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Diogenes

Rot-Rot-Grün greift die PKV an

Empfohlene Beiträge

Okabe

 

Wenn die Debeka mit 30% RZ günstiger ist als die GKV ist , bei nachgewiesenen deutlich höheren Leistungen im Unisextarif. Wieso steigt dann die Kundenanzahl der Debeka nicht im Arbeitnehmertarif?

 

Wer sagt denn, dass die Debeka mit 30% RZ günstiger als die GKV ist?

Dir ist klar, dass die Debeka nur ihren Ergänzungstarif NG und nicht NC im Rahmen der Öffnungsaktion für Arbeiter/Angestellte anbietet?

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CHX

Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass sich die PKV lt. Aussagen von Maklerpools mit Beitragserhöhungen, Courtagedeckelungen und vor allem der Haftungsauslagerung auf die Makler verstärkt ins Abseits geschossen hat, d.h. es steigen angeblich immer mehr Makler aus dem PKV-Geschäft aus, die Vermittler stünden heutzutage ausgeprägten Beweislastumkehr-Dokumentationen gegenüber.

 

Was ist davon zu halten?

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foolbar
Eine Ablehnung durch die PKV kommt sicherlich noch vor, aber ist es nicht eher so, dass die PKV neuerdings eher einen Risikozuschlag von 30% anbietet, als keinen Neukunden zu gewinnen?

Ich denke, es ist eher so, dass wir mit Tatsachenbehauptungen und Vermutungen nicht wirklich weiterkommen.

 

Die PKV hat sicherlich kein Interesse weiterhin im Mitgliederbestand zu schrumpfen, obwohl tendenziell mehr Arbeitnehmer als je zuvor über der Versicherungspflichtgrenze verdienen.

Fakt ist, dass sich die "Allgemeine Grenze" des JAEG seit 2010 kontinuierlich um ca. 2,5% pro Jahr erhöht hat, Ausnahme 2011. Das bedeutet, dass auch das Einkommen in entsprechender Höhe Schritt gehalten haben müsste. Das weiß ich nicht, nicht für die breite Masse der Verdienenden, deswegen verbietet es sich für mich, von "tendenziell" zu sprechen.

 

In den letzten Jahren musste ich bei einigen Kunden sehen dass durch den Verkauf von Unternehmensteilen (für die Mitarbeiter ein Betriebsübergang) und die nachfolgenden Anpassungen an die dortigen Tarifgegebenheiten die Angestellten mit einer PKV durch das Unterschreiten der JAEG zwangsweise wieder Mitglieder der GKV wurden.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
Die Öffnungsaktion für Angestellte habe ich geprüft ...und für diese Fakten herzlichen Dank. Mir waren nur Debeka und HUK für die Einführung bekannt. Inzwischen ist es nur noch die Debeka ...

 

http://www.pkv.wiki/...uer-angestellte

 

Natürlich nehmen die Versicherer eine Gesundheitsprüfung vor, aber nicht mehr um die Aufnahme in das Kollektiv zu prüfen, sondern nur noch um die Höhe RZ zwischen 0% und 30% festzulegen.

 

Ansonsten gilt aber:

 

  • Kein Antragsteller wird aus Risikogründen abgelehnt.

Ich habe nichts"geprüft", ich habe nur gelesen. Lesen bildet. Und der offensichtliche Haken ist doch:

 

Die neue Aufnahmegarantie garantiert Angestellten, die mit ihrem Einkommen erstmalig die Jahresarbeitsentgeltgrenze (Pflichtversicherungsgrenze) überschreiten und dadurch versicherungsfrei werden, den Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung (PKV).

Man muss sich also gleich entscheiden, wenn man erstmals wechseln kann. Abwarten und später wechseln ist nicht garantiert.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

In den letzten Jahren musste ich bei einigen Kunden sehen dass durch den Verkauf von Unternehmensteilen (für die Mitarbeiter ein Betriebsübergang) und die nachfolgenden Anpassungen an die dortigen Tarifgegebenheiten die Angestellten mit einer PKV durch das Unterschreiten der JAEG zwangsweise wieder Mitglieder der GKV wurden.

Ja. Und?

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edwin
· bearbeitet von edwin

Fest steht nur eins,

alle wollen unser Bestes,

unser Geld.

 

Und Rot-RRot-Grün schreckt dabei nicht mal vor Raubrittermethoden aus dem Mittelalter zurück.

 

Die PKV sitzen auf einem riesigen Berg Geld (rd. 200Mrd Euro), die sie für die Altersrückstellungen zurückgelegt haben. Da fangen einige Politiker mit sabbern an, und der Gedanke einer "Bürgerversicherung" ward geboren.

Allerdings gehören diese Rückstellungen nach gesundem Menschenverstand den PKV-Versicherten, schließlich zahlen sie rechnerisch von jedem Beitrags-Euro ein Drittel für die Altersrückstellung.

Ziehen nun im Zuge einer Bürgerversicherung Rot-RRot-Grün diese 200Mrd. aus dem System, dann ist das ganz klar Diebstahl und Enteignung.

 

Das GKV-System solidarisch zu nennen ist auch ein Witz, es ist keine Solidargemeinschaft, sondern nur eine Versichertengemeinschaft.

So zahlen Selbständige und freiwillig GKV Versicherte einen Mindestbeitrag, außerdem ist die Bemessungsgrundlage nicht nur das Arbeitseinkommen, sondern sämtliche Einkommen.

Das alles führt dazu dass Selbständige in der GKV bei kleinem Einkommen einen höheren Beitrag als Arbeitnehmer zu zahlen haben, wo ist hier die Solidarität?

Bei einer freiwillig Versicherten in Elternzeit wird beim Beitrag das Einkommen des Ehegatten einbezogen, was idR zu einer Doppelverbeitragung führt.

Ein Selbständiger der in der Rentenphase eine Rente aus einer privat eingezahlten Rentenversicherung bezieht, bezahlt darauf GKV-Beiträge, was widersinnig ist, weil ein Großteil die Rückzahlung der eigenen Einzahlung ist und dies zuvor auch nicht beitragsmindernd berücksichtigt wurde.

Wer nun viele Jahre in der PKV war und als Rentner wegen kleinem Einkommens zurück in die GKV möchte, ist dieser Weg meist verbaut. Hier sieht man ganz klar, das Krankenversicherungssystem in Deutschland ist kein Solidarsystem.

Normalerweise kann man wenn einem die Versicherung zu teuer ist diese kündigen oder zu einer anderen wechseln. Im privaten Krankenverssicherungssystem ist dies unter großer Mithilfe der Politik weitgehend ausgehebelt worden, entweder per Gesetz, oder praktisch aufgrund der Gesundheitsprüfung oder Verlust der Altersrückstellungen, die schonmal mehrere zehntausend Euro betragen können.

Da die PKV-Versicherer dies natürlich auch wissen, können sie quasi hoch von ihrem hohen Ross aus agieren, und nahezu jede Beitragserhöhung bei ihren Bestandsversicherten durchsetzen da diese keine geeigneten Gegenmittel haben, die ihnen die Politik verwehrt. Und das ist der eigentlich Skandal, die Politik kennt all diese Probleme und tut was sie immer tut, legt die Hände in den Schoss. Obwohl so ganz untätig waren sie doch nicht, hat sich doch die SPD-CDU-Koalition zuletzt darauf geeinigt, dass Selbständige nicht schutzbedürftig sind, und deshalb grundsätzlich einen Mindestbeitrag zahlen müssen, so viel zum Thema Solidarität in der Krankenversicherung.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Wo du doch so hochtrabend von gesundem Menschenverstand fabulierst:

Hier sieht man ganz klar, das Krankenversicherungssystem in Deutschland ist kein Solidarsystem.
Wer behauptet das? Wie sollte es?
Da die PKV-Versicherer dies natürlich auch wissen, können sie quasi hoch von ihrem hohen Ross aus agieren, und nahezu jede Beitragserhöhung bei ihren Bestandsversicherten durchsetzen da diese keine geeigneten Gegenmittel haben, die ihnen die Politik verwehrt.
Diese gegenmittel gibt es tatsächlich, und sie sind noch nicht einmal geheime Verschlusssache. Aber so ein bisschen Rumgegnatze ohne Sinn und Verstand ist doch auch mal "was Feines".Einfache Lösungen werden im WPF aber gerne als der Weisheit letzter Schluss betrachtet, Beitrag 157 ist wieder so ein formvollendetes Beispiel für "erst schreiben, dann denken.

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Peter Wolnitza

Die PKV sitzen auf einem riesigen Berg Geld (rd. 200Mrd Euro), die sie für die Altersrückstellungen zurückgelegt haben.

Kann es sein, daß Du in Deinem Heiligen Zorn Rückstellungen und Rücklagen verwechselst?

 

Allerdings gehören diese Rückstellungen nach gesundem Menschenverstand den PKV-Versicherten, schließlich zahlen sie rechnerisch von jedem Beitrags-Euro ein Drittel für die Altersrückstellung.

Ziehen nun im Zuge einer Bürgerversicherung Rot-RRot-Grün diese 200Mrd. aus dem System, dann ist das ganz klar Diebstahl und Enteignung.

Bin zwar nach meinem Rechtsempfinden durchaus Deiner Meinung. Jedoch sieht das z.B. der Fliegenträger der Nation völlig anders:

Seiner Ansicht nach haben die PKV diese Rückstellungen nur bilden können, weil sie sich durch Verabschiedung aus dem Solidarprinzip einen Wettberwerbsvorteil verschafft hätten und nur deswegen

günstiger waren und trotzdem Beitragsrückstellungen bilden konnten. Insofern sieht K.L. durch aus Berechtigungen, die Alterungsrückstellungen für die GKV einzufordern. Eine nicht zu unterschätzende,

gefährlich Sichtweise der Dinge.

Und klar: Wenn die Rückstellungen/Rücklagen ins GKV System fliessen würden, wären dort viele Probleme gelöst und man könnte - zumindest bis Ende der jeweiligen Wahlperiode so weiter wursteln,

ohne die erforderlichen, unangenehmen Einschnitte vornehmen zu müssen.

 

Das GKV-System solidarisch zu nennen ist auch ein Witz, es ist keine Solidargemeinschaft, sondern nur eine Versichertengemeinschaft.

So zahlen Selbständige und freiwillig GKV Versicherte einen Mindestbeitrag, außerdem ist die Bemessungsgrundlage nicht nur das Arbeitseinkommen, sondern sämtliche Einkommen.

Das alles führt dazu dass Selbständige in der GKV bei kleinem Einkommen einen höheren Beitrag als Arbeitnehmer zu zahlen haben, wo ist hier die Solidarität?

Bei einer freiwillig Versicherten in Elternzeit wird beim Beitrag das Einkommen des Ehegatten einbezogen, was idR zu einer Doppelverbeitragung führt.

Ein Selbständiger der in der Rentenphase eine Rente aus einer privat eingezahlten Rentenversicherung bezieht, bezahlt darauf GKV-Beiträge, was widersinnig ist, weil ein Großteil die Rückzahlung der eigenen Einzahlung ist und dies zuvor auch nicht beitragsmindernd berücksichtigt wurde.

Alles vom Gesetzgeber geregelt im §240 SGB V im Anhang unten der darin angesprochene "Katalog von Einnahmen und deren beitragsrechtliche Bewertung nach § 240 SGB V" des GKV Spitzenverbandes

 

Wer nun viele Jahre in der PKV war und als Rentner wegen kleinem Einkommens zurück in die GKV möchte, ist dieser Weg meist verbaut. Hier sieht man ganz klar, das Krankenversicherungssystem in Deutschland ist kein Solidarsystem.

Normalerweise kann man wenn einem die Versicherung zu teuer ist diese kündigen oder zu einer anderen wechseln. Im privaten Krankenverssicherungssystem ist dies unter großer Mithilfe der Politik weitgehend ausgehebelt worden, entweder per Gesetz, oder praktisch aufgrund der Gesundheitsprüfung oder Verlust der Altersrückstellungen, die schonmal mehrere zehntausend Euro betragen können.

Ist nicht den Interessen der PKV geschuldet - im Gegenteil: Die Gesetzesänderung bzgl. No Return ab 55 hat der PKV ganz und gar nicht geschmeckt wegen erheblicher negativer Auswirkungen auf die Kalkulation - siehe unten.

 

Da die PKV-Versicherer dies natürlich auch wissen, können sie quasi hoch von ihrem hohen Ross aus agieren, und nahezu jede Beitragserhöhung bei ihren Bestandsversicherten durchsetzen da diese keine geeigneten Gegenmittel haben, die ihnen die Politik verwehrt. Und das ist der eigentlich Skandal, die Politik kennt all diese Probleme und tut was sie immer tut, legt die Hände in den Schoss. Obwohl so ganz untätig waren sie doch nicht, hat sich doch die SPD-CDU-Koalition zuletzt darauf geeinigt, dass Selbständige nicht schutzbedürftig sind, und deshalb grundsätzlich einen Mindestbeitrag zahlen müssen, so viel zum Thema Solidarität in der Krankenversicherung.

Weit verbreitetes Vorurteil. Kein PKV Unternehmen kalkuliert und berechnet im rechtsfreien Raum. Jedes Fitzelchen der Berechnung ist in der KVAV geregelt.

Zum Beispiel ist dort im §15 ziemlich genau vorgeschrieben, wann eine PKV einen Vergleich soll/ist vornehmen muss - und auch, nach welchen Kriterien das geschehen muss. Beispiel

 

Oft wird dabei auch vergessen, dass es der Gesetzgeber war, der direkt (Unisex) oder indirekt (No Return ab 55) in die Kalkulation der privaten KV eingegriffen hat.

 

Wie sähe denn ein - Deiner Ansicht nach - geeignetes Gegenmittel aus, welches die Politik den PKV Versicherten an die Hand geben sollte, um sich den vermeintlich "gutsherrenartigen" Beitragsanpassungen zu widersetzen?

(Wobei nochmal ganz klare Ansage: Vernünftig kalkulierter Tarif + vernünftiger Gesellschaft --> nicht mehr Beitragsanpassung als in der GKV!)

Eine einfache Schwarz-Weiss Malerei hilft der Diskussion nicht weiter. Gelegentlich hilft aber ein Blick auf die Fakten.

Bin nur mal gespannt, wen das im Wahljahr 2017 noch interessiert....blushing.gif

Auf was sind Beiträge zu entrichten.pdf

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B2BFighter
· bearbeitet von B2BFighter

Die weitere Entwicklung der GKV/PKV ...

 

Szenario 1 findet bedingt seit 2012 schon statt, da die PKV stetig im Versichertenbestand schrumpft, allerdings steht den Beamten (außer in Hessen) der GKV Markt faktisch nicht zur Verfügung. Szenario 3 wäre am fairsten, wird durch Lobbyarbeit beider Verbände aber niemals kommen. Szenario 4 halte ich für am wahrscheinlichsten, diese Variante hatten wir 2003 bereits.

 

::::::::::::::::::::::

 

Betrachtet wird die Bürgerversicherung nicht vom politisch gewünschten Endzustand her, sondern vom Transformationsprozess:

 

Szenario 1: Schließung der PKV für Neukunden:In diesem Szenario würde es ab einem Stichtag keine PKV-Vollversicherung mehr in der PKV geben, bestehende PKV-Verträge würden weitergeführt. PKV-Versicherte haben in diesem Modell einmalig die Chance, in die GKV zu wechseln. Angenommen wird dabei aber, dass Beamte und Versorgungsempfänger keine individuelle Wahloption haben. Stattdessen würde der jeweilige Beihilfeträger (Bund, Länder, Sozialversicherungen) dies für die Gesamtheit der Beihilfeberechtigten entscheiden. Bei diesem Vorgang würden risikoadjustierte Altersrückstellungen an die GKV übertragen.

