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Schinzilord

Asset Plus Strategie

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Hallo!

 

Hier geht es um explizites Ausnutzen der VORTEILE eines Privatinvestors gegenüber Institutionelle Investoren, was eine risikolose Outperformance in signifikanter Höhe möglich macht.

 

Wir bereits im anderen Thread andiskutiert folgt hier noch eine Ausgliederung / Zusammenfassung / Diskussion über die Asset Plus Strategie:

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In der konventionellen Standardvariante sucht der Anleger z.B. ein Aktienexposure und legt sein Geld in einen DAX ETF. Er partizipiert somit an der Performance vom DAX abzüglich der TER (zwischen 0.05 und 0.15% p.a.). In unserem Beispiel hat der Anleger 187500, welche er komplett zu 100% in einen DAX ETF legt.

 

In der Asset Plus (Hier Stock Plus) Strategie sucht der Anleger das Aktienexposure über einen DAX ETF, und muss hier bei nur die Initialmargin hinterlegen. (aktuell bei FDAX und DAX Stand von 7500 ist die Kontraktgröße 187500, wobei dieInitialmargin nur knapp 15000 ist, also knappe 8%.)

Somit sind nur eben die 8% als Margin beim Broker hinterlegt, während 92% des eingesetzten Kapitals "frei" sind.

In der Konstruktion (und aufgrund des Arbitrageprinzips) ist im DAX Future (oder in allen Futures) so gerechnet, dass die Margin und das freie Kapital sicher verzinst angelegt werden. Ein Richtsatz ist hierbei der EURIBOR, welcher sich an der Kontraktlaufzeit orientiert. Rolliert man z.B. alle 3 Monate in den nächsten Future, so wäre der 3M-EURIBOR die passende Variable. Aktuell liegt dieser bei 1.4%.

 

Somit muss man mit seinem freien Kapital mindestens den 3M-EURIBOR abzgl. der ETF-TER erreichen, um dieselbe Performance wie mit dem ETF zu erhalten.

 

In den US gibt es von PIMCO einen Fonds (StocksPlus), welcher genau diese Taktik verfolgt: Future auf den S&P500, und mit dem festlichen Geld wird in Anleihen investiert. Dies kostet eine TER von knapp 1%, und die letzten Monate wurde eine Outperformance im zweistelligen basispoints (100bp entsprechen 1 Prozentpunkt) Bereich erzielt. Allerdings zu einem erhöhten Risiko, zu sehen im Jahre 2008.

 

Jetzt kommt der Vorteil als privater Investor:

Man kann risikolos in einlagengesicherte Tagesgelder und Festgelder investieren, und bekommt einen Free Lunch in Höhe von 100-150bp.

Somit ist das Bonitätsrisiko ausgeschlossen, und wenn man nur in Tagesgeld investiert, ist auch das Liquiditätsrisiko ausgeschlossen.

 

Zu einem erhöhten Risiko kann man natürlich nur einen Teil in Tagesgeld belassen (sagen wir 50%, während die restlichen 50% des freien Kapitals z.B. in einer Sparbriefleiter oder sonstwie kurz-mittellaufend angelegt werden, um eine weitere Outperformance zu erreichen.

Kurz zur Konstruktion des Futures: Sinkt der DAX an einem Tag um 2%, so bedeutet dies bei 7500 DAX Punkten eine Reduktion um 150 Punkte, was sich beim Future zu 150 * 25 = 3750 bemerkbar macht.

Der Broker verlangt am Ende des Tages, dass die Margin wiederhergestellt wird, weshalb man verpflichtet ist, eben wieder 3750 auf sein Marginkonto zu überweisen.

Dies erfordert praktisch eine tägliche Aufmerksamkeit (oder evtl. gibt es ja eine automatische Lastschriftfunktion...).

 

Nimmt man jetzt an, dass der DAX nicht mehr als 50% in einem Jahr fällt, könnte man somit 50% auf dem TG belassen, und die restlichen 50% festverzinslich anlegen.

