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ebdem

Mei Pharma

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pteppic

Ja, Helsinn ist auch kein Ankerinvestor. Aber ein starker Partner, der Zahlungen leistet und auch ein Interesse am Erfolg von Procinostad hat.

 

Ich habe die starke Tendenz zu kaufen. Ja. Aber es ist trotzdem kein Fehler das Unternehmen zu diskutieren. Leider finde ich es etwas schwierig, dass hier schon der Entschluss bei vielen feststeht, dass das hier rein gar nichts ist ohne überhaupt zu prüfen, was das Potential sein könnte und was die Fakten sind.

 

Die Fakten? Die sind doch arg ungenau. Du widersprichst da auch Mei Pharma selbst. Letztere sagen (von dir selbst zitiert):

 

As of September 30, 2016, MEI Pharma had $58.9 million in cash, cash equivalents and short-term investments, which the Company believes will be sufficient to fund operations through at least calendar year 2017.

 

Dann behauptest du aber:

Der Cashbestand sollte noch ca. 2,5 Jahre halten und die operativen Verluste ausgleichen können.

 

Das errechnest du vermutlich aus dem Cashbestand geteilt durch den Nettoverlust oder? Wieso kommt Mei Pharma auf einen so viel kürzeren Zeitraum, hast du da schon mal drüber nachgedacht? Was stimmt jetzt 1 Jahr oder 2,5 Jahre? Berechnet Mei dabei die Helsinn-Zahlungen mit ein? Alles Fakten, die du offensichtlich nicht kennst.

Und die Berechnung des Wertes einer Pipeline ist ehrlich gesagt Kaffeesatzleserei, speziell bei Medikamenten in einem so frühen Stadium (ich meine jetzt die beiden in Phase 1). Selbst in Phase 3 können sich die Analysten da nicht einigen und liegen weit auseinander, wie du am Bsp. Gilead sehen kannst.

 

Worst Case wäre für mich: Der Cash ist weg und die zwei Phase 1 Kandidaten taugen ebenfalls nichts. Alles andere ist reines Wunschdenken und Schönrechnen. Solange du nicht ernsthaft die Chancen des Wirkstoffes einschätzen kannst, bleibt es ein Glücksspiel.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Das einzige was noch dafür sprechen würde ist, dass das equity investment vom Helsinn Investment Funds kommt, die sich offenbar spezialisiert haben. Also nicht einfach per Gießkanne 50 startups füttern, in der Hoffnung dass ein Kracher darunter ist.

 

HELSINN GROUP INTRODUCES HELSINN INVESTMENT FUND

 

Ende Seite 1 und Anfang Seite 2 ...

 

Trotzdem ist das keine Garantie für eine erfolgreiche Zulassung. Und wie lange glaubst du musst du mit deinen Anteilen investiert bleiben, bis sich vielleicht ein Gewinn einstellt?

Potential mag vorhanden sein. Aber viel Risiko eben auch. ;)

 

Danke für den Hinweis auf den Helsinn Fund. Positiv ist auch, dass sie mehr als die 5% gekauft haben, die sie mussten.

 

Es ist keine Garantie. Aber davon rede ich auch nicht. Ich habe die Wahrscheinlichkeit, dass ich von Stufe III auf ein Approval komme von 33%. Das berücksichtigt nicht, dass das Medikament Best in Class ist.

Rechne ich mit 33% ist das bei den Zahlungen von bis 444 $ Mio diskontiert auf 350 $ Mio ungefähr 115 Mio $ wert. Diesen Call auf 115 $ Mio kaufe ich für nichts und bekomme sogar noch etwas Cashpolster dazu.

Durch die Meilensteinzahlungen habe ich immer wieder Cashzuflüsse. Der SGA Cashburn liegt bei 5 Mio $ pro Jahr. Die Forschung dürfte ich mehr oder weniger von Helsinn mitfinanziert bekommen. Sollte der Cashburn selbst bei 10 Mio $ liegen, hätte ich erst in 5-6 Jahre Probleme. So viel Risiko sehe ich da nicht. Natürlich kann aber auch alles floppen. Das weiß ich nicht.

 

Ich weiß nicht, wann sich der Wert entfallten wird. Wenn es gut läuft, bekommt Mei Pharma noch Royalities. Das kann locker ein sehr schöner Multibagger werden. Die IW Schätzungen, die ich bis jetzt so gelesen habe, und nachvollziehbar fand, lagen irgendwo bei 7 - 15 $.

 

Aber wir Stockpicker müssen zusammen halten :thumbsup: - wenn man die inflationär zunehmenden ETF-Anleger anschaut, sind wir ja vom aussterben bedroht...

 

Deshalb rate ich im Zweifel: attackieren, kleine Position kaufen und als "ewige call Option" betrachten. Mehr als Geld ( bloß bedrucktes Papier ), kann man nicht verlieren und an Erfahrung gewinnt man(n) garantiert. dry.gif

thumbsup.gif - Es ist gar nicht mal so viel Attacke hier. Das Risiko ist doch auch eher begrenzt. Ganz ausschließen kann ich es aber auch nicht. Eine spannende Call Option ist es auf jeden Fall!

 

 

Ja, Helsinn ist auch kein Ankerinvestor. Aber ein starker Partner, der Zahlungen leistet und auch ein Interesse am Erfolg von Procinostad hat.

 

Ich habe die starke Tendenz zu kaufen. Ja. Aber es ist trotzdem kein Fehler das Unternehmen zu diskutieren. Leider finde ich es etwas schwierig, dass hier schon der Entschluss bei vielen feststeht, dass das hier rein gar nichts ist ohne überhaupt zu prüfen, was das Potential sein könnte und was die Fakten sind.

 

Die Fakten? Die sind doch arg ungenau. Du widersprichst da auch Mei Pharma selbst. Letztere sagen (von dir selbst zitiert):

 

As of September 30, 2016, MEI Pharma had $58.9 million in cash, cash equivalents and short-term investments, which the Company believes will be sufficient to fund operations through at least calendar year 2017.

 

Dann behauptest du aber:

Der Cashbestand sollte noch ca. 2,5 Jahre halten und die operativen Verluste ausgleichen können.

 

Das errechnest du vermutlich aus dem Cashbestand geteilt durch den Nettoverlust oder? Wieso kommt Mei Pharma auf einen so viel kürzeren Zeitraum, hast du da schon mal drüber nachgedacht? Was stimmt jetzt 1 Jahr oder 2,5 Jahre? Berechnet Mei dabei die Helsinn-Zahlungen mit ein? Alles Fakten, die du offensichtlich nicht kennst.

Und die Berechnung des Wertes einer Pipeline ist ehrlich gesagt Kaffeesatzleserei, speziell bei Medikamenten in einem so frühen Stadium (ich meine jetzt die beiden in Phase 1). Selbst in Phase 3 können sich die Analysten da nicht einigen und liegen weit auseinander, wie du am Bsp. Gilead sehen kannst.

 

Worst Case wäre für mich: Der Cash ist weg und die zwei Phase 1 Kandidaten taugen ebenfalls nichts. Alles andere ist reines Wunschdenken und Schönrechnen. Solange du nicht ernsthaft die Chancen des Wirkstoffes einschätzen kannst, bleibt es ein Glücksspiel.

 

Ich lerne beim Schreiben dieser Analyse und bei meinen Beiträgen dazu. Die Phase 1 Kandidaten kann man eigentlich bei der Bewertung vergessen. Mein Fehler. Spannender ist Procinostad. Hier spielt die Hauptmusik. Wieso es spannend ist, habe ich oben beschrieben. Ehrlich gesagt muss ich bei diesem Chance-/Risikoprofil nicht mal im Detail wissen. Ich kriege hier eine sehr gut abgesicherte Chance geschenkt.

 

Die Angabe vom Cashbestand von Mei Pharma lese ich einfach als sehr konservativ. Das ist vorsichtig formuliert, was eigentlich auch gut ist.

Ich errechne meine Angaben aus dem Nettoverlust. Da sind die Meilensteinzahlungen nicht berücksichtigt. Wenn ich mit 20 Mio rechne (was meiner Meinung nach zu hoch ist), komme ich auf 2,5 Jahre. Wenn ich mit 10 Mio rechne, was doppelt so hoch wie die SGA Ausgaben ist, komme ich auf 5-6 Jahre.

 

Du kannst deine Energie gerne darein stecken meine Argumentation und Position zu zerlegen, du kannst aber auch Chance, was das Investment für eine Chance bietet. Wasserdicht wird das Investment sicher nicht. Aber schau dir doch einfach mal den VIC Artikel und die anderen Analysen an. Die Leute haben das auch gut auf den Punkt gebracht.

 

Ich berechne den Wert der Pipeline auch nur aus der Wahrscheinlichkeit. Allein mit der statistischen Wahrscheinlichkeit wäre sie schon doppelt so hoch wie die MK.Wert ist die Pipeline definitiv etwas.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Du willst es nicht verstehen, oder?

Meilensteinzahlungen sind nachträgliche Zahlungen bei erreichen eines Ziels. Da wird gar nichts finanziert. Scheitert die Phase 3, ist das Unternehmen genau 0 USD wert. Da gibt es keine Meilensteinzahlungen und auch sonst nichts. Und das Cash geht drauf für die Kosten in Phase III.

Zudem wäre es für dich sehr nachteilig, wenn diese Milestone-Zahlungen mittels EK passieren, wie das ja offensichtlich schon geschehen ist. Denn DU wirst dann schön verwässert, was sich auch im Kurs bemerkbar machen sollte.

 

Die Wahrscheinlichkeit von 33% ist zwar nett auf den Gesamtmarkt. Für das einzelne Produkt bringt dir das aber nichts. Das ist weiterhin ein digitales Auszahlungsprofil: Klappt Phase 3 - dicker Gewinn, klappt Phase 3 nicht - quasi Totalverlust. Daher ist es völlig unsinnig, daraus einen Erwartungswert zu errechnen, denn den wird es nicht geben. Das könntest du machen wenn du 100 Venture Biotechunternehmen im Portfolio hättest, aber nicht bei einem Einzelnen.

 

Da du die Frage nicht beantwortet hast nochmal: Wieso glaubst du gibt das Unternehmen an, dass der Cashbestand bis Ende 2017 reichen wird? Meine Erfahrung mit Venture Unternehmen ist, dass die abgegebenen Prognosen nur sehr selten halten und so gut wie nie konservativ sind.

 

Ich führe dann nochmal ein nettes Zitat hinzu:

 

Zur Phase 3 Studien kann ich aus eigener Erfahrung folgendes beitragen:

 

1. Es dauert immer länger als erwartet.

2. Es wird immer teurer als erwartet.

3. Es gibt mindestens eine, meistens zwei bis drei Krisen, die den Kurs deiner Aktie abschmieren lassen. Also niemals ein SL setzen. Es geht um alles oder nichts.

 

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

@ DrFaustus

Abseits der Sachebene muss ich mich jetzt mal persönlich an dich richten. Wir können hier gerne offen diskutieren und auch Fehleinschätzungen machen und diese dann gerne im weiteren korrigieren und dazu lernen. Dafür ist das hier alles da. Aber ich will nicht von dir belehrt werden. Solche Aussagen wie "Du willst es nicht verstehen, oder?" gehören dazu. Du hast die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen. Das sieht man beim Punkt Liabilities und auch in deinem Post.

Ehrlich gesagt habe ich bei so einem Stil schon gar keine Lust mehr hier etwas vorzustellen. Kritik gerne, aber bitte konstruktiv und nicht missionarisch.

 

Außerdem solltest du vielleicht noch mal alles durchlesen, was hier steht. Das Unternehmen ist auch keine 0 Dollar wert, wenn Phase III scheitert. Der Cash ist ja immer noch da. Außerdem gibt es noch zwei andere Projekte in der Pipeline, die vllt bis dahin Erfolge gezeigt haben. Was du da schreibst ist einfach falsch.

Wieso soll ich denn die Assets des Unternehmens nicht bewerten können? Sind für dich alle Projekte in der Pipeline 0 € wert?

Sie haben 60 Mio $ Cash. Der Cashburn liegt bei ca. 20 Mio §. Das reicht bis Ende 2019. Die Kosten für die Entwicklung in Phase III liegen bei ca. 40 Mio $. 20 Mio $ hat Helsinn schon gezahlt.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

@ DrFaustus

Abseits der Sachebene muss ich mich jetzt mal persönlich an dich richten. Wir können hier gerne offen diskutieren und auch Fehleinschätzungen machen und diese dann gerne im weiteren korrigieren und dazu lernen. Dafür ist das hier alles da. Aber ich will nicht von dir belehrt werden. Solche Aussagen wie "Du willst es nicht verstehen, oder?" gehören dazu. Du hast die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen. Das sieht man beim Punkt Liabilities und auch in deinem Post.

Ehrlich gesagt habe ich bei so einem Stil schon gar keine Lust mehr hier etwas vorzustellen. Kritik gerne, aber bitte konstruktiv und nicht missionarisch.

 

Außerdem solltest du vielleicht noch mal alles durchlesen, was hier steht. Das Unternehmen ist auch keine 0 Dollar wert, wenn Phase III scheitert. Der Cash ist ja immer noch da. Außerdem gibt es noch zwei andere Projekte in der Pipeline, die vllt bis dahin Erfolge gezeigt haben. Was du da schreibst ist einfach falsch.

Wieso soll ich denn die Assets des Unternehmens nicht bewerten können? Sind für dich alle Projekte in der Pipeline 0 € wert?

Sie haben 60 Mio $ Cash. Der Cashburn liegt bei ca. 20 Mio §. Das reicht bis Ende 2019. Die Kosten für die Entwicklung in Phase III liegen bei ca. 40 Mio $. 20 Mio $ hat Helsinn schon gezahlt.

 

 

Wenn Phase III scheitert ist kein Cash mehr da, denn das Cash wird für Phase III verwendet! Milestonezahlungen gibt es keine, weil gescheitert. Ende der Geschichte. Was dann aus den anderen beiden Frühstadien wird? Keine Ahnung. Mit dem vorhandenen Cashburn, wird man die aber kaum weiter finanziert bekommen.

 

Du kannst die Assets nicht bewerten, da du nicht weißt ob Phase III erfolgreich sein wird oder nicht. Das ist der alles entscheidende Punkt. Und da hilft dir keine Marktwahrscheinlichkeit. Daraus einen Erwartungswert zu errechnen ist, wie schon geschrieben, Unsinn. Des Weiteren bewertest du den Vertrag mit den maximal vereinbarten 444 Mio. USD. Du kennst den Vertrag aber nicht und weißt nicht wann genau welcher Betrag fällig wird. Was wenn die 444 nur in einem extrem günstigen Fall fällig werden und im Normalcase nur, sagen wir, 200 Mio. fällig werden? Du hast zu wenig Information und die, die du hast rechnest du dir schön.

 

Das war es von mir. Ich wünsche dir, dass das Ding fliegt. Ich würde aber zu gerne sehen, wie du hier reagierst wenn nicht und das Ganze quasi ein Totalverlust wird...

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
Es ist keine Garantie. Aber davon rede ich auch nicht. Ich habe die Wahrscheinlichkeit, dass ich von Stufe III auf ein Approval komme von 33%. Das berücksichtigt nicht, dass das Medikament Best in Class ist.
Ob es "best in class" ist, das wird sich noch herausstellen. Bevor die klinische Entwicklung beendet ist, wird man so etwas wohl kaum wissen. Könntest du bitte noch die Quelle angeben, mit der du auf eine 33%iger Erffolgswahrscheinlichkeit schliesst? Ganz generell kann man so eine Wahrscheinlichkeit natürlich in seine Kalkulationen einbeziehen. Bei einem "One trick Pony" wie Mei macht das aber eher wenig Sinn. Denn da gibt es nur schwarz oder weiss. Denn entweder fliegt das Projekt oder es stürzt ab und muss abgeschrieben werden. Niemals wird es aber 33% Erfolg haben. Etwas anderes ist es, wenn du ein Pharmaunternehmen mit einer echten Pipeline von 10 oder mehr Phase II/III Projekten betrachtest. Dann macht es Sinn, mit Wahrscheinlichkeiten zu rechnen.

 

Die Angabe vom Cashbestand von Mei Pharma lese ich einfach als sehr konservativ. Das ist vorsichtig formuliert, was eigentlich auch gut ist.

Ich errechne meine Angaben aus dem Nettoverlust. Da sind die Meilensteinzahlungen nicht berücksichtigt. Wenn ich mit 20 Mio rechne (was meiner Meinung nach zu hoch ist), komme ich auf 2,5 Jahre. Wenn ich mit 10 Mio rechne, was doppelt so hoch wie die SGA Ausgaben ist, komme ich auf 5-6 Jahre.

Da Mei die Phase III aus seinem Cash-Bestand finanziert (so habe ich dich zumindest verstanden), wirst du mit den 60 Mio gerade mal hinkommen, um die Phase III Studie zu finanzieren und die Firma am Leben zu erhalten. Danach ist die Kasse leer. Ein üblicher nächster Zeitpunkt für eine nächste Meilensteinzahlöung wäre die Einreichung der NDA bei der FDA. Das ist typischerweise 6 -12 Monate nach Ende der Phase III. Häufig triggert aber auch erst die Zulassung die nächste Meilensteinzahlung, denn darauf kommt es dem Lizenznehmer ja an.

