lorelai

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Klausxx

Es geht bei meiner Frage grundsätzlich um die "betriebsnotwendigen" - sprich operativen Investitionen ins Anlagevermögen (mat. und imm. - CAPEX), die ein Unternehmen tätigt. Es geht hier nicht um lang- oder kruzfristig, sondern mehr um das Thema operativität - oder die Ausgaben die mit der eigentlichen Tätigkeit des Unternehmens zusammenhängen.

 

Ziehe ich vom operativen Cash Flow diese Investitionen ab, erhalte ich den freien Mittelfluss der dem Unternehmen in weiterer Folge zur Verfügung steht.

 

Gehen wir von einem konkreten Beispiel aus:

 

Operativer Cash Flow: 100

Investitionsausgaben ins materielle und immaterielle AV (CAPEX): 50

Kauf von kurzfristigen Anleihen: 20

 

Fall 1: Ich ziehe von meinem operativen Cash Flow die 50 + 20 ab erhalte ich einen FCF von 30.

Fall 2: Ich zeihe nur die operativen Investitionsausgaben ab erhalte ich als Ergebnis 50.

 

Was spricht denn jetzt konkret für den ersten Fall oder bzw. gegen den zweiten?

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Reigning Lorelai
Es geht bei meiner Frage grundsätzlich um die "betriebsnotwendigen" - sprich operativen Investitionen ins Anlagevermögen (mat. und imm. - CAPEX), die ein Unternehmen tätigt. Es geht hier nicht um lang- oder kruzfristig, sondern mehr um das Thema operativität - oder die Ausgaben die mit der eigentlichen Tätigkeit des Unternehmens zusammenhängen.

 

Ziehe ich vom operativen Cash Flow diese Investitionen ab, erhalte ich den freien Mittelfluss der dem Unternehmen in weiterer Folge zur Verfügung steht.

 

Gehen wir von einem konkreten Beispiel aus:

 

Operativer Cash Flow: 100

Investitionsausgaben ins materielle und immaterielle AV (CAPEX): 50

Kauf von kurzfristigen Anleihen: 20

 

Fall 1: Ich ziehe von meinem operativen Cash Flow die 50 + 20 ab erhalte ich einen FCF von 30.

Fall 2: Ich zeihe nur die operativen Investitionsausgaben ab erhalte ich als Ergebnis 50.

 

Was spricht denn jetzt konkret für den ersten Fall oder bzw. gegen den zweiten?

Also ich würde dennoch nicht die operativen Investitionen berücksichtigen sondern alle Investitionen. Denn auch bei den nicht operativen Investitionen kann ich Geld versenken (wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sogar sehr viel höher ist). Mir erschließt sich der Vorteil nicht den FCF zu errechnen in dem ich nur die operativen Investitionen betrachte. Denn letztendlich steht durch diese Rechnung trotzdem nicht mehr Geld zur Verfügung. Die Differenz zwischen "normalem FCF" und "operativen FCF" ist trotzdem nicht zur Verfügung. Man kann natürlich sehen wie man das Geld in den operativen Bereich investiert aber das ist auch die einzigste Mehrwertinfo die man daraus hat. Des Weiteren ist es nicht leicht aus einer "normalen" Bilanz bzw. Kapitalflussrechnung zu erkennen welche Investition jetzt operativ war und welche nicht.

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Klausxx
Also ich würde dennoch nicht die operativen Investitionen berücksichtigen sondern alle Investitionen. Denn auch bei den nicht operativen Investitionen kann ich Geld versenken (wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sogar sehr viel höher ist). Mir erschließt sich der Vorteil nicht den FCF zu errechnen in dem ich nur die operativen Investitionen betrachte. Denn letztendlich steht durch diese Rechnung trotzdem nicht mehr Geld zur Verfügung. Die Differenz zwischen "normalem FCF" und "operativen FCF" ist trotzdem nicht zur Verfügung. Man kann natürlich sehen wie man das Geld in den operativen Bereich investiert aber das ist auch die einzigste Mehrwertinfo die man daraus hat. Des Weiteren ist es nicht leicht aus einer "normalen" Bilanz bzw. Kapitalflussrechnung zu erkennen welche Investition jetzt operativ war und welche nicht.

 

Der Ansatz ist folgender: Ich errechne den operativen Mittelzufluss und ziehe von dieser Zahl die Investitionen ab, die benötigt werden, um diesen Zufluss zu generieren. Das heißt, wieviel Geld wird in materielle und imm. Anlagen investiert um das operative Geschäft aufrechtzuerhalten bzw. zu erweitern. Ich argumentiere dahin, dass das Unternehmen die Investitionen bspw. in kf Anleihen real nicht benötigt, und ich sie deshalb in meiner Analyse auch ausblende.

