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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Was ist euerer Meinung nach ein faires KGV Niveau für gesamte Volkswirtschaften. Also wo würdet ihr die USA, China oder Deutschland fair bewertet sehn und warum ?

 

Gemeint ist hierbei das echte KGV, nicht das buchhalterisch.

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uzf

Oh Mann . Das sind akademische Fragen.

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Laser12

Aus fundamentaler substanzorientierter Sicht ist ein langfristig angemessenes KGV ca. 14 für alle Märkte.

 

Begründung: 1 geteilt durch 7% langfristigen Zinsdurchschnitt ~ 14.

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Das ist zu einfach, das würde von einem Nullwachstum der Gewinne ausgehn.

 

Meine eigene Modellüberlegung wäre etwa:

 

Durchschnittliches Gewinnwachstum = Wirtschaftswachstum Inland mit irgendeinem Gewicht + Wirtschaftswachstum Ausland mit irgendeinem Gewicht wobei das nahe Ausland im Vergleich zur Wirtschaftsleistung überproportional höher gewichtet (+ Inflationsausgleich falls man nicht wie du schon Realrenditen genommen ).

 

Wobei schon hier einige nicht garantierte Annahmen drin sind: etwa dass börsennotierte Firmen den selben Anteil vom Kuchen bekommen wie private und dass sich das Verhältnis Kapital zu Arbeitseinkommen nicht verändert, als auch dass Wirtschaftswachstum dass durch Bevölkerungswachstum erzeugt wird und nicht durch pro Kopf Leistungssteigerungen von den inländischen Unternehmen vollständig aufgenommen wird.

 

Noch garnicht berücksichtigt ist dabei allerdings der Konjunkturzyklus. Denke das Abdiskontieren des Wirtschaftswachstums kann man sich sparen - anders siehts allerdings bei der Gewinnentwicklung aus.

 

Hätte hier folgende Annährungsüberlegungen:

 

Man legt Durchschittsgewinne für die letzten 15Jahre zugrunde, adiert aber zu den alten Daten entweder das durchschnittliche Wirtschaftswachstum oder das durchschnittliche Umsatzwachstum dazu seitdem sich diese Daten ergaben hinzu. Näherungsweise sollten auch 5 Jahre reichen, aber ein Konjunkturthal muß sein - auch inklusive der Verluste einiger Branchen aus der Zeit. Bestimmte Branchen machen nunmal in regelmäßigen Abständen auchmal Verluste.

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Gast240123

Hi!

 

Vielleicht geht es nur mir so, ich kann mit der Fragestellung einfach nichts anfangen.

 

Ein echtes(?), nicht buchhalterisches KGV für eine Volkswirtschaft ermitteln zu wollen ist doch wohl kaum möglich (und wozu auch?), da Komponenten wie Konsum, Investionen, Ex- und Importe sowie die Leistungen der öffentlichen Haushalte in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung bzw. ins BIP mit einfließen. :wacko:

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Es geht nur um die Gewinne der börsennotierten Unternehmen, nicht um die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

 

Und mit echtem Kgv ist einfach der tatsächliche Gewinn der Unternehmen gemeint. Es kann ja sein dass die Buchhaltung in einem Land die Gewinne systematisch zu klein oder zu groß rechnet, und auch noch dass das von land zu Land noch etwas unteschiedlich ist. Wollte einfach dieses Minenfeld erstmal nicht berücksichtigen.

 

Mir fällt grade auf mein Modell ist absoluter quatsch, weil es davon ausgeht dass die Gewinne ganz ohne Investitionen wachsen.

 

Einfach davon auszugehn dass die Investitionen mit 7% verszinst ist aber auch unrealistisch. Die dürften deutlich höher verzinst sein.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Leider gibt es sowas wie einen "tatsächlichen" oder 100% objektiven "Gewinn" nicht. SChwer zu glauben auf den ersten Blick, aber es ist so.

Was Gewinn ist, ist grundsätzlich eine Frage der Definition.

 

Ein international vergleichbares KGV gibt es leider auch nicht.

Jede Branchwe und jedes Land hat da so ihr eigenes Gleichgewicht.

Ja sogar die Politik spielt eine enorme Rolle, da Unternehmen nicht alle nach den gleichen Regeln spielen müssen.

So mag manches Unternehmen in Emerging Markets sogar noch verhältnismäßig günstig wirken. Aber nur, weil es durch bestimmte Schutzmaßnahmen oder Vergünstigungen noch unter Welpenschutz steht. Diese KGVs sind nicht vergleichbar mit den KGVs von voll entwickelten Unternehmen.

