Elvis77 Mai 23, 2007 · bearbeitet Mai 23, 2007 von Elvis77 Das vermutet zumindest Jeremy Grantham. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25206/1.html Ich bin geneigt ihm zuzustimmen. Insbesondere, weil die Gewinnmargen und die Gewinndynamik weit weit über ihren Mittelwerten liegen und diese Sondersituation als normal eingepreist ist und daher sogar der Schluss geäußert wird, das Unternehmen momentan ja gar nicht teuer wären. Das Gegenargument wäre, das wir uns gerade in einer globalen Situation befinden, ähnlich des starken Aufschwungs am Beginn der industriellen Revolution. Freilich käme das dem "Dieses mal ist alles anders" sehr nahe. Fakt ist, das ich mich noch in kaum einem meiner Assets wohl fühle. Betrachtet man nur deutsche Märkte, wäre ich ja fast noch entspannt. Was bei uns abgeht ist ja fast noch human. Zwar kann man nicht in allen Assets von typischen Blasen sprechen, weil diese z.B. bei Private Equity unmöglich schnell platzen können und bei der Gesamtmarktbetrachtung von Hedgefonds sogar technisch unmöglich sind, aber trotzdem mein Fokus von Biogasbeteiligungen, über Schiffsbeteilligungen bis hin zu den alten Assets der Immobilien, Aktien und Anleihen reicht, finde ich fast überall Übertreibungen. Und wenn nicht im Preis, dann in der Risikoprämie, die einfach nicht mehr stimmt. Zwar ist reichlich Liquidität ja eigentlich was ganz schönes, aber ich empfinde dieses Überschäumen an globalem Geld allmählich als Bedrohung. Wenn früher die Geldmenge so übergeschäumt ist, haben die Unternehmen die Preise noch erhöht. Das heizte die Inflation an, das trieb die Zinsen und entzog die Liquidität. Durch die globale Vernetzung können Unternehmen aufgrund des Konkurrenzdrucks kaum die Preise weiter erhöhen, was die Inflation und somit auch den Zins nicht so schnell steigen lässt wie früher. Trotzdem sind die Gewinnmargen auch ohne Preiserhöhungen auf Rekordhoch. Wir leben also gerade in der schönsten aller Welten, wirtschaftlicher Prosperität mit niedrigen Zinsen, was die Liquidität aber schlichtweg weiter explodieren lässt. Ich bin nicht arrogant genug um zu urteilen, wo das hinführt. Aber ich bin eher pessimistisch, was da herauf beschworen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Naseweis Mai 23, 2007 Ich bin nicht arrogant genug um zu urteilen, wo das hinführt. Aber ich bin eher pessimistisch, was da herauf beschworen wird. Ein gesunder Pessimus ist gesund. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Mai 23, 2007 Ein gesunder Pessimus ist gesund. Aber zum gut schlafen reicht das noch nicht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bua06 Mai 23, 2007 These 1: einige Leute haben zu viel Geld These 2: es wird zu wenig für die Wohlfahrt der Gesellschaft investiert (Stiftungen für Bildung, Kunst etc.) These 3: Arbeit wird global nicht angemessen vergütet Sollten diese Thesen globale Gültigkeit haben, ist die momentane Situation nicht verwunderlich. Will man etwas daran ändern, müssten entsprechende Stellscharuben justiert werden. Hat jemand ne Idee, wie man den Ego-Trip des Kapitals in gesündere Bahnen lenkt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LarsAC Mai 23, 2007 Hat jemand ne Idee, wie man den Ego-Trip des Kapitalsin gesündere Bahnen lenkt? Oscar Lafontaine an die Macht ? Lars Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bua06 Mai 24, 2007 Oscar Lafontaine an die Macht ? Lars Wie sagt er es nur den Amis?! Nutzt ja nix, wenn wir D isoliert betrachten.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BullenBaer Mai 24, 2007 These 1: einige Leute haben zu viel GeldThese 2: es wird zu wenig für die Wohlfahrt der Gesellschaft investiert (Stiftungen für Bildung, Kunst etc.) These 3: Arbeit wird global nicht angemessen vergütet Sollten diese Thesen globale Gültigkeit haben, ist die momentane Situation nicht verwunderlich. Will man etwas daran ändern, müssten entsprechende Stellscharuben justiert werden. Hat jemand ne Idee, wie man den Ego-Trip des Kapitals in gesündere Bahnen lenkt? da wir in globalen Märkten leben bedürfte es dazu einer Weltrevolution und die ist wohl kaum in Sicht. Nationale Alleingänge würden nur dem eigenen Land schaden. Ergo: mit den Wölfen mitheulen ist wohl das Beste bzw. sich am Kapitalismus beteiligen durch Aktienkäufe Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag