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Karina

Hallo,

kennt sich jemand mit der Berechnung des IRR (Internal Rate of Return, interner Zinssatz) aus?

wenn ja, bitte meldet euch.

danke

karina

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Elvis77

Ja. Ich kenne mich damit aus.

Es ist die Art der Berechnung, wie sie für die Renditeangaben von geschlossenen Beteiligungen verwendet wird.

 

Es drückt die Verzinsung des durchschnittlich gebundenen Kapitals aus. Berücksichtigt wird hierbei auch der Zeitablauf und die Höhe der Rückflüsse.

Hhm.

Es ist schwer zu erklären. Die IRR wird oft gerne genommen, weil die Renditen damit meistens optisch durch diesen mathematischen Trick höher ausfallen.

Bei Immobilienbeteiligungen, führt die Angabe einer IRR Rendite jedoch hingegen oft zu einer niedrigeren optischen Renditeangabe.

 

Die IRR ist eigentlich nur innerhalb eines Assets miteinander vergleichbar. Es müssen also auch die Projekte, für die eine IRR ausgewiesen ist vergleichbar sein. Ansonsten führt sie sehr schnell in die irre.

 

Die kumulierte Höhe des Kapitalrückflusses über die Jahre ist eher aussagekräftig. Z.B. 300% über 20 Jahre.

Wenn die Rückflüsse aber nicht gleich verteilt sondern sehr ungleich verteilt erfolgen, können verscheidene Investments natürlich unterschiedlich Vorteilhaft sein. Je früher ich möglichst viel erhalte, desto besser ist es ja. Schon wegen dem Zinseszins.

Diese im Zeitablauf unterschioedlcihen Rückflüsse versucht die IRR nun zu berücksichtigen.

 

Aber wie gesagt, die IRR hat sich zwar für manche Assets als Renditeangabe eingebürgert, aber seriöse Anbieter warnen meistens schon von selber vor den Tücken dieser Berechnung. Selbst der Erfinder der IRR Methode ist über ihre Verwendung überhaupt nicht glücklich und hält sie dafür für ziemlich ungeeignet.

 

Wenn du wegen einem bestimmten Produkt cfragst, stelle es doch hier nochmal bitte vor.

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Karina

hallo Elvis77

 

unter dem Link:

http://www.w.fh-giessen.de/downloads/Mod_I...JPM%20Final.pdf

auf der Seite 4 und 18 findet man bestimmte Berechnungen der Junior Note IRR. Wie wird dieser IRR berechnet?

Danke und Gruß

Karina

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Okay....knifflig. Wir bewegen uns mit diesem Produkt soweit ich das erkennen kann in der Schublade Private Equity und zwar Mezzanine Capital für Mittelstandsfinanzierung in Form eines Zertifikats.

Uff. Alleine das zu erkennen hat schon bisserl gedauert.

 

Ich möchte vorweg sagen, das ich mir bei meriner Antwort nicht ganz sicher bin.

In diesem Produkt sehe ich den markantesten Unterschied der IRR Rendite zur herkömmlichen Berechnungsweise ganz simpel in der Annahme eines 100%igen Investitionsgrades. Nur bei einer 100% Investitionsrate würden beide Renditeberchnungen wohl ziemlich überein stimmen.

 

Einfaches Beispiel:

Durch Emission des Zertifikates werden 500Mio eingesammelt. Es wird aber nur ein Mezzanine Volumen von 400Mio. von den Unternehmen abgefragt. Die IRR Rendite bezieht sich aber nur auf das GEBUNDENE Kapital. In diesem Fall also die 400Mio, obwohl die Anleger ja 500Mio investiert haben. Bezogen auf die 500Mio, würde also die reale Rendite unter der IRR Rendite liegen.

 

Die anderen üblichen und größten Fussangeln bei IRR treffen bei so einer Konstruktion glaube ich nicht zu.

 

Aus diesen unglaublich undurchsichtigen Unterlagen konnte ich das jetzt nicht erkennen. Das wäre jetzt primär meine eigene logische Herleitung.