Auch unterscheiden sich die Investitionserfordernisse ganz enorm zwischen Regionen, so das KGVs hier nur innerhalb vergleichbarer Gruppen aussagekräftig wären.

 

Mir ist aber eigentlich auch gar keine wirklich umfassende Datenbank bekannt, wo weltweit mit gleicher Methodik ein KGV gebildet wird.

Letztlich sinds immer die landeseigenen Bilanzen oder eben eine lediglich landesweites, einheitliches Rechenverfahren um nationale Bilanzverzerrungen zu reduzieren.

 

Es wird noch etwas dauern, aber irgendwann werden wohl mal endlich die meisten Länder besser vergleichbar sein (IAS). Zumindest Industrieländer sind ja schon häufig miteinander vergleichbar.

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Genau diese Diskussion wollte ich eigentlich vermeiden mit meinem "echten" Kgv.

 

Das es dort keine allgemeingültige Wahrheit gibt ist mir durchaus klar. Allerdings ist der erste Arbeitschritt doch immernoch zu schätzen welches "echte" kgv fair ist - bevor man dann weiter spekuliert inwieweit das in der Bilanz angegebene Kgv in welchen Ländern und in welchen Branchen wieweit im Schnitt von einem fairen Wert abweicht.

 

Nehm für diese Diskussion einfach an es gäbe ein objektives Kgv.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Nehm für diese Diskussion einfach an es gäbe ein objektives Kgv.

 

Irgendwie verliere ich den Faden oder verstehe das alles falsch. :huh:

Wenn ich annehmen würde es gäbe ein "richtiges" und "objektives "KGV".

Bedeutet das doch übersetzt, es müsste einen "richtigen" Gewinn geben.

Sicher könnte ich mir eine Berechnung des Gewinns ausdenken, die ich als Objektiv richtig mal einfach annehme.

Dann bliebe die Frage des angemessenen Kurses für diesen "richtigen" Gewinn übrig. Also wie viele Jahre Gewinn ist eine Firma wert?

Und das klärt sich über die Gegenüberstellung von Zinsen und Rentabilitäten mit anschließender Risikoadjustierung.

 

Auch dies kann man irgendwie annährend betrtachten. Da kommt wohl das WACC Modell dem am nächstem.

Das ist aber von so vielen vagen Annahmen und Subjektivitäten durchsetzt, das es auch nicht viel nützt, aber momentan schwer in Mode kommt. Ich vermute mal, weil es die Masse wieder nicht versteht, was da eigentlich gerechnet wird. Denn theoretisch hört sich das sagenhaft gut an.

 

Edit:

Ist das denn grob verständlich worauf ich hinaus wollte?

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Ja, ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, das meine Antwort richtig ist.

Allerdings würde dies nur ein faires augenblicksbezogenes KGV ermitteln.

 

Nicht enthalten sind dabei die Zukunftserwartungen, die ja ein wesentlicher Teil des KGV sind. Also müsste man quasi eine mathematische Gewinnprognose aller Unternehmen einer Volkswirtschaft erstellen, was ja leider ständig in die Hose geht. Und zusätzlich müsste man die Entwicklung des Zinses wissen.

Den je weiter die Rentabilität den Zins übersteigt, desto höhere KGVs wären fair (unter Berücksichtigung des Risikos).

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Grumel
· bearbeitet von Grumel
Sicher könnte ich mir eine Berechnung des Gewinns ausdenken, die ich als Objektiv richtig mal einfach annehme.

 

Exakt darum gings mir. Oder noch konkrete gings mir darum die Überlegung der objektiven Gewinnbestimmung auszuklammern. Der andere Teilist schon komplex genug um nicht noch eine Nebendiskussion zu eröffnen "inwieweit weicht der nach hgb oder ias oder sonstwas bilanzierte Gewinn von der Realität ab"

 

 

Dann bliebe die Frage des angemessenen Kurses für diesen "richtigen" Gewinn übrig. Also wie viele Jahre Gewinn ist eine Firma wert?

Genau, das meinte ich.

 

Und das klärt sich über die Gegenüberstellung von Zinsen und Rentabilitäten

 

Etwas ausführen bitte. Was ist hier mit "Rentabilitäten" gemeint. Falls nur die Gegenüberstellung:

Risikoneutraler Zins + Risikoprämie = Durchschnittliche Unternehensgewinne gemeint ist wären die Wachstumschancen wieder nicht berücksichtigt.

 

 

mit anschließender Risikoadjustierung.

 

Würde die Risikoadjustierung auf der Makro ebene Vornehmen und nicht für alle Unternehmen speziell. Das sollte die Treffsicherheit erhöhen.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Etwas ausführen bitte. Was ist hier mit "Rentabilitäten" gemeint. Falls nur die Gegenüberstellung:

Risikoneutraler Zins + Risikoprämie = Durchschnittliche Unternehensgewinne gemeint ist wären die Wachstumschancen wieder nicht berücksichtigt.

LoL. So einfach hätte ich gar nicht gedacht. Hatte gleich die komplizierte Variante im Kopf, die hier gar nix groß zusätzlich nützt.

Du hast recht. Im Grunde läuft es auf Zins zu Zins+Risikoprämie hinaus. Das genügt für die Fragestellung völlig.

 

In der Post, die ich danach geschrieben habe, habe ich ja schon selber relativiert, das die Zukunft, also die Wachstumschancen dort nicht enthalten sind.

 

Wenn ich jetzt richtig liege, haben wir jetzt ungefähr folgende Kernfragen rausgearbeitet:

Wie sollte sich die Erwartung zukünftigen Wachstums einer Volkswirtschaft in einem fairen KGV niederschlagen?

Wie sollen spezielle Risiken einer Volkswirtschaft in den KGVs berücksichtigt werden?

 

Bei diesen Fragestellungen würde ich erstmal instinktiv antworten, das man das genauso macht wie in der BWL bei Einzelunternehmen. Man rechnet mit Discounted Cashflows und für die Risiken quantifiziert man mit üblichen Instrumenten des Risikomanagements annualisierte Schadensereignisse, Schadenssummen und belegt sie mit Wahrscheinlichkeiten. Das Ergebnis zieht man von den Gewinnen ab.

Ich hätte nur allerdings wenig blassen Schimmer, wie sowas wohl praktisch für eine Volkswirtschaft aussehen sollte.

 

Wie würdest du den die übriggebliebenen Fragestellungen formulieren?

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Grumel
· bearbeitet von Grumel
Bei diesen Fragestellungen würde ich erstmal instinktiv antworten, das man das genauso macht wie in der BWL bei Einzelunternehmen. Man rechnet mit Discounted Cashflows und für die Risiken quantifiziert man mit üblichen Instrumenten des Risikomanagements annualisierte Schadensereignisse, Schadenssummen und belegt sie mit Wahrscheinlichkeiten. Das Ergebnis zieht man von den Gewinnen ab.

Ich hätte nur allerdings wenig blassen Schimmer, wie sowas wohl praktisch für eine Volkswirtschaft aussehen sollte.

 

Das ganze Problem würde mein Ansatz galant umgehen indem er einfach die am plausibelsten erscheinenden Ergebnisse zur Risikoprämie und Wirtschaftswachstumsprognosen einsetzt. Die Risikoprämie umfasst ja auch Wachstumsrisiken.

 

Für ein Anderes Problem wüsste ich allerdings keine Lösung geklaute Zahlen einzusetzten:

 

Das nötige Kapital um das Wachstum zu generieren. Also wiviel Prozent der Gewinne müssen die Unternehme investieren damit sie in Zukunft ihre Gewinne auch in höhe des volkswirtschaftlichen Wachstums steigern.

 

Einfach irgendwelche Eigenkapitalrenditen Durchschnittswerte zu nehmen ist da unbefriedigend. Denke Unternehmen mit hoher Eigenkapitalrendite wachsen auch deutlich schneller im Schnitt und behalten die hohe Eigenkapitalrendite dabei erstmal bei.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Also wiviel Prozent der Gewinne müssen die Unternehme investieren damit sie in Zukunft ihre Gewinne auch in höhe des volkswirtschaftlichen Wachstums steigern.

 

Das ist irgendwie klingt das verdreht. Per Definition können die Unternehmen doch gar nicht hinter ihren eigenen Volkswirtschaften zurück bleiben. Sie sind im großen und ganzen ja die Volkswirtschaft.

 

Übrigens ist Investition an sich ja auch schon Einkommen und somit in Teilen Gewinn. In der Volkswirtschaft gilt Y=C+I+(Ex-Im) Also Gesamteinkommen=Investitionen+Konsum+(Export-Import).