 

Expertenmeinung: Gravierender Eingriff in PKV, für dieses Szenario wären stabile politische Mehrheiten nötig. Nach Ansicht der Forscher würde die PKV in diesem Modell binnen zwei Jahren ein Drittel ihre Versicherten verlieren. Nach drei Jahren hätten rund 60 Prozent der PKV-Beschäftigten ihren Job verloren, darunter sämtliche Vertriebsmitarbeiter.

 

Ohne Kompensationen müssten Leistungserbringer wie niedergelassene Ärzte mit starken Honorarverlusten rechnen.

 

Szenario 2: Übergreifender Risikostrukturausgleich ohne Wechseloptionen für GKV- und PKV-Versicherte: Der duale Versicherungsmarkt bleibt bestehen, das PKV-Neukundengeschäft würde fortgeführt. Die Privatassekuranz leistet eine Ausgleichszahlung an die GKV im Ausmaß des finanziellen Vorteils, der aus der günstigeren Versicherungsstruktur resultiert. Die Datenlage zur Berechnung dieser Zahlung ist dünn. Geschätzt werden Beträge von 750 Millionen bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr. Die Prämien für PKV-Versicherte würden sich als Folge um rund 50 bis 60 Euro pro Monat erhöhen. Die Neuzugänge bei abhängig Beschäftigten und Selbstständigen in die PKV würden sich halbieren. Beschäftigungsverluste wären vor allem im Vertrieb der PKV zu erwarten.

 

Expertenmeinung: Der Strukturausgleich in diesem Modell hätte kaum noch Züge einer Bürgerversicherung. Vorteil wäre die Revidierbarkeit dieses Szenarios.

 

 

 

Szenario 3: Übergreifender Risikostrukturausgleich mit Wechseloptionen: Auch in diesem Szenario existiert das PKV-Vollgeschäft weiter, Versicherte erhalten Wechselmöglichkeiten – von der GKV in die PKV und umgekehrt. Der nötige Leistungsausgleich ist komplex – im Ergebnis müssen PKV-Versicherte einen "Solidarbeitrag" zahlen, den sie auch bei einem Wechsel in die GKV nur teilweise reduzieren können. Für sie bleiben nach Modellrechnungen Mehrbelastungen von rund 130 Euro monatlich. Als Folge käme es mittelfristig in der PKV zu Versichertenverlusten von einem Drittel. Nach zehn Jahren wäre die PKV-Beschäftigtenzahl um 40 Prozent geschrumpft.

 

Expertenmeinung: Positiv wäre, dass Wahlmöglichkeiten der Versicherten erhöht und die solidarische Finanzierung ausgeweitet würde. Allerdings wäre das Modell sehr komplex, zentrale Elemente des PKV-Geschäftsmodells würden ausgehebelt. "Substanzielle Zweifel" gibt es daher an der politischen Umsetzbarkeit.

 

 

 

Szenario 4: Dualer Versicherungsmarkt mit erhöhter Versicherungspflichtgrenze: Die Systemgrenze PKV-GKV bleibt bestehen, die Versicherungspflichtgrenze würde auf das Niveau der Rentenversicherung (2014: 5920 Euro) erhöht. Allein knapp eine Million PKV versicherte Arbeitnehmer müssten in die GKV wechseln. Unterstellt wird bei diesem Modell kurzfristig ein Rückgang der PKV-Versicherten um zehn bis 15 Prozent, binnen zehn Jahren um 25 Prozent. Im gleichen Zeitraum würde die Zahl der PKV-Beschäftigten um ein Drittel sinken.

 

Expertenmeinung: In dem Szenario wird die solidarische Finanzierung ausgeweitet, die Wahloptionen durch die höhere Versichertenpflichtgrenze eingeschränkt. Ein Wechselzwang für PKV-Versicherte in die GKV wäre politisch kaum durchsetzbar.

 

 

 

 

Quelle http://www.aerztezei...nwirkungen.html

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Ramstein

Da verlinke ich doch lieber mal die Originalstudie des DGB-Instituts und zitiere aus dem Vorwort, damit man richtig eingestimmt ist.

 

Eine breite Koalition politischer Akteure befürwortet die Bürgerversicherung als Reformoption in der Krankenversicherung. Im Kern sieht diese Option vor, die Segmentierung des Gesundheitssektors in die öffentlich-rechtliche gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversiche-rung (PKV) aufzuheben. Die Vorschläge der Parteien, Gewerkschafen und Verbände stimmen darin überein, dass eine Bürgerversicherung Kennzei-chen der gesetzlichen Krankenversicherung aufweisen soll, insbesondere die Finanzierung durch einkommensabhängige Beiträge und die Organisation als selbstverwaltete Träger. Uneinigkeit herrscht u. a. über die Rolle, die PKV-Unternehmen im neuen System einnehmen sollen.

Für die Option einer Bürgerversicherung spricht, dass die Finanzierung des Gesundheitssystems in einem einheitlichen Versicherungssystem solidarischer gestaltet werden kann: In einem größeren Versicherungskollektiv wären alle Personen unabhängig vom Berufsstatus eingeschlossen, was sich auch positiv auf die Beitragssatzentwicklung auswirken könnte. Ebenso sprechen ordnungspolitische und gesundheitsökonomische Argumente für ein einheitliches Versicherungssystem. Gleichzeitig wird mit der Reformoption „Bürgerversicherung“ auf wahrgenommene Gerechtigkeitsdefizite reagiert („Klassen-Medizin“).

 

http://www.boeckler....udy_hbs_332.pdf

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich finde die Diskussion sehr spannend.

Ich kann mal mein Beispiel aufzeigen:

 

PKV versichert seit 01.01.2011

 

Beitrag Beginn: 431,28 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% kommen vom AG also 215,64 EUR

Beitrag zum 01.01.2017: 616 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% vom AG also 313 EUR

 

Macht eine Beitragssteigerung von 42% in 6 Jahren. Sind 5,2% p.a. Auf den ersten Blick ist das natürlich satt.

 

Schauen wir uns die GKV im gleichen Zeitraum an:

2011: Beitragssatz 9,425% inkl. Pflegevers. und Kinderlosenzuschlag. Beitragsbemessungsgrenze waren 3712,50 EUR. Heißt Beitrag waren 349,90 EUR pro Monat.

2017: Beitragssatz 9,925% inkl. Pflege, Kinderlosenzuschlag, durchschnittlicher Zusatzbeitrag. Beitragsbemessungsgrenze sind 4350 EUR. Heißt ein Beitrag von 431,74 EUR pro Monat

Beitragssteigerung 23% oder 3,0% p.a.

 

Aber was man dabei oft außer acht lässt: Ich zahle immernoch über 100 EUR weniger im Monat.

 

Extrapoliert man die Beitragssteigerungen in die Zukunft, wir mein PKV Beitrag in 14 Jahren auf Höhe des GKV Beitrages sein. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich rund 13.500 EUR Beiträge gespart. Zusammen mit den bisher schon eingesparten 7600 EUR, wäre ich bei einem Alter von 48 Jahren bei 21.100 EUR gesparter Beiträge. Und das sogar noch ohne die Berücksichtigung von Kapitalmarkterträgen dieser Einsparungen.

 

Nun kommt ein weiterer Punkt, den man dem Ganzen auch noch hinzufügen muss:

Ich habe quasi eine Vollversicherung. Ich habe so gut wie nie, länger als eine Woche auf einen Facharzttermin warten müssen. Mein Tarif enthält eine Betragsrückgewähr von 1500 EUR pro Jahr, wenn ich keine Rechnungen einreiche.

Das heißt ich habe eine Top-Versicherung. Wenn ich Geschichten von Bekannten und Freunden über die GKV höre, verfliegt jeder Wechselgedanke wie im Flug...

Angefangen von Ärzten, die erzählen, sie können die und die Behandlung leider aktuell nicht mehr anbieten, weil sie für das Quartal schon über dem Budget liegen und ansonsten nichts erstattet bekommen. Bis hin zu einem chronischen Rückenleiden, bei dem der Patientin statt einer Behandlung durch einen Spezialisten lieber gesagt wurde, sie würde sich wahrscheinlich die Schmerzen nur einbilden. Nein, nein. Man kann noch so viel über Geld und Zahlen reden. Aber alleine diese zwei Geschichten aus meinem näheren Bekanntenkreis (und es gibt noch weitere) lassen mich mindestens drei Schritte Abstand von der GKV halten....

