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Aktiencrash

Zertifikate und Optionsscheine - Grundlagen

Empfohlene Beiträge

andy
· bearbeitet von Chemstudent

Broschüren zu einzelnen Zertifikatetypen findet ihr hier:

http://www.derivate.bnpparibas.com/DE/index.aspx?pageID=27

 

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Wer schon Grundkenntnisse über das Handeln mit Zertikaten hat, nochmehr über die Welt der Zertifikate wissen möchte oder eine weitere Unterstützung zum Lernen braucht, der kann sich hier ein kostenloses Buch über Zertifikate bestellen.

 

http://www.zertifikate-handbuch.de/

 

Dank an Onassis, der das Angebot entdeckt hat!

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Ihre Zahl geht in die Zehntausende. Ihre Formenvielfalt scheint unbegrenzt. Sie sind die Lieblinge der Investoren, ob Profi oder Privatanleger. Zertifikate gibt es für Zocker und für Rentensparer. Mit einem Überblick über den neuen Anlagemarkt startet boerse.ARD.de eine Serie zu Zertifikaten.

 

 

Der Siegeszug der Zertifikate am Kapitalmarkt startete mitten im Börsenboom des Jahres 2000. Die Kurse fast aller Aktien und die der meisten Aktienfonds verloren in den Folgejahren dramatisch an Wert. Nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes sank sogar die Zahl der börsennotierten Unternehmen. Doch die Zahl der Zertifikate nahm seitdem sprunghaft zu.

 

Börsenbaisse und private Altersvorsorge

Spätestens seit dem Platzen der Börsenblase suchen auch Privatanleger verstärkt nach transparenten, berechenbaren Instrumenten zur Geldanlage. Im Aktienmarkt, aber auch unabhängig von ihm. Die Chance, sogar an fallenden Börsenkursen zu verdienen, war bis dahin nur Profis am Terminmarkt und Spezialisten für Optionsscheinen vorbehalten.

 

Gleichzeitig wächst besonders in Deutschland der Bedarf nach einer sinnvollen Streuung des Sparvermögens. Gerade im Hinblick auf die private Altersvorsorge, die ständig an Bedeutung gewinnt.

Beide Faktoren spielten in den vergangenen Jahren der neuen Anlage-Form in die Hände. Der Siegeszug der Zertifikate in den vier Jahren seit ihrer Einführung überrascht selbst deren Schöpfer in den Emissionsbanken. Die Zahl der Derivate, also der Abkömmlinge einer Aktie, eines Index oder etwa eines Rohstoffes, wächst täglich. Am Ende des Jahres 2004 dürften etwa 50.000 derivative Instrumente in Deutschland erhältlich sein, knapp die Hälfte davon sind Zertifikate. Gegenüber dem Jahr 2001 hat sich die Anzahl der Scheine damit mehr als versechsfacht. Das Handelsvolumen der Papiere geht in die Hunderte von Milliarden Euro jährlich.

 

Was genau ist ein Zertifikat?

Bei einem Zertifikat handelt es sich technisch gesehen um eine Schuldverschreibung des Emittenten. Während "herkömmliche" Schuldverschreibungen einfache Anleihen mit Zinszahlungsverpflichtung für den Emittenten sind, können die Bedingungen für Zertifikate völlig frei vereinbart werden.

 

So kann der Emittent seine Rückzahlungsverpflichtung an Bedingungen und an beliebige Basiswerte koppeln, also z.B. an bei einem Index-Zertifikat an die Entwicklung des Dax. Diese Kopplung muss keineswegs linear sein, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. So konstruieren die Emittenten immer neue Zertifikatetypen, die die Entwicklung der jeweiligen Basiswerte in einer ganz bestimmten Weise nachvollziehen - und legen dabei K.O.-Schwellen, Caps, Garantierückzahlungen, Boni und ähnliches fest. Im Ergebnis können Zertifikate sehr konservative, aber auch sehr riskante Papiere sein. Diese Vielfalt, verbunden mit der bisher fehlenden Standardisierung von Bezeichnungen, erfordert vom Anleger eine eingehende Beschäftigung mit dem Thema und mit den konkreten Konditionen der ihn interessierenden Papiere.

 

Discount-Zertifikate dominieren

Trotz dieser Komplexität ist das Interesse gerade von Privatanlegern ungebrochen, besonders weil Zertifikate nicht nur als riskantes Hebelinstrument an Bedeutung gewonnen haben. Der Großteil der rund 22.000 in Deutschland erhältlichen Papiere sind Index- und Discount-Zertifikate. (s. Grafik) "Vielen Anlegern ist noch nicht klar geworden, dass man etwa mit Discount-Zertifikaten weniger Risiken eingeht als beim Kauf eines Aktienfonds oder einer Aktie", meint etwa Dieter Lendle, Vorstand des gerade gegründeten Deutschen Derivate Instituts (siehe unser Interview).

 

Gegenüber index-orientierten Aktien-Fonds haben Zertifikate den Vorteil niedriger Kosten und praktisch keiner Abweichung vom "Basiswert", den sie exakt abbilden. Der Ausgabeaufschlag, wie ihn die meisten Fonds noch kennen entfällt, ebenso wie teilweise hohe Verwaltungsgebühren. Ein kleiner, wenn auch nicht zu verachtender Nachteil gegenüber Investment-Fonds bleibt allerdings die rechtlich andere Verankerung der Zertifikate. Während Gelder, die in Fonds investiert sind, als Sondervermögen einen hohen Schutz genießen, sind Zertifikate quasi Schuldscheine gegenüber dem Emittenten. Eine sichere Rückzahlung ist daher letztlich auch von der Bonität der Bank anhängig, die sie begibt.

 

Gesteuerte und gestreute Risiken

Und die Vorteile gegenüber dem Investment in Einzelaktien liegen gerade bei Zertifikaten auf der Hand, die ihr Risiko streuen. Zertifikate können nicht nur auf einen Index abzielen, um eine „breite“ Anlage zu erzielen. Basket-Zertifikate zielen zum Beispiel auf eine bestimmte Auswahl von Einzelwerten, etwa nach Branchen.

 

Das Universum der Zertifikate erstreckt sich aber weiter über den Aktienmarkt hinaus. Stehen die Aktienbörsen still, dann rumort es nicht selten in anderen Märkten. So wie derzeit am Markt für Rohstoffe. Zertifikate gibt es nicht nur auf Öl- und Öl-Produkte, sondern auch auf Edelmetalle, Nahrungs- und Genussmittel wie Weizen oder Kaffee oder sogar auf das Wetter.

 

Stabile Währung, hohe Zinsen, gutes Wetter

Wer weder Aktien noch Rohstoffe im Depot haben will, kann es mit Währungen oder Zinsen versuchen. Auf Schwankungen von Dollar zu Euro lässt sich ebenso mit einem Zertifikat setzen wie auf die Bewegungen des langfristigen Zinsniveaus am Kapitalmarkt.

 

Der Anleger in Zertifikaten hat also alle Möglichkeiten, auf Bewegungen der Kapitalmärkte zu reagieren. Die Emittenten, die beinahe jeden Tag neue Spielarten der Papiere entwickeln, gehen dabei auch auf die unterschiedlichsten Risiko-Profile ein. Für den Kurzfrist-Anleger, der im Minutentakt auf Gewinne eines Scheins mit großem "Hebel" hofft, gibt es ein ebenso reichliches Angebot, wie für den Langfrist-Sparer, der monatlich ein kleines Sümmchen in sein Dax-Zertifikat per Sparplan investiert.

