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graham22

Buffett, Graham. Value ? Stock/Index/Managerpicking ?

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JackOfTrades
In der von Dir genannten Ausgabe sind IMO keinerlei solche Aussagen von Graham zu finden. Wohl aber in den Kommentaren von Zweig, der dies öfter mal ("nowadays") betont (jedoch nicht als Zitat von Graham).

 

Also, ich habe auch in den Kommentaren von Zweig keine Zitate Grahams gefunden, in denen er die Märkte als effizient beschrieben hätte. Tut mir leid, aber das habe ich erst hier erfahren. Tatsächlich hat er aber kurz vor seinem Tod in einem Interview (s. Link) eine Aussage getroffen, die in diese Richtung geht. Für mich ist dies aber, wie schon gesagt, kein Argument, um mit dem Stock-Picking aufzuhören. Für mich werden die Märkte immer ineffizient bleiben, zumindest in dem Maße wie Gier und Angst die Kurse bestimmen. Kurzfristig zumindest tun sie das immer, weil immer noch Menschen kaufen und verkaufen - und keine Maschinen. Langfristig werden Kurse von Fundamentaldaten und langfristigen Trends bestimmt, denke ich.

 

Ich glaube nicht, dass das damals anders funktioniert hat. Nimm einfach die Beispiele der "Railroad-Companies" oder die vielen anderen aus dem Buch von Graham. Ja, ich bin mir ganz sicher: der Markt *ist* ineffizient - aber das ist nur im kleineren auszunutzen, d.h. der erfolgreiche Stockpicker erhält eher früher als später zuviel Geld um es noch erfolgreich(er) anlegen zu können weil er einfach zuviel Zulauf erhält. Anders ausgedrückt: mit jedem Euro mehr läuft er den Indexern in die Falle. Von daher beginne ich auch langsam zu verstehen, warum ein Value-Investor (also eigentlich ein Stock-Picker) wesentlich näher am Indexer als an der Growth-Strategie liegt...

 

Bei Graham ging es nicht um die Bewertung der Zukunft sondern um die Analyse der Vergangenheit und Gegenwart. Fisher hat dies klar in den Hintergrund verdrängt und sich an der zukünftigen Entwicklung einzelner Unternehmen innerhalb ihrer Branche orientiert. Buffett hat m. E. mit Graham angefangen und ist irgendwann immer mehr in Richtung Fisher gegangen. Für mich hat er damit klar die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. Graham hat mir das emotionale Rüstzeug mitgegeben, dafür bin ich ihm auch mehr als dankbar. Aber meine eigene Strategie orientiert sich ebenfalls wie bei Buffett immer mehr an Fishers Grundsätzen. Mit net-asset-value kann man heute nix mehr anfangen, man muss immer die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens berücksichtigen. Das zentrale Element hierbei ist das Wachstum des Gewinnes pro Aktie. Ein Unternehmen sollte seinen Gewinn Jahr für Jahr steigern können sowie organisch und profitabel wachsen. Die berühmten "Fifteen Points" werden natürlich als erste Hürde vorausgesetzt. Die Methode des "Scuttlebutt" ist für mich aber nicht immer anwendbar und sehr zeitraubend. Aber sie kann einem sehr viel Sicherheit bringen. Wie auch immer, jedenfalls sind zu guter letzt Value und Growth keine Gegensätze (mehr). Buffett verbindet heute auch beides. Er sucht profitable Unternehmen, die organisch wachsen können und ein tadelloses Management besitzen. Und für die zahlt er dann lieber einen angemessenen Preis als ewig auf einen wirklich billigen warten zu müssen. Die Zeiten des net-asset-values sind leider vorbei - obwohl, ich freue mich ja jetzt schon auf den nächsten Bärenmarkt... :)

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