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Stairway
· bearbeitet von Stairway
Der Ansatz ist folgender: Ich errechne den operativen Mittelzufluss und ziehe von dieser Zahl die Investitionen ab, die benötigt werden, um diesen Zufluss zu generieren. Das heißt, wieviel Geld wird in materielle und imm. Anlagen investiert um das operative Geschäft aufrechtzuerhalten bzw. zu erweitern. Ich argumentiere dahin, dass das Unternehmen die Investitionen bspw. in kf Anleihen real nicht benötigt, und ich sie deshalb in meiner Analyse auch ausblende.

 

Du solltest bedenken, dass das Unternehmen noch andere Verpflichtungen hat, als das operative Geschäft am Leben zu erhalten, niemand wird dir Eigenkapital zur Verfügung stellen, wenn du nicht Dividenden ausschüttest, Aktien zurückkäufst, Konkurrenten aufkäufst, es sei denn du hast eine bomben EKR.

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Klausxx
Du solltest bedenken, dass das Unternehmen noch andere Verpflichtungen hat, als das operative Geschäft am Leben zu erhalten, niemand wird dir Eigenkapital zur Verfügung stellen, wenn du nicht Dividenden ausschüttest, Aktien zurückkäufst, Konkurrenten aufkäufst, es sei denn du hast eine bomben EKR.

 

Ich bin mir dessen bewusst, dass ein Unternehmen noch andere Verpflichtungen hat, aber die haben mit dem eigentlichen Geschäft nichts zu tun.

 

Eine zentrale Kennzahl für mich ist der FCF, der aus dem operativen Geschäft erwirtschaftet wird abzüglich der Investitionsausgaben um das Geschäft aufrechzuerhalten. Was danach geschieht bzw. ob Dividenden ausgeschüttet, Aktien zurückgekauft oder auch Anleihen gekauft werden klammere ich in einem ersten Schritt aus.

 

Ich habe diesen Ansatz in meiner Zeit bei einem Private Equity Haus kennengelernt und habe den für meine Analysen beibehalten.

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Reigning Lorelai
Der Ansatz ist folgender: Ich errechne den operativen Mittelzufluss und ziehe von dieser Zahl die Investitionen ab, die benötigt werden, um diesen Zufluss zu generieren. Das heißt, wieviel Geld wird in materielle und imm. Anlagen investiert um das operative Geschäft aufrechtzuerhalten bzw. zu erweitern. Ich argumentiere dahin, dass das Unternehmen die Investitionen bspw. in kf Anleihen real nicht benötigt, und ich sie deshalb in meiner Analyse auch ausblende.

sorry den Ansatz finde ich nicht gut. Begründung siehe oben.

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Klausxx
sorry den Ansatz finde ich nicht gut. Begründung siehe oben.

 

Wieso sorry? Immerhin habe ich den Ansatz hier zur Diskussion gestellt und wollte die Contras hören.

 

Nichts zu entschuldigen.

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Klausxx

@ RL:

 

Führst du dann bei der FCF Betrachtung über die Jahre keinerlei Bereinigungen durch und übernimmst das, was das Unternehmen ausweist? Die FCF's werden über die Jahre durch bspw. nicht - wiederkehrende Desinvestitionen beeinflusst.

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Reigning Lorelai
Führst du dann bei der FCF Betrachtung über die Jahre keinerlei Bereinigungen
kommt darauf an. Ich sage mal wenn Cash aus dem Unternehmen rausfließt dann ist das Geld weg. Was soll ich da bereinigen? Ich betrachte den CF selten alleine sondern analysiere wie sich das WC verändert und wie sich Debitoren- und Kreditorenlaufzeit entwickelt. Auch die Vorräte werden dabei gesondert noch analysiert. Aber was Geld rausfließt ist weg und kommt auch in dem Fall nicht mehr zurück. Also keine Bereinigung.
durch und übernimmst das, was das Unternehmen ausweist?
i.d.R. ja!
Die FCF's werden über die Jahre durch bspw. nicht - wiederkehrende Desinvestitionen beeinflusst.
wenn ein U. Desinvestitionen betreibt gilt es erstmal zu prüfen ob diese sinnvoll sind. Das hat aber mit der CF-Rechnung nix zu tun. Verkauft man was dann ist einem Geld außerordentlich zugeflossen ja. Dann möchte ich wissen was das U. damit vor hat. Wenn es das Geld an die Aktionäre ausschüttet ist das Verbrennung von Geld und der Vorstand gehört dafür geschlagen. Kaufmännisches Verhalten ist in meinen Augen anders. Weitaus interessanter finde ich aber den operativen Cashflow. Wenn es da mal Sondersituationen gibt berechne ich in der Regel die Kennzahlen in der Datenbank auf doppelter Basis. Einmal wie veröffentlicht und einmal ohne diesen vermeintlichen Sondereffekt.

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