 

Und ob sie die Gewinne in Höhe des Wachstums steigern, hängt von der Umsatzmarge ab, die historisch immer um einen Mittelwert schwankt. Ansonsten ist das Wachstum ja nur der Wert der produzierten Güter, der wiederum grob gesagt Herstellungskosten+Gewinn ist (an ein paar Stellen vereinfacht).

 

Ceteris Paribus steigt bei gleicher Umsatzmarge der Gewinn prozentual wie die Wachstumsrate der Volkswirtschaft und könnte in der Theorie gar nicht davon abweichen.

Wieviel sie dabei Investieren ist irrelevant, da der Investitionsaufwand des einen das Einkommen des anderen ist.

Das kann innerhalb einer Volkswirtschaft nur durchbrochen werden, wenn wir von offenen Volkswirtschaften ausgehen.

 

Ich denke wir kommen gerade nicht gut vorwärts bei der Frage.

Auch würde ich nicht von Eigenkapitalrenditen ausgehen, sondern von Gesamtkapitalrenditen. Sonst würde alles von der FK Quote verzerrt werden. Und wichtig ist ja letztendlich bei einer Gesamtbetrachtung, wie sich jeder im Unternehmen eingesetzte Euro rentiert und nicht von wem dieser Euro kommt. Aber da eröffne ich jetzt wieder Nebenschauplätze.

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35sebastian

Ich möchte mich nicht so "tief schürfend", wir Ihr es tut, zu diesem Thema äußern.

Das KGV ist für die Bewertung eines Marktes oder eines Unternehmens ein einfaches Maß, aber allein betrachtet ist es absolut untauglich.

Bei der Bewertung von Märkten spielen der Leitzins, die Wirtschaftskraft und die zukünftige Wirtschaftsentwicklung eine entscheidende Rolle.

 

Leitzins und KGV verhalten sich reziprok;

je niedriger der Leitzins, umso höher darf das KGV sein.

Eine Faustregel, die ich nicht aufgesellt habe: Das Produkt aus Leitzins und KGV soll 100 ergeben.

Die Erfahrung lehrt: Starke Leitzinssenkungen stärken die Wirtschaftskraft und- entwicklung und lassen automatisch die Kurse steigen und damit auch das KGV. Im anderen Fall tritt das Gegenteil ein.

 

Die Wirtschaftskraft und -entwicklung hat etwas mit der Politik des Landes und seinen Menschen zu tun.

Hohe oder wachsende Kaufkraft, geringe Arbeitslosenzahlen aufgrund von hoher Arbeitsmoral, sind für das Wirtschaftswachstum förderlich. Südkorea, China und nach wie vor die USA sind Garanten für eine robuste Wirtschaft, die auf Zukunft gesehen ein höheres KGV rechtfertigen.

 

Bei meinen Marktbewertungen (unterbewertet, fair, überbewertet)

stütze ich mich auf historische und Branchen - Vergleiche.

Jeder Markt , jede Aktie schwankt beim KGV in einer bestimmten Bandbreite.

Ein Markt, eine Aktie, die sich in der Nähe des tiefsten KGVs befindest, ist "billig"

Im Jahr 2000 bewegten sich fast alle Märkte und Aktien auf historischen KGV Hochs.

 

Der Branchenvergleich bringt für die Bewertung (billig,fair,teuer) aber bessere Ergebnisse.

Branchen mit geringem oder zyklischem Wachstum haben historisch betrachtet auch ein niedriges KGV.

Auto, Stahl, Finanzwerte.

Dagegen haben "Markenaktien, wie LÒreal` und Technologieaktien immer ein bedeutend höheres KGV.

 

Mein Fazit: Es gibt kein faires KGV, ich mache jedenfalls eine Bewertung eines Marktes oder eines Unternehmens nicht an einer absoluten Kennzahl fest.

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Grumel

Oh, sorry, es geht natürlich nur um die börsennotierten Unternehmen.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

@sebatian35

Den Zusammenhang zum Leitzins hatten wir ja schon abgehakt.

 

Wir überlegen ja gerade, ob es sowas wie einen fairen KGV geben kann.

Vom KGV selber halte ich überhaupt nicht viel, aber was man diesem Wert an Bedeutung beimisst, ist hier auch nicht wirklich Thema.

In der Tat ist es ein eher theoretischer Thread.

