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desesperado

Al Dschasira will an die Börse

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desesperado

Al Dschasira will an die Börse

 

Der arabische Fernsehsender Al Dschasira will mittelfristig an die Börse. "In zwei bis drei Jahren sollen unsere Aktien an der Börse in Doha eingeführt werden", sagte Ahmed El Sheikh, Nachrichtenchef und ehemaliger Geschäftsführer von Al Dschasira, dem Handelsblatt am Rande einer Tagung der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft für internationalen Dialog in Berlin.

 

 

BERLIN. Derzeit überprüfe die Beratungsgesellschaft Ernst&Young das Unternehmen mit Sitz im Golfstaat Katar auf seine Börsenfähigkeit. Wie viele Aktien mit welchem Wert notiert werden sollen, konnte El Sheikh noch nicht zu sagen.

 

Nach Angaben von El Sheikh wird Al Dschasira sein Programm in der nächsten Zeit deutlich ausweiten. Neben einem Sport-Kanal, der bereits auf Sendung sei, soll in den kommenden drei bis vier Monaten ein Dokumentationskanal folgen. Für nächstes Jahr steht die Gründung eines Kinderkanals sowie eines Kanals, der auf englisch statt auf arabisch sendet, auf dem Programm.

 

Al Dschasira wurde 1996 unter Mitwirkung von El Sheikh in Katar gegründet und hat in der arabischen Welt eine größere Glaubwürdigkeit als die nationalen, staatlich kontrollierten Sender. Weltweit Aufsehen erregt hat der Nachrichtensender durch die Ausstrahlung von Videos und Tonbandaufnahmen des Terroristenchefs Osama bin Laden. Darüber hinaus ist Al Dschasira für westliche Fernsehstationen der wichtigste Lieferant von Bildern aus der arabischen Welt. Bis zur Börseneinführung will Al Dschasira schwarze Zahlen schreiben, was derzeit laut El Sheikh nicht der Fall sei. Rund 90 Prozent der Einnahmen des Nachrichtensenders stammen aus Zuschüssen des Staates Katar.

 

04.07.2004

 

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/build...ot/0/index.html

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Teletrabbi

Spricht doch nix dagegen. Einschaltquoten sind solange es Öl oder Terroristen gibt quasi garantiert :lol:

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andy

Traurig aber wahr.....

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Hubba14

Und Terroristet wird es leider immer geben :-(

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andy

Ein Artikel aus der FAZ zu diesem Thema:

 

Al Dschazira

Résistance

Von Hans-Christian Rössler

 

 

 

08. Juli 2004 Für Ahmad el Sheikh ist beides Terror - das, was unter Saddam Hussein im Gefängnis von Abu Ghraib geschah wie danach unter den Amerikanern. "Es ist Zeit, daß die Welt merkt, daß es unterschiedliche Sichtweisen gibt", sagt der Nachrichtenchef von "Al Dschazira". Doch davon sind nach seiner Ansicht vor allem die Amerikaner weit entfernt. "Wenn wir nicht ihrer Meinung sind, halten sie uns Lüge vor", wirft er amerikanischen Politikern und Militärs vor.

 

Die Mitarbeiter des größten arabischen Nachrichtensenders lassen sich davon aber nicht beeindrucken und halten an ihrer eigenen Perspektive fest: Für sie sind diejenigen Iraker, die ausländische Truppen angreifen, "Widerstandskämpfer" und keine Terroristen. "Wo ist der Unterschied zu den Franzosen, die im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen Besatzer kämpften und die man bis heute Résistance nennt?" fragt el Sheikh.

 

Anders handhabt es "Al Dschazira", wenn irakische Polizisten ums Leben kommen oder die Gewalt auf Militante um den Al Qaida nahestehenden Jordanier Abu Mussab al Zarqawi zurückgeht. Dann ist von "bewaffneten Gruppen" oder bei den Zarqawi-Anhängern auch von "Terroristen" die Rede. Ihnen gegenüber hat sich "Al Dschazira" aber Zurückhaltung auferlegt. Dem Sender werden immer wieder Aufnahmen zugespielt, welche die Ermordung von Geiseln zeigen. Diese Szenen strahlt "Al Dschazira" nach eigenem Bekunden jedoch nicht - mehr - aus.

 

Kein Interviewpartner: Scharon

 

Dennoch hat der arabische Sender in Europa und Amerika bei vielen den Ruf, vor allem die mediale Plattform für Usama Bin Ladin und andere Al-Qaida-Führer zu sein. Tatsächlich hat er die meisten ihrer Video- und Tonbandbotschaften gesendet - und wird das weiter tun. "Wir werden unseren Zuschauern nicht ihr Grundrecht auf Information nehmen", sagt el Sheikh, der vor vier Jahren selbst Usama Bin Ladin interviewte. Völlig verkehrt könne das auch nicht sein. Schließlich übernähmen auch westliche Sender danach die Bilder. Amerikanische Politiker und Militärs kommen aber noch ausführlicher zu Wort: Für Reden des Präsidenten George Bush und Pressekonferenzen der amerikanischen Streitkräfte im Irak unterbricht der Sender sein laufendes Programm und überträgt sie live und oft in voller Länge.

 

Es gibt nur einen Politiker, den "Al Dschazira" nicht interviewt: den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon. Einem Mann, der in Belgien als Kriegsverbrecher angeklagt worden sei, werde der Sender kein Forum bieten, sagt el Sheikh. Alle anderen Regierungschefs, auch Benjamin Netanjahu von der Likud-Partei, hätten dagegen ihre Auftritte gehabt. Berichterstattung aus Israel sei für den Sender selbstverständlich. Der Bürochef in Jerusalem und ein weiterer Mitarbeiter des Senders, der von Haifa aus berichtet, hätten die israelische Staatsangehörigkeit.

