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Rebalancing / Umschichten

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wolffi79
· bearbeitet von wolffi79

Kann man mit Rebalancing erklären, daß es keinen Cost Average Effekt gibt?

 

Ich frage mich ob sich dies durch folgende Überlegung erklären lässt.

 

Angenommen:

Wenn ich mein Portfolio aufbaue kaufe ich zu Begeinn alle Posten nach festgelegter Gewichtung zum selben Zeitpunkt X.

 

Zum jährlichem Rebalancing:

Bestimmte Assets die ich teuer eingekauft habe sollten dann gefallen sein, während

andere die ich günstig eingekauft hatte gestiegen sind. Von letzteren verkaufe ich dann einen Anteil (sie haben sich übergewichtet) und kaufe damit erstere ein, die nun günstiger (d.h. untergewichtet sind), zu haben sind, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Das Rebalancing muß deshalb auch für alle Posten zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt werden.

In dem Moment wo ich diese Korrektur tätige sinken im Prinzip die zum Zeitpunkt X teuer gekauften Posten im Durchschnittseinkaufspreis.

Die vermeintlichen Schnäpchen zum Zeitpunkt X steigen im Durchschnittspreis.

 

Demnach sollte es auch keinen falschen VErkaufszeitpunkt geben, sondern ledeglich ein falsches Risiko/Laufzeitverhältnis, d.h. zu hoher Risikoanteil im Portfolio bei zu geringer geplanter Laufzeit.

 

Leider geht der Herr Kommer im Buch "Souverän investieren" in diesem Aspekt zu ungenau drauf ein.

Das liest sich dann so:

Kaufe zu einem Zeitpunkt alles und nach genau x Jahren verkaufe alles zu einem Zeitpunkt.

Die einzigsten Mittel eine Hohe Rendite zu erzielen ist die Wahl des korrekten Risikoanteils bei der geplanten Laufzeit und

des eingesetzten Anlagekapitals und 1x jährliches Rebalancing.

Timingversuche jeder Art bringen nichts, d.h. auch nicht z.b. zunächst nur günstige Assets einzukaufen und teure erst, wenn die Kurse gefallen sind.

 

Bräuchte hier wirklich mehr Infos, da ich gerade überlege ob es sich beim Aufbau des Portfolios lohnt, z.b. Rohstoffe noch nicht zu kaufen, da diese gerade ein hohes Kursniveau haben, oder ob es nur eine Frage der Bequemlichkeit ist wenn man alles aufeinmal kauft weil man zu bequem ist regelmäßig die Kurse zu verfolgen.

 

Gruß

Wolffi

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Delphin
Kann man mit Rebalancing erklären, daß es keinen Cost Average Effekt gibt?

Ähm, es ist übrigens nicht so, dass es das Dollar-Cost-Averaging als Anlagemethode nicht gäbe ("Sparen mit gleichen Raten" auf Deutsch), nur hört man gelegentlich ungenaue Aussagen darüber, welche Wirkung eine solche Methode hat.

 

Leider geht der Herr Kommer im Buch "Souverän investieren" in diesem Aspekt zu ungenau drauf ein.

Das liest sich dann so:

Kaufe zu einem Zeitpunkt alles und nach genau x Jahren verkaufe alles zu einem Zeitpunkt.

Die einzigsten Mittel eine Hohe Rendite zu erzielen ist die Wahl des korrekten Risikoanteils bei der geplanten Laufzeit und

des eingesetzten Anlagekapitals und 1x jährliches Rebalancing.

Timingversuche jeder Art bringen nichts, d.h. auch nicht z.b. zunächst nur günstige Assets einzukaufen und teure erst, wenn die Kurse gefallen sind.

Diese Aussage ist mir zu schematisch. Natürlich muss das Risikoprofil stimmen, aber viele Anlagen sind in der Praxis nicht auf einen konkreten Endtermin ausgerichtet, einfach weil keiner genau weiß, wie sein Leben in der Zukunft aussieht.