 

Zusammenfassung:

Wie wissen, das wir mit Hilfe des Leitzinses und einer sehr vagen Definition einer Risikoprämie (wie man dieses Beta berechnet ist schon wieder eine eigene kritische Diskussion wert) einen grobe fairen Gegenwarts-KGV berechnen könnten.

 

Leider wäre da ja nicht die zukünftige Entwicklung drin enthalten.

Nun geht es also darum, ob man die Zukunft ebenso idealtypisch auf einen fairen Gegenwarts-KGV herunterbrechen kann.

 

Meiner Meinung nach geht das nicht. Man müsste zu viele Annahmen treffen und zuviele konstante Prämissen setzen um dies tun zu können.

Alleine eine Leitzinsänderung in der Zukunft müsste auch die Gegenwarts-KGV beeinflussen, wenn diese fair sein soll. Aber dessen Abschätzung alleine ist ja schon unmöglich.

 

Daher kann es wohl keinen fairen KGV geben und mann muss sich bei diesem Parameter wohl tatsächlich einfach mit Vergangenheitserfahrungen behelfen, was wie ich bereits woanders angemerkt hatte zumindest ja auch nicht problemlos ist.

 

verzwickelte Kiste.

Und weil das so verzwickt ist, investiere ich nach Kriterien, die ihr vielleicht etwas bekloppt finden würdet.

Ich ignoriere nämlich weitgehend die Zukunft.

Ich kenne die meisten qualitativen und quantitativen Prognosemethoden zumindest wie sie funktionieren. Und vor allem kenne ich ihre Fehlerquote. Es gibt ein paar wirklich tolle, aber die sind höchstens anwendbar, weil sie relativ zuverlässig vor Insolvenzgefahr warnen.

 

Den Erfolg von Börsenunternehmen jedoch über solche Ausschlussprognosen hinaus festzulegen ist nichts für mich.

 

Ich prüfe in der Hauptsache nur, ob ein Unternehmen bereinigt um Sondereinflüsse, gemessen an seiner Gegenwartssituation noch günstig ist. Die Zukunft des Unternehmens ist für mich ungeschrieben (Auf VWL Indikatoren vertraue ich ein bisschen mehr).

 

Daher kann ich auch nur in große und weitgehend solide Unternehmen investieren. Meine Strategie wäre Selbstmord für kleine Unternehmen, wo überproportional stark die Zukunft des Unternehmens gehandelt wird und die Gegenwart oft nur eine untergeordnete Rolle spielt.

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Hubert

Wenn du berücksichtigst, dass die Börse weitgehend Psychologie ist, dann ist die Beschäftigung mit solchen akademischen Fragen Zeitverschwendung. Sinnvoll wäre es nur, wenn auch der Rest der Anleger solchen Überlegungen anhängen würde. Tun die aber nicht. Also ist KGV kein Kriterium für die Kaufentscheidung.

Es geht einzig darum, zu erkennen, was die anderen von der Zukunft denken. Da die Märkte nicht effizient sind und die Anleger nicht rational handeln ist wohl die einzig an der Börse sinnvolle Mathematik die der statischen auswertung von Massenphänomenen.

Vergiß dein KGV, wende dich dem wahren Leben zu....

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Also abgesehn davon dass meine Beschäftigung mit Aktienmärkten zu 95% keinerlei praktischen Nutzen hat, da ich mitlerweile sowieso im wesentlichen stur indexiert bin und sowieso viel zu wenig Kapital habe um mit 1-2% Markschlagen irgendwas zu bewegen muß man sich schon fragen wieso dann nicht die Forbes Millardärsliste ausschließlich mit Psychologen und Soziologen belegt ist. Die Fundamentaldaten spielen natürlich eine entscheidende Rolle.

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hardi
· bearbeitet von hardi
Die Fundamentaldaten spielen natürlich eine entscheidende Rolle.

DIE entscheidende rolle. zb erkennbar daran, dass risiko und ertrag in engem zusammenhang stehen, dass 1/KGV und zinssatz sich nicht beliebig verhalten etc.

DIE ZWEITE entscheidende rolle spielen sehr grosse anleger(gruppen), die die kurse so steuern, dass ihnen möglichst viel kapital der kleinanleger in die hände fällt. meist führt das zu übertreibungen.

 

ja klar hat die psychologie mit den börsen zu tun, aber vorwiegend auf der seite der etwas in angst oder gier "gelenkten" kleinanleger ...