 

Finanziert von der Regierung Qatars

 

Für den gebürtigen Palästinenser el Sheikh gelten bei "Al Dschazira" dieselben journalistischen Prinzipien wie bei CNN und BBC World, für deren arabisches Programm er gearbeitet hat. Nicht die neuen arabischsprachigen Satellitenkanäle wie "Al Arabija" beunruhigen ihn, sondern Pläne der BBC, ein arabischsprachiges Satellitenprogramm aufzubauen. Nächstes Jahr wird "Al Dschazira" auch auf Englisch senden; ein Internetangebot in englischer Sprache gibt es schon. Und der Sender wird weiter wachsen: ein Sportkanal wurde bereits eingerichtet, es sollen weitere für Kinder und Dokumentationen dazukommen.

 

Ziel ist es nach den Worten des Nachrichtenchefs, den Sender so umzugestalten, daß er in zwei bis drei Jahren an die qatarische Börse gehen kann. Derzeit kommt die Regierung des Golfemirats für rund neunzig Prozent der Kosten auf - ohne Einfluß zu nehmen, wie el Sheikh hervorhebt; bei der BBC sei das nicht viel anders, fügt er hinzu. Heftig kritisierten Al-Dschazira-Journalisten das Herrscherhaus in Qatar, das es etwa erlaubt habe, daß die ersten amerikanischen Militärflugzeuge von dort aus zum Angriff auf den Irak aufgestiegen seien. El Sheikh hält es für eine Aufgabe seines Senders, einen Beitrag zu Reformen in arabischen Ländern zu leisten.

 

Talkshow Nur für Frauen

 

Auch bei Themen, die mit dem Islam zu tun haben, kenne man keine Tabus: Die Talkshow "Nur für Frauen" habe sich schon mit Fremdgehen in der Ehe befaßt und mit islamischen Stellungen für den Geschlechtsverkehr. Muslimische Geistliche kritisieren den Sender wegen solcher Programme. Offene Feindschaft schlägt "Al Dschazira" vor allem aus dem wahhabitischen Königreich Saudi-Arabien entgegen und kommt den Sender teuer zu stehen. "Sie hassen uns", sagt el Sheikh über das saudische Herrscherhaus. Deshalb verbiete es saudischen Firmen, bei "Al Dschazira" Werbung zu buchen. Das ist hart für den Sender, Saudi-Arabien verfügt über den größten Werbemarkt der arabischsprachigen Welt.

 

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.07.2004, Nr. 157 / Seite 36

Bildmaterial: AP

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Aktiencrash
Die Mitarbeiter des größten arabischen Nachrichtensenders lassen sich davon aber nicht beeindrucken und halten an ihrer eigenen Perspektive fest: Für sie sind diejenigen Iraker, die ausländische Truppen angreifen, "Widerstandskämpfer" und keine Terroristen. "Wo ist der Unterschied zu den Franzosen, die im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen Besatzer kämpften und die man bis heute Résistance nennt?" fragt el Sheikh.

 

Genau dieser Meinung bin ich auch von Anfang an und damit hat el Sheikh den Nagel auf den Kopf getroffen. Es sind nicht nur die Franzosen gewesen, sondern von Russen über die Polen, waren viele europäische Länder am Widerstand gegen die Deutschen im 2. Weltkrieg beteiligt. Als die polnische Regierung stiften ging, kämpfte der Widerstand weiter. Für Adolf waren es halt Terroristen, falls er das Wort damals schon kannte !

 

Keine deutsche Zeitung wirft mal die Frage auf, was die sog. Terroristen eigentlich erreichen wollen. Vieleicht möchten sie ja nicht nach der Pfeife von Bush und Co tanzen. Was hat sich eigentlich geändert im Irak. Der jetzige Übergangspräsident stand Saddam doch sehr nah. Eigentlich hat sich bisher nicht viel geändert, außer das die Musik von den Amis angegeben wird.

 

Wie man Terroristen ausradiert, das haben die Amis in ihrer Geschichte doch am besten gezeigt. Ich glaube damals waren es die Ureinwohner von Nordamerika, man nannte sie wohl auch Indianer. Fidel Castro und Daniel Ortega waren auch für die USA Terroristen. Auch Vietnam war von einer terroristischen nordvietnamesischen Armee durchsetzt, die allerdings den USA den Marsch geblasen hat (mit Hilfe der Russen) :D:thumbsup: . Früher mal tonnenweise Herbizide auf Laubwälder in Vietnam abgeworfen gibt man sich heute als Entsorger von Biokampfstoffen aus. Hier mal eine Seite aus der kulinarischen Küche der USA

http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regi...tnam/fabig.html !

 

Vieleicht hat ja der Krieg der USA im Irak auch damit etwas zu tun.

http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/them...n/menschen.html

http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/them...emiewaffen.html

http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/them.../rhodesien.html

 

Für mich ist die amerikanische Regierung eh der Wolf im Schafspelz.

 

Wenn Al Dschazira nicht zum Spielball von Terroristen wird, finde ich es völlig ok, das sie an die Börse gehen und mal die andere Seite beleuchten, die Seite jenseits von amerikanischer Lebensweise(ansicht).

 

Nichts gegen friedlebende amerikanische Zivilisten :thumbsup: !!!

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