Scheint aber ein durchaus interessantes Produkt zu sein. Ich werde jetzt mal aus eigenem Interesse nochmal versuchen mehr über das Produkt heraus zu finden. Das wirkt auf den ersten Blick für dieses Risikosegment wie eine durchdachte konstruktion. Das das Produkt jedoch in einen Zertifikatmantel gehüllt wird, wenn ich es richtig verstanden habe, gefällt mir überhaupt nicht.

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Redfox77

Karina, vielleicht findest du hier noch einige Anhaltspunkte.

 

MfG,

Redfox

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kaddel

Ich würde die Finger von solchen Sachen lassen. Habe mir auch schon vers. Sachen angeschaut. Ich sehe das grösste Problem darin, dass die eigentlichen Rückzahlungen immer erst nach 8 Jahren beginnen. Bis dahin verdienen meistens nur die Banken und Fondsanbieter. Und wie die Lage in 8 Jahren ist kann dir keiner garantieren. Da würde ich mir eher eine Hochzins-Anleihe kaufen. Z.B. die 8%-Anleihe von GM über 26 Jahre. Da hast du zumindest nach 13 Jahren deinen Einsatz zurück und kannst jderzeit verkaufen.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Werden nicht zumindest die Zinskoupons von 7-9% jährlich bedient?

Was du meinst kann eigentlich nur an der Zertifikatekonstruktion liegen.

Andere Konstruktionen auf Mezzanine Capital schütten regelmäßig aus.

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kaddel
· bearbeitet von kaddel
Werden nicht zumindest die Zinskoupons von 7-9% jährlich bedient?

 

Die GM-Anleihe hat einen Koupon von 8%. Nach 13 Zahlungen hast du ohne ZinsesZins die 100% Ausschüttung erreicht. So war meine Aussage gedacht. :)

 

Bei den geschlossen Fonds ist es meistens so, dass Kredite aufgenommen werden und diese am Anfang abbezahlt werden müssen. Hängt natürlich auch vom Fonds selbst ab. Habe mir vorallem Solaranlagen, LV und Immos angeschaut.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Irgendwie habe ich das Gefühl, du bringst da ziemlich was durcheinander.

Natürlich beginnen Rückzahlungen früher.

Auch wird in diesem Produkt gar nicht erst mit FK gearbeitet und man kann eine einzige Hochzinsanleihe mit 8% im Risiko nicht mit Mezzanine Capital auf in diesem Fall 67 Unternehmen vergleichen.

Da sind Unterschiede wie Tag und Nacht. Es ist ja nichtmal die gleiche Kapitalart.

 

Auch verstehst du geschlossene Beteiligungen etwas falsch. Es bringt dir selbst bei stark gehebelten Beteiligungen nicht eine Spur mehr Sicherheit, wenn du früher Ausschüttungen erhälst. Die Haftung kann theoretisch in Höhe der Ausschüttungen jederzeit wieder aufleben (das liegt in der Unternehmensform geschlossener Beteiligungen begründet. WIe weit das tatsächlich realistisch ist, hängt vom Produkt ab). Im Gegenteil ist es risikoärmer, wenn zugunsten einer schnellen Tilgung die Ausschüttungen anfangs an der kurzen Leine liegen.

 

Abgesehen davon sind FK-Tilgungen wie Rückzahlungen. Im Falle einer Immobilie gehört dir dann ja immer ein Stück mehr von der Immobilie und der Bank immer ein Stück weniger.

 

Eine Hochzinsanleihe von 8% ist als dominante Anlage schlichter Wahnsinn. Mit sowas kann man hantieren, wenn man das dafür zur Verfügung stehende Kapital auf mind. 10-20 Unternehmen streuen kann. Aber immerhin kann dir die Ausschüttungen keiner nehmen.

 

Ausschüttungsverläufe zum Kriterium zu machen ist eine sehr gefährliche Sicht der Dinge.

