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diamond123

Die Auswirkungen der Hypothekenkrise / Subprime Krise / Finanzkrise

Empfohlene Beiträge

DerRichterII
Das Hauptunvermögen liegt imo bei den Wirtschaftsprüfern. Die Bankenaufsicht kommt eigentlich erst dann, wenn es irgendwo schon kriselt. Die haben ja auch nicht die Leute, um jedes Institut jährlich zu prüfen.

 

Ohne die WP-Gesellschaften in Schutz nehmen zu wollen...welche Erwartungshaltung hast Du ggü. Wirtschaftsprüfern?

 

Die Bilanzierung ist Aufgabe des Managements.

Wirtschaftsprüfer prüfen im Rahmen einer Jahresabschlussprüfung nur, ob der vom Unternehmen vorgelegte Abschluss den entsprechenden Rechnungslegungsvorschriften entspricht.

Es ist nicht Aufgabe von Wirtschaftsprüfern einen Bericht zu erstellen "Jahresabschluss der Gesellschaft ABC AG wie ihn Wirtschaftsprüfer XY erstellt hätte"

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kuki

» Mit Rentnern gegen die Bankenkrise «

 

Wie schlimm steht es in Zeiten der Kreditkrise um die Banken? Glaubt man der amerikanischen Einlagenversicherung FDIC, sieht es jedenfalls düster aus. Die Behörde will bevorzugt Pensionäre einstellen - um für Bankenpleiten gerüstet zu sein.

 

http://ftd.de/unternehmen/finanzdienstleis...ise/322840.html

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Jose Mourinho

Der Weise aus den Staaten macht  mal wieder Aufruhr.

 

Bernanke sagt Banken Bankrott voraus

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Stichling
Der Weise aus den Staaten macht  mal wieder Aufruhr.

 

Im Manager-Magazin steht:

 

Die US-Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung Bernankes in einer schwächeren Position als vor der Rezession 2001. Daher werde die Federal Reserve größere Probleme mit einem möglichen Abschwung haben. Die Inflation sei höher als 2001.

 

Angesichts dieser Perspektiven wundere ich mich, woher er den Optimus nimmt, dass den USA keine Stagflation droht. Ich befürchte, wenn die Anleger der Realität endlich ins Auge sehen, taucht der Dow noch einmal unter die 10.000-Punkte-Marke.

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Desperado

Das hört sich wahrlich nicht gut an..... könnte noch eine stürmische See werden,bildlich ausgedrückt.

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Gaspar
Ich befürchte, wenn die Anleger der Realität endlich ins Auge sehen, taucht der Dow noch einmal unter die 10.000-Punkte-Marke.
Dazu bräuchten wir dann schon einen Krieg.

Stagnation muss nicht mit sinkenden Gewinnen einher gehen, schon gar nicht bei den meisten DOW-Werten. Wenn der Dollar fällt, dann verdient MCDonalds mehr. Das gilt für viele Werte im DJIA. Die deutsche Wirtschaft stagnierte sehr lange, nämlich von 1995-2000. Der DAX vervierfachte sich dabei.

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Sapine
· bearbeitet von Sapine

Der weltgrößte Versicherer hat gestern nach Börsenschluss seine Zahlen veröffentlicht. Nach Wertberichtigungen in Höhe von 11 Mrd. US Dollar nun ein satter Quartalsverlust. Das Ergebnis lag um einiges schlechter als von den Analysten erwartet.

 

US-Erstversicherer AIG rutscht tief in die roten Zahlen im 4. Quartal

Finanznachrichten/dpa

 

AIG muss größten Verlust der Firmengeschichte einräumen

AIG-Chef Sullivan: Wir erwarten 2008 einen weiter schwachen Häusermarkt in den USA"

 

Der weltgrößte Versicherungskonzern American International Group (AIG) hat wegen Milliardenabschreibungen durch die Kreditkrise den höchsten Quartalsverlust in seiner fast 90-jährigen Geschichte geschrieben. Mit einem Minus von von 5,3 Mrd. Dollar (3,5 Mrd Euro) stürzte AIG im Schlussquartal 2007 tief in die roten Zahlen. Schuld waren Wertberichtigungen von über 11 Mrd. Dollar auf sogenannte Kreditderivate. Weitere Abschreibungen seien möglich, warnte Konzernchef Martin Sullivan.

Quelle: Wirtschaftsblatt

 

Für den Fall das jemand sich wundert, warum heute Allianz und Co. in den Keller gingen :-

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Stichling
Dazu bräuchten wir dann schon einen Krieg.

Stagnation muss nicht mit sinkenden Gewinnen einher gehen, schon gar nicht bei den meisten DOW-Werten. Wenn der Dollar fällt, dann verdient MCDonalds mehr. Das gilt für viele Werte im DJIA. Die deutsche Wirtschaft stagnierte sehr lange, nämlich von 1995-2000. Der DAX vervierfachte sich dabei.

 

Vom derzeitigen Niveau bedeutet Dow 10.000 lediglich einen ca. 20-prozentigen Rückgang. Darüber sollte man sich bei einer Rezession in Kombination mit hoher Verschuldung auf allen Ebenen, Handelsdefizit, Kriege im Irak und Afghanistan, Inflation, Bankenkrise, Immobilienkrise und Ölkrise nicht wundern. Die USA sind derzeit wirklich nicht zu beneiden.

 

Übrigens, der Dow Jones hat sich erst im April 2005 von der Region 10.000 verabschiedet.

 

Dow Jones 10-Jahres-Chart

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arguls

Und reisst alle mit, die unbedingt mit wollen. Am montag sehen wir weiter ob es ein crash enwickelt. Es wundert mich. Wann endlich kommen wir zum Boden. China index Han Seng zum beispiel reagiert nicht mehr auf diese Dax/Dow Scheiss Launen oben und runter. Bleibt ruhig stehen. Malaysia index jetzt geht klar zum einem Crash.

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SumSum
· bearbeitet von SumSum
Dazu bräuchten wir dann schon einen Krieg.

Stagnation muss nicht mit sinkenden Gewinnen einher gehen, schon gar nicht bei den meisten DOW-Werten. Wenn der Dollar fällt, dann verdient MCDonalds mehr. Das gilt für viele Werte im DJIA. Die deutsche Wirtschaft stagnierte sehr lange, nämlich von 1995-2000. Der DAX vervierfachte sich dabei.

 

 

Für uns ist entscheidend wie sich der DJ in Euro entwickelt. Was bringt es, wenn der DJ um 20% steigt, der Dollar aber um 15% fällt....

> Auch wenn der Chart des DJ seit 2003 raufgeht, in Euro gerechnet war ein Investment in den DJ nicht die beste Idee

 

Mal die Zahlen so relativ grob:

Dow Anfang 2005: ca. 10.000

Dow aktuell: ca. 12.000

> macht in USD ca. eine WE von ca. 20% (ca. 6,5% p. a.)

 

In Euro gerechnet sieht das deutlich schlechter aus:

Anfang 2005: 10.000 * 0,75 = 7.500

Aktuell: 12.000 * 0,66 = 7.922

> macht in Euro gerechnet nur noch ca. 5,6% (ca. 2% p. a.)

 

So ganz grob sind also 75% der DJ Gewinne durch den Dollarverfall aufgefressen worden. In Euro gerechnet gab es gerade mal 2% p. a. (-> Euro Tagesgeld und das ohne Risiko brachte mehr).

 

 

Ich gehe aber konform. Der DJ wird sich wieder fangen. Insofern wären US Aktien keine schlechte Idee.

> Das Problem ist und bleibt der $. Auch hier würde ich ja sagen, das korrigiert sich schon wieder. Nur irgendwie vertrau ich da akltuell der FED mit dem Hubschrauberprogramm nicht so ganz. Ich befürchte, die lassen im Zweifel es auf eine schwache Währung ankommen und inflationieren die Schulden weg.

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Peski
· bearbeitet von Peski

Bin sehr gespannt auf die neuen Berichte der Banken. Mir juckt es in den Fingern, irgendwann einen Finanzfonds zu kaufen...

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SumSum

 

 

Hatte das anderweitig schonmal geschrieben.

 

Diese Staaten werden weiter Kohle -diesmal nicht in Anleihen, sondern in Aktien- reininvestieren (müssen). Die US Banken werden daher vermutlich nicht platzen. Dafür gibt es ja auch einige Gründe:

- Die Länder sitzen wegen der Ankoppelung an den Dollar einfach im gleichen Boot.

- Die $ Reserven sind einfach exorbitant. Wohin mit dem ganzen Papier ? Da sich Anleihen (negative Realverzinsung) nicht anbieten, gehen die in Sachwerte -> Aktien. Dumm gesagt tauschen diese Länder nunmehr Schuldenpapiere gegen Sachwerte. Die Konsequenz der Konsumblase ist in gewisser Weise ein "Ausverkauf der USA".

- Nix machen geht nämlich auch nicht. Grund 1: Weil dann Bankpleiten wahrscheinlicher werden. Und dann sind die Schulden am Ende auch nix mehr wert. Grund 2: wenn es in den USA zu einer extrem heftigen Korrektur kommt, sind die anschließend selber auch betroffen -> siehe Japan, die hat es schon "erwischt".

 

Die sind aktuell indirekt zu diesen Maßnahmen gezwungen.

 

 

In meinen Augen gibt es mittelfristig nur 2 Lösungen

 

Lösung 1: Inflationierung der Schulden

 

Lösung 2:

- Wechselkurse anpassen (insbes. China etc)

- US Defizite und Schulden runter. Tjo, und hier seh ich unter Bush schwarz, wenn ich mir seine bisherige Politik anschaue und dazu noch den geplanten Haushalt für 2008 mit einer Rekordneuverschuldung.

 

Wenn ich mir die FED, den US Haushalt für 2008 etc. anschaue sieht es aktuell eher nach Lösung 1 aus...

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Stichling
· bearbeitet von Stichling

manager-magazin (5.3.08): Der Zwei-Billionen-Dollar-Schock

 

Mit Stellungnahmen von Jan Hatzius (renomierter deutscher Ökonom, der als Chefvolkswirt bei Goldman Sachs arbeitet), Paul Krugman (Professor an der Princeton University und bekannter Kolumnist in der New York Times) und Nouriel Roubini (Professor an der Stern School of Business in NY und Berater des Internationalen Währungsfonds).

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Carlos
· bearbeitet von Carlos G.

Derweil in den USA...

 

U.S. Mortgage Foreclosures Rise as Owners `Give Up'

 

March 6 (Bloomberg) -- U.S. mortgage foreclosures rose to an all-time high at the end of 2007 as borrowers with adjustable-rate loans walked away from properties before their payments rose, the Mortgage Bankers Association said today.

 

"We're seeing people give up even before they get to the reset because they couldn't afford the home in the first place,''...

 

Quelle: http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home

 

 

 

U.S. Stocks Drop, Led by Banks, as Foreclosures Reach Record

 

March 6 (Bloomberg) -- U.S. stocks fell to a six-week low, led by financial shares, after U.S. home foreclosures climbed to a record and concern grew that rising credit costs will drag the economy into a recession.

 

"It's a tough environment,'' Paul Rasplicka, who manages $4 billion at AIM Investments, said in a Bloomberg Television interview in New York. ``Lending terms are tighter. The willingness to extend credit is less. It's making it very tough for business.''

 

Quelle: http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home

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Gaspar
· bearbeitet von Gaspar
"Die Krise abhaken"

http://www.manager-magazin.de/magazin/arti...,531059,00.html

 

Die sogenannten Big-Caps werden die Mid- und Small-Caps in den kommenden Jahren als Treiber der Hausse ablösen

Sind denn die Small-Caps besser gelaufen? Der Russell 2000 und der Russell 3000 stehen doch sehr schlecht.

Jahresperformance in den letzten 10 J. ca. 6%, in US$!

 

http://www.russell.com/Indexes/characteris..._2000_Index.asp

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steff123
· bearbeitet von steff123

HSH ächzt unter Kreditkrise

 

 

...

 

Ratingagenturen bewerteten es am Montag zudem positiv, dass die Bank einen Bewertungsstichtag Mitte Februar 2008 und nicht schon zum 31. Dezember 2007 gewählt hat. Die Finanzkrise hatte sich im Januar und Februar weiter verschärft.

 

"Hätten wir den Schnitt am 31. Dezember gemacht, dann wären die Bewertungsmaßnahmen um etwa 500 Mio. Euro geringer ausgefallen", sagte Berger. . Somit wären dann nur Korrekturen von rund 600 Mio. Euro angefallen. Das verdeutlicht, was auf andere Institute, wie die BayernLB, die per 31. Dezember ihre Belastungen aus der Krise mit 1,9 Mrd. Euro angegeben hatte, noch zukommen kann.

 

...

 

Zum Problem der Fair-Value-Bilanzierung

 

http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kol...rkt/329209.html

 

Bereits im April 2004 untersuchte ein Team um den Volkswirt Andrea Enria in einem Forschungsbeitrag der Europäischen Zentralbank, wie sich Schocks unter verschiedenen buchhalterischen Systemen auf Bankbilanzen auswirken könnten. Ihr Ergebnis: Gerade bei einer Krise auf dem Immobilienmarkt kann ein Fair-Value-Regime den Abschwung noch verstärken. Unter eher vorsichtigen Annahmen errechneten Enria und sein Team, dass mehr als die Hälfte des Eigenkapitals einer durchschnittlichen europäischen Bank aufgezehrt würde.

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Hurus

 

Sehr guter Artikel, der sich leider nicht ins Bild des kommenden Weltuntergangs einfügen will

und daher nicht viel Beachtung findet.

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kuki

Carlyle-Fonds steht vor dem Aus

 

Die in Zahlungsnöte geratene Fonds-Tochter der Beteiligungsfirma Carlyle steht vor dem Aus. Carlyle Capital Corp (CCC) konnte sich mit seinen Kreditgebern nach tagelangen Verhandlungen nicht auf eine neue Finanzierung einigen.

 

http://www.handelsblatt.com/News/Zertifika...or-dem-aus.html

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DerFugger
· bearbeitet von DerFugger

aus den TimePatterns von Klaus Singer :

 

http://www.timepatternanalysis.de/

 

Die Zahl der nicht mehr bedienten Hypothekenkredite in den USA erreicht ein Rekord-Hoch. Das verstärkt die Gefahr, dass die Kreditkrise, die einmal eine Immobilienkrise war, nach Abschreibungen und Wertverlusten mit zunehmender Dauer auch zu Pleiten von Unternehmen führt, die sich mit Hypothekenfinanzierungen und Derivaten auf solche Kredite zu weit aus dem Fenster gelegt haben.

 

Am Donnerstag war es so weit: Die Hypothekenfinanzierer Carlyle Capital und Thornburg Mortgage melden Zahlungsschwierigkeiten, bzw. Insolvenz. Die zur Carlyle Group gehörende Carlyle Capital hatte in der Vergangenheit von Fannie Mae und Freddy Mac US-Hypothekenschulden guter Qualität gekauft. Die Refinanzierung erfolgte durch Ausgabe von Verbriefungen (ABS usw.), denen diese Schulden als Sicherheit zugrunde liegen. Als zusätzliche Sicherheit muss der Kreditnehmer bei solchen Geschäften eine Bareinlage hinterlegen (margin call), die umso höher ist, je stärker die zugrundeliegenden "originalen" Hypothekenschulden im Wert fallen. Wenn der Schuldner, in diesem Fall Carlyle Capital, dem nicht (mehr) nachkommen kann, droht der Bankrott.

 

Dem Vernehmen nach erreichte der Kredithebel bei Carlyle den stolzen Wert von 30, dabei ist das Geschäftsmodell von Carlyle zwar einzigartig hinsichtlich des Risikos, aber nicht einzigartig im Sinne von "singulär". Es war eine zeitlang äußerst profitabel und so fand es breite Umsetzung. Vom Pleiterisiko sind zahlreiche Institutionen nicht nur in den USA betroffen

 

Je länger der Handel mit den Hypothekenderivaten brach liegt, je stärker die Hauspreise abrutschen, je weiter die Kreditspreads werden, je wahrscheinlicher ist es, dass hier nun eine Bewegung anläuft, die die Behauptung stützt, dass es sich bei der gegenwärtigen Krise nicht um Liquidität geht, sondern um Solvenz. Dagegen aber sind monetäre Erleichterungen relativ wirkungslos. Sie mögen zwar den Schuldendienst erleichtern, aber wenn nicht der Schuldendienst, sondern die Schuldenmasse den Schuldner erdrückt, hilft das nicht viel. Das erklärt auch, warum nach den gewaltigen Liquiditätsinjektionen der Zentralbanken und massiven Zinssenkungen in den USA die Spreads zwischen den kurzfristigen Zinsen und den (langen) Kreditzinsen sogar größer werden. Die Hypothekenzinsen in den USA sind aktuell höher als im Oktober 2007.

 

Als unmittelbare Reaktion auf die Pleitemeldungen erhöhte die Fed am Freitag die für März geplanten Liquiditätsinjektionen drastisch. Das ist konsistent zu den bisherigen Maßnahmen und dürfte aber ebenso wie diese am eigentlichen Problem, der Gefahr eines Insolvenz-Flächenbrandes, nicht viel ändern. Gleichzeitig signalisiert sie damit weitere deutliche Zinsschnitte.

 

Ganz anders die EZB: Sie ließ am Donnerstag die Leitzinsen unverändert und setzt gleichzeitig ihre Inflationserwartungen auf 2,6-3,2 Prozent hoch, für 2009 auf 2,1 Prozent. Trichet sagte, auch hierbei liege das Risiko noch an der Oberseite. Man werde alles tun, damit die Inflationserwartungen nicht noch weiter steigen, heißt es. Damit scheint die Tür für baldige Zinssenkungen jetzt fest geschlossen. Trichet sagte auch, es gebe keine Zeichen für eine Kreditklemme im Euro-Raum. Die Wachstumsperspektive bleibe "sehr positiv". Die EZB scheint mit der Euro-Stärke einverstanden, gibt das doch einen gewissen Inflationsschutz. Mir scheint, die EZB träumt den Traum der Abkopplung von den USA.