 

Fest steht nur eins,

alle wollen unser Bestes,

unser Geld.

 

Und Rot-RRot-Grün schreckt dabei nicht mal vor Raubrittermethoden aus dem Mittelalter zurück.

 

Die PKV sitzen auf einem riesigen Berg Geld (rd. 200Mrd Euro), die sie für die Altersrückstellungen zurückgelegt haben. Da fangen einige Politiker mit sabbern an, und der Gedanke einer "Bürgerversicherung" ward geboren.

Allerdings gehören diese Rückstellungen nach gesundem Menschenverstand den PKV-Versicherten, schließlich zahlen sie rechnerisch von jedem Beitrags-Euro ein Drittel für die Altersrückstellung.

Ziehen nun im Zuge einer Bürgerversicherung Rot-RRot-Grün diese 200Mrd. aus dem System, dann ist das ganz klar Diebstahl und Enteignung.

 

Gibt es denn dahingehend überhaupt Überlegungen? Ich höre davon zum ersten Mal.

Mein Gedanke war immer, wenn die PKV abgeschafft wird, könnte man die Rückstellungen für eine private Zusatzversicherung hernehmen z.B.

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B2BFighter

Ich finde die Diskussion sehr spannend.

Ich kann mal mein Beispiel aufzeigen:

 

PKV versichert seit 01.01.2011

 

Beitrag Beginn: 431,28 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% kommen vom AG also 215,64 EUR

Beitrag zum 01.01.2017: 616 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% vom AG also 313 EUR

 

Macht eine Beitragssteigerung von 42% in 6 Jahren. Sind 5,2% p.a. Auf den ersten Blick ist das natürlich satt.

 

Schauen wir uns die GKV im gleichen Zeitraum an:

2011: Beitragssatz 9,425% inkl. Pflegevers. und Kinderlosenzuschlag. Beitragsbemessungsgrenze waren 3712,50 EUR. Heißt Beitrag waren 349,90 EUR pro Monat.

2017: Beitragssatz 9,925% inkl. Pflege, Kinderlosenzuschlag, durchschnittlicher Zusatzbeitrag. Beitragsbemessungsgrenze sind 4350 EUR. Heißt ein Beitrag von 431,74 EUR pro Monat

Beitragssteigerung 23% oder 3,0% p.a.

 

Aber was man dabei oft außer acht lässt: Ich zahle immernoch über 100 EUR weniger im Monat.

 

Extrapoliert man die Beitragssteigerungen in die Zukunft, wir mein PKV Beitrag in 14 Jahren auf Höhe des GKV Beitrages sein. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich rund 13.500 EUR Beiträge gespart. Zusammen mit den bisher schon eingesparten 7600 EUR, wäre ich bei einem Alter von 48 Jahren bei 21.100 EUR gesparter Beiträge. Und das sogar noch ohne die Berücksichtigung von Kapitalmarkterträgen dieser Einsparungen.

 

Nun kommt ein weiterer Punkt, den man dem Ganzen auch noch hinzufügen muss:

Ich habe quasi eine Vollversicherung. Ich habe so gut wie nie, länger als eine Woche auf einen Facharzttermin warten müssen. Mein Tarif enthält eine Betragsrückgewähr von 1500 EUR pro Jahr, wenn ich keine Rechnungen einreiche.

Das heißt ich habe eine Top-Versicherung. Wenn ich Geschichten von Bekannten und Freunden über die GKV höre, verfliegt jeder Wechselgedanke wie im Flug...

Angefangen von Ärzten, die erzählen, sie können die und die Behandlung leider aktuell nicht mehr anbieten, weil sie für das Quartal schon über dem Budget liegen und ansonsten nichts erstattet bekommen. Bis hin zu einem chronischen Rückenleiden, bei dem der Patientin statt einer Behandlung durch einen Spezialisten lieber gesagt wurde, sie würde sich wahrscheinlich die Schmerzen nur einbilden. Nein, nein. Man kann noch so viel über Geld und Zahlen reden. Aber alleine diese zwei Geschichten aus meinem näheren Bekanntenkreis (und es gibt noch weitere) lassen mich mindestens drei Schritte Abstand von der GKV halten....[/Quote]

 

 

 

 

Alles korrekt, solange Sie über der JAEG verdienen. Im Falle einer Einkommensreduzierung sinkt der GKV Beitrag, der PKV Beitrag bleibt bestehen.

 

Zudem sollte man fairerweise einmal nur die Krankenversicherung vergleichen, da die höchsten Beitragseinsparungen aufgrund des gesunden PKV Kollektivs in der PV schlummern.

 

Würden Sie die Zahlen der Beiträge nochmals ohne PV darstellen?

 

 

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HaRaS1983

Das Problem an der PKV ist die Planbarkeit. Bei der GKV zähle ich nur viel, wenn ich viel habe. Bei der PKV zähle ich was im Vertrag steht.

 

Genau das ist das Problem, sonst wäre ich auch schon längst in der PKV ... Nur wer sagt mir das ich meinen Job noch in 2 Jahren habe?

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor
Mein Gedanke war immer, wenn die PKV abgeschafft wird, könnte man die Rückstellungen für eine private Zusatzversicherung hernehmen z.B.

In abgewandelter Form ist das bereits heute möglich. Wenn ein "Systemwechsel" von PKV zu GKV erfolgt, erlauben es manche Tarife, unter Berücksichtigung / Verrechnung der Alterungsrückstellungen in angebotene Zusatztarife zu wechseln. Das streift die Thematik hier aber eher am Rande.

 

Nur wer sagt mir das ich meinen Job noch in 2 Jahren habe?

Wo genau soll das Problem liegen?

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Gast240102
· bearbeitet von fintech

Ich finde die Diskussion sehr spannend.

Ich kann mal mein Beispiel aufzeigen:

 

PKV versichert seit 01.01.2011

 

Beitrag Beginn: 431,28 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% kommen vom AG also 215,64 EUR

Beitrag zum 01.01.2017: 616 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% vom AG also 313 EUR

 

Macht eine Beitragssteigerung von 42% in 6 Jahren. Sind 5,2% p.a. Auf den ersten Blick ist das natürlich satt.

 

Schauen wir uns die GKV im gleichen Zeitraum an:

2011: Beitragssatz 9,425% inkl. Pflegevers. und Kinderlosenzuschlag. Beitragsbemessungsgrenze waren 3712,50 EUR. Heißt Beitrag waren 349,90 EUR pro Monat.

2017: Beitragssatz 9,925% inkl. Pflege, Kinderlosenzuschlag, durchschnittlicher Zusatzbeitrag. Beitragsbemessungsgrenze sind 4350 EUR. Heißt ein Beitrag von 431,74 EUR pro Monat

Beitragssteigerung 23% oder 3,0% p.a.

 

Aber was man dabei oft außer acht lässt: Ich zahle immer noch über 100 EUR weniger im Monat.

 

 

 

 

M. E. ist die Rechnung so nicht ganz richtig, da es drei Punkte gibt, die man doch erwähnen muss:

 

1. Punkt:

Freiwillig gesetzlich Versicherte können pro Jahr Ihren eigenen Beitrag zu 96% absetzen also 431,74*12*0,96= 4.973,76 EUR.

Beim Privatversicherten entfallen in der Regel nur zwischen 70% und 80% auf die Basisleistungen, die steuerlich abzugsfähig sind und der Arbeitgeberzuschuss wird voll den Basisleistungen zugerechnet und von diesen abgezogen:

In obigem Beispiel wäre das so: Jahresbeitrag = 616 *12 =7392, davon absetzbar: 80% =7392*0,8= 5.913,6 , zu kürzen um den Arbeitgeberanteil 313*12 = 3.756 = 2.157,60 EUR.