 

Ich will dir das Investment damit nicht ausreden, aber du solltest dir nicht einreden, dass du dabei irgendwelche Sicherheiten hast oder gar etwas geschenkt bekommst. Sein Geld in so ein Unternehmen zu stecken, ist wie eine Wette auf den Erfolg des klinischen Projekts. Es gibt Leute in diesem Geschäft, die sagen, man könne anstatt zu investieren auch gleich sein Geld zur Spielbank tragen. Ich persönlich denke aber, wenn man sich gut mit der Indikation, den Eigenschaften des Produkts, seinen Vorteilen und auch seinen Problemzonen etc. auskennt, dann hat man auch bei solch einem Investment eine Chance, die ein kleines bisschen höher liegt als die am Roulette-Tisch.

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric

Nachtrag: Ich habe die Tabelle mit deiner Auflistung zu den Wahrscheinlichkeiten nun gesehen. Muss ich bei der ersten Durchsicht überlsene haben. Wie schon erläutert, kannst du das aber für deine persönliche Bewertung dieser Firma vergessen. Es gibt eine gewisse Chance auf Erfolg und genau darauf wettest du. Nur wenn das Projekt Erfolg hat, zahlt sich das Investment aus. Sonst nicht.

 

Ein ganz genereller Kommentar zu diesen Übersichten. Sie sind ganz hilfreich, um eine Idee zu bekommen, wie hoch die Risiken sein können. Und die sind in der Onkologie offenbar maximal hoch, denn hier findest du die kleinste Prozentzahl, gleichzeitig aber die meisten Projekte. Übersetzt bedeutet dass, dass du hier sehr viele Möglichkeiten hast, auf das komplett falsche Pferd zu setzen. Für mich wäre das ein Warnsignal, dass man sich genauer mit den wissenschaftlichen Inhalten auseinandersetzen sollte, was bei Antiinfectives oder einem Hämatologyprojekt mit doppelt so hoher Erfolgswahrscheinlichkeit u.U. vernachlässigt werden könnte. Die Onkologie setzt sich zudem natürlich aus einer Reihe verschiedener Bereiche zusammen und zwischen denen kann es dann auch noch riesige Unterschiede bei der Wahrscheinlichkeit für den Erfolg einer klinischen Entwicklung geben. In Einzelfällen mag sie sogar bei 0% liegen, wenn an die Vergangenheit betrachtet.

 

Noch ein Kommentar zu "best in class": Das Unternehmen schrieb genau geniommen das: "potential best-in-class pharmacokinetic properties". Man beachte die Einschränkung "potential" und die nicht unbedeutende Tatsache, dass es bei dieser Beurteilung nicht um die Effektivität sondern lediglich um die Pharmacokinetik geht. Etwas anderes kann man derzeit logischerweise auch noch gar nicht bewerten!

 

Wieso soll ich denn die Assets des Unternehmens nicht bewerten können? Sind für dich alle Projekte in der Pipeline 0 € wert?
Für das Unternehmen sind sie durchaus etwas wert. Ein Investor sollte diese sehr frühen Projekte bei so einem Unternehmen allerdings mit 0 bewerten. Warum? Nach Ende der Phase III gibt es keine finanziellen Mittel, um diese Substanzen in / durch die Phase I zu bringen. Um das zu schaffen, muss das Unternehmen neues Geld einsammeln. Das klappt dann nur auf der Basis einer dramatisch geringeren Bewertung. Und die Chancen dafür stehen nicht sehr hoch. Das bedeutet, diese präklinischen Projekte sind ein potentielles Add-on für den Fall eines Erfolges der Phase III, aber dann brauchst du als Investor diese minimale Wertsteigerung ehrlich gesagt nicht mehr. Im Falle eines Scheiterns der Phase III, werden sie dir aber ganz sicher nicht den Allerwertesten retten... wink.gif

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kariya
· bearbeitet von kariya

pracinostat heisst der Stoff?

 

Warum stehen da noch keine Ph 3 drin? nn zugelassen? Wäre komisch. Gut, ct.gov ist die off Seite der Aufsichtsbehörde und manchmal etwas träge in der Aktualisierung. Muss also nichts bedeuten. Wann sollen die denn starten und in Kombi mit welchem Produkt? Gibt es bei Zytostatika überhaupt noch solo Anwendungen? Mei hat einen breakthrough für die Kombi mit Azacitidine (Vidaza). Ist das die die jetzt anrollende Ph3? Wäre natürlich ein pluspunkt, denn damit kriegt man die Zulassung u U etwas schneller durch die FDA....

 

https://clinicaltria...t&Search=Search

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Noch ein Kommentar zu "best in class": Das Unternehmen schrieb genau geniommen das: "potential best-in-class pharmacokinetic properties". Man beachte die Einschränkung "potential" und die nicht unbedeutende Tatsache, dass es bei dieser Beurteilung nicht um die Effektivität sondern lediglich um die Pharmacokinetik geht. Etwas anderes kann man derzeit logischerweise auch noch gar nicht bewerten!

Danke für deinen guten Kommentar! Kannst du mir diesen Abschnitt bitte noch mal in anderen Worten erklären? Ich verstehe es glaube ich, bin aber nicht ganz sicher was du meinst.

 

pracinostat heisst der Stoff?

 

Warum stehen da noch keine Ph 3 drin? nn zugelassen? Wäre komisch. Gut, ct.gov ist die off Seite der Aufsichtsbehörde und manchmal etwas träge in der Aktualisierung. Muss also nichts bedeuten. Wann sollen die denn starten und in Kombi mit welchem Produkt? Gibt es bei Zytostatika überhaupt noch solo Anwendungen? Mei hat einen breakthrough für die Kombi mit Azacitidine (Vidaza). Ist das die die jetzt anrollende Ph3? Wäre natürlich ein pluspunkt, denn damit kriegt man die Zulassung u U etwas schneller durch die FDA....

 

https://clinicaltria...t&Search=Search

 

Ja, es ist Pracinostat. Die Phase III wird gerade geplant. Es soll in Kombi mit Azacitidine verabreicht werden.

 

Auch auf Basis eurer guten Kritik habe ich mir noch mal etwas ausführlicher Gedanken über das potentielle Investment gemacht:

 

Risiken

Das Risiko bei Mei Pharma besteht in folgendem:

  • Reproduktion der Ergebnisse aus Phase II in Phase III: Die Ergebnisse für Pracinostad in Phase II waren sehr vielversprechend und zeigten das Potential eines Best in Class Medikaments. post-27996-0-72128400-1484928834_thumb.png Die Zahl der Studienteilnehmer war mit 50 für eine Phase II Studie eher hoch. Es besteht das Risiko, dass diese guten Ergebnisse in Phase III nicht mehr oder nur schlechter wiederholt werden können. Das ist das zentrale Risiko für den langfristigen Investor, da ohne die positive Entwicklung von Pracinostad keine weiteren Cash-Zahlungen erfolgen werden. Dieses Risiko scheint mir jedoch aktuell in den Aktienkurs eingepreist zu sein.
  • Finanzierung: Die Finanzierung der Phase III Entwicklung für Pracinostad scheint gesichert zu sein. Im GB 2016 spricht das Unternehmen davon, dass die Phase III voll ausfinanziert ist (http://www.meipharma...ar/phase-3.html und http://www.meipharma...ts-message.html). Das Cashpolster sollte Stand März 2017 ca. 55 Mio $ betragen (59 Mio zum 30. September 2016 -2x4,5 Mio $ Cashburn pro Quartal + 5 Millionen Zahlung von Helsinn). Der Cashburn für das Jahr 2015/2016 (endete am 30. Juni 2016) lag bei ca. 20 Mio $, im Quartal vom 30. Juni bis 30. September bei 4,5 $ Dollar. Auf Basis dieser Daten dürfte der Cash 33 Monate (55 Mio/20 Mio Cashburn p.a.) bis 37 Monate (55 Mio/18 Mio Cashburn p.a.) reichen. Bei einem Cashburn von 4 Mio pro Quartal würden die Reserven ca. 41 Monate reichen. Nach Auskunft der IR dürfte der Phase III wie folgt aussehen: "Site recruitment for the Phase III AML study is ongoing, with patient enrollment expected within the next few months. We expect it will take approximately 30 months to enroll an estimated 500 patients and about another 12 months of follow up before unblinding." Mit weitere Zahlungen von Helsinn ist außer der Zahlung zum 01. März nicht zu rechnen. Die nächste Zahlung wird es beim Passieren einer regulatorischen Hürde geben: "The $5 million payment on March 1 is the last of the development milestones. The remaining milestones are regulatory (e.g. FDA approval) or sales-based." Auf Basis des letzten Cashburns dürfte die Entwicklung zu einem sehr großen Teil finanziert sein. Die Cashsituation muss man aber genau im Auge behalten.
  • Kapitalerhöhung: Sollte der Cash schneller verbraucht sein, dann besteht die Gefahr einer Kapitalerhöhung. Diese kann besonders schmerzhaft sein, wenn Pracinostad floppen sollte. Zentral ist also der Erfolg von Pracinostad, da die Ertragsaussichten des Medikaments eine Kapitalerhöhung kompensieren sollten.

Durch die Partnerschaft mit Helsinn ist das Vermarktungsrisiko nach einer FDA Zulassung begrenzt, da Helsinn als Partner mit eigenem Vertriebsnetz die globale Vermarktung betreiben wird.

Sollte Helsinn pleite gehen, bestehen auch noch weitere Risiken. Dieses Szenario scheint mir jedoch unwahrscheinlich. Zudem wurden Zahlungen bereits geleistet.

 

Bewertung

Zentraler Bestandteil der Bewertung ist die Pipeline:

 

post-27996-0-29609500-1484928845_thumb.png

 

Der Cash von MEIP ist als Aktionär eher zu vernachlässigen, da er vor allem eine Absicherung für die Forschung bietet. Diese scheint damit auf absehbarer Zeit gesichert und finanziert zu sein.

 

Zentral ist mit Blick auf die Pipeline der Erfolg: Die weiteren Medikamente in der Pipeline von Mei Pharma sind zu vernachlässigen, da sie noch in einem sehr frühen Stadium sind. Ihre erfolgsversprechende Werte, die sie in Phase I gezeigt haben, könnten aber ein Asset für Mei Pharma werden. Aktuell verursachen sie aber nur Entwicklungskosten.

 

Die zentrale Frage ist daher: Schafft Mei Pharma es mit einer Studie mit 500 Patienten einen vergleichbaren Erfolg zu erzielen wie mit der Phase II Studie mit 50 Patienten?

 

Wenn ja, dann hat der Wirkstoff gegenüber der Behandlung eine deutlich bessere Wirkung als bereits zugelassene Verfahren und scheint auch Vorteile gegenüber Konkurrenzprodukten zu bieten (siehe z.B: Greenwood Investors). Durch Meilensteinzahlungen auf Basis der Verkäufe und Royalities hat Mei Pharma dann Aussichten auf Zahlungen in Höhe von bis 444 Mio $ + Royalities. Von den Zahlungen, die Mei Pharma von Helsinn erhält, sind jedoch auch Zahlungen an S*Bio zu leisten:

"In August 2012, we entered into a definitive asset purchase agreement with S*Bio, pursuant to which we agreed to acquire

certain assets comprised of intellectual property and technology including rights to Pracinostat, in exchange for $500,000 of common stock. On August 22, 2012, we completed the asset purchase and issued 195,756 shares of common stock to S*Bio. We also agreed to make certain milestone payments to S*Bio based on the achievement of certain clinical, regulatory and net sales-based milestones, as well as to make certain contingent earnout payments to S*Bio. Milestone payments will be made to S*Bio up to an aggregate amount of $75.2 million if certain U.S., E.U. and Japanese regulatory approvals are obtained and if certain net sales thresholds are met in North America, the E.U. and Japan. The first milestone payment of $200,000 in cash plus $500,000 payable in cash or in shares of the Company’s common stock will be due upon the first dosing of a patient in a Phase III clinical trial or other pivotal trial, for any indication. Subsequent milestone payments will be due upon certain regulatory approvals and sales-based events. As of June 30, 2016, the Company has accrued $250,000 for potential future payments."

Bei einer Zulassung in den USA würde ich davon ausgehen, dass Mei Pharma ca. 40 Mio $ an Zahlungsverpflichtungen hat. Trotzdem bieten die Zahlungen von Helsinn die Chance auf Cashflows in vielfacher Höhe der aktuellen Marktkapitalisierung Mei Pharmas.

 

Wenn nein, dann hat Mei Pharma die beiden anderen Medikamente weiterentwickeln und hier vielleicht Fortschritte erzielen können. Natürlich können diese Medikamente auch gefloppt sein. In diesem Worst Case Szenario könnte Mei Pharma ohne Cash und Assets in Form von entwicklungsfähigen Medikamenten dastehen. Das ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

 

Stand heute geht der Markt, der Mei Pharma zum Cashbestand bewertet, davon aus, dass Pracinostad mehr oder weniger tot ist. Sonst würde er Pracinostad einen Wert zuweisen.

Die zukünftigen, potentiellen Cashflows von Mei Pharma sind also kaum in das Unternehmen eingepreist. Aus meiner Sich müsste das Unternehmen trotz Cashburn allein durch die Aussicht auf die Cashflows eine fast doppelt so hohe MK in Höhe von ca. 105 Mio $ haben (statistische Eintrittswahrscheinlichkeit in Höhe von 35%, Annahme von 300 Mio $ als Zahlung, ohne Cashbestände (444 Mio $ - 40 Mio Zahlung an S*Bio - 104 Mio $ für Diskontierung und eher mittleren Markterfolg + keine zusätzlichen Royalities)).

 

Werttreiber für die Aktie sollten in den nächsten Quartalen gute Ergebnisse aus der Phase III Studie von Pracinostad sein. Das kann dazu führen, dass der Markt Pracinostad einen Wert zurechnet. Eine Verdoppelung bis Vervierfachung wäre hier durchaus möglich.

 

Insiderkäufe

Insiderkäufe wären ein guter Indikator für die Qualität der Chance, die Mei Pharma bietet. Ich bin leider bis jetzt auf keine gestoßen.

Mein Investmentrahmen

Ich persönlich tendiere dazu ca. 3% meines Kapitals in Mei Pharma zu investieren. Es ist kein risikofreies Investment, bietet aber auf der aktuellen Bewertung aber interessante Chancen. Fundamental sehe ich für die nächsten zwei Jahre nur ein geringes Downsiderisiko. Die Phase III für Pracinostad ist finanziert und das Medikament hatte erfolgreiche Ergebnisse in Phase II. Das übersieht der Markt.

 

Je nach aktueller Faktenlage bin ich dann aber durchaus so opportunistisch, dass ich mich auch von Aktien trennen werde, wenn der Markt die Chancen von Pracinostad besser einpreist und damit auch das Downsiderisiko steigt. Verkaufsschwellen sollten hier zwischen 2,50 $ bis 6 $ liegen. Ein Teil des Investments als Buy&Hold zu halten, kann sich bei einem solchen Vorgehen unter dem Strich auch lohnen, wenn Pracinostad doch floppen sollte. Als striktes Buy and Hold Investment betrachte ich Mei Pharma auf keinen Fall. Vielmehr ist hier auf Basis der Faktenlage aktiveres Handeln sinnvoll.

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pteppic

Hi Ebdem,

 

das hat doch schon mehr Fakten drin, als vorher. Die Chancen deines Investments sehr ich übrigens durchaus. Wenn der Wirkstoff durchgeht, dann wird der Euro rollen. Aber das tut er auch, wenn ich im Roulette auf die richtige Zahl setze. Darf ich dich also trotzdem noch auf einen Denkfehler aufmerksam machen?

 

Du sagst, dass MEI nach dem aktuellen Cash bewertet sei. Anderseits führst du an,dass "der Cash von MEIP für Aktionäre eher zu vernachlässigen ist, da er vor allem eine Absicherung für die Forschung bietet". Das ist ein Widerspruch. Auf der einen Seite hast du dich zu der Erkenntnis durchgerungen, dass der Cash sowieso weg ist, eben weil er für die Phase 3 gebraucht wird, aber anderseits glaubst du immer noch, dass die Aktie ihre Bewertung dem Cash verdankt. Meiner Meinung nach wird die Aktie nach den Erfolgsaussichten von Pracinostat bewertet und nicht wegen des Cashs. Der ist am Ende der Phase 3 weg, ganz egal wie es ausgeht. Von Valuseite her gibt es da also nichts zu gewinnen. Und auf Grund deiner mangelnden Expertise in Sachen Onkologie weiß ich nicht, wie du die Chance beurteilen willst, dass das was wird. Was also unterscheidet deine Investition von einem Glücksspiel?

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Gerne gehe ich auf deine Fragen ein.

 

Hi Ebdem,

 

das hat doch schon mehr Fakten drin, als vorher.