 

Auch wenn jetzt zunächst einmal Intermediäre mit dem beschriebenen Geschäftsmodell unmittelbar im Feuer stehen, sind auch normale Banken mit ihrem sorgsam gepflegten Image der Solidität keineswegs "aus dem Schneider" sind. Sie sind hoch gehebelte Institutionen, deren Kapitalreserven bereits durch eine vergleichsweise kleinen Wertverfall der von ihnen gehaltenen "Assets" aufgezehrt werden können.

Das Eigenkapital und gleichgestellte Reserven der bei der amerikanischen FDIC versicherten Institutionen haben per Dezember 2007 knapp 1 Billion Dollar erreicht. Das sind 7,7 Prozent der 13 Billionen Dollar an ausgewiesenen "Asset"-Werten. Davon entfallen rund 7,3 Billionen Dollar auf Engagements im Hypothekensektor.

 

Die Hauspreise sind in den USA mittlerweile um 10 Prozent gefallen. Das führt jedoch gegenwärtig nicht zu einem Wertverlust der entsprechenden Finanzengagements in gleicher Höhe, da beim normalen Hypothekengeschäft nicht zu 100 Prozent finanziert wird. Legen wir hier einen heute realistischen Wertverlust von einem Prozent zugrunde, werden 7,3 Prozent des Eigenkapitals der Banken ausgelöscht. Geht der Verfall der Haupreise weiter, reduziert sich der Sicherheitsabstand zwischen Sicherheit und Kreditvolumen und schlägt mit weiter steigender Zahl der nicht mehr bedienten Hypothekenkredite schließlich voll durch. Hinzu kommt, dass vom oben genannten Gesamtbetrag an Hypothekenengagement etwa 1,3 Billionen auf handelbare Mortgage backed Securities (MBS) entfallen. Hier dürfte die Ausfallrate deutlich höher sein und schneller steigen. Dann könnten eines Tages auch 10 Prozent Wertverlust beim Hypothekenengagement der Banken realistisch werden. Damit würden dann knapp 73 Prozent des Grundkapitals ausradiert. (Die Zahlen können über den entsprechenden Link unter "Intermarket" auf der Web-Seite der TimePattern eingesehen werden - oder hier direkt.)

 

Mittlerweile spiegelt auch der amerikanische Arbeitsmarkt die Konjunkturschwäche deutlich wider. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft verringerte sich im Februar um 63.000 gegenüber dem Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit März 2003. Volkswirte hatten ein Plus von 25.000 Beschäftigten erwartet, im Januar waren 22.000 Stellen abgebaut worden. Nach allgemeiner Lesart manifestiert sich ein Trend frühestens nach drei aufeinanderfolgenden gleichgerichteten Datenpunkten. Damit würde eine weiterer Arbeitsplatzabbau im März letzte Gewissheit geben, dass der Arbeitsmarkt kontrahiert. Der 12-Montas-Durchschnitt fällt jedoch bereits seit drei Monaten. Zudem werden monatlich mehr als 100.000 neue Stellen gebraucht, damit das Beschäftigungsniveau bezogen auf Struktur und Entwicklung der Bevölkerung konstant bleibt. Mit Ausnahme von Oktober 2007 liegt die Zahl der neugeschaffenen Arbeitsplätze den achten Monat in Folge unter dieser Marke. So gesehen, hat der Abwärtstrend längst eingesetzt.

 

Damit ist es auch von dieser Seite so gut wie sicher, dass die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession ist. Das aber beschleunigt die Abwärtsspirale bei den Hauspreisen und verstärkt die zu Beginn des Artikels diskutierten Insolvenzgefahren im Bereich der Hypothekenfinanzierer und Banken: Der Vorhang zum nächsten Akt der Kreditkrise ist aufgezogen

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berliner
aus den TimePatterns von Klaus Singer :

 

http://www.timepatternanalysis.de/

Das verstärkt die Gefahr, dass die Kreditkrise, die einmal eine Immobilienkrise war, nach Abschreibungen und Wertverlusten mit zunehmender Dauer auch zu Pleiten von Unternehmen führt, die sich mit Hypothekenfinanzierungen und Derivaten auf solche Kredite zu weit aus dem Fenster gelegt haben.

Wo hat der Schreiberling denn das letzte Jahr verbracht? Firmen wie Novastar Financial oder New Centrury Finance sind doch schon vor etwa einem Jahr über den Jordan gegangen, lange bevor es die IKB oder Sachsen-LB erreicht hat. Da wollte wohl mal einer "piep" sagen.

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