Der Privatversicherte kann also 2.157,60 EUR seiner Kosten absetzen und der freiwillig Versicherte 4.973,76 EUR

-> Somit kann der gesetzliche Versicherte in obigem Beispiel 2.816,16 EUR mehr steuerlich geltend machen. Bei einem Grenzsteuersatz von 42% zzgl. Soli 5,5% und 9% Kirchensteuer ergibt sich somit ein kombinierter Steuersatz von ca. 47-48%. Mithin spart der gesetzlich Versicherte also ca. 1.337 EUR Steuern oder ca. 110 EUR im Monat.

In den allermeisten Fällen wird damit die vordergründige Beitragsersparnis der PKV tatsächlich aufgehoben oder verkehrt sich manchmal auch ins Gegenteil. In dem Beispiel nivelliert es sich nahezu.

 

2. Punkt:

Da die PKV nicht solidarisch ist, kosten Kinder, nicht arbeitende Ehefrau etc. extra. Man wird also in seinen Lebensentscheidungen wesentlich weniger flexibel oder wird bitter zur Kasse gebeten.

 

3. Punkt:

Die wenigsten Arbeitnehmer werden in der Rente oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen und kehrt sich der Effekt massiv um. Ich sehe das bei meinen Eltern: Mein Vater hat ca. 678 EUR PKV Beitrag zu zahlen bei der Allianz und 800 EUR Selbstbeteiligung. Als gesetzlich Versicherter läge der Beitrag bei ca. 590 EUR, weil die Versorgungsbezüge relativ hoch sind. Ein normaler Rentner hätte vermutlich mit lediglich 300 - 500 EUR zu rechnen und dabei ist auch hier der Vorteil der höheren steuerlichen Absetzbarkeit noch nicht eingerechnet.

 

Fazit:

Die PKV ist etwas, was man sich leisten will, weil man einen schnelleren Zugang zu Ärzten schätzt.

Dafür zahlt man eigentlich in jeder Konstellation (außer Beamte) finanzielle tendenziell über die Laufzeit mehr und muss sich mit einem riesigen Verwaltungsaufwand herumschlagen, der gerade im Alter den Leuten schwer fällt. Wer da keine Familie hat, braucht nochmal einen Betreuer, um die Krankenhausabrechnungen (Demenz etc.) etc. im Blick zu haben, da jeder Beleg (Medikamente, Rechnungen etc.) gesammelt und eingereicht werden müssen. Wer dazu aus welchen Gründen auch immer nicht (mehr) in der Lage ist, zahlt den PKV Beitrag und Arztrechnungen / Medikamente. Auch das habe ich schon erlebt. Das kann einem bei der GKV nicht passieren.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Es ist wohl alles eine Frage des Zeitpunkts (bzw. der Dauer). Ich bin in der PKV (Dt. Ring) seit 1979.

 

Beitrag inklusive Pflegeversicherung bisher: 305,50 Euro

Beitrag inklusive Pflegeversicherung ab 1.1.2017: 329,07 Euro

 

Und viele Kollegen in der GKV waren satt angefressen, als sie von Abfindungen und Lebensversicherungen GKV-Beiträge abdrücken durften.

 

Ich wäre megamäßig angefressen, wenn ich jetzt zwangsweise in die GKV müsste und von Kapitalerträgen, Mieten, etc. Beiträge zahlen sollte.

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Gast240102

Es ist wohl alles eine Frage des Zeitpunkts (bzw. der Dauer). Ich bin in der PKV (Dt. Ring) seit 1979.

 

Beitrag inklusive Pflegeversicherung bisher: 305,50 Euro

Beitrag inklusive Pflegeversicherung ab 1.1.2017: 329,07 Euro

 

Und viele Kollegen in der GKV waren satt angefressen, als sie von Abfindungen und Lebensversicherungen GKV-Beiträge abdrücken durften.

 

Ich wäre megamäßig angefressen, wenn ich jetzt zwangsweise in die GKV müsste und von Kapitalerträgen, Mieten, etc. Beiträge zahlen sollte.

 

 

Ich verstehe nicht, warum das eine Frage des Zeitpunkts sein soll? Derzeit gibt es wegen der steuerlichen Situation Ihnen bei einem Monatsbeitrag von 329 EUR eher eine leichte finanzielle Mehrbelastung im Vergleich zum freiwillig GKV Versicherten, wenn dieser in einer günstigen Krankenkasse ist (0,5% Beitragszuschlag).

 

Wer freiwillig immer gesetzlich versichert war als Angestellter, für den sind Kapitalerträge, Mieten etc. sozialabgabenfrei. Nur wer nicht 90% in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens in der GKV war, der muss später als freiwillig Versicherter auch auf Kapitalerträge, Mieten etc. Beiträge zahlen.

 

Beispiel: Man war bis 26 pflichtversichert und überspringt dann die Pflichtversicherungsgrenze. Wenn man dann anschließend 14 Jahre Privat versichert war und dann wieder zurück in die GKV wechselt und freiwillig dort bis zum Renteneintritt versichert wäre, dann würde man die 90% nicht schaffen und die gesamten Einnahmen (Renten , Kapitalerträge, Mieten etc.) als Rentner wären beitragspflichtig bis zur BBG. Dann wäre das nicht billig. Wenn man aber ab 26 freiwillig durchgehend bei der GKV ist, dann wird nur die gesetzliche Rente zzgl. evtl. die Betriebsrente für GKV Beiträge herangezogen und die Ersparnis im Alter kann immens sein:

Mal eine Rechnung an Hand von Ihrem Beispiel:

 

Bei einem Eintritt 1979 in die PKV wäre in den nächsten 5-10 Jahren der Renteneintritt zu erwarten. Insofern wäre die Frage, was man dann zahlt. Bei einer Rente von ca. 3000 EUR (wäre schon eine hohe Rente) bekäme man 175 EUR KV Zuschuss. Der Betrag liegt aber bei: 329*2=660, sofern keine weiteren Steigerungen eintreten. Insofern liegt der Eigenbetrag PKV dann in der Rente bei 485 EUR, während der GKV Rentner ca. 205 EUR (7,3+1,1) zahlt. Steuerlich liegt man dann in etwa gleich.

Die Mehrbelastung von 285 EUR im Monat ist allerdings erheblich und gespart hat man davor aufgrund der steuerlichen Benachteiligung nicht wirklich.

Zumindest gilt das für alle, die ab 2010 in die PKV gegangen sind. Davor war der steuerliche Nachteil der PKV nicht so hoch und zudem der Beitragsvorteil für Männer deutlich höher, so dass es sich für langjährig Versicherte ohne Ehefrau und Kinder schon mal gelohnt haben könnte.

 

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Ramstein

Die 329 Euro sind der Komplettbeitrag, nicht nur der AN-Anteil!

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Ich finde die Diskussion sehr spannend.

Ich kann mal mein Beispiel aufzeigen:

 

PKV versichert seit 01.01.2011

 

Beitrag Beginn: 431,28 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% kommen vom AG also 215,64 EUR

Beitrag zum 01.01.2017: 616 EUR inkl. Pflegeversicherung - 50% vom AG also 313 EUR

 

Macht eine Beitragssteigerung von 42% in 6 Jahren. Sind 5,2% p.a. Auf den ersten Blick ist das natürlich satt.

 

Schauen wir uns die GKV im gleichen Zeitraum an:

2011: Beitragssatz 9,425% inkl. Pflegevers. und Kinderlosenzuschlag. Beitragsbemessungsgrenze waren 3712,50 EUR. Heißt Beitrag waren 349,90 EUR pro Monat.

2017: Beitragssatz 9,925% inkl. Pflege, Kinderlosenzuschlag, durchschnittlicher Zusatzbeitrag. Beitragsbemessungsgrenze sind 4350 EUR. Heißt ein Beitrag von 431,74 EUR pro Monat

Beitragssteigerung 23% oder 3,0% p.a.

 

Aber was man dabei oft außer acht lässt: Ich zahle immer noch über 100 EUR weniger im Monat.

 

 

 

 

M. E. ist die Rechnung so nicht ganz richtig, da es drei Punkte gibt, die man doch erwähnen muss:

 

1. Punkt:

Freiwillig gesetzlich Versicherte können pro Jahr Ihren eigenen Beitrag zu 96% absetzen also 431,74*12*0,96= 4.973,76 EUR.

Beim Privatversicherten entfallen in der Regel nur zwischen 70% und 80% auf die Basisleistungen, die steuerlich abzugsfähig sind und der Arbeitgeberzuschuss wird voll den Basisleistungen zugerechnet und von diesen abgezogen:

In obigem Beispiel wäre das so: Jahresbeitrag = 616 *12 =7392, davon absetzbar: 80% =7392*0,8= 5.913,6 , zu kürzen um den Arbeitgeberanteil 313*12 = 3.756 = 2.157,60 EUR.

Der Privatversicherte kann also 2.157,60 EUR seiner Kosten absetzen und der freiwillig Versicherte 4.973,76 EUR

-> Somit kann der gesetzliche Versicherte in obigem Beispiel 2.816,16 EUR mehr steuerlich geltend machen. Bei einem Grenzsteuersatz von 42% zzgl. Soli 5,5% und 9% Kirchensteuer ergibt sich somit ein kombinierter Steuersatz von ca. 47-48%. Mithin spart der gesetzlich Versicherte also ca. 1.337 EUR Steuern oder ca. 110 EUR im Monat.

In den allermeisten Fällen wird damit die vordergründige Beitragsersparnis der PKV tatsächlich aufgehoben oder verkehrt sich manchmal auch ins Gegenteil. In dem Beispiel nivelliert es sich nahezu.

 

2. Punkt:

Da die PKV nicht solidarisch ist, kosten Kinder, nicht arbeitende Ehefrau etc. extra. Man wird also in seinen Lebensentscheidungen wesentlich weniger flexibel oder wird bitter zur Kasse gebeten.

 

3. Punkt:

Die wenigsten Arbeitnehmer werden in der Rente oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen und kehrt sich der Effekt massiv um. Ich sehe das bei meinen Eltern: Mein Vater hat ca. 678 EUR PKV Beitrag zu zahlen bei der Allianz und 800 EUR Selbstbeteiligung. Als gesetzlich Versicherter läge der Beitrag bei ca. 590 EUR, weil die Versorgungsbezüge relativ hoch sind. Ein normaler Rentner hätte vermutlich mit lediglich 300 - 500 EUR zu rechnen und dabei ist auch hier der Vorteil der höheren steuerlichen Absetzbarkeit noch nicht eingerechnet.

 

Fazit:

Die PKV ist etwas, was man sich leisten will, weil man einen schnelleren Zugang zu Ärzten schätzt.

Dafür zahlt man eigentlich in jeder Konstellation (außer Beamte) finanzielle tendenziell über die Laufzeit mehr und muss sich mit einem riesigen Verwaltungsaufwand herumschlagen, der gerade im Alter den Leuten schwer fällt. Wer da keine Familie hat, braucht nochmal einen Betreuer, um die Krankenhausabrechnungen (Demenz etc.) etc. im Blick zu haben, da jeder Beleg (Medikamente, Rechnungen etc.) gesammelt und eingereicht werden müssen. Wer dazu aus welchen Gründen auch immer nicht (mehr) in der Lage ist, zahlt den PKV Beitrag und Arztrechnungen / Medikamente. Auch das habe ich schon erlebt. Das kann einem bei der GKV nicht passieren.

 

Hallo,

zu Punkt 1:

Zum wiederholten male: (vermeintliche) Beitragsersparnis sollte nie ein Grund sein, in die PKV zu wechseln. Aber wenn wir schon Spitz auf Knopf rechnen. für den Pfennigfuchser, der es trotzdem tut und sich in einem "Sparbrötchen" Tarif versichert, sieht die Rechnung anders aus: 92% sind hier ebenso absetzbar - eben ein Tarif, der nahe am GKV Leistungsumfang liegt - nicht gerade eine Empfehlung für diesen Tarif, aber immerhin: es geht!

 

zu Punkt 2:

Hier geb ich teilweise Recht - PKV ist eine Lebensentscheidung und Fexibiliät ist eben das, was der jeweilige Versicherer in seinen Tarifbedingungen festschreibt -sollte man bei Vertragsabschluss drauf achten. (Welche Möglichkeiten bestehen zu Up/Downgrade?)

 

zu Punkt 3:

ich erlebe es grade im engeren Familienkreis. Meine Mutter 78, beidseitige Lungenembolie, Schwiegervater 80, Beinarterienverschluss - beide Kassenpatient: Was sich da abspielt ist ehrlich der Hammer - um es vorsichtig auszudrücken! Zwischenzeitliche Entlassungen (OHNE weiteren, detaillierten Behandlungsplan -> Fallpauschale lässt grüßen!) - Verlegungen in anderes KH, (OHNE Info oder Absprache mit Angehörigen, dabei stundenlanges Liegen im Flur, OP für Tag X geplant, fällt aus, trotzdem ganzen Tag nüchtern bleiben ohne jede Info, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen, die wir so aus 300 km Entfernung zu lösen versuchen... - also sorry: dagegen ist das Sammeln einiger Belege im Schuhkarton das wirklich kleinere Übel.

Mindestens einer meiner Angehörigen wäre ohne Unterstützung von extern vermutlich nicht mehr am Leben! Und wenn wenn man mal erlebt hat, welche Zettelkriege zu bewältigen sind, damit ein Rentner von irgendwelchen Zuzahlungen befreit wird oder einen Transportschein ausgestellt bekommt, weil seine Ehefrau zu allem Elend auch noch die Kniescheibe gebrochen hat und ihn nicht in die Klinik fahren kann: Da ist das Einreichen von Arztrechnungen bei der PKV ein Pille-Palle Spiel dagegen.

Sicher müsste man sich dafür ggfls. eine Lösung einfallen lassen, aber lieber zahle ich als Rentner einen Fuffi im Monat für irgend jemanden, der mir den Kram sortiert, ordnet und einreicht, als z.B. irgendwann auf 480.- € Krankentransportkosten sitzen zu bleiben, weil ich vom Doc keinen Transportschein vorlegen konnte.

Ausnahmefall, ich weiss - aber glaube mal bloss keiner, dass im GKV System sich irgendeiner drum schert, wenn die Oma plötzlich in der Apotheke statt der grünen Tabletten, die sie sonst immer bekam und von denen sie zwei am Tag genommen hat, plötzlich rote Pillen kriegt, mit einer am Tag: Grund: Ihre Kasse hat einen neuen Rahmen-Vertrag mit einem anderen Pharmaunternehmen abgeschlossen. Ergebnis: Notarzt nachts um 3.

Sorry, da liegt im GKV System viel, viel mehr im Argen - mit wesentlich fataleren Folgen für die Betroffenen - als im PKV System.

 

Um es mal ganz brutal auf den Punkt zu bringen:

Es geht nicht darum, ob ich irgendeine Leistung schneller beim Arzt bekomme! Es geht mittlerweile teilweise darum, ob ich überhaupt noch die Leistung bekomme, die mich am Leben hält!

Das ganze System funktioniert nur noch, weil viele der dort tätigen schon seit langem mit 120% Drehzahl arbeiten, um das überhaupt noch alles einigermassen geregelt zu kriegen und den wachsenden bürokratischen Aufwand zu bewältigen!

 

Sind jetzt ein paar persönliche Erfahrungen mit eingeflossen, die evtl. nicht unbedingt generalisierbar sind - aber zwei unterschiedliche Krankenhäuser in zwei unterschiedlichen Städten - zweimal die gleichen strukturellen Klopse - da darf man sich schon mal freuen, dass einem sowas als Privat Patient erspart bleibt - weil ich eben im Fall des Falles nicht nur "Die Thrombose aus Zimmer 312" bin.

 

Und was die Planbarkeit und Verlässlichkeit von irgendwelchen, aktuell günstigen Regelungen anbelangt: über 30 Reformen (nahezu alle zum Nachteil des Versicherten) in den letzten 46 Jahren - jedes PKV Unternehmen wäre schon längst vorm Kadi gelandet.

 

Aber nochmal: Wechsel in PKV (= Mutation zum Selbstzahler mit individueller Rückdeckung) - sollte niemals aus finanziellen Gründen erfolgen.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Wer freiwillig immer gesetzlich versichert war als Angestellter, für den sind Kapitalerträge, Mieten etc. sozialabgabenfrei. Nur wer nicht 90% in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens in der GKV war, der muss später als freiwillig Versicherter auch auf Kapitalerträge, Mieten etc. Beiträge zahlen.

 

 

Ich glaube, da liegst du falsch. Entscheidend ist, ob du als Rentner Mitglied in der Krankenversicherung der Rentner bist, also ob du aktuell 5 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast. Aber da gibt es Kompetentere hier, als ich einer bin. Mitglieder von Versorgungswerken sind es z.B. ohne Trickserei nicht.

 

http://www.finanztip...ng-der-rentner/

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Ausnahmefall, ich weiss - aber glaube mal bloss keiner, dass im GKV System sich irgendeiner drum schert, wenn die Oma plötzlich in der Apotheke statt der grünen Tabletten, die sie sonst immer bekam und von denen sie zwei am Tag genommen hat, plötzlich rote Pillen kriegt, mit einer am Tag: Grund: Ihre Kasse hat einen neuen Rahmen-Vertrag mit einem anderen Pharmaunternehmen abgeschlossen. Ergebnis: Notarzt nachts um 3.

Sorry, da liegt im GKV System viel, viel mehr im Argen - mit wesentlich fataleren Folgen für die Betroffenen - als im PKV System.

 

 

Sorry wenn ich darauf eingehe, aber die Umstellung von roten auf grüne Tabletten ist irrelevant für die Wirkung, was zählt ist der Wirkstoff, die Wirkstoffstärke, die Art der Wirkstofffreisetzung und die Resorption. Kein Kassen-Vertrag ermöglicht die Umstellung von 2 Tabletten auf 1 mal täglich, da muss etwas seitens des behandelnden Arztes schief gelaufen sein und auch seitens der Apotheke, die die Umstellung dem Patienten erklären sollte. An der mangelnden Compliance deiner Großmutter ist die Krankenkasse unschuldig.

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Okabe

Ausnahmefall, ich weiss - aber glaube mal bloss keiner, dass im GKV System sich irgendeiner drum schert, wenn die Oma plötzlich in der Apotheke statt der grünen Tabletten, die sie sonst immer bekam und von denen sie zwei am Tag genommen hat, plötzlich rote Pillen kriegt, mit einer am Tag: Grund: Ihre Kasse hat einen neuen Rahmen-Vertrag mit einem anderen Pharmaunternehmen abgeschlossen. Ergebnis: Notarzt nachts um 3.

Sorry, da liegt im GKV System viel, viel mehr im Argen - mit wesentlich fataleren Folgen für die Betroffenen - als im PKV System.

 

 

Sorry wenn ich darauf eingehe, aber die Umstellung von roten auf grüne Tabletten ist irrelevant für die Wirkung, was zählt ist der Wirkstoff, die Wirkstoffstärke, die Art der Wirkstofffreisetzung und die Resorption. Kein Kassen-Vertrag ermöglicht die Umstellung von 2 Tabletten auf 1 mal täglich, da muss etwas seitens des behandelnden Arztes schief gelaufen sein und auch seitens der Apotheke, die die Umstellung dem Patienten erklären sollte. An der mangelnden Compliance deiner Großmutter ist die Krankenkasse unschuldig.

 

Naja, wenn ne ältere Dame Jahre lang die Tabletten immer auf die eine Art und Weise genommen hat, dann könnte man schonmal damit rechnen, dass sie die Neuen fälschlicherweise wie die Alten anwendet oder? Trotz doppelter Erklärung...

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fnord
· bearbeitet von fnord

Ich bin Arzt und sehe, wer zunehmend mit AOK - Karte in die Praxis reinspaziert. Das sind immer häufiger Menschen, die noch nie einen Euro Beitrag gezahlt haben und auch nie zahlen werden wahrscheinlich. Da werden Verwandte aus der Türkei oder sonst wo eingeflogen, mit AOK - KArte ausgestattet und ab gehts: Planbare OPs werden in Deutsdchland gemacht, Medikamentenvorräte werden gewünscht, am besten für ein ganze Jahr. Und wenn sich ein dummer Kollege findet gerne noch 6 x Massage auf Kassenrezept. Gleiches gilt auch für manche, eher die meisten, Flüchtlinge. Geschichte aus dem Notdienst neulich: Anruf aus dem Flüchtlingsheim, sich soll Samstag abends um 22:30 zu einer 30 jährigen Frau wegen Halsschmerzen. Auf Grund der Sprachbarriere war eine Beratung am Telefon nicht möglich, es wurde sehr dramatisch dargestellt am Telefon. Vor Ort hatte die Damen dann eine Erkältung und wollte nur Medikamente haben. Ich habe ein Rezept ausgestellt und wurde dan nnoch beschimpft, weil die Flüchtlinge ja keine Möglichkleit haben zur 5 Kilometer entfernten Notdienstapotheke zu fahren. Ich habe mir dann erlaubt auf die Fahrräder vor dem HAus hinzuweisen, ein Mitbewohner hätte die 5 KM durchaus radeln können. Ob ers gemacht hat? Eher nicht, wahrscheinlich haben sie den KRankenwagen angerufen und sich kostenlos in die Klinik fahren lassen. Kostenpunkt: 700 Euro für ein mal Grippaler Infekt!

 

Das GKV-System ist sozialistisch bis zum geht nicht mehr, jeder darf rein, jeder soll angeblich alles bekommen, die Leistungsträger sollen zahlen. Mich nervt es nur noch und ich bin heilfroh selbst privat versichert zu sein. Als Privatpatient sollte man am besten eine hohe Selbstbeteiligung vereinbaren und jede Empfehlung des Arztes hinterfragen, es gibt Kollegen die bei P-PAtienten nur die $-Zeichen sehen.DAs gesparte Geld regelmäßig zurücklegen, gesunder Lebensstil und versuchen, gesund zu bleiben. Eigenverantwortung ist das Stichwort!

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Gast240102

Wer freiwillig immer gesetzlich versichert war als Angestellter, für den sind Kapitalerträge, Mieten etc. sozialabgabenfrei. Nur wer nicht 90% in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens in der GKV war, der muss später als freiwillig Versicherter auch auf Kapitalerträge, Mieten etc. Beiträge zahlen.

 

 

Ich glaube, da liegst du falsch. Entscheidend ist, ob du als Rentner Mitglied in der Krankenversicherung der Rentner bist, also ob du aktuell 5 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast. Aber da gibt es Kompetentere hier, als ich einer bin. Mitglieder von Versorgungswerken sind es z.B. ohne Trickserei nicht.

 

http://www.finanztip...ng-der-rentner/

 

 

Danke für diesen Hinweis Pillendreher. Das habe ich angepasst.

Bin auch Versorgungswerksmitglied (abhängig beschäftigt) und es ging allein durch meinen Mini-job während des Studiums, aber man kann die 5 Jahre auch leicht nachzahlen, das sollte nie ein Problem sein. Ein Problem in der Praxis sind die 90% Versichertenzeit. Ich habe das selbst in der Familie erlebt. Mein Vater war Arzt an einem kommunalen Krankenhaus, Mutter Hausfrau, drei Kinder. Er war privat und Beihilfe versichert. Als Selbständiger musste er dann knapp 1.400 EUR Monatsbeitrag (drei Kinder + Mutter + Vater) zahlen. Das war schon viel und zudem musste dann das Studium von drei Kindern zumindest teilweise noch mitfinanziert werden.