Also:

15000 Initial Margin verzinst zu 3M-EURIBOR

86000 auf dem TG (z.B. Santander Direkt, dt. Einlagensicherung, 1.76% p.a.) (Outperformance: 1.76% - 1.4% EURIBOR = 0.36%)

86000 Festgeld 1Jahr: IKB direkt, 2.80% p.a. (Outperformance 1.4%)

 

Dies ergibt

DAX Performance + 46% * (0.36%) + 46% * 1.4% = DAX Performance + 80bp

Also ein quasi risikoloses Alpha in Höhe von 80bp auf den DAX und sogar von 100bp auf den DAX ETF (inkl. TER).

TA Kosten bei Futures sind zu vernachlässigen (4 mal rollen pro Jahr kosten im Promille Bereich).

 

Allerdings sind die Opportunitätskosten hoch, da ein ständiger Verwaltungsaufwand gefordert wird. Bei 100bp Outperformance bedeutet in Zahlen 1875 pro Jahr Outperformance.

 

Weitere Nachteile:

- nur ab Vermögen >200000 durchführbar

- bei zu großem Vermögen >10000000 wird wahrscheinlich ein Aufsplitten in Festgeldangebote erforderlich, da Einlagen nicht unbegrenzt möglich sind. Allerdings bieten sich so sogar monatlich gestaffelte Bondleitern an.

- absolut risikolos lässt sich nur mit 100% Tagesgeld umsetzen -> Outperformance sinkt

- Outperformance lässt sich aber auch auf 100bp-200bp p.a. steigern, wenn auf ausländischer Einlagensicherung vertraut wird.

 

Ein Investment direkt in Anleihen empfehle ich hier nicht, da man sonst in der gleichen Liga mit Institutionelle Investoren spielt und die Vorteile des Free Lunch für private Anleger verspielt.

 

Über Vorschläge zur konkreten Umsetzung und weitere Diskussion würde ich mich freuen, da ich selbst z.B. noch nie an der EUREX gehandelt habe (und auch nicht über das nötige Kapital verfüge).

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Die Nachteile hast Du ja z.T. schon beschrieben. Hier nochmal aus meiner Sicht:

 

  • 187500€ Kontraktgröße ... das ist nicht wirklich für kleinere und mittlere Anleger geeignet
  • in meiner Allokation gibt es keinen DAX, das müsste dann schon ein breiterer Index sein sagen wir Stoxx600 oder MSCI Europe. Gibt es die?
  • 50% Festgeld ist aus meiner Sicht schon recht riskant. In den letzten 10 Jahren hatten wir 2 mal Einbrüche von über 50%. Ich denke 60% oder besser noch 70% wären angebracht
  • eine zusätzliche Liquiditätsklemme kann enstehen, wenn in einer Krise (Margin Call) auch noch eine Bank Pleite geht und man ein paar Monate braucht, um von der Einlagensicherung das Geld zu bekommen
  • der hohe manuelle Aufwand (täglich oder auch 3 monatlich) macht das Ganze praktisch nicht umsetzbar. Das lohnt sich dann einfach nicht für 1%.

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Klar, die Kontraktgröße ist schon nicht ohne...ab einem Anlagevermögen von 500000€ diversifiziert macht es Sinn.

Wenn man 50% TG hat und 50% Festgeld, welches rollierend jeden Monat angelegt wird, sollte man noch eine zusätzliche Sicherheit haben.

Dass der DAX in einem Monat um mehr als 50% fällt, halte ich schon für sehr unwahrscheinlich.

 

Hier mal eine Übersicht über EURO STOXX Futures gehandelt an der EUREX: (da ist alles dabei...)

http://www.eurexchange.com/trading/products/IDX/STX/BMC/products_de.html

 

 

Sicherlich ist es ein hoher Aufwand, aber stell dir vor du hast 1% p.a. über 25 Jahre Outperformance.

5% p.a. über 25 Jahre: Faktor 3.38 (500000€ -> 1.7Millionen €)

6% p.a. über 25 Jahre: Faktor 4.29 (500000€ -> 2.15Millionen €)

Differenz 450000€

Differenz pro Jahr: 18000€ (nicht abgezinst)

Differenz pro Monat: 1500€ (nicht abgezinst)

 

Immernoch peanuts? :)

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sparfux

Abgezinst mit 2,5%, was ungefähr der durchschnittlichen Inflationsrate seit bestehen der BRD entspricht, ergeben sich 809/Monat. Auch nicht ohne!

 

Bin schon auf Berichte zur praktischen Umsetzung gespannt!