 

ein "faires" kgv müsste definiert werden. was "zum teufel" sollte am kgv irgendwie irgendwem oder irgendwas gegenüber "fair" sein...

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

----

 

Hm: Der fürs Wachstum benötigte Anteil des Gewinns kann berechnet werden indem man einfach die Dividendenrendite abzieht: 100/kgv-Dividendenrendite+ Wachstum(real) = Angemessene risikoadjustierte Rendite.

 

Annahme zur Rendite 7%. Ergoogelte Dividendenrendite Europa: 3,4%. Die Konjunkturkomponente der Eigenkapitalrentabilität könnte man mit historischen Werten korrigieren zumindest falls sie nur Konjunktur abhängig und nicht auch von langfristigen Trends. Für die USA könnte man versuchen die Aktienrückkäufe miteinzubeziehen.

 

Aus Wikipedia:

 

Weltweites Wirtschaftswachstum

 

Da es nationale Unterschiede in der Berechnung des Wirtschaftswachstums gibt, sind die Werte international nicht problemlos miteinander vergleichbar. Aus diesem Grund fertigen Institutionen wie die OECD, die Weltbank oder der Internationale Währungsfonds internationale Vergleichsstudien an.

 

Im Vergleich zur gesamten Menschheitsgeschichte hat die gegenwärtige Periode hohen Wirtschaftswachstums bisher nur eine sehr kurze Geschichte. Bis 1500 lag das weltweite Wachstum des Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt unter 0.08%. Von 1500 bis 1750 wird es auf 0.08% geschätzt. In den Jahren 1750-1850 wird ein Wachstum von 0.17% angenommen und von 1850 bis 1950 dann 0.88%. Ein Wirtschaftswachstum des Pro-Kopf-Einkommens von 2.20% wurde erst im Zeitraum von 1950 bis 1990 erreicht.[5]

 

Von 1900 bis 2000 betrug das Durchschnittswachstum aller westlichen Industrieländer 1,5%.

 

 

Bei solch mageren historischen Wirtschaftswachstumszahlen lässt sich die Gewinnentwicklung der börsennotierten Unternehmen aber kaum mehr mit dem Wirtschaftswachstum erklären, höchstens noch mit einem konstanten Faktor darüber.

 

 

Sonstige Bestimmungsgrößen:

-Veränderung des Kapitalgewinnanteils am BSP: hat die letzten Jahrzehnte deutlich zugenommen langfristiger Historischer Trend = ?

-Veränderung des Anteils des privatwirtschaftlichen Sektors am BSP: hat die letzten Jahrzehnte abgenommen.

-Veränderung des Anteils von großen Unternehmen am BSP: Hat höchstwahrscheinlich deutlich zu genommen statistik suchen spar ich mir, ist zu offensichtlich.

 

Für die Zukunft: Die Zunahme der Bedeutung größerer Organisationen ist meiner Ansicht ein langanhaltender Trend, der relativ sicher, Kapitalanteil am BSP könnte durchaus eher abnehmen, Staatsanteil eher weiter Zunehmen, aber mit Grenzen, also nicht alzuwichtig.

 

 

 

Der konservative Boden nähert sich aber bängstigend Waynes Einschätzung an:

 

kgv/100-3,4+1,5=7 , kgv = 11,2 abzüglich prozentualem Konjunkturabschlags ? Dann wirds mau.

 

 

Funktioniert aber irgendwie nicht weil weit unter 14, was gleichbedeutend wäre mit die Unternehmen investieren ihr einbehaltenes Kapital sehr unrentabel. Fehler: aktuelle Dividendenrendite wird verwendet, nicht durchschnittswerte, beim Wirtschaftswachstum aber Durchschnittswerte.

 

Wirtschaftswachstum Eurozone: 2,6 ergäbe immerhin 12,8.

 

Womit wir wieder bei der Umstandstheorie von weiter oben wären. Die Könnte jetzt allerdings in Kombination mit der Dividendenrendite ( und der Annahme konsanter Eigenkapitalrenditen ) das Gewinnwachstum anstelle der Idee mit dem Wirtschaftswachstum prognostizieren ).

 

 

Ende vom Lied: Ich schließe mich Laser an und betrachte 14 zwar nicht als angemessenes Kgv, aber doch als Untergrenze eines angemessenen Kgvs in einer Welt mit wachsenden Unternehmensgewinnen. Nicht berücksichtigt sind dabei natürlich Konjunkturkomponenten und systematisch falsche Buchhaltung.

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