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Heiner Müller

Depotbewertung �500 monatlich

Empfohlene Beiträge

Heiner Müller

Hallo,

 

ich habe hier vielleicht ein bisschen viel geschrieben, hoffe das ist OK. Wuerde mich ueber Kommentare, Tipps und eine rege Diskussion freuen.

 

Auch wenn ich mich schon eine Weile trocken mit dem Investieren beschaeftige ist mein Depot wohl etwas Newbie und ein paar Zweifel habe ich auch ...

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Bin seit ca. 5 Jahren sehr interessiert und lese viel ueber Investieren, Investoren, und die Boerse, ueberwiegend von und ueber Value Investoren wie B. Graham (The Intelligent Investor), W. Buffett (Letters to shareholders etc.) und P. A. Fisher (Common Stocks and Uncommon Profits, Conservative Investors Sleep Well) etc., habe auch Biographien ueber Buffett und Graham gelesen und alle Buecher von Jim Rogers ...

 

Frueher oder spaeter moechte ich gern versuchen mit aehnlichen Methoden und nach aehnlichen Richtlinien zu investieren, d.h. mehr lernen ueber die Bewertung von Unternehmen und selbst Einzelaktien analysieren und dann vielleicht in diese investieren. Ich denke aber, dass ich dazu noch eine Weile brauche. Deshalb gehe ich den Weg den ich gehen kann, um nicht mit wenig Mitteln mit Einzelpositionen auf die Nase zu fallen und investiere in Fonds. Nach Graham sollte ich hier eher in ETFs gehen, habe mich aber erst angefangen damit zu beschaeftigen und sie sind irgendwie nicht so richtig interessant.

 

Erst seit 3 Jahren investiere ich etwas, ueberwiegend ueber Sparplaene und erhoehe hier nach und nach die Summen. Davor habe ich ab und an Gold gekauft und bin dabei eigentlich sehr gut gefahren, da der Goldpreis nach 2000 ziemlich angezogen hat. Der Goldanteil meines eher bescheidenen Depots ist auf jeden Fall zu hoch, aber ich will ihn nicht unbedingt herunterfahren, sondern ihn quasi automatisch schrumpfen lassen, weil die Investitionen in Fonds steigen da ich ja regelmaessig etwas anlege. Ich habe 20oz Gold die heute ungefaehr einen Marktwert von 9.500 haben.

 

Ich wuerde mich ueber eure Kommentare und/oder eine Diskussion ueber bestimmte Positionen sehr freuen. Ich lese seit ein paar Wochen im Board und finde das sehr hilfreich und inspirierend. Mein Depot ist eigentlich garnicht richtig valuemaessig und ich habe wohl viel zu viele Risikoposten und Sektorwetten, welche ich allerdings langfristig fuer schluessig halte. Neben anderen haelt besonders Elvis nichts von Sektorwetten und ich kann seine Argumente ganz gut nachvollziehen. Ich versuche im folgenden meine Entscheidungen zu begruenden, bin aber sehr offen fuer Gegenargumente und Hinweise.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben):

 

Ich habe angefangen mit DWS Vermoegensbildung I auf Empfehlung eines Freundes:

 

DWS Vermoegensbildung I (100 monatlich, aktueller Stand 3.270, seit letztem Monat zu Gunsten des LINGOHR-SYST.- LBB-INVEST geschlossen, d.h. ich zahle die 100 jetzt in diesen ein, behalte aber meine DWS V. I Position)

 

DWS BRIC PLUS (100 monatlich, aktueller Stand 1.978), hier habe ich mich sicher ein bisschen vom Hype heiss machen lassen, glaube aber immer noch sehr an die Kombination dieser Maerkte. Ich koennte mir Rueckschlaege vorstellen, denke aber langfristig an deutliches Wachstum. Was mir an der BRIC Loesung von der DWS gefaellt ist, dass die dort immer mindestens 40% in BRIC haben, aber eben auch bis zu 60% in anderen Maerkte investieren, wenn sie in der Zielregion nicht genug Moeglichkeiten sehen.

 

PICTET WATER (100 montalich, aktueller Stand 700), auch hier bin ich in einem Sektorfond und auch heir sitze ich sicher einem Trend auf, welchen ich aber, wie bei BRIC, fuer berechtigt halte, zumindest auf lange Sicht. Ich denke, dass Wasser mehr und mehr an Bedeutung gewinnt und viel Potential darin steckt. Es gibt ja nur sehr wenige Unternehmen die nur am Wasser verdienen, GE und Siemens sind gross in der Branche, aber ihr Engagement in der Wasserindustrie ist vergleichsweise klein. Damit will ich sagen, dass man hier auch noch eine fondinterne Stabilizierung und Diversifizierung hat.