 

Richtig abgemischt gewinnt

An Instrumenten mangelt es also auch für Privatanleger im Zertifikate-Zeitalter nicht mehr. Höchstens am Wissen um ihre Funktionsweise und ihren richtigen Einsatz. Wer sich nicht permanent mit tagesaktuellen Entwicklungen befassen will, sollte die Finger von Mini-Futures oder Knock-Out-Scheinen lassen. Und wer auf den Öl-Zug aufspringen möchte, sollte auch dies nur mit einem kleinen Anteil am Depot tun. Auf die richtige Mischung kommt es also an. Der informierte und interessierte Anleger ist gefragt, gerade in der neuen Zertifikate-Welt.

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy
· bearbeitet von andy

Interview: "Das Interesse der Anleger wächst ständig"

 

Zertifikate sind als Anlageform günstiger, transparenter und vielfach auch sicherer als der Kauf von Fonds oder Aktien, meint Dieter Lendle. Der Vorstand des Deutschen Derivate Instituts hofft auf eine neue Investment-Kultur.

 

boerse.ARD.de: Herr Lendle, die Zahl der Zertifikate wächst auch in diesem Jahr ständig. Ebenso die Vielfalt der Anlagemöglichkeiten. Geht die Entwicklung so weiter?

Dieter Lendle: Zumindest kann von einer Sättigung am Zertifikatemarkt derzeit noch keine Rede sein. Nach wie vor steigen die Marktanteile von Zertifikaten oder Derivaten insgesamt gegenüber klassischen Anlageformen wie Fonds oder der Direktanlage wie Aktien weiter. Inzwischen versuchen sogar Banken ihre Kunden bewusst von der Direktanlage in Richtung Zertifikate-Investment "abzuwerben".

 

boerse.ARD.de: Gibt es überhaupt Grenzen für den Boom der neuen Anlageformen?

Lendle: Einen kleinen Knick bei den Wachstumsraten der Derivate hat es in den vergangenen Monaten schon gegeben. Der liegt aber in der allgemeinen Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte begründet.

 

boerse.ARD.de: Für Zertifikate-Fans ist der Aktienmarkt ja nur ein Betätigungsfeld. Sie können auch auf Rohstoff-Zertifikate setzen..

Lendle: Das ist richtig. Bevor Rohstoff-Zertifikate, etwa auf den Ölpreis populär wurden, war der gesamte Rohstoff-Markt aus Sicht der deutschen Anleger eher so etwas wie ein "Graumarkt", in den man sich lieber nicht hinein wagen wollte. Das liegt auch daran, dass es in Deutschland keine Rohstoff-Börse gibt.

 

boerse.ARD.de: Wer den Schritt in den Zertifikate-Markt nun wagen will, steht vor einem sehr unübersichtlichen Anlage-Universum. Welche Art von Zertifikat ist aus Ihrer Sicht für den Einstieg am besten geeignet?

Lendle: Da sind sicher die Index-Zertifikate an erster Stelle zu nennen. Mit ihnen kann ein Anleger als günstige Alternative etwa zu einem Aktienfonds an der Entwicklung eines Aktienindex, etwa des Dax, teilnehmen. Die Preisspannen (Spreads) zwischen Angebots- und Verkaufskurs sind bei den meisten Produkten inzwischen so günstig, dass wir fast schon davon ausgehen müssen, es handelt sich hier um Produkte, an denen die Banken fast nichts mehr verdienen. Ähnlich sieht es bei Discount-Zertifikaten aus. Sie bieten durch ihren Risikopuffer eine höhere Sicherheit als etwa ein Fonds- oder Aktieninvestment in denselben Markt.

 

boerse.ARD.de: Am anderen Ende der Risikoskala sind die Hebelprodukte angesiedelt, die teilweise sogar zum Totalverlust führen. Sind sie für Privatanleger überhaupt zu empfehlen?

Lendle: Man muss diese Art von Zertifikaten natürlich ganz klar trennen von der ersten Kategorie der so genannten Anlageprodukte. Hebelprodukte haben sicher ein deutlich erhöhtes Risiko. Dafür bieten sie aber auch entsprechende Gewinnchancen, bei einer sehr transparenten Struktur. Hebel-Zertifikate sind sicher nicht etwas für Jedermann. Sie bieten aber im Grunde dieselben Eigenschaften wie Futures am Terminmarkt. Und die Knock-out-Schwelle sorgt dafür, dass der Verlust wenigstens begrenzt wird. Das ist bei einem klassischen Future nicht der Fall.

 

boerse.ARD.de: In den USA, am Nabel der Börsenwelt, spielen Zertifikate überhaupt keine Rolle. Dort setzen auch Privatanleger am Terminmarkt auf hochriskante Futures und Optionen. Wie ist das zu erklären?

Lendle: Der Kapitalmarkt in den USA hat sich ganz anders entwickelt als hier zu Lande. Der Terminhandel ist dort seit jeher weiter verbreitet. Demzufolge ist dort auch eine andere Investment-Kultur entstanden. Zudem müssen Emittenten von Derivaten in den USA auch viel höhere regulatorische Hürden nehmen.

 

boerse.ARD.de: Nach dem Börsencrash der vergangenen Jahre hat die Aktienkultur bei den Deutschen einen herben Dämpfer erhalten. Entwickelt sich nun so etwas wie eine Derivate-Kultur hier zu Lande?

Lendle: Sicher muss in Deutschland noch viel Aufklärung zum Thema Derivate geleistet werden. Aber die Banken, die Broker und die Emittenten selbst bemühen sich hier schon sehr. Es gibt vielerorts Anleger-Veranstaltungen oder Seminare, die an das Thema heran führen. Anleger können sich über kostenlose Newsletter oder günstige Hotlines informieren. Und das Interesse sich mit dem Thema zu beschäftigen wächst weiter.

 

Quelle: boere.ard.de

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andy
· bearbeitet von andy

Index-Zertifikate: Alles ohne Filter

 

 

Index-Zertifikate sind die Universal-Werkzeuge im Zertifikatemarkt. Sie bilden die verschiedensten Märkte ab, sind billig zu haben und leicht zu handeln. Und sie bieten Vorteile gegenüber Investmentfonds.

Wer möchte nicht gerne auf den Dax setzen, wenn die Börsen wieder haussieren? Aber für mehr und mehr Anleger soll es schon genau der Dax sein oder der Euro Stoxx 50 und nicht ein ungefähres Abbild des jeweiligen Leitindex. Statt zu Indexfonds oder Fondsprodukten zu greifen, die sich nur grob an der "Benchmark" orientieren, setzen viele Investoren zunehmend auf Zertifikate als Anlageform.

 

Der Index schlägt die meisten Fonds

Vor allem für Fondsgesellschaften ist die Entwicklung auf dem Markt der Index-Zertifikate ein kleines Trauerspiel. Laufen ihnen die inzwischen rund 1.000 Scheine auf dem deutschen Markt doch mehr und mehr den Rang ab. Nicht zu Unrecht, wie viele Anlage-Experten meinen. Denn der Anteil der index-orientierten Fonds, die in der Wertentwicklung ihren Index übertrumpfen können oder wenigstens mit ihm mithalten, ist überraschend gering. Auf zehn bis 20 Prozent schätzen Experten den Anteil der Fondsmanager, die eine bessere Performance erzielen als ihr Vergleichsindex.

 

Index-Zertifikate gibt es natürlich auf alle wichtigen große Indizes. Neben Dax-Zertifikaten sind Papiere auf die europäischen Auswahlindizes sehr beliebt. Aber auch der Dow Jones Industrial Average (DJIA), der Nasdaq 100 oder der Nikkei 225 sind per Zertifikat zu kaufen. Selbst auf den Rentenindex REX kann man mithilfe eines Zertifikates setzen.

 

Performance- statt Kursindex

Für Index-Anleger ist die Unterscheidung zwischen Kursindex und Performance-Index dabei von großer Bedeutung. Den Dax etwa gibt es als reinen Kursindex, der die Summe der aktuellen Aktienkurse abbildet. Geläufiger ist aber der Performance-Index. Bei ihm werden die Dividendenausschüttungen zu den Kursen hinzu gerechnet. Die Differenz von derzeit rund zwei bis drei Prozent jährlich macht sich im Performance-Vergleich bemerkbar. Anleger sollten deshalb immer Zertifikate auf die Performance-Indizes kaufen, wo diese vorhanden sind.

 

Vollautomatisch und sekündlich

Die Vorteile der neuen Anlage-Instrumente sind vielfältig. Zunächst ihre "sklavische" Koppelung an den "Basiswert", den jeweiligen Aktienindex. Dax-Zertifikate lauten zumeist auf den 100ten Teil des Index. Sie sind also bei einem Dax-Stand von 4.000 Punkten exakt 40,00 Euro wert. Auch kleinste Kurschwankungen vollzieht das Gros der Zertifikate vollautomatisch in Sekundenbruchteilen nach. Bei einer Indexbewegung um nur einen Punkt auf 4.001 Zähler ist auch das Zertifikat augenblicklich 40,01 Euro Wert.

 

Bei vielen traditionellen Aktienfonds gibt es noch immer nur einmal täglich eine Preisstellung, Anleger müssen also zum jeweiligen Tagespreis kaufen oder verkaufen. Und sie tun das in der Regel über ihre Bank oder ihren Online-Broker bei der Fondsgesellschaft.

 

Handeln: Direkt oder übers Parkett

Ganz anders die schnellen Index-Scheine. Gehandelt wird entweder direkt mit dem Emittenten wie der Deutschen Bank oder ABN Amro. Oder aber der Anleger schickt seine Orders bei den Derivatebörsen wie der Euwax oder über das Smart Trading der Deutsche Börse AG ab.

 

Neben der Handelbarkeit, besticht auch die Kostenstruktur der Index-Derivate. Ausgabeaufschläge wie bei Fonds fallen bei Index-Zertifikaten nicht an; ebenso sind Managementgebühren die absolute Ausnahme. Und die "Spreads", also die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis ist verschwindend gering. Einige Emittenten wie ABN Amro oder die Commerzbank haben sogar Scheine ganz ohne Spread im Angebot. Der An- und Verkauf ist zum jeweils gleichen Preis möglich. "Index-Zertifikate dienen vielen Banken inzwischen als Lockvogel-Angebote", sagt dazu Dieter Lendle, Vorstand des Deutschen Derivate Instituts, "im Grunde sind mit solchen Spreads keine Gewinnmargen mehr zu erzielen."

 

Schlanke Kosten für Zocker und Sparer

Die schlanke Kostenstruktur der Index-Scheine ist für den Anleger in jedem Fall ein Vorteil; egal ob er auf kurzfristige Schwankungen beim DAX, Stoxx oder Hang Seng reagieren will oder ob er eher eine langfristige Anlage im Sinn hat. Denn auch für die eignen sich Index-Zertifikate ausgezeichnet. Über Sparpläne, wie sie bei vielen Banken bereits angeboten werden, kann der "Index-Sparer" etwa monatlich einen fest Betrag investieren. Der so genannte "cost average"-Effekt, den Fonds- oder Aktiensparer dabei nutzen, stellt sich genauso auch bei Index-Zertifikaten ein: Bei niedrigen Kursen, werden automatisch mehr Anteile gekauft, bei hohen weniger. Damit spart sich der Langfrist-Anleger effektiv durch Kurstäler hindurch, was der Gesamtperformance im Depot sehr zugute kommt.

 

Und nicht zuletzt ist ein Zertifikat auf den DAX-Performance-Index auch steuerlich interessant. Denn nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist sind nicht nur die Kursgewinne steuerfrei, sondern auch die vereinnahmten Dividenden. Den beim Performance-Index sind diese ja in die Index-Berechnung eingegangen.

 

Ausgewählte Fonds bleiben attraktiv

Bei so viel Licht für die Index-Derivate sind natürlich auch gewisse Schattenseiten gegenüber klassischen Aktienfonds nicht von der Hand zu weisen. Zertifikate sind und bleiben Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten. Die Rückzahlung hängt damit letztlich von der Zahlungsfähigkeit der ausgebenden Bank ab. Ein Umstand, der besonders kleineren Emittenten durchaus beachtet werden sollte. Und wer den Index kauft, kann auch nie besser abschneiden als er. Die Zahl der Fonds, die durch aktives und voraus schauendes Management deutlich vor der Benchmark liegt, ist zwar in der Minderheit aber es gibt sie doch.

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy
· bearbeitet von andy

Discount-Zertifikate: Börse mit Rabatt

 

 

Ein billiger Einstieg in den Aktienmarkt, plus Absicherung gegen Kursverluste: Discount-Zertifikate sind eine unendliche Erfolgsgeschichte für Privatanleger. Wer sie geschickt einsetzt, kann vor allem in seitwärts laufenden Märkten gewinnen.

Das Angebot an Zertifikaten mit Discount ist uferlos. Im Herbst 2004 sind fast 12.000 Scheine dieser Zertifikateform erhältlich. Rund die Hälfte aller Zertifikate, die im deutschen Markt zu kaufen sind, zählen zu diesem Typ.

 

Die weite Verbreitung der Discount-Papiere hat gute Gründe. Der Reiz auf eine Aktie oder einen Index zu setzen und dabei billiger einzusteigen als zum aktuellen Preis ist ungebrochen und spricht beinahe jeden Anleger an.

 

Rendite mit kleinen Haken

Die Funktionsweise eines Discount-Zertifikates ist leicht verständlich. Der "Discount" eines Discount-Zertifikates besteht schlicht in der Differenz des Basispreises zum Preis des Zertifikates. So gibt es etwa ein Zertifikat auf die Allianz-Aktie zum Preis von 73,66 Euro. Die Allianz-Anteilsscheine selbst sind derzeit aber rund 80 Euro wert. Ergo wird das Zertifikat mit einem Discount von satten 8,5 Prozent angeboten.

 

Eine stattliche Rendite, gegenüber dem Direktinvestment. Die Sache hat für Anleger allerdings zwei Haken. Zum einen kann der Schein auf die Allianz-Aktie nicht sofort in Anteilsscheine umgetauscht werden. Im konkreten Beispiel, einem Zertifikat von Trinkaus & Burkhardt läuft die "Wette" mit der Allianz-Aktie bis zum 30.09.2005. Steht die Aktie dann tatsächlich immer noch bei 80 Euro, kann sich der Anleger freuen: Die 8,5 Prozent Discount werden sein Gewinn.

 

Auch bei einem zweiten Szenario bleibt der Zertifikate-Käufer noch mit einem Gewinn auf der Strecke: Wenn nämlich der Basiswert bis zum Laufzeitende moderat fällt, etwa auf 75 Euro, bleiben dem Käufer noch fast zwei Prozent Gewinn übrig. Kein schlechter Vergleich zum direkten Engagement in Allianz-Aktien. Das hätte zum selben Zeitpunkt einen Verlust von rund sechs Prozent beschert.