Die Lösung ergab sich dann völlig unverhofft. Da meine Mutter eh immer in der Praxis mitgearbeitet hat, musste diese dort dann auch korrekt angestellt werden für ca. 550 EUR -> 60 Stunden pro Monat. Damit war meine Mutter plötzlich pflichtversichert in der GKV und der Beitrag (incl. Pflegeversicherung) belief sich auf knapp 100 EUR im Monat (Arbeitgeber + Arbeitnehmer), was günstig war und ist.

 

Nach Praxisübergabe arbeitete meine Mutter nur wegen der Krankenversicherung noch weiter beim Nachfolger. Mit 68 ist sie nun in Rente gegangen und ist nun aber freiwillig in der GKV versichert, weil sie nicht die 90% Zugehörigkeit in der GKV schafft. Aber auch das ist noch deutlich günstiger als PKV. Alle PKV Angebote für den Rückwechsel zum Renteneintritt lagen zwischen 515 EUR und 685 EUR in billigen Tarifen mit recht hoher Selbstbeteiligung. Die Mieterträge und Kapitaleinnahmen erzielt mein Vater und nicht meine Mutter. Mein Vater "verdient" mit seiner Versorgungsrente + VBL + Kapitalerträgen über der BBG und meine Mutter hat ca. 600 EUR Rente. Diese wird dann auf fiktiv die Hälfte der BBG (ca. 2150 EUR) von der Krankenversicherung hochgerechnet.

Die GKV hat dann einen Beitragsbescheid von 373 EUR Monatsbeiträgen (GKV + Pflege) für die GKV erlassen. Daneben zahlt meine Mutter noch 46 EUR Zusatzversicherung für eine Privatversicherung im Krankenhaus.

 

Bzgl. der unterschiedlichen Versorgung. Mein Vater meint, dass er im Krankenhaus immer nach medizinischem Interesse behandelt hat. Ein interessanter Fall macht Spass, spornt an und man kann sich vor seinen Kollegen profilieren /Ansehen erwerben. Die Versicherung hat nie eine Rolle gespielt. Das war in der Praxis genauso, allerdings muss man sich um Privatpatienten menschlich mehr kümmern, um sie zufriedenzustellen, da sie im Fachgebiet Kardiologie ca. das 3-5 fache für die gleiche Leistung bezahlen. Das ist klar.

 

Er selbst ist wegen Unachtsamkeit eines Kollegen bei einer Hüft-OP fast verblutet und lag dann lange auf der Intensivstation. Meine Oma als GKV Patientin wurde in Bad Oeynhausen bei einer Herz-OP hingegen bestens versorgt.

 

Was man sagen kann, egal ob PKV oder GKV. Nach meiner Erfahrung hilft es sehr, wenn z.B. der niedergelassene Arzt ein gutes Netzwerk zu guten Kliniken und Professoren hat, zu denen er die Patienten schicken kann.

Das hat ein Arzt, der sich sofort niederlässt meist nicht und das ist m.E. schlecht für den Patienten egal ob GKV oder PKV. Wichtig ist, dass man an einen guten Arzt kommt. Habe ich als GKV und PKV Patient (als Kind) schon so erlebt.

 

Ich meine, in der PKV bekommt man vor allem schneller Termine, in der Regel eine bessere menschliche Behandlung, aber nur mit Glück auch eine tatsächlich bessere medizinische Behandlung, denn die hängt sehr stark von den Kenntnissen und Beziehungen des behandelnden Arztes ab. Man muss schon auch bedenken, dass ein PKV Patient ein kleiner Goldesel ist, den man immer gern erstmal selbst behandelt und jeder, an den man ihn schickt, das auch so sieht. Wenn ich die Gelegenheit bekomme an einem PKV Patienten eine OP durchzuführen, dann werde ich den nicht an einen kompetenteren Arzt schicken, sondern das selbst erledigen.

 

@Ramstein: Der Tarif ist sensationell. Wie hoch wäre die Selbstbeteiligung? Ist es ein Komforttarif oder ein Spartarif?

 

 

Politisch:

Das System muss umgestellt werden. Meine Eltern haben im System zunächst völlig unwissend optimiert. Da geht aber nur bei Selbständigen, bei denen die Mischung aus PKV Geschäftsinhaber und Mitarbeitender Ehefrau optimal ist. Damit schadet man allerdings der GKV.

Die PKV lohnt sich nur für gesunde, alleinstehende oder Doppelverdiener und setzt massive finanzielle Anreize sich gegen Kinder sowie Eigenbetreuung der Kinder in der Familie zu entscheiden. Daher muss sie reformiert werden und es müssen gleiche Bedingungen geschaffen werden wie in der GKV. Jeder muss aufgenommen werden und Kinder sowie Ehegatten müssen kostenlos mitversichert werden können. Diese "Lebensrisiken" müssen dann im Beitrag wie Krankheitsrisiken im Beitrag kalkuliert werden.

Ansonsten führt das System der PKV zu Rosinenpickerei auf allen Seiten. Die Ärzte nehmen PKV Patienten wegen der Vergütung aus und die PKV schnappt sich nur die besten Risiken heraus. Das funktioniert nicht und das ist seit Jahren so.

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Gast240102

Ich bin Arzt und sehe, wer zunehmend mit AOK - Karte in die Praxis reinspaziert. Das sind immer häufiger Menschen, die noch nie einen Euro Beitrag gezahlt haben und auch nie zahlen werden wahrscheinlich. Da werden Verwandte aus der Türkei oder sonst wo eingeflogen, mit AOK - KArte ausgestattet und ab gehts: Planbare OPs werden in Deutsdchland gemacht, Medikamentenvorräte werden gewünscht, am besten für ein ganze Jahr. Und wenn sich ein dummer Kollege findet gerne noch 6 x Massage auf Kassenrezept. Gleiches gilt auch für manche, eher die meisten, Flüchtlinge. Geschichte aus dem Notdienst neulich: Anruf aus dem Flüchtlingsheim, sich soll Samstag abends um 22:30 zu einer 30 jährigen Frau wegen Halsschmerzen. Auf Grund der Sprachbarriere war eine Beratung am Telefon nicht möglich, es wurde sehr dramatisch dargestellt am Telefon. Vor Ort hatte die Damen dann eine Erkältung und wollte nur Medikamente haben. Ich habe ein Rezept ausgestellt und wurde dan nnoch beschimpft, weil die Flüchtlinge ja keine Möglichkleit haben zur 5 Kilometer entfernten Notdienstapotheke zu fahren. Ich habe mir dann erlaubt auf die Fahrräder vor dem HAus hinzuweisen, ein Mitbewohner hätte die 5 KM durchaus radeln können. Ob ers gemacht hat? Eher nicht, wahrscheinlich haben sie den KRankenwagen angerufen und sich kostenlos in die Klinik fahren lassen. Kostenpunkt: 700 Euro für ein mal Grippaler Infekt!

 

Das GKV-System ist sozialistisch bis zum geht nicht mehr, jeder darf rein, jeder soll angeblich alles bekommen, die Leistungsträger sollen zahlen. Mich nervt es nur noch und ich bin heilfroh selbst privat versichert zu sein. Als Privatpatient sollte man am besten eine hohe Selbstbeteiligung vereinbaren und jede Empfehlung des Arztes hinterfragen, es gibt Kollegen die bei P-PAtienten nur die $-Zeichen sehen.DAs gesparte Geld regelmäßig zurücklegen, gesunder Lebensstil und versuchen, gesund zu bleiben. Eigenverantwortung ist das Stichwort!

 

 

 

Sehe ich exakt auch so. Es ist ein Fehler, dass jeder Zugang zum GKV System hat und das es keine Selbstbeteiligung gibt. M.E. sollten auch in der GKV Selbstbehalte eingeführt werden, um solchen Missbrauch zu verhindern. Wer sich Schlepper für ein paar tausend EUR leisten kann, der sollte sich auch entsprechende Selbstbeteiligungen leisten können.

Das PKV System ist leider von den Anreizen her auch eher gesellschaftschädlich. Es sollte daher ein System geschaffen werden, welches sinnvolle Anreize schafft, aber zugleich Familien nicht übermäßig belastet wie es das PKV System derzeit tut.

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