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kaddel

Ich bezog meine Aussage nicht auf diese Produkt. Ich dachte es wäre nur ein Beispiel für IRR. Ich habe auch nicht vor eine Hochzinsanleihe als dominate Anlage zukaufen. Es gibt aber z.B. bei GM auch eine über 6 Jahre mit 8% Rendite. Ich glaube sowas kann man auf jden Fall als Depotbeimischung nehmen. Halte ich für weniger riskant als einige geschlossene Fonds. Bei geschlossenen Fonds hast du ja nicht überall eine Haftung. Was kann z.B. bei einer Solaranlage passieren? Ich meine halt, dass sich zuerst die Banken und Fondsanbieter die Taschen voll machen und der Anleger erst am Schluß die Rendite einfährt. Was ist aber wenn sich der Wirkungsgrad der Anlage verschlechtert oder die Kosten steigen? Dann sinken am Schluß die Einnahmen und es gibt eine wesentlich niedrigere Rendite. Während die Banken und Fondsanbieter dann schon gut an dem Produkt verdient haben. Deswegen finde ich Hochzinsanleihen interessanter. Ich kann jederzeit verkaufen und habe über das Unternehmen immer genügend Infos. Problematisch sind natürlich die Steuern.

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Elvis77

Naja, aber das Banken etc. unabhängig vom letztendlichem Anlageerfolg profitieren, hast du bei schlichtweg jedem Finanzprodukt. Das ist kein Merkmal geschlossener Beteiligungen.

Die Bank gewinnt nunmal immer.

 

Was die Haftung anbelangt schrieb ich ja, das die reale Gefährdung vom Projekt abhängt. Rechtlich ist das aber automatisch grundsätzlich so. Das liegt an der Unternehmensform als KG.

 

Zustimmen kann ich dir bei der besseren Fungibilität von Hochzinsanleihen. Sicher, die sind besser handelbar. Obwohl sich da doch in den letzten Jahren einiges bewegt hat und noch extrem bewegen wird, geschlossene Beteiligungen gut verkaufen zu können.

 

Nur das dir diese Handelbarkeit mehr Sicherheit bietet, ist ein Trugschluss. Sobald du im Unternehmen Gefahren erkennst, wird sich das sofort im Kurs der Anleihe widerspiegeln. Du hast keine Möglichkeit der Gefahr auszuweichen. Es sei denn, du bist mit deiner Meinung über GM etc. klüger als der Markt, was naturgemäß sehr schwer ist.

 

Naja, hat eben jeder seine Meinung. Aber ich glaube wir entfernen uns damit zu weit vom Thema.:-)

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kaddel

Das Problem bei geschl. Fonds ist, wenn sich bekannt werden läßt meistens die Rendite nach. In Zeiten wo LV-Fonds Nischenprodukte waren gab es gute Renditen. Jetzt ist aufgrund der vielen Zuflüsse der LV-Zweitmarkt so leer gefegt, dass manche Fonds das Geld über ein Jahr auf Geldmarktkonten anlegen oder hohe Preise zahlen mussten. Beides drückt natürlich die Rendtite. Bei PE-Fonds ist es ja ähnlich.

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Elvis77

Sicher sind die Einkaufspreise britischer LVs unter Druck geraten.

Für Sicherheitsorientierte Anleger bietet aber der deutsche LV Markt noch hervorragende Auswahl zu günstigen Preisen.

Und in Zukunft wird sicherlich mal ein japanischer LV Zweitmarkt entstehen, der ähnlich interesassant werden dürfte wie der britische früher. Vorrausgesetzt man bekommt das Währungsrisiko in den Griff.

 

Bei PE ist das Risiko schon höher. Allerdings fließen ganz erhebliche Gelder von PE in Regionen in denen PE bisher auch nicht so stark vertreten war, wie z.B. auch Europa. Das dämpft die Schädliche Wirkung der Mittelzuflüsse etwas.

Eine unsaubere Dachfondskonstruktion in denen Gelder lange brach liegen, ist da fast schon Renditeschädlicher.

 

Aber ob die PE Renditen angesichts des Risikos noch so spannend bleiben werden, ist tatsächlich eine Frage.

 

Momentan gibt es bei geschlossenen Fonds einfach keine tollen Geheimtips. Ich persönlich favourisierte Biogas. Aber da ist die Projektplanung wirklich ganz erheblich entscheidend und das Zeitfenster wo hier attraktive Konzepte angeboten werden können ist begrenzt und ich würde fast schon sagen nimmt bereits wieder ab.

Besonders spannend sind in diesem Bereich die potenzialle von Überrenditen durch neue Energiepflanzen und biologischen Oprtimierungen. Denn es handelt sich hierbei um eine Technologie, deren Fortschritte fast ncoh am Anfang stehen, deren Ergebnisse aber zum Löwenanteil auch in jeder älteren Anlage umsetzbar sind. Im Gegensatz zu anderen alternativen Energien. Und die Stromerzeugung ist weit aus besser planbar. Entscheidender Knackpunkt hier ist wie die langfristige Substratlieferung gesichert wird. Ansonsten sind die Risiken relativ gering.

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kaddel

Bei Biogas ist es wie bei den Solaranlagen. Die Ausschüttungen erfolgen relativ spät und ob dann die Anlagen noch mit dem kalk. Wirkungsgrad und Betriebskosten laufen stelle ich mal in Frage.

 

Geschlossen Fonds sind interessant um Erträge in die Rentenzeit zuverlagern und somit einiges an Steuern zu sparen. Aber derzeit bieten sie meiner Meinung nach nicht die Überrendite zu den Anlagenalternativen um sich so lange zu binden.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Meiner schüttet vom ersten Jahr an 8% aus. Der Nachfolger sogar 10%.

Du kennst vermutlich die Dinger von Aufwind Schmack? Davon halte ich nicht viel.

Beim Wirkungsgrad gehe ich von einer deutlichen Steigerung aus. Es gibt für mich keinen plausiblen Grund, warum er eher sinken sollte.

Er wird ständig verbessert.

Bei den Betriebskosten müssen die Steigerungen in der Kalkulation einfach schon mit drin sein.

Es ist in diesem Zusammenhang bezeichnend, das Aufwind Schmack bei den Substratpreisen also der wirklich entscheidenden Kostenposition über 20 Jahre nicht eine einzige Preissteigerung kalkuliert und dabei nichtmal langfristige Verträge abschließt.

Alle anderen Betriebskosten sind Kleinkram. Selbst massive Kostensteigerungen würden sich da zumindest nicht verheerend auswirken.

Aber wie gesagt, die Gesamtkonzeption muss dabei stimmen.

 

Positiv bei Aufwind Schmack sind die umfangreichen Sicherheitsabschläge in der Einnahmenkalkulation.

 

Insgesamt laufen schon heute Testanlagen mit erheblich höheren Gasausbeuten alleine durch biochemische Optimierungen durch andere Bakterienstämme. Eine Problemlose Aufwertung alter Anlagen ist möglich.

 

Meine eigenen Biogasbeteiligungen produzieren bisher bis zu 10% mehr als kalkuliert. Da diese Überproduktion ohne zusätzliche Kosten darstellbar ist, wirkt sich das natürlich erheblich auf die Rendite aus. Genauso würde der Hebel aber auch negativ in die andere Richtung funktionieren. Die Gasausbeute verbessert sich aber ständig und jedes % mehr AUsbeute bei nahezu unveränderten Produktionskosten ist natürlich ein enormer Renditehebel.

Positiv stimmt mich, das der gewaltige Boom beim Biogas erst jetzt überhaupt aufwendige Forschung rentabel macht.