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sparfux

Ein weiteres Problem ist mir gerade aufgefallen:

 

Was wenn man am Tag X nachschießen muss. Selbst wenn man nur einen Tag Banklaufzeit annimmt, wäre die Überweisung vom Tagesgeldkonto ja erst am Tag X+1, da man es wahrscheinlich abends veranlasst wohl eher X+2 beim Futures-Broker eingegangen. Ist das kein Problem?

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boll

Ein weiteres Problem ist mir gerade aufgefallen:

 

Was wenn man am Tag X nachschießen muss. Selbst wenn man nur einen Tag Banklaufzeit annimmt, wäre die Überweisung vom Tagesgeldkonto ja erst am Tag X+1, da man es wahrscheinlich abends veranlasst wohl eher X+2 beim Futures-Broker eingegangen. Ist das kein Problem?

 

Vorschlag: ggf. als Referenzkonto das Verrechnungskonto des Depots angeben?

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Schinzilord

Hat jemand mit Erfahrungen von Futures an der EUREX? Ich verfüge leider über keinerlei praktische Erfahrungen. Über ein paar Insiderberichte wäre ich echt erfreut :)

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Blujuice

Ich würde die Asset-Plus-Strategie mit einem "risk parity"-Portfolio verbinden. Also Aktien, evtl. Rohstoffe und dazu stark gehebelte Renten. Beide Strategien gehen nur am Futures-Markt, also bietet es sich an, sie zusammen zu verwirklichen.

 

Die genaue Zusammensetzung müsste ich mal genauer durchrechnen, aber mit 1 DAX-Kontrakt (ca. 185.000) und 6 Bund-Future-Kontrakten (ca. 100.000) sollte man schon ein relativ effizientes Portfolio bekommen, das sich je nach Risikoneigung ab 100.000-300.000 Anlagekapital umsetzen lässt. Eventuell lohnt es sich, zusätzlich noch kürzere Laufzeiten dazuzunehmen, z.B. 1x DAX-Future, 4x Bund-Future, 4x Schatz-Future.

 

Gegenüber Fonds wie dem "AC Risk Parity Fund" oder "Invesco Balanced-Risk Allocation Fund" müsste eine enorme Outperformance von 3-4% drin sein, weil man sich a) die horrenden Fondskosten spart und b ) als Privatanleger auf das nicht benötigte Kapital viel höhere Zinsen bekommt als die Fonds. Außerdem kann man wesentlich mehr Risiko eingehen, die genannten Fonds sind mit einem erwarteten maximalen Drawdown von 10-15% ja eher was für Weicheier. :lol:

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etherial

Hat jemand mit Erfahrungen von Futures an der EUREX? Ich verfüge leider über keinerlei praktische Erfahrungen. Über ein paar Insiderberichte wäre ich echt erfreut :)

 

Würde mich auch interessieren. Ich hab jetzt einfach mal die Kurse angeschaut (17:15):

 

Kurs Future (Verfall: 20. Juni): 7412

Kurs Kassa: 7377

 

Entspricht ~ 0,47%, bei 45 Tagen Laufzeit macht das 3,8% p.a. Ziemlich hart zu schlagen, würde ich sagen.

 

Ich weiß nicht ob diese Berechnung korrekt ist, auch ich würde es begrüßen, wenn Experten im Terminhandel sich zu Wort melden. Vielleicht weiß ja jemand anderes eine Erklärung für diese Diskrepanz.

 

Arbitrage schließt ja Future long / short / Underlying Basket short / long mit ein, somit sollte sich das rausmitteln bzw. eingepreist sein.

 

Mag sein, dass die prognostizierten Gewinne aus Aktienleihe eher gering sind, aber rausmitteln können die sich defintiv nicht, weil sie nur dem Stillhalter entstehen (und somit dessen Gewinne über die des Underlyings hinaus steigern). D.h. der Zins müsste in dem Fall einen kleinen Abschlag erhalten.

 

Zum EURIBOR leihen sich die Banken ja im Schnitt untereinander Geld, also gibt es hier überhaupt einen Spread? Ich hab dazu noch nix gelesen...der EURIBOR ist ja nur ein Mittelwert, da kann es ja per definitionem keinen Spread geben?

 

Hast Recht - der EURIBOR ist wohl immer ein Kreditzins und nicht ein Anlagezins.