Tut mir leid, aber wenn du hier Unverschämtheiten verteilen willst, ist das einfach mega ätzend und demotivierend. Ich mach das hier alles freiwillig und teile gerne meine Ideen. Diese sind immer Faktenbasiert, aber vielleicht nicht immer ganz klar und sortiert, aber um hier weiterzukommen ist das Forum ja da. Meiner Meinung nach ist es jedoch nicht da, um beispielsweise belehrend, unverschämt oder überheblich aufzutreten. Vielmehr sollte man sich gegenseitig bestärken, verbessern und weiterbringen. Sowas können auch Männer wink.gifthumbsup.gif

 

Die Chancen deines Investments sehr ich übrigens durchaus. Wenn der Wirkstoff durchgeht, dann wird der Euro rollen. Aber das tut er auch, wenn ich im Roulette auf die richtige Zahl setze. Darf ich dich also trotzdem noch auf einen Denkfehler aufmerksam machen?

 

Du sagst, dass MEI nach dem aktuellen Cash bewertet sei. Anderseits führst du an,dass "der Cash von MEIP für Aktionäre eher zu vernachlässigen ist, da er vor allem eine Absicherung für die Forschung bietet". Das ist ein Widerspruch. Auf der einen Seite hast du dich zu der Erkenntnis durchgerungen, dass der Cash sowieso weg ist, eben weil er für die Phase 3 gebraucht wird, aber anderseits glaubst du immer noch, dass die Aktie ihre Bewertung dem Cash verdankt. Meiner Meinung nach wird die Aktie nach den Erfolgsaussichten von Pracinostat bewertet und nicht wegen des Cashs. Der ist am Ende der Phase 3 weg, ganz egal wie es ausgeht. Von Valuseite her gibt es da also nichts zu gewinnen. Und auf Grund deiner mangelnden Expertise in Sachen Onkologie weiß ich nicht, wie du die Chance beurteilen willst, dass das was wird. Was also unterscheidet deine Investition von einem Glücksspiel?

Sehr schön. Es freut mich, dass die Chance siehst.

Ich finde es auch gut, dass du an diesem Punkt ansetzt. Es ist eine Unschärfe (das Wort Fehler ist auch wieder so rolleyes.gifwink.gif), die man sich auf jeden Fall mal anschauen sollte. Ich folge der Idee, dass man Unternehmen auf Basis ihrer künftigen zu erwarteten Cashflows bewerten kann. Deswegen habe ich weiter oben auch konservativ genommen einen "heutigen Wert" von 105 Mio $ für die Chance auf die zukünftigen Cashflows ausgerechnet (siehe unter wenn nein). Die aktuelle Marktkapitalisierung ist aber ungefähr auf dem Cashniveau, das man zumindest teilweise heute dazurechnen könnte. Man kann es aber auch weglassen, da es in Zukunft abnimmt. Trotzdem solllte die Chance konservativ genommen ungefähr der doppelten MK entsprechen. Diese bewertet der Markt meiner Meinung nach aktuell gar nicht (Cash + Chance) oder unzureichend (Chance). Von daher liegt hier meiner Meinung nach eine Unterbewertung vor. Diese Unterbewertung sollte sich hoffentlich Stück für Stück auflösen, wenn der Markt merkt, dass es diese Chance gibt. Ich würde mich dann auch (auf Basis der aktuellen Faktenlage) eventuell von eingen Aktien trennen, insbesondere wenn die Downsidechance steigt.

Natürlich könnte ich mich auch irren und der Markt tradet immer nur zum Cashlevel. Der historische Chart sagt mir jedoch eher etwas anderes: http://www.finanznac...-pharma-inc.htm

 

Die Chance auf zukünftige Cashflwos kann ich aktuell auf Basis von Statistiken von berechnen und dafür einen ungefähr Wert bestimmen. Wenn es in ungefähr 42 Monaten zur Zulassungsfrage kommt, dann verwandelt es sich in eine Auswahl mit verschiedenen Graustufen (z.B. keine FDA Zulassung, Überprüfung der FDA Entscheidung, Standardzulassung, Breakthrough), die auch negativ für mich als Aktionär sein kann.

 

Lies dir bitte noch mal meinen Text durch. Der Cash ist nicht weg egal wie es ausgeht (FDA Approval = neuer Cash). Es ist auch kein Glücksspiel, weil wir ja die Studienergebnisse der Studie mit 50 Personen haben. Diese zeigen klare Verbesserungen zum bestehenden Medikamentenangebot (potential best in class). Von daher will ich hier gerne darüber diskutieren, wo die Gefahr liegen könnte das Ergebnis von 50 Studienteilnehmer*innen auf 500 Studienteilnehmer*innen zu reproduzieren. Ein Glückspiel ist das für mich nicht, eher ein kalkulierbares Risiko.

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pteppic

Ich will weder arrogant noch Oberlehrer sein und falls das so durchgekommen ist, tut es mir leid.

 

Wenn du es (den besagten "Denkfehler") von mir nicht hören magst, dann lies dir den zweiten Beitrag von Kai Eric nochmal durch. Z.B. das hier (oder die Beiträge von Dr.Faustus):

 

Wie schon erläutert, kannst du das aber für deine persönliche Bewertung dieser Firma vergessen. Es gibt eine gewisse Chance auf Erfolg und genau darauf wettest du. Nur wenn das Projekt Erfolg hat, zahlt sich das Investment aus. Sonst nicht.

 

Manche nennen es Glücksspiel, andere halt Investition. Und damit ziehe ich mich hier auch zurück.

 

Good luck!

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kariya
· bearbeitet von kariya

Von daher will ich hier gerne darüber diskutieren, wo die Gefahr liegen könnte das Ergebnis von 50 Studienteilnehmer*innen auf 500 Studienteilnehmer*innen zu reproduzieren.

Die Unterschiede zwischen Phase 2 und 3 liegen nicht nur in der Zahl der Patienten. In Phase 2 geht es im Wesentlichen um Wirksamkeit und Dosisfindung am erkrankten Patienten, das heisst von den 50 Patienten wurden möglicherweise nur 5 oder 10 mit der in Ph 3 zum Einsatz kommenden "optimalen" Dosis behandelt. Heilung selbst spielt in Phase 2 gar keine Rolle, bestenfalls ist das ein gerne mitgenommener sideeffekt. In Ph 3 ist Heilung der entscheidende Faktor. Neben den bei optimaler Dosis dann natürlich neu oder gehäuft auftretenden Nebenwirkungen. Das Potential also einfach per Dreisatz von Ph 2 nach 3 übertragen, das geht natürlich nicht.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

@ pteppic: Danke!

Ja, ich "wette" auf den Erfolg von Pracinostad. Das ist eine Entscheidung, die eher den Charakter einer Ja oder Nein Entscheidung hat.

Aber ich "wette" auch darauf, dass der Markt erkennt, dass hier eine Chance auf zukünftige Cashflows besteht und sich dadurch der Preis erhöht.

 

Beide Wetten sind abgesichert durch die erfolgreiche Ergebnisse der Studien aus Phase II für Pracinostad. Es handelt sich um eine Behandlung für AML von Patienten über 75.

post-27996-0-08012900-1485095381_thumb.png Quelle

 

CR Rate steht für die Complete Response Rat:

Complete Response (CR): Complete response means all detectable tumor has disappeared. If a treatment does cure some patients, those patients will have their tumor disappear. A CR is a potential cure. If you have advanced cancer a CR is also the best result you can actually see from treatment. Even so, a complete response does not necessarily mean the patient is cured. Even when no tumor can be seen on scans, there can be residual tumor which is too small to detect, and so unfortunately, complete responses may not last. Whether a complete response is likely to last can often be gauged by looking at the history of the type of treatment that produced the response in your type of cancer. In some situations very few complete responses are cures and in others most are cures. To find out, you have to research your cancer and the treatment in question.
Quelle

Sie ist mit 42% doppelt so hoch wie bei bekannten Therapien.

 

Die 60-day mortality rate liegt niedriger, was ein gutes Zeichen ist. Dafür liegt die 1-Jahr Überlebensrate bei 62%, was höher ist bisher. Besonders gefällt mir das median overall survival:

The length of time from either the date of diagnosis or the start of treatment for a disease, such as cancer, that half of the patients in a group of patients diagnosed with the disease are still alive. In a clinical trial, measuring the median overall survival is one way to see how well a new treatment works. Also called median survival.
Quelle

Es liegt mit 19,1 Monaten deutlich höher. Gerade bei Patienten, die über 75 Jahre alt sind, ist hier jeder Monat ein Gewinn.

 

@ kariya: Zum optimalen Dosing gibt es noch eine weitere Studie. So wie ich es verstanden habe, wurden in Phase II 50 Patienten ohne das optimale Dosing gut behandelt. Nebenwirkungen schienen kein großes Problem gewesen zu sein.