 

Außerdem, wer wird wenn er 20 oder 30 Jahre gespart hat, beim Ausstieg (den es so klar auf einmal ja eh hoffentlich nicht geben wird) nicht schon darauf achten, wie hoch die Werte gerade stehen. Man ist schließlich nie mit so viel Geld investiert, wie am Ende der Sparzeit, da spielt Timing leider eine sehr große Rolle - wünsche jedem, dass er es sich (risikomäßig) leisten kann, über 10 oder 1 Jahre langsam die Aktienquote zu reduzieren.

 

Bräuchte hier wirklich mehr Infos, da ich gerade überlege ob es sich beim Aufbau des Portfolios lohnt, z.b. Rohstoffe noch nicht zu kaufen, da diese gerade ein hohes Kursniveau haben, oder ob es nur eine Frage der Bequemlichkeit ist wenn man alles aufeinmal kauft weil man zu bequem ist regelmäßig die Kurse zu verfolgen.

 

Also ob Rohstoffe gerade hoch stehen, weißt du heute natürlich noch nicht. Sie stehen vielleicht hoch im Vergleich zu den letzten drei Jahren, aber das ist für dich ohne Belang, für dich müssen sie niedrig im Vergleich zu den kommenden Jahren stehen, denn das macht deine Rendite aus. Natürlich hast du diese Information in der Regel nicht - das ist, was die Leute meinen, wenn sie sagen, dass Timing schwierig bis unmöglich ist, nicht mehr und nicht weniger.

 

Wenn du also kein Wissen über die Zukunft der Kurse hast, dann kannst du entweder alles auf einmal kaufen, wenn es dann im Nachhinein ein schlechter Zeitpunkt war, ist der Schaden groß, wenn es ein guter war, der Gewinn entsprechend groß. Oder du kannst auch in mehreren Raten über einen längeren Zeitpunkt investieren (im extrem wäre das ein Sparplan), dann ist der mögliche Schaden durch misslungenes Timing entsprechend minimiert, und der möglich Gewinn durch ein geglücktes Timing auch. Vergleichen lässt sich das aber trotzdem nur schwer mit der Sofortinvestition, weil ja das Geld nur nach und nach in das Investment fließt, du also die Wertentwicklung der späteren Perioden stärker gewichtest als die der frühen, wo du noch nicht so stark investiert bist.

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wolffi79
· bearbeitet von wolffi79
Also ob Rohstoffe gerade hoch stehen, weißt du heute natürlich noch nicht. Sie stehen vielleicht hoch im Vergleich zu den letzten drei Jahren, aber das ist für dich ohne Belang, für dich müssen sie niedrig im Vergleich zu den kommenden Jahren stehen, denn das macht deine Rendite aus. Natürlich hast du diese Information in der Regel nicht - das ist, was die Leute meinen, wenn sie sagen, dass Timing schwierig bis unmöglich ist, nicht mehr und nicht weniger.

 

Hallo Delphin und vielen Dank für die wie immer kompetente Antwort :thumbsup:

 

Nun könnte ich aber auf die spitzfindige Idee kommen mir einfach einen Rohstoffindex anzuschaun wie dieser in den letzten 100 Jahren verlaufen ist und erst dann einen einzigen gezielten Kauf dann tätigen wenn er in die Nähe eines historischen Tiefs gelangt bzw. weit unter dem Durchschnittskurs liegt (z.b. dann wenn alle Welt vom Börsencrash redet schlage ich zu und kaufe mir einen ETF auf diesen Index) . Dann könnte ich wenn ich mir die Aussage der Portfoliotheorie nehme einfach davon ausgehn das er in den nächsten 30 Jahren irgendwann mal wieder deutlich den Durchschnitt übersteigen wird und dann verkaufe ich mit Gewinnn. Kaufe ich hingegen auf Niveau weit überdurchschnittlich, dürfte es umso schwerer Fallen das ich einenn Gewinn machen werde. Dies würde ich dann schon als Timing interpretieren. Und wenn ich das nicht nur mit Rohstoffen so mache, sondern mit allen meinen Assets müßte sich somit die Rendite deutlich steigern lassen. Und genau dies bereitet mir Kopfzerbrechen, da ich nicht weiß ob ich damit richtig liege. Wenn ich nämlich so vergehen würde, würde ich bei manchen Assets einfach abwarten und auch nicht zwingend noch vor 2009 einsteigen.

 

Wenn du also kein Wissen über die Zukunft der Kurse hast, dann kannst du entweder alles auf einmal kaufen, wenn es dann im Nachhinein ein schlechter Zeitpunkt war, ist der Schaden groß, wenn es ein guter war, der Gewinn entsprechend groß. Oder du kannst auch in mehreren Raten über einen längeren Zeitpunkt investieren (im extrem wäre das ein Sparplan), dann ist der mögliche Schaden durch misslungenes Timing entsprechend minimiert, und der möglich Gewinn durch ein geglücktes Timing auch.

 

Klingt logisch, allerdings reicht mir das nicht als Erklärung für die beim Kommer und auch im Forum hier gemachten Aussagen, daß es zumindest für langfristige Anlagen keinen Cost Average Effekt geben soll, der Beste Zeitpunkt im Prinzip immer Jetzt ist und man nicht alles aufeinmal investieren möchte, es doch wenigstens nicht in zu vielen Teilen tut um Kosten zu sparen.

 

Beispiel: wenn ich ein Anteil für 50Euro kaufe und später nochmal einen für 20 Euro, kostet mich dies 70 Euro. Kaufe ich hingegen beide Anteile sofort für je 50Euro, kostet mich dies 100 Euro.

Verkaufe ich beide Anteile dann nach x Jahren zum Kurs von 50 Euro, mache ich im ersten Falle 30 Euro Gewinn, im 2. Falle hingegen 0 Euro.

Im 1. Fall habe ich durchschn. Kurs von 35 Euro, im 2. 50 Euro. Also spare ich rein rechnerisch betrachtet durch Cost Average und habe im 1. Fall einen völlig falschen Eintrittspunkt verhindert.

 

Vielleicht gehört dies aber eher zum Thema Cost Average, bzw. muß hier nochmal genauer nachlesen, aber das kann schon ganz schön verwirrend sein, je mehr man sich mit der Thematik auseinandersetzt.

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Grumel

An CAE gibts nichts zu verstehen. Wenn man das Wort noch nie gehört hat ist man ein genauso guter/schlechter Investor.

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etherial
Beispiel: wenn ich ein Anteil für 50Euro kaufe und später nochmal einen für 20 Euro, kostet mich dies 70 Euro. Kaufe ich hingegen beide Anteile sofort für je 50Euro, kostet mich dies 100 Euro.

Verkaufe ich beide Anteile dann nach x Jahren zum Kurs von 50 Euro, mache ich im ersten Falle 30 Euro Gewinn, im 2. Falle hingegen 0 Euro.

Im 1. Fall habe ich durchschn. Kurs von 35 Euro, im 2. 50 Euro. Also spare ich rein rechnerisch betrachtet durch Cost Average und habe im 1. Fall einen völlig falschen Eintrittspunkt verhindert.

 

Wenn ich einen anteil für 20 kaufe und später nochmal für 50 kostet mich dies 70. Kaufe ich hingegen beide Anteil sofort für je 20 kostet mich das 40.

[...]

Du verlierst also 30 durch Cost Averaging und bist falsch eingestiegen.

 

Das einzige, was du mit Sparen auf Raten gewinnst, ist eine Risikosenkung auf Kosten deiner Renditechancen. Das muss nicht falsch sein. Wer sich aber der Illusion hingibt er hätte dem Markt etwas abgewonnen, was er sonst nicht hergibt, liegt falsch.

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wolffi79
· bearbeitet von wolffi79

Hallo,

auch wenn der Aspekt Cost Average eigentlich in einen anderen Thread gehört:

 

Ich habe gerade in er neuen Auflage von Souverän nochmal nachgelesen und festgestellt das dort Cost Average Effekte rausgenommen wurden.

Es steht ledeglich nur noch drinn, dass im Grunde genommen immer der frühstmögliche Zeitpunkt der Beste ist, da:

-Aktienanlagen langfristig steigen, auch wenn sie historisch gesehn starken Schwankungen unterworfen sind

-und man so früh wie möglich vom höheren Zinseszinseffekt profitiert

 

Daher ist ein Verschieben der Investition und Parken des Geldes z.b. in einem sicheren Geldmarktfonds langfristig die schlechtere Alternative.