 

Gewinnchancen werden gedeckelt

Haken Nummer zwei ist der bei vielen Zertifikate-Typen anzutreffende "cap". Damit wird eine Grenze in der Entwicklung des Basiswertes beschrieben, bis zu der ein Zertifikat noch Vorteile gegenüber einer Aktie oder einem Index bietet. Im Fall des Allianz-Scheins von Trinkaus & Burkhardt ist dieser cap bei 85 Euro angesiedelt. Damit ist der Zertifikate-Käufer bis zu einem Kurs von 85 Euro voll am Zugewinn beteiligt; darüber hinaus aber nicht. Wenn also die Aktie am Laufzeitende bei 90 Euro steht, erhält der Besitzer des Scheins nicht mehr als 85 Euro.

 

Doch selbst in diesem Fall dürfte die Mehrzahl der Investoren noch mehr als zufrieden sein. Denn diese maximale Rendite liegt aufs Jahr gerechnet immer noch bei 16,8 Prozent. Damit ein Käufer der Allianz-Aktie auf diesen Gewinn kommt, müsste sie auf über 93 Euro steigen.

 

Überlegene Performance bei vielen Szenarien

Das Rechenbeispiel zeigt: Discount-Zertifikate sind vor allem bei stagnierenden, leicht steigenden und moderat fallenden Märkten dem Aktien-Kauf überlegen. Zumal auch die Konditionen beim Erwerb solcher Scheine durchaus attraktiv sind. Selten beträgt die Management-Gebühr mehr als ein Prozent pro Jahr. Und die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (Spread) beträgt in der Regel zwischen 0,1 und 0,5 Prozent. Damit ist der Spread durchaus vergleichbar mit dem einer sehr liquiden Aktie.

 

Nur bei extrem schwankenden Märkten dürften sich Anleger wünschen, lieber direkt in die Aktie selbst investiert zu haben. Steigt die nämlich weit über den cap, dann schaut der Besitzer des Scheins in die Röhre; eine unverhoffte Hausse der Aktie oder des gesamten Aktienmarktes findet ohne ihn statt. Und auch im umgekehrten Fall kann der Schuss nach hinten losgehen. Der Discount hat zwar die Funktion eines Risikopuffers. Doch fällt eine Aktie etwa nach einer Gewinnwarnung wie ein Stein, ist auch der schnell Makulatur.

 

Um die vielen Scheine, die am Markt erhältlich sind zu vergleichen, lohnt stets ein Blick auf die Ausgestaltung der Papiere bei gleichen Voraussetzungen. In der Regel ist der Rabatt bei einem Discount-Zertifikat umso größer, je länger die Laufzeit des Scheins ist. Bei gleicher Laufzeit entscheidet also einerseits der Discount, auf der anderen Seite der Abstand zum cap über Attraktivität des Scheins. Je weiter der Schein von dieser Hürde entfernt ist, umso höher ist die maximale Rendite.

 

Rolling Zertifikate mindern Kosten

Dem Problem, dass Käufer von Discount-Scheinen sich nach Ende der Laufzeit eines Scheins jeweils wieder neu orientieren müssen, haben findige Emittenten inzwischen bereits ein Ende gesetzt. Wer etwa langfristig mit Discount auf den Dax aber auch auf ausgewählte Einzeltitel spekulieren will, greift zum "Rolling Discount-Zertifikat". Dabei wird der Cap zum Beispiel monatlich entsprechend der Index-Entwicklung nachgezogen. Der Schein erspart damit dem Anleger die anfallenden Transaktions-Kosten bei einer Umschichtung. Und er hat ein weiteres Bonbon. Obwohl man in der Regel bei "Rolling"-Scheinen in kurzlaufende Rabattpapiere setzt, ist der Gewinn nach Ablauf eines Jahre steuerfrei für den Anleger. Ein Grund mehr, bei der "Rabattschlacht" am Zertifikatemarkt mitzumachen.

 

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy

Bonus- und Garantiezertifikate: Spekulieren ohne Risiko?

 

Was für ein Dilemma: Nach den schmerzhaften Verlusten, die die Börsenflaute mit sich brachte, ist die Angst vor Investments gewachsen. Andererseits will keiner einen Aufwärtstrend verpassen. Eine Lösung verheißen Bonus- und Garantiezertifikate.

 

Die nach dem Börsenboomjahr 2000 eingesetzte Baisse hat einen entscheidenden Wandel in der Aktienkultur herbeigeführt: Lockten früher die Aussichten auf maximale Gewinne, steht nun meist der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Dieser Trend ist auch den Geldinstituten nicht entgangen. Sie legten eine Reihe von Zertifikaten auf, die dieses Sicherheitsbedürfnis bedienen. Dazu gehören auch die Bonus- oder Garantiezertifikate.

 

Bonuszertifikate: Mit Puffer in den Aufschwung

Erst seit April 2003 auf dem Markt, gibt es mittlerweile mehrere hundert Spielarten von Bonuszertifikaten. Der Erfolg der Papiere kommt nicht von ungefähr, denn mit Hilfe dieser Zertifikate sind die Anleger nie schlechter gestellt, als mit einem direkten Investment in eine Aktie oder einen Index, erhalten aber zusätzlich die Chance auf eine Bonuszahlung.

Doch wie funktioniert diese Wunderwaffe genau? Wie bei anderen Zertifikaten auch, kann der Anleger mit Hilfe eines Bonuszertifikates auf die Entwicklung eines zugrunde liegenden Basiswertes setzen. Das kann ebenso eine Auswahl von Aktien wie auch ein Index oder ein Rohstoff wie Öl sein. Damit der Anleger in den Genuss der Bonuszahlung kommt, muss sich der Basiswert innerhalb einer vorher festgelegten Bandbreite, zwischen den so genannten Kursschwellen, bewegen. Die sogenannte Protect- oder Risiko-Schwelle liegt unterhalb des Kurses des Basiswertes am Tag der Emission, die Bonusschwelle darüber.

 

Alles hat seinen Preis

Solange der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit die Risiko-Schwelle nicht berührt, bekommen die Anleger den Emissions-Preis plus Bonus ausgezahlt, sie gewinnen also auch, wenn der Basiswert leicht fällt. Steigt der zugrundeliegende Index oder die Aktie noch stärker als der einkalkulierte Bonus, wandelt sich das Zertifikat in ein Indexpapier, die Anleger partizipieren zu 100 Prozent an Kursgewinnen. Auf der anderen Seite ist das Risiko größer als beispielsweise bei einem Discount-Zertifikat. Denn auch wenn der Kurs unter die Risiko-Schwelle fällt, wird aus dem Bonuspapier ein Indexzertifikat und dem Käufer das Sicherheitsnetz weggezogen.

 

Daher setzen risikoscheue Anleger auf eine niedrige Risiko-Schwelle, wachstumsorientierte Käufer wählen dagegen Papiere mit einem hohen Bonus. Analysten raten in der Regel zu Papieren, bei denen die Untergrenze mindestens 20 bis 30 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt. Allerdings gilt auch: Je größer der Puffer, desto geringer der Bonus.

 

Bonuszertifikate sind eine Alternative zu Aktien oder Indexzertifikaten. Sie weisen selbst im ungünstigsten Fall kein höheres Risiko auf als diese, bieten aber eine Bonuschance. Daher sind sie ideal für Anleger, die leicht steigende Kurse erwarten. Doch alles hat seinen Preis für das Sicherheitsnetz und den möglichen Bonus verzichten die Investoren auf die Dividenden. Denn mit den Ausschüttungen finanzieren die Emissionshäuser beides. Tröstlicher Nebeneffekt: Während die Dividenden steuerpflichtig wären, ist der Bonus am Laufzeitende steuerfrei.