The length of time from either the date of diagnosis or the start of treatment for a disease, such as cancer, that half of the patients in a group of patients diagnosed with the disease are still alive. In a clinical trial, measuring the median overall survival is one way to see how well a new treatment works. Also The combination of Pracinostat and azacitidine was generally well tolerated in the study, with no unexpected toxicities. The most common grade 3/4 treatment-emergent adverse events included febrile neutropenia, thrombocytopenia, anemia and fatigue.alled median survival.
Quelle

 

Die Ergebnisse empfinde ich als gut. Natürlich kann ich sie nicht einfach in der Phase III reproduzieren. Aber ich sehe hier eine sehr gute Chance, dass Pracinostad in Phase III zugelassen wird, wenn ähnliche Ergebnisse erzielt werden können. Natürlich lass ich mich hier aber auch noch eines besseren belehren.

 

Wert der Aktien von Mei Pharma

Um es noch mal zu verdeutlichen: Den fairen Wert von Mei Pharma sehe ich aktuell und für die nächsten zwei Jahre als Mix des Cashbestandes + den zukünftigen, möglichen Cashflows. Auf Basis dessen müsste Mei Pharma aktuell fair über 3 $ gehandelt werden (0,50-1,50 $ für den Cash, 1,5 - 2.50 $ für den möglichen Cashflow). Das ist nicht der Fall, da die Chancen durch Pracinostad nicht eingepreist sind. Von daher sehe ich aktuell in der 42 monatigen Phase III mehr Upside als Downside, da die ignorierten Chancen zur Kenntnis genommen werden sollten. Grenze nach unten sollte der Cashbestand sein.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Nochmal: Nein, die Grenze nach unten ist nicht der Cashbestand! Denn das Cash ist nach Ende der Phase III weg. Wenn Phase III scheitert ist die Grenze nach unten 0 USD je Aktie bzw. das bisschen was für die restliche Pipeline noch erzielt werden kann.

Der Cash fließt auch nicht in die Bewertung mit ein, denn die zukünftigen CF werden nur erzielt wenn der Cash durch Phase III aufgebraucht wird. Daher ist das Unternehmen mehr oder weniger fair bewertet zur Zeit (wenn man den möglichen Cashflow so prognostiziert wie du das tust). Glaubst du ernsthaft die Chancen eines möglichen Blockbuster Medikamentes werden vom Markt nicht eingepreist? Ernsthaft?!

Versetze dich doch mal in folgende Situation. Es ist das Jahr 2020. Phase III ist gerade aufgrund einer unvorhergesehenen heftigen Nebenwirkung gescheitert. Wieviel ist das Unternehmen nun wert?

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ebdem

Meiner Meinung nach ist der Cashbestand für die nächsten zwei Jahre die Grenze nach unten. Bis dahin ist auch noch nicht klar, ob die Phase III scheitert. Von daher wird der Raum des fairen Werts in dieser Zeit aus (reduziertem) Cashbestand und Wert der potenziellen Erträge der restlichen Pipeline gebildet. Aktuell wird meiner Meinung nach den potentiellen Erträgen kaum oder kein wirklich großer Wert zugemessen.

 

Glaubst du ernsthaft die Chancen eines möglichen Blockbuster Medikamentes werden vom Markt nicht eingepreist? Ernsthaft?!

 

Gegenfrage: Warum sollte der Markt hier Recht haben? Mr. Market bewertet nicht immer richtig.

Natürlich kann ich mich auch irren, aber ich habe hier Grund zur starken Annahme, dass der Markt das Unternehmen nicht fair bewertet. Das Unternehmen wird gerade vom Markt links liegen gelassen, obwohl es die guten News gab. So etwas passiert manchmal und ist eine tolle Chance, die ich gerne mit euch teilen will. Die Chance ist aktuell größer als das Risiko. Das kann sich natürlich mit steigenden Kursen ändern, dann kann man die Position weiter reduzieren.

 

Versetze dich doch mal in folgende Situation. Es ist das Jahr 2020. Phase III ist gerade aufgrund einer unvorhergesehenen heftigen Nebenwirkung gescheitert. Wieviel ist das Unternehmen nun wert?

 

Nach wie vor bildet sich der faire Wert aus den den (reduzierten) Cashbeständen + die zukünftigen, möglichen Cashflows aus der Pipeline. Welchen Wert aber Mr. Market dem Unternehmen zurechnet: keine Ahnung.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Und die zukünftigen Cashflows bestehen in den nächsten 3-4 Jahren eben auch aus negativen Cashflows für die Phase III, welche du einfach ignorierst. Zumal die positiven Cashflows ebenso ungewiss sind.

Nochmal die Frage: Wie ist dein Unternehmen bei einem Scheitern der Phase III in 3-4 Jahren bewertet? Scheitert Phase III früher, kannst du ausschließen, dass Helsinn geleistete Zahlungen zurückfordert? Schließlich sind diese Vorfinanziert und ebenso an Milestones gebunden. Werden diese nicht erreicht, wird ggf. zurückgefordert.

 

Woher willst du wissen, dass Phase III nicht in den nächsten 2 Jahren scheitert? Bist du Hellseher? Kannst du ausschließen, dass es zu einer schwerwiegenden Komplikation/Nebenwirkung kommt?

 

Du bist im Rausch von diesem Unternehmen und ignorierst hartnäckig drei User, die dir hier wiederholt erklären, dass der Cashbestand null und nichtig ist.

 

Wenn eine von mir gemachte Unternehmensbewertung um mehr als 100% vom Markt abweicht, dann würde ich mir zuerst die Frage stellen, wie das sein kann. Alle Informationen, die du hast, hat jeder andere Marktteilnehmer auch inkl und vor allem die Biotech-Fonds. Aber anstatt dich selbst zu hinterfragen, kommst du zum einfachen Schluss: Der Markt liegt falsch...

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Es ist ebenso ungewiss, ob wirklich aller Cash bis 2020 verbrannt ist. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass der Cash signifikant kleiner ist als aktuell.

Ich habe eine Reihe von Fakten, die ich heranziehen kann. Diese habe ich hier mehrfach geschildert: Gute Ergebnisse und keine Toxität. Natürlich kann sich das auch in der Phase III noch ändern. Das ist das Risiko, aber warum sollte sich das von sehr guten Ergebnissen zu sehr schlechten Ergebnissen ändern?

Ich habe keinen Anhaltspunkt, dass Zahlungen zurückgezahlt müssen. Weitere Zahlungen sind jedoch möglich, wenn das Medikament erfolgreich ist.

 

Selbst wenn ich den Cashbestand mit 0 bewerte,dann kann ist die Chance auf die zukünftigen Cashflows noch doppelt so viel wert wie die MK. Ich kann auch gerne ohne Cash arbeiten, selbst dann habe ich hier eine gute Chance.

Ich muss den Laden ja auch nicht bis zum vollständigen Ende von Phase III halten, sondern nur so lang bis der Markt die Chance wieder sieht.

 

Die aktuelle Bewertung wird sehr gut von Greenwood erklärt:

We like looking at biotech blow-ups because when a company announces inconclusive or negative trial results, typically the entire shareholder base turns over, and traditional plain vanilla institutions that have held the shares will exit their positions as the, “thesis has changed.” Price-agnostic selling is one of the more reliable areas to hunt for bargains, yet most of the companies are left with little cash resources, little other developmental assets, or regrettably often: both. MEI Pharma (MEIP) has both sizable cash resources to fund development and an active pipeline of three drug candidates, one of which is demonstrating very substantial efficacy data. We believe MEIP will be generating proof-of-concept data on all three candidates within 2016, and will end the year with $0.92 per share in cash. Accordingly, we think it has fairly limited downside with very substantial upside if any of its products prove to be successful. Data that is already being generated by its lead compound, Pracinostat suggests that it’s going to be a breakthrough drug for Leukemia patients with AML.

 

Another company that has been left for dead, despite very positive news announced during the quarter, is MEI Pharma (MEIP). The company offloaded all development spending on its Leukemia drug on a Swiss partner with a lot of experience in cancer treatments. In exchange, it received cash, a small equity injection, and a promise of a robust royalty stream and milestone payments should the drug eventually be approved. Because this raised our downside estimate, MEI Pharma is the most attractive current opportunity in our portfolio. Accordingly, we have not sold a single share despite the mediocre price appreciation. The market believes there are no “catalysts,” in the next two years. We are confident this view is wrong, but look forward to catalyst-free trading days in the quarters ahead. In our experience, our typical investment does better on days where there is no news than on days where traders are anticipating news. In a world where investing is either done by humans with a three month time horizon, or increasingly, robots, our enhanced process will weep not for the catalysts.
Quelle

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pteppic

 

Die aktuelle Bewertung wird sehr gut von Greenwood erklärt:

We like looking at biotech blow-ups because when a company announces inconclusive or negative trial results, typically the entire shareholder base turns over, and traditional plain vanilla institutions that have held the shares will exit their positions as the, “thesis has changed.” Price-agnostic selling is one of the more reliable areas to hunt for bargains, yet most of the companies are left with little cash resources, little other developmental assets, or regrettably often: both. MEI Pharma (MEIP) has both sizable cash resources to fund development and an active pipeline of three drug candidates, one of which is demonstrating very substantial efficacy data. We believe MEIP will be generating proof-of-concept data on all three candidates within 2016, and will end the year with $0.92 per share in cash. Accordingly, we think it has fairly limited downside with very substantial upside if any of its products prove to be successful. Data that is already being generated by its lead compound, Pracinostat suggests that it’s going to be a breakthrough drug for Leukemia patients with AML.