 

Noch exakter wars glaube ich in der alten Auflage erklärt die ich aber (leider) verkauft habe. Aber im Prinzip lässt sich damit erklären warum es sich nicht lohnt verfügbares Kapital erst nach und nach zu investieren. Der scheinbare Cost Average Effekt kompensiert sich durch o.g. beiden Aspekte, da man ja anfangs nur gering investiert ist und kaum davon profitiert.

Demnach wäre ein Sparplan nur ein Argument, um Geld welches erst nach und nach reinkommt möglichst rasch zu investieren, nicht aber für einen Cost Average Effekt auszunutzen, va. dann nicht wenn dieser Sparplan evtl. sogar noch höhere Transaktionskosten verursacht, die folglich an der Rendite zerren.

 

Frage: kennt jemand Lektüre /Infoquellen im Netz, wo das Thema Rebalancing und Cost Average noch besser erklärt wird?

 

 

Gruß

Wolffi

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fennichfuxer
· bearbeitet von fennichfuxer

hi,

 

denn sinn von rebalancing erkläre ich mir so: nehme ich risiko aus meinem gesamtportfolio, fällt es mir leichter, voll investiert zu bleiben. dem versuch, mittels vorübergehenden 100% cash meine rendite auf zu polieren, widerstehe ich so besser. da der anlageerfolg von aktieninvestments wesentlich von der dauer desselben abhängt, steigt dieser.

 

zum cae kann ich nix sagen, ausser: den meisten wird aufgrund der individ. zahlungsströme eh nix anderes übrig bleiben, als via sparplan zu investieren.

 

Nun könnte ich aber auf die spitzfindige Idee kommen mir einfach einen Rohstoffindex anzuschaun wie dieser in den letzten 100 Jahren verlaufen ist und erst dann einen einzigen gezielten Kauf dann tätigen wenn er in die Nähe eines historischen Tiefs gelangt bzw. weit unter dem Durchschnittskurs liegt (z.b. dann wenn alle Welt vom Börsencrash redet schlage ich zu und kaufe mir einen ETF auf diesen Index) . Dann könnte ich wenn ich mir die Aussage der Portfoliotheorie nehme einfach davon ausgehn das er in den nächsten 30 Jahren irgendwann mal wieder deutlich den Durchschnitt übersteigen wird und dann verkaufe ich mit Gewinnn. Kaufe ich hingegen auf Niveau weit überdurchschnittlich, dürfte es umso schwerer Fallen das ich einenn Gewinn machen werde. Dies würde ich dann schon als Timing interpretieren. Und wenn ich das nicht nur mit Rohstoffen so mache, sondern mit allen meinen Assets müßte sich somit die Rendite deutlich steigern lassen. Und genau dies bereitet mir Kopfzerbrechen, da ich nicht weiß ob ich damit richtig liege. Wenn ich nämlich so vergehen würde, würde ich bei manchen Assets einfach abwarten und auch nicht zwingend noch vor 2009 einsteigen.

 

hier könnte dir geholfen werden: nitzsch, risikobewusst investieren. der autor leitet mittels modifiziertem dcf eine risikokennzahl für einzelne papiere oder auch ganze märkte her. die regel: kaufe, wenn das risiko klein (billig), verkaufe, wenn das risiko groß (teuer). hört sich charmant einfach an, da aber viel mathe drinnesteckt, mit der versucht wird, psychologie zu erklären, ist diese lehre sehr zu hinterfragen. trotzdem lesenswerter stoff, da viel über die qualitativen ursachen der preisbildung erklärt wird.

 

grüssle ff

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TheRedDevil
Hallo,

auch wenn der Aspekt Cost Average eigentlich in einen anderen Thread gehört:

 

Ich habe gerade in er neuen Auflage von Souverän nochmal nachgelesen und festgestellt das dort Cost Average Effekte rausgenommen wurden.

Es steht ledeglich nur noch drinn, dass im Grunde genommen immer der frühstmögliche Zeitpunkt der Beste ist, da:

-Aktienanlagen langfristig steigen, auch wenn sie historisch gesehn starken Schwankungen unterworfen sind

-und man so früh wie möglich vom höheren Zinseszinseffekt profitiert

 

Daher ist ein Verschieben der Investition und Parken des Geldes z.b. in einem sicheren Geldmarktfonds langfristig die schlechtere Alternative.