 

Solange das Konzept glaubhaft machen kann, das Ausfallzeiten gering gehalten werden können (z.B. umfangreiches Ersatzteillager in der Nähe, ständige Fernüberwachung etc.) bleibt für mich das Hauptrisiko die Substratpreise. Und dieses Risiko ist auch enorm. Man schaue sich nur die Entwicklung der Maispreise an.

Ein Biogasfonds hat seinen Start deswegen sogar gerade verschoben, da bei den momentanen Maispreisen keine vernünftigen Lieferverträge zu schließen sind.

 

Aus dem Bereich Technik und Forschung, überwiegen hingegen eindeutig die Chancen die Risiken.

 

Dazu kommt noch, das man statt Strom auch das Gas und die Wärme verkaufen kann und das EEG nur eine Mindestvergütung garantiert. Aber schon heute liegen zu Spitzenlastzeiten an den Strombörsen die Preise über den Vergütungssätzen des EEG.

Im Optimalfall kann man also auf Sicht von 5 Jahren eine deutlich höhere Produktion zu einem besseren Preis verkaufen als beides überhaupt kalkuliert ist. Beide Szenarien bewerte ich als relativ wahrscheinlich. Allerdings auch eine Steigerung der Substratpreise.

Deswegen habe ich mich auch für einem Fonds mit 10jährigen Lieferverträgen entschieden. Dann kommt der Tag der Wahrheit. Bis dahin halte ich das Risiko für überschaubar.

 

Nicht unerheblich ist auch für mich das Argument, das diese Anlage wirklich völlig losgelöst von den Weltbörsen läuft. Findet man ja sonst kaum.

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Karina

Hallo Elvis77

 

Die Junior Notes werden als Zertifikate ausgegeben. Der Rest in anderen Tranchen/Wertpapieren Klasse A mit èinem AAA-Rating und Klasse B mit einem A-Rating. Klasse A ist mit einem Coupon von 6 Monate EURIBOR+40bp, Klasse B ist mit einem Coupon von 6 Monate EURIBOR+90bp ausgestattet. Das Programm hat eine Laufzeit von 7 Jahren.

Spielt die Laufzeit eines Programms eine Rolle auf die Höhe der jeweiligen bp? Wenn wir ein Programm von 10 Jahren hätten, könnte die Höhe der bp gleich bleiben?

 

Danke und Gruß

Karina

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Dendi

Jetzt muss ich gerade mal intervenieren bezüglich Mezzanine-Capital.

 

Elvis wie kommst Du auf die Mezzanine Annahme? Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um eine collateralized loan obligation, also die Verbriefung von Kreditforderungen in Form eines Asset Backed Securitie (ABS). Die Kreditforderungen an sich d.h. die ausgegebenen Darlehen an die einzelnen Unternehmen sind durchaus Mezzanine, jedoch die Verbriefung erfolgt m.M. nach in der ABS über eine SPV (Zweckgesellschaft, Special Purpose Vehicle) in dieser Beschreibung die PREPS 2004-2 LP.

 

Die Trust Company (in diesem Fall Jersey Chariatable Trust) stattet das SPV mit dem "guten Namen" aus, Die Portfolio-Unternehmen erhalten vom SPV Mittel zur Verfügung gestellt, wohingegen sie Zinsen Zahlen müssen. JPM dient hierbei als Rating-Agentur und stellt das Rating für die 3 Tranchen aus. HVB Zurich ist für die Liquiditätslinie zuständig, d.h. sie gleichen die Ungleichheiten zwischen Zahlungen der Schuldern (Zins + Tilgung) sowie Zahlungen an die Investoren (jährliche Rendite) aus -> Timing, die HVB selbst ist der Vertriebspartner über den die Anleihenemission vonstatten geht.

 

Es gibt drei unterschiedliche Anleihen:

 

- Junior Note - höchste Ausfallwahrscheinlichkeit (ausgefallene Kredite werden hier zuerst bedient, dafür natürlich höchste Rendite)

- Class B1 (mittelding zwischen Rendite & Risiko, wird bedient sobald das Kapital der Junior Notes komplett aufgebraucht ist)

- Class A1 (geringstes Risiko dafür geringste Rendite, sehr gutes Rating da nur geringe Ausfallwahrscheinlichkeit)

 

Auf Seite 12 sieht man ganz gut den Zahlungsablauf.

 

Die Rendite wird auf Seite 16 berechnet, wobei die Schuldner 7,4% p.a. an Zinsen für die Kredite zu zahlen haben, davon entfallen 4,8% auf die A1 Kunden, 5,8% an die B1 Kunden und der übriggebliebene Betrag zwischen festen Kupons für die A1 und B1er sowie den Zinsen der Schuldner wird für die Junior Note Kunden als halbjährliche Ausschüttung vorgenommen (die hier anualisiert gerechnet ist). D.h. im schlechtesten Fall gibt es sogar jährlich/halbjährlich eine 0 Rendite, sollten die Zinsen unterhalb der Kupons für A1 und B1 liegen.

 

Die Laufzeit von 7 Jahren richtet sich hier nach der Laufzeit der Kredite.

 

Wie Du sagtest ist der Koupun nun variabel an den Euribor angepasst, man müsste sich die neuen PREPS mal anschauen wie sich diese von der Ausgestaltung her ergeben.

 

Wir hatten in einer Vorlesung einen von der HVB der mein ich genau diese PREPS vorgestellt hat und es uns so beschrieben hat. Ich finde die Angelegenheit garnicht so schlecht, allerdings die Junior Notes doch sehr riskant (man kann sich jede Ausfallstatistik schönrechnen *g*).

 

 

Gruß Dendi

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Elvis77
Elvis wie kommst Du auf die Mezzanine Annahme? Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um eine collateralized loan obligation, also die Verbriefung von Kreditforderungen in Form eines Asset Backed Securitie (ABS).

 

Gebe gerne zu, das ich mit diesem Produkt Verständnisschwierigkeiten habe. Begegnet mir zum ersten Mal.

ABS kenne ich überhaupt erst seit einigen Tagen, weil mein Geldmarktfonds darüber investiert. Natürlich höchstes Rating.

 

Aber schön das du da sattelfester bist. :)

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Dendi

Ich geb offen zu ich hab mich zuerst von der "mezzanine" Formulierung blenden lassen, insbesondere da auch auf der PREPS Homepage der HVB diese Formulierung öfters auftaucht. Ich musste erstmal in den alten Unterlagen der Vorlesungen blättern um das Wissen wieder aufzufrischen. Oftmals wird es auch synonym verwandt. Der Unterscheid meines Wissens nach besteht in der Absicherung der Bank, während bei Mezzanine nur teilweise die Forderungen abesichert werden durch eine Verbriefung und die Ausgabe an Investoren (darum FK EK Charakter) ist bei einer ABS die Bank vollkommen "aussen vor" da die Forderungen komplett durch Verbriefung an die Investoren weitergegeben werden. Durch die Liquiditätsbereitstellung wg. der unterschiedlichen Zahlungen und eventueller Ratingverbesserung durch Sicherheitsstellung ist sie zwar indirekt noch involviert, hat jedoch kein Ausfallrisiko mehr zu tragen.

 

PREPS laufen nun schon seit einigen Jahren und haben bisher eine sehr gute Historie (insbesondere in Deutschland, da hier ja der Mittelstand immernoch großgeschrieben wird). Im Endeffekt ist es nichts weiter als eine Weitergabe der Kreditrisiken der Banken an Investoren um damit für andere Kredite wieder "Platz" zu schaffen (Eigenkapitalunterlegung - Basel II) und die Kredite aus der Bilanz heraus zu bekommen.

 

Gruß Dendi

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Karina

Hallo Dendi

 

Spielt die Laufzeit eines Programms eine Rolle auf die Höhe der jeweiligen bp? Wenn wir ein Programm von 10 Jahren hätten, würde die Höhe der bp gleich bleiben oder muss sie höher ausfallen?

 

Danke und Gruß

Karina

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