 

Another company that has been left for dead, despite very positive news announced during the quarter, is MEI Pharma (MEIP). The company offloaded all development spending on its Leukemia drug on a Swiss partner with a lot of experience in cancer treatments. In exchange, it received cash, a small equity injection, and a promise of a robust royalty stream and milestone payments should the drug eventually be approved. Because this raised our downside estimate, MEI Pharma is the most attractive current opportunity in our portfolio. Accordingly, we have not sold a single share despite the mediocre price appreciation. The market believes there are no “catalysts,” in the next two years. We are confident this view is wrong, but look forward to catalyst-free trading days in the quarters ahead. In our experience, our typical investment does better on days where there is no news than on days where traders are anticipating news. In a world where investing is either done by humans with a three month time horizon, or increasingly, robots, our enhanced process will weep not for the catalysts.
Quelle

 

Zusammengefasst steht da drin: Die Aktie ist gut, das Mittelchen hat tolle Aussichten und der Markt liegt falsch, unterlegt mit nicht belegten Behauptungen und Vermutungen. Man könnte das Ganze auch mit dem bösen Wort Bullshit zusammenfassen.

 

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach verlässt du dich zu sehr auf andere Kommentatoren aus der weiten Welt des Netzes, als auf deinen eigenen Mensachenverstand.

 

P.S. Mit Paion nehme ich übrigens selbst an so einem Glücksspiel teil und habe es am Anfang für ein "rationales" Investment gehalten. Allerdings sind meine Chancen auf Erfolg etwas besser als bei MEIP.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Das sind Auszüge und Kommentare, die das Verhalten des Marktes erklären sollen. Dem Textformat/Auszug entsprechend ist das verkürzt und zusammengefasst. Weiteres kann gerne auf den bereits verlinkten, mehrsetigen Reports nachgelesen werden.

 

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach verlässt du dich zu sehr auf andere Kommentatoren aus der weiten Welt des Netzes, als auf deinen eigenen Mensachenverstand.

 

Und das schreibt jemand aus einem Internetforum ;).

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Kai_Eric

Noch ein Kommentar zu "best in class": Das Unternehmen schrieb genau geniommen das: "potential best-in-class pharmacokinetic properties". Man beachte die Einschränkung "potential" und die nicht unbedeutende Tatsache, dass es bei dieser Beurteilung nicht um die Effektivität sondern lediglich um die Pharmacokinetik geht. Etwas anderes kann man derzeit logischerweise auch noch gar nicht bewerten!

Danke für deinen guten Kommentar! Kannst du mir diesen Abschnitt bitte noch mal in anderen Worten erklären? Ich verstehe es glaube ich, bin aber nicht ganz sicher was du meinst.

 

Klar! Im Vergleich zu anderen Wirkstoffen hat dieser unter Umständen Vorteile bezüglich der Verteilung im Körper, der Konzentration in bestimmten Geweben, der Ausscheidung oder ähnlichen Prozessen. Genau spezifiziert wurden die nicht. Das sagt jedoch überhaupt nichts darüber aus, wie effektiv die Substanz letztendlich ist.

 

Zur Größe der Phase II. Die ist mit 50 nicht gerade umwerfend dimensioniert. Ich vermute, es handelt sich um diese Studie:

 

https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01912274?spons=Mei&rank=7

 

Man sollte sich immer vor Augen führen, dass so eine Studie die Wirksamkeit unter sehr kontrollierten Bedingungen und ganz bestimmten Umständen zeigt. Ich habe den Link gepostet, weil man darin die Inclusion/Exclusion Criteria (Ein- und Ausschlusskriterien) findet. Das sind die Bedingungen die erfüllt sein müssen, damit ein Patient überhaupt in der Studie aufgenommen werden darf. manche sind selbstredend (er muss die Erkrankung haben, aber es gibt auch eine ganze Reihe von Einschränkungen, die bei einer Phase III u.U. allein aus praktischen Gründen so nicht aufrechterhalten werden können. Deswegen kann man solch eine Phase II auch nicht als Absicherung ansehen. Wenn es eine solche wäre, dann könnte die Behörde ja auch jetzt schon die Zulassung erteilen. Aus gutem Grund tut sie das aber nicht. Erst die Phase III wird zeigen, wie die Substanz sich "im Feld" unter evtl. reelleren Bedingungen in einer größeren Anzahl Patienten schlägt.

Es ist auch eher ungewöhnlich, die Ergebnisse von Phase III-Studien mit einer solchen Phase II-Studie direkt zu vergleichen, wie das in deinem Beitrag vom 22. Januar 2017 um 15:49 gemacht wurde. das sind unter Umständen zwei komplett unterschiedliche Dinge, auch wenn es vordergründig um die gleiche Indikation geht. Über die Ein- und Ausschlusskriterien lässt sich so viel steuern, dass man letztendlich Äpfel mit Birnen vergleicht. So schön es auch aussieht - es sagt leider nicht allzu viel aus!

 

Fundamental sehe ich für die nächsten zwei Jahre nur ein geringes Downsiderisiko. Die Phase III für Pracinostad ist finanziert und das Medikament hatte erfolgreiche Ergebnisse in Phase II. Das übersieht der Markt.
Ich glaube nicht, dass er das übersieht. Pracinostad hat halt schon einmal in einer anderen Indikation die Studienziele nicht erreicht (http://www.sdbj.com/news/2015/mar/23/mei-pharmas-cancer-drug-pracinostat-fails-phase-2-/). Jetzt wird die Substanz in einer Indikation entwickelt, die damals also nicht erste Wahl war. Und vermutlich auch nur deswegen, weil die Firma nach dem ersten Scheitern einfach nichts besseres als Pracinostad hatte. Die mussten ja einfach mit dem weiter machen, was ihnen noch blieb. Manchmal geht so was gut - meist erweist es sich aber als fatal, wenn ein Unternehmen nach so einem Rückschlag alles auf eine Karte setzt.

 

 

 

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Ja, das ist die Studie zu AML, die 2013 gestartet ist. Das war zwei Jahre vor den Verfehlen der Studienziele der weiteren Studie zu MDS, die den Aktienkurs von Mei Pharma in den Keller hat rauschen lassen. Die gescheiterte Studie war eine Phase 2 Studie zu MDS. Helsinn und Mei Pharma machen gerade ein Phase II Studie zur optimalen Dosierung für MDS Patienten. Das könnte bedeuten, dass das Thema MDS auch wieder aktiv wird. Helsinn hat dafür die Vermarktungsrechte.

 

Die weitere Phase 2 Studie zu Pracinostad bei AML hat Mei Pharma erfolgreich gemeistert. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Indikation zu AML nicht erste Wahl ist. Was ist denn deine Quelle dafür? Natürlich hängt viel von Pracinostad ab, aber Mei Pharma hat noch zwei weitere Wirkstoffe in der Entwicklung.

Besonders wenn man auf den Aktienkurs schaut, scheint der Markt weder wirklich einzupreisen, dass es die erfolgreiche Phase II Studie von Pracinostad gab, noch dass es einen weltweiten Vermarktungsvertrag mit Helsinn gibt, noch dass das MDS Potential von Praconistad wieder aktuell ist:

post-27996-0-77143900-1485474047_thumb.png

Quelle.

In der Phase mit der Hoffnung auf erfolgreiche Studienergebnisse gab es Kurse von 4 bis 6 $.

 

Die Ergebnisse der weiteren Phase 2 Studie von Pracinostad waren erfolgreich - siehe hier. Ich finde es effektiv, wenn Tumore verschwinden oder die Lebensdauer steigt. Wie bewertest du denn die Ergebnisse?

50 ist natürlich kein riesiger Rahmen, aber deutlich besser als andere Phase II Studien mit 20 bis 30 Patienten. Bei 50 Patienten zeigten sich positive, lebensverlängendere Ergebnisse, die deutlich besser als das bestehende Behandlungsregime waren. Ganz spannend bezüglich der Wirksamkeit ist übrigens auch noch dieser Webcast: http://wsw.com/webca...meip/index.aspx

Wenn ich es richtig verstehe, wird daran gesagt, dass Helsinn komplett für die Durchführung Phase III zahlt (42:25)

 

Sind denn Phase II und Phase III hier komplett unterschiedliche Dinge? Wenn ich mir z.B. dieses Video zur Krebsbehandlung ansehe, dann kann ich darauf nicht schließen.