 

Garantiezertifikate: Einfach Einsatzsicher

Dem zaudernden Anleger perfekt angepasst sind auch die Garantiezertifikate. Anleger können mit den Papieren in eine bestimmte Auswahl von Aktien oder in einen Index investieren und bekommen am Ende der Laufzeit mindestens ihren Einsatz zurück - egal, wie tief die Kurse bis dahin gestürzt sein mögen. Steigen die Kurse, kassiert der Anleger einen Gewinn.

 

Damit die Banken die Garantie einhalten können, legen sie einen Teil des Zertifikatekapitals in Festzinspapiere an. Mit dem Rest spekulieren sie auf Kursgewinne des zugrundeliegenden Basiswertes. Wie stark der Anleger von einer positiven Entwicklung dieses Basiswertes profitieren kann, hängt jedoch von der Partizipationsrate ab.

 

Sicherheit kostet

Einige Angebote beteiligen ihre Anleger zu 100 Prozent an den Kursgewinnen, bei anderen liegt die Partizipationsrate nur bei etwa 70 Prozent. Hier ist genaues Hinschauen gefragt, denn die im Verkaufsprospekt ausgewiesenen Prozentwerte gelten nur für die Erstzeichner. Wer in bereits gehandelte Garantiezertifikate einsteigt, sollten beim Emittenten nachfragen, wie hoch seine Partizipation zum aktuellen Einstiegszeitpunkt noch ist. Bei Papieren, die schon länger im Markt sind, liegt die Beteiligungsquote im Schnitt bei rund 40 Prozent.

 

Der Anleger bezahlt also die Garantie für sein Kapital damit, dass er von steigenden Kursen nicht im vollen Umfang profitiert. Wem es bei allen Bedenken doch zu einem kleinen Abenteuer gelüstet, für den gibt Varianten der Zertifikate, in denen die Rückzahlung von nur 80 oder 90 Prozent des ursprünglich eingesetzten Investments garantiert werden. Dafür profitiert der Anleger aber auch stärker an eventuellen Kurssteigerungen des Basiswertes.

 

Wichtig ist auch, dass die Kapitalgarantie sich auf den Ausgabepreis des Zertifikats bezieht. Wird das Zertifikat nach seiner Emission beispielsweise zu einem Kurs von 110 Prozent gekauft, kriegt der Anleger am Ende der Laufzeit nur die ursprünglich angesetzten 100 Prozent zurück Verluste sind dann nicht ausgeschlossen. Man sollte daher nur bei frisch aufgelegten Zertifikaten zugreifen und sie möglichst über die gesamte Laufzeit halten. Denn wer auf Gewinnmitnahmen setzt, sollte besser Papiere ohne Garantie wählen, die zu 100 Prozent an den Kurszuwächsen beteiligt sind.

 

Je einfacher, je besser

Auch bei diesen vermeintlich "todsicheren" Geldanlage in Bonus- oder Garantiezertifikate gilt, Information ist alles. Zudem gibt es auch bei den Zertifikaten Modeerscheinungen. Während 2002 Discountzertifikate ein Verkaufsschlager waren, mussten es im letzten Jahr die Bonuszertifikate sein. Gerade Einsteiger sollten jedoch nicht versuchen, jeden Modetrend mitzumachen, denn auch bei den ursprünglich einfach gestrickten Bonuszertifikaten gibt es mittlerweile äußerst komplexe Modelle. Als Faustregel gilt auch hier: Kaufen Sie nur die Produkte, die Sie hundertprozentig verstehen.

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy

Hebel-Zertifikate: Mini-Einsatz - Maxi-Wirkung

 

Mit wenig Geld ein richtig großes Rad drehen - das können Anleger mit Hebel-Zertifikaten. Mit diesen Papieren profitieren Investoren nicht nur vom Auf, sondern auch vom Ab der Kapitalmärkte.

 

Egal, ob auf Aktien, Indizes, Rohstoffe, Zinsentwicklungen oder auch Währungen spekuliert werden soll - Hebel-Zertifikate machens möglich. Mit so genannten "Calls" gehen Anleger "long", setzen also auf steigende Kurse - mit "Puts" gehen sie short in die andere Richtung.

 

Ein Call verbrieft dabei das Recht, z. B. eine Aktie zu einem festgelegten Preis, der Basis, kaufen zu können. Ein Beispiel: Eine Aktie der Deutschen Telekom kostet an der Börse 15 Euro und die Basis liegt bei 12 Euro. Das Recht, eine T-Aktie für 12 Euro kaufen zu können, ist dann also genau drei (15 minus 12) Euro wert.

 

Anders als klassische Optionsscheine sind dabei Hebel-Zertifikate so konstruiert, dass die berüchtigten komplizierten Volatilitäts-Berechnungen keine Rolle spielen. Anders gesagt: Die drei Euro "innerer Wert" des eben erwähnten Beispiel-Zertifikats entsprechen auch fast genau dem tatsächlichen Preis. Das macht Hebel-Zertifikate sehr transparent und gerade bei Privatanlegern beliebt.

 

Was passiert nun, wenn sich der Kurs der T-Aktie verändert? Bewegt sich die T-Aktie beispielsweise um 1,50 Euro, beträgt die Kursveränderung bei unserem Beispiel-Hebel-Zertifikat ebenfalls 1,50 Euro. Doch im Gegensatz zur Original-Aktie muss beim Kauf eines Hebel-Zertifikats weniger Geld eingesetzt werden - in diesem Fall nur drei statt 15 Euro. In Prozenten ausgedrückt: Die Aktie ist um zehn Prozent gestiegen, das Zertifikat um 50 Prozent. Das ergibt den "Hebel" von fünf.

 

Totalverlust immer im Visier

In die entgegen gesetzte Richtung wirken die Hebel-Zertifikate, die von der Stuttgarter Derivate-Börse Euwax auch als Knock-Out-Produkte bezeichnet werden, ebenso stark. Am Beispiel des Hebel-Produkts auf die T-Aktie sei das noch einmal verdeutlicht. Hier würde ein Kursverlust von 20 Prozent der T-Aktie bei einem Hebel von fünf zu einem Verlust von 100 Prozent (5 mal 20) führen.

 

Das Hinterhältige daran: Auch eine folgende Erholung der T-Aktie nützt dem Hebel-Zertifikat-Investor gar nichts mehr. Denn wenn die "Knock-out-Schwelle" - die Basis - unterschritten wird, dann verfällt das Zertifikat wertlos. Das unterscheidet Hebel-Zertifikate von Optionsscheinen, die nicht verfallen, wenn die Basis unterschritten wird. Stattdessen können Anleger immer noch bis zum Ende der Laufzeit des Optionsscheins hoffen, dass die Basis wieder überschritten wird.

 

Stop-Loss gegen den Totalverlust?

Mittlerweile bieten immer mehr Emittenten ihre Zertifikate mit einer eingebauten Stop-Loss-Marke an. Dabei zieht der Emittent für den Anleger ab einem bestimmten Kursniveau die Reißleine. Wird eine bestimmte Kursmarke erreicht, stellt der Emittent die Position für den Anleger glatt. Der Anleger bekommt einen Restwert des Zertifikats zum Zeitpunkt des Ausstoppens ausgezahlt. Allerdings ist dieser sehr gering und taugt im Normalfall mehr zur Besänftigung des Anlegers als zur Rettung seines Kapitals.

 

Immerhin: Fast immer bieten die Emittenten Anlegern die Möglichkeit, ein ausgestopptes Zertifikat mit einem Restwert von 0,001 Euro zu verkaufen, um die Verluste auch steuerlich geltend machen zu können.

 

Fazit: Nur für Risikobewusste

Hebel-Zertifikate sind angesichts der hohen Risiken nur etwas für erfahrene Anleger. Daher müssen Anleger in der Regel auch über die Börsen-Termingeschäftsfähigkeit verfügen, um die Papiere handeln zu können.

 

Noch wichtiger als dieses offizielle Zeugnis, das man bei seiner Bank mit wenig Aufwand bekommt, ist allerdings das Risikomanagement durch den Anleger selbst. So sollte man Zertifikate mit all zu hohen Hebeln - also wenig Puffer zur K.O.-Schwelle - nach Möglichkeit meiden. Und wenn man doch einmal daneben lag und der Kurs in die falsche Richtung läuft, gilt bei Hebel-Zertifikaten eine allgemeine Börsenregel in besonderer Schärfe: Lieber einen kleinen Verlust realisiert als mit immer neuer Hoffnung zum Totalverlust!

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy

Vom Rohstoff-Boom profitieren

 

Lange wollten Anleger von Rohstoffen nichts wissen. Während der Jahrhundert-Hausse am Aktienmarkt galten sie als altmodisch und langweilig. Doch nachdem die Aktien-Blase geplatzt ist, haben Anleger Gold & Co. wieder entdeckt.

 

Neben dem Klassiker unter den Rohstoffen, Gold, hat der Rohstoff-Markt viel mehr zu bieten. Anleger haben die Qual der Wahl und können zwischen Agrarprodukten (Mais, Sojabohnen, Weizen, usw.), Edelmetallen (Gold, Silber, Platin, Palladium), Industriemetallen (Aluminium, Kupfer, usw.) und Energie (Öl, Erdgas) auswählen.

 

Doch anders als früher setzen viele Investoren mittlerweile auf Zertifikate. Früher wurden dagegen die Aktien von Rohstoff-Unternehmen ins Depot gelegt. Die Konzentration auf Zertifikate hat für den Anleger Vorteile. Denn die Kurse der Zertifikate werden ausschließlich von der Preisentwicklung des zugrunde liegenden Rohstoffs beeinflusst. Sie gehen also ein reines Rohstoffinvestment ein. Dabei können sie folglich unternehmensspezifische Risiken völlig ignorieren. Den Anlegern ist es also völlig egal, ob Gold-Unternehmen XY zu teuer produziert und deshalb Insolvenz anmelden muss.

 

Große Auswahl, unterschiedliches Risiko

Die Auswahl bei Rohstoff-Zertifikaten wird immer vielfältiger. Anleger können zwischen Hebel-, Discount-, Index- und Basket-Zertifikaten wählen. Bei Hebel-Zertifikaten wird die Wertentwicklung stärker als beim Rohstoff nachvollzogen. Ein Beispiel: Steigt Gold um ein Prozent und liegt der Hebel bei fünf, gewinnt das Hebel-Zertifikat fünf Prozent. Wie ein Hebel-Zertifikat funktioniert lesen Sie in "Hebel-Zertifikate: Mini-Einsatz - Maxi-Wirkung" in der rechten Spalte.

 

Bei Discount-Zertifikaten kann dagegen auch dann Geld verdient werden, wenn der Markt sich nur seitwärts bewegt. Außerdem legen die Emittenten so genannte Anlage-Zertifikate auf, die die Wertentwicklung von Gold, Kupfer und Co. exakt nachvollziehen. Man kann diese auch Index-Zertifikate nennen.

 

Basket-Zertifikate bilden hingegen die Preisentwicklung von unterschiedlichen Rohstoffen in einem Papier ab. Ein gutes Beispiel ist das "Soft Commodity Open End Zertifikat" der ABN Amro, in das die Preise von Kaffee, Kakao, Orangensaft, Weizen und Zucker einfließen.

 

Dollar immer im Blick

Für sämtliche Rohstoffe gilt, die Handelswährung ist der US-Dollar. Folglich hat der Anleger nicht nur ein Risiko sondern zusätzlich immer noch das Währungsrisiko zu beachten. Doch auch dafür bietet der Markt eine Lösung. Das Währungs-Risiko kann man durch die so genannten "Quanto"-Zertifikate abdecken. Diese Papiere sind gegen einen Dollar-Verfall abgesichert.

 

Besonders beim Goldpreis macht eine eingebaute Währungsabsicherung Sinn. Denn in der Vergangenheit stieg Gold meist in einer Dollarschwäche. Während der Goldpreis in den vergangenen Jahren zwischen 250 und 445 Dollar schwankte, bewegte er sich in Euro gerechnet nur zwischen 315 und 350 Euro. Ein Großteil der Wertentwicklung ging ohne eine Währungsabsicherung also verloren.

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy
· bearbeitet von andy

Rolling-Zertifikate: Roter Teppich für Experten

 

Rollierende Zertifikate darf man getrost als eine Krönung der Zertifikate-Schöpfung bezeichnen. Sie vereinen eine Reihe edler Vorzüge auf sich um sie aber wirklich zu verstehen, muss man sich königlich gut auskennen.

 

Stellen Sie sich um einmal im Bild zu bleiben einen roten Teppich vor. Dieser Teppich wird Stück für Stück weiter ausgerollt, und zwar unendlich lange, wobei auf dem Weg Treppenstufen nach oben oder nach unten führen.

 

Damit haben Sie schon ein Grundprinzip des Rollierens verstanden: Mit jedem Weiterrollen wird die Struktur des Rolling-Zertifikats an den Markt angepasst, das heißt das angelegte Kapital wird regelmäßig den neuen Konditionen entsprechend reinvestiert.

 

Dieser Automatismus kann erhebliche Kostenvorteile bringen. So bleiben dem Anleger die Neuorientierung und die Transaktions-Kosten einer Umschichtung erspart. Außerdem erlaubt die unbegrenzte Laufzeit, dem Fiskus ein Schnippchen zu schlagen: Obwohl man mit Rolling-Zertifikaten auf virtuelle kurzlaufende Anlagekonstruktionen setzt, kann nach Ablauf eines Jahres der Kursgewinn steuerfrei vereinnahmt werden.

 

Fristentransformation für mehr Rendite

Der grundlegende Vorzug des Rollierens ist allerdings nur mit einen kurzen Exkurs in die Optionspreistheorie zu verstehen. Betrachten wir dazu den Klassiker der rollierenden Zertifikate, ein "Rolling-Discount-Zertifikat". Dabei wird der Cap, also der Höchstpreis, bis zu dem das Zertifikat dem Basiswert folgt, in der Regel monatlich entsprechend der Entwicklung des Basiswerts nachgezogen (vgl. unseren Beitrag "Discount-Zertifikate: Börse mit Rabatt").

 

Ein solches Zertifikat ist genau genommen eine verzinsliche Anlage, die mit dem Verkauf einer Option kombiniert wird. Die dabei vereinnahmte Optionsprämie dient dazu, dem Anleger vergleichsweise günstige Konditionen zu bieten.