 

MLIIF-NEW ENERGY (zweimal Positionen zu ca. 800 gekauft, aktueller Stand ca. 1.835), ich traue es mir kaum zu sagen, aber wieder gehe ich hier relativ risikoreich in einen Trend hinein, einen der wohl auch schon gut gelaufen ist. Aber auch hier, ich bin ueberzeugt, dass der Neue Energien Markt weiter dramatisch waechst. Es gibt riesige Projekte fuer neue Windparks und Solaranlagen, auch immer mehr in den USA und in China. Auch hier glaube ich, wenn man lange dabei bleibt, kann man hier wunderbare Renditen erzielen.

 

LINGOHR-SYST.- LBB-INVEST (100 montalich, gerade erst angefangen, wie oben erwaehnt anstatt des DWS Vermoegenbildung I, aktueller Stand 100).

 

Ich habe ein Depot bei der DAB. Ich moechte im Monat mindestens 500 anlegen. Wie ihr sehen koennt gehen 300 in die oben erwaehnten Fonds. 100 gehen noch in zwei kapitalbildende Lebensversicherungen 50, die ich noch nebenher zur zusaetzlichen Altersversorge laufen lassen werde. Da bleiben also noch 100 uebrig und oefter Mal ein bisschen mehr, welches ich dann ab und an als eine Tranche in einen Fond investieren moechte, so wie bei dem MLIIF. In naechster Zeit will ich damit meine Positionen ausbauen, wenn z.B. der Markt weiter faellt, dann wuerde ich mal ca. 2.000 in den Lingohr einkaufen.

 

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

 

Ich habe grosses Interesse am Marktgeschehen und lese taeglich Zeitungen und auch Literatur, einfach weil mich besonders volkswirtschaftliche Prozesse interessieren. Sitze dabei vielleicht manchmal ein bisschen bestimmten Tendenzen und Phantasien auf, wie sicher auch meine Entwicklung von Gold, ueber Wasser zur neuen Energie zeigt.

 

Fuer die Anlage suche ich aber dennoch eher langfristige Loesungen. Ich moechte Positionen aufbauen und lange halten, insofern moeglich, lange heisst hier 10 Jahre und laenger, das muss man sicher ab und an abwaegen, aber tendenziell moechte ich die Anlagen behalten, eher nebenher auch neue Bereiche aufbauen.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

 

Ich habe hier gemischte Gefuehle, bin einerseits konservativ, aber auch risikobereit. Ich moechte zumindest einen Teil in Anlagen mit Fantasie investieren, aber nicht ins Blaue. Deshalb bin ich z.B. bei Biotech vorsichtig, aber bei neuen Energien hoffnungsvoll und risikobereit. Allerdings bin ich auf diesem Gebiet auch kein Experte, aber es klingt fuer mich sinnvoll. Grundsaetzlich liegt aber fuer mich bei den Fonds mein Augenmerk eher auf Rendite.

 

Wie ich mit einem harten Crash umgehen werde weiss ich noch nicht, denn ich hatte in meinen paar Jahren noch keinen erlebt. Im Augenblick schliesse ich erste Erfahrungen, sehe diese aber eher als Kaufgelgenheit, weil ich ja im Augenblick guenstiger Anteile kaufe, weiss aber nicht, ob ich auch noch so locker bin, wenn ich mal richtig tief im Minus sitze. Vielleicht kann ich das in den naechsten Monaten schon lernen, sicher in den naechsten Jahren.

 

 

 

Optionale Angaben:

 

 

1.32

2. Festangestellt

3. Nein

 

 

Pflichtangaben:

 

 

1. Anlagehorizont

10+

 

2. Zweck der Anlage

 

Sicher auch Altersvorsorge, aber nicht direkt, eher allgemeiner Vermoegensaufbau.

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

 

Im Augenblick ueberwiegend Sparplaene, aber zukuenftig auch ab und an Einmalanlagen.

 

4. Anlagekapital:

 

Kontinuierlich 500 im Monat. Ich kann in den meisten Monaten etwas mehr zuruecklegen, das haengt aber sehr von meinen aktuellen Lebensumstaenden ab, Anschaffungen, Urlaube oder andere Sonderpositionen. Die 500 im Monat ergeben 6.000 uebers Jahr und ich denke, dass ich nocheinmal 4.000 ueber das Jahr zusaetzlich zum investieren habe, die ich dann in Tranchen investieren moechte, wenn die Gelegenheit guenstig erscheint oder ich von einem Fond ueberzeugt bin etc.