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Rotkehlchen

Ein weiteres Problem ist mir gerade aufgefallen:

 

Was wenn man am Tag X nachschießen muss. Selbst wenn man nur einen Tag Banklaufzeit annimmt, wäre die Überweisung vom Tagesgeldkonto ja erst am Tag X+1, da man es wahrscheinlich abends veranlasst wohl eher X+2 beim Futures-Broker eingegangen. Ist das kein Problem?

 

Es ist in meinen Augen ein großes Problem, und "verschlimmert" sich noch dadurch, dass die Eurex in bestimmten Situationen sogenannte "Intraday Margin Calls" durchführt. In dem Fall muss die Nachschusspflicht innerhalb einer Frist von einer Stunde erfüllt sein. Dann hängt es ganz davon ab, wieviel Überziehung die Depotbank duldet. Reicht die Summe nicht aus, wird die Position zwangsläufig dicht gemacht, mit allen positiven wie negativen Konsequenzen. Reicht sie aus, wird man zumindest 1-3 Tage Überziehungszinsen zahlen müssen. Bei der Höhe der Überziehungszinsen wird das die theoretische Überrendite des Tagesgelds gegenüber Euribor-irgendwas schon recht schnell aufzehren.

 

Die Idee mit dem Verrechnungskonto von boll gefällt mir gut, scheitert aber wohl daran, dass es auf Verrechnungskonten in der Regel geringe und ab einer bestimmten Summe gar keine Zinsen gibt. Mir sind jedenfalls keine Anbieter bekannt, die hohe Zinsen auf unbegrenzte Summen auf dem Verrechnungskonto anbieten. Sogar bei Tagesgeldern gibt's meistens irgendwelche Beschränkungen. Zudem hat man auf dem klassischen Tagesgeld auch ein gewisses Zinsänderungsrisiko (natürlich positiv wie negativ) gegenüber dem Euribor. Sprich: Die Tagesgeldkonditionen reagieren zeitverzögert.

 

Was ich damit sagen will ist eigentlich nur, dass es eben keine "risikolose" Outperformance gibt, auch nicht für Privatanleger. Interessant finde ich die Idee trotzdem.

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Schinzilord

Gerade aktuell 10:10 Uhr:

DAX: 7382

FDAX: 7396

entspricht bei 42Tagen Restlaufzeit 1.7% p.a., EURIBOR 3M = 1.4%

 

Hier eine Graphik mit dem Verlauf die letzten beiden Monate (implizierter Zinssatz in % p.a.)

Problem: Eröffnung und Schluss stimmen zeitlich nicht überein, deshalb hab ich noch Hoch und Tief mit reingenommen (wobei Hoch und Tief natürlich beim FDAX auch außerhalb der Handelszeiten des DAX sein können).

Also Vorsicht, nur begrenzte Aussagemöglichkeiten!

Hat jemand intradaydaten?

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DonChristo

Eine schöne Beobachtung: Tagesgeld bringt mehr als der eingepreiste risikofreie Zinssatz!

 

Da du hier im Grunde ja eine Portfolio-Insurance Strategie im abgewandelter Anwendung beschreibst könnte doch auch eine Strategie mit TG + Call funktionieren (gesetzt den Fall, dass auch hier der EURIBOR eingepreist wurde). Wenn du zudem daran glaubst, dass sog. Black Swan Effekte nicht in Calls eingepreist werden kannst du auch davon noch profitieren. OK, du zahlst hier den Call, hast aber dafür die Absicherung. Haben Calls in der Praxis auch das Problem der großen Kontraktgröße?

 

Abschließend eine Frage:

Futures verkauft dir dein Broker zum "Festpreis" (also man zahlt pro Order nicht prozentual zum Nominalwert)?

Ich bilde mir ein, einmal gehört zu haben, dass es in den USA auch Index Futures im 10.000$ Bereich gibt - weiß da jemand etwas zu?

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etherial

Ausgehend von einer Ziel-Assetallokation von 50:50 (Aktien zu Renten) könnte man 25% in den LevDAX-ETF investieren (und erhält dadurch einen impliziten Kredit zu EONIA-Konditionen) und 75% in Tagesgeld. Ein Margin-Call-Risiko besteht dann überhaupt nicht mehr. Auch muss man keine impliziten Zinsen zahlen.