Natürlich gibt es hier auch noch mal Text. Wieso ist denn Helsinn eingestiegen, wenn Phase II und Phase III total unterschiedlich sind? Ich werde noch mal recherchieren wegen der genauen Unterschiede, aber so ganz dramatisch sehe ich das jetzt nicht.

 

Noch etwas zu den Kosten von Phase III Studien. Hier gibt es eine ganz gute Grafik: Quelle

 

Die Onkologiestudien in Phase III kosten im Schnitt 22,7 Mio $. Helsinn hat 20 Mio $ an Mei Pharma gezahlt. 50% zahlt Helsinn bei der Phase II Studie, bleiben also 50% von im Schnitt 11,2 Mio $ bei Mei Pharma. Dazu kommen wohl noch 2x 4,5 Mio $ für die Phase I Studien der beiden anderen Medikamente. Macht: 22,7 + 5,5 + 9 = 37,2 Mio $. Aktuell ist der Cashbestand bei 55 Mio $. Bleiben noch 17,8 Mio $ für Verwaltung und weiteres. Verwaltungkosten liegen bei ca. 5 Mio p.a. 3,5-4 Jahre dürfte das finanziert sein.

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Kai_Eric
Die Ergebnisse der weiteren Phase 2 Studie von Pracinostad waren erfolgreich - siehe hier. Ich finde es effektiv, wenn Tumore verschwinden oder die Lebensdauer steigt. Wie bewertest du denn die Ergebnisse?

50 ist natürlich kein riesiger Rahmen...

Ich bewerte so was als ein Signal, gewonnen unter bestimmten Bedingungen an einem ausgewählten, kleinen Patientenkollektiv. Für die Behörden offenbar nicht ausreichend, um eine Zulassung zu erteilen, für die Firma offenbar gut genug, um weiterzumachen.
Sind denn Phase II und Phase III hier komplett unterschiedliche Dinge? Wenn ich mir z.B. dieses Video zur Krebsbehandlung ansehe, dann kann ich darauf nicht schließen.

Ganz platt gesagt, darfst du innerhalb gewisser grenzen in einer Phase II tun und lassen was du willst. Z.T. sind diese Studien nicht wirklich zulassungsrelevant. Im Gegensatz zu den Phase III Studien, bei denen die Behörden oft auch ein gewichtiges Wort mitsprechen, was die Gestaltung der Studienprotokolle angeht. Daher sehe ich nicht nur den Unterschied in der statistischen Power sondern auch qualitativ deutliche Unterschiede.
Noch etwas zu den Kosten von Phase III Studien. Hier gibt es eine ganz gute Grafik: Quelle

 

Die Onkologiestudien in Phase III kosten im Schnitt 22,7 Mio $. Helsinn hat 20 Mio $ an Mei Pharma gezahlt. 50% zahlt Helsinn bei der Phase II Studie, bleiben also 50% von im Schnitt 11,2 Mio $ bei Mei Pharma. Dazu kommen wohl noch 2x 4,5 Mio $ für die Phase I Studien der beiden anderen Medikamente. Macht: 22,7 + 5,5 + 9 = 37,2 Mio $. Aktuell ist der Cashbestand bei 55 Mio $. Bleiben noch 17,8 Mio $ für Verwaltung und weiteres. Verwaltungkosten liegen bei ca. 5 Mio p.a. 3,5-4 Jahre dürfte das finanziert sein.

Die in der Grafik angegebenen Werte finde ich erstaunlich. Nach meiner persönlichen Erfahrung in zwei Indikationsfeldern und wenn ich all dem Glauben schenke, was mir meine Kollegen so über die Kosten ihrer klinischen Studien erzählen, liegen sie deutlich unter dem aktuell gültigen Standard. Aber vielleicht mach wir auch allesamt zu große Studien. 200 - 250 Patienten in der Phase II können es durchaus auch mal sein (Hauptkostentreiber sind die Anzahl der Patienten in der Studie und die Schwere der Erkrankung).

 

 

Nochmal: Ich will dir das Investment ja gar nicht ausreden. Damit gehst du für den eingesetzten Betrag all-in in einem Indikationsfeld, dass dir die höchste Wahrscheinlichkeit des Scheiterns bietet. Für dieses Risiko kann man vermutlich ordentlich Gewinn machen, wenn die Sache fliegt. Aber sei nicht enttäuscht, wenn das nicht passiert. Die Chancen dafür stehen leider recht gut.

 

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klein Gordon

Studien:

Phase 1: Nachweis der generellen Verträglichkeit des Wirkstoffs bei Menschen, zusätätzlicher Nachweis, dass die in Tierstudien gewonnenen Erkenntnisse auch beim Menschen valide sind.

Phase 2: Proof-of-Concept, Nachweis der gewünschten Wirksamkeit des Wirkstoffs am "Idealpatienten". Entwicklung eines Therapiekonzepts (Dosis, Verabreichungsform, ...)

Phase 3: Nachweis des Therapiekonzepts anhand eines Prüfplans für die Patientengruppe. Komplexes Studiendesign (Doppel-Blind-Studie, Kontrollgruppen, ...)

 

Laut diesem Link erreichen nur 59% der durchgeführten Phase III Studien das Zulassungsverfahren (d.h. 41% der Phase 3 Studien verlaufen negativ), das Zulassungsverfahren schließen nur 79% der Anträge erfolgreich ab. Summa summarum nur 46% der Phase 3 Studien erreichen eine Zulassung für das Medikament.

 

Die Höhen und Tiefen einer Arzneimittelzulassung kann man auch gut bei Epigenomics und im w:o-Thread sehen. Auf dem Weg zur Zulassung wird es noch einige Rückschläge und (für aktuelle Aktionäre nachteilige) Finanzierungen geben.

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ebdem

MEIP hat die Q2 Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 präsentiert. Es interessant ist die Marktreation. Die Aktie ist gleich mal um über 10% gestiegen... der Markt hat sie richtig auf dem Schirm ;).

 

Interessant fand ich:

Zitat

As of December 31, 2016, the Company had $55.2 million in cash, cash equivalents and short-term investments, compared to $58.9 million as of September 30, 2016, with no outstanding debt. The Company believes its cash position will be sufficient to fund operations through at least fiscal year 2018.

Ich komme auf Basis dieses Cashburns auf einen Cashburn von 14 Mio $. Rechnet man noch die 5 Mio $ von Helsinn dazu, dürfte das Cash ca. 4 Jahre reichen.

 

Zitat

Upcoming Milestones

  • Phase 3 study of Pracinostat in AML. In August 2016, the Company entered into an exclusive license, development and commercialization agreement with Helsinn Healthcare, SA (Helsinn License Agreement) for Pracinostat in AML and other potential indications. Under the terms of the Helsinn License Agreement, the Company will receive a $5 million milestone payment upon the earlier of (i) dosing of the first patient in a Phase 3 study of Pracinostat and azacitidine in newly diagnosed AML patients who are unfit to receive induction therapy or (ii) March 1, 2017.
  • Phase 2 study of Pracinostat in MDS. As part of the Helsinn License Agreement, the Company and Helsinn will work to explore an optimal dosing regimen of Pracinostat and azacitidine for the treatment of high and very high risk MDS. Enrollment in this study is anticipated to commence in the second quarter of calendar year 2017.
  • Phase 1b study of ME-401. This study of ME-401 in patients with relapsed/refractory CLL or follicular lymphoma is now actively dosing patients and interim data is expected in the second quarter of calendar year 2017.
  • Investigator-sponsored study of ME-344. This study of ME-344 and Avastin® in patients with HER2-negative breast cancer is now actively dosing patients and interim data is expected in the second half of calendar year 2017.

Die Pipeline scheint sich ganz gut zu entwickeln.

 

 

Ich habe noch zwei Grafiken rausgesucht, die ich gerne zur Debatte hinzufügen will. Die erste zeigt die Studie III zu Pracinostad:

phaseIII.PNG

 

Ich sehe hier schon eine gewisse Ähnlichkeit zur Studie in Phase II und gar nicht so viel Unterschied. Von daher könnten die Ergebnisse gut reproduzierbar sein. Aber das ist nur das Design. Mal abwarten was da noch an weiteren Informationen kommt.

 

Außerdem hier noch ein Überblick über die Ergebnisse von Pracinostad mitsamt der Forschungslandschaft. Das sieht für mich schon gut aus:

forschungslandschaft.PNG

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