Die Prämie wiederum hängt wesentlich von der Laufzeit der Option ab. Je näher der Verfall der Option rückt, desto niedriger wird auch die Prämie, weil die Entwickung des Basiswerts absehbarer wird. Dies aber nur in absoluter Betrachtung: Relativ betrachtet, ist die Prämie kurz vor Verfall höher als bei längeren Laufzeiten. Wer also zwölf Mal hintereinander eine einmonatige Option verkauft, erlöst mehr als mit dem Verkauf einer zwölfmonatigen Option. Genau diesen Renditevorteil setzen die Emittenten mit der rollierenden Zertifikatskonstruktion um.

Damit bieten Rolling-Discount-Zertifikate tatsächlich ein günstigeres Rendite-Risiko-Profil als herkömmliche Discount-Zertifikate.

 

Rolling-Konstruktion macht die Runde

Dieses Prinzip kommt bisher vor allem bei Rolling-Discount-Zertifikaten zu Tragen, lässt sich aber auch auf andere Zertifikate-Typen übertragen: Auch bei diesen Rolling-Varianten wird die Konstruktion eines virtuellen kurzlaufenden Zertifikats laufend wiederholt, womit sich auch hier die Renditechance erhöht. Die Deutsche Bank und UBS haben den Anfang bei ihren Doppel-Gewinn-Zertifikaten gemacht. Die "Double Chance"-Zertifikate der Deutschen Bank und die "Speeder" der UBS gibt es nun auch in ersten rollierenden Varianten, "Rollover Double Chance" bzw. "Rolling Sprint" genannt.

 

Solche Zertifikate versprechen dem Anleger anders als Discount-Zertifikate einen doppelten prozentualen Gewinn, wenn der Preis des Basiswerts steigt. Wie bei Discountern ist der maximale Gewinn aber durch einen Cap gedeckelt. Für die doppelte Gewinnchance muss der Anleger andererseits auf den Verlustpuffer, den Discount beim Erwerb verzichten. Daher ist diese Zertifikate-Variante vor allem für langfristige, moderate Aufwärtstrends gedacht.

 

Ein völlig anderes Produkt sind die so genannten "Rolling Turbos" von Goldman Sachs: Bei diesen Index-Zertifikaten besteht die Rolling-Eigenschaft darin, dass der Hebel täglich auf einen konstanten Wert justiert wird, was in klaren Trendmärkten Vorteile bietet. Einen Cap oder Discount gibt es hierbei nicht.

 

Genaues Studium ist Pflicht

Bei allen Vorzügen bergen natürlich auch Rolling-Zertifikate ihre spezifischen Risiken. Dabei ist vor allem an das Anpassungsrisiko beim Rollieren zu denken: Erfolgt das Rollover kurz nach einem Kurseinbruch des Basiswerts, wird auch der Cap entsprechend stark herabgesetzt an einer nachfolgenden Erholung kann der Zertifikatsinhaber dann nur unterproportional teilhaben.

 

Anleger, die auf ein Rolling-Zertifikat setzen wollen, sollten sich daher auf jeden Fall die Spezifika des gewünschten Produkts beispielsweise aus dem Internet herunterladen und genau studieren. Denn um ein solches Produkt richtig einzusetzen, muss man es auch richtig verstehen. Der gebotene "rote Teppich" kann ansonsten leicht zum "roten Tuch" werden.

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy

Zertifikate und Steuern ein Trauerspiel

 

Wenn es um die Besteuerung von Zertifikaten geht, wird es dunkel in Deutschland: Bei vielen Produktvarianten gibt es eine Grauzone, die eher an eine Bananenrepublik als an eine funktionierende Finanzverwaltung erinnert.

 

Wer in Deutschland erstmals ein Zertifikat kauft, mag sich die Augen reiben: In den Verkaufsprospekten weisen die Emittenten jede Garantie von sich, dass das Papier auch tatsächlich so besteuert wird, wie sie derzeit glauben.

 

Aber auch die Steuerberater, auf die dann meist im letzten Satz verwiesen wird, können keine abschließende Antwort geben woher auch, denn die Finanzverwaltung schweigt zu diesem Thema beharrlich. Die aktuellsten Winke zur steuerlichen Behandlung von Zertifikaten stammen aus zwei Rundschreiben des Bundesfinanzministeriums aus den späten 90er Jahren. Seither hat sich der Markt grundlegend gewandelt, und die Zahl der Produktvarianten ist geradezu explodiert. Doch wie es weiter geht, weiß man offensichtlich auch in Berlin noch nicht. Sicher ist allein, dass es beim derzeitigen Status quo nicht bleiben kann.

 

Für die meisten Zertifikate gilt die Spekulationsfrist

Bisher werden die meisten Zertifikate so wie die guten alten Optionsscheine besteuert. Die Gewinne gelten als "Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften". Wer das Papier länger als ein Jahr hält, kann erzielte Kursgewinne steuerfrei einstreichen. Auch die, die eigentlich aus Dividenden stammen, wie etwa bei Zertifikaten auf so genannte Performanceindizes, bei denen die gezahlten Dividenden in die Wertentwicklung einfließen.

 

Eine krasse Ungleichbehandlung gegenüber Fonds, gegen die die Fondsindustrie schon lange Sturm läuft. Fondsanbieter nämlich müssen peinlich genau ausweisen, welche Einkünfte aus welcher Quelle stammen - und die Fondsanleger müssen Dividendeneinkünfte entsprechend versteuern.

 

Garantiefonds: garantiert besteuert

Eine große Ausnahme dagegen sind die Zertifikate, die der Fiskus als "Finanzinnovationen" klassifiziert hat: Zahlt der Emittent darauf Zinsen oder garantiert, dass das eingesetzte Kapital mindestens zu einem Teil zurückgezahlt wird, gilt ein Zertifikat als eine solche "Innovation". Daher werden Gewinne aus kapitalgarantierten Produkten wie Garantiezertifikaten nicht wie Spekulationsgewinne behandelt, sondern als Einkünfte aus Kapitalvermögen und unterliegen somit dem Zinsabschlag. Dann zieht auch die Spekulationsfrist nicht: Auch bei einer Haltedauer über einem Jahr sind die Erträge voll zu versteuern, sobald der Freibetrag ausgeschöpft ist.

 

Riesige Grauzone

Doch die Definition, welches Produkt als Finanzinnovation zu gelten hat, lässt in vielen Fällen Interpretationsspielräume. Ins Produkt eingebaute Stop-Loss-Marken gelten übrigens nicht als Kapitalgarantie, weil sie rein theoretisch nicht vor einem Totalverlust schützen können.

 

Bei den neuen Zins-Zertifikaten ist die Auslegung dagegen Ermessenssache: Diese Indexzertifikate auf den Rex-Performanceindex (REXP) bilden die Kursentwicklung von Staatspapieren inklusive der Zinsen ab. Einige Emittenten preisen sie als geschickte Steuervermeidung, während andere sie selbst als Finanzinnovationen einstufen.

 

Damoklesschwert Finanzinnovation

Wieso aber gerade risikoarme und leicht verständliche Produkte wie Garantiezertifikate als "Finanzinnovationen" bezeichnet werden und komplexe Neukonstruktionen wie etwa rollierende Turbo-Zertifikate nicht, bleibt ein Rätsel der Finanzverwaltung.

 

Daraus ergibt sich ein Damoklesschwert für viele Produkte: Wäre es für Hans Eichel nicht ein Leichtes, viele Neukonstruktionen kurzerhand zu "Finanzinnovationen" zu erklären? Der Beifall der Fondsindustrie wäre ihm jedenfalls sicher. Allerdings bliebe dann zu klären, ob diese Produkte steuersystematisch tatsächlich der Zinsabschlags-Steuer zu unterwerfen sind.

 

Abgeltungssteuer hat einiges für sich

Fast unisono haben Experten stattdessen einen guten Rat für Hans Eichel parat. Tatsächlich spricht vieles für die häufig empfohlene pauschale Abgeltungssteuer auf alle Anlageformen.

 

Zum einen käme sie dem Ideal einer radikalen Steuervereinfachung denkbar nahe. Der herrschenden Willkür der Finanzverwaltung wäre ein Riegel vorgeschoben. Für die Steuerzahler fiele die Quälerei bei der Erklärung der Einkünfte weg, da mit der pauschalen Abführung die Steuerpflicht vergolten wäre. Ihre Anlageentscheidung müssten sie zudem nicht mehr von steuerlichen Aspekten abhängig machen.

 

Doch auf einen solch großen Wurf zu hoffen, bleibt wohl vergebens. Denn gerade in Steuerdingen scheint in Deutschland traditionell die Maxime zu gelten: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

 

 

Quelle: boerse.ard.de

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andy

Zins- und Hedgefonds-Zertifikate: Bequem über den Tellerrand

 

Mit Zertifikaten können Anleger längst auf mehr spekulieren als auf die Entwicklung von Aktien oder Anleihen. So ersetzen Zinszertifikate etwa ein Fremdwährungskonto. Und Hedgefonds-Zertifikate können ein ganzes Anlage-Universum abbilden.

 

Zertifikate erschließen Anlegern neue Bereiche des Kapitalmarktes. Das gilt besonders für die Scheine auf "Hedgefonds". Bis vor wenigen Jahren umschlich die Produkte, die in Deutschland nicht erhältlich waren, der Ruch des Unlauteren, Hochriskanten. Hedgefonds investierten etwa fernab der Aktienmärkte in Rohstoffe. Oder sie verdienten sogar mit fallenden Aktienkursen Geld.

 

Hedgefonds erst seit 2004 hoffähig

Strategien, bei denen Fondsmanager über Termingeschäfte auf bestimmte Märkte "wetten" oder Aktien verkaufen, die sie gar nicht besitzen ("Shorten"), blieben bis zum Jahr 2004 Profis oder vermögenden Privatkunden vorbehalten. Erst seit diesem Jahr hat das Investment-Modernisierungs-Gesetz Hedgefonds auch in Deutschland zugelassen. Doch auch davor waren Hedgefonds indirekt schon zu haben: In Form von Zertifikaten.

 

Unterschiedliche Ansätze in einem Produkt

Die auch Ende 2004 noch am Markt erhältlichen etwa zwei Dutzend Zertifikate sind zumeist ähnlich wie Dach-Hedgefonds konstruiert. Das bedeutet, dass sie die Wertentwicklung mehrerer unterschiedlicher Hedgefonds abbilden. Das gilt etwa für ein Produkt der Dresdner Bank (WKN 586888), das in fünf verschiedene Fonds investiert. Dabei finden sich in den Einzelfonds unterschiedliche Strategien wieder. Einer der Fonds etwa setzt auf "Arbitrage" (also das Ausnutzen von Kursunterschieden). Ein anderer agiert ereignisbezogen ("event driven") also etwa bei Übernahmen oder Gewinnwarnungen von Unternehmen. Das Zertifikat ist mit einer Laufzeit von fünf Jahren ausgestattet, verlängert sich jedoch automatisch. Auf Jahressicht hat das Produkt immerhin einen Wertzuwachs von neun Prozent erzielt. Damit ist es im Ranking der Hedgefonds-Zertifikate eines der besten.

 

Teilweise hohe Management-Gebühren

Ähnlich wie bei Fondsprodukten beeindruckten auch Hedgefonds-Zertifikate zumindest 2004 eher durch hohe Management-Gebühren als durch gute Wertentwicklung. Die Nase dicht an den Kapitalmärkten zu haben, lassen sich die Fondsgesellschaften mit Gebühren von bis zu drei Prozent jährlich vergolden. Anleger sollten deshalb vor dem Kauf das Kleingedruckte im Verkaufsprospekt besonders studieren.

 

Der Vorteil von Hedgefonds, ob im Mantel eines Zertifikates oder nicht, bleibt ihre relative Unabhängigkeit von den klassischen Aktien- und Anleihemärkten. Als Fallschirme, etwa für schlechte Zeiten am Aktienmarkt haben sie deshalb durchaus ihre Berechtigung.

 

Andere Länder, höhere Zinsen

Gleiches gilt für die Zinszertifikate, die noch ein Mauerblümchendasein fristen. Dabei kauft der Anleger mit einem einzigen Schein gleich zwei Effekte: Er nimmt an der Wertentwicklung einer Fremdwährung gegenüber dem Euro teil und er kommt in den Genuss der Kapitalmarktzinsen, die in dieser Währung gezahlt werden. Natürlich kann man auch Zins-Zertifikate auf den Euro erwerben. Diese spiegeln in ihrer Wertsteigerung allerdings nur das allgemeine Zinsniveau im Euro-Raum wieder. Als Vergleichsmaßstab dienen dabei zumeist der Interbanken-Zins Euribor, der bei rund zwei Prozent liegt.

 

Ungarn als profitabler Währungsraum

Spannender und ertragreicher kann ein Investment in einen Währungsraum mit relativ höherem Zinsniveau sein. Ein Schein der niederländischen Bank ABN Amro der in den ungarischen Forint investiert (WKN 918607), ist etwa mit einem Zins von 8,4 Prozent ausgestattet. Und da sich die Währung im osteuropäischen Land sehr wacker gegenüber dem Euro schlägt, kann die Performance überzeugen: Rund acht Prozent in sechs Monaten.

 

Zinszertifikate sind ebenso wie die meisten anderen Scheine sowohl über die Börse als auch direkt mit dem Emittenten zu handeln. Statt hoher Transaktionskosten in Fremdwährungen zahlt der Anleger nur die minimale Differenz zwischen An- und Verkaufspreis (Spread), die zumeist weniger als 0,5 Prozent beträgt. Managementgebühren gibt es bei den Zins-Zertifikaten ohnehin nicht.

 

Quelle: boerse.ard.de

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Sapine
· bearbeitet von Sapine
Welche Emittenten wie sicher sind

Früher haben Anleger der Bonität der Derivateanbieter kaum Beachtung geschenkt. Die Rückzahlung eines Zertifikats war bei Schieflage des Emittenten zwar gefährdet, doch die Pleite einer großen Bank schien sehr unwahrscheinlich - bis zum Lehman-Desaster. FTD.de nimmt die Anbieter unter die Lupe.

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Schnellere Hinweise auf die Zahlungsfähigkeit eines Emittenten bieten sogenannte Credit Default Swaps (CDS). Der in Basispunkten angegebene Wert zeigt an, welchen Betrag Anleger zahlen müssen, um sich gegen den Zahlungsausfall des betreffenden Schuldners (Emittenten) abzusichern. Ein CDS von 150 Basispunkten bedeutet, dass zur Absicherung von 1 Mio. Euro 15.000 Euro pro Jahr zu zahlen sind. Je höher der Kurs eines CDS ist, desto teurer die Absicherung - und desto gefährdeter der betreffende Emittent.

Quelle: Financial Times Deutschland

 

Seit Kurzem bietet nun der Deutsche Derivate Verband (DDV) unter www.derivateverband.de täglich eine Übersicht über die CDS-Preise an

 

Credit Spreads

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Gast
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