 

Ein wenig anders ist die Strategie durch die tägliche Rücksetzung des Index. Ich denke aber, dass diese Rücksetzung zwar das Verhalten der Anlage ändert, aber die Rendite im Mittel nicht ändert (bei klaren Trends ist der LevDAX besser, bei Seitwärtsmarkt schlechter). Außerdem haben diese ETFs üblicherweise etwas höhere laufende Kosten und einen höheren Spread (?).

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Schinzilord

Ausgehend von einer Ziel-Assetallokation von 50:50 (Aktien zu Renten) könnte man 25% in den LevDAX-ETF investieren (und erhält dadurch einen impliziten Kredit zu EONIA-Konditionen) und 75% in Tagesgeld. Ein Margin-Call-Risiko besteht dann überhaupt nicht mehr. Auch muss man keine impliziten Zinsen zahlen.

 

Ein wenig anders ist die Strategie durch die tägliche Rücksetzung des Index. Ich denke aber, dass diese Rücksetzung zwar das Verhalten der Anlage ändert, aber die Rendite im Mittel nicht ändert (bei klaren Trends ist der LevDAX besser, bei Seitwärtsmarkt schlechter). Außerdem haben diese ETFs üblicherweise etwas höhere laufende Kosten und einen höheren Spread (?).

Das ist natürlich auch für den kleinen Mann machbar.

 

Wenn man das auf die Essenz runterbricht: Nur in Sachen investieren, in denen man ein möglichst hohes Aktienmarktbeta im vergleich zu den Standardindizes hat, sofern die Korrelationen hoch genug sind (>0.9).

also kein MSCI World, sondern EM und SC.

 

LevDAX und andere Hebelindizes sind natürlich super geeignet, ein Beta von nahe 2 zu erreichen ohne Abstriche bei der Korrelation machen zu müssen.

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Dagobert

Ausgehend von einer Ziel-Assetallokation von 50:50 (Aktien zu Renten) könnte man 25% in den LevDAX-ETF investieren (und erhält dadurch einen impliziten Kredit zu EONIA-Konditionen) und 75% in Tagesgeld. Ein Margin-Call-Risiko besteht dann überhaupt nicht mehr. Auch muss man keine impliziten Zinsen zahlen.

 

Ein wenig anders ist die Strategie durch die tägliche Rücksetzung des Index. Ich denke aber, dass diese Rücksetzung zwar das Verhalten der Anlage ändert, aber die Rendite im Mittel nicht ändert (bei klaren Trends ist der LevDAX besser, bei Seitwärtsmarkt schlechter). Außerdem haben diese ETFs üblicherweise etwas höhere laufende Kosten und einen höheren Spread (?).

Das ist natürlich auch für den kleinen Mann machbar.

 

Wenn man das auf die Essenz runterbricht: Nur in Sachen investieren, in denen man ein möglichst hohes Aktienmarktbeta im vergleich zu den Standardindizes hat, sofern die Korrelationen hoch genug sind (>0.9).

also kein MSCI World, sondern EM und SC.

 

LevDAX und andere Hebelindizes sind natürlich super geeignet, ein Beta von nahe 2 zu erreichen ohne Abstriche bei der Korrelation machen zu müssen.

 

in diesem Zusammenhang ist es interessant sich mal den LEVDAX ETF der RBS anzuschauen, der wird nämlich monatlich und nicht täglich angepasst ;)

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Das ist natürlich auch für den kleinen Mann machbar.

 

In letzter Konsequenz landet man dann wohl bei:

50% Comstage Bund Future Leverage (siehe auch hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/33695-comstage-etf-commerzbank-bund-future-leveraged-tr/)

25% Eurostoxx Leverage (z.B. db x-trackers Euro Stoxx 50 Leveraged Daily)

25% S&P 500 Leverage (z.B. db x-trackers S&P 500 2x Leveraged Daily)

 

Da wäre man sozusagen in 100% Aktien und in 100% Renten investiert. Hätte zumindest theoretisch eine sportliche Renditeerwartung, ein schönes Korrelationsverhalten und ist optimal diversifiziert. Klingt eigentlich verführerisch.