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Boersifant

Hallo Heiner,

 

du hast dich ja anscheinend schon gut informiert und mit den richtigen Texten. Graham und Buffett empfehlen dir ETFs zu kaufen und dem schließe ich mich an. Dass du die nicht "richtig interessant" findest kann ich nachvollziehen, das ging mir bis vor nicht all zu langer Zeit auch so. Ein Irrtum, von dem man selber nicht mehr versteht, warum man ihm aufgesessen ist, wenn man ihn erstmal abgelegt hat.

 

Deine Wahl der aktiven Fonds ist die typische und sie ist, wenn ich ehrlich sein soll, Sch******. BRIC, Water, New Energy sind alles Modethemen. Anfänger sitzen oft dem Fehler auf, dass vermeintlich zukunftsträchtige Chancen sich auch in tollen Kursgewinnen niederschlagen. Die Vergangenheit lehrt aber, dass es seltenst so ist und Privatanleger, die in solchen Trends engagiert sind zu den Verlierern gehören. Es gibt dazu massig Literatur und auch "the intelligent investor" sollte dich gelehrt haben, dass man sich aus sowas raushält. Ich kann dir nur mit Nachdruck raten, von solchen Themen- und Regionenfonds Abstand zu nehmen.

 

Bliebe nur noch der Lingohr. Wenn du in den entsprechenden Thread schaust im Einzelprodukte-Forum wirst du sehen, dass auch dieser Spitzenfonds (der letzten Jahre) nur mit Wasser gekocht hat.

 

Ich rate dir also, komplett in ETFs zu gehen. Welche das sein sollen und mit welcher Verteilung, finden wir sicher raus, wenn du interessiert bist. Auch die Asset Allocation ist etwas, worüber du dir Gedanken machen solltest. Du schreibst, dass du nicht weißt, wie du mit einem harten Crash umgehen wirst. Das ist normal, aber man muss ein Depot finden, das einem schon im Vorherein die Antwort "gar nicht" ermöglicht. Je größer die persönliche Risikoaversion, desto höher muss der Anteil schwankungsschwacher Assets sein, im Normalfall Renten und Immobilienfonds.

 

Was würdest du sagen, welchen Verlust du maximal temporär akzeptieren würdest. 20%? 30%? 50%? Führe es dir als Summe vor Augen, kannst du mit 20000 Euro Minus im Depot leben? Überlege, wie stark du dir selber traust in dieser Frage und führe vielleicht noch ein Sicherungslevel ein, also statt 30% 10% weniger.

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polydeikes

Grundsätzlich hat das Börsenrüsseltier eigentlich alles gesagt, was bei dem derzeitigen Depot und zu aktiven Fonds zu sagen ist. Hervorragende wirtschaftliche Entwicklungen einer Technologie bedeuten nicht grundsätzlich das Gleiche für die Börse.

 

Zu den Bekanntesten dieser Denkfehler zählen die großen Eisenbahngesellschaften im 19. Jh., die Gründstücksgesellschaften im 17. und 18. Jh. und tagesaktuell der Internetaktien Boom zu Beginn des 21. Jh.

 

Dennoch meine ich deinem Posting eine Reife und Bereitschaft zu entnehmen, dich auch weiterhin über soliden Vermögensaufbau informieren zu wollen. Da du anders als der ein oder andere Einsteiger hier über eine brauchbare monatliche Sparrate verfügst, kannst du dir mE auch die ein oder andere Wette leisten.

 

Im Übrigen sprechen sich die erfahrenen User nicht unbedingt grundsätzlich gegen Wetten aus. Einige haben sogar sehr riskante im Depot. Die wesentliche Aussage ist: Wetten, insbesondere so risikoreiche wie hier zuletzt gesehen, haben in Anfängerdepots nichts verloren.

 

Wer Nerven und Disziplin für den richtigen Umgang und eine geeignete Gewichtung (!) hat, kann auch mal einer Wette aufsitzen.

 

Kontinuierlich 500 im Monat. ... nocheinmal 4.000 ueber das Jahr zusaetzlich zum investieren ...

 

Hiermit lässt sich wirklich brauchbar diversifizieren. Du kannst dir rein Budgettechnisch auch die ein oder andere kleine Wette leisten. Allerdings solltest du verstehen, wie sich diese auf dein Depot auswirkt und in der Zukunft auswirken kann.

 

Niemand kann mit Sicherheit die Börsenentwicklung von morgen, in drei Jahren oder in 30 Jahren vorhersagen. Aber du kannst heute Renditechancen und Risiko ins Gleichgewicht bringen, zumindest das Gleichgewicht, das deinen individuellen Erwartungen an eine Geldanlage gerecht wird.

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