 

Noch exakter wars glaube ich in der alten Auflage erklärt die ich aber (leider) verkauft habe. Aber im Prinzip lässt sich damit erklären warum es sich nicht lohnt verfügbares Kapital erst nach und nach zu investieren. Der scheinbare Cost Average Effekt kompensiert sich durch o.g. beiden Aspekte, da man ja anfangs nur gering investiert ist und kaum davon profitiert.

Demnach wäre ein Sparplan nur ein Argument, um Geld welches erst nach und nach reinkommt möglichst rasch zu investieren, nicht aber für einen Cost Average Effekt auszunutzen, va. dann nicht wenn dieser Sparplan evtl. sogar noch höhere Transaktionskosten verursacht, die folglich an der Rendite zerren.

 

Frage: kennt jemand Lektüre /Infoquellen im Netz, wo das Thema Rebalancing und Cost Average noch besser erklärt wird?

 

 

Gruß

Wolffi

 

Hallo.

Ich habe leider noch nie einen Aktienkurs gesehen, der linear stieg. Die schwanken immer. Wäre dies so, gäbe es keinen CAE. Ob es ihn gibt, weiß man immer erst nachher. Es schläft sich aber viel ruhiger mit einem monatlichen Sparplan.

Zudem habe ich Geld immer nur monatlich. Gute Literatur (auch wenn es keiner glaubt) ist u.a. in dem Bezug das Werk von Bennett, siehe Wertpapier-Forum Suche.

Gruß

TheRedDevil

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TheRedDevil

Um wieder zum Thema zurück zu kommen:

 

Ich habe jetzt das Buch von Kommer gelesen. Beim Thema Rebalancing habe ich allerdings ein Verständnisproblem:

 

Kommer sagt, dass man die ursprüngliche Verteilung/Gewichtungsentscheidung (Asset-Allokation S.231) nicht wieder anpassen bzw. beibehalten soll. (S.234 ganz unten)

Die Gewichtungsentscheidung treffe ich nun z.B. nach dem aktuellen BIP des Jahres 2009 (S.238). Wenn ich nun alle 12-24 Monate rebalance (S.240) oder es öfter bei jedem Neuinvest mache, dann stelle ich doch z.B. spätestens im Jahre 2019 fest, dass sich das BIP Verhältnis geändert hat.

 

Soll ich dann wirklich mein ursprüngliche Verteilung/Gewichtungsentscheidung zwischen den Aktien-ETFs nicht mehr anpassen? Dann würde ich ja vielleicht zu wenig in Schwellenländer investieren, wenn diese dauerhaft weiterboomen würden.

 

Was denkt Ihr?

 

Gruß

TheRedDevil

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Emilian

Ich hab den Kommer so verstanden:

Man besorgt sich das BIP-Verhältnis vom Vorjahr. Diese nimmt man Asset-Allocation für das laufende Jahr. Im Jahr darauf also jetzt nimmst Du die Allokation dann mit der BIP-Verteilung von 2008 vor usw.

 

GRuß Emilian.

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Dendi

Wo habt Ihr den Thread denn ausgegraben (au sch... ist mein Kommentar lang her) :)

 

Ich verstehe den Kommer ebenfalls wie Emilian:

- Asset Allocation im laufenden Jahr mit Daten aus J-1

- im Depot befindliche Assets bleiben bestehen

 

"zu wenig" bist Du in bereits boomenden Märkten nicht investiert. Rebalancing bedeutet ja (wie oben geschrieben) "Glättung" d.h. Du versucht Dein Risiko zu minimieren. Mit einem höheren Anteil in gerade boomenden Märkten würdest Du lediglich das Risiko erhöhen und triffst somit jedes Jahr eine mehr oder minder neue Anlageentscheidung auf Basis neuer Daten.

 

Defakto würdest Du mit einem Rebalancing des Gesamtdepots wahrscheinlich sogar den EM-Anteil wieder deutlich reduzieren -> die BIP Daten sind zwar gut, allerdings hat der Part auch Outperformed weshalb Du im Gesamtportfolio gesehen stärker investiert bist.

 

Gruß

Dendi

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TheRedDevil

Guten N'abend.

 

Vielen Dank. Ich habe gerade gesehen, dass der ARERO Fonds auch nach diesem Gesichtspunkt rebalanciert.

Wenn ich allerdings den Aktienanteil jedes Jahr / jedes 2. Jahr nach BIP anpasse und zusätzlich die Verschiebung durch den Einfluss der Renditen/Verluste durch neue Investments versuche zu rebalancieren, ist die Frage, wie gehe ich mit der Verteilung zwischen Aktien/Anleihen/Rohstoffe/Immobilen generell um.

 

Kommer gibt ja z.B. 70% Risikobehafteten Anteil (53% Aktien nach BIP , 10% Immobilien, 7% Rohstoffe) und 30% Anleihen an.

 

1) Soll ich den Anteil 70/30 nie mehr anpassen? Es könnte ja schließlich sein, dass ich heute mehr Risiko eingehen will und in 30 Jahren vielleicht weniger Risiko.

 

2) Auch ist die Frage, ob ich den Anteil 10% Immobilien und 7% Rohstoffe so starr durchhalten muss - diese orientieren sich ja nicht am BIP, worauf auch immer?

 

Vielleicht helft Ihr mir noch weiter. Danke!

 

Gute Nacht,

TheRedDevil

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Emilian

Immobilien und vor allem Rohstoffe sind Ansichtssache.

Viel wichtiger sind die Anleihen - damit steuerst Du Dein Risiko. Je höher Anleihenanteil desto weniger Risiko, aber auch Rendite. Das hängt vom Deinem Anlagehorizont ab. Wie weit ist der?

 

GRuß Emilian.

 

Hier eines der möglichen Beispiele nebst Diskussion:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=15943

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el galleta
Wenn ich allerdings den Aktienanteil jedes Jahr / jedes 2. Jahr nach BIP anpasse und zusätzlich die Verschiebung durch den Einfluss der Renditen/Verluste durch neue Investments versuche zu rebalancieren, ist die Frage, wie gehe ich mit der Verteilung zwischen Aktien/Anleihen/Rohstoffe/Immobilen generell um.

 

Kommer gibt ja z.B. 70% Risikobehafteten Anteil (53% Aktien nach BIP , 10% Immobilien, 7% Rohstoffe) und 30% Anleihen an.

 

1) Soll ich den Anteil 70/30 nie mehr anpassen? Es könnte ja schließlich sein, dass ich heute mehr Risiko eingehen will und in 30 Jahren vielleicht weniger Risiko.

 

Natürlich kannst Du das Verhältnis anpassen. Beim Rebalancing kehrst Du zu Deiner ursprünglichen Verteilung zurück. Wünscht Du eine andere Verteilung, ist das Rebalancing der beste Zeitpunkt das umzusetzen.

 

saludos,

el galleta

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Valeron
1) Soll ich den Anteil 70/30 nie mehr anpassen? Es könnte ja schließlich sein, dass ich heute mehr Risiko eingehen will und in 30 Jahren vielleicht weniger Risiko.

Anpassen ist sinnvoll. Rentenfonds schichten z.B. je älter du wirst, immer mehr in Anleihen um. Damit minimiert sich das Risiko, dass du kurz bevor du das Geld im Alter wieder abziehst, nochmal große Verluste machst weil die Märkte gerade krachen.

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otto03
Rentenfonds schichten z.B. je älter du wirst, immer mehr in Anleihen um.

 

- Was hatten die Rentenfonds denn vor den Anleihen?

- Seit wann richtet sich ein Rentenfonds nach dem Alter eines Anteilebesitzers?

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Valeron
· bearbeitet von Valeron
- Was hatten die Rentenfonds denn vor den Anleihen?

- Seit wann richtet sich ein Rentenfonds nach dem Alter eines Anteilebesitzers?

Kleines Beispiel:

Du bist 35 und hast vor bis zum Renteneintritt jeden Monat ein bisschen zurückzulegen z.B. durch Riester-Rente etc. Die ersten Jahre wird dein Aktienanteil angenommen 70% betragen und dein Anleihenanteil 30%, da selbst wenn an den Aktienmärkten eine große Baisse eintritt, du noch lange genug warten kannst, bis sich die Kurse erholt haben. Je Älter du wirst, desto mehr wird dein Aktienanteil umgeschichtet auf Anleihen. Das hat den Gund, dass mit zunehmendem Alter des Sparers auch das Risiko größer wird, dass die Aktienmärkte abstürzen aber du nicht mehr lange genug zeit hast zu warten, bis sich die Kurse erholt haben - irgendwann will man schließlich auch das gesparte Geld nutzen und das macht sich schlecht, wenn das Depot durch einen Aktienabsturz 40% im Minus ist.

 

Die Faustregel nach der Anbieter von kapitalgedeckter Rentenfinanzierung agieren ist: je älter du wirst, desto mehr wird dein Geld von Aktien in Anleihen geschichtet.

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otto03
Kleines Beispiel:

Du bist 35 und hast vor bis zum Renteneintritt jeden Monat ein bisschen zurückzulegen z.B. durch Riester-Rente etc. Die ersten Jahre wird dein Aktienanteil angenommen 70% betragen und dein Anleihenanteil 30%, da selbst wenn an den Aktienmärkten eine große Baisse eintritt, du noch lange genug warten kannst, bis sich die Kurse erholt haben. Je Älter du wirst, desto mehr wird dein Aktienanteil umgeschichtet auf Anleihen. Das hat den Gund, dass mit zunehmendem Alter des Sparers auch das Risiko größer wird, dass die Aktienmärkte abstürzen aber du nicht mehr lange genug zeit hast zu warten, bis sich die Kurse erholt haben - irgendwann will man schließlich auch das gesparte Geld nutzen und das macht sich schlecht, wenn das Depot durch einen Aktienabsturz 40% im Minus ist.

 

Die Faustregel nach der Anbieter von kapitalgedeckter Rentenfinanzierung agieren ist: je älter du wirst, desto mehr wird dein Geld von Aktien in Anleihen geschichtet.

 

Ein Rentenfonds hat immer Anleihen im Portfolio

Ein Rentenfonds richtet seine Anlagen nicht nach dem Alter eines zufälligen Besitzers

 

 

Riester ist eine völlig andere Baustelle

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Valeron
Ein Rentenfonds hat immer Anleihen im Portfolio

Ein Rentenfonds richtet seine Anlagen nicht nach dem Alter eines zufälligen Besitzers

 

 

Riester ist eine völlig andere Baustelle

Und wo war das Problem gleich zu sagen: "Ich glaube du verwechselst hier gerade ein paar Begriffe"???

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otto03
Und wo war das Problem gleich zu sagen: "Ich glaube du verwechselst hier gerade ein paar Begriffe"???

 

Woher soll ich wisssen, wovon Du redest?

 

In Deinem ersten Beitrag #40 erwähnst Du ausschließlich Rentenfonds, von Riester ist keine Rede.

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TheRedDevil
Immobilien und vor allem Rohstoffe sind Ansichtssache.

Viel wichtiger sind die Anleihen - damit steuerst Du Dein Risiko. Je höher Anleihenanteil desto weniger Risiko, aber auch Rendite. Das hängt vom Deinem Anlagehorizont ab. Wie weit ist der?

 

GRuß Emilian.

 

Hier eines der möglichen Beispiele nebst Diskussion:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=15943

 

Vielen Dank. Schön das Ihr das auch etwas flexibler seht als Kommer. Schade das er das so starr ausdrückt. Aber es geht ihm sicher eher darum dem Leser klarzumachen, dass häufige Umschichtung zu viel Geld kostet und damit auch Rendite. Aber nur weil ich heute noch 37 Jahre bis zur Rente habe und vielleicht 100% risikobehafteten Anteil wähle, heißt das nicht, dass ich das mit 15 Jahren vor der Rente auch noch so machen will. Aber bei 37 Jahren denke ich, dass das Investment in Anleihen sicher übertrieben ist. Wohingehen Rohstoffe für den Ausgleich von Aktientief sicher ganz gut sind. Da ich noch eine Immobilie erwerben will und trotzdem meien ALtersvorsorge aufbauen will, werde ich weiterhin in Aktien sparen, allerdings nicht in Immobilien. Das habe ich dann ja schon. Ich frage mich nur, warum Rohstoffe dann so gering gewichtet sind. Auch Weber empfiehlt eher 60% Aktien /25% Renten /15% Rohstoffe. Wären dann 50% Aktien und 50% Rohstoffe für mich nicht das beste? Allerdings hab ich keine Ahnung von der Rohstoffentwicklung. Nur wenn der Aktienmarkt fällt, bringt mir ein 15% Anteil an Rohstoffen für den Ausgleich auch nicht mehr viel.

 

Gruß

TheRedDevil

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Emilian

Ich würd die Rohstoffe ganz weglassen und dafür halbe/halbe Aktien und Anleihen nehmen. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

Wie wärs in Deinem Fall mit insgesamt 60% Aktien und 40 % Anleihen?

 

Gruß Emilian.

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el galleta
Schön das Ihr das auch etwas flexibler seht als Kommer. Schade das er das so starr ausdrückt. Aber es geht ihm sicher eher darum dem Leser klarzumachen, dass häufige Umschichtung zu viel Geld kostet und damit auch Rendite.

Vielleicht schaust Du nochmal in das Buch, speziell in Kapitel 4.1 - sechs volle Seiten zur persönlichen Depotmischung. Von "starr" und "unflexibel" keine Spur. Dass er in seinem "konkreten Vorschlag für ein 'Indexing-Weltportfolio'" natürlich fixe Zahlen verwendet, kann ja wohl nicht das Problem sein. :rolleyes:

 

saludos,

el galleta

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pfropfenstopfer
· bearbeitet von pfropfenstopfer

Die Wahl der optimalen (praktischen) Portfolioaufteilung über verschiedene Anlageklassen hängt in allererster Linie von der persönlichen Risikoeinstellung (Risikoneigung, Risikotragfähigkeit) ab. Da wird es zwischen zwei Investoren Unterschiede geben; und auch ein und derselbe Investor kann im Laufe seinens Lebens z.B. durch besondere Ereignisse oder höheres Alter seine Risikoeinstellung ändern und damit Adjustierungsbedarf hinsichtlich seines Portfolio haben.

 

Daher gibt es weder das allgemeingültig optimale Portfolio nach das optimale Rebalancing. Studien, die konkrete Vorschläge für optimierte Aufteilungen angeben, tun das in erster Linie nach dem "Daumenregel"-Prinzip: Das Portfolio soundso zu gewichten und zu rebalancieren ist sinnvoll, denn a) mehrere Assetklassen verbessern das Rendite/Risiko-Profil, b ) passive Anlage ist gut, c) Market Timing und wildes Umschichten schlecht d) das so empfohlene Portfolio nicht allzu konservativ, und nicht allzu spekulativ. Die so getroffenen Empfehlungen kann man dann an die eigene Situation anpassen (z.B. mit einer risikofreien Anlage mischen).

 

Fast alle Studien, die sich mit Asset Allokation befassen, weisen übrigens nach, dass (sofern betrachtet) ein (in Abhängigkeit der Risikoeinstellung deutlich variierender) Mix aus Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffen (kein Gold oder Öl, sondern Indizes) für viele Fälle theoretisch optimal ist. Das muss im konkreten, praktischen Einzelfall aber nicht so gelten, z.B. wenn man bereits großem Immobilienrisiko ausgesetzt ist, man ein besonders konservatives Portfolio bevorzugt, oder der eigene Job als Investmentbanker stark von der Entwicklung der Aktienmärkte abhängt.

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TheRedDevil
· bearbeitet von TheRedDevil
Ich würd die Rohstoffe ganz weglassen und dafür halbe/halbe Aktien und Anleihen nehmen. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

Wie wärs in Deinem Fall mit insgesamt 60% Aktien und 40 % Anleihen?

 

Gruß Emilian.

 

Dank Dir. Aber was machst Du bei einem Staatsbankrott? Ausländische Anleihen haben dieses Risiko vielleicht noch eher.

 

Siehe auch:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=25853

 

Daher sehe ich einen geringen Aktienanteil nicht wirklich als Sicherheit an. Dann vielleicht eher 50% Aktien : 50% Rohstoffe. Aber lieber mehr Aktien.

 

Gruß

TheRedDevil

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