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Schinzilord

Oder nimm die von dagobert angesprochenen Market Access RBS ETFs mit monatlichem Hebelzurücksetzen. Hätte jemand Zeit und Lust, die Performanceunterschiede in den versch. Marktphasen zwischen täglichem Hebelzurücksetzen und monatlichem zu analysieren ? :wub:

 

Aber ansonsten Hat man echt nur 50% seines Kapitals investiert bei einem Marketexposure von 100%. Verführerisch.

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otto03
· bearbeitet von otto03

Oder nimm die von dagobert angesprochenen Market Access RBS ETFs mit monatlichem Hebelzurücksetzen. Hätte jemand Zeit und Lust, die Performanceunterschiede in den versch. Marktphasen zwischen täglichem Hebelzurücksetzen und monatlichem zu analysieren ? :wub:

 

Aber ansonsten Hat man echt nur 50% seines Kapitals investiert bei einem Marketexposure von 100%. Verführerisch.

 

gefühlsmäßig :blushing:

 

bei long leveraged

 

stabil aufwärts besser daily

stabil abwärts besser daily

 

alternierend seitwärts besser monthly

 

mit echten Daten wären die Ergebnisse auch nur für die untersuchte Periode relevant.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

TER pöse Pursche von der RBS ist aber teuer. :rolleyes: War ja klar das Dago wieder an den hochpreisigen Sachen klebt. :'(

 

Bin mal kreativ geworden, um zu sehen was so geht. Ergebnis hier:

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Alle Depots haben eine sehr niedrige TER (sind also nichts für Dago), haben hoffentlich ein gutes Korrelationsverhalten und besitzen langfristig vermutlich eine hohe Renditeerwartung. Eigentlich ganz schick. Zumindest für ganz junge buy-and-hold Investoren, die wenig Arbeit haben wollen ist der Ansatz interessant. Europa habe ich leicht übergewichtet, um Wechselkursschwankungen so gering wie möglich zu halten.

 

Ich habe nochmal EM SCs reingenommen, da diese Assetklasse sonst nicht berücksichtigt wäre (so hat man einen SC-Anteil und einen EM-Anteil; SCs kann man ja eigentlich auch fast schon als leicht gehebelte LCs auffassen. Daher ist der EM SC ETF ideal).

 

Rohstoffe sollten ggf. auch nicht fehlen. Vielleicht gibt es ja bald einen gehebelten Rohstoff-ETF. Dann könnte man den ggf. noch nehmen. Ich habe den einfachen Rohstoff-ETF genommen, denn den zu hebeln wäre ziemlich riskant, da Rohstoffe eh schon sehr volatil sind. Außerdem sind die EMs ja leicht rohstoffkorreliert.

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Dagobert
· bearbeitet von Dagobert

War ja klar das Dago wieder an den hochpreisigen Sachen klebt. :'(

 

war ja nur ein Denkanstoss, ich hab den selbst (noch) nicht. Die monthly-ETFs von RBS sind auch erst seit kurzem auf dem Markt, daher fehlt eine entsprechende Kurshistorie.

 

Und um mit einem vorherrschenden Gerücht aufzuräumen: Mein nohrmales Aktienfonds Portfolio besteht ausschliesslich aus weitgehenst replizierenden niedrigst TERoristen (=ETFs) denn auch Dago achtet sehr auf den Heller :-

 

PS: Was würdest Du nicht ganz alten never-buy-and-hold Investoren empfehlen?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

PS: Was würdest Du nicht ganz alten never-buy-and-hold Investoren empfehlen?

 

Na ja, wenn mal wieder die Welt zusammenbricht und die Aktien unter Buchwert notieren, dann darf man wohl auch als alter Sack einen 30%-igen Bondanteil in gehobelte Lev-Dax/Eurostoxx und Konsorten umschichten, um die vollen Chancen mitzunehmen. Zu dem Zeitpunkt gleichzeitig in Leverage Bunds investiert zu sein kann auch nicht schaden. In der letzten Krise wäre man mit dem Depot renditemässig in die Umlaufbahn geschossen worden, denn sowohl Aktien als auch Bunds gingen in der Recovery von 2009 durch die Decke (ist eigentlich das übliche Verhalten in der Recovery).

 

Zur Zeit (wir nähern uns der late Expansion) würde ich das Depot so natürlich nicht auflegen wollen! Beide Assetklassen (Lev Bund und Lev Aktien) sind künftig extrem risikobehaftet. Im Augenblick ist vielleicht eher Bares Wahres. Ich verkaufe meine Aktien zwar nicht, aber ich habe Anfang des Jahres Rohstoffe ergänzt und baue derzeit nur noch RK1 mit Cash und Currency Returns auf. In einem Jahr, wenn die Zinsen etwas weiter angestiegen sind erhöhe ich dann meine Langläuferanteile. Dann könnte auch der LEV Bund interessant werden, da ich vor allem mit frischem Geld agiere und so schneller eine höhere Bund-Exposure erreiche.

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Super Arbeit Bärenbulle.

Mal zusammengefasst: Mit 0.34% TER lässt sich ein Hebel 2 Weltportfolio aufbauen.

Die restlichen 50% legt man aufs TG / FG Angebote.

Wenn man hier 2% Rendite erzielt, sind das nochmal 100bp aufs 100% riskante Portfolio.

Bei einer höheren TER um 10bp darf somit das Hebel 2 Portfolio um maximal 80bp schlechter sein als das Standard riskante Portfolio.

Mathematisch gesprochen:

Perf_100%Exposure <= 0.5 * Perf_200%Exposure + 0.5 * 2% TG - TER_erhöht(10bp)

 

P_100 <= 0.5 * P_200 + 90bp

 

Beispiel: P_100 = 5% p.a.

->

P_200 >= 8.2% p.a.

Hier müsste das Hebel 2 Portfolio mindestens einen Hebel von 1.64 schaffen real (nach TER und Zurücksetzen der Hebel), um eine Outperformance zu erreichen.

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Benötiger Hebel in Abhängigkeit der Rendite. Asymptotische Annäherung an den Hebel von 2, da der zusätzliche erwirtschaftete Performancevorteil aus dem TG/FG prozentual an der Gesamtrendite immer geringer wird.

 

Der Verlauf passt aber eh, da bei einer hohen Rendite des riskanten Portfolios eine tägliche Zurücksetzung eh besser ist (angenommen es ist ein langanhaltender Aufwärtstrend, wie immer im Bullenmarkt). Dann spielen Verluste durch das tägliche Zurücksetzen keine so große Rolle.

 

Andererseits, im seitwärtsmarkt bei geringen Renditen und großen Verlusten durch den daily Hebel, muss der Hebel nicht so groß sein, dass sich die Strategie rentiert -> auch hier Empfehlung daily.

 

-> im angenommenen Modell sprechen beide Extremwertbetrachtungen für den daily Hebel.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Nochmal eine blöde Frage zu Leveraged ETFs:

 

Wie berechne ich bei diesen Produkten eigentlich eine plausible Renditeerwartung. Nehmen wir mal eine zu erwartende langjährige Nominalrendite vom DAX von z.B. 9% und Realrendite von 6%, TER 0,35%, Eonia 2%.

 

Welche Renditeerwartung hat jetzt eigentlich der Lev-Dax ETF?

 

2*9% - 3% (Inflation) - 0,35% TER = 14,65%

oder

2*9% - 3% (Inflation) - 2% Eonia - 0,35% = 12,65%

oder

2*6% - 0,35% = 11,65%

 

Ob der Hebel nun täglich oder monatlich oder sonstwie zurückgesetzt wird, dass dürfte ja keinen Einfluss auf die Renditeerwartung haben, oder?

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Schinzilord

Laut Dt. Boerse Fall B. Der EONIA muss anteilsmaessog jeden Tag abgezogen werden. Fuer unsere Strategie heisst das: bei hebel 2 muss das TG/FG drei Sachen kompensieren: EONIA, erhoehte TER und Pfadabhaengigkeit.

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DonChristo
· bearbeitet von DonChristo

hoffe das werden jetzt keine zu blöden Fragen :blushing:

 

wo ist jetzt der Haken an der Sache?

Generieren die Banken die 2x levered ETFs über abgesicherte Future Positionen?

Wer trägt dann den Verlust "unserer outperformance"?

Das ganze funktioniert doch nur, da uns jemand Geld günstiger leiht als wir es auf TG legen können... ?

 

OT: In diese 3x Lev ETFs kann man von Deutschland aus nicht investieren oder? Bei Onvista hab ich sie